10 Tage, zwei neue Länder und einmal quer über den Kontinent

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chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
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HAM
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Noch eine Woche und der Monat September ist schon zu Ende. Es begab sich zu der Zeit um April, als die bekannte M&M Entwertung schon angekündigt war und ich mich entschied, es wäre ein guter Zeitpunkt mal wieder ein paar Meilen zu verbraten. Aufgrund der extrem niedrigen Fees bietet sich hier ET ja sehr an und unsere bisherigen Erfahrungen waren sehr positiv.

Wir wollten nur den 3.Oktober mitnehmen und die Woche maximal ausnutzen. Also standen zwei Ziele im Fokus: 4 Tage Addis Abeba, wo wir zwar mehr als ein Dutzend Mal umgestiegen sind, aber noch nie eingereist sind, und Sao Tome, was bei den meisten meiner Kollegen und Freunde ein großes Fragezeichen in den Augen hervor. Die Verfügbarkeiten bei ET waren gut nach ADD, nach TMS passte nur ein Tag. Daraus wurde dann das hier:

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Geplante Flüge:
LX HAM-ZRH A320
ET ZRH-MXP-ADD A359
ET ADD-ACC A359
TP ACC-TMS A321
TP TMS-LIS A321
TP LIS-HAM E95

Alles in C. Gebucht für 157.500 Meilen und ca. 300 EUR in Fees. (mit Companion Bonus)

Los geht es nächste Woche. Ich freue mich auf Mitleser.
 

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
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noch TXL
Geplante Flüge:
LX HAM-ZRH A320
ET ZRH-MXP-ADD A359
ET ADD-ACC A359
TP ACC-TMS A321
TP TMS-LIS A321
TP LIS-HAM E95

Alles in C. Gebucht für 157.500 Meilen und ca. 300 EUR in Fees. (mit Companion Bonus)

Los geht es nächste Woche. Ich freue mich auf Mitleser.
Freue mich auf den Reisebericht. ADD ist eine interessante Stadt, hatte keine 24 h Aufebthalt.

Kleine Frage : Companion Bonus auch bei ET und TP?

Schönes Wochenende..
Viele Grüße Weltenbummler
 
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chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
8.086
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HAM
26.09.25 HAM-ZRH-MXP-ADD

Bis Mittags arbeiten wir noch bei mir im Office, dann tauschen wir Laptops gegen den Trolley und fahren die paar Minuten mit dem Taxi zum Airport. Schön, dass mein Arbeitgeber ein so gutes Parkhaus hat.
An der Security gehen wir von der Fastlane direkt zur ersten CT-Line durch, da wird dann gleich meine Flüssigkeiten-Tasche herausgenommen und die BPOL alarmiert. Warum, keine Ahnung, die Beamtin fragt mich nach dem Ziel meiner Reise und sagt noch einen schönen Tag. Der Fra-Sec Typ dagegen meint mir beim Weggehen noch ein "Arschloch" hinterher rufen zu müssen, womit auch immer ich das verdient habe. Da Beschwerde am Airport nix bringen, gibts später Post nach Hannover.

Ab geht es in die SEN Lounge, hier herrscht mal wieder Oktoberfest. Warum auch immer die LH meint, dass wir Norddeutschen das feiern müssen. Das Essen jedenfalls sagt mir gar nicht zu.

Das Boarding an A46 ist gewohnt chaotisch. Man schafft es durch Ineffizienz 30 Minuten Verspätung zu produzieren. Aber irgendwann sitzen wir dann auf 1A und 1C und heben Richtung Nordosten in den Himmel ab.

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Noch ein Blick über Langenhorn, bevor wir dann nach Süden abdrehen.

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Wir passieren dann die Elbe und nehmen direkten Kurs auf ZRH:

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Kurz darauf startet dann auch der Service. Wie von LX gewohnt professionell und freundlich.

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Eine knappe Stunde später, landen wir dann schon im regnerischen ZRH. Es folgt der bekannte Fußmarsch zur Passkontrolle - wo mal wieder die E-Gates abgeschaltet sind und gerade einmal 4 Schalter offen sind. So zieht es sich ca. 30 Minuten, bevor wir dann in der Heidi Bahn stehen, den kurzen Weg zu SEN Lounge hinaufgehen und erst einmal feststellen, dass die Terrasse hier zu ist.

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In der Lounge merkt man den Anstehenden Wechsel zum neuen Caterer schon. Die Getränke an der Whiskey Bar wurde massiv reduziert und auch Personal ist kaum vorhanden.

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Pünktlich um kurz nach acht gehen wir hinunter zum Gate, wo man dann meint, man müsse noch einmal die Dokumente checken. Aber bald sind wir dann im A359 von ET, der noch mit der alten C ausgestattet ist.

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Größter Kritikpunkt ist der mangelnde Fußraum, aber die sehr herzliche Begrüßung der Besatzung lässt alles vergessen.

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Das heutige Amenity Kit zeigt sich in grauem Kunstleder.

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Mit kurzer Verspätung treten wir dann das erste Segment nach MXP an. Bis dort gibt es keinen Service.

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In MXP gibt es dann die erste Getränkerunde und wie immer bei ET die Vouchercodes für das WiFi - liebevoll mit der Hand geschrieben:

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In MXP beginnt dann das erste Drama, ein Gast ist nicht aufzufinden, der hier aussteigen soll. Auch nach 3facher Kontrolle der Bordkarten gelingt es nicht. Schließlich ruft man die Polizei und man findet den Herrn auf dem Klo. Seine Reise endet also schon in Milano mit Handschellen auf dem Rücksitz des Streifenwagens. Ein anderer Gefangentransporter rollt heran und mehrere weibliche Personen werden an Bord gebracht, die sich teilweise wehren - Abschiebungen.

Immerhin gibt es hier eine Runde Champagner und ein paar Nüsse sowie die Menükarten.

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Ich nehme nur das Express Menü ohne Hauptgang. Es ist immerhin schon Mitternacht. Der Lachs ist hervorragend, das Dessert genauso. Der kanadische Einweisung passt auch gut dazu.

Nach ein paar Stunden gutem Schlaf wache ich auf, als gerade die Sonne aufgeht:

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Es gibt ein kleines Frühstück mit frischem Kaffee und O-Saft, da kommt auch schon die Ansage, wir würden 30 Minuten vor der Zeit landen..... Nun wie Unrecht der Captain hier sein sollte.

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Eine Stunde später drehen wir immer noch unsere Runden rund um Addis:

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So landen wir mit 90 Minuten Verspätung. Grund ist der Feiertag und ein Mangel an ATC Personal.....

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Immerhin ist an der Immigration überhaupt nix los und so stehen wir nach wenigen Minuten am Parkplatz, wo unser Fahrer vom Radisson Blu auf uns wartet:

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Und so erreichen wir ca. 10 Minuten später das Radisson Blu und können dank VIP auch schon um 9:30 einchecken. Es gibt ein Upgrade auf ein Business Class Zimmer in der 9. Etage mit Lounge Zugang:
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Dort gibt es dann auch erst einmal ein spätes Frühstück in der Lounge:

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chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
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HAM
27.9.25 Addis

Nach dem Frühstück wünscht +1 sich eine Pause, also mache ich mich alleine auf zum Meskel - Platz. Immerhin ist heute der höchste Feiertag des Jahres in Äthiopien. Die paar hundert Meter Fußweg vom Hotel sind kein Problem die Straßen sind leer und sicher fühle ich mich auch.

Auf dem Platz muss ich mich zunächst einer Sicherheitskontrolle unterziehen und kann dann los, hier gab es am Voraben das große Feuer im Rahmen des Meskel-Festes und heute kommen die Gläubigen erst zum Platz, um sich mit der Asche ein Kreuz auf die Stirn malen zu lassen und anschließend in die Kirche zu gehen.

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Von hier laufe ich zur nahegelegenen Kirche, wo ich mir das weitere Schauspiel des Festes anschaue. Ich kämpfe mich durch einen Strom von Menschen auf dem Weg zum heiligen Zentrum.

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Schon vor den ersten Stufen werfen sich die Orthodoxen Christen auf den Boden und küssen den Boden. Dann geht es weiter an die Wand der Kirche - hier schlägt man die Hände, den Kopf oder die Füße gegen die Kirchenwand. Auf dem Boden liegt Heu, dass im Glauben für Glück sorgen soll.

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An allen vier Himmelsrichtungen gibt es Musik und Tanz.

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Ich kämpfe mich zurück in Richtung Hauptstraße und dann weiter zum Hotel. Das war ein sehr interessantes Erlebnis.

Im Hotel sammele ich dann meine Frau ein und um Punkt 13 Uhr holt uns unser Guide ab. Da heute Feiertag ist, hat er uns zu sich nach Hause eingeladen. Wir fahren in ein recht nahes Stadtviertel, das nicht so vornehem ist wie das unseres Hotels aber immer noch gut. Er bringt uns in seine Wohnung, wo er mit seiner Frau und zwei Kindern auf ca. 35 qm lebt. Es ist eine Eigentumswohnung. Wir werden nett empfangen. Wir bringen Lego für die Kids mit - was mit Beigeisterung empfangen wird und Niederegger Marzipan für die Eltern.

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Seine Frau bereitet dann Essen für uns vor. Zunächst wird Weihrauch angezündet.

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Es gibt Kitfo mit Injera - rohes Rindfleisch von einer Kuh, die noch am Morgen geschlachtet wurde. Ganz lecker. Wir treuen uns und hoffen, dass wir das nicht bereuen werden.

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Das Essen ist super lecker. Im Anschluss bereitet seine Frau Kaffee zu. Zuerst wird der grüne Kaffee gewaschen und dann auf offenem Feuer im Zimmer geröstet.

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Wir genießen den Kaffee sehr. Nach ca. 3 Stunden ruft unser Guide zum Aufbruch. Draußen hat es stark regnet und alles ist nass.

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Auf der Rückfahrt fahren wir dann durch recht einfache Gebiete, hier werden u.a. die Felle am Straßenrand gegerbt.

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Wir gehen noch in die Lounge und trinken ein Glas Wein, bevor wir dann recht zeitnah im Bett sind. Kaum hingelegt, klingelt es an der Tür und man steht draußen mit einem Tablett voller Leckerein und Bier als Willkommensgruß....
 

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chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
8.086
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HAM
28.09.25 Addis-Debre Libanos-Addis

Für heute haben wir über Getyourguide eine Tour gebucht - zum Kloster Debre Libanos. Pünktlich um 8 Uhr holt man uns im Hotel ab und wir steigen in den Minibus - es sind schon zwei Gäste an Bord und einen Dritten holen wir noch noch ab, bevor es auf die Straße nach Norden raus geht. Da heute Sonntag ist, ist außer an den Kirchen recht wenig los. In Addis wird das Geld in die Straßen gesteckt - beste Fahrbahnen, Radwege, die keiner nutzt und LED Screens an jeder Laterne - das wird sich nachher noch gewaltig ändern.

Der Fahrer will wohl ein Rennen gewinnen. Ohne Rücksicht auf die Gäste brettert er in hoher Geschwindigkeit über die extrem schlechte Straße, immer wieder muss eine Vollbremsung machen, da Schlaglöcher, Ziegen, Rinder und anderes auf der Straße ist. Überholt wird ohne Sicht und ohne Verstand.

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Nach einer knappen Stunde macht der Fahrer mitten Im Ort eine Vollbremsung, spring aus dem Wagen und rennt in einen Laden. Der Guide erklärt uns, sie würden jetzt Wasser holen für uns. Wir dürfen kurz aussteigen und werden innerhalb von Minuten von bettelnden Menschen umringt. Ja, wir sehen, dass man hier in sehr einfachen Verhältnissen lebt, aber wir können nicht jedem helfen.

Noch mal eine gute Stunde später und mächtig durchgeschüttelt, halten wir am Straßenrand, um die endimschen Blutbrustpaviane zu beobachten. Hier lebt eine sehr große Gruppe dieser recht scheuen Tiere.

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Es war die richtige Entscheidung die DSLM mitzunehmen, das Tele ist hier von großer Bedeutung.

Danach geht es noch einmal ca. 5 Kilometer weiter zum Kloster Debre Libanos. Hier stand schon vor über tausend Jahren eines, aber das jetztige Gebäude wurde erst 1961 gebaut. Hier empfängt uns ein Mönch, der uns durch die Anlage führt und alles erklärt.

Zunächst werden uns die Regeln erklärt, die auch außen am Tor zu lesen sind.

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Zunächst erläutert man uns die Bedeutung er Mosaike an der Außenfassade, bevor wir dann Barfuss ins Innere treten dürfen.

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Im Anschluss leitet er uns in das Museum, wo leider das Fotografieren nicht gestattet ist. Hier zeigt man vor allem verschiedene Bücher und Prozessionskreuze. Nebenan steht der Rohbau der Kirche Nr. 4 - seit Corona wird nicht weitergebaut, da kaum noch Touristen kommen.

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Wir brechen auf und fahren in den Ethio-German Park. Hier steht eine Lodge, die seit Covid nur noch als Restaurant dient. Zunächst geht es jedoch zur Portugisischen Brücke - diese wurde vor über 400 Jahren gebaut und im vergangenen Jahr erneuert - leider nicht wirklich restauriert. Aber immerhin gibt es darunter zwei schöne Wasserfälle.

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Wir stehen hier am Rand eines gewaltigen Grabens - ähnlich dem Grand Canyon. Der Ausblick ist wunderschön.

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Wir wandern die 30 Minuten zurück nach oben und da wartet dann schon ein traditionelles Essen auf uns:

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Nach dem Essen und einen leckeren Kaffee später geht es dann wieder in den Bus, der uns in zwei Stunden über die gleiche Straße wieder zurück bringt. Leider halten wir nicht am Entoto Viewpoint. Es herrscht starker Verkehr und das krampfhafte Festhalten macht keinen Spaß.

Unterwegs gibt es aber wieder schöne grüne Landschaft und lokales Leben.

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Die Beförderung von Ziegen auf der eigentlichen Ladung ist schon eine sehr interessante Lösung. Gegen 18 Uhr erreichen wir das Hotel. Wir essen heute Abend nur in der Lounge - das Essen und der Service sind super. Nur der "Barkeeper" macht mir einen Negroni mit Orangensaft. Ich gebe ihm eine kleine Schulung und er freut sich, was gelernt zu haben.
 

Alfalfa

Erfahrenes Mitglied
23.01.2022
6.124
5.058
27.9.25 Addis

Nach dem Frühstück wünscht +1 sich eine Pause, also mache ich mich alleine auf zum Meskel - Platz. Immerhin ist heute der höchste Feiertag des Jahres in Äthiopien. Die paar hundert Meter Fußweg vom Hotel sind kein Problem die Straßen sind leer und sicher fühle ich mich auch.

Auf dem Platz muss ich mich zunächst einer Sicherheitskontrolle unterziehen und kann dann los, hier gab es am Voraben das große Feuer im Rahmen des Meskel-Festes und heute kommen die Gläubigen erst zum Platz, um sich mit der Asche ein Kreuz auf die Stirn malen zu lassen und anschließend in die Kirche zu gehen.

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Von hier laufe ich zur nahegelegenen Kirche, wo ich mir das weitere Schauspiel des Festes anschaue. Ich kämpfe mich durch einen Strom von Menschen auf dem Weg zum heiligen Zentrum.

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Schon vor den ersten Stufen werfen sich die Orthodoxen Christen auf den Boden und küssen den Boden. Dann geht es weiter an die Wand der Kirche - hier schlägt man die Hände, den Kopf oder die Füße gegen die Kirchenwand. Auf dem Boden liegt Heu, dass im Glauben für Glück sorgen soll.

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An allen vier Himmelsrichtungen gibt es Musik und Tanz.

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Ich kämpfe mich zurück in Richtung Hauptstraße und dann weiter zum Hotel. Das war ein sehr interessantes Erlebnis.

Im Hotel sammele ich dann meine Frau ein und um Punkt 13 Uhr holt uns unser Guide ab. Da heute Feiertag ist, hat er uns zu sich nach Hause eingeladen. Wir fahren in ein recht nahes Stadtviertel, das nicht so vornehem ist wie das unseres Hotels aber immer noch gut. Er bringt uns in seine Wohnung, wo er mit seiner Frau und zwei Kindern auf ca. 35 qm lebt. Es ist eine Eigentumswohnung. Wir werden nett empfangen. Wir bringen Lego für die Kids mit - was mit Beigeisterung empfangen wird und Niederegger Marzipan für die Eltern.

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Seine Frau bereitet dann Essen für uns vor. Zunächst wird Weihrauch angezündet.

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Es gibt Kitfo mit Injera - rohes Rindfleisch von einer Kuh, die noch am Morgen geschlachtet wurde. Ganz lecker. Wir treuen uns und hoffen, dass wir das nicht bereuen werden.

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Das Essen ist super lecker. Im Anschluss bereitet seine Frau Kaffee zu. Zuerst wird der grüne Kaffee gewaschen und dann auf offenem Feuer im Zimmer geröstet.

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Ihr seid ganz schön mutig, was das Essen betrifft... :ROFLMAO:
Und warum habt ihr lego dabei gehabt?
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
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HAM
29.09.25 Addis

Nach einem gemütlichen Frühstück lassen wir es heute langsam angehen. Eigentlich sind wir um 10 Uhr mit dem Guide verabdredet, bei dem wir Samstag zu Hause waren, aber er verspätet sich aufgrund einer Verkehrskontrolle um eine Stunde. Afrika halt. Er nimmt uns mit zum Merkato - dem größten Freiluftmarkt in Afrika. Zunächst geht es mit dem Minivan durch den Stau und das Chaos. Hier braucht man Geduld, Gefühl und natürlich eine Hupe.

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Interessant hier auch die selbstgebaute Schubkarre. Wir finden schließlich einen bewachten Parkplatz und laufen los in Richtung Markt. Der Boden besteht aus Lehmboden, alles ist nass und dreckig. Auch liegt leider viel Müll herum.

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Die Kontraste hier sind krass. Menschen in Lumpen mit Mangelernährung neben Personen, die 80Kg und mehr auf den Schultern tragen bis hin zu modernsten Teslas, die auf den Straßen hier dauernd aufsetzen.

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Da auf dem Markt tagsüber LKW verboten sind, wird viel von Hand geschleppt oder von den vielen Mulis. Wehe man steht denen im Weg, sie laufen dich einfach um.

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In mehreren Ebenen hausen Frauen in kleinen Löchern und bereiten Teig für Teff zu.

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Manche Ware wird auch gleich hier gefertigt.

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Jeder Bereich ist für eine bestimmte Warenart vorgesehen. Schließlich wenden wir uns dem Kaffeebereich zu. Hier wird grüner Kaffee verschiedenster Qualitäten von Hand ausgelesen und verkauft. Eine sehr manuelle Arbeit, die aber gut vergütet wird.

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Auch einen Recycling Bereich gibt es:

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Plötzlich wird es hektisch. Überall stehen und sitzen die Männer und waschen sich. Dann ruft auch schon der Muhezin zum Gebet und alles wird stehen gelassen. Die Christen bewachen die Läden der Muslime.

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Auch Incense (Weihrauch) wird gehandelt. So sieht es sehr langweilig aus.

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Schließlich fährt uns Biruk zurück ins Hotel. Wir gehen dann kurz in die Lounge zum Essen und danach ins Addis Abeba Museum. Der Eintritt kostet nur 50 Birr.

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Danach laufen wir in Ruhe durch den hektischen Verkehr ins Restaurant zu Marcus Addis.

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Das Restaurant befindet sich im obersten Geschoss des CBE Gebäudes. Nach einer Sicherheitskontrolle können wir dann den Expresslift besteigen und fahren in eine andere Welt.

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Der Ausblick ist hervorragend. Wir bekommen einen Tisch am Fenster.

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Essen und Service sind hervorragend - für Deutsche Verhältnisse immer noch günstig, für Normalverdiener in Addis nicht zu bezahlen. Leider gibt es keinen schönen Sonnenuntergang.

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Wir sind satt und glücklich, verlassen die kleine Oase und fahren mit dem Taxi zurück ins Hotel.

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chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
8.086
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HAM
30.09.25 Addis

Den heutigen Tag wollen wir gemütlich gestalten. Die Nacht war nicht sehr angenehm, da es von draußen aufgrund der lärmenden Generatoren sehr laut war. Also schlafen wir später mit geschlossenem Fenster noch einmal länger aus und gehen dann sehr spät zum frühstücken. Da wir auch sehen, dass gleich das Wasser abgestellt wird, können wir auch los.

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Im Anschluss bestellen wir uns ein Taxi und fahren bei bestem Wetter zum National Museum im Norden der Stadt.

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Wir bezahlen unsere 50 BIRR Eintritt und betreten das Museum das von außen schon sehr heruntergekommen aussieht. Immerhin finden wir hier die Reste von "Lucy" einem der ältesten Funde des modernen Menschen.

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Die Ausstellung ist ganz OK und gut erklärt. Auch finden sich im Untergeschoss diverse Kunstgegenstände.

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Wir verlassen das Museum und kehren ins Hotel zurück, wo wir uns in der Lounge einen gemütlichen Nachmittag machen wollen. Also gibt es etwas zu essen und wir machen einen faulen Nachmittag.
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
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HAM
01.10.25 Addis - Accra - Sao Tome

Um 5:30 nehmen wir das Hotel Shuttle zum Airport.

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Alleine das Betreten des Terminals gestaltet sich als Geduldspiel, werden doch am Eingang schon die Bordkarten kontrolliert (die man je nach Ziel noch gar nicht haben kann). Also diskutiert JEDER in der Schlange und die Dame ist leider nicht die hellste Kerze auf der Torte.

So brauchen wir fast 30 Minuten, um überhaupt reinzukommen.

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Gleiches wiederholt sich dann im Obergeschoss am Schalter noch einmal. Fast 40 Minuten Waretezeit. Nur zwei Schalter geöffnet für ein Dutzend Flüge. Eigentlich kostet doch Personal hier nichts.....

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Die C-Lounge ist brechend voll und wir finden nur noch vorne bei der Dame mit dem Kaffee einen Platz. Immerhin an der Quelle für hervorragenden Kaffee. Spannend ist, dass sie diesen auf Holzkohle zubereitet und auch Incense verbrennt.

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Zwei Stunden später borden wir dann unseren A350-1000 - welches ja noch ein recht seltenes Modell ist. Die C ist nur zu 50 Prozent gebucht, wir sind die einzigen hellhäutigen. Hier ist nur anzuraten, einen Fensterplatz zu buchen, denn die Gangplätze haben kein Fenster.

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Nach dem Takeoff gibt es dann ein Essen - zunächst einen Starter und dann das Nationalgericht mit Teff frisch serviert.

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Leider vergaß ich davon ein Foto zu machen. Zwei Filme später auf meiner Xreal setzen wir dann schon zur Landung in Accra an. Hier gibt es endlich wieder gute Sicht.

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Wie auf den meisten afrikanischen Airports gibt es auch hier einen Friedhof der Flieger.

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Ganz im Gegensatz zum Airport in ADD ist hier tote Hose. Außer uns steht nur ein kleiner Jet da.

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Wir folgen der Beschilderung zu Transfer und kommen zu einem Schalter. Hier wird die Bordkarte kontrolliert und der Herr meint nur "TAP kommt erst in zwei Stunden an - bitte warten Sie hier" - in einem Bereich ohne Sitzplätze? Ich erkläre ihm, dass ich lieber in der Lounge warten würde. Schließlich verweist er mich an einen zweiten Schalter, mit der Dame habe ich die gleiche Diskussion. Weniger später zeigt sie dann auf die Immigration - da wir kein Visum haben kommt uns das komisch vor, laufen dennoch rüber. Dort nimmt man wortlos die Pässe knallt uns einen Stempel rein und sagt "Welcome to Ghana". Wie jetzt??? Aus der Tür getreten, kommen wir dann hinter der Immigration an und reisen quasi sofort wieder aus und besuchen die recht kleine Lounge im Obergeschoss. War wohl ein kurzer Aufenthalt in Ghana.

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Ich finde es ja immer sehr spannend, wenn sich Muslime in der Öffentlichkeit einer Lounge nach dem Genuss von Alkohol auf den Boden werfen und beten:

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Mit 30 Minuten Verspätung trifft dann auch der A321LRneo von TAP ein und wir laufen langsam zum Gate:
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Beim Borden staunen wir nicht schlecht, unsere Plätze sind von zwei jungen Frauen belegt. Auf die Frage nach dem Grund kommt nur "Wir kommen schon aus Lissabon". Nun, dann sollte der Check-In das auch nicht zulassen. Später wird dann klar - Staff Travel.

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Immerhin fliegt TAP hier mit Langstrecken C. Dank der Verspätung kommen wir dann noch in ein heftiges Gewitter hinein und müssen warten, bis wir die Startfreigabe bekommen.

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Im Anschluss daran dürfen wir dann aber starten und bekommen auf den 90 Minuten nach TMS noch etwas Abendsonne.

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Dazu gibt es einen kleinen Snack.

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Wir landen dann mit 30 minütiger Verspätung in TMS und laufen übers Rollfeld zum Terminal. Die Immgration sitzt in einem Zelt und braucht pro Passagier um die 8 Minuten - warum wissen wir nicht. Immerhin sind wir gleich am Anfang der Schlange.

Draußen wartet schon unser Fahrer und bringt uns ins Hotel, das etwas einfacher als das Radisson ist. Hier gibt es keine großen Hotelketten.

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Wir fallen müde ins Bett.
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
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HAM
02.10.25 - Sao Tome

Um 3:35 wache ich auf, davon dass die Klimanlage piept. Sie geht aus. Ein Blick auf mein Handy am Ladegerät zeigt mir - kein Strom. Nun gut, das Zimmer ist bis zum Frühstück noch kühl genug, auch als wir um 6:00 aufstehen, gibt es es zwar Warmwasser aus dem Boiler (den ich am Vorabend auf maximale Stufe stellte), aber ohne Wasserdruck.
Unsere Gastgeberin serviert uns ein leckeres Frühstück mit frischem Obst und süßen Brötchen. Für 8:30 haben wir eine private Tour gebucht, um das Innere der Insel zu erkunden.
Der Guide holt uns pünktlich ab und im recht abgrockten Mitsubishi SUV geht es auf ins Landesinnere. Zunächst versuchen wir an diversen Geldautomaten Dobre abzuheben, erst der der vierte funktioniert.

Zunächst fahren wir in die Berge zu Monta Roca Cafe - einer alten Kaffeeplantage, die noch heute in Betrieb ist. Hier gibt es eine Führung durch die Anlage und anschließend eine Verkostung.

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Heute ist es eine Kooperative, die die Plantagen und die Verarbeitung betreibt - ca. 600 Familien arbeiten für diese. Viele leben noch immer unter einfachsten Verhältnissen in den ehemaligen Sklavenunterkünften. Für die Kinder gibt es eine Grundschule vor Ort.

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Nach Verkostung und Einkauf fahren wir weiter hoch in die Berge um ein paar Kaffeebäume zu suchen. Diese wachsen hier nicht in Monokultur, sondern zusammen mit Kakao und anderen Früchten - allerdings in Steillage, so dass die Bearbeitung nur manuell erfolgen kann.

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Wir fahren weiter und dann zeigt uns Aires einen kleinen Stand, der Palmwein anbietet. Wir probieren aber möchten lieber nichts kaufen, nicht so unser Geschmack.

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Weiter geht es zum Fischmarkt, auf dem es neben Fisch auch andere Dinge zu kaufen gibt. Wir haben allerdings das Gefühl, dass wir nicht willkommen sind, obwohl wir ein wenig Obst einkaufen.

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Danach geht es in die Innenstadt und wir zunächst eine Pizza zum Essen einnehmen, dann geht es in Richtung der Kirche.

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Danach geht es zum Nationalmuseum, dass in einer alten Festung am Hafen liegt.

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Danach geht es noch in die Schokolaterie von Diogo Vaz - hier gibt es Edelschokoladen für 7-25 Euro die 75g Tafel. Wenn man bedenkt, dass das Einkommen auf der Insel in der Regel bei 100 EUR pro Monat liegt, ein extrem hoher Preis. Strom gibt es im Laden allerdings nicht, meine Frau gönnt sich ein Eis und wir fahren ins Hotel zurück.


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Es ist auch hier kein Strom, und es sieht nicht so aus, als würde es bald welchen geben. Also laufen wir noch einmal ausgiebig durch die Stadt und am Strand entlang.

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Die Bar 90 Grados hat Strom und wir essen ein spätes Kaffee/Abendessen.

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chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
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HAM
03.10.25 Sao Tome

Heute fahren wir mit Aires an die Ostküste. Morgens mache ich ihm noch einmal klar, dass wir bis Porto Allegre im Süden wollen, aber so viel sei verraten -das schlägt fehl. Zunächst geht es zum Tanken - der Sprit hier kostet ca. einen Euro - obwohl das Land eigene Ölreserven hat und diese zusammen mit Nigeria ausbeutet.

An einem Fluss sehen wir Frauen, die Wäsche waschen. Das werden wir noch öfter sehen. Waschmaschinen kann sich hier keiner leisten.

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Der Regenwald hier ist reich und wir sehen wieder viele Kakoa und Kaffeeplanzen.

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Weiter geht die Fahrt Richtung Süden, zunächst zum Hellhole - einer geologischen Formation, die schon für viele Menschen auf der Insel zur Todesfalle wurde - Basaltsäulen im Meer bilden einen Kanal, in dem die Brandung auf Land schlägt. Wer hier hineinfällt ertrinkt in der Regel.
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Beim Anblick dieses selbstgebauten Laufrades fühlen wir uns etwas an Fred Feuerstein erinnert:

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Nächster Stop ist der Seven Waves Beach - mit den besten Wellenreitbedingungen der Insel.

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Gleich danach geht es weiter zum Palms Beach, auch hier eine gähndende Leere.

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Interessant hier die Vegation am Strand - hier drei Stadien der gleichen Pflanze in einem Bild.

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Über eine extrem kurvenreiche und mit Schlaglöchern versehene Straße geht es weiter Richtung Süden. An einem Viewpoint halten wir an, aber es ist hier oben feucht und fast 10 Grad kühler als an der Küste, so halten wir uns nicht lange auf.

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Schließlich erreichen wir den Viewpoint des Pico Cao Grande (Gipfel des großen Hundes) - eines Imposanten Felsens vulkanischen Ursprungs. Zu seinen Füßen monotone Plantagen für Palmöl - auch diese gibt es hier.

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Hier wird Palmwein gewonnen.

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Hier kehren wir um - angeblich reicht die Zeit nicht bis Porto Allegre. Sehr schade. Wir fahren die gleiche Straße zurück und halten an einem Wasserfall, der direkt ins Meer mündet. Hier spielen die Kinder des Dorfes im Wasser mit selbstgebauten Einbäumen.

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Schöne Blumen gibt es hier auch:
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Es geht weiter zum Lunch. Wir haben einen Tisch bei Carlos Silva gebucht. Dieser bewrirtschaftet eine alte Roca - und kreiert kreolische Gericht auf Gourmetniveau. Teuer für lokale Gäste, aber mit 30 EUR pro Person für uns sehr erschwinglich. Es gibt ein Degustationsmenü. Gekocht wird ausschließlich von Mitarbeitenden aus der Gegend.

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Das ganze Konzept wird über offenem Feuer gekocht - auch aufgrund der vielen Stromausfälle. Auch hier gibt es keinen Strom heute.

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Wir verlassen satt und zufrieden den Gourmetempel. Auf dem Weg fahren wir durch kleine Orte mit einfachsten Unterkünften.
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Nächster Stop ist Roca Acua Ize - eine alte Plantage. Heutzutage sieht sie verlassen aus, berherbert allerdings viele Obdachlose, die es sich hier eingerichtet haben. Anna begrüßt uns herzlich. Sie ist 36 Jahre alt, wurde hier im alten Hospital geboren und lebt nun mit ihren 6 Kindern hier.

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Wir kehren zurück in die Stadt, auch hier gibt es keinen Strom heute. Also gehen wir wieder ins 90 Grados - dank Generator gibt es hier warmes Essen.
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
5.126
4.919
BER
Beim Anblick dieses selbstgebauten Laufrades fühlen wir uns etwas an Fred Feuerstein erinnert:
Irgendwo hab ich auch noch ein Foto mit mir aufm Faltrad mit Tourengepäck und daneben ein Jugendlicher mit so einem Holzrad. So einen verschwitzten Europäer, der da durch die Berge radelt, hatten noch nicht viele gesehen.

Danke für den opulent bebilderten TR. Freu mich jetzt umso mehr auf ADD im Dezember. War dort lang nicht mehr.
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
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04.10.25 Sao Tome

Nachdem der Strom die ganze Nacht weg war, kommt er pünktlich mit dem Wecker um 6 Uhr wieder. Also schnell alle Geräte und Powerbanks anhängen - und tatsächlich bis zum Ausschecken um 10 Uhr ist alles voll, auch wenn der Strom schon um 9 Uhr wieder aus ist. Wir haben heute noch einmal eine Tour mit Aires gebucht, der uns aber bei der Abholung erklärt, er hätte ein Fußballspiel und es würde heute Walter mit uns unterwegs sein. Vielleicht ganz gut so, denn Aires hat heute dermaßen Körpergeruch, dass es nicht zum Aushalten ist. Wir warten dann aber locker 60 Minuten in der Innenstadt an einer Tanke auf Walter, bis er um 11 Uhr endlich erscheint.
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Also erkunden wir noch etwas die Gegend, bis er dann auch ankommt.

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Heute geht es an die Nordküste. Unser erstes Ziel ist das Mahnmal zum 3. Februar 1953 - dem Batepa Massaker, als über 1000 "Vertragsarbeiter" von den Portugiesischen Kolonialherren abgeschlachtet wurden. Für diesen Massenmord wurde nie jemand zur Rechenschaft gezogen, Portugal beförderte den Anführer der Regierungstruppen sogar.

Hier ist heute Waschtag am Meer.

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Das Mahnmal ist erst 10 Jahre alt, sieht aber bereits jetzt total baufällig aus. Bezahlt hat es natürlich wie vieles auf der Insel der europäische Steuerzahler. An der Küste liegen mehr als ein Dutzend Schiffswracks.
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Danach geht es weiter durch arme Dörfer entlang der Küste.
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Wir besuchen die nächste Roca - also alte Plantage. Auch hier wird das Krankenhaus von Squattern als Unterkunft genutzt. Nicht ganz so baufällig wie am Vortag, aber sehr einfach und ohne Wasser oder Sanitäre Einrichtungen.

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Die Kinder hier haben leider keine gute Zukunft. Eigentlich sehr traurig das Ganze, wenn man bedenkt, dass das meiste Geld der Regierung in dunklen Kanälen versickert.
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Wir fahren weiter bis Morro Peixe - einem kleinen Fischerdorf. Hier spielen Kinder mit einem selbstgebauten Skateboard - ein Brett, zwei Stücke Schlauch, zwei Stücke Baustahl und 4 handgeschnitzte Räder - fertig ist das Brett.
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Auch hier sind Kinder im Wasser und haben Spaß mit einem Einbaum. Andere spielen mit einem einfachen Autoreifen. Hier gibt es keine Smartphones und keine Playstations.

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Es geht nun wieder ins Landesinnere und wir steuern die CECAB Cooperative de Cacao an - hier buchen wir für 10 Euro pro Person eine Führung. Am Anfang ist der Guide recht schüchtern, aber als er merkt, dass wir echtes Interesse haben, wächst er über sich hinaus. Wir lernen alles vom Anbau, über die Fermentation, das Trocknen bis zum fertigen Bio Kakao. Es ist wirklich spannend. Die Bohnen in den verschiedenen Trocknungsgraden schmecken unterschiedlich.
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Am Ende füllt uns der Guide ca. 3kg feinste Kakaobohnen ab und verabschiedet uns mit einer Umarmumg. Diese Tour war jeden Cent wert.

Nächster Stop ist die Lagoa Azul - angeblich die schönste Bucht der Insel. Das Wasser ist zwar super klar und blau, aber der Strand ist leider weniger schön.

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Hier sehen wir die ersten Baobab Bäume, die nur an der Nordküste zu finden sind. Inzwischen ist es 15:30 Uhr und wir haben Hunger. Wir fahren zur Roca Monte und bestellen ein Mittagessen. Unser Guide ist leider faul und hat keinen Bock. Das Bestellen im Restaurant wird zur Qual, aber schließlich bestellen wir Tuna mit Platains.

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Nach dem Essen steht die Sonne schon tief, aber wir fahren noch etwas weiter - zunächst zum Punkt, an dem die Portugiesen zum ersten Mal die Insel betraten.

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Hier verschenken wir die Left-Overs vom Lunch an die Lokals, die sich sofort darüber hermachen und sehr dankbar sind.
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
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HAM
04.10.25 Sao Tome Teil 2

40 Bilder Limit......
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Auch hier reichen ein Stock und ein Reifen zum Spielen.

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Am Bach oberhalb wird Wäsche gewaschen, die Kinder müssen mit - notfalls auf den Rücken gebunden.

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Wir fahren bis zum Tunnel Catalina. Unser Guide ist inzwischen in seiner eigenen Welt und erzählt uns gar nix mehr. Sehr schade.

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Da es immer dunkler wird, drehen wir hier um und fahren zurück in Richtung Stadt. Es wird hier extrem schnell dunkel - so nah am Äquator. In Neves halten wir an der Küste gerade noch zum Sonnenuntergang.
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Walter fährt wie ein Henker - die schwachen Scheinwerfer des alten Fahrzeugs leuchten kaum mehr als 10 Meter vor uns aus und trotzdem heizt er mit 80km durch die Ortschaften. Ein Blick auf den Tacho erklärt warum, der zeigt nichts an. An einer Kurve in Gudadelupe passiert es - ein großes Schwein läuft auf die Straße. Walter kann nicht mehr bremsen und wir rammen das Tier mit voller Fahrt. Es knallt heftig, das Tier fliegt hoch und wir überrollen es. Wir halten ein paar hundert Meter weiter die Straße runter. Auch hier schaltet er nicht die Warnblinkanlage an, obwohl wir auf der Straße stehen, das erledige ich dann. Wir gehen zurück zum Unfallort. Dort ist Walter schon in eine heftige Diskussion verwickelt, da passiert es - auf der Gegenfahrbahn überrolt ein SUV das Schwein erneut, es quiekt und landet wieder auf der Straße, der SUV bremst und der Hintermann knallt ihm rein. Ich laufe zum Fahrzeug - keiner verletzt, aber das Schwein muss von der Straße.

Achtung Triggerwarnung:


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Nach ein paar Wortgefechten, betrachten wir den Schaden am Fahrzeug, das sieht nicht gut aus.

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Walter bringt uns schweigend in die Stadt zurück. Man könnte denken, er fährt jetzt anders, nein....... In der Stadt verabschiedet er sich (ohne Trinkgeld) und Aires übernimmt wieder. Er bringt uns dann direkt zum Flughafen, wir haben genug von Nachtfahrten. Er fährt allerdings viel besser..... Der Airport hat eine wunderschöne "Lounge" einen Mini-Shop und eine Mini Bar. Und das war es auch schon. Das Internet funktioniert nicht, aber immerhin die Klimaanlage dank Generator.

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Wir boarden recht püntklich und beziehen die Thron-Sitze 4B und 4E. Außer uns in der C nur TAP Besatzung - aufgrund der komplexen Umläufe hier haben Sie immer eine Crew zu viel auf der Insel.

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Das Essen ist recht gut, aber die Besatzung total langsam.

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chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
8.086
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HAM
05.10.25 Lissabon

Ich wache pünktlich zum Frühstück auf, dass erst 40 Minuten vor der Landung serviert wird. Es ist recht einfach, aber ok für die Uhrzeit.

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Wir landen fast 60 Minuten zu früh in Lissabon. Eigentlich wollen wir in die Lounge zum Duschen, aber an der Transitkontrolle weist man uns ab - man dürfe erst 9 Stunden vor Abflug rein. Also landside gehen, sich auf dem WC frisch machen, die Koffer ins Schließfach packen und dann ab zur Metro. Dumm nur, dass diese erst ab 6:30 Uhr fährt und wir mit einigen Dutzend anderen vor der Schranke stehen.

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Mit dem ersten Zug fahren wir in die Stadt zum Cascais de Sodre und warten auf den Sonnenaufgang am Tejo.
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Danach laufen wir durch die Stadt bis zu einem Cafe, das bereits um 8 Uhr Frühstück anbietet.
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Danach stromern wir durch die Stadt und entdecken Bereiche in denen wir zuvor noch nicht waren.

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Natürlich darf ein Abstecher zum Time Out Market nicht fehlen.
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Am Rathaus ist alles abgesperrt und wir sehen eine Militärparade. Also finden wir online heraus, dass heute der Tag der Revolution und damit ein Feiertag ist. Auch der Präsident wird erwartet.

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Meine Frau möchte unbedingt zu einer kleinen Kirschlikör Bar, die ein Kollege erwähnt hat. Alleine sind wir hier nicht.

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Weiter gehts auf die andere Seite der Altstadt mit der Rolltreppe den Berg hoch.

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Wir finden ein kleines Restaurant mit guten Bewertungen. Und bestellen ein leckeres Essen.

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Für mich gibt es Kalb von der heißen Platte.

Nach einem Kaffee laufen wir zurück zum Bahnhof, fahren mit der U-Bahn zum Flughafen, lösen das Gepäck aus und gehen in die Lounge.

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Wie immer total überfüllt, laut und hektisch. Es gibt natürlich wider Busboarding für die E195. Und schließlich rollen wir zur Startbahn.

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Dann gibt es auch schon was zu essen. Leider mit der Herausforderung, dass mein Tisch dermaßen wacklig ist, dass eine Kniestütze für das Tablett notwendig ist. Auch die Enge in der Kabine mit 2-2 Bestuhlung ist nicht gerade Luxux für eine C.

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Mit 40 Minuten Verspätung landen wir dann bei strömenden Regen in Hamburg.
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Mit dem Taxi gehts zur Firma. Und dann mit dem Auto nach Hause.

Danke fürs Lesen und Kommentieren. Die nächste Reise steht auch direkt an. Über den Reformationstag geht es mit TAP auf die Azoren.