RTW II: Einmal durch den Pazifik nach Moorea, Kiribati und dem Island Hopper

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ptoctan

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01.07.2013
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Im Folgenden möchte ich euch gerne auf meine zweite Weltumrundung mitnehmen.
Ich hoffe, es gefällt!


Prolog

Nach meiner Reise nach Palau war es Zeit, ein weiteres Traumziel zu finden. Durch ein Video im Fitnessstudio kam ich auf Kiribati (oder so meine ich mich zu erinnern), und erste Pläne wurden die Jahre über geschmiedet.

Ich fand ein passendes Datum für einen längeren Aufenthalt: fertig mit der Uni, und eine kurze Pause vor dem neuen Job. Es gab eine Error-Fare mit Aeroflot über Paris nach Japan, von dort mit Fiji Airways weiter auf die Salomonen für eine Woche, und dann FlySolomons nach Tarawa. Dort dann auf die Outer Islands der Gilbert-Gruppe mit Air Kiribati, Nauru Air auf die Marshall-Inseln und den Island-Hopper über Guam und die Mariannen zurück nach Japan. Alles war gebucht, die Vorfreude gigantisch, Pflichtimpfungen wie Masern gemacht und Malariapillen gekauft.

Starten sollte es im März 2020.

Erste Nachrichten aus China und dann Italien habe ich geflissentlich ignoriert. Schweinegrippe, MERS, hatten wir doch alles schon. Allerdings sah es die Republik Kiribati anders und wollte auf einmal 2 Wochen Quarantäne in einem Covid-freien Staat. Kein Problem, Fiji war damals noch nicht betroffen. Also Flüge umgebucht und mit einer längeren Reise geplant. Kurz darauf gab es auch die ersten Fälle in Fiji, und ich musste die Reise absagen. Vielleicht im Nachhinein auch besser so, Kiribati war über 2 Jahre von der Außenwelt beinahe abgeschnitten. Also alles storniert, und sogar den Großteil des Geldes und der Meilen zurückbekommen, teilweise als Coupons. In die Tropen reisen konnte man auch so in den Jahren; etwa französische Überseeterritorien, Seychellen und bald Mittelamerika.

Aber etwas rumorte doch in mir, die Südsee wollte erkundet werden. Im Dezember 2021 begann Fiji, die Grenzen langsam zu öffnen. Da die Fiji Airways Coupons genutzt werden wollten, buchte ich meine erste Weltumrundung über Kanada, Hawaii, Fiji und Australien (den Reisenbericht dazu habe ich leider bei einem PC-Reset verloren, kommt ggf. noch).
Die Reise war auch schön, aber es war eben nicht Kiribati. Etwas rumorte weiter… bis dann im August 2022 auch dort die Grenzen wieder geöffnet wurden. Ein Monat Urlaub konnte mit dem Chef ausgemacht werden (unter der Bedingung, ein paar Tage unterwegs verfügbar zu sein. Ein Vorteil der IT), und ich begann wieder mit der Planung.


In 25.735 Meilen um die Welt

Aufgrund der tollen Erfahrungen mit der ersten Weltumrundung sollte es wieder nur in eine Richtung gehen. Und wieder gen Westen, was meinem inneren Schlafrhythmus (spät ins Bett, lange ausschlafen) doch etwas mehr zusagt.
Nach monatelanger, freudiger Plan kam es zu folgender Route:

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FRA-AMS-LAX-LAS auf KL & DL
Las Vegas – Los Angeles als Roadtrip
LAX-PPT auf AF mit Skymiles via Amex
PPT-AKL-NAN auf NZ mit Miles&More
NAN-TRW auf FJ mit Avios via Amex
Lokale Flüge vor Ort
TRW-MAJ auf ON
MAJ-KWA-KSA-PNI auf UA mit Miles&More
PNI-TKK-GUM-KIX gleiches Ticket
Shinkansen
HND-GMP auf JL mit Avios via Amex
ICN-HEL-FRA auf AY mit Avios via Amex

Die Salomonen fielen im Vergleich zur Planung von 2020 raus, aber wurden dieses Jahr nachgeholt.
In die USA ging es per Gabelflug; die Rückreise ab NYC legte ich ins spätestmögliche Datum (und konnte daraus einen tollen Südamerikatrip bauen).
Etwas Kopfschmerzen hat mir die Buchung mit Nauru Air bereitet, da der Flugplan erst kurz vor Weihnachten freigeschaltet – es aber im Februar losgehen sollte, und ich mit den Meilenflügen nicht warten wollte. Eine Woche vor Beginn der Reise gab es dann noch eine Flugänderung, die zum Glück aber weiterhin in den Plan passte (dafür weniger Tage auf Majuro). Kontakt mit dem australischen Backoffice vorbildlich!

Ebenfalls vorbildlich war der Email-Austausch anfangs mit dem kiribatischen Tourismusbüro, deren Slogan „Kiribati – for travellers“ mir sehr sympathisch war und auch noch ist. Irgendwann bekam ich auf meine vielen Mails keine Antworten mehr, traf meine Kontaktperson dann aber zufällig vor Ort.

Die genauen Kosten für die Flüge weiß ich leider nicht mehr, aber dürften weniger als 800€ und um die 130k Meilen gewesen sein (alles in Eco mit Aufgabegepäck).

Lange Vorgeschichte, Anfang Februar 2023 ging es dann endlich im Frankfurter T2 los!


Kurzer Roadtrip an die Westküste

Lange Vorgeschichte, Anfang Februar 2023 ging es dann endlich im Frankfurter T2 los!

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Kleines Frühstück in der AF/KL Lounge

Die Flüge verliefen ereignislos, und ich genoss die verschneite Aussicht.

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Hoover Dam & Boulder City von oben

In LAS angekommen holte ich meinen Mietwagen ab und fuhr ins MGM Grand, bei dem ich, so dachte ich zumindest, ein Schnäppchen in argentinischen Pesos gemacht hatte. Allerdings hatte ich die Resort-Fees vergessen… gefallen hat es mir dennoch.

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Ich lief ein wenig den Strip entlang, wartete auf die Springbrunnen beim Bellagio und aß eine überteuerte Pizza.

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Am nächsten Morgen ging es gut gelaunt früh raus, bereicherte einen einarmigen Banditen (im Gegensatz zu anderem Glücksspiel verstehe ich hier den Thrill nicht so ganz) und düste gen Kalifornien.

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Ich entschied mich spontan über die Route durch die Mojave und stoppte ein letztes Mal in Primm/Nevada vor der kalifornischen Grenze für günstigeren Sprit und einen sehr leckeren Veggie-Burger mit Root Beer bei Carl’s Jr.

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Mein Mietwagen war übrigens diese Schönheit. Ja, der tolle rote Flitzer links und nicht das Mustang-Cabrio

Die Straßen wurden immer leerer, die Natur hübscher. Ich liebe die Einsamkeit der Wüste einfach :)

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Bei Kelso machte ich einen kurzen Stopp und schaute mir den alten Bahnhof im kalifornischen Missionsstil, heute ein Visitor Center, an.
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Kurz darauf konnte ich auch ein Foto dieses Union-Pacific Biests schießen. In Mehrfachtraktion fahren sie hier in Doppelstappelung die starke Steigung Richtung Cima.
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Der nächste Halt: Roy’s Motel & Café an der ehemaligen Route 66.
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Ab ungefähr San Bernadino war es dann Stau nach Stau bis ich am Abend, nach einem ungewollten Abstecher durch Santa Monica (mein GPS wollte nicht so wie ich), endlich mein Tagesziel erreicht hatte: Venice Beach!
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Es gab noch einen leckeren Veggie-Burger an einer hippen Bude, und nach einem kurzen Spaziergang zum Muscle Beach ging es todmüde ins Bett.
Am nächsten Morgen begrüßte mich diese grandiose Aussicht. Ein weiterer Ort für die Bucket List! 20230212_080945.jpg

Nach einem kurzen Frühstück, und dem Download einer guten Offline-GPS-Karte, ging es los – mit dem Ziel, „LA zu erkunden“, bis ich den Mietwagen am Abend im LAX abgeben musste.

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Venice Canals. Ich benahm mich besser als Val Kilmer in „The Doors“

Als nächstes ging es den Pacific Coast Hwy nach Malibu. Erinnerungen an Charlie Sheen in 2,5 Men… und ein ganz netter Farmer’s Market.
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Von hier ging es gen Norden.
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Eigentlich wollte ich den Mulholland Drive komplett abfahren, aber er war leider gesperrt.

Für ein ikonisches Foto auf LA und den Schriftzug reichte es trotzdem.
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Hollywood stand natürlich auch auf dem Plan. Ausgestiegen oder Fotos gemacht hatte ich aber keine – die vielen Zelte direkt neben dem Sunset Blvd betrübten ein wenig. Durch die Hollywood Hills ging es weiter, vorbei an vielen Touri-Bussen auf Star-Suche, bevor ich mich Richtung Süden machte. Trotz Sonntag war der Highway wieder komplett überfüllt.

Downtown dafür komplett ausgestorben. Ein kurzes Foto aus dem Auto musste sein, bin ich doch ein großer Fan der (alten) Naked-Gun Reihe. Hier fand die ikonische Szene mit der Pressekonferenz im dritten Teil statt.
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In den nächsten Stunden fuhr ich noch ein wenig kreuz und quer bis runter zum Hafen bei Long Beach, gab das Auto ab, checkte ein und machte es mir in der Amex Lounge im recht hübschen Tom Bradley Intl. Terminal mit ein paar Drinks, Filmen und gutem Essen bis zum Abflug gemütlich.

Beim Anblick der übermüdeten Gesichter der direkt aus Paris kommenden Mitreisenden war ich dann auch sehr froh, diesen spannenden Kurzaufenthalt in den USA eingeplant zu haben.


Die Südsee ruft

In der Grundschule hatten wir einmal eine Aktionswoche zum Thema Südsee und Paul Gauguin, die mir bis heute in Erinnerung geblieben ist. Meine Begeisterung von Gauguin hat ob seiner etwas jungen Liebschaften doch stark nachgelassen, aber nicht mein Interesse an diesen – zumindest auf Fotos – paradiesischen Inseln.

Und paradiesisch begrüßte mich auch dieses Atoll von oben im Morgengrauen, aufgenommen in der abgerockten 770-200 der Air France.
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Auch Moorea, die Destination für die nächsten 3 Tage, wirkte fast mystisch im Landeanflug.
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Tahiti begrüßte mich nach langsamer Einreise (mit extra-Countern für Europäer) mit einem Duft nach Blumen und einer sehr maritimen Währung.
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Ich nahm den nächsten Bus in die Innenstadt, buchte ein Ticket für die nächste Fähre zur Nachbarinsel, erfreute mich an der tropischen Sonne bei leichter Brise auf der kurzen Fahrt, nahm den nächsten Bus und checkte ein. Da ich den Mietwagen erst ab dem nächsten Tag hatte lief ich ein wenig herum, bestaunte die steilen Berge, besuchte eine Rumdestillerie in der Nähe und probierte auch deren leckere und recht Vanille-lastigen Produkte.

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Am nächsten Tag ging es dann an die Inselerkundung – und Moorea ist ist in der Tat so paradiesisch wie auf den Fotos. Ich habe gefühlt hundert Schnappschüsse aus dem Auto gemacht, und stoppte an einigen Stränden, Wasserfällen und Buchten.

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Weiter im nächsten Post wegen Bilderlimit
 

ptoctan

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Nach 1,5 Inselumrundungen ging es kurz vor Sonnenuntergang noch zum Belvédère de Opunohu, mit einer fantastischen Aussicht auf die beiden größten Buchten der schmetterlingsförmigen Insel.

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Hier in der Nähe gibt auch polynesische Ruinen, leider hatte ich kein Foto gemacht. Erinnerungen an Jared Diamonds Kapitel über Polynesien in “Guns, Germs, and Steel” kamen hoch: die bessere Fruchtbarkeit der Böden Polynesiens im Vergleich zu Melanesien und den Atollen (außer Pohnpei) Mikronesiens ermöglichten wohl einen Nahrungsüberschuss, und somit weitere Berufe, eine zentralisierte Herrschaft und schlussendlich Monumentalarchitektur. Spannend!

Nach einem kurzen Frühstück mit frischem Baguette und aus Frankreich importierten Nutella ging es am nächsten Tag Wandern, genauer zum Aussichtspunkt der drei Kokosnüsse (col des trois cocotiers).

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Die Straße dorthin mag zwar in Google Maps gut eingezeichnet sein, entpuppte sich aber schnell als ausgewaschene Steinpiste. Zu Fuß ging es also weiter, und der Regenwald machte seinem Namen alle Ehre. Klatschnass entlohnte mich aber die Aussicht von oben. Es wirkte sehr ursprünglich, beinahe wie in Jurassic Park.

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Beim Abstieg erwischte mich wieder ein Regen, und mein einziges Paar Schuhe war komplett nass. Zum Glück hat die Kamera im Rucksack irgendwie überlebt.
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Krönender Abschluss des Tages war der Sonnenuntergang am Plage de Temae mit einigen kleinen Schwarzspitzenriffhaien.
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Den letzten Tag verbrachte ich recht ereignislos (nach einer weiteren Inselumrundung vor Abgabe des Mietwagens) mit Lesen, auf den Bus warten, auf die Fähre warten, eine Perlenkette für meine +1 kaufend und schlussendlich stundenlang in der brütenden Hitze auf den Check-in wartend. Aber auch eine selten so schlecht erlebte Organisation konnte mir die Stimmung nicht vermiesen.

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Nach einem kurzen Nachtflug ging es in AKL wieder in die Lounge, und ich bestaunte die exotischen Namen auf den Anzeigetafeln. Man braucht ja noch Ziele und Ideen für die Zukunft.

Auf Fiji quartierte ich mich in Wailoaloa ein, schmiss meine Schuhe in den Trockner (was nur bedingt half) und plante den nächsten Tag: war ich im letzten Jahr noch zu geizig für die Yasawas gewesen, hatte ich nun im Vorhinein mit argentinischen Pesos eine Tour gebucht.

Eine gute Entscheidung, wie sich schon recht schnell zeigte: weiße Traumstrände anstatt der eher nicht so hübschen Farben am Coral Beach bzw. auf Kadavu im letzten Jahr.
Den Tag verbrachte ich auf Kuata mit Schnorcheln, Wandern und Essen. Die Riffe waren in einem erstaunlich guten Zustand, und ich erspähte wieder einen kleinen Riffhai. So wohl wie auf Moorea fühlte ich mich aber nicht.

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Fortsetzung folgt
 

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ptoctan

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Kiribass

Die I-Kiribati kennen aus irgendeinem Grund den Buchstaben S nicht - und nehmen dafür TI.

Nach einem opulenten Mahl in der sehr empfehlenswerten Fiji Airways Lounge am folgenden Tag war es nun so weit: Tarawa, ich komme!
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Die "Island auf Kadavu" - passenderweise die Insel, die ich letztes Jahr besucht hatte

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Schon aus der Luft begeisterte die Inselwelt, das dürfte Maiana gewesen sein

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Betio (Be-s-o ausgesprochen)

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North Tarawa

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Die Einreise braucht ewig, aber gefühlt jeder war gut gelaunt. Beim Warten auf das Gepäck plante ich mit der netten Angestellten des Tourismusbüros die nächsten Tage planen: der online einsehbare Flugplan von Air Kiribati war wohl inkorrekt, und es gab keine Flüge nach Aranuka wie ursprünglich geplant. Einzig Butaritari wurde an diesem Tag noch angeflogen. Dann eben dorthin, und eine Unterkunft vor Ort wurde auch gleich reserviert.

Den Nachmittag verbrachte ich dann wieder wartend am Flughafen und wurde mehrfach gefragt, ob alles in Ordnung sei bzw. ich etwas bräuchte. Als am viertwenigsten besuchtes Land unseres schönen Planetens stach ich als Westler, der zu keiner NGO oder Missionarsgruppe gehörte, doch ein wenig heraus.

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DHC-6 Twin Otter von Air Kiribati. Ihren neuen E95 konnte ich nicht entdecken

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Irgendwann ging es dann auch in einer anderen Twin Otter los.
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Der Flughafen von Abaiang

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Land in Sicht!

Kurz vor Sonnenuntergang landeten wir schließlich auf Butaritari, dem zweitnördlichsten und regenreichstem Atoll der Gilbert-Inseln.

Die Piste besteht nicht aus Korallengestein, wie sonst auf den Atollen, sondern wurde von den Amerikanern im zweiten Weltkrieg asphaltiert.

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Bananen per Luftfracht für Tarawa

Unterkunft für die nächsten 5 Tage war eine typische Stelzenhütte in der Lagune für 40 AUD (es gibt keine eigene Währung) pro Nacht inkl. sehr üppiger Verpflegung.
Dusche und Plumpsklo mit Regenwasser, aber alles sehr sauber.

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Sonnenuntergang von meinem "Balkon"

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Von der Lagune aus bei Ebbe

Allgemein war die Ebbe sehr stark, und die Lagune im Dorf nicht gerade hübsch zum Schwimmen. Das zumindest hatte ich mir anders vorgestellt.

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Krustenanemonen bei Ebbe

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Strand bei Flut


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Kleine Maneaba bei der Unterkunft mit Zäunchen und vielen Blumen - sehr gepflegt alles

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Ganz spannend war dieses alte Wrack. Anscheinend ein deutscher Kopra-Dampfer, der auf dem Weg zu den Marshallinseln (damals deutsches Schutzgebiet) Anfang des 20. Jahrhunderts gesunken ist.
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Etwas moderner sind die Katamarane zwischen den Inseln. Aber nicht unbedingt viel seetauglicher, 2009 und 2018 sanken zwei dieser Fähren.
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Die Fähre hier ankerte tagelang aus irgendeinem Grund in der Lagune

In den folgenden Tagen unternahm ich ein paar kleinere Ausflüge zu Fuß und mit dem verrosteten Rad der Enkelin meines Gastgebers

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Hauptstraße gen Süden

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Mit meinen 192cm Höhe war dieses Rad nicht unbedingt bequem. Aber besser als nichts, da es keinen ÖPNV gibt und die lokale Jugend auf ihren Motorrädern aufgrund eines Benzinmangels keine Touren veranstalten wollte. Das letzte Versorgungsschiff hatte wohl nicht genug dabei, und das eigentlich schon längst erwartete ließ auf sich warten.

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Außenriff des Atolls

Jedes Dorf hat eine eigene große Maneaba in der man sich trifft, manchmal gemeinsam kocht und wichtige (politische) Dinge bespricht.

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Strom gibt es nur sehr bedingt mit einem Generator. Mein Gastgeber hatte in kleines Solarpanel, und die Festland-Chinesen sponserten eine solarbetriebene Beleuchtung wie im Bild oben. Natürlich ohne jeglichen Hintergedanken meinte ein Politiker, der eine Nacht im Stelzenhaus neben mir verbrachte. 2019 ließ man Taiwan politisch fallen und näherte sich wieder der PRC an.

Der Traum des Politikers war nach dieser Legislaturperiode sich einen kleinen Laden auf seiner Heimatinsel im Süden zu kaufen und dort zu leben. Auf Tarawa, der Hauptinsel, ist es sehr eng und er konnte kein passendes, politikergerechtes Grundstück finden.

Davor freute er sich aber noch auf eine Reise nach Italien, bei der sich seine Delegation über Hydroponics informieren wolle um die Abhängigkeit von importiertem Reis und Mehl zu verringern. Wäre auf jeden Fall wünschenswert, wenn es was wird. Selbst auf dieser relativ fruchtbaren Insel baut man nur Taro, Kokosnüsse und Bananen an. Entsprechend wohlgenährt sind die meisten Bewohner bei dieser stärkehaltigen Diät.

Die dominierende Religion ist nach wie vor der Katholizismus, wobei es hier auf Butaritari auch einige Mormonen (wie meinen Gastgeber) gibt. Sie scheinen recht aktiv zu sein; viel Information über die verschiedenen Inseln konnte ich im Vorfeld auf Blogs mormonischer Missionare finden.

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Ein Schrein an der Südspitze in Gedenken an bei einem Sturm ertrunkene Fischer

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Eine der zwei "Kliniken", die ich entdeckte. Finanziert durch die EU

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Preschool. Man beachte die Beete mit leeren Konservendosen

Es gab auch Internet über Mobilfunk über einen lokalen Anbieter. Meine Vodafone-SIM wollte sich leider nicht einwählen.

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Nach mehreren Versuchen fand ich einen Strand, der tief genug zum Schnorcheln war, und gleichzeitig ohne gefährliche Strömung. Beim zweiten Besuch sah ich auch ein paar Delfine.

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Unterwasser war es ganz hübsch, mit gesunden Steinkorallen und vielen Falterfischen
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Große Mangrovenwälder
 

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Reyhan

Erfahrenes Mitglied
30.09.2017
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FMO
Was gibt es doch für wunderschöne Plätzchen auf dieser unserer aller Erden.

Lieben Dank fürs Mitnehmen.
 
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mb85

Erfahrenes Mitglied
20.06.2021
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1.257
Wow Mega danke fürs mitnehmen.
Die Südsee steht bei uns auch noch auf dem Programm.
 
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ptoctan

Aktives Mitglied
01.07.2013
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Ein letztes Highlight vor dem Rückflug war ein kurzer Ausflug zum nordöstlichen Ende von Butaritari. Mein Gastgeber hatte einen kleinen Truck japanischer Herkunft, der mit Diesel statt Benzin lief - und er hatte zu meinem Glück noch ein fast volles Fass, das er gerne mit mir teilte.

Erster Stopp war der King's Pond. Der Legende nach wollte ein König jeden Tag unterschiedlichen frischen Fisch auf dem Tisch, weswegen dieser kleine Teich mit direkter Verbindung zum Meer gebaut wurde.
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Ein Neubau. Süßwasserversorgung funktioniert nur mit Regenwasser

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Kleines Volleyballfeld an der Straße

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Viel Privatsphäre gibt es hier nicht. Aber es liefen dennoch viele kleine Kinder herum ;)

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Schön zum Anschauen und sehr praktisch sind die Causeways zwischen den Inseln.
Allerdings verändern sich dadurch die Strömungen, und der Frischwasseraustausch mit der Lagune hat wohl stark gelitten, was zu weniger gefangenen Fischen führte. Und immer mehr Land wird bei Stürmen von Salzwasser unfruchtbar, sodass teils selbst die Kokosnusspalmen verdorrt sind.

Auch wenn der ehemalige Präsident Anote Tong 2014 medienwirksam Land auf Fiji für seine Landsleute gekauft hat um der Überflutung zu entgehen, so liegen die Probleme doch nicht immer am Klimawandeln - sondern haben durchaus auch andere (menschliche) Gründe.

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Abseits der Dörfer wurde das Meer sauberer, und ich fand viele Traumstrände.

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Das "Nordkap" war wieder steiniger, mit vielen Mangroven und einer weiteren Maneaba mit Schrein.

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Eine ehemalige steinerne Reuse

Auf dem Rückweg unterhielten wir uns noch ein wenig weiter. Mein Gastgeber war als Seemann für eine Hamburger Reederei selbst sehr viel in der Welt herumgekommen, und wir verstanden uns außerordentlich gut - er hatte ein recht "westliches Mindset" würde ich sagen im Kontrast zum eher naiven Politiker und den anderen I-Kiribati, die ich kennen lernen durfte, und die Unterhaltungen liefen sehr flüssig und tief.

So erzählte er unter anderem viele Geschichten von den weißen (und schwarzen) Magiern auf der Nachbarinseln Makin; Hauptaugenmerk war aber liebevoller Spott über die "geizigen" südlichen Gilbert-Inseln, die wohl Konserven so lange aufbewahren, bis die Dose verrostet und der Inhalt ungenießbar ist.

Am letzten Abend gab es dann noch diesen fantastischen Sonnenuntergang: 1762167571531.png

Ich trieb stundenlang in der seichten Lagune, dachte über das Leben nach und beobachtete, wie ein Stern nach dem anderen sich am Firmament zeigte.

Am nächsten Morgen ging es dann zum Terminal von Butaritari (IATA-Code: BBG). Es war wohl früher eine Getränkefabrik, die sich aber nicht lange halten konnte, da sämtlicher Im- und Export immer mehr über Tarawa lief. 1762167856000.png

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Die Windhose hat auch schon besser Zeiten gesehen

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Mit ein wenig Verspätung ging es dann in einer DHC-6 zurück.

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Tarawa ist ganz anders: laut, überfüllt, voller Müll (aber selbst die Obdachlosen hatten immer ein Lächeln übrig). Ich nahm einen Minibus vom Flughafen und quartierte mich in Mary's Motel gegenüber dieses alten Riesenrades am Causeway nach Betio ein. Es gab eine Klimaanlage!

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Am folgenden Tag besuchte ich Betio, die mit 18.000 Einwohnern (auf 1,5km²!) größte "Stadt" auf Tarawa.

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Betio Memorial in Gedenken an verstorbene Briten im 2. Weltkrieg

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Die Japaner hatten hier einige militärische Einrichtungen gebaut.

Weiter ging es zum Hafen.

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Essen würde ich den Fisch nicht. Die Lagune gilt als hochverschmutzt, da es keine Kläranlagen gibt.

Stattdessen holte ich mir nach einiger Suche mein Comfort-Food: eine Pizza mit Gemüse (aus der Dose).

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Allgemein war die Lebensmittelsituation hier nicht viel besser. Es gibt zwar an jeder Ecke einen Supermarkt, aber alle führen die immer gleichen Konserven und andere abgepackten Lebensmittel aus China. Selbst die Wasserflaschen wurden importiert.


Am nächsten Tag ging es dann mit diesem klassischen Böötlein durch die Lagune nach North Tarawa. Dabei lernte ich ein nettes älteres Ehepaar kennen, dass sich hier vor vielen Jahrzehnten kennengelernt hatte, als er während der Kolonialzeit hier Schulen aufbaute.

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Da es keinen Hafen gibt, mussten wir die letzten hundert Meter durch's Wasser waten. Eine Freude mit großem Rucksack.

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Erstaunlicherweise gibt es hier ein großes Hotel, das Ocean View. Ich war aber der einzige Gast. Und bekam direkt einen leichten Stromschlag im Bad, sodass das Licht ausblieb.
Das Personal war nett, aber lebte wahrlich "on island time". Ich musste zig Mal nachfragen, wann das Boot am nächsten Tag zurückfahren würde (Spoiler: die Aussage war dann auch falsch). Mein Essen, leckere fish & chips, brauchte Stunden. Und wurde nie abgeräumt. Die Kellnerin hatte eigentlich ein Stipendium für ein Studium in China, aber leider ihren Flug verpasst, und jobbte jetzt daher ein wenig. Wow.

Der letzte Morgen auf Kiribati graute, und ich stand um 5 Uhr auf, um das Boot zu erwischen. Schließlich sollte es um 7 im Nachbardorf ablegen, und man brauche so lange.

Im Endeffekt hat man 10 Minuten dorthin gebracht, und das Boot lief nach 10 Uhr aus, da es wegen Ebbe nicht fahren konnte. Zuerst war ich als nun etwas müder Langschläfer am Fluchen, aber erfreute mich dann bald an der Aussicht, und die Fahrt mit recht hohen Wellen bei Sonnenschein durch die türkisblaue Lagune entschädigte allemal.
 

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Alfalfa

Erfahrenes Mitglied
23.01.2022
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Sehr interessante Einblicke. Leider kann ich die Bilder vom allgegenwärtigen Verfall der kleinen Paradise vom letzten Südsee Besuch nur teilen. Die Lockdowns waren Gift, besonders für diese Region.
 

ptoctan

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Im Souvenirladen (ja, so etwas gab es!) traf ich einen netten US-Amerikaner, der gerade auch durch den Pazifik tourte. Seine Route war aber etwas wirrer: Island-Hopper nach Guam, zurück, nach Kiribati, dann wieder den Island Hopper zum Tauchen und zurück an die Westküste. Er hatte seine Tage auf Abaiang verbracht, und konnte die Unterkunft des dort lebenden Schweizers (es gibt ein paar Zeitungsartikel über ihn) wärmstens empfehlen.

Mit etwas Verspätung kam dann die 733 der Nauru Air an, immerhin mal eine der größten Airlines im Pazifik, als die Phosphatvorkommen noch einen Flugbetrieb mit <20% load factor ermöglichten. Neben uns beiden stieg nur noch ein Festlandschinese ein, der beruflich auf dem Weg nach Mikronesien war; gelten die Gewässer in der Gegend hier doch als reiche Tunfischgründe. Da er kein US-Visum für den Transit in Guam bekam, durfte er HKG-NAN-TRW-MAJ-PNI fliegen.
Mit noch vom Salz verklebten T-Shirt fühlte ich mich im erstaunlich sauberen Flieger etwas unwohl...

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Marshallinseln

Der Flug führte uns über Butaritari und die ersten Atolle der Marshallinseln nach Majuro, wo wir die erste Nacht in einem AirBnB verbrachten.

Am nächsten Tag ging es dann ins legendäre Robert Reimers Hotel, das in den 70ern (und im Tiki-Stil) stecken geblieben scheint. Mit über 100USD für ein Zimmer ohne Fenster, dafür mit Kakerlaken und lauter Klimaanlage nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber es war dennoch sehr gut besucht. Ganz nett waren auch die vielen Flyer über die lokale Geschichte, u.a. auch über die deutsche Kolonialzeit. Den Reimers scheint die halbe Insel zu gehören.

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Da wegen der Flugverschiebung von ON es schon am nächsten Tag weitergehen sollte, musste der Ausflug nach Arno leider ausfallen, und wir besuchten ein wenig die Stadt bevor es auf die Privatinsel der Reimers ging.

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Unterwasser spiegelte sich die Schönheit, mit großen Korallenstöcken und vielen Fischen.

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Highlight war die gesunkene DC3 der Sea Star Pacific. Und etwas gruselig, ich sehe diese hübsche Dinger doch lieber in einem anderen Element.

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UA 154 - der Island Hopper

Sicherlich eine der bekanntesten (und schönsten) Flugrouten, die sich für eine Pazifikreise perfekt anbietet (geht es von Guam doch nach Südost- und Ostasien auf einem Ticket mit UA weiter). Bei Miles & More war die Verfügbarkeit sehr ordentlich, und ich konnte sogar einen mehrstündigen Stopp auf PNI einbauen. Dafür waren die letzten Segmente dann nachts, und genau genommen nicht mehr unter UA154 Flugnummer.

Ich entschied mich für einen Fensterplatz rechts hinten (36F), und war sehr zufrieden. Der Flieger war fast ausgebucht, wobei die meisten vom US-Militär zu sein schienen, da nach Kwajalein fast nichts mehr los war.

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Kurz bevor die Durchsage kam, doch bitte keine Bilder auf KWA zu machen, schoss ich dieses Foto. Technisch gesehen also "legal"?

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Auf Kosrae stieg ich kurz aus, und bat um einen Stempel im Pass. Scheine nicht der einzige verrückte Ländersammler zu sein, die Stewardess wusste, was zu tun ist.

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Auf Pohnpei stieg ich dann aus, hatte ich mir doch Nan Madol vorgenommen.

Unser Flug hatte einiges an Verspätung, so dass mir nur noch wenig Zeit für die Fahrt im nagelneuen Mietwagen blieb. Ich schaffte die knapp 40km durch die tiefgrüne Dschungellandschaft in einer Stunde, bezahlte ein paar Dollar Eintritt und watete zu diesen überaus exotischen Steinruinen mit ihren vielen Kanälen.

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Da die tropische Dämmerung nur sehr kurz währt eilte ich zurück zum Auto und fuhr in gespenstischer Dunkelheit zurück nach Colonia (und nahm dabei nur ein großes Schlagloch mit), kauft etwas ein und wartete auf den Weiterflug. Gäbe es hier mehr Touristen, könnte man so viel aus dieser Stätte machen. Und die Archäologie nicht nur den von Dänikens überlassen, die allerlei Theorien über den Ursprung und Zweck dieses pazifischen Venedigs erstellt haben.

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Den Flug über Chuuk nach Guam verschlief ich, hatte ein leckeres Frühstück in der Lounge und flog im Morgengrauen dann nach Japan.
 

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ptoctan

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Japan

... ist immer einen Besuch wert! Und so sollte ich die nächsten 5 Tage erneut auf dieser schönen Inselgruppe mit seinen netten Bewohnern verbringen.

Gelandet bin ich im riesigen Kansai-Airport. Und ich muss zugeben, wieder in einer Industrienation mit vorbildlicher Organisation zu sein, fühlte sich nach den Wochen im Pazifik sehr gut an.

Ich besorgte mir Hokuriku-Arch Pass, fuhr in die Stadt und traf mich mit einem Freund.
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Hello Kitty Haruka Airport Express

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Straßenbahn Osaka-Sakai

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Burg Osaka

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Dotonbori

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Zum Abendessen gab es Franchise-Sushi von Kura Sushi. Sehr lecker, günstig und mit iPad auf Englisch zu Bestellen. Sogar Fugu hatten sie.

Am folgenden Tag ging es nach Kyoto. Ich hatte mir ehrlich gesagt mehr erhofft, wir haben aber auch nicht alle Touri-Standard-Orte abgeklappert.

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Ausstieg verpasst; Station weiter (Hozukyō) mit schöner Aussicht

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Arashiyama

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Aokigataki

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Aussicht vom Mount Inari

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Kyoto Hauptbahnhof

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Sehr lecker wieder das Essen: man konnte sich versch. (vegetarische) Suppen selbst kochen. Dazu eine Neuentdeckung: Calpis. Fremder, aber leckerer Geschmack.

Mit dem Thunderbird Express fuhren wir am nächsten Tag nach Kanazawa. Und hatten mehr als eine Stunde Verspätung!

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Neubau der Shinkansen-Strecke nach Kyoto

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Oyama Shrine Garden

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Burg Kanazawa, wird seit 2001 wieder aufgebaut

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Schneekrabben im Omicho Market

Eine sehr angenehme Großstadt, wir wären gerne einen Tag länger geblieben.

Tagesziel war aber Itoigawa, ein (zumindest als wir hier waren) verschlafenes Küstenstädtchen, das für seinen Jadestrand bekannt ist.

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Wir waren hier, um mit der Oito-Line in die japanischen Alpen zu fahren.

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Landschaftlich sehr reizvoll, aber alles veraltet und auch ein wenig heruntergekommen. Die einzigen Menschen, die wir sahen, waren alt.

Mit dem E7 (oder W7?) fuhren wir den Hokuriki-Shinkansen nach Tokyo weiter. Mein zweiter Besuch, aber es können noch viele mehr folgen. Einfach eine fantastische Stadt!

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Vororte von Tokyo: kleine Häuser wohin das Auge reicht

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Shinjuku

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Shibuya

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Tokyo Tower

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Japanische Liebe für's Detail: ein Mini-Garten

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Naturaquarium (bzw. -paludarium) des japanischen Großmeisters Takashi Amano (bzw. seiner Firma, er ist leider schon verstorben)

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Ich habe in den zwei Tagen unheimlich viele weitere Fotos gemacht, aber das würde hier den Thread noch sprengen.


Südkorea & Nordpol

Nach einer durchzechten Nacht mit einem japanischen Freund ging es am vorletzten Morgen meiner Reise mit der Monorail nach Haneda, und von hier weiter nach Gimpo, was immerhin nicht ganz so außerhalb der Stadt gelegen ist wie ICN.

Auch wenn die Häuserwüste des Großraums Tokyo nicht unbedingt immer hübsch ist, so bevorzuge ich sie doch gegenüber den gewaltigen Wohnblocks Chinas und Südkoreas. Kein Wunder (neben ihrer Arbeitskultur), dass dystopische Filme & Serien in diesem Land so bekannt und auch gut sind.

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Am letzten Tag lief ich ein wenig in Seoul herum, besuchte diverse Museen und aß sehr gut.

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Beim Rückflug hatte ich Glück: AY entschied sich für die Nordroute! Sehr gefreut hat mich auch dieser kleine Ausdruck, den sie nachts verteilten.

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Gut gelaunt landete ich schließlich wieder dort, wo die Reise vor knapp 42.000km und 31 Tagen begonnen hatte: am funktionalen T2 des Frankfurter Flughafens.

Highlight war es, mit Kiribati ein jahrelang geplantes Ziel zu erkunden. Aber auch der Roadtrip, die Berge Mooreas und der kleine Abstecher in ein Japan abseits der Touri-Ströme haben mich begeistert. Und mir, bei aller Liebe zu Traumstränden und exotischen Destinationen, auch ein wenig wieder klar gemacht, dass es sich bei "uns" in den Industriestaaten des Westens doch recht ordentlich leben lässt und ich mit "island time" nicht glücklich werden würde.


Epilog

Was macht man, wenn man seine Träume erfüllt hat? Richtig, man sucht sich neue. Oder versucht es zumindest.
Nach dieser bisher weitesten, längsten (wenn man Gap Year weglässt) und auch ereignisreichsten Reise bin ich, so muss ich zugeben, doch ein wenig in eine "Reise-Loch" gefallen. Natürlich gab es noch viele kleine Destinationen auf meiner Liste, die ich inzwischen abgehakt habe, und die auch viel Freude bereiteten.
Aber so viel Vorfreude und Genugtuung danach habe ich nicht mehr verspürt.

Mit einem Umzug in die alte Heimat in eine größere Wohnung ist es nun für mich Zeit geworden, andere Prioritäten zu setzen - und in ein paar Jahren dann mit +2 oder +3 das Reisen wieder ganz neu zu erleben.



Ich hoffe, dieser bebilderte Reisebericht hat gefallen! Gegen Ende wurde der Text immer kürzer, ich weiß... ist mehr Aufwand als gedacht, so einen Bericht zu schreiben.

Ich kann (die meisten) Destinationen nur empfehlen, und mit etwas Flexibilität und Meilen ist es auch recht machbar.

Happy Travelling!
 
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