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Prolog:
Nachdem meine geplanten Trips für das erste Halbjahr 2020 coronabedingt alle abgesagt wurden und wir in der Arbeit die Vorgabe bekamen, bis Ende August zwanzig unserer dreißig Urlaubstage zu nehmen, stand ich Ende Mai etwas planlos da:
- +1 muss in meinen drei Urlaubswochen arbeiten
- die Coronalage war noch immer sehr unklar, es zeigten sich jedoch positive Tendenzen, vorallem was die weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes betraf
- Airlines stornierten Flüge, wie sie wollten und Länder schlossen ähnlich häufig die Grenzen wie ich meine Unterhosen wechsle
Dank diverser Flugsuchmaschinen und meiner Bereitschaft, auch etwas länger und "umständlicher" unterwegs zu sein, fand ich schließlich zwei Ziele die sich in dieser volatilen Lage doch ganz gut anhörten:
Portugal (Bericht folgt) und Zypern.
Zweiteres hatte ich bisher kaum auf dem Schirm, lediglich meine Eltern waren vor zwei Jahren für eine Woche dort, waren jedoch nicht wirklich begeistert.
Ein Preisalarm für den Wizzair-Flug SZG-LCA und return war schnell aktiviert, und Mitte Juni war es dann soweit: Google benachrichtigte mich, dass der Preis meinen Vorgaben entsprach und ich suchte (wie schon desöfteren) auf meinen (sozialen) Netzwerken nach Mitreisenden - diesesmal jedoch ohne Erfolg.
Die Coronalage entspannte sich weiter, die weltweite Reisewarnung wurde aufgehoben und der "Lonely Planet" schnell aus der Bibliothek ausgeliehen.
Die Verbindungen von Nürnberg nach Salzburg waren mit Flixbus nicht ideal, aber günstig und so fuhr mich +1 Dienstagabend zum schlimmsten ZOB Deutschlands, von dem ich zunächst nach München aufbrach. Da meine eigentlich gebuchte Verbindung storniert wurde und meine Alternative schon zwei Stunden früher losfuhr, hatte ich in der Landeshauptstadt über drei Stunden Aufenthalt und ich vertrieb mir die Zeit damit, mein bei ToGoodToGo bestelltes Sushipaket abzuholen.
Ich schrieb ja bereits, dass ich auch kein Problem habe, etwas umständlicher unterwegs zu sein. So kam ich um 01:30 am Salzburger Busbahnhof an und ich lief die 10km entlang der Salzach und durch die Altstadt zum Flughafen. Etwas mulmig wurde mir nur, als ich den Fußgängertunnel am Siegmundstor nutzte und mir eine Gruppe von Jugendlichen entgegen kam.
Etwas später fand ich schon die erste Beschilderung zum Flughafen und ich nahm den Fußgängertunnel, der unter der Runway führt - das fand ich schon etwas cooler.
Ziemlich fertig kam ich kurz vor vier Uhr morgens am wie ausgestorbenen Flughafen an, vor meinen Flug um 09:30 sollte nur eine Europwings-Maschine nach Heraklion gehen. Da sowohl auf der Flughafenhomepage als auch in der PriorityPass-App steht (bis heute!) dass die Lounge um 05:00 Uhr ganz normal öffnet, ging ich davon aus, dass ich mich in ebendieser von meiner Wanderung etwas erholen konnte - Pustekuchen
Ein Flughafenmitarbeiter teilte mir mit, dass diese coronabedingt bis auf Weiteres geschlossen ist. Auf meinem Einwand, dass sowohl auf der Homepage als auch in der PP-App etwas anderes steht und ich schon etwas sauer darüber sei, wollte er für eine "Wiedergutmachung" meine Mail haben - gemeldet hat sich auch drei Wochen später noch niemand ![Roll eyes :rolleyes: :rolleyes:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
So vertrieb ich mir die Zeit bis zum Abflug damit, meine Wasserflasche auf der Toilette aufzufüllen und auf den (durchaus nicht sooo unbequemen) Bänken zu schlafen.
Kurz nach neun ging es ans Boarding. Alle Reisenden wurden vom Bodenpersonal aufgefordert, neben ihrem Reisepass/Personalausweis auch ihren Cyprus Flight Pass vorzuzeigen.
Dieser muss seit Anfang Juli von jedem Nicht-Zyprioten 24h vor der Anreise online beantragt werden, nach dem Ausfüllen wird einem mittels Ampelsystem gezeigt, ob man ohne Test einreisen darf. Anschließend muss man die PDF-Datei herunterladen und beim Boarding sowie bei der Einreise in Zypern vorzeigen. Schwer verständlich, wie man davon nicht erfahren kann, bekam ich doch mehrere Erinnerungsmails von Wizz-Air und auch auf der Seite des AA wird darauf hingewiesen. Es schafften jedoch einige, diesen nicht dabei zu haben, was den Boardingprozess durch die anschließenden Diskussionen verlängerte. Ich weiß allerdings nicht, ob diesen das Boarding tatsächlich verweigert wurde.
Da der A320 eh nur halb voll war, machte ich es mir auf der Exit-Row gemütlich und schlief nach dem Erreichen der Reiseflughöhe schnell ein. Wach wurde ich wieder beim Landeanflug auf Larnaca (links im Bild der Salzsee, rechts das Meer)
Beim Deboarding wurde es wieder etwas unruhig, da zunächst nur Reisende mit österreichischen Hauptwohnsitz aussteigen durften, anschließend alle anderen einschließlich mit. Die Logik dieses Prozedere erschloss sich mir nicht, da wir letztlich doch in der selben Schlange standen, ohne irgendeine Trennung![Confused :confused: :confused:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Ein Mitarbeiter der Mietwagenfirma erwarte mich bereits im Ankunftsbereich und brachte mich in wenigen Minuten zu meinem Automatik-Fahrzeug. Die Übergabe klappte problemlos und ich bekam noch einige Tipps zum Linksverkehr, den ich jedoch nach einigen Kilometern ganz gut beherrschte. (Foto entstand am letzten Tag)
Das Auto war zwar tadellos, allerdings konnte ich trotz USB-Anschlusses keine Verbindung zu Android Auto herstellen, weswegen mir die visuelle Navigation verwehrt blieb. Die guten 90km nach Paphos legte ich trotzdem ohne mich zu verfahren zurück und ich konnte im Fat Cat Hostel einchecken - Oder auch nicht, da dieses diverse Hygienestandards nicht einhalten konnte. Da ich jedoch der einzige Gast war, durfte ich bei der Besitzerin unterkommen. Kein schlechter Deal, bekam ich doch für 17€ im Wohnhaus der Familie ein eigenes Doppelzimmer und Bad, auch den Pool konnte ich nutzen.
Der Hostelname ist übrigens Programm
Abends trieb mich der Hunger in die Altstadt von Paphos. Sämtliche "AHA"-Regeln schienen auf Zypern jedoch nicht zu gelten. Die Restaurants mit Einheimischen proppenvoll, es werden Hände geschüttelt und Umarmungen verteilt. Da ich diesen Trip aufgrund der Pandemie als Privileg ansah, versuchte ich mich so gut es ging davon fernzuhalten und ging etwas außerhalb Kleftiko - den zypriotischen Lammtopf - essen, während ich im Reiseführer die Pläne für den morgigen Tag schmiedete
Nachdem meine geplanten Trips für das erste Halbjahr 2020 coronabedingt alle abgesagt wurden und wir in der Arbeit die Vorgabe bekamen, bis Ende August zwanzig unserer dreißig Urlaubstage zu nehmen, stand ich Ende Mai etwas planlos da:
- +1 muss in meinen drei Urlaubswochen arbeiten
- die Coronalage war noch immer sehr unklar, es zeigten sich jedoch positive Tendenzen, vorallem was die weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes betraf
- Airlines stornierten Flüge, wie sie wollten und Länder schlossen ähnlich häufig die Grenzen wie ich meine Unterhosen wechsle
Dank diverser Flugsuchmaschinen und meiner Bereitschaft, auch etwas länger und "umständlicher" unterwegs zu sein, fand ich schließlich zwei Ziele die sich in dieser volatilen Lage doch ganz gut anhörten:
Portugal (Bericht folgt) und Zypern.
Zweiteres hatte ich bisher kaum auf dem Schirm, lediglich meine Eltern waren vor zwei Jahren für eine Woche dort, waren jedoch nicht wirklich begeistert.
Ein Preisalarm für den Wizzair-Flug SZG-LCA und return war schnell aktiviert, und Mitte Juni war es dann soweit: Google benachrichtigte mich, dass der Preis meinen Vorgaben entsprach und ich suchte (wie schon desöfteren) auf meinen (sozialen) Netzwerken nach Mitreisenden - diesesmal jedoch ohne Erfolg.
Die Coronalage entspannte sich weiter, die weltweite Reisewarnung wurde aufgehoben und der "Lonely Planet" schnell aus der Bibliothek ausgeliehen.
Die Verbindungen von Nürnberg nach Salzburg waren mit Flixbus nicht ideal, aber günstig und so fuhr mich +1 Dienstagabend zum schlimmsten ZOB Deutschlands, von dem ich zunächst nach München aufbrach. Da meine eigentlich gebuchte Verbindung storniert wurde und meine Alternative schon zwei Stunden früher losfuhr, hatte ich in der Landeshauptstadt über drei Stunden Aufenthalt und ich vertrieb mir die Zeit damit, mein bei ToGoodToGo bestelltes Sushipaket abzuholen.
![](https://abload.de/img/img_20200721_215423_8fkj34.jpg)
Ich schrieb ja bereits, dass ich auch kein Problem habe, etwas umständlicher unterwegs zu sein. So kam ich um 01:30 am Salzburger Busbahnhof an und ich lief die 10km entlang der Salzach und durch die Altstadt zum Flughafen. Etwas mulmig wurde mir nur, als ich den Fußgängertunnel am Siegmundstor nutzte und mir eine Gruppe von Jugendlichen entgegen kam.
![](https://abload.de/img/img_20200722_023442jzk3p.jpg)
Etwas später fand ich schon die erste Beschilderung zum Flughafen und ich nahm den Fußgängertunnel, der unter der Runway führt - das fand ich schon etwas cooler.
![](https://abload.de/img/img_20200722_03135298jez.jpg)
Ziemlich fertig kam ich kurz vor vier Uhr morgens am wie ausgestorbenen Flughafen an, vor meinen Flug um 09:30 sollte nur eine Europwings-Maschine nach Heraklion gehen. Da sowohl auf der Flughafenhomepage als auch in der PriorityPass-App steht (bis heute!) dass die Lounge um 05:00 Uhr ganz normal öffnet, ging ich davon aus, dass ich mich in ebendieser von meiner Wanderung etwas erholen konnte - Pustekuchen
![Motz :-( :-(](/forum/styles/vft/smilies/motzi.gif)
So vertrieb ich mir die Zeit bis zum Abflug damit, meine Wasserflasche auf der Toilette aufzufüllen und auf den (durchaus nicht sooo unbequemen) Bänken zu schlafen.
Kurz nach neun ging es ans Boarding. Alle Reisenden wurden vom Bodenpersonal aufgefordert, neben ihrem Reisepass/Personalausweis auch ihren Cyprus Flight Pass vorzuzeigen.
![](https://abload.de/img/img_20200721_175343_6vjjt8.jpg)
Dieser muss seit Anfang Juli von jedem Nicht-Zyprioten 24h vor der Anreise online beantragt werden, nach dem Ausfüllen wird einem mittels Ampelsystem gezeigt, ob man ohne Test einreisen darf. Anschließend muss man die PDF-Datei herunterladen und beim Boarding sowie bei der Einreise in Zypern vorzeigen. Schwer verständlich, wie man davon nicht erfahren kann, bekam ich doch mehrere Erinnerungsmails von Wizz-Air und auch auf der Seite des AA wird darauf hingewiesen. Es schafften jedoch einige, diesen nicht dabei zu haben, was den Boardingprozess durch die anschließenden Diskussionen verlängerte. Ich weiß allerdings nicht, ob diesen das Boarding tatsächlich verweigert wurde.
Da der A320 eh nur halb voll war, machte ich es mir auf der Exit-Row gemütlich und schlief nach dem Erreichen der Reiseflughöhe schnell ein. Wach wurde ich wieder beim Landeanflug auf Larnaca (links im Bild der Salzsee, rechts das Meer)
![](https://abload.de/img/img_20200722_131831bwjtf.jpg)
Beim Deboarding wurde es wieder etwas unruhig, da zunächst nur Reisende mit österreichischen Hauptwohnsitz aussteigen durften, anschließend alle anderen einschließlich mit. Die Logik dieses Prozedere erschloss sich mir nicht, da wir letztlich doch in der selben Schlange standen, ohne irgendeine Trennung
Ein Mitarbeiter der Mietwagenfirma erwarte mich bereits im Ankunftsbereich und brachte mich in wenigen Minuten zu meinem Automatik-Fahrzeug. Die Übergabe klappte problemlos und ich bekam noch einige Tipps zum Linksverkehr, den ich jedoch nach einigen Kilometern ganz gut beherrschte. (Foto entstand am letzten Tag)
![](https://abload.de/img/img_20200725_142333_3wekkz.jpg)
Das Auto war zwar tadellos, allerdings konnte ich trotz USB-Anschlusses keine Verbindung zu Android Auto herstellen, weswegen mir die visuelle Navigation verwehrt blieb. Die guten 90km nach Paphos legte ich trotzdem ohne mich zu verfahren zurück und ich konnte im Fat Cat Hostel einchecken - Oder auch nicht, da dieses diverse Hygienestandards nicht einhalten konnte. Da ich jedoch der einzige Gast war, durfte ich bei der Besitzerin unterkommen. Kein schlechter Deal, bekam ich doch für 17€ im Wohnhaus der Familie ein eigenes Doppelzimmer und Bad, auch den Pool konnte ich nutzen.
Der Hostelname ist übrigens Programm
![](https://abload.de/img/img_20200723_085355zcj2f.jpg)
Abends trieb mich der Hunger in die Altstadt von Paphos. Sämtliche "AHA"-Regeln schienen auf Zypern jedoch nicht zu gelten. Die Restaurants mit Einheimischen proppenvoll, es werden Hände geschüttelt und Umarmungen verteilt. Da ich diesen Trip aufgrund der Pandemie als Privileg ansah, versuchte ich mich so gut es ging davon fernzuhalten und ging etwas außerhalb Kleftiko - den zypriotischen Lammtopf - essen, während ich im Reiseführer die Pläne für den morgigen Tag schmiedete