Aufgrund der Corona-Pandemie ist China weiterhin restriktiv bei den Verkehrsrechten und beschränkt die Zahl der Reisenden auf den Langstreckenflügen aus Europa sehr deutlich. Die zwei wöchentlichen Lufthansa-Flüge nach Shanghai und der eine wöchentliche Lufthansa-Flug nach Shenyang ist in aller Regel über viele Wochen im Voraus ausgebucht.
Die Airlines der Lufthansa Group haben daher die Tarifstruktur zu Zielen in China angepasst. Dabei gibt es in den höchsten Buchungsklassen teils massive Preiserhöhungen von mindestens 2.500 EUR. Der Preis eines Business Class Tickets von Frankfurt nach Shanghai und zurück steigt dabei nun auf bis zu 11.900 EUR.
Von der Preiserhöhung betroffen sind die höchsten Buchungsklassen in allen Reiseklassen.
Während die Preiserhöhungen in der Economy Class mit mindestens 500 EUR bei einem Round-Trip, in der Premium Economy mit mindestens 600 EUR bei einem Round-Trip und in der First Class mit mindestens 300 EUR bei einem Round-Trip noch vergleichsweise überschaubar sind, fällt die Preiserhöhung für Reisende in der Business Class umso deutlicher aus. Dort werden die Preise für einen Round-Trip mindestens 2500 EUR teurer.
Die dargestellten Erhöhungen stellen die niedrigste Erhöhung je Buchungsklasse dar. Die Erhöhungen unterscheiden sich nach Destination und Abflugort und können teilweise auch höher ausfallen.
Konkretes Beispiel: Ein Round-Trip zwischen Frankfurt und Shanghai in den höchsten Buchungsklassen kostet nunmehr rund 14.300 EUR statt 13.950 EUR in der First Class, rund 11.900 EUR statt 9.315 EUR in der Business Class, 6.015 EUR statt 5.335 EUR in Premium Economy und 5.115 EUR statt 4.615 EUR in Economy.
Zudem wurde die bisherige tarifliche Unterscheidung nach Midweek- und Weekend-Tarifen in der Business Class aufgehoben. Die Preise wurden nun auf das teurere Preisniveau der bisherigen Weekend-Tarife vereinheitlicht, was ebenfalls Preiserhöhungen nach sich ziehen kann.
Unter normalen Umständen würde man diese Preiserhöhungen in den meisten Fällen geflissentlich ignorieren, da der größte Teil der Flugtickets nicht zu diesen Preisen gebucht wird.
In der aktuellen Situation ist diese Preiserhöhung bei den China-Flügen allerdings für einen Großteil der Passagiere sehr relevant, da Plätze auf den meisten Flügen nach China wenn überhaupt nur in den teuersten Buchungsklassen überhaupt zu bekommen sind.
Vielflieger mit Senator- und HON Circle Status haben in diesen teuersten Buchungsklassen zudem Buchungsgarantie, und können sich zu diesen Preisen mit einer gewissen Vorlaufzeit auch auf ansonsten ausgebuchte Flüge buchen lassen.
Bitter dürfte die Preiserhöhung vor allem für die kleineren und mittelständischen Unternehmen sein, für die das Preisniveau vor der Preiserhöhung – und die schlechte Verfügbarkeit – bereits eine massive Belastung dargestellt hat. Statt einem Preisniveau ab vielfach ca. 2.500 EUR für eine Reise in der Business Class bei rechtzeitiger Vorausbuchung an weniger nachfragestarken Tagen werden nun mit den fünfstelligen Flugpreisen konfrontiert.
Kombiniert mit dem Zeit- und Kostenaufwand für die in China weiterhin erforderliche Quarantäne bleiben die Hürden für Geschäftsreisen wohl auch auf absehbare Zeit hoch.
Auch für Privatreisende, zum Beispiel für einen Familienbesuch, ist die preisliche Hürde nunmehr weiter gestiegen.