So - ich bin zurück, hier ein wenig Feedback, jedoch (noch!) kein Tripreport. Dafür fehlen a) die Bilder und b) gibt es ohnehin wenig zu erzählen....
Anreise: Freitagmorgen, nach einem etwas ausgiebigeren Feierabendbier am Donnerstag fällt es mir schwer, pünktlich aufzustehen. Anstelle der MRT also doch ein Taxi genommen und prompt mal wieder einen der unfähigsten Taxifahrer Singapurs erwischt. However, nach kurzer Wartezeit am Check-In (Tiger-Airways bietet für Indonesien und einige andere Destinations keinen Online-Check-In an) halte ich den Boarding-Pass in der Hand, passiere die Passkontrolle und habe noch ein wenig Zeit durch T2 zu schlendern. Oh, verdammt: Kopfhörer vergessen, das fängt ja gut an (hatte ich erwähnt, dass der Erfinder der Noise-Cancelling Kopfhörer meiner Ansicht nach einen Nobelpreis verdient?). Boarding beginnt 20min verspätet, der Flieger (A320) ist ziemlich voll, IFE nicht existent (hatte auch keiner erwartet), der Platz (sitze auf 25C oder so) ausreichend und die Freundlichkeit der Crew - naja lassen wir das.
Nach 1,5h touch-down in MES. Der Polonia International Airport ist klein, aber die Turboprop Maschine von Firefly, die hier auf der Startbahn gerade alle Leistung und Lautstärke demonstriert, finde ich trotzdem extrem gut. Die Immigration nicht so. 25 USD Fee war ja bekannt, aber das Prozedere ist mal wieder äußerts unorganisiert. Zweimal je 20 Min anstehen (1xVisa kaufen, 1xVisa abstempeln lassen) und ein Gemaule, Gemurre und eine Unfreundlichkeit, die für ein solch touristisches Land - naja, lassen wir auch das.
Der Pick-Up Service des Marriott ist bereits da, hält nun doch ein Schild mit meinem Namen in der Hand (man hatte mir im vorangegangen E-Mail Verkehr mitgeteilt, man würde angeblich aus Privacy-Gründen darauf verzichten, aber eben iwie halt dann doch nicht) und es geht einmal quer durch die Stadt.
Hotel: Das Marriot ist recht neu und aktuell das höchste Gebäude der Stadt. Der early Check-In verläuft problemlos und das Personal ist sehr freundlich, das Zimmer entspricht meinen Wünschen (away from Elevator, non-smoking) ist sauber und geräumig. Die äußerst teure Minibar dafür jedoch nur mager bestückt. Das WiFi kostet ordentlich (~5€/Stunde) aber beim Check-In erklärte man mir, dass dies für Marriott-Reward-Member entfallen würde und man mich auch gleich dafür anmelden kann. Na wenn das so ist, hätte die Meilen zwar lieber auf UA-MP gehabt - aber bei den Preisen dann doch lieber so. Der Pool im 17. Stock ist deutlich kleiner als gedacht und in einem recht desolaten Zustand. Ohnehin hat das gesamte "Sonnendeck" bereits jetzt die besseren Tage hinter sich. Seien es die dreckigen Vordächer, der aufgesprungene Holzboden mit losen Dielen (Stolpergefahr) - das ist alles mal wieder eben nicht ganz so, wie man das (zugegebenermaßen als Europäer) erwarten würde.
Der Spa-Bereich ist ansonsten ganz schön, der Fitness-Raum groß und bietet, wie auch der Pool, eine tolle Aussicht über die Stadt.
Den größten Fehler habe ich gemacht, als ich das In-Room Dining bestellte - überteuert und an der Grenze des Zumutbaren. Ich bin mir bewusst, das war ohnehin nicht einer der tollsten Moves meinerseits, aber so etwas desaströses hatte ich irgendwie auch nicht auf dem Radar.
Medan: Die Stadt selbst ist, mhmmm, ohne besondere Sehenswürdigkeiten und wie so viele indonesischen / asiatischen / indischen Städte irgendwo gefangen zwischen westlichem Konsum (neben etlichen Malls mit bekannten Marken sind natürlich Starbucks, McDoof, KFC usw. bereits mehrmals vertreten) und bestehender Kultur, zwischen Armut und Streben nach Wohlstand, zwischen Agrar- und Dienstleistungsgesellschaft. "Lost in Transition" ist denke ich auch hier in Medan am Treffendsten. Leider, und das ist wohl mein größter Fehler, hat mir die Zeit überhaupt nicht gereicht in die spektakuläre Natur des Umlands zu reißen....
Die Stadt empfand ich als sicher, die "Touri-Guides", Taxifahrer etc. waren zwar präsent, aber erfreulicherweise überhaupt nicht aufdringlich.
Zum Dining war ich in "Rolands German Restaurant" - mit westfälischem Hackbraten, ordentlicher Currywurst und sogar deutschem Bier. Toller Laden, toller Typ und sogar CL-Finale auf der Leinwand im Biergarten (das habe ich allerdings aufgrund des frühen Rückflugs ausfallen lassen müssen).
Check-Out: Eigener Punkt fürs Check-Out? Ja - muss leider sein.... Nach dem meine Kreditkarte streikte (was sie hier in Singapore dann nicht mehr tat…) und man den Betrag dann unbedingt auf zwei verschiedene Karten aufteilen musste hatte ich fast das Frühstück verpasst... Dort sitzend gab es noch keine Eier, der Aufschnitt (wenn man es so nennen kann) und der Käse waren noch gefroren (es war 6:30h, das Frühstücksbüffet öffnet um 6h - da sollte das nicht mehr der Fall sein), die Croissants schmeckten, als seien sie vom Vortag und das einzig essbare waren die kleinen Schokomuffins - na so etwas hätte ich auch bei DunkinDonuts am Flughafen zum Bruchteil des Preises bekommen. Als mir dann bei der erneuten Rechnungskontrolle auffiel, dass man einen Einkauf im hoteleigenen Souvenirladen auf das Zimmer gebucht hatte, war der Kaffee ohnehin komplett uninteressant und ich stand wieder an der Rezeption. Große Aufregung, da stünde doch meine Zimmernummer. Stimmt wohl - aber weder Name noch Unterschrift passen, was nun? Noch größere Aufregung, man weiß nicht, wie die KK-Belastung storniert werden kann. Chef nicht erreichbar. Nach meiner wiederholten Aufforderung: "Give me cash and please let the taxi wait for me" versteht man mein Anliegen, gibt mir die rund 200,000 Rupiahs ins Bar und tada, das hoteleigene Shuttle-Taxi ist dennoch weg *grml*. 3 Min später kommt ein neuer Fahrer mit seinem Van, nun aber fix zum Flughafen - 1,5h reichen evtl. in Singapore, aber hier in Medan ticken die Uhren noch ein wenig anders. Und so ist es auch. Nach 20 Min am Schalter von Tiger-Airways/Mandala habe ich meinen handgeschriebenen BP in der Hand, bezahle noch "fix" (erneut 15min Warten) meine Airport Charge (Aufpassen: noch mal 75,000 Rupiahs ~ 6,30€, keine KK, keine Foreign-Currency - nur Cash) und es sind noch knapp 25min bis zum Abflug. Aber was ist das: nach unfreundlicher Sicherheitskontrolle bin ich am Gate doch einer der Ersten, und ebenfalls als einer der Ersten im A320 (again). Sitz auf 1D - habe also vor bzw. nach meinem Morgen-Nickerchen genügend Zeit, die total motivierten und launigen Flugbegleiterinnen beim Tratsch zu beobachten. Der Abflug war bereits verspätet, also ist es die Ankunft in SIN auch. Immerhin: nur knapp 30 Min, das geht gerade noch so. Die super flotte Immigration passiere ich fast im Laufschritt und schon sitze ich in der MRT, welche mich nach weiteren 45min Fahrzeit in der Nähe meiner Wohnung absetzt. Bilder sichten, Nachmittagsschläfchen und ein gutes Abendessen (Ramen im Stammrestaurant) - schon ist das WE rum.
Fazit:
- Medan: muss nicht noch mal sein
- Sumatra: muss noch mal sein
- Tiger-Airways/Mandala: kommt auf den Preis an, ist eben ein asiatischer LCC
- Marriott: Schwierig. Zimmer und Check-In waren in Ordnung - aber der Rest reicht iwie nicht, für eine Wiederholung. Auch nicht für den Preis. Schade.