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Kurzzusammenfassung:
- Tickets müssen bei Fahrkarten ohne Zugbindung vor Abreise gestempelt werden oder sofort nach Fahrtantritt durch den Schaffner entwertet werden
- auf den Schnellverbindungen Mailand-Rom Fährt neben Trenitalia (FS) nun auch der .italo (ntv)
- Kauf von Tickets an Bord nur unter widrigen Umständen möglich
- Sparpreise mit Zugbindung auf vielen Routen bis 23:59 am Vortag verfügbar und werden aktiv angeboten
- auf vielen Routen große Auswahl an Zugkategorien
- höhere Reiseklassen in die Planungen einbeziehen
Bahnfahren in Italien ist günstig, relativ pünktlich und gibt neben einer angehmen Reise viele Einblicke in Land und Leute. Mit dem Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes haben viele Routen an Attraktivität gewonnen. Das Rollmaterial und die Bahnhöfe werden in atemberaubendem Tempo modernisiert. Dies hat zwar zu teilweise drastischen Preissteigerungen geführt, die beliebtes Tagesgespräch sind. Die Preise bewegen sich jedoch insgesamt noch leicht unter dem Niveau der Deutschen Bahn. Die Zuverlässigkeit ist höher als in Deutschland, über Verspätungen wird korrekt und frühzeitig informiert. Aufgrund der relativ regiden Geschwindigkeitskontrollen auf Autobahnen ist der Zug oftmals die schnellere Alternative zum Mietwagen und auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken inneritalienisch auch eine Alternative zum Flugzeug.
Diese Einführung behandelt die Züge der Trenitalia und des Konkurrenten .italo des Konsortiums Nuovo Trasporto Viaggiatori. In den Ballungszentren werden viele Regionalzüge von Privatunternehmen betrieben, aber auch hier gelten die generellen Regeln. In Norditalien wird das Angebot durch Internationale Züge (Richtung Spanien, Frankreich, Schweiz, Östereich und Deutschland) ergänzt.
Das Netz teilt sich grob in zwei Klassen: Hauptbahnen mit hohen Geschwindigkeiten, hohen Frequenzen und höheren Preisen und kleinere Strecken mit "normalen" Frequenzen von ca. 2h und äußerst günstigen Preisen. Da das neue Hochgeschwindigkeitsnetzt größtenteils auf neuen eigenen Trassen errichtet wurde, hat man sehr oft die Alternative zwischen teuer und schnell und günstig und langsamer, der clevere Reisende wägt genau ab, zumal die Fahrzeitdifferenz auf einigen Routen im Bereich von zehn Minuten liegt, die Preisdifferenz aber den Faktor zwei überschreitet.
Reise planen
Erste Anlaufstelle für die Reiseplanung ist die Fahrplanauskunft von www.trenitalia.com oder des Konkurrenten www.italotreno.it. Wenn eine Weiterfahrt auf regionalen Linien geplant ist, oder ein Anschluss an Internationale Züge gebraucht wird, ist diese Auskunft nicht vollständig. Über das Hafas-System (u.a. reiseauskunft.bahn.de) sind viele regionalen Züge ebenfalls nicht vertreten. Hier hilft oftmals nur vieeeel Handarbeit. Die Übergangszeiten sind äußerst großzügig bemessen. Der geübte Reisende kann in den Großräumen Mailand, Rom und Neapel durch Ortskenntnis viel Zeit gegenüber den Reisevorschlägen sparen.
Fahrkarten kaufen
Wer dem italienischen nicht mächtig ist und nicht so gerne in langen Schlangen steht, kann sich an Automaten versuchen. Die neuen Geräte (grau-grüne Farbgebung) sind bei Trenitalia immer auch in Deutsch, Englisch und Französisch, nehmen aber im großen Umfang nur noch Karten aller Art an.
Die Computersysteme zeigen grunsätzlich alle verfügbaren Verbindungen an (außer Angebote von ausländischen Bahnen und einige Regionalverbindungen). Bei Weiterfahrt mit regionalen Verkehrsmitteln (Metro, S-Bahn etc.) werden entsprechende Verbindungen nicht angezeigt und verkauft.
Preise
Es gibt 2 1/2 Preissysteme: Ein km-Preis basiertes System für Regionalbahnen, ein Globalpreissystem für Schnellzüge und in einigen Ballungszentren einfache Zonensysteme, die aber hier nicht dargestellt werden. Über diese Zonensysteme gibt es in Verbindung mit einer umständlich zu erworbenden personalisierten Trägerkarte sehr gute Angebote für Tagestickets etc.
km-Preise
Auf Fahrten mit km-Preis gibt es keine nennenswerten Sparmöglichkeiten. Die Züge sind frei von Reservierungen. Maximierer seien darauf hingewiesen, dass einige Automaten und Verkaufsstellen die Tickets nur nach Staffelungen ausspucken (30-km-Ticket, 40-km-Ticket etc.) und durch optimierte Wahl des Verkaufsstandortes locker bis zu 60 cent gespart werden können. Die Ticketpreise werden (wie sehr vieles in Italien) auf 5-cent gerundet,
Globalpreise
Auf den schnelleren Zügen (IC, EuroStar City, Frecciabianca, Frecciaargento, Frecciarossa, .italo) also praktisch alles außer Regionalzügen) gibt es Globalpreise, die mit einer integrierten Sitzplatzreservierung verbunden sind.
Tarifstruktur und Reiseklassen
Mit dem Auftreten des Konkurrenten .italo haben sich die Service-Angebote und die Möglichen Tarife vervielfacht. Ich gebe keine Garantie, das diese Zusammenfassung vollständig ist:
Reiseklasse "Standard" und "2 classe" (FS) : Standardangebot 2. Klasse (2+2)
Reiseklasse "Smart" (NTV) : Standardangebot 2. Klasse (2+2), wird auch als "Smart Cinema" angeboten, dabei sind im Waggon an der Decke einige Disblays mit aktuellen Kinofilmen
Reiseklasse "Premium" (FS) : 2. Klasse mit angeblich erhöhtem Sitzabstand und Bordservice (reicht von kleinem Snack bis zum Essen) (2+2)
Reiseklasse "Prima" (NTV) : eine einfache 1. Klasse (2+1)
Reiseklasse "Business" und "1 classe" (FS) : 1. Klasse mit Bordservice (2+1)
Reiseklasse "Club" (NTV) : 1. Klasse mit komfortabelen Sitzen und Essen an Bord (2+1
Reiseklasse "Executive" (FS) : 1. Klasse in 1+1 Bestuhlung mit optionalem Konferenzraum, Essen an Bord, Rotem Teppich am Bahnhov
Die Tarifklassen weisen unterschiedliche Flexibilität aus und sind entsprechend bepreist, meistens gibt es zwischen zwei und vier Tarifoptionen.
für Vielfahrer
Für Vielfahrer und Pendler gibt es bei Trenitalia 10er oder 12er Tickets (mit jeweils zwei Fahrten kostenlos). Auch Abos sind möglich. Die dort gewährten Rabatte liegen aber oftmals deutlich unter den Sonderangeboten. Desweiteren gibt es spradisch Aktionen, wo mehrere flexibele Bahnreisen und andere Angebote kombiniert werden.
Auch wenn in Italien auch jedes kleine Geschäft eine Bonuskarte mit teilweise Richtig guten Angeboten hat, ist das Vielfahrerprogramm ("Cartafreccia") reichlich witzlos. Hier dürfen Meilensammler keine Wunder erwarten. Die Vielfahrerkarte wird mit einer Adresse in Italien kostenlos zugestellt. Ein Euro Umsatz auf Schnellzügen =1 Punkt, Ein Euro Umsatz auf
Regionalzügen= 0,5 Punkte. Dazu gibt es derzeit noch eine Aktion, wo bei Hochgeschwindigkeitszügen für jeden Kilometer noch einen weiteren Punkt gutgeschrieben wird.
Freifahrten gibt es derzeit zwischen 1000 und 2000 Punkten, die Sachprämien sind witzlos, Punkte können nur über ein Kalenderjahr akkumuliert werden, die Prämien können dafür auch im folgenden Jahr eingelöst werden. Die Kreditkarte ist keiner Betrachtung wert.
Für Fahrten in der ersten Klasse in Hochgeschwindigkeitszügen gibt es Goldpunkte, ab 3000 Goldpunkten für das verbleibende laufende und folgende Kalenderjahr einen Goldstatus und darf an größeren Stationen in eine Lounge (mit italienischer Bar).
Derzeit werden Inhabern dieser Karte viele Interessante Angebote gemacht: Rückfahrt umsonst, 2 für eins etc, Fahrten am Samstag für die Hälfte. Passt vielleicht den einem oder anderen ins Programm. Die Karte kann umkompliziert auch mit ausländischer Adresse angefragt werden, man kann die Karte selber ausdrucken. Geht auch noch am Tag vor der Abfahrt.
Erste Klasse vs. zweite Klasse.
In vielen Regionalzügen gibt es keine erste Klasse, die erste Klasse im Regionalbereich ist oftmals von der Ausstattung identisch mit der zweiten Klasse. Hier hilft auf der gewünschten Strecke nur ausprobieren, ob der Mehrpreis mit einem echten Mehrwert verbunden ist.
Auf den Schnellzügen ist die erste Klasse grundsätzlich mit drei Sitzen je Reihe ausgestattet, der Service reicht von nicht vorhanden (IC) bis zu Getränke, Snacks (Kekse etc.) und Zeitungen kostenlos am Platz (Frecciarossa). Die Aufpreise liegen zwischen 10 und 30%, manchmal ist die erste Klasse mit Sparpreisen günstiger als mit der zweiten Klasse.
Sofern eine Fahrt in der ersten Klasse mit den Reiserichtlinien verbindbar ist, sollte dies immer in Erwägung gezogen werden, da der Mehrwert gegenüber dem Aufpreis fast immer lohnt.
Die kleinen Abzocken:
Italien wäre nicht Italien, wenn es nicht die vielen kleinen Intelligenzbestien geben würde, die einen versuchen um Geld zu erleichtern. Dieser Teil ist Mehr Erfahrungsbericht, alles selber er- und ohne weitere Schäden überlebt:
Es gibt kreative Schaffner, die bei Ausländern gerne noch Zusatzgebühren erheben möchten. In diesem Falle nach einem "Scontrino fiscale"(=Quittung/Kassenbon) fragen. Damit hat sich das dann meistens erledigt oder ist Ausnahmsweise mal gerechtfertigt.
Auch kreativ ist das vielfach auf Bahnhöfen geduldete Anbieten von Dienstleistungen wie Koffertragen etc.. Preis vorher verhandeln, wenn man diese in Anspruch nehmen will.
Bettler sind vor allem in Vorort- und Regionalzügen aktiv. Entweder mit dem vorzeigen eitriger Wunden oder Verkrüppelungen, oder mit dem niederlegen von Bettelzetteln oder mit dem überteuerten Verkauf von Nippes. Muss jeder selber Wissen, wie er sich verhält.
Auch diverse "Führer" bieten sich gezielt nach Touristen aussehenden Menschen an. Hiergegen hilft meistens, die Sandalen ohne Socken zu tragen oder vernünftiges Schuhwerk zu nutzen.
Sonstiges/Wichtiges:
Fahrkarten sind vor Fahrtantritt zu entwerten. Gelbe Entwerter sind an fast allen Zugängen zu den Bahnsteigen zu finden, sind aber oftmals defekt. Desweiteren finden an einigen Bahnsteigen mit Hochgeschwindigkeitszügen Unregelmäßige Kontrollen der Fahrkarten durch Personal von Trenitalia und der Polizei statt. Für das Stempeln der Karte also in der Zeitplanung ruhig fünf Minuten mehr einplanen.
Da Italien mit u.a. Mailand, Florenz, Rom und Neapel über viele Kopfbahnhöfe verfügt, werden die Sitze nach Fahrpreis vergeben: vorne die erste Klasse, gefolgt von den teuren Tickets der zweiten Klasse, und am Schluss des Zuges die Billigtickets. Und wenn jemand pennt, ist es genau anders herum.
Es herrscht ein generelles Rauchverbot in Zügen und Gebäuden, auf den Bahnsteigen wird aber gequarzt, was das Zeug hält. Auch wenn Bahnhöfe und Züge relativ sicher sind, immer die Augen auf Taschendiebe aufhalten und auf massives Gedränge an den Türen einstellen.
Im Regionalberreich fahren immer noch ältere Modelle mit äußerst schwergängigen Türen, deren Öffnung man gerne anderen überlässt.
Stromanschlüsse sind manchmal vorhanden. Selbst innerhalb eines Zugtypes varriert die Verfügbarkeit stark.
Essen und Trinken an Bord von Zügen (außerhalb der Speisewagen) wird nicht so gerne gesehen und gehört nicht zur Italienischen Kultur. Wer also seinen Bemmenpacket unbedingt verzehren will, sollte dies diskret tun und mit einigen tötenden Blicken der Reisenden rechnen.
Schwarzfahren ist keine gute Idee. Neben der finanziellen Seite (doppelter Fahrpreis+Sondergebühr) lässt sich auch nur schwer der Besuch der Bahnpolizei vermeiden. Einige kleinere Stationen in ländlichen Regionen haben noch nichtmal einen Automaten. Dort übernimmt der nächstgelegene Zeitungsladen (edicola) oder Tabackgeschäft (tabaccaio) den Verkauf. Ein nichtvorhandensein von Kaufmöglichkeiten ist keine akzeptierte Ausrede. Auch Bestechung (bustarella) funktioniert nicht.
aktuelle Preisbeispiele :
vorköufig entfernt, da derzeit die Preisstruktur kräftig im Wandel ist
Danke an flawless und mikimoto für die Anmerkungen und Ergänzungen
- Tickets müssen bei Fahrkarten ohne Zugbindung vor Abreise gestempelt werden oder sofort nach Fahrtantritt durch den Schaffner entwertet werden
- auf den Schnellverbindungen Mailand-Rom Fährt neben Trenitalia (FS) nun auch der .italo (ntv)
- Kauf von Tickets an Bord nur unter widrigen Umständen möglich
- Sparpreise mit Zugbindung auf vielen Routen bis 23:59 am Vortag verfügbar und werden aktiv angeboten
- auf vielen Routen große Auswahl an Zugkategorien
- höhere Reiseklassen in die Planungen einbeziehen
Bahnfahren in Italien ist günstig, relativ pünktlich und gibt neben einer angehmen Reise viele Einblicke in Land und Leute. Mit dem Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes haben viele Routen an Attraktivität gewonnen. Das Rollmaterial und die Bahnhöfe werden in atemberaubendem Tempo modernisiert. Dies hat zwar zu teilweise drastischen Preissteigerungen geführt, die beliebtes Tagesgespräch sind. Die Preise bewegen sich jedoch insgesamt noch leicht unter dem Niveau der Deutschen Bahn. Die Zuverlässigkeit ist höher als in Deutschland, über Verspätungen wird korrekt und frühzeitig informiert. Aufgrund der relativ regiden Geschwindigkeitskontrollen auf Autobahnen ist der Zug oftmals die schnellere Alternative zum Mietwagen und auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken inneritalienisch auch eine Alternative zum Flugzeug.
Diese Einführung behandelt die Züge der Trenitalia und des Konkurrenten .italo des Konsortiums Nuovo Trasporto Viaggiatori. In den Ballungszentren werden viele Regionalzüge von Privatunternehmen betrieben, aber auch hier gelten die generellen Regeln. In Norditalien wird das Angebot durch Internationale Züge (Richtung Spanien, Frankreich, Schweiz, Östereich und Deutschland) ergänzt.
Das Netz teilt sich grob in zwei Klassen: Hauptbahnen mit hohen Geschwindigkeiten, hohen Frequenzen und höheren Preisen und kleinere Strecken mit "normalen" Frequenzen von ca. 2h und äußerst günstigen Preisen. Da das neue Hochgeschwindigkeitsnetzt größtenteils auf neuen eigenen Trassen errichtet wurde, hat man sehr oft die Alternative zwischen teuer und schnell und günstig und langsamer, der clevere Reisende wägt genau ab, zumal die Fahrzeitdifferenz auf einigen Routen im Bereich von zehn Minuten liegt, die Preisdifferenz aber den Faktor zwei überschreitet.
Reise planen
Erste Anlaufstelle für die Reiseplanung ist die Fahrplanauskunft von www.trenitalia.com oder des Konkurrenten www.italotreno.it. Wenn eine Weiterfahrt auf regionalen Linien geplant ist, oder ein Anschluss an Internationale Züge gebraucht wird, ist diese Auskunft nicht vollständig. Über das Hafas-System (u.a. reiseauskunft.bahn.de) sind viele regionalen Züge ebenfalls nicht vertreten. Hier hilft oftmals nur vieeeel Handarbeit. Die Übergangszeiten sind äußerst großzügig bemessen. Der geübte Reisende kann in den Großräumen Mailand, Rom und Neapel durch Ortskenntnis viel Zeit gegenüber den Reisevorschlägen sparen.
Fahrkarten kaufen
Wer dem italienischen nicht mächtig ist und nicht so gerne in langen Schlangen steht, kann sich an Automaten versuchen. Die neuen Geräte (grau-grüne Farbgebung) sind bei Trenitalia immer auch in Deutsch, Englisch und Französisch, nehmen aber im großen Umfang nur noch Karten aller Art an.
Die Computersysteme zeigen grunsätzlich alle verfügbaren Verbindungen an (außer Angebote von ausländischen Bahnen und einige Regionalverbindungen). Bei Weiterfahrt mit regionalen Verkehrsmitteln (Metro, S-Bahn etc.) werden entsprechende Verbindungen nicht angezeigt und verkauft.
Preise
Es gibt 2 1/2 Preissysteme: Ein km-Preis basiertes System für Regionalbahnen, ein Globalpreissystem für Schnellzüge und in einigen Ballungszentren einfache Zonensysteme, die aber hier nicht dargestellt werden. Über diese Zonensysteme gibt es in Verbindung mit einer umständlich zu erworbenden personalisierten Trägerkarte sehr gute Angebote für Tagestickets etc.
km-Preise
Auf Fahrten mit km-Preis gibt es keine nennenswerten Sparmöglichkeiten. Die Züge sind frei von Reservierungen. Maximierer seien darauf hingewiesen, dass einige Automaten und Verkaufsstellen die Tickets nur nach Staffelungen ausspucken (30-km-Ticket, 40-km-Ticket etc.) und durch optimierte Wahl des Verkaufsstandortes locker bis zu 60 cent gespart werden können. Die Ticketpreise werden (wie sehr vieles in Italien) auf 5-cent gerundet,
Globalpreise
Auf den schnelleren Zügen (IC, EuroStar City, Frecciabianca, Frecciaargento, Frecciarossa, .italo) also praktisch alles außer Regionalzügen) gibt es Globalpreise, die mit einer integrierten Sitzplatzreservierung verbunden sind.
Tarifstruktur und Reiseklassen
Mit dem Auftreten des Konkurrenten .italo haben sich die Service-Angebote und die Möglichen Tarife vervielfacht. Ich gebe keine Garantie, das diese Zusammenfassung vollständig ist:
Reiseklasse "Standard" und "2 classe" (FS) : Standardangebot 2. Klasse (2+2)
Reiseklasse "Smart" (NTV) : Standardangebot 2. Klasse (2+2), wird auch als "Smart Cinema" angeboten, dabei sind im Waggon an der Decke einige Disblays mit aktuellen Kinofilmen
Reiseklasse "Premium" (FS) : 2. Klasse mit angeblich erhöhtem Sitzabstand und Bordservice (reicht von kleinem Snack bis zum Essen) (2+2)
Reiseklasse "Prima" (NTV) : eine einfache 1. Klasse (2+1)
Reiseklasse "Business" und "1 classe" (FS) : 1. Klasse mit Bordservice (2+1)
Reiseklasse "Club" (NTV) : 1. Klasse mit komfortabelen Sitzen und Essen an Bord (2+1
Reiseklasse "Executive" (FS) : 1. Klasse in 1+1 Bestuhlung mit optionalem Konferenzraum, Essen an Bord, Rotem Teppich am Bahnhov
Die Tarifklassen weisen unterschiedliche Flexibilität aus und sind entsprechend bepreist, meistens gibt es zwischen zwei und vier Tarifoptionen.
für Vielfahrer
Für Vielfahrer und Pendler gibt es bei Trenitalia 10er oder 12er Tickets (mit jeweils zwei Fahrten kostenlos). Auch Abos sind möglich. Die dort gewährten Rabatte liegen aber oftmals deutlich unter den Sonderangeboten. Desweiteren gibt es spradisch Aktionen, wo mehrere flexibele Bahnreisen und andere Angebote kombiniert werden.
Auch wenn in Italien auch jedes kleine Geschäft eine Bonuskarte mit teilweise Richtig guten Angeboten hat, ist das Vielfahrerprogramm ("Cartafreccia") reichlich witzlos. Hier dürfen Meilensammler keine Wunder erwarten. Die Vielfahrerkarte wird mit einer Adresse in Italien kostenlos zugestellt. Ein Euro Umsatz auf Schnellzügen =1 Punkt, Ein Euro Umsatz auf
Regionalzügen= 0,5 Punkte. Dazu gibt es derzeit noch eine Aktion, wo bei Hochgeschwindigkeitszügen für jeden Kilometer noch einen weiteren Punkt gutgeschrieben wird.
Freifahrten gibt es derzeit zwischen 1000 und 2000 Punkten, die Sachprämien sind witzlos, Punkte können nur über ein Kalenderjahr akkumuliert werden, die Prämien können dafür auch im folgenden Jahr eingelöst werden. Die Kreditkarte ist keiner Betrachtung wert.
Für Fahrten in der ersten Klasse in Hochgeschwindigkeitszügen gibt es Goldpunkte, ab 3000 Goldpunkten für das verbleibende laufende und folgende Kalenderjahr einen Goldstatus und darf an größeren Stationen in eine Lounge (mit italienischer Bar).
Derzeit werden Inhabern dieser Karte viele Interessante Angebote gemacht: Rückfahrt umsonst, 2 für eins etc, Fahrten am Samstag für die Hälfte. Passt vielleicht den einem oder anderen ins Programm. Die Karte kann umkompliziert auch mit ausländischer Adresse angefragt werden, man kann die Karte selber ausdrucken. Geht auch noch am Tag vor der Abfahrt.
Erste Klasse vs. zweite Klasse.
In vielen Regionalzügen gibt es keine erste Klasse, die erste Klasse im Regionalbereich ist oftmals von der Ausstattung identisch mit der zweiten Klasse. Hier hilft auf der gewünschten Strecke nur ausprobieren, ob der Mehrpreis mit einem echten Mehrwert verbunden ist.
Auf den Schnellzügen ist die erste Klasse grundsätzlich mit drei Sitzen je Reihe ausgestattet, der Service reicht von nicht vorhanden (IC) bis zu Getränke, Snacks (Kekse etc.) und Zeitungen kostenlos am Platz (Frecciarossa). Die Aufpreise liegen zwischen 10 und 30%, manchmal ist die erste Klasse mit Sparpreisen günstiger als mit der zweiten Klasse.
Sofern eine Fahrt in der ersten Klasse mit den Reiserichtlinien verbindbar ist, sollte dies immer in Erwägung gezogen werden, da der Mehrwert gegenüber dem Aufpreis fast immer lohnt.
Die kleinen Abzocken:
Italien wäre nicht Italien, wenn es nicht die vielen kleinen Intelligenzbestien geben würde, die einen versuchen um Geld zu erleichtern. Dieser Teil ist Mehr Erfahrungsbericht, alles selber er- und ohne weitere Schäden überlebt:
Es gibt kreative Schaffner, die bei Ausländern gerne noch Zusatzgebühren erheben möchten. In diesem Falle nach einem "Scontrino fiscale"(=Quittung/Kassenbon) fragen. Damit hat sich das dann meistens erledigt oder ist Ausnahmsweise mal gerechtfertigt.
Auch kreativ ist das vielfach auf Bahnhöfen geduldete Anbieten von Dienstleistungen wie Koffertragen etc.. Preis vorher verhandeln, wenn man diese in Anspruch nehmen will.
Bettler sind vor allem in Vorort- und Regionalzügen aktiv. Entweder mit dem vorzeigen eitriger Wunden oder Verkrüppelungen, oder mit dem niederlegen von Bettelzetteln oder mit dem überteuerten Verkauf von Nippes. Muss jeder selber Wissen, wie er sich verhält.
Auch diverse "Führer" bieten sich gezielt nach Touristen aussehenden Menschen an. Hiergegen hilft meistens, die Sandalen ohne Socken zu tragen oder vernünftiges Schuhwerk zu nutzen.
Sonstiges/Wichtiges:
Fahrkarten sind vor Fahrtantritt zu entwerten. Gelbe Entwerter sind an fast allen Zugängen zu den Bahnsteigen zu finden, sind aber oftmals defekt. Desweiteren finden an einigen Bahnsteigen mit Hochgeschwindigkeitszügen Unregelmäßige Kontrollen der Fahrkarten durch Personal von Trenitalia und der Polizei statt. Für das Stempeln der Karte also in der Zeitplanung ruhig fünf Minuten mehr einplanen.
Da Italien mit u.a. Mailand, Florenz, Rom und Neapel über viele Kopfbahnhöfe verfügt, werden die Sitze nach Fahrpreis vergeben: vorne die erste Klasse, gefolgt von den teuren Tickets der zweiten Klasse, und am Schluss des Zuges die Billigtickets. Und wenn jemand pennt, ist es genau anders herum.
Es herrscht ein generelles Rauchverbot in Zügen und Gebäuden, auf den Bahnsteigen wird aber gequarzt, was das Zeug hält. Auch wenn Bahnhöfe und Züge relativ sicher sind, immer die Augen auf Taschendiebe aufhalten und auf massives Gedränge an den Türen einstellen.
Im Regionalberreich fahren immer noch ältere Modelle mit äußerst schwergängigen Türen, deren Öffnung man gerne anderen überlässt.
Stromanschlüsse sind manchmal vorhanden. Selbst innerhalb eines Zugtypes varriert die Verfügbarkeit stark.
Essen und Trinken an Bord von Zügen (außerhalb der Speisewagen) wird nicht so gerne gesehen und gehört nicht zur Italienischen Kultur. Wer also seinen Bemmenpacket unbedingt verzehren will, sollte dies diskret tun und mit einigen tötenden Blicken der Reisenden rechnen.
Schwarzfahren ist keine gute Idee. Neben der finanziellen Seite (doppelter Fahrpreis+Sondergebühr) lässt sich auch nur schwer der Besuch der Bahnpolizei vermeiden. Einige kleinere Stationen in ländlichen Regionen haben noch nichtmal einen Automaten. Dort übernimmt der nächstgelegene Zeitungsladen (edicola) oder Tabackgeschäft (tabaccaio) den Verkauf. Ein nichtvorhandensein von Kaufmöglichkeiten ist keine akzeptierte Ausrede. Auch Bestechung (bustarella) funktioniert nicht.
aktuelle Preisbeispiele :
vorköufig entfernt, da derzeit die Preisstruktur kräftig im Wandel ist
Danke an flawless und mikimoto für die Anmerkungen und Ergänzungen
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