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Tag 1
In dem Moment, als die Strecke von Memmingen nach Valencia verkündet wurde, wollte ich unbedingt dort hin. Da das Ziel nur an zwei Tagen in der Woche (Samstag und Dienstag) angeflogen wird, dachte ich zuerst an eine mögliche Kombination mit einem Besuch im benachbarten Alicante. Als die Flugpreise für den späten November dann aber mal wieder in den Keller rutschten, konnte ich einfach nicht mehr widerstehen und schlug zu. Vor der Abfahrt musste ich allerdings erst einmal mein Auto unter der Schneeschicht herausziehen, das zuvor den Kindern aus der Nachbarschaft als Munitionslager für eine schwere Schneeballschlacht diente.
Da war er nun also: Mein 100. Flug. =) Ich höre jetzt bereits die ganzen Vielflieger, die in schallendes Gelächter ausbrechen und sich auf die Schenkel klopfen. Mei, jeder hat halt mal klein angefangen. Die Flüge nach Valencia verdanken wir übrigens der Tatsache, dass die spanischen Provinzfürsten sich immer wieder gerne in der Anzahl an Flügen ihrer Flughäfen messen. Und so wundert es auch überhaupt keinen, dass seit Bereitstellung von Anreizen (lies: kräftigen Subventionen) Ryanair genau hier eine Basis aus dem Boden gestampft hat.
Und somit kann man die Flüge zurecht als absolute Win-Win-Situation bezeichnen: Conny und ich hatten super günstige Tickets, Memmingen bekommt ein paar mehr Besucher, Ryanair bekommt Subventionen, die Stadt bekommt unsere Kohle und der Provinzfürst kann seinem katalanischen Amigo mal kräftig die Zunge rausstrecken.
Ein kleines Problem galt es aber noch in den Griff zu bekommen: Da Conny so langsam aber sicher die Schnauze voll von unterhaltungsarmen Billigfliegern hat, wurde kurzerhand ihr etwas leistungsschwächerer eeePC zum Inflight Entertainment umgebaut, der uns mit seinen grandiosen 3 Stunden Akkulaufzeit bestens unterhielt. Mein Tip sind hier ältere Serien bei iTunes, die es häufig für'n schmalen Taler zu kaufen bzw. zu leihen gibt.
Beim Anflug übers Meer empfiehlt es sich übrigens auf der rechten Seite des Fliegers zu sitzen, dort gibt es einen herrlichen Ausblick über das ehemalige Flussbett zu bestaunen. Die Landung schlug diesmal alle Rekorde, da wir ganze 35 Minuten (!) zu früh landeten.
Eigentlich hatten wir uns damit abgefunden, die Fahrt ins Hotel mit dem Taxi antreten zu müssen. Da wir aber jetzt deutlich vor 23 Uhr spanischen Boden unter den Füßen spürten, rannten wir zur Metro und erwischten auch genau den richtigen Zug.
Einzig unser Metroticket (2,90€ pro Person für Zone AB) kam uns etwas seltsam vor, denn unsere beiden Karten wurden auf eine einzige Papierkarte gedruckt. Somit ging ich zuerst durchs Drehkreuz und reichte dann Conny das Ticket zurück, sodass sie passieren konnte. Sah irgendwie leicht nach Schwarzfahren deluxe aus, aber scheint wohl so gewollt zu sein.
Der Wetterfrosch von wetter.com tobte mal wieder seine Midlife-Crisis aus, sodass die Wettervorhersage beständig zwischen Wolkenbruch und Sommersonne pendelte. Gewissheit brachte erst der Schritt aus der Metrostation in einen leichten nächtlichen Nieselregen. War uns im Prinzip aber auch egal, denn ein relaxtes, entspanntes, verlängertes Wochenende stand ins Haus. Und im unserem Westin-Valencia Hotel, dem ich einfach nicht widerstehen konnte, würde auch schlechtes Wetter kein großes Problem sein.
Aber zuerst wird mal ausgeschlafen.
Tag 2
Hatte ich mir wirklich Sorgen über schlechtes Wetter gemacht? In Spanien? Im November? Verdammter Pessimismus. Die Tatsache, keine einzige Wolke am Himmel zu sehen, lies keinen Zweifel, dass Petrus seinen deutschen Winterzauber wieder gut machen wollte.
Mitten durch Valencia floss bis zum Anfang der 1970er Jahre der Fluss Turia. Allerdings hatten die Valencianer nach einigen Überschwemmungen ziemlich die Schnauze voll vom Fluss, so dass sie ihn kurzerhand aus der Stadt verbannten und ihm einen neuen Weg gruben, der die Wassermassen jetzt im Süden an der Innenstadt vorbei leitet. Bevor der Turia allerdings zum Problemfluss erklärt wurde, diente er der Stadt als Lebensader und veranlasste die Römer für verdiente Kriegsveteranen genau hier eine Siedlung zu gründen.
Somit liegt in einer Biegung des ehemaligen Flusses die historische Altstadt, die zugleich den Beginn unserer Sightseeingtour markierte. Zu Fuß gingen wir zum Placa de la Reina um dort die Kathedrale von Valencia (Catedral de Santa María de Valencia) zu bestaunen.
Den Turm El Micalet, der so ganz und gar nicht zum gotischen Baustil der Kirche passt, übernahm man einfach von der Moschee, die an dieser Stelle vorher stand. Nach dem Sieg über die Mauren im 13. Jahrhundert legte man deren Gotteshaus publikumswirksam in Schutt und Asche und nutzte den Turm einfach weiter. Vom Plaza de la Virgin kann man das Bauwerk noch aus nördlicher Richtung bestaunen.
Da die beiden Stadttore Torre de Quart und Torres de Serranos fast baugleich sind, beschränkten wir uns auf letzteren, den man an Wochenende kostenlos besteigen kann. Ein bisschen Schwindelfreiheit kann beim Aufstieg nicht schaden, dafür wird man mit einem herrlichen Blick über die Stadt und das alte Flussbett belohnt.
In dem Moment, als die Strecke von Memmingen nach Valencia verkündet wurde, wollte ich unbedingt dort hin. Da das Ziel nur an zwei Tagen in der Woche (Samstag und Dienstag) angeflogen wird, dachte ich zuerst an eine mögliche Kombination mit einem Besuch im benachbarten Alicante. Als die Flugpreise für den späten November dann aber mal wieder in den Keller rutschten, konnte ich einfach nicht mehr widerstehen und schlug zu. Vor der Abfahrt musste ich allerdings erst einmal mein Auto unter der Schneeschicht herausziehen, das zuvor den Kindern aus der Nachbarschaft als Munitionslager für eine schwere Schneeballschlacht diente.
Da war er nun also: Mein 100. Flug. =) Ich höre jetzt bereits die ganzen Vielflieger, die in schallendes Gelächter ausbrechen und sich auf die Schenkel klopfen. Mei, jeder hat halt mal klein angefangen. Die Flüge nach Valencia verdanken wir übrigens der Tatsache, dass die spanischen Provinzfürsten sich immer wieder gerne in der Anzahl an Flügen ihrer Flughäfen messen. Und so wundert es auch überhaupt keinen, dass seit Bereitstellung von Anreizen (lies: kräftigen Subventionen) Ryanair genau hier eine Basis aus dem Boden gestampft hat.
Und somit kann man die Flüge zurecht als absolute Win-Win-Situation bezeichnen: Conny und ich hatten super günstige Tickets, Memmingen bekommt ein paar mehr Besucher, Ryanair bekommt Subventionen, die Stadt bekommt unsere Kohle und der Provinzfürst kann seinem katalanischen Amigo mal kräftig die Zunge rausstrecken.
Ein kleines Problem galt es aber noch in den Griff zu bekommen: Da Conny so langsam aber sicher die Schnauze voll von unterhaltungsarmen Billigfliegern hat, wurde kurzerhand ihr etwas leistungsschwächerer eeePC zum Inflight Entertainment umgebaut, der uns mit seinen grandiosen 3 Stunden Akkulaufzeit bestens unterhielt. Mein Tip sind hier ältere Serien bei iTunes, die es häufig für'n schmalen Taler zu kaufen bzw. zu leihen gibt.
Beim Anflug übers Meer empfiehlt es sich übrigens auf der rechten Seite des Fliegers zu sitzen, dort gibt es einen herrlichen Ausblick über das ehemalige Flussbett zu bestaunen. Die Landung schlug diesmal alle Rekorde, da wir ganze 35 Minuten (!) zu früh landeten.
Eigentlich hatten wir uns damit abgefunden, die Fahrt ins Hotel mit dem Taxi antreten zu müssen. Da wir aber jetzt deutlich vor 23 Uhr spanischen Boden unter den Füßen spürten, rannten wir zur Metro und erwischten auch genau den richtigen Zug.
Einzig unser Metroticket (2,90€ pro Person für Zone AB) kam uns etwas seltsam vor, denn unsere beiden Karten wurden auf eine einzige Papierkarte gedruckt. Somit ging ich zuerst durchs Drehkreuz und reichte dann Conny das Ticket zurück, sodass sie passieren konnte. Sah irgendwie leicht nach Schwarzfahren deluxe aus, aber scheint wohl so gewollt zu sein.
Der Wetterfrosch von wetter.com tobte mal wieder seine Midlife-Crisis aus, sodass die Wettervorhersage beständig zwischen Wolkenbruch und Sommersonne pendelte. Gewissheit brachte erst der Schritt aus der Metrostation in einen leichten nächtlichen Nieselregen. War uns im Prinzip aber auch egal, denn ein relaxtes, entspanntes, verlängertes Wochenende stand ins Haus. Und im unserem Westin-Valencia Hotel, dem ich einfach nicht widerstehen konnte, würde auch schlechtes Wetter kein großes Problem sein.
Aber zuerst wird mal ausgeschlafen.
Tag 2
Hatte ich mir wirklich Sorgen über schlechtes Wetter gemacht? In Spanien? Im November? Verdammter Pessimismus. Die Tatsache, keine einzige Wolke am Himmel zu sehen, lies keinen Zweifel, dass Petrus seinen deutschen Winterzauber wieder gut machen wollte.
Mitten durch Valencia floss bis zum Anfang der 1970er Jahre der Fluss Turia. Allerdings hatten die Valencianer nach einigen Überschwemmungen ziemlich die Schnauze voll vom Fluss, so dass sie ihn kurzerhand aus der Stadt verbannten und ihm einen neuen Weg gruben, der die Wassermassen jetzt im Süden an der Innenstadt vorbei leitet. Bevor der Turia allerdings zum Problemfluss erklärt wurde, diente er der Stadt als Lebensader und veranlasste die Römer für verdiente Kriegsveteranen genau hier eine Siedlung zu gründen.
Somit liegt in einer Biegung des ehemaligen Flusses die historische Altstadt, die zugleich den Beginn unserer Sightseeingtour markierte. Zu Fuß gingen wir zum Placa de la Reina um dort die Kathedrale von Valencia (Catedral de Santa María de Valencia) zu bestaunen.
Den Turm El Micalet, der so ganz und gar nicht zum gotischen Baustil der Kirche passt, übernahm man einfach von der Moschee, die an dieser Stelle vorher stand. Nach dem Sieg über die Mauren im 13. Jahrhundert legte man deren Gotteshaus publikumswirksam in Schutt und Asche und nutzte den Turm einfach weiter. Vom Plaza de la Virgin kann man das Bauwerk noch aus nördlicher Richtung bestaunen.
Da die beiden Stadttore Torre de Quart und Torres de Serranos fast baugleich sind, beschränkten wir uns auf letzteren, den man an Wochenende kostenlos besteigen kann. Ein bisschen Schwindelfreiheit kann beim Aufstieg nicht schaden, dafür wird man mit einem herrlichen Blick über die Stadt und das alte Flussbett belohnt.