Hinreise
Schon einmal vorneweg gesagt, inkl. der ganzen Inselhüpfer hatten wir 18 Flüge zu absolvieren. Es kam hierbei zu keiner einzigen Unregelmäßigkeit, keine Verspätung oder Annulierung! Das finde ich bemerkenswert!
Am Boden in MUC
Es fing morgens in München am Curb-Side Check-in an. Leicht fröstelnd haben wir die Koffer auf die Waage gestellt und unsere Tickets bekommen. Alle Tickets? Nein, leider nicht, nur bis PEK, die weiteren konnte die nette Dame zwar sehen, aber weder ausdrucken noch einchecken. Wir sollten uns doch bitte an die PA in der FCL wenden. Nagut, nicht weiter schlimm denke ich mir, Gepäck wird ja trotzdem durchgecheckt und die kennen sich da sicherlich aus. In freudiger Erwartung auf ein schönes Frühstück geht es schnell durch die Fummelbude (endlich warm, wir hätten gleich hereingehen sollen) in die FCL.
Hier wird uns kurz erläutert, wie das Prozedere mit Passkontrolle abläuft, dass man nicht aufgerufen wird für einen Flug sondern sich selber darum kümmern muss (aha?) etc. pp.! Ich erläutere der PA dann gleich mal unser kleines Problemchen und sie meinte, sie kümmere sich darum. Ob sie den NZ Buchungscode benötige frage ich noch, aber das verneint sie. Erst einmal zum Frühstück, stattliches Buffet und netter Service am Tisch, alles bestens. So,
ca. 45 Minuten vor Abflug kommt die PA dann an unseren Tisch und gibt uns zu verstehen, dass sie leider auch nichts machen könne mit den Tickets und überreicht mir lapidar einen Zettel mit der Air New Zealand Hotline, ich könne dort ja anrufen(!!!). Da war ich schon einmal baff. Dies lies sich allerdings noch steigern, da die aufgeschriebene Nummer nicht korrekt war und man nur ein "
kein Anschluss unter dieser Nummer" erhielt. Ich habe dann die Hotline von der Webseite von NZ versucht anzurufen, dies funktioniert nur leider von einem Handy nicht. Also wieder zur PA und mein Anliegen noch einmal vorgetragen: "Da kann ich Ihnen jetzt auch nicht helfen, dann müssen Sie in Peking sehen, wie sie das regeln! Außerdem ist das jetzt zu kurzfristig vor Ihrem Abflug!"
Ja, meine Güte,
wofür habe ich denn ein FIRST-Ticket, dass diese Dame noch nicht einmal ein Telefon in die Hand nehmen kann, um bei NZ anzurufen?!?

Sehr schwacher Service, da kann ich gleich Eco fliegen. Dies sollte uns in Peking auch noch stark in die Bredouille bringen. Mit diesem erstklassigen "Service" braucht sich die Lufthansa nun nicht zu rühmen.
Der Rest der Lounge war aber ganz ok, das Buffet reichhaltig und die Bedienung recht schnell mit den Bestellungen von der Karte. Ein Raucherzimmer gibt es auch (unangenehm, da teilweise Rauchschwaden in die anderen Bereiche drang), kostenloses WIFI wie sonst auch und gut Toiletten/Duschen (nur angesehen). Schade allerdings, dass man keinen Blick auf das Rollfeld hat.
1. Flug: MUC - ICN LH F auf A343, [6/8]
Im Flieger dann heile Welt. Gut, die Sitze sind schon ein wenig alt, aber endlich einmal vorne sitzen hat schon etwas. Leider schläft es sich auf den Betten dann nicht wirklich so gut, speziell im unteren Rückenbereich schmerzt es auf die Dauer. Es gab die Bogner Amenity Kits, sind recht komplett (mache mir da nicht soviel draus) und für Männlein und Weiblein unterschiedlich. Den van Laack Schlafanzug fanden wir gar nicht so schlecht, sollte uns für die Business Class Flüge noch nützlich sein. Auf der Toilette gibt es dann noch grausige Wilkinson Einwegrasierer und Rasierschaum. Absolut renovierungsbedürftig ist dagegen das IFE: Klein, schlechte Bildqualität (da war die ECO im A388 besser) und die Kopfhörer sind auch nicht der letzte Schrei. Auswahl an Filmen dagegen ok.
Der
Service war aber dann
absolute Spitzenklasse, das beste was ich jemals im Flieger hatte. Ein sehr engagierter junger Mann (ehemals aus dem Gastrogewerbe, was man bei seinen Sommelier-Kenntnissen gleich merkte) kümmerte sich hervorragend um seine 6 PAXe. Als Pre-Departure gab's den Laurent Perrier Brut Millésime 2000, ein sehr guter Champagner wie ich finde. Auch das Essen war sehr schmackhaft, sofern man das denn über den Wolken beurteilen kann, und aufeinander abgestimmt. Es wurde auch stets darauf geachtet, dass wir mit Getränken versorgt sind und es uns an nichts mangelte. Erster Service war kurz nach Abheben und ca. 90 Minuten vor Landung kam dann noch der zweite. Dadurch hatten wir zwischendurch genug Zeit für ein Nickerchen und Filme (wurden aber trotzdem weiterhin freundlich mit Wasser oder anderen Getränken versorgt). So soll es sein.
Landung dann in ICN 10 Minuten vor der Zeit (obwohl 30 Minuten verspätet abgeflogen). Auf dem Weg zum Transit standen schon eine Menge plärrender Koreanerinnen, die lautstark auf den Transit der LH-Maschine nach Busan aufmerksam machten. Wir sind dann aber zur Transit-Fummelbude und ab in die OZ-Lounge mit sensationellem Blick über das Rollfeld. Dafür mussten wir uns aber erst am OZ-Ticketing-Schalter neue Tickets holen, da die LH-Tickets wohl nicht funktionieren (das funktioniert auf anderen *A-Carriern aber besser mit Interlining). Durchweg sehr dürftiges Englisch des Personals. Telefonisch konnte ich hier bei NZ in Auckland leider auch keine Tickets organisieren. Naja, wird schon lustig werden...zu mehr als einer Cola hat es nicht gereicht in der Lounge.
2. Flug: ICN - PEK OZ C auf A321
Ein kleiner, dann doch recht langer Hüpfer (3h30) nach Peking in einer Kurzstreckenmaschine. Die Sitzein C sind eher ältere Plüschsofas, ganz bequem zum Hineinsetzen, zum Schlafen dann doch eher nichts. Der Service asiatisch, aber gut. Für mich als Europäer ist es recht gewöhnungsbedürftig, dass sich die Stewardess immer vor mich hinkniet, um mich zu bedienen oder eine Bestellung aufzunehmen. Das Essen war widererwartend gut (Spicy Pasta mit Salat) und schmackhaft. Das habe ich bei einer Kurzstrecke schon deutlich anders erlebt. Getränkeservice gab's auch bis zum Abwinken. Nach der positiven Überraschung würde ich OZ gerne einmal auf der Langstrecke erleben!
In Peking angekommen nahm das Unheil nun seinen Lauf, was die
FCL in MUC versaubeutelt hatte. Natürlich war kein einziger Transferschalter besetzt und kaum jemand konnte uns weiterhelfen. Hier wird ein ausgesprochen schlechtes Englisch gesprochen und die Servicementalität der Chinesen ist noch in der Steinzeit! Lieber hält man hier noch ein Mittagsschläfchen als jemandem kompetente Auskunft zu erteilen. Es kam wie es kommen musste, wir stellten uns also bei der
Immigration ohne VISUM an (was in China bekanntlicherweise nicht geht). Die Sachbearbeitering bemerkte dies umgehend und schob uns zu den "Special investigations" ab. Hier also große Diskussion, Ticket zum Weiterflug zeigen, Sachstand erläutern. Nach einer halben Stunde hatten die es dann begriffen und griffen zum Telefonschalter. Tja, kein Transferdesk besetzt, ach nee! Wir bekamen dann einen Stempel in den Pass und wurden gebeten uns zur Check-In Haupthalle außerhalb des Sicherheitsbereiches zu begeben, um die Tickets zu bekommen. Super,
Transit in China, wollte ich schon immer mal haben. Gesagt getan an noch mehr unwilligen Angestellten vorbei bis wir die Halle endlich erreicht hatten. Der Flughafen in PEK ist die Katastrophe, nichts ist vernünftig ausgeschildert und das Personal spricht so schlecht Englisch, da möchte ich nicht wirklich wissen, wie das woanders in China aussieht. Naja, Tickets haben wir bekommen und schnurstracks sind wir wieder zur Ausreise, wo wir ohne VISUM natürlich wieder aufgefallen sind. Aber gut, schlussendlich sind wir durchgekommen und haben die Lounges von CA nur gestreift. Sind auch nicht wirklich erwähnenswert, abgepackte Speisen in Folie und in der großen Haupthalle offen unter dem Dach gelegen. China, ade, nicht mein Land nach diesen Erfahrungen.
3. Flug: PEK - AKL NZ C auf B772
Da ist sie nun, die beste Business Class der Welt, so wurde jedenfalls vermehrt geschrieben. Ich hatte schon die Befürchtung, dass diese Lobpreisungen übertrieben wären, aber nein. Beim Boarding erst einmal komplettes Chaos, ziemlich viele Leute versuchten sich beim C-Boarding durchzumogeln, was auch erstaunlicherweise klappte. Erst beim Einsteigen ins Flugzeug wurden diese Personen bestimmt zum ECO-Einstieg verwiesen. Wir hatten noch die die "alte" braune Business Premier. Diese ist schon ein wenig mehr abgenutzt aber trotzdem 180° flach.
Dies sind die besten Betten, die ich je in einem Flugzeug hatte. Auf unserem 13h-Flug konnte ich 8h schlafen! Absoluter Rekord! Die Bildschirme sind auch ausreichend groß und die Filmauswahl überwältigend.
Der Service ist durchweg gut, wobei "nur" auf C-Niveau, also Massenspeisung. Anderes kann man auch nicht erwarten. Die Speisen sind ok, hatte ein gutes Surf&Turf Steak mit Garnelen. Die Weinauswahl von fast ausschließlich neuseeländischen Produkten ist ok und schmackhaft. Nur mit dem Sprudel-Champagner-Ersatz konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Während ich mich für die Nachtruhe umgezogen habe, wurde bereits mein Bett gerichtet, sehr netter Service. Die Amenity-Kits kommen allerdings in recht billigen Schächtelchen daher und beinhalten schicke Ringelsocken.
In unserer Nähe war nur ein Chinese, der sich in der Kabine umzog bzw. bis auf seine Unterwäsche blank zog und schnarchen legte. Das ist natürlich nichts, was NZ beeinflussen könnte, aber naja. Das Sicherheitsvideo(
Mile-high madness with Richard Simmons! #RICHROLL - YouTube) ist übrigens auch ganz originell, allerdings nach mehr als einem Flug mit NZ in diesem Urlaub auch ganz schön nervig.
Nach der Landung in AKL ging es erst einmal für 6h Transitzeit in die NZ Lounge zum Duschen.Diese sind hochmodern und extrem geräumig. Zumindest doppelt so groß wie mein Badezimmer. Auch kompletter Service steht zur Verfügung, Waschlappen, Duschgel, Handtücher en masse und sogar ein Bademantel. Der Rest der Lounge ist definitv zu kalt klimatisiert und bietet keinen Ausblick aufs Rollfeld (schade). Die Speisen (Frühstück) sind, naja, sehr englisch und nicht so nach meinem Geschmack, der Kaffee (oder was die hier so nennen) grausam, obwohl frisch von einer hochwertigen Saeco zubereitet. Müssen halt die Softdrinks dran glauben. Gratis Internet gibt's auch (Nutzer koruclub, Kennwort Blenheim), die Zugangsdaten verschafften mir dann in Rarotonga am Flughafen auch Zugang ins WWW.
4. Flug: AKL - RAR NZ C auf B772
Hier gibt es eigentlich zu o.g. Flug nichts mehr hinzuzufügen außer der sehr viel kürzeren Flugdauer. Störend an dem Flug war nur, dass uns gegenüber ein Ehepaar mit Tochter saß, welches wohl den Rest der Verwandtschaft in der Eco verstaut hattte.Diese wurden dann natürlich nach dem Service nach vorne geholt, um sich mit Gratisgetränken zu versorgen und sich lauthals im Gang bis zur Landung zu unterhalten. Empfinde ich als sehr störend.
Der Landeanflug war dann schon sehr tropisch und wir haben uns unendlich gefreut. Noch mehr als wir auf dem Gepäckbank unsere Koffer ankommen sahen!!! Unser Transfer für die Unterkunft stand auch schon bereit und so konnte der Urlaub losgehen...
