Von Lodz über Krakau und Danzig nach Posen - eine Bahnrundreise durch Polen

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Biohazard

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29.10.2016
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Nachdem ich unser größtes östliches Nachbarland bereits letztes Jahr etwas beschnuppert hatte, plante ich für dieses Jahr eine etwas längere (zeitlich wie streckentechnisch) Tour.

Leipzig Hbf – Berlin Hbf (ICE 1604)
Berlin Hbf – Kutno (EC 45)
Kutno – Łódź Kaliska (IC 5360)
Łódź Widzew – Kraków Główny (IC 8322)
Kraków Główny – Gdańsk Główny (EIP 3506)
Gdańsk Główny – Poznań Główny (IC 54104)
Poznań Główny – Berlin Hbf (EC 246)
Berlin Hbf – Leipzig Hbf (ICE 691)



Wie so häufig bei anstehenden Bahnfahrten, startete die Reise mit einem Blick in den DB Navigator bzw. die Mitteilungszentrale des Smartphones.

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Nicht schön, aber zumindest kein größeres Problem und ein paar mehr Minuten bevor ich die Wohnung verlassen musste waren auch nicht verkehrt. Am Bahnhof angekommen, ich nahm für die Strecke eine der im 5-Minutentakt fahrenden S-Bahnen, suchte ich kurz die Lounge auf und genehmigte mir einen schnellen Kaffee. Mit etwas Puffer in der Hinterhand begab ich mich zum Gleis und suchte mir mangels Sitzplatzreservierung einen Sitzplatz im BahnBonus Sitzplatzbereich.

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Nach kurzer Fahrt stoppten wir jedoch schon wieder auf freier Pläne und es dauerte einige Minuten, bis sich unser Gespann wieder in Fahrt setzte. Und so ging es nicht nur mit Verspätung los, wir kamen auch mit Verspätung in Berlin an, was meinen Plan, die Lounge für einen weiteren schnellen Kaffee, zunichte machte.

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Ich sprintete nicht, aber die Strecke von Gleis 7 im Keller zu Gleis 12 auf oberster Ebene ist nicht ganz kurz und die Menschenmassen, die mir ständig im Weg standen, machten es nicht besser. Dankenswerterweise entschied ich mich für die richtige Seite des Aufstiegs und stand hinter den Treppen direkt vor dem passenden Wagen. Der mir zugewiesene Sitzplatz am Fenster eines 6er Abteils war angenehm und gemeinsam mit mir war das Abteil zu fünft besetzt.

Die Abfahrt erfolgte pünktlich und nach wenigen Minuten rollten wir am Alex vorbei.

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Knapp eine Stunde nach Abfahrt überquerten wir die Oder.

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Das Überqueren des Grenzflusses war für mich der Zeitpunkt das Bordrestaurant aufzusuchen und ein verfrühtes Mittagessen zu mir zu nehmen.

Letztes Jahr hatte ich die mit Fleisch gefüllten Piroggen probiert, weswegen ich mich dieses Mal für die vegetarische Variante entschied.

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Leider wird immer noch kein Sauerrahm o.ä. mitserviert, was es zu einem sehr langweiligen Gericht macht. Sie erfüllten jedoch ihren Zweck (ich wurde satt) und schlecht sind sie auch nicht – Convenience Food im Zug für einen schmalen Preis (32 PLN).

Umrechnungswert: 1 EUR = 4 PLN

Anm.: Aufgrund der einfacheren Schreibweise verzichte ich auf polnische Schriftzeichen und verwende auch häufig die deutschen Städtenamen.

Die restliche Fahrt bis nach Kutno verlief ereignislos. Meine Mitfahrer waren angenehm ruhig und ich konnte lesen, dösen und aus dem Fenster schauen.

In Kutno hatte ich dann 40 Minuten Aufenthalt, die ich mit einer kleinen Erkundungstour rund um den Bahnhof und in der Sonne sitzen verbrachte.

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Unter einem IC stellte mir zwar etwas anderes vor, aber auch hier verlief die Fahrt pünktlich und ruhig.

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Biohazard

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Am Bahnhof Lodz angekommen lief ich erst einmal in die falsche Richtung, nur um dann zu merken, dass sämtliche Abgänge durch Gitterzäune versperrt waren.

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Mittels Smartphone navigierte ich zu einer nahen und passenden Tram Haltestelle, löste in der Tram ein entsprechendes Ticket via Tap&Go und stieg wenige Minuten später direkt vor meinem Hotel wieder aus.

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Kurz zur Erläuterung: Lodz ist Polens viertgrößte Stadt, stand bei mir aber so gar nicht auf dem Plan. Aufgrund der langen Reisezeit (~9h) von Leipzig bis zu meinem eigentlichen Ziel Krakau, plante ich hier eine Nacht zu bleiben und am nächsten Tag die letzten 2,5h bis nach Krakau auf mich zu nehmen.

Im Hotel „Novotel Lodz Centrum“ wurde ich freundlich begrüßt, bekam dank Status ein Zimmerupgrade und ließ mir noch einmal den Late Check-Out bis 13:30 Uhr bestätigen.

Executive Room samt süßem Begrüßungsküchlein.

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Trotz pünktlicher Bahn war es schon 16:30 Uhr durch und ich wollte noch etwas die Stadt erkunden, weswegen ich direkt wieder kehrtmachte und das Hotel verließ.

Einhorn-Skulptur des japanischen Künstlers Tomohiro Inaba.

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Direkt dahinter befindet sich der Tram-Bahnhof „Piotrkowska Centrum“ der mit buntem Glas überdacht ist und deswegen den Beinamen „Stajnia Jednorożców“ („Einhornstall“) trägt.

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Das „Mural Lodz“ in einer Nebenstraße auf der anderen Straßenseite.

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Wieder eine Straße weiter kam ich am „OFF Piotrkowska“ vorbei, einer ehemaligen Industrieanlage welche umgestaltet wurde und jetzt Cafes, Restaurants und Büros beherbergt.

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Ich schlenderte die Piotrkowska entlang und kam hie und da an Skulpturen und Kunst vorbei, z.B. diese Metallbank samt Dauergast.

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Die eben erwähnte Straße mit Blick nach Norden.

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Wenig Autoverkehr, schöne Häuserfassaden, breite Fußwege, überall ein bisschen grün. Hier schlenderte es sich sehr gut!

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Der „Lodz Walk of Fame“ mit mir unbekannten Namen.

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In diese Seitenstraße bog ich ab und inspizierte im Vorbeigehen schon einmal ein vorab herausgesuchtes Restaurant sowie eine Kneipe.

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An einer Kreuzung sah ich diese Wandmalerei die Artur Rubinstein gewidmet ist, einer der großen Pianisten des 20. Jahrhunderts und in Lodz geboren.

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Ein Denkmal zu Ehren von Józef Piłsudski, einem früheren polnischen Staatsmann und Marschall der Zweiten Polnischen Republik.

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Als nächstes stand ich vor der Alexander-Newski-Kathedrale, knipste ein paar Fotos und ging dann weiter.

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Da ich für den Abend keine feste Planung hatte, nur eine ungefähre Vorstellung, ließ ich mir Zeit und genoss das gute und angenehme Wetter. Als ich wieder in die Nähe der Piotrkowska kam, entdeckte ich diesen alten Bus. Wer Marke und Modell kennt, darf sich gerne melden.

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Für alle die nicht raten oder warten wollen:
Jelcz 272 MEX
 

Biohazard

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Inzwischen war ich am nördlichen Ende der Straße angekommen. Hinter einem unscheinbaren Durchgang verbirgt sich eine kunstvoll gestaltete Häuserpassage.

Vorher machte ich aber noch ein Foto eines verfallenen Häusereingangs samt Barrikade.

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Und jetzt: Instagram-Alarm!

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❤️

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Lodz hatte früher eine sehr starke Textilindustrie und dementsprechend auch viele Industrieanlagen und -gebäude, wovon mittlerweile viele einem anderen Nutzen zugeführt wurden. So ist z.B. die „Manufaktura“ ein riesiges Einkaufszentrum mit Restaurants, Kino, Museen und sonstigen Freizeitaktivitäten.

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Auch wenn ich mich nur im Innenstadtbereich aufhielt, die Wege waren nicht kurz, der Abend vorangeschritten und der Magen leer. Vorab hatte ich mir ein paar Restaurants herausgesucht und eins davon bereits von der Liste gestrichen. Also suchte ich die anderen zwei auf und entschied mich am Ende für eine Filiale der kleinen polnischen Kette „Pierogarnie Stary Młyn“, die Teigtaschen in verschiedenen Farben, Formen und Größen zubereitet und verkauft. Ich bekam einen Katzentisch im Durchgang, durchblätterte das Menü und bestellte zuerst ein sehr leckeres „Ksiazece Zlote Pszeniczne“ Weizenbier. Dazu gab es eine Portion selbst gebackenes Brot samt Bohnenspread. Ebenfalls sehr lecker!

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Für den Hauptgang bestellte ich den „Megamiks“ (60,96 PLN) mit 2x im Ofen gebackenen Piecuchy und 4 gedämpften (gekochten?) Lepiochy. Dazu gab es zwei Dips (Garlic und Honey-Mustard) sowie einen Mix aus drei Salaten.

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Piecuchy: je einmal with tender roasted chicken, cheese and champignons / with beef ribs, onion and barbecue sauce
Lepiochy: je einmal with roasted pork marinated in black cumin, carrots and onions / with stewed beef, pickles, peppers and onions / with white sausage, bacon, onion and marjoram, served on horseradish "Zalewajka" soup / with beef ribs, onions and barbecue sauce

Sehr sehr gut und eine definitive Empfehlung! Die im Ofen gebackenen haben mir einen Tick besser gefallen und die mit Beef Ribs gefüllten waren mein klarer Favorit.

Nachdem ich die Teller sowie das Glas geleert hatte, bezahlte ich meine Rechnung und lief mit vollem Bauch wieder in Richtung Hotel zurück, hielt jedoch noch für einen Absacker an der „JABEERWOCKY Craft Beer Bar“ an.

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Das Menü etwas ausgedünnt, ich wurde dennoch fündig und probierte 2-3 kleine Biere.

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Zurück im Hotel löste ich noch den Welcome Drink-Voucher ein und legte mich anschließend schlafen. Am nächsten Morgen wachte ich vor dem Wecker auf; die Nacht war soweit okay, nur etwas warm trotz eingeschalteter Klimaanlage.

Ich prüfte noch schnell die bevorstehende Verbindung um 13:57 Uhr ab dem Bahnhof Widzew. Wie man auf dem Screenshot erkennt, legt die Bahn in Lodz eine längere Pause ein und um die Wartezeit für mich so gering wie möglich zu halten, wählte ich einen anderen Bahnhof als bei der Ankunft aus.

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Das Frühstück war ziemlich enttäuschend. Billigste Aufbackbrötchen, wenig Aufschnitt, dazu die Atmosphäre wie in einer Bahnhofshalle.

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Dazu war es ziemlich voll, weswegen ich nur wenige Fotos des Buffets machte. Zurück auf dem Zimmer machte ich mich startklar und füllte auf dem Flur noch einmal meine Wasserflasche auf.

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Ich lief wieder die Einkaufsstraße von gestern hoch und überlegte unterwegs kurz mir einen Nachtisch zum Frühstück zu kaufen – entschied mich dann aber dagegen.

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Ein Denkmal für Władysław Reymont, dem Nobelpreisträger für Literatur im Jahr 1924 und Namensgeber für den Flughafen LCJ.

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Sorry, da konnte ich nicht ohne Foto dran vorbeigehen. ;)

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Noch mehr eiserne Kunst.

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Ein paar Minuten vor 10 Uhr und damit der offiziellen Öffnungszeit kam ich am „Muzeum Kanalu“ an und reihte mich in die kleine Schlange ein.

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Da ich kein Onlineticket hatte, löste ich das Ticket (10 PLN) am Automaten und stieg dann die Stufen in den Untergrund hinab.

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Unten erwartete mich ein Rundgang in einem Regenwasser-Ringkanal mitsamt Schautafeln die etwas über die Baugeschichte erzählten.

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Biohazard

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29.10.2016
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Ich denke nach 10 oder max. 15 Minuten war ich durch und wieder oben an der frischen Luft. Das nächste Ziel, das „Museum of the City of Lodz“, hatte ich nach wenigen Minuten zu Fuß erreicht; der Eintritt betrug 27 PLN.

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Das Museum befindet sich in dem ehemaligen Anwesen der Fabrikanten-Familie Poznański, die direkt neben ihrem Fabrikgelände – der heutigen Manufaktura – wohnten.

Der Treppenaufgang.

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Kamin samt Fliesenkunst.

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Der Tanzsaal im Obergeschoss.

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Durchgangsräume.

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Kunst, Tierquäler .. oder Schlimmeres?

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Der Speisesaal wo Gäste und offizielle Empfänge stattfanden.

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Das Museum streckte sich ziemlich, war grundsätzlich auch interessant weil es immer etwas zu entdecken gab, aber irgendwann hatte ich genug alte Möbel etc. gesehen und erhöhte das Tempo etwas.

Im hinteren Bereich des Anwesens waren die Privaträume wie z.B. der Familien-Speisesaal.

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Entspricht jetzt nicht unbedingt meinem Geschmack, war damals aber sicherlich todschick, teuer und selten. Passend dazu das Besteck.

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Der Musikraum ist dem bereits erwähnten Artur Rubinstein gewidmet.

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Nachdem ich mit den Privaträumen fertig war, ging es runter in den Keller. Dort befindet sich eine Ausstellung, die sich mit der Entwicklung und Industrialisierung der Stadt befasst. So werden u.a. die verschiedenen genutzten Straßenbeläge gezeigt.

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Oder auch wie sich Werkzeuge und Alltagsgegenstände weiterentwickelt haben. Besonders schön fand ich diese beweglichen Monitore – je nach Lage des Schlittens wurden anderen Informationen über den darunterliegenden Gegenstand angezeigt.

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Ein Modell des Anwesens; die Museumsräume befinden sich im oberen Bereich bis hinunter wo das Dach einen Absatz macht und in eine kleine Kuppel übergeht.

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Zugfahrpläne der Kalischer Bahn mit Anbindung an Berlin.

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Anschließend führte mich der Rundgang nach draußen in die Parkanlage.

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Es lebte sich damals sicherlich nicht schlecht in so einem Palast – wobei ich das heutige Leben mit den ganzen technischen Spielereien dennoch bevorzuge. ;)

Blick vom „Plac Wolności“ in Richtung Süden.

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Ich lief – ein letztes Mal – die Piotrkowska entlang und drückte im Fahrstuhl des Hotels den Knopf für meine Etage. Nichts. Also noch einmal: Karte vorhalten, Knopf drücken – Nichts. Hmm. Also ging ich zur Rezeption und wies auf den abgestimmten Late Check-Out hin. Kurzes Geklackere auf der Tastatur, ja, der Late Check-Out war nicht hinterlegt und inzwischen war es 12 Uhr durch – meine Karte war also schlicht deaktiviert. Nach ein paar Minuten war auch das Thema geklärt und ich konnte nach oben auf meine Etage fahren. Dort angekommen packte ich die letzten Sachen ein, kontrollierte noch einmal alles (Badezimmer, Safe, unter der Bettdecke – ihr kennt das ja) und fuhr dann mit Sack und Pack wieder runter. Die Dame am Empfang kannte ich inzwischen ja schon und so war alles innerhalb weniger Sekunden erledigt. Mit der Tram ging es zum ca. 20 Minuten entfernten Bahnhof Widzew, wo ich mehr als zeitig ankam.

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Die Bahn war noch nicht vor Ort, obwohl sie es eigentlich sein sollte, also wartete ich am Bahnsteig. Nach einiger Wartezeit fuhr der Zug ein, Einstieg, Platz suchen und Abfahrt. Während der Zugfahrt plante ich ganz grob die nächsten Tage in Krakau und konnte mich dabei nicht zwischen einem Besuch in Auschwitz und der ehemaligen Salzmine „Wieliczka“ entscheiden. Die Fahrt verlief – bis auf das ständige Gehupe (warum?) auch wenn keine Bahnübergange kamen – ereignislos.

Nach knapp 2,5 Stunden war ich in Krakau.

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Ich hatte Anfangs Probleme den Ausgang zu finden, denn ich wurde vom Bahnsteig direkt in eine Mall geleitet und da die Ausgänge dort nicht bezeichnet sind… Naja, irgendwann hatte ich es geschafft, stand draußen auf einem großen Platz und fuhr von der nahen Tram Haltestelle bis fast vor das Hotel.
 

PollyEsther

Erfahrenes Mitglied
17.08.2024
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Detailfrage:
Wie hast du das gebucht?
Mehrere Einzeltickets mit Zwischenaufenthalten, Interrail one country Pass Polen (3 Tage für 67€, 2. Klasse ab 28 Jahren) , DB Europa Spezial oder noch was anderes?

 
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Reaktionen: KvR und Biohazard

Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
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Am „The Crown Krakow Center“ angekommen begrüßte ich die junge Frau am Empfang mit einem schnell beigebrachten „Dzień Dobry!“ was meine Gegenüber dazu veranlasste mit mir auf Polnisch zu reden. Ich klärte dieses Missverständnis jedoch schnell auf und bekam als Antwort, dass sie mich aufgrund der akzentfreien Begrüßung als polnischen Mitbürger einsortiert hatte. Da mir dieses während des Urlaubs noch öfters passieren sollte, schickte ich von nun an ein schnelles „Hello!“ bei jeder Begrüßung hinterher, was in vielen Fällen direkt verstanden und damit die gemeinsame Sprache auf Englisch festgelegt wurde.

Das Hotel war ausgebucht, ich war jedoch der Status-höchste Gast, weswegen ich ein Upgrade auf eine Junior Suite bekam. Nett, wenn auch total überdimensioniert für mich alleine!

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Bevor ich mich auf den Weg machte, buchte ich über GetYourGuide noch eine Tour zur Salzmine für übermorgen. Ich entschied mich gegen Auschwitz, da ich nicht so richtig in der Stimmung für diesen Ort war und bei der Recherche auch viel negatives über die letzten Änderungen der geführten Touren gelesen hatte.

Ich lief die Strecke, die ich zuvor mit der Tram fuhr, zu Fuß zurück und erkundete auch noch etwas die Alt- und Innenstadt. Nach knapp 3km und einer Stunde unterwegs, stand ich vor der herausgesuchten „Beef Burger Bar“ im historischen jüdischen Viertel.

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Das Menü offerierte diverse Burgervarianten, wobei ich mich für den „Wawel Dragon“ (39 PLN) mit majo chipotle cilantro sauce, spicy Calabrian salami, jalapeno, cheddar cheese, 200g beef, rocket salad and 1000 islands sauce entschied. Dazu gab es eine Portion BBQ Fries und – mangels alkoholischer Getränke – eine Fritz Limo.

Der kleine Imbiss verfügt über nur wenige innenliegende Sitzplätze (4 oder 5), ich hatte aber Glück und es war nur wenig los, weswegen ich einen der guten Sitzplätze vor dem Fenster mit Blick nach draußen bekam. Nach ein paar Minuten Wartezeit wurde mein Burger ausgerufen und ich konnte ihn abholen gehen.

Die BBQ Fritten mit bbq sauce, pickles, bacon, onion, cheddar sauce waren frisch aus der Fritteuse und entsprechend heiß.

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Der Burger sah nicht weniger gut aus und schmeckte auch so! Die durch dünnflüssige Sauce artete das Essen in eine ganz schöne Sauerei aus. Die scharfen Jalapenos taten ihren Job und gaben dem Burger einen ordentlich Kick.

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Am Ende war ich mehr als satt und stellte mal wieder fest, dass ich zu einem guten und sättigendem Burger keine zusätzlichen Pommes mehr bräuchte. Aber vorher sind die Augen immer größer als der Magen bzw. die Vernunft… Damit ich mir nicht mehr Modern Talking („Cherri Cherri Lady“ 🙉), lautstark über die kleinen Lautsprecher herausgeplärrt, anhören musste, verließ ich quasi mit dem letzten Bissen das Gebäude und lief ein wenig durch das Viertel.

Die ehemalige „Kowea Itim le-Tora Synagoge“.

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„Words have great power“ an einer Häuserecke. Wenn ich das Konzept (oder ist es etwas religiöses?) richtig verstehe, darf dort jeder etwas Geschriebenes anheften.

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Hinter der nächsten Ecke lag aber mein eigentliches Ziel: Craftownia

Wie bereits definitiv am Namen erkennbar, ging es hier wieder um Craftbier. Entsprechend war das Menü aufgebaut.

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Ich probierte mich auch hier wieder etwas durch das umfangreiche Angebot und verbrachte die Zeit mit Lesen und die Gedanken schweifen lassen. Für den Weg zurück entschied ich mich für die Tram, die jedoch etwas auf sich warten ließ. Während dieser Wartezeit spazierte ich die vorgesehene Streckenführung entlang und schaffte so noch einmal zwei Haltestellen, bevor ich in die Tram stieg.

Ich schlief ziemlich gut und konnte aufgrund der Lage des Zimmers auch die Fenster über Nacht geöffnet lassen. Am Empfang meldete ich mich noch für das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen an und da es gerade im Angebot war, kostete es nur 55 PLN statt ursprünglich 90 PLN. Anschließend fuhr ich mit der Tram, wobei die eigentlich ausgewählte aus unerfindlichen Gründen ausfiel, wieder in das Jüdische Viertel und ging ins „Alchemia“.

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Das Frühstück war schnell ausgesucht: Eggs Benedict (36 PLN)

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Einfachheitshalber zitiere ich aus dem entsprechenden Thread:
Sehr lecker. Das Brot war gut im Geschmack, die Hollandaise mit einer leckeren säuerlichen Note. Mengentechnisch hat es gepasst.

Draußen hatte es zu Nieseln angefangen, sehr ungemütlich bei 6°C, was mir natürlich gar nicht passte. Aber Dank Regenjacke und Mütze war das Wetter auszuhalten und für den Notfall hatte ich immer noch einen Regenschirm im Rucksack.

Wandmalerei an einem der Häuser.

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Da ich am Vorabend vergaß ein Foto zu machen, holte ich dies beim Vorbeigehen nach.

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Ich überquerte die Weichsel und stand kurz darauf am Mahnmal für die aus Krakau vertriebenen Juden, wobei jeder Stuhl für 1.000 jüdische Menschen steht, die vor dem Krieg in Krakau wohnten.

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Für meinen Besuch der „Oskar Schindlers Emaillefabrik“ hatte ich mir, wie sich später noch herausstellen sollte, den richtigen Zeitpunkt ausgesucht.

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Am Einlass musste ich ein paar Minuten warten, dann wurde das kleine Grüppchen inkl. mir rein gelassen. Der Eintrittspreis für die Dauerausstellung betrug 40 PLN, was zwei ältere Damen zu einer Diskussion veranlasste, denn sie hatten den Preis für die temporäre Ausstellung im Fokus (20 PLN) und wollten anfangs den höheren Preis nicht bezahlen. Da die beiden Französinnen jedoch kein Polnisch sprachen und auf beiden Seiten nur rudimentäre Englischkenntnisse verfügbar waren, dauerte die Diskussion nicht allzu lange und (zähneknirschend) wurde der Preis wie angeschlagen bezahlt.

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Anfangs war das Museum sehr voll, viele geführte Reisegruppen und Familien sorgten häufiger für regelrechte Staus. Ich saß die Zeit einem in Kinosaal ab, in welchem ein Film mit Zeitzeugen gezeigt wurde. Diese erzählten von ihrem großen Glück bei Schindler arbeiten zu durften und dass es ihnen an Lebensmitteln nur selten mangelte (im Vergleich zur restlichen Bevölkerung). Einige Besucher nahmen den Kinosaal scheinbar zu Anlass, sich wie im neuesten Hollywood Blockbuster zu verhalten, einer hatte sogar eine Chipstüte dabei und raschelte nervend mit dieser. Unmöglich. Apropos Verhalten: Am Eingang des Museums wurde darauf hingewiesen, dass laute Gespräche, Telefonate, Blitzlicht etc. zu unterlassen seien. Was ich hingegen zu sehen bekam: gackernde Frauengruppen jeden Alters, telefonierende Heranwachsende und Smartphones mit Dauerblitz. Eine Person ist mir besonders negativ aufgefallen, denn seine Aufgabe bestand scheinbar darin, mit seinem Smartphone das gesamte Museum zu inventarisieren. Anstatt sich die einzelnen Objekte und die jeweilige Geschichte durchzulesen, wurde ein Foto gemacht und ab zum nächsten. Natürlich immer mit Blitz, weil .. keine Ahnung. Und scheinbar haben ihm die (später gezeigten) Fotos von Hinrichtungen besonders gut gefallen, denn da wurde noch am Smartphone reingezoomt und dann erst fotografiert. Widerlich!

Ein sehr bedrückender Gang.

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In einem späteren Raum bestand der Fußboden aus Fliesen mit Hakenkreuzen.

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Auch damalige Literatur sowie „Das Recht des Generalgouvernements“ war ausgestellt.

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Fernhochzeiten für Deutsche Frauen, deren Männern an der Front waren.

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Briefpost / Postkarten.

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Zitat von Hans Frank, Nazi und Generalgouverneur der von der Wehrmacht besetzten Teile Polens.

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Straßenschilder des damaligen Krakaus.

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„Mir wurde plötzlich klar, dass wir eingemauert werden sollten. Ich bekam solche Angst, dass ich schließlich in Tränen ausbrach.“ Roman Polanski, 8 Jahre

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Um sich die Größe des Krakauer Ghettos bewusst zu werden, gab es immer wieder Fotos und Zeichnungen.

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Produkte der damaligen Emaillewarenfabrik.

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Darstellung wie es damals in den Straßen ausgesehen haben könnte.

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Nachdem ich das wirklich gut gemachte und interessante Museum wieder verlassen hatte, war die Warteschlange ordentlich angewachsen.

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Biohazard

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Unterwegs entdeckte ich diesen Kollegen beim kleinen Geschäft.

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Ich überquerte erneut die Brücke und stieg die Treppen herab, um an der Weichsel entlang zu laufen.

Ein Seelenverkäufer…

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Ein Schwein im Fluss.

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Viel konnte ich nicht über diese Skulptur herausfinden, aber eine zumindest etwas passende Story findet sich auf GMaps:
It is meant to symbolize an attempt to cleanse Kraków and Krakówians of various traumas and pasts. In Art Spiegelman's ”Maus" comic book about the Holocaust, Poles are shown precisely as pigs. Very symbolic sculpture is one knows its context.

Trotz des schlechten Wetters waren neben mir einige andere Personen auf dem kombinierten Geh- und Radweg unterwegs. Dadurch, dass sich der Weg in einer Senke befand, war man immerhin auch vor dem kalten Wind geschützt.

Random Graffito.

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Ein von außen ziemliches hässliches Gebäude, an welchem ich einfach nicht ohne Foto vorbeigehen konnte.

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Die Paulinerbasilika aus dem 18. Jahrhundert.

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Zum Andenken an Dżok den Hund, der – analog zu Hachiko – auf sein gestorbenes Herrchen gewartet hat (allerdings „nur“ 1 statt 9 Jahre wie bei seinem japanischen Pendant).

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Auch in Krakau gab es einen „Walk of Fame“ – dieses Mal auch mit mir bekannten Künstlern.

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Eine Statue des Wawel-Drachen, der laut einer polnischen Volkssage in der Drachenhöhle in den Wawelhügeln gehaust hat und dort bereits vor Gründung der Stadt lebte.

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Die ersten Gebäude des Wawel-Schlosses, dem ehemaligen Wohn- und Regierungssitz der Könige von Polen.

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Ich lief den Weg noch etwas weiter, bog dann aber in die breite Straße ein, die zur Wawel hochführt und stand nach kurzer Zeit im Zentrum der Anlage.

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Da mir der Eintritt für die historischen Gebäude zu teuer war (und etwas ganz neues und unbekanntes ist so eine Burganlage ja nicht…), hielt ich mich ausschließlich auf den Freiflächen auf und genoss die ab und zu durchkommende Sonne. Irgendwann drückte die Blase und ich suchte nach einer Toilette. Der Eintritt sollte 5 PLN kosten, unterhalb des Preisschildes sah ich jedoch den Hinweis, dass bei einem Ticket der Zugang zur Keramikabteilung inkludiert sei. Also legte ich 9 PLN auf den Tisch und kaufte mir eine Eintrittskarte in die eben erwähnte Drachenhöhle.

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Nachdem ich mich erleichtert hatte, suchte ich außerhalb des Gebäudes nach dem Eingang zur Höhle und fand diesen auf einem Plateau gelegen, von dem man einen schönen Blick auf Krakau hatte. Leider stand die Sonne schlecht und Fotos machen war ein Ding der Unmöglichkeit. Ich zeigte also mein Ticket vor und mir wurde Einlass gewährt.

Zunächst ging es dutzende Treppenstufen hinab, wobei die Abstände zwischen den Etagen immer niedriger wurde und ich zum Ende hin den Kopf einziehen musste.

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Unten angekommen ging es durch zwei oder drei langweilige Höhlen. Es gab nichts zu entdecken, keine Tafeln die irgendwas erklärten, gar nichts!

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Und so stand ich nach wenigen Minuten wieder am Wawel-Drachen. Immerhin hatte ich eine Toilette benutzen dürfen und konnte eine kleine Abkürzung nutzen.

Für mein nächstes Ziel musste ich wieder auf die andere Flussseite. Dort angekommen erhaschte ich noch einen schönen Blick auf die Anlage auf dem Wawel und hielt diesen auf der Speicherkarte meiner Kamera fest.

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Da der Bus nur einmal pro Stunde fährt und ich noch 45 Minuten Zeit hatte, suchte ich ein nahes Cafe auf und trank einen leider etwas dünnen Kaffee.

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Zurück an der Bushaltestelle wartete ich auf die Ankunft des Busses und scheiterte anschließend beim Ticketkauf via Tap&Go.

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Ich weiß nicht warum, aber keine der ausprobierten Kreditkarten funktionierte und jeder Versuch dauerte ca. 30 Sekunden, bis mir die Fehlermeldung angezeigt wurde. Da die Fahrt nur wenige Minuten dauerte, stieg ich an meinem Ziel ohne gekauftes Ticket aus und ergaunerte mir so diese Fahrt.

Das Museum „Kościuszko“ war bereits ausgeschildert.

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Das Museum interessierte mich zwar nicht, ermöglichte aber den Zugang auf den gleichnamigen Hügel. Eintrittpreis: 28 PLN

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Das Museum samt Hügel befasst sich mit der Geschichte Tadeusz Kościuszkos, einem polnischen Militäringenieur und Nationalhelden, der u.a. auch im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges auf Seiten der USA gekämpft und verschiedene Forts und befestigte Militärcamps errichtete. Und zu Ehren dieser Person wurde der Kościuszko-Hügel aufgeschüttet.

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Auf dem Weg nach oben.

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Oben angekommen, gab es eine schöne 360° Aussicht sowie einen Gedenkfelsen. Da jedoch ein kalter Wind pfiff, blieb ich nicht lange auf dem Gipfel und machte mich wieder an den Abstieg.

Der Hügel war bepflanzt und die erste Blüten zeigten sich.

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Ich verließ das Gelände zu Fuß und kam dabei an einer Schrebergartensiedlung sowie einem Friedhof vorbei und durchquerte noch ein kleines Wohngebiet, bis ich an der Tram Haltestelle „Salwator“ ankam und mit der Tram – und einem gültigen Ticket! - zurück in die Innenstadt fuhr.
 

Biohazard

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In der Nähe des „Barbakan“, einem Verteidigungstor und einst Teil der Stadtmauer aus den 1490er Jahren, stieg ich aus und machte ein Foto des Denkmals für den Maler Jan Matejko.

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Leider fing es an zu regnen und ich suchte mir unter einem Baum mit ausschweifendem Blätterwerk einen trockenen Platz zum Unterstellen. Dabei konnte ich noch Fotos vom Barbakan machen.

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Da es nicht aufhörte zu regnen und ich nicht länger an dieser Stelle verweilen wollte, zog ich den Regenschirm aus dem Rucksack und lief durch das Florianstor in Richtung Innenstadt.

Die Marienkirche mit teilweise eingerüstetem Kirchturm.

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Der Regen ließ kurz darauf nach und zeitgleich kam die Sonne heraus, was für ein schönes Licht sorgte. So konnte ich das Florianstor noch einmal digital verewigen.

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Der Marktplatz samt Tuchhallen.

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Bunte und renovierte Häuserfronten prägen das Bild des mittelalterlichen Marktplatzes.

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Der Rathausturm aus dem 14. Jahrhundert.

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Eine Skulptur des polnischen Kabarettisten Piotr Skrzynecki vor dem von ihm gegründeten Cabarets „Piwnica pod Baranami“.

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Ich bummelte noch etwas durch die schöne Innenstadt und kam dabei am Generalkonsulat der BRD vorbei.

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Zum Abendessen entschied ich mich für das kleine Restaurant „Bar Smak“, welches mir am Vortag beim Vorgehen auffiel und bei der nachträglichen Recherche als empfehlenswert herausstellte. Da alle Tische belegt waren, musste ich etwas warten, bis mir ein freier Tisch zugewiesen wurde.

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Zu jeder Hauptspeise gab es eine Vorsuppe, wobei zwischen Tomaten-, Hühner- und Tagessuppe gewählt werden konnte. Die Tagessuppe war bereits ausverkauft, also entschied ich mich für die Hühnersuppe.

Genau das richtige für diesen nasskalten Tag!

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Das Hauptgericht: Beef cheeks in demi-glace sauce with roasted potatoes and salad mix (50 PLN)

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Ich hätte keine bessere Wahl treffen können! Das Fleisch war super zart und intensiv im Geschmack und die Kartoffeln haben super mit der Sauce zusammengespielt. Einzig etwas mehr Sauce wäre toll gewesen, dann hätte ich die letzten Kartoffeln nicht trocken essen müssen.

Für das Feierabendbier ging es wieder in die Innenstadt in die „Multi Qlti Tap Bar“.

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Eine ordentliche Auswahl an verschiedenen Bieren erwartete mich.

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Kurze Empfehlung für ein sehr leckeres Nachtisch-Bier: „Only Taps #8: Winyan“ – eine Mischung aus Mango, Banane und Orange mit einem cremig-samtigen Mundgefühl. Man könnte fast meinen, man trinkt einen leicht verdünnten Obst Smoothie.

Zurück im Hotel löste ich noch meinen Welcome Drink-Voucher ein und verkroch mich dann unter die Bettdecke.

Aufgrund des heruntergekühlten Zimmers (offenes Fenster ftw!) schlief ich noch besser als die Nacht zuvor. Ich machte mich fertig und ging dann herunter zum Frühstück.

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Neben dem Buffet gab es auch ein kleines Menü mit verschiedenen Eiergerichten und warmen Speisen.

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Zusätzlich kam noch eine Etagere mit Aufschnitt sowie Obst und Gemüse. Viel zu viel für eine Person alleine – also belegte ich die Brote doppelt und ließ zumindest vom Aufschnitt nichts zurück.

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In alter VFT-Manier bestellte ich natürlich das leicht abgewandelte Egg Benedict mit Guacamole und geräuchertem Lachs.

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Den Lachs hätte ich nicht gebraucht, aber das Brot und die frische Hollandaise – 1a mit Sternchen. 👌
 
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Zurück auf dem Zimmer packte ich meinen Rucksack, verbrachte noch etwas Zeit am Laptop und wartete auf 10 Uhr. Ein paar Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt stand ich draußen vor dem Hotel und wartete auf meine Abholung durch den Touranbieter. Es vergingen nur ein paar Minuten, bis mich Michael ansprach und zu einem neuen Mercedes Vito führte. Da ich der einzige Gast mit gebuchter Hotelabholung war, quälten wir uns durch den Verkehr zum Treffpunkt und sammelten dort die restlichen fünf Teilnehmer ein (je ein US-amerikanisches und brasilianisches Pärchen sowie eine ältere Deutsche). Während der Fahrt erfuhren wir von Michael einiges über die ehemalige Salzmine als auch über sein Privatleben. Bis 2021 war er Musiklehrer, sattelte aber aufgrund der sehr schlechten Bezahlung (~4.000 PLN / Monat) auf die Tourismusbranche um und fing dafür in der Firma seines Cousins an. Jetzt fährt er vornehmlich Reisebusse und befördert Touristen von A nach B. Ab und an springt er jedoch für ausgefallene Fahrer ein und fährt dann auch Kleinbusse wie unseren.

Während der Fahrt fiel mir erneut auf, wie viele Żabka Filialen es gibt. Vielleicht gibt es hier ja einen Wissenden der mich aufklären kann: Wie halten sich diese Läden, die teilweise nur ein paar hundert Meter voneinander entfernt stehen und nur Nachts geschlossen haben (Öffnungszeiten in der Regel Mo-So 6-23 Uhr)? Asien hat 7eleven und Family Mart, Polen eben Zabka und Deutschland .. nichts. Wenn man mal von meist schmierigen und teuren Spätis absieht.

Und noch etwas ist mir aufgefallen: die vielen Zeugen Jehovas die gefühlt an jeder Straßenecke stehen. Wieso gibt es davon so viele in Polen?

Ok, zurück zum Thema. Nach ca. 45 Minuten kamen wir in Wieliczka an. Nachdem der Vito auf dem Parkplatz abgestellt war, liefen wir zum Eingang.

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Wir bekamen eine kurze Einweisung wo wir uns wieder treffen würden (es gibt zwei Ausgänge und er könne im Vorfeld nicht sagen durch welchen wir wieder nach oben geschickt werden würden), dann händigte er uns die Tickets aus und wir stellten uns als Gruppe in die Warteschlange für die englischsprachige Tour.

Pünktlich um 11 Uhr kam Bewegung in die Warteschlange, die Tickets wurden kontrolliert und im Gänsemarsch ging es zum eigentlichen Eingang.

Übersichtskarte.

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Der Treppenabstieg bescherte mir ob der immer gleichen Bewegungsrichtung schnell einen leichten Drehwurm. Nach 16 Etagen (plus-minus) kamen wir unten an und erhielten die ersten Fakten zu der Salzmine (Tiefe, Beginn des Abbaus, etc.).

Das Salz sammelte sich am Backstein.

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Aufgrund der Gruppengröße von ca. 30 Personen war es nicht immer ganz einfach alles zu hören. Wir wurden auf der Fahrt von Michael schon darüber informiert, dass wir am besten immer ganz vorne mitlaufen sollten, wenn wir etwas mitbekommen wollten. Das war mir jedoch zu stressig und ich ließ mich zurückfallen.

So konnte ich immerhin Fotos ohne Menschenmassen machen.

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Ab und an bekam ich aber doch etwas mit. Zum Beispiel wurde dieser Job erklärt, der scheinbar einer der gefährlichsten innerhalb der Mine war. Mit Fackeln wurden gezielt Gase, die im Gestein und Salz enthalten sind, entzündet, die sich ansonsten gesammelt und im schlimmsten Fall zu einer Explosion geführt hätten.

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Überall an den Wänden waren die Zeichen der harten Arbeit zu sehen.

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Auf Schlitten, die auf in den Stein geschlagenen Rillen fuhren, wurden Güter und Material bewegt.

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Steinskulptur von „Kasimir der Große“.

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Neben Menschen waren auch Pferde untertage im Einsatz. Aufgrund des schwierigen Transports war es für die Tiere jedoch eine Einbahnstraße: Einmal unten, immer unten – bis zum Tod.

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Immer wenn man meinte, man wäre schon ganz unten in der Mine angelangt, ging es noch weiter hinab.

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Die Kingakapelle auf -96,5m.

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Einer der vielen unterirdischen Salzseen.

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Das Holz-Stützwerk in der Michalowice-Kammer, dem höchsten Raum der Mine.

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Vieles in der Anlage wurde durch entsprechende Lichtinstallation schön in Szene gesetzt, wie z.B. diese Treppe.

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Ein weiteres Gewässer.

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Nach ca. 2 Stunden war die Führung beendet und wir wurden im Souveniershop „von der Leine gelassen“, wo ich zwei kleine Andenken für +1 kaufte.

Neben der Shoppingmöglichkeit gab es noch ein paar Vitrinen samt schönen Exponate zu sehen.

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Am Ausgang sammelte sich unsere kleine Gruppe wieder und wir warten auf den geführten Aufstieg bzw. die Fahrstuhlfahrt. Zurück auf der Erdoberfläche informierten wir Michael per WhatsApp und liefen gemeinsam zum vereinbarten Treffpunkt. Gemeinsam mit den anderen stieg ich am Treffpunkt aus, verabschiedete mich und setzte mich in eine Tram, die zeitlich passend nur wenige Minuten später fuhr.
 

Biohazard

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Mein Ziel war das Polnische Luftfahrtmuseum auf dem ehemaligen und bis 1963 der erste zivile Flughafen von Krakau. Frage in die Runde: Wer hat EPKC in seinem Logbuch? :D

Die Eintrittskarte (30 PLN) war schnell gelöst.

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Zwecks Übersicht fotografierte ich die Karte.

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Vor dem Hauptgebäude waren die ersten alten Jets aufgestellt.

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Mil Mi-2 der polnischen Polizei.

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Blick ins Cockpit eines PZL TS-11 Iskra Trainingjets.

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Draußen hatte es zwischenzeitlich zu regnen begonnen, weswegen ich meinen Aufenthalt im überdachten Bereich noch etwas ausdehnte. Als sich der Himmel wieder etwas beruhigt hatte, setzte ich meinen Besuch fort und ging in den Außenbereich.

Eine Spende der vietnamesischen Luftwaffe: Cessna A-37B Dragonfly

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Ein farbenfroher Mi-2 der früher einmal im Agrarbereich eingesetzt war.

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Diverse weitere Helis.

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Fette Auspuffanlage! :D

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Unbekanntes Modell.

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Die „Mig Alley“.

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Leider hatte es wieder zu regnen angefangen, dazu pfiff noch ein unangenehmer Ostwind, weswegen ich mein Tempo erhöhte und nur noch wenige Beschreibungstafeln las. Laut Regenradar sollte der Regen auch noch längere Zeit andauern, weswegen ich den Besuch an dieser Stelle abbrach, schnellen Schrittes zur Haltestelle lief und mit der Tram wieder zurück in die Stadt fuhr.

Am Marktplatz versammelten sich die Tauben ob des schlechten Wetters an einer Stelle und trotzten dem Regen.

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Ich entschied mich aufgrund des Wetters für einen Besuch in einem weiteren Museum. Der Eintritt zum „Rynek Podziemny“ oder „Museum für Lokalgeschichte“ kostete 40 PLN und musste auf der anderen Seite der Markthalle bezahlt werden.

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Zu Beginn des Museum wurden Querschnitte von Straßen und Wegen gezeigt, die teilweise bis ins 13. Jahrhundert zurückreichten.

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Daneben waren auch Münzen und Alltagsgegenstände zu sehen.

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Und noch mehr Straßen.

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Und Schmuck.

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Darstellung des mittelalterlichen Krakaus samt Stadtmauer und Befestigungstürmen.

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Verschiedene, bei Ausgrabungen gefundene, Gegenstände.

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Bilder der Ausgrabungen von 2005/2006

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Natürlich wurden auch menschliche Überreste gefunden.

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Ein sehr modernes Museum, wenn auch etwas teuer für meinen Geschmack.

Kommen wir zum Abendessen: Auf der Rückfahrt von der Salzmine kam die Frage auf, welches Restaurant Michael empfehlen würde. Er erwähnte seine drei Lieblingsrestaurants und jeder im Fahrzeug schrieb mit. Die Deutsche, die neben mir auf der Rückbank saß, legte direkt los und kontaktierte das favorisierte Restaurant per Mail – und bekam innerhalb weniger Minuten die Absage. Alles voll, man kann natürlich vorbeikommen und sein Glück versuchen. Und genau das tat ich, weswegen ich mich etwas früher auf den Weg machte als üblich. Ich war jedoch nicht der einzige der diese Idee hatte und vor mir waren zwei kleinere Gruppen die regelrecht nach einem Tisch bettelten. Besonders negativ ist mir die italienische Gruppe aufgefallen, die scheinbar kein Wort polnisch oder englisch sprach und die Angestellten des „Morskie Oko“ auf italienisch vollquatschten. Einer der Angestellten konnte ein paar Brocken italienisch und so einigte man sich auf (vermutlich) 20 Uhr, denn ich verstand nur „Otto“ und sah wie einer der Italiener auf die Armbanduhr zeigte. Naja, irgendwann war diese Gruppe dann weg, die Vierergruppe vor mir wurde ebenfalls kopfschüttelnd abgewiesen und dann war ich an der Reihe. Ich fragte nach einem Tisch, beantwortete die Frage nach der Personenanzahl mit 1 und bekam einen Tisch zugewiesen, wobei dieser bis 19 Uhr zu räumen sei – aber das stellte mich für mich kein Problem dar.

Neben einem Bier entschied ich mich für die „Pork rib from our smokehouse (700 g)“ für 67 PLN sowie Wedges und einen Beilagensalat.

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Die Ribs waren fall off the bone und die Sauce hatte eine angenehme Rauchnote, war grundsätzlich jedoch etwas fad. Erneut ein sehr leckeres Mahl, auch wenn ich einfach mal behaupte, dass meine selbstgemachten Ribs besser schmecken. ;) Ob es jetzt DAS Restaurant von Krakau ist, hmm, vermutlich nicht. Aber es hat definitiv einen Empfehlungscharakter und Wiederholungsgefahr.

Um nicht herausgeschmissen zu werden, verlangte ich zeitnah die Rechnung und bezahlte ebendiese. Da mir nicht der Sinn nach einer weiteren Runde Craftbiere war, zottelte ich noch etwas durch die Stadt und nutzte das trockene Wetter.

Die wartende Armada der Pferdegespanne am Marktplatz.

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Ich spielte noch etwas mit der Perspektive und lief dann zurück ins Hotel.

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Die Ausfallstraße „Karmelicka“.

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Ich machte nur schnell ein Foto ohne einzukehren. ;)

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Am „Plac Inwalidów“ kurz vor dem Hotel.

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Biohazard

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Die letzte Nacht in Krakau schlief ich leider sehr unruhig und stand erst mit dem Wecker auf. Ich packte die letzten Sachen ein und stand um 9 Uhr an der Rezeption um auszuchecken. Mit der Tram ging es zum Hauptbahnhof, wo ich mir einem Zabka ein schnelles und „gerade so in Ordnung“ schmeckendes Frühstück organisierte.

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Während ich am Bahnsteig auf den Zug wartete fiel mir auf, wie wenig Zugbewegungen es in Polens zweitgrößter Stadt gab. In den 20 Minuten, die ich vor Ort wartete, fuhren vielleicht 2 oder 3 Züge durch den Bahnhof oder starteten bzw. endeten dort.

Ein paar Minuten vor der Abfahrt fuhr unser Zug ein.

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An der einzigen Tür des 1. Klasse Wagens sammelte sich eine kleinere Menschentraube, was einem älteren Herr scheinbar zu viel war. Er marschierte zielstrebig in Richtung Lok und versuchte mehrmals die Tür für den Zugführer zu öffnen und darüber abzukürzen. Nach ein paar Versuchen wurde er entdeckt und von mehreren Angestellten wüst zurückgepfiffen und -gerufen. Versuchen kann man es ja mal…

Ich nahm meinen reservierten Einzelsitz (1-2 Anordnung) ein und bekam kurz nach dem Beginn der Fahrt ein Menü ausgehändigt.

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Es gab keine große Auswahl, aber kalte und heiße Getränke und ein paar Snacks und Salate.

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Auf der Fahrt stellte ich fest, dass nicht nur die DB ein großer Fan von zufälligen Stopps auf freier Pläne ist, denn auch die PKP liegte mehrere Stopps ein – Gründe unklar.

Die etwas über 5 Stunden im Zug vergingen quasi wie im Flug. Pünktlich rollten wir in Danzig ein und ich konnte noch ein Foto der Tür machen, über die der ältere Herr einsteigen wollte.

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Die Wetteraussicht war leider nicht ganz so positiv.

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Das „Mercure Gdansk Stare Miasto“ war fußläufig erreichbar. Ich bekam ein Upgrade auf einen Privilege Room im obersten Stockwerk mit Blick auf die Altstadt.

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Um nicht noch mehr Zeit des Tages zu verlieren und noch etwas von der Stadt zu sehen, legte ich eine Kehrtwende ein und lief schnellen Schrittes zum „Museum des Zweiten Weltkriegs“.

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Beim Kauf des Tickets (32 PLN) war es Punkt 16 Uhr, was zwei Stunden zum Besichtigen des Museums bedeutete.

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Zu Beginn des Museums wurden die verschiedenen faschistischen Regime dargestellt, wobei das Dritte Reich die meiste Aufmerksamkeit bekam.

So wurden neben Alltagsgegenständen mit Hakenkreuz und Brettspielen …

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… auch Propagandaplakate gezeigt.

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Ähnliche Räume gab es auch über die Sowjetunion, das Königreich Italien und das Japanische Kaiserreich.

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Ein künstlerisch gestalteter Gang, der vielleicht Polen zwischen den Großmächten darstellen soll?

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Natürlich war auch die Zeit der Besatzung ein großes Thema.

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Die LEDs auf dieser metallenen Karte zeigte die Standorte verschiedener Konzentrationslager.

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Eine Wand aus Koffern.

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Künstlerische Darstellung polnischer KZ-Insassen.

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In einem der späteren Räume war auch die Enigma bzw. Verschlüsselung ein Thema. Über ein Lentikularbild wurde Aufmerksamkeit erzeugt.

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Ein sowjetischer T34/85 Panzer wurde in Szene gesetzt.

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Verschiedene Anti-Spionage-Plakate.

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Kurz vor dem Ausgang bekam auch Hiroshima einen Raum.

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In den letzten zwei Räumen wurde die Aufarbeitung der Verbrechen (Nürnberger Prozesse, mediale Berichterstattung, etc.) sowie die heutige Zeit (Mauerfall, russischer Angriffskrieg auf die Ukraine, usw.) ausgestellt und beschrieben.

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Um Punkt 18 Uhr hatte ich meinen Besuch beendet. Ein wirklich gutes Museum!
 

Biohazard

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Zum Abendessen entschied ich mich für Pizza. Ich hatte auf Reddit gelesen, dass das „Ostro“ eine sehr vorzügliche neapolitanische Pizza zubereiten würde und wollte mich von diesen Lobpreisungen selbst überzeugen.

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Leider hatten einige andere auch diese Idee und so stellte ich mich am Freitagabend zu bester Zeit in eine Warteschlange. Zwischendurch fing es zu nieseln an und nach den ersten 20 Minuten verzog sich das Pärchen vor mir und ich konnte einen Platz gutmachen.

Nach knapp 40 Minuten stand ich ganz vorne in der nicht kürzer gewordenen Schlange und wurde endlich ins warme und trockene Restaurant hereingeholt. Ich wurde an einem Tisch im obersten Stockwerk (drei Stockwerke mit jeweils 8-10 Sitzplätzen) platziert und konnte meine Bestellung direkt aufgeben (ich musste die Wartezeit ja produktiv nutzen).

Ich entschied mich für die Pizza „TARTUFO“ mit „mozzarella fior di latte / mascarpone / parmigiano reggiano dop / truffle paste / basil / additional salame soppressa picante“ für 52 PLN.

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Richtig gut! Also so richtig richtig. Laut Menü wurde das Ostro in den Jahren 2022 und 2023 als „Top Pizzeria in Poland“ ausgezeichnet und ich selbst würde sagen, dass es vermutlich die beste Pizza außerhalb Italiens ist. Vielleicht – aber nur ganz vielleicht – hat der Hunger meine Bewertung positiv beeinflusst. ;)

Also noch einmal: definitive Empfehlung für alle Danzig-Besucher. Nachdem ich meine Rechnung bezahlt hatte, machte ich noch ein schnelles Foto mit dem Smartphone im Treppenhaus.

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Da ich die Nacht zuvor so schlecht geschlafen hatte, kehrte ich bei Regen auf direktem Weg ins Hotel zurück und ließ den Abend dort in Ruhe ausklingen.

Den Wecker am nächsten Morgen brauchte ich nicht, denn die Möwen und Kirchenglocken waren bei geöffnetem Fenster laut genug. Am Vorabend hatte ich noch etwas den heutigen Tag geplant und bin dabei auf diese unerfreuliche Info gestoßen.

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Schade, denn ich hätte einige Museen gerne besucht. Hilft ja aber alles Jammern nicht – also zog ich mich an und fuhr zum Frühstück ins Erdgeschossen.

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Das Buffet war, auch wenn es nicht so aussieht, sehr reichhaltig und vielfältig. Besonders gut haben mir die polnischen Wurst- und Käsespezialitäten gefallen sowie das leckere Brot. Und so ein frischer Apfelsaft ist auch immer gut!

Im Gegensatz zu gestern hatte sich das Wetter verbessert. Blauer Himmel und Sonnenschein sorgten dafür, dass ich meine Sonnenbrille aufsetzte und bei Kaiserwetter durch die Innenstadt schlendern konnte.

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Als erstes Ziel des Tages steuerte ich das „Europejskie Centrum Solidarności“ an, welches sich mit der neueren polnischen Geschichte und der Gewerkschaftsbewegung von 1980 beschäftigt, aus der die Gewerkschaft „Solidarność“ hervorgegangen ist. Dessen berühmtestes Gesicht ist vermutlich Lech Wałęsa, der u.a. den Friedensnobelpreis (1983) erhalten hat.

Besucher werden durch eine eine sonnige und grüne Empfangshalle willkommen geheißen.

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Eintritt: 35 PLN

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Anwesenheitstafel und Stempeluhr der Lenin Werft aus den 1970ern.

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Markierungen auf dem Boden führen einen durch die Tage des Streiks.

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Pfiffig: Schweißerbrillen als kleine Filmkabinen.

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Das Logo der 1980 gegründete Gewerkschaft.

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Cover diverser Magazine, die über den damaligen Streik berichteten.

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Und weil wir im VFT sind, konnte ich nicht umher davon ein Foto zu machen. ;)

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Dass moderne Gebäude immer so schief sein müssen…

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Von 1981 bis 1983 herrschte in Polen das Kriegsrecht. Eine der vielen Maßnahmen, um die Demokratiebewegung und die Gewerkschaft zu zerschlagen. Daneben wurden Bürgerrechte aufgehoben, die Verwaltung militarisiert und es gab Verhaftungs- und Repressionswellen. Damalige TV-Aufzeichnungen wurden abgespielt.

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Das Tor Nr. 2 der Lenin Werft, welches im Dezember 1981 durch einen Panzer zerstört wurde. Seit 1999 zählt das Tor zu den Kulturdenkmälern Polens.

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Natürlich dürfen auch Karikaturen nicht fehlen.

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Durch die Erklärung des Kriegsrechts gab es eine Versorgungsnotlage in Polen und eine internationale Hilfswelle startete. Die damalige Bundesregierung schaffte als sofortige Hilfsmaßnahme die Postgebühren für Pakete aus Deutschland nach Polen ab, was am Ende zu 8,5 Millionen verschickten Paketen führte.

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In einem der letzten Räume konnte man einen farbigen Zettel individualisieren und passend aufhängen.

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Nicht meiner.

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Wieder draußen genoss ich die warme Sonne im Gesicht und ließ mich etwas durch die Gegend treiben. In einer Unterführung in der Nähe des Bahnhofs entstand dieses Bild einer feuchtfröhlichen Nacht.

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Der Danziger Bahnhof.

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Mops im Fenster.

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Ich hatte mir den Hagelsberg als nächstes Ziel gesetzt, von wo aus ich einen tollen Überblick über die Stadt hatte.

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Das „Krzyż Milenijny“ auf dem Gipfel des 36m hohen „Monte Gradowa“ – im zweiten Weltkrieg stand an dieser Stelle eine FlaK.

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Etwas Unterhalb des Gipfels gab es noch ein interaktives Wissenschaftsmuseum, das „Hevelianum“, sowie ein Restaurant und alte Festungsanlagen.

Das Wissenschaftsmuseum.

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Die „Reduta Napoleońska“ als Teil einer napoleonischen Festungsanlage aus dem Jahr 1811.

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Da mich das Wissenschaftsmuseum nicht interessierte und die restliche Anlage eher langweilig aussah, zog ich weiter und stand nach einiger Zeit wieder unten in der Stadt.

Das "Große Zeughaus" aus dem 17. Jahrhundert samt "Strohturm" im Vordergrund.

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Ab hier wurde es sehr touristisch und voll. Immerhin hatte ich gutes Wetter und die Sonne stand häufig richtig, was es mir erlaubte viele Fotos zu machen.

Häuserfront auf der „Długa“ und der 81m hohe Turm des „Rechtstädtischen Rathauses“, welches das eigentliche Stadtzentrum der Stadt ist.

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Das „Grüne Tor“ am Ende der Dluga; erbaut 1560 und heute Standort des Nationalmuseums.

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Als Hafenstadt verfügt Danzig natürlich auch über eine Promenade am Wasser.

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In dieser Toplage gab es überall schöne und aufwendig renovierte Häuser zu sehen.

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Das „Nationale Maritimes Museum“ welches leider geschlossen hatte… Links daneben liegt das der ehemalige Frachter und inzwischen Museumsschiff, die „Sołdek“.

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Die Innenstadt gefiel mir richtig gut und ich machte viele Fotos.

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Auf der „Grünen Brücke“ fiel mir ein Vlogger auf: Die Kamera des Smartphones zeigte auf ihn, er drehte sich mit dem Smartphone am ausstreckten Arm mehrmals um sich selbst und ließ dabei so intelligente Sätze wie „… voll schön mit dem Fluss und Meer und so“ fallen. Ahja…

Das Frühstück war schon ein paar Stunden her und der Magen verlangte nach Aufmerksamkeit. Daher kaufte ich mir im „Dobra Pączkarnia Gdańsk“ eine mit Pudding gefüllte Teigtasche und verzehrte diese im nahen Park auf einer Parkbank.

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Diese junge Nebelkrähe wurde für ihre Frechheit, mir ziemlich auf die Pelle zu rücken, mit 2-3 kleinen Teigstücken belohnt.

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Nach dieser kleinen Stärkung wechselte ich den Park und verbrachte einige Zeit im „Heweliusza“-Park nur wenige hundert Meter weiter. Von hier aus konnte ich mein Hotel sehen und fotografieren.

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Ich entschied genug Pause gemacht zu haben und ging ins direkt nebenan liegende Bernsteinmuseum.

„The World’s Largest Lump Of The Sumatran Amber, 68,20 KG / Ca. 23 Million Years Old“

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Das Museum war eines der wenigen die an diesem Sonntag geöffnet hatten und obwohl mich das Thema nicht so wirklich interessierte und der Eintrittspreis mit 37 PLN auch ziemlich happig ist, verbrachte ich am Ende doch ca. 1 Stunde in dem Museum, welches im „The Grand Mill“-Gebäude untergebracht ist.

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Es gab einige spannende Fakten und Exponate zu lesen und bestaunen. Ein paar davon habe ich fotografiert, wie z.B. diesen Lebensbaumzweig.

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Oder auch diesen Brotlaib-artigen und 8230g schweren Klotz.

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Rekonstruktion eines Bernsteinsammlers aus dem 19. Jahrhundert.

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Später wurden auch Alltagsgegenstände sowie Schmuck, Musikinstrumente und Co. aus Bernstein ausgestellt.

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Wie gesagt, eigentlich nicht ganz so mein Ding, aber ein bisschen neues Wissen konnte ich dennoch abgreifen.
 

Biohazard

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Wieder draußen zeigte sich der schönste blaue und wolkenlose Himmel, den ich auf meiner bisherigen Reise gesehen hatte. Und Möwen gab es auch! :)

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Mein Plan für diesen Tag war abgearbeitet, weswegen ich noch etwas die Innenstadt erkundete …

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… und mir später einen bequemen Platz in der Sonne suchte und etwas in meinem eBook las.

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Was mir in Danzig auffiel: Während in Krakau die Spanier und Franzosen dominierten, sind es hier die Skandinavier und Balten. Deutsch habe ich nur selten gehört.

Als es Zeit für das Abendessen war, lief ich erneut auf die andere Seite der Altstadt und stellte mich an der „Pierogarnia Mandu“ in die kleine Warteschlange. Nach kurzer Zeit kam ein Angestellter nach draußen, fragte nach der Anzahl der Personen, notierte diese samt eines Namen und bat uns dann an der Seite zu warten. Nach ca. 20 Minuten war ich an der Reihe und nach weiteren 20 Minuten hatte ich meine bestellten Piroggen vor mir:

„Julka Cymbaluk“ mit „crayfish, bacon, cream, onions, white wine, dill and barley served with a horseradish sauce“ für 42 PLN. Dazu, wie quasi schon Standard, einen gemischten Salat.

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Aufgrund der Füllung mal etwas anderes und sehr lecker! Nachdem ich die Rechnung beglichen hatte, warf ich noch einen schnellen Blick in die gläserne Küche.

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Das Absackerbier nahm ich im „LAbeerYNT“ ein, welches eine erneut sehr leckere und interessante Bierauswahl hatte.

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Ich saß noch an meinem ersten Bier, als plötzlich ein betrunkener Brite lautstark die Bar betrat und sich an den Tisch einer Vierergruppe hinter mir setzte. Während er sich mit einem Mitglied der Gruppe unterhielt, tauschte ich mit zwei anderen aus der Gruppe entsetzte Blicke aus. Kurze Zeit später bestellte er sich an der Bar ein weiteres Bier, was ihm jedoch verweigert wurde. Als er sich wieder zu der Gruppe setzte und seine Lautstärke nicht drosselte, wurde es der Gruppe langsam unangenehm. Schließlich griff der Türsteher (oder ein Gast?) ein und geleitete den etwa 60-jährigen Mann freundlich, aber bestimmt nach draußen.

Nachdem wieder etwas Ruhe eingekehrt war, kam ich mit der Gruppe ins Gespräch. Es handelte sich um eine bunte Truppe von Engländern und Schotten, die ein paar ruhige, aber feucht-fröhliche Tage in Danzig verbringen wollten. Während unseres Gesprächs kamen wir auf das Thema Züge zu sprechen, und dabei stellte sich heraus, dass einer der vier als Lokführer auf der Strecke London-Edinburgh arbeitet.

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Bevor es richtig dunkel wurde, war ich auf dem Weg zurück ins Hotel. Nicht dieses, das erinnerte mich nur irgendwie an einen Horrorfilm. :D

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Der Wecker klingelte um 8 Uhr und ein erster Blick nach draußen verriet, dass das Wetter nicht so schön sein würde wie noch gestern. Es folgte das Frühstück, wo deutlich weniger los war als noch am Vortag – Montag eben.

In der Spezialitätenecke gab es neues zu entdecken.

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Wie in vielen anderen Städten, waren auch in Danzig viele Museen am Montag geschlossen – doof! Mein erster Versuch eines Besuchs war die alte Markthalle samt darunterliegender archäologischer Fundstelle. Leider war mein Besuch nicht von Erfolg gekrönt.

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Das wäre der Eingang gewesen…

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Als nächstes versuchte ich es im „Ratusz Głównego Miasta“ wo ich nicht nur eine offene Tür sondern auch kostenfreien Eintritt vorfand.

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Das Museum war jedoch eher langweilig. Viele Bereich waren gesperrt und in Erneuerung und der angekündigte Rundgang war am Ende eine Sackgasse mit Rückwärtsgang. Ein paar interessante Fakten und Ausstellungsstücke gab es dennoch zu besichtigen.

Fotos zeugten von der fast 90-prozentigen Zerstörung Danzigs im Zweiten Weltkrieg.

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Daneben wurde auch viel über preußische Zeit der Stadt (1815-1919) und die Freie Stadt Danzig (1920-1939) gezeigt.

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Aufgrund der überschaubaren Größe war ich ziemlich schnell wieder draußen und genoss die leeren Straßen – kein Vergleich zu den Massen am Vortag!

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Um kurz nach 13 Uhr stand ich vor dem Neptunbrunnen.

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Und scheinbar wollte man mich ärgern, denn entgegen der online veröffentlichten Öffnungszeiten war die Tür nämlich fest verschlossen.

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Auf meinem weiteren Streifzug durch die Stadt machte ich hie und da Fotos.

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Zur besten Kaffee und Kuchenzeit legte ich eine kurze Pause im Hotelzimmer ein. Dafür kaufte ich mir erneut eine der leckeren Teigtaschen, dieses Mal mit Blaubeermarmelade gefüllt, zog mir einen Kaffee aus der Zimmer-eigenen Kaffeemaschine und nutzte die Zeit zum Maximieren der Accor-Shoop-Aktion mit 12% Cashback.

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Es folgten Preisvergleiche, Umbuchungen aber auch komplette Stornierungen – je nachdem was günstiger war bzw. mehr Cashback brachte. ;) Nachdem alles erledigt war, beendete ich die Pause und durchstreifte wieder die Stadt.

Die „Kleine Mühle“ zwischen Hotel und Bernsteinmuseum.

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Warnschild.

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Ich lief nach Süden und stand irgendwann auf den Überresten der alten Wallanlage, die mittlerweile einer Parkanlage gewichen war. Aus der Luft (GMaps und Co.) lässt sich noch wunderbar das zackenförmige Muster der damaligen Befestigungsanlage erkennen.

Vielleicht erkennt man den zackigen Verlauf des alten Befestigungsgrabens auf dem Foto.

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In der Anlage war es angenehm ruhig und nur wenige Fußgänger waren unterwegs (meist mit einem Hund an der Leine). Auf Höhe des Stadions verließ ich den Fluss und bog wieder in Richtung Innenstadt ab.
 

Biohazard

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Zurück am Riesenrad nutzte ich die leere Promenade für ein paar Fotos, u.a. von dieser bronzenen Löwenstatue „Leo Hevelius“.

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Da ich nichts weiter vor hatte und mich nach einem bequemen Stuhl sehnte, stattete ich der Bar „Kayak“ einen kurzen Besuch ab.

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In der Bar war wenig los. Neben mir war nur noch eine vierköpfige niederländische Rentnertruppe anwesend, die Angestellte hinter der Theke war desinteressiert und beschäftigte sich lieber mit ihrem Smartphone. Immerhin war die Lage gut, die Aussicht interessant und das Bier schmackhaft (für ein Flaschenbier).

Ich beließ es bei diesem einen Getränk und wechselte nach dem Verlassen der Bar die Flussseite. Mittlerweile war es etwas aufgeklart und die Sonne zeigte sich am Himmel.

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Das „Häkertor“ präsentierte sich ohne störende Menschen im Bild. :)

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Getreu dem Motto „Ein Burger kommt selten allein“, entschied ich mich für einen weiteren Besuch einer Burgerbude. Die Wahl fiel auf „REDNEK Burger“. Meine Bestellung war schnell aufgegeben und ebenso schnell stand der „CLASSIC – Beef 2x, cheddar 2x, onion, pickles, lettuce, ketchup, mustard“ für 38,90 PLN vor mir.

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Dazu gab es noch eine Portion normale Fritten und ein leckeres Bier.

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Ich war sehr zufrieden, der Burger mundete ausgezeichnet und manchmal ist weniger exotisch einfach gut.

Aufgrund der sehr starken Rauchentwicklung innerhalb des Imbisses, setzte ich mich nach dem Essen mit dem restlichen Bier nach draußen an die frische Luft und beobachte etwas die vorbeiziehenden Menschen. Anschließend suchte ich erneut das LabeerYNT vom Vortag auf und ließ den Abend dort ausklingen.

Zur besten Spielfilmsendezeit (hint: es ist 20:15 Uhr gemeint) war ich wieder im Hotel und bekam noch die Ausläufer der Goldenen Stunde mit, die Danzig regelrecht verwandelten.

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Später am Abend versuchte ich noch das abendliche Danzig auf Film festzuhalten. Aufgrund des Fensters war dies leider nicht ohne störende Spiegelungen möglich.

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Der nächste Tag begrüßte mich mit Sonnenschein.

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Nach der Morgenroutine ging ich wieder runter zum Buffet und fand wieder neue Leckereien in der Spezialitätenecke.

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An diesem Morgen war der Saal jedoch wieder voller als sonst. Ganze Reisegruppen hatten sich den Raum untereinander aufgeteilt. Was ich dort beobachtete, ließ mich hin und wieder den Glauben an die Menschheit verlieren. Da griffen einige mit bloßen Fingern nach Aufschnitt und Brot. Andere hatten ihre Teller so voll beladen und hielten sie dabei so schräg, dass die Baked Beans samt Sauce einfach herunterliefen. Unvorstellbar.

Nachdem ich das Schlachtfeld verlassen und die restlichen Sachen auf meinem Zimmer gepackt hatte, verließ ich das Hotel und lief zum Bahnhof. Auf dem Weg dorthin wurde ich zweimal von dubiosen Personen angesprochen; man wollte mir super tolle und super günstige Kopfhörer verkaufen. Äh, nein!

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Ich hatte ordentlich Puffer eingebaut und konnte mir in der Zeit das Gebäude näher angucken. Insbesondere die alten Ticketschalter gefielen mir außerordentlich.

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Die dreistündige Bahnfahrt verlief wie schon die anderen: pünktlich und ereignislos.

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Nach einem kurzen Fußmarsch stand ich um 13:40 Uhr vor dem „Novotel Poznan Centrum“ und bekam am Check-In die Info von Mitarbeiter A, dass das Zimmer noch nicht fertig wäre (offizieller CI um 15 Uhr) und ich mich 10-15 Minuten gedulden müsste. Ich setzte mich in den Wartebereich und schaute dem Treiben zu. Viele Sportler kamen und gingen und nach ein bisschen Suche im Internet fand ich auch den Grund: „2025 ICF Paracanoe World Cup“

Die Sportler und Sportlerinnen liefen in Trainingsanzügen umher, was es mir erlaubte die Herkunft erkennen zu können. Folgende Nationen entschieden sich für den Aufenthalt im Novotel bzw. Ibis, welche das Gebäude inkl. Empfang, Fahrstühlen und Frühstücksbuffet etc. gemeinschaftlich nutzen: Argentinien, Belgien, Brasilien, Chile, China, Chinese Taipei, Indien, Italien, Litauen, Mexiko und United Kingdom.

So, zurück zum Zimmer. Nach 40 Minuten ging ich erneut zum Empfang und fragte bei Mitarbeiter B nach einem Status. Zeitgleich verwies ich auf die vorher genannten 10-15 Minuten Wartezeit. Zuerst wurde ich ziemlich harsch abgewiesen („CI erst um 15 Uhr!“), ich konnte ihn jedoch überreden noch einmal ins System zu schauen – und plötzlich ging es dann doch. Ich vermute, dass er den hinterlegten Status gesehen hat, welcher einem „Early Check-in“ als Statusbenefit verschafft. Ich bekam die Schlüsselkarte überreicht und fuhr mit dem Fahrstuhl ins oberste Stockwerk.

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Wieder zurück in der Lobby machte ich noch schnell ein Foto des Veranstaltungsbanners.

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Im nahen Einkaufszentrum „Stary Browar“, welches sich in einer ehemaligen Brauerei befindet und ich einmal durchqueren musste, kam ich an einem Zabka vorbei und entdeckte einen Hotdog-Automaten. Das musste ich unbedingt probieren!

Der Roboter bereite gerade einen Hotdog für ein Kind vor, welches mit seiner Mutter vor dem Automaten stand.

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Als ich an der Reihe war, entschied ich mich für einen „Hot Dog MAX“.

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Kaum hatte ich bezahlt, begann das Schauspiel: Der Roboterarm bekam Leben eingehaucht, legte ein Brot auf den Grill und befüllte es anschließend mit Senf. Das Würstchen, welches eh schon seine Runden in der Warmhalte drehte, wurde vom Roboter auf der weißen Halterung platziert und ins Brot geschoben. Ich sah mich schon mit dem Hotdog in der Hand, als es passierte: bei der Ausgabe verkantete der Hotdog und fiel in den Automaten und blieb dort regungslos liegen. *sadface

PS: Mir hätte der bereits neben der Ausgabe liegende Hotdog (erstes Foto) zu Denken geben müssen. Da aber der Hotdog für das Kind ordnungsgemäß herausgegeben wurde, machte ich mir keine weiteren Gedanken darüber.

Ich wandte mich an den Mitarbeiter an der Kasse, der mich an seine Kollegin verwies. Leider sprach sie kein Wort Englisch. Am Ende kümmerte sich schließlich ein Team von drei Mitarbeitern um mich und meinen Hotdog. Das Ergebnis war dann folgendermaßen: Der Hotdog wurde aus dem Automaten genommen, das Brot entsorgt, die Wurst gewaschen und zurück auf den Grill gelegt. Der Betrag, den ich bezahlt hatte, sollte auf die genutzte Kreditkarte erstattet werden (und im Nachhinein kann ich sagen, dass das tatsächlich passiert ist). Schließlich bestellte ich einen neuen Hotdog, der diesmal von einem echten Menschen zubereitet wurde, und bezahlte erneut.

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Mit dem Hotdog in der Hand spazierte ich durch den nahen Park und die Stadt.
 

Biohazard

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Die Posener Ziegen sind das Symbol der Stadt.

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Die Wandmalerei „Mały książę“ (Kleiner Prinz).

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Die Innenstadt befindet sich in der Einflugschneise zum POZ, weswegen immer wieder Flugzeuge (insbesondere Ryanair Maschinen) im Tiefflug über die Stadt flogen.

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Nach einiger Zeit stand ich dann auf dem alten Marktplatz. Auch hier gab es wieder schöne und bunte Häuserfronten zu entdecken.

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Der „Marsbrunnen“ samt Rathaus im Hintergrund.

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Ich lief noch etwas durch die Innenstadt, machte hie und da kleinere Entdeckungspausen und überquerte dabei auch die Umrisse der alten Stadtmauer.

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Die „Raczyński-Bibliothek“ am Freiheitsplatz.

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Auf dem Platz suchte ich mir eine der vielen freien Bänke und genoss die Sonne im Gesicht. Kurz nachdem ich mich hingesetzt hatte, kam ein junger Mann zu mir und wollte mich als Interviewpartner für die zwei Tage zuvor stattgefundene Präsidentschaftswahl gewinnen. Aber als nicht-Pole war ich der falsche Kandidat und so zog er unverrichteter Dinge wieder ab.

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Der „Fontäne der Freiheit“-Brunnen.

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Später kam ich am „Kaiserlichen Schloss zu Posen“ vorbei, welches von 1905-1910 im Auftrag von König Wilhelm II. von Preußen gebaut wurde und in welchem sich heute ein Kulturzentrum samt Museum und Cafe befindet.

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In dem schön angelegten und gepflegten Garten machte ich es mir für einige Zeit bequem.

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Da ich für diesen Tag keinen Besuch in einem Museum geplant hatte, schaute ich mir das und die umliegenden Gebäude nur von außen an.

Vor dem „Chiffrezentrum Enigma“ machte ich noch ein schnelles Foto und zog dann weiter.

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Zurück in der Altstadt stattete ich der „Basilika des hl. Stanislaus“ einen kurzen Besuch ab …

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… und entdeckte noch diesen Eisladen.

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Vor dem Pfarrhaus gab es ein weiteres Mal die Posener Ziegen zu sehen.

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Die Entscheidung wo und was ich zu Abendessen würde, stand lange im Raum. Ich überlegte lange hin und her, bemühte den VFT, Reddit und sonstige Quellen im Internet und einigte mich mit mir selbst auf die polnische Kette „Whiskey in the Jar“, welches in der Aufmachung her einem Hardrock Cafe entspricht.

Die Musik war ohrenbetäubend, eine normale Unterhaltung wäre nur schwer möglich gewesen. Aber ich war alleine und die Musik war gut (Metallica, Led Zeppelin, Guns N’ Roses, etc.), von daher entschied ich mich zu bleiben.

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Mir ist diese Kette mit sechs Filialen schon letztes Jahr mehrmals indirekt empfohlen worden, weswegen ich ihr dieses Mal einen Besuch abstatten wollte.

Da ich nicht so viel Hunger hatte, entschied ich mich für eine Portion BBQ Wings (34,90 PLN) sowie Sweet Potato Fries, welches beides schnell und heiß geliefert wurde.

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Hmmm… Geschmacklich keine Offenbarung oder etwas Besonderes, einfach grundsolide und gute Wings. Zum Restaurant: Wie schon geschrieben, wäre mir die Musik mit Begleitung oder in einer Gruppe zu laut. Ich möchte mich nicht anbrüllen müssen oder von interessanten Unterhaltungen am anderen Tischende nichts mitbekommen. Des Weiteren fand ich es nicht schön, dass mir in einem komplett leeren Restaurant, draußen war alles voll, nur ein kleiner 2er Tisch zugewiesen wurde. Meine Nachfrage nach einem 4er Tisch wurde abgewiesen. Abgesehen davon bekommt man hier was man erwartet: eine Rock 'n' Roll-Atmosphäre, amerikanische Küche und eine für meinen Geschmack gute Musikauswahl.

Auf dem Weg zum Feierabendbier betrat ich bisher noch unbekanntes Terrain und ließ die Kamera ab und zu knipsen.

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Angekommen: „Piwna Stopa – Craft Beer Pub“

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Das Menü war leicht unübersichtlich, nach etwas Einarbeitung fand ich mich aber einigermaßen zurecht.

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Die Einrichtung war urig und ein Bier-Ahnenbaum zierte die Decke.

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Pünktlich zur Blauen Stunde – und damit war nicht mein Zustand gemeint! - verließ ich die Bar wieder und kehrte ins Hotel zurück. Dabei kam ich noch einmal über den Marktplatz und machte ein paar schnelle Fotos mit dem Smartphone.

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Während ich also in langsamen Tempo durch die Innenstadt schlenderte, sprachen mit nacheinander drei junge Frauen an und wollten mich überreden einen Stripclub zu besuchen. Äh, nein… Kennt hier noch einer den Film „Hostel“ von Eli Roth? Einer der Gründe, warum ich solche Avancen direkt und ohne Umschweife ablehne. :D
 

PollyEsther

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17.08.2024
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Für das Feierabendbier ging es wieder in die Innenstadt in die „Multi Qlti Ta

Eine ordentliche Auswahl an Bieren erwartete mich.

Kurze Empfehlung für ein sehr leckeres Nachtisch-Bier: „Only Taps #8: Winyan“ – eine Mischung aus Mango, Banane und Orange mit einem cremig-samtigen Mundgefühl. Man könnte fast meinen, man trinkt einen leicht verdünnten Obst Smoothie.

Mangobier habe ich auch mal auf Guam gesehen und probiert …. Ist schon sehr speziell.

Sonst sind es eher die Belgier, die da vor nichts zurückschrecken.
 

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Biohazard

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Die erste Nacht in dem Hotel war okay. Leider waren die Zimmer sehr hellhörig und draußen auf dem Flur einiges los, weswegen ich weit vor dem Wecker wach war. Das Frühstücksbuffet konnte sich jedoch sehen lassen, auch wenn alles mit Sportlern voll war und eine entsprechende Lautstärke vorherrschte.

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Ich machte nur wenige Fotos vom Frühstück, da es – wie schon geschrieben – sehr voll war und das Buffet teilweise sehr gefleddert aussah.

Aufgrund der vielen Gäste waren einige Angestellte scheinbar sehr angespannt, denn als ich von meinem zweiten Gang vom Buffet wiederkam sah ich, dass eine eifrige Angestellte dabei war meinen Tisch abzuräumen. Sie war scheinbar am träumen oder total im Tunnel, denn sie bemerkte mich und meinen auf dem Tisch zurückgelassenen Ebook Reader erst, nachdem ich schon einige Sekunden fragend vor ihr stand. Sie entschuldigte sich mehrmals, stellte meine halbvolle Tasse Kaffee wieder zurück und entschwand dann sehr schnell.

Die Wetter App sagte gutes und warmes Wetter voraus, weswegen ich mich erstmals in diesem Urlaub für die kurze Hose entschied. Vom Hotel aus ging es auf direktem Weg ins Kryptomuseum, wo ich für 28 PLN eine Eintrittskarte erstand.

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Es wurden grundlegende Funktionsweisen und Entwicklungen der Kryptografie erklärt und mittels interaktiver Monitore oder Gegenständen erklärt. Das gefiel mir außerordentlich gut und ich versuchte mich an jedem Rätsel was mir vorgelegt wurde.

Neben einfacher Verschlüsselung mittels herausgebrochener Kammzähne …

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… wurden auch grafische Methoden zur Geheimhaltung oder Verschleierung gezeigt und erklärt.

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Ein Codebuch: Hinter jedem eindeutigen Code steckt ein (Teil)Satz.

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Eine „Skytale“ der alten Griechen.

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Für die Erklärung der Funktion bediene ich mich bei Wikipedia:
Um eine geheime Nachricht zu verfassen, wickelte der Absender ein Pergamentband oder einen Streifen Leder wendelförmig um die Skytale, schrieb die Botschaft längs des Stabs auf das Band und wickelte es dann ab. Das Band ohne den Stab wird dem Empfänger überbracht. Fällt das Band in die falschen Hände, so kann die Nachricht nicht gelesen werden, da die Buchstaben scheinbar willkürlich auf dem Band angeordnet sind. Der richtige Empfänger des Bandes konnte die Botschaft mit einer gleich dicken Skytale (einem Stab mit dem gleichen Durchmesser) lesen. Der Durchmesser des Stabes ist somit der geheime Schlüssel bei diesem Verschlüsselungsverfahren.

Source: https://de.wikipedia.org/wiki/Skytale#Technische_Details

Neben Kryptografie war auch Kommunikation ein Thema. Diese Karte stellte das Telegraphennetzwerk zwischen Amerika und Europa im Jahr 1901 dar.

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Das Replikat eine Enigma.

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Mal wieder ein sehr schönes, modernes und interessantes Museum. Leider machten die zwei Schulklassen (vermutlich 7. oder 8. Klasse), die immer wieder abwechselnd vor, hinter oder direkt bei mir waren, den Besuch etwas anstrengend.

Für das nächste Museum wechselte ich ins Nachbargebäude.

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Vom Regen in die Traufe möchte man meinen. Das „Königliche Residenzschloss“ ist zwar ein sehr imposanter Bau, bei der Innenausstattung brauchen sie aber scheinbar noch Unterstützung – denn es gab nur leere Räume zu sehen. ;)

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Immerhin war der Garten schön anzusehen.

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Und imposant ist es, wie schon gesagt, auf jeden Fall.

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Und die Geschichte des Gebäudes ist natürlich auch nicht zu vernachlässigen. Um den Bericht nicht noch mehr aufzublähen, verweise ich an dieser Stelle direkt auf Wikipedia.

Es war noch nicht ganz 14 Uhr, da meldete sich der Magen und verlangte nach etwas Aufmerksamkeit. Am Vortag kam ich durch Zufall an der Bäckerei „Rogaliki Staromiejskie“ vorbei, wo sich eine kleine Schlange bildete. Und da die Bäckerei direkt um die Ecke lag, stand das Ziel fest.

Ich kaufte mir eine „Mini Pizza“ für 5,50 PLN und aß diese auf dem Weg.

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Frisch aus dem Ofen, sehr lecker! Zu Fuß ging es auf die Ostseite der Stadt, über die Warthe – einem Nebenfluss der Oder – hinweg bis zur Dominsel.

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Spongebob ist auch am Stadt.

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Das große Wandbild „Śródka“.

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Um etwas mehr über die Geschichte der Dominsel zu erfahren, besuchte ich das Kulturzentrum / Museum „Posener Tor“.

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Ursprünglich siedelten sich auf dieser Insel, umgeben von der Warthe und dem Nebenfluss Cybina, die ersten Menschen des heutigen Posens an. Im Laufe der Zeit wurde die Stadt jedoch auf die linke Seite der Warthe verlegt und die Kirche bezog die Wartheinsel und baute diese zur Dominsel aus.

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Mit Kirche habe ich es ja nicht so, aber Geschichte ist für mich einfach interessant. Daher entschied ich mich auch das Ticket für einen weiteren Wissensausflug zu nutzen. In der Domschleuse zeigte ich meine Eintrittskarte vor, erhielt im Austausch einen Audioguide und wurde dann nach draußen geschickt.

Dort angekommen wurde ich durch die nähere Nachbarschaft geschickt und bekam einen Einblick in die Entwicklung der letzten Jahrhunderte.

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Die runden Markierungen zeigen den Verlauf der ehemaligen Wallanlage und verdeutlichen damit die Größe des ursprünglichen Siedlungsgebiets.

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Es ging weit in die Vergangenheit, bis ins Jahr 968 und zu Mieszko I., dem Vater des ersten Königs des Königreichs Polen. Die Markierung am Boden zeigt den Platz des Altars der Posener Bischoffskirche, worauf die Gründung des ersten polnischen Bistums folgte.

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Anschließend führte mit der Audioguide wieder zurück zur Cybina, von wo ich noch ein Foto der Domschleuse samt Verbindungsbrücke zum Museum schoss.

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Kurz vor Ende der Führung machte ich noch dieses Foto.

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Ich gab den Audioguide wieder zurück und trat dann den Rückweg in die Stadt an. Anstatt erneut an der Straße entlang zu laufen, entschied ich mich für den Weg an der Warthe.

Graffito an einer Brücke.

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Das fand ich sehr interessant: eine Alkoholgrenze.

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Vermutlich soll damit vermieden werden, dass Müll außerhalb der für die Müllabfuhr zugänglichen Flächen weggeworfen wird. Schade, dass die Nutzung der Natur so eingeschränkt werden muss – nur weil sich einige/viele in der Vergangenheit nicht zu benehmen wussten. So werden alle für die Taten anderer bestraft.
 

Biohazard

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Ich kam wieder in stärker bebautes Gebiet und genoss einfach die Zeit und das schöne warme Wetter.

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Noch einmal die Basilika von gestern – dieses Mal von hinten fotografiert.

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An einer Straßenecke entdeckte ich dann dieses Schmuckstück: ein Pontiac Star Chief

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Da mir die Piroggen am ersten Abend in Lodz schon so gut schmeckten, und es auch in Posen eine Filiale der „Pierogarnie Stary Mlyn“ gab, suchte ich diese auf und nahm dort das Abendessen zu mir.

Das Vorspeisenbrot war leider trocken und der Dip / Aufstrich auf Frischkäsebasis etwas langweilig.

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Immerhin hatte ich einen guten Blick nach draußen und konnte die vorbeigehenden Touristengruppen beobachten. :)

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Auch hier entschied ich mich wieder für den Megamiks mit 2x Piecuchy und 4x Lepiochy.

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Piecuchy: je einmal with roasted chicken leg, tomatoes and coconut milk / with stewed beef, pickles, peppers and onions
Lepiochy: je einmal with local potatoes, onions and bacon / with cod fillet, bacon and bechamel sauce in black dough / with beef ribs, onion and barbecue sauce / with velvety spinach stewed in cream, brine cheese and garlic (der in grün)

Definitiv bunter, geschmacklich aber leider schwächer als die in Lodz. Überall fehlte etwas Salz und mit den Dips hatte ich auch keinen Volltreffer gelandet. Mir schmeckte es dennoch und ich bereute meine Wahl nicht.

Gut gesättigt folgte ich dem Abendritual und suchte eine Kneipe auf, um dort ein paar Craftbiere zu trinken.

Für den letzten Abend im Urlaub ging es in die „Ministerstwo Browaru“.

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Das „Lindemans Framboise“ sagte mir sehr zu. Im Geschmack intensive und fruchtige Himbeere, dazu süffig im Abgang. Ein wunderbares Nachtisch-Bier!

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Ich ließ den Abend nicht alt werden und kehrte zeitig zurück ins Hotel. Dort angekommen, packte ich schon einmal ein paar Sachen zusammen und bereite alles für die morgige Abreise vor.

Ich schlief erneut nicht besonders gut. Das Hotel war, wie auch schon am Vortag, hellhörig und die Klimaanlage nervte mit ihrem hellen Licht. In der Nacht versuchte ich noch eine schnelle Rettungsmission um die Dunkelheit wiederherzustellen, das klappte aber nur bedingt.

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Am Buffet war weniger los als am Vortag und ich konnte bessere Fotos machen.

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Zurück auf dem Zimmer packte ich die letzten Sachen in den Koffer, checkte aus und ging zu Fuß zum Bahnhof.

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Die Wartezeit verbrachte ich am Gleis. Der Zug aus Warschau kam pünktlich eingefahren und ebenso pünktlich verließen wir Posen.

Kurz nach Verlassen des Bahnhofs gab es eine Snack- und Getränkerunde.

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Am Bahnhof Rzepin standen wir aufgrund einer Störung an der Lok dann leider 45 Minuten. Die defekte Lok wurde abgekoppelt und es wurde ein Ersatz herangefahren, sodass wir uns um 11:50 Uhr wieder in Bewegung setzten. Diese ungewollte Pause verhagelte mir natürlich den Umstieg bzw. Loungeaufenthalt in Berlin.

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Im Laufe der nächsten Stunde änderte sich die Ankunftszeit in Berlin quasi im Minutentakt.

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Am Ende kamen wir mit 40 Minuten Verspätung in Berlin an, was mir sogar noch etwas Zeit für einen schnellen Snack in der Lounge gab. Leider erhielt ich aufgrund „Überfüllung“ keinen Einlass, was an einem Donnerstagmittag eine Blamage für die DB darstellt. Aber das ist ein anderes Thema…

Ich bekam den geplanten ICE 691 nach München und erhaschte einen BahnBonus-Sitzplatz. Auf dem Nebengleis fuhr ein weiterer ICE in Richtung München. Das schien einige Fahrgäste zu verwirren. Sowohl am Hauptbahnhof als auch später am Südkreuz stiegen einige Fahrgäste aus unserem Waggon aus und rannten in den anderen ICE nach München, und umgekehrt.

Die Bahn brachte mich pünktlich(!) nach Leipzig zurück, wo ich mir aufgrund des ausgefallenen Mittags in Berlin erst einmal eine Bratwurst kaufte.

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Nach dieser Stärkung ging ich in den Keller zu den S-Bahn Gleisen, setzte mich in die nächste passende S-Bahn, stieg an meiner Heimathaltestelle aus und lief das letzte Stück nach Hause.

Damit endet die Reise und der Reisebericht.
 
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PollyEsther

Erfahrenes Mitglied
17.08.2024
310
473
Welche der vier Städte hat dir am besten gefallen?

Meine einzige Reise nach Polen ist inzwischen neun Jahre her, ich war für eine Hochzeit ein langes Wochenende in einem Dorf in der Nähe von Posen/Poznan. Die meisten Gäste waren (wie ich) auch noch am Sonntag am Start und mit einigen bin ich am Montag mit einem Taxi zurück in die Stadt. Weil Flüge damals teurer und nicht schneller waren, bin ich auch mit dem Zug über Berlin hingefahren, das hat gut funktioniert.
Am Marktplatz war ich auch, ich erinnere mich noch, dass ich im Supermarkt das Wodkaregal fotografiert habe …. Locker 10 oder 20 Meter.

Richtig gute Spinat Pierogi gab es im Palace Wasowo, diese Pierogarnie Stary Mlyn hab ich damals nicht entdeckt. Das erste Essen bei meiner Ankunft war Sushi in einem Einkaufszentrum.
Für Aficionados gibt es einen eigenen Teigtaschen-Spezialstrang:
 
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Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
7.547
8.825
LEJ
Welche der vier Städte hat dir am besten gefallen?
Puh, gute Frage. Irgendwie hat ja jede Stadt so seinen Charm. Danzig mit der Wasserpromenade, Krakau aufgrund der Größe und damit Vielseitigkeit, Posen mit seiner schönen Fußgängerzone und dem Marktplatz und Lodz hat die Manufaktura und Piotrkowska.

Und damit habe ich dann auch eine Reihenfolge sowie Favoriten (Danzig). :D
 

PollyEsther

Erfahrenes Mitglied
17.08.2024
310
473
Während der Fahrt fiel mir erneut auf, wie viele Żabka Filialen es gibt. Vielleicht gibt es hier ja einen Wissenden der mich aufklären kann: Wie halten sich diese Läden, die teilweise nur ein paar hundert Meter voneinander entfernt stehen und nur Nachts geschlossen haben (Öffnungszeiten in der Regel Mo-So 6-23 Uhr)? Asien hat 7eleven und Family Mart, Polen eben Zabka und Deutschland .. nichts. Wenn man mal von meist schmierigen und teuren Spätis absieht.
Selbstausbeutung, fehlende berufliche Alternativen, ein Kiosk als Zweitjob, geringere Steuern für Selbstständigkeit, keine oder geringere Absicherung über Transferleistungen?
Und noch etwas ist mir aufgefallen: die vielen Zeugen Jehovas die gefühlt an jeder Straßenecke stehen. Wieso gibt es davon so viele in Polen?
Das ist mir zwar in den wenigen Stunden in Posen nicht aufgefallen, finde ich aber eine interessante Frage. Vor oder nach der Hochzeit war ich ein bisschen spazieren und bin an der Kirche vorbeigegangen. Was mir sofort aufgefallen ist, waren die vielen Menschen, die auf dem Friedhof unterwegs waren. Das kann am guten Wetter gelegen haben, weil man dann gießen muss.

In einem Land, in dem Religion eine größere Rolle spielt und (noch) selbstverständlich zum Alltag gehört, gibt es vielleicht eher Anknüpfungspunkte zu solchen Gruppen. Dazu gab es wohl Zeugen Jehovas Großveranstaltungen dort - mehr Präsenz führt vielleicht zu Werbeeffekten.
 
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