Ab auf die grüne Insel - ein paar schöne Tage in Irland im Oktober 2021

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B773ER

Erfahrenes Mitglied
19.11.2014
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Prolog

Hallo zusammen,

nach der, meinem Eindruck nach, überwiegend sehr positiven Resonanz auf meine Reiseberichte #1 und #2 folgt hier nun der dritte Streich, bei dem ich euch gerne zum Mitlesen einlade.

Irgendwann Ende September juckte es mal wieder abends in den Fingern und ehe ich mich versah, klickte ich mich schon wieder wild durch das Internet und schaute nach Anregungen, wo wir denn nochmal im Herbst hinfliegen könnten. Sowohl meiner Freundin als auch mir stand der Sinn mal wieder nach etwas mehr Natur und frischer Luft. Etwas, womit unser letztes Ziel Dubai nicht so richtig dienen konnte.

Die ersten drei Buchstaben des Flugzieles sollten aber identisch bleiben, denn die Wahl fiel diesmal auf Irland und Flüge mit Deutschlands einziger 5-Sterne-Airline ab Dresden über München nach Dublin für 130 Euro pro Person hin und zurück. Außerdem haben wir für 55 Euro einen extra Koffer bezahlt. *G zieht ja leider bei Eco Light in Europa nicht.

Insgesamt sollten wir aufgrund verschiedener terminlicher Verpflichtungen zwar nur von Mittwoch bis Montag unterwegs sein, aber am Ende stand doch ein nettes, kleines Programm auf der Agenda mit einem Mietwagen ab Dublin Airport und Übernachtungen in Galway, Killarney und Dublin sowie Aktivitäten in der jeweiligen Umgebung.

Wie bereits erwähnt, sollte die Reise wieder an unserem Heimathafen beginnen, was sich auch mit ansprechenden Flugzeiten darstellen ließ. Die Rückreise jedoch war etwas problematischer. An einem Sonntag zu Coronazeiten gescheit und ohne ewige Aufenthalte in Frankfurt oder München nach Dresden zurückzukommen, war leider aussichtslos.

Genau so stellte es sich aber auch mehr oder weniger mit den Alternativen LEJ/BER/PRG dar. Mit dem Vaclav Havel Airport in der tschechischen Hauptstadt erhielt dann das geringste Übel den Zuschlag. Dennoch beinhaltete der Rückflug somit immer noch vier Stunden Aufenthalt in München. Zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel.

Wir stimmten uns aber selbst versöhnlich mit der Erkenntnis, dass die Zeiten eben sind, wie sie sind und außerdem hatte ich noch eine Übernachtung in Prag im Century Old Town Prague by MGallery, einem unserer Lieblingshotels, eingeplant, womit ich den langen Rückreisetag dann auch Lisa schmackhaft machen konnte.

Hier mal ein grober visueller Überblick des finalen Programms:

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Anreise

Der Wecker klingelt um 3.00 Uhr, aber ich hätte ihn gar nicht gebraucht. Irgendwie habe ich die ganze Nacht nicht richtig geschlafen und mich immer wieder hin und her gewälzt. Nennen wir es mal Vorfreude.

Warum stehe ich überhaupt so zeitig auf? Nun, ich erwähnte ja eingangs, dass der Hinflug sich zeitlich ganz gut darstellen ließ. Das bezog sich allerdings nur auf die kurze Umsteigezeit in München und die frühe Ankunft in Dublin um 9.45 Uhr. Dass damit auch ein Abflug in Dresden um 6.05 Uhr einhergeht, ist die Kehrseite der Medaille.

Anyway, ich schwing mich hoch und begebe mich für 30 Minuten ins Bad. An einem solchen Morgen ist bei uns immer alles komplett durchgetaktet. Jeder hat ein minutiös geplantes Zeitfenster. Deshalb ist es nach meinem „Slot“ auch an der Zeit, die Dame des Hauses aus dem Bett zu werfen. Diese reagiert auf wenig Schlaf und frühes Aufstehen meist gar nicht gut, aber da muss sie jetzt durch.

Nachdem wir uns fertig gemacht haben, schnappen wir uns unsere Rucksäcke und ich zusätzlich noch den mit 21,8 Kilo bepackten Koffer und begeben uns diesmal zum Bahnhof Dresden-Neustadt, der weniger als 10 Minuten von unserer Wohnung entfernt liegt. Von dort aus nehmen wir diesmal die S2, die alle 30 Minuten raus nach Klotzsche fährt. Die Fahrtzeit beträgt 14 Minuten.

Am Flughafen angekommen, gehen wir den altbekannten Weg die Rolltreppe hoch zum Check-In und sehen erstmal eine riesige Schlange von Leuten am Eco-Schalter. Neben dem München-Flug geht es fast zeitgleich nämlich auch nach Frankfurt. In so einem Fall bin ich immer froh, mit einem Status ausgestattet zu sein.

Die Lufthansa-IT streikt allerdings diesmal, denn obwohl die FFP-Nummer hinterlegt ist, findet sich auf den nach dem Online Check-In erhaltenen Boardingpässen kein Hinweis auf den Status wieder und darüber hinaus möchte man uns mit Boarding Group 3 abspeisen.

Ich gehe aber zu diesem Zeitpunkt noch davon aus, dass man das am Schalter beheben kann und spreche dies proaktiv bei der Kollegin von der ASD nach dem Vorzeigen der Ausweise an. Diese wiederum stellt dann auch erst beim Vorzeigen der UA Premier Gold Karte fest, dass wir überhuapt berechtigt sind, uns am Business-Schalter anzustellen.

Auch sie bekommt das Problem leider nicht gelöst, aber es gibt immerhin einen Prio-Tag und bezüglich Lounge-Zugang meint sie, dass es in Dresden ja eh nichts mehr gibt. Na immerhin weiß ich, dass es in München reichen wird, dem LD die Karte vorzuzeigen…

Danach gehen wir schnell durch die Siko, wo die Leute von Kötter trotz früher Morgenstunde heute mal nicht allzu genervt von der Anwesenheit der Passagiere rüberkommen. Vielleicht benehmen die sich ja vor dem vermeintlichen Betriebsübergang? Auch zur Sprengstoffkontrolle muss heute ausnahmsweise mal keiner von uns beiden. Auch ein Novum.

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Das Boarding von LH2131 nach München rückt dann relativ schnell näher und nach einer kleinen Busfahrt im Cobus 3000 sitzen wir ein paar Minuten später in der CRJ900, D-ACND, „Meersburg“.

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Der Flug nach München geht wie immer super schnell vorbei und wir landen immer noch im Dunklen, aber die Sonne steht quasi schon in den Startlöchern.

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Auf unseren Standplatz werden wir von einem Follow-Me gelotst.

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Draußen wird es jetzt langsam hell.

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Aufgrund der Gegebenheiten folgt jetzt natürlich wieder eine Busfahrt zum Terminal. Als Überraschung hat man aber nicht zwei große Busse hingestellt, sondern einen Kleinbus und einen normalen Bus. Im Kleinbus kommen wir aufgrund Sitzreihe 5 mit unter und so hat es schon fast ein bisschen was von einem exklusiveren Transfer, da nur drei andere Leute mit drrinsitzen. Naja, nicht wirklich, aber manch Airline hat so etwas ja immerhin standardmäßig für ihre C-Gäste im Programm…

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Im Terminal gehen wir zunächst zur G28 Senator-Lounge im Schengen-Bereich, wo mich die nette Dame am Empfang dankbarerweise darauf hinweist, dass die Non-Schengen Lounge entgegen meiner Annahme auch schon offen hat und nicht erst um 7.30 Uhr die Pforten öffnet (wie es fälschlicherweise bei der Lufthansa auf der Webseite steht).

Also schnell durch die automatische Ausreise und dann ab in die Non-Schengen Senator Lounge bei H24.

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Diese ist um die Uhrzeit noch schön leer. Ideale Voraussetzung also, um noch einen Happen zu frühstücken. Mit der Auswahl der Speisen sind wir allerdings, wie so oft in letzter Zeit, gar nicht zufrieden. Voll-Ei und Baked Beans, Käsebrezeln und sonst keine richtigen frischen Optionen. Unser’s war es nicht.

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Einen Kaffee später begeben wir uns zu unserem Gate für den Flug nach Dublin. Dort werden von allen noch mal das PLF für Irland und der 3G-Nachweis kontrolliert.

Es handelt sich natürlich, wie soll es auch anders sein, mal wieder um ein Busgate und somit gehen wir nach dem Passieren der Gate-Schranke erstmal die Treppe herunter zum Bus. Draußen ist es mittlerweile hell, ein schöner klarer und sonniger Herbsttag.

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Die Fahrt führt zunächst zur D-AILW, eine A319-100 mit dem Taufnahmen „Donaueschingen“. Beim Vorfahren vor das Flugzeug sehe ich sowohl den Ramp Agent als auch den Kapitän draußen am Flugzeug umherrennen und telefonieren. Als 5 Minuten später noch immer die Türen des Busses verschlossen sind, stellt sich bei mir schon eine leichte Vorahnung ein.

Weitere fünf Minuten später steht dann der Kapitän vorne am Mikro des Busfahrers und klärt uns darüber auf, dass die Rauchmeldeanlage im Frachtraum spinnt und sich in den nächsten 10 Minuten entscheidet, ob der Flug mit der Maschine durchgeführt werden kann. Also weiter warten…

Wenige Momente später steht er dann erneut beim Fahrer und gibt zu verstehen, dass die D-AILW definitiv am Boden bleibt, aber schon ein Ersatzflieger gefunden sei. Das Einrichten auf der neuen Maschine sowie auch das Umladen des Gepäcks und des Caterings würde aber eine Weile dauern und deswegen würde man uns auf eine kleine spontane „Sightseeing-Tour“ einladen.

Was ich in diesem Moment als Euphemismus für die einfache Busfahrt zum neuen Flugzeug verstehe, ist allerdings ernst gemeint und wortwörtlich zu verstehen. Wir drehen tatsächlich zwei volle und langwierige Runden über das Flughafengelände bis wir nach einer gefühlten Ewigkeit dann an der D-AILT „Straubing“ ankommen. Eine A319-100, die ich nun schon zum dritten Mal im Log habe. Mittlerweile trägt sie allerdings eine Star Alliance Lackierung und wird durch die Cityline bereedert und nicht mehr durch die Mutter selbst.

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Seit meinem letzten Flug auf ihr im Jahr 2017 muss sie allerdings gelitten haben, da meine Armlehnen auf 5F beide mit Speedtape versehen waren. Vielleicht war das aber auch nur eine Vorbereitung für das Unterfangen, die mittlerweile 45 Minuten Verspätung wieder reinzuholen.

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Relativ zügig machen wir uns dann auf den Weg und rollen zur Startbahn 26R.

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Von dieser starten wir dann bei wirklich feinstem Flugwetter in Richtung Westen.

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Wenig später kommen wir an der Isar vorbei. Diese ist ziemlich vom Nebel bedeckt, was auch irgendwie ganz imposant aussieht.

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Im Übrigen ist die „Straubing“ mit Flynet ausgestattet, was darüber hinaus im Oktober kostenlos nutzbar ist. Das probiere ich doch mal umgehend aus.

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Kostenlos verfügbar ist nur das Paket mit der schmalsten Bandbreite. Für ein bisschen Whatsapp und Instagram reicht das aber durchaus locker aus und so ist es ein kleiner Zeitvertreib nebenbei.

Während des Fluges kann man aufgrund der guten Sichtverhältnisse und der Route immer mal wieder andere Flugzeuge sehen. Irgendwo über den Niederanden schwartet eine 747 an uns vorbei.

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Die restliche Flugzeit geht dann zügig rum. Über den Wolken ist das Wetter ja bekanntlich immer schön, aber während des Sinkfluges durchbrechen wir schon eine dicke Wolkendecke und dahinter verbirgt sich dann eine ziemliche Regensuppe.

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Dass wir nun aber in Irland angekommen sind, kann man nicht nur am nassen Wetter, sondern auch an den grünen Flugzeugen der Aer Lingus erkennen.

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Nach der Landung rollen wir zum Gate und mal wieder meldet sich der Kapitän zu Wort und leitet seine Ausführungen ein mit „Liebe Fluggäste, liebe Kollegen, ein Malheur kommt selten allein…“. Die APU hatte wohl die Hufe hochgemacht, weswegen die Haupttriebwerke noch ein bisschen weiterlaufen müssten, bis der Bodenstrom hergestellt ist.

Irgendwann war das auch erledigt und somit konnten wir aussteigen.

Wir waren beide noch nicht in Dublin. Terminal 1 bzw. zumindest der Gatebereich, an dem wir ausstiegen, kam mir ziemlich altbacken vor, so ein bisschen wie die heruntergekommeneren Abschnitte von Stansted oder Manchester.

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Wir begeben uns dann schnurstracks auf den Weg zu den Einreiseschaltern und sind dort innerhalb von wenigen Sekunden durch. Das PLF wird kurz mit den Ausweisdaten abgeglichen und schon dürfen wir weiter und uns auf den Weg zu den Gepäckbändern machen.

Der Weg führt durch einen buntbeleuchteten Gang. Ist ja schon fast wie die Budget-Variate der Tunnel in DTW oder ORD.

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Budget ist ein gutes Stichwort, denn dort wollten wir jetzt auch unseren Mietwagen abholen. Ich hatte im Vorfeld „Polo oder ähnlich“ für 156 Euro (minus rund 17 Euro Tag der deutschen Einheit Rabatt) bei billiger-mietwagen von Mittwoch bis Sonntag gebucht. Das schlug sogar C24.

Die Mietwagenschalter im Terminal 1 sind aktuell alle nicht besetzt, deshalb muss man den Weg zum Terminal 2 auf sich nehmen. Beide Gebäude sind mittels eines überdachten Walkways miteinander verbunden.

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Im Terminal 2 folgt man dann dem ausgeschilderten Weg zu den Autovermietungen im Parkhaus.

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Die Schlange am Avis/Budget Schalter ist zum Glück nicht lang und nach 10 Minuten halten wir den Schlüssel für einen Mitsubishi Spacestar in der Hand. Ich kenne mich ja mit den Reiskochern nicht so gut aus, und denke aufgrund des Namens, dass wir vielleicht jetzt einen Kombi oder einen Van bekommen haben.

Die Suche bei Google gibt aber schnell „Entwarnung“. Es ist nach wie vor ein kleines Auto. Ob der Mitsubishi jetzt aber unbedingt in einer Liga mit dem Polo spielt (hatten wir ganz neu im Mai auf Mallorca), sei mal dahingestellt…

Das Auto finden wir dann schnell auf dem angegeben Stellplatz im Parkhaus und eine kurze Inspektion und ein paar Fotos später (ein paar Kratzer hier und da, nichts Gravierendes), verstauen wir unseren Krempel und richten uns ein.

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Beim ersten Eindruck des Autos geht’s mir wie Shania Twain: „That Don’t Impress Me Much“. Alles ist ein bisschen klapprig, fühlt sich wenig wertig an und bei 1,95m ist es für mich auch ein bisschen eng. Der Sitz geht nicht all zu weit hinter und das Lenkrad ist nicht höhenverstellbar.

Steuer ich halt mit den Oberschenkeln, mir doch egal.

Naja, wir wagen uns dann trotzdem mal aus dem Parkhaus heraus und beginnen damit unseren kurzen Irland Road-Trip.

Fortsetzung im nächsten Teil.
 
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KAFlieger

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17.07.2018
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Sehr geil, endlich wieder ein neuer Bericht von euch!
Dublin bzw. Irland generell habe ich für nächsten Frühsommer dick auf der Liste, sogar in etwa die Route, die du gezeigt hast.
Lese also wieder gerne mit! (y) :)
 
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Chiller3333

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26.11.2017
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FRA, JFK
Super geschrieben. Irland steht bei mir auch noch oben auf der Liste.
Freue mich schon auf die weiteren Updates und werde bis dahin Reisebereichte 1 und 2 lesen ;)
 
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B773ER

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19.11.2014
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Vielen Dank für eure Vorschusslorbeeren! Der nächste Teil kommt heute Abend, spätestens aber morgen.


sieht der Lack so komisch aus oder war der nur halbfertig aus der Waschstraße gekommen? :unsure:
Auf jeden Fall ist er auf dem Weg ins Parkhaus nochmal nass geworden. Sauber war er aber.

Hatte die Karre (als Automatik!!) vor einiger Zeit in LPA. Ebenfalls Polo o.ä. - naja. Immerhin brandneu gewesen.


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Wir hatten einen Handschalter und der hatte richtig lange Schaltwege. Hat aber zum Rest vom Auto gepasst…
 
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B773ER

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19.11.2014
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Ab nach Connemara und Galway

Im Zeitplan liegen wir mittlerweile aufgrund der Verspätung ungefähr 1,5 Stunden zurück. Mein ursprünglicher Plan war, nach der Landung erstmal ein Stück zu fahren und dann vielleicht in Connemara, evtl. bei Misunderstood Heron etwas zu essen. Die Region Connemara ist für ihr Seafood bekannt und im Killary Fjord findet man mehrere Muschel- und Lachsfarmen.

Aufgrund der vorangeschrittenen Zeit entscheiden wir uns aber einen schnellen Stopp bei Tesco im Liffey Valley einzulegen und uns mit ein bisschen Proviant zu versorgen – es lebe der £3,99 Value Meal Deal.

Danach liegen erstmal rund drei Stunden Fahrt vor uns. Unterwegs bezahlen wir 1-2 Mal Maut und ich wünschte, das Auto hätte wenigstens so ein banales Ausstattungsfeature wie einen Tempomaten. Listenpreis für das Basismodel sind übrigens um die 8000 Euro. Wir haben schon die nächstbessere Ausstattungslinie und trotzdem hat alles noch Optimierungsbedarf.

Netterweise klärt direkt hinter dem verregneten Dublin das Wetter auf und die Sonne kommt raus. Schon während des Fahrens kann man erahnen, wie saftig grün hier alles ist. Wir kommen an Weiden mit unzähligen Kühen und Pferden vorbei. Nur Schafe sehen wir hier noch nicht so viele.

Irgendwann erreichen wir dann Galway und fahren aber zunächst nur durch die Stadt durch. Von hier aus sind es noch 60-70 Kilometer nach Connemara.

Die Kulisse wird dann langsam etwas rauer und die umliegenden Berge höher. Wir scheinen also da zu sein.

Unseren ersten kurzen Stopp legen wir im kleinen Ort Leenaun ein. Hier gibt es einen ersten Ausblick auf den 16 km ins Land reichenden Fjord, der hier Killary Harbour heißt und der einzige Fjord Irlands ist. Teilweise ist das geflutete Tal bis zu 45 km tief.

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Kurz tritt hier mal ein bisschen Sprühregen auf, aber das geht schnell wieder vorbei. Wir fahren dann weiter und nach und nach kommt weiter der blaue Himmel durch. Die Landschaft ist herrlich.

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Unser nächster Halt sind die Aasleagh Falls. Hier schießt der Fluss Erriff runter und mündet dann in den Fjord. Am Straßenrand gibt es auf jeder Seite einen kleinen Parkplatz und dann kann man zum Weg laufen, der zum Wasserfall führt.

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Festes Schuhwerk sei an dieser Stelle durchaus empfohlen. Im Prinzip führt der Weg auch über eine kleine Weide und diese ist durch den Regen total matschig oder gar eher sumpfig. Man sinkt hier und da auch mal ein bisschen ein.

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Lisa freut sich besonders über die anwesenden tierischen Zeitgenossen und die Huftiere schnuppern auch mal an ihr. Leider haben wir weder Möhren noch Zuckerstücke dabei.

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Die Tiere sind sehr zahm und völlig unaufgeregt. Lisa kennt sich zudem mit Pferden aus, aber dennoch sollte man einem Pferd natürlich immer mit dem nötigen Respekt und im besten Fall Abstand begegnen und den Tieren ihren Raum lassen.

Nachdem wir uns durch den Matsch vorgearbeitet haben, sind wir dann beim Wasserfall angekommen. Macht schon mehr her, als ich im Vorfeld gedacht hätte.

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Man kann dann noch an der Seite des Wasserfalls hochlaufen und sich das Ganze mal von oben anschauen.

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Wir treten danach den Rückzug an, verabschieden uns von den Pferden und setzen uns, anchdem wir ausgiebig unsere Schuhe abgeklopft haben, wieder ins Auto.

Der nächste Halt ist bei Kilemore Abbey geplant. Unterwegs kommen wir mal direkt klischeebehaftet an einem Regenbogen vorbei. Es sind aber weder Kobolde noch Goldtöpfe vorzufinden.

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Kilemore Abbey ist ein 1665 gegründetes Kloster und damit die älteste irische Benediktinerinnenabtei. Im imposanten Schloss Kylemore am Ufer des Pollacapall Lough ist man nach mehreren Umzügen aber erst seit 1920 ansässig.

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Man könnte sich das Ganze auch von innen angucken, aber es ist mittlerweile 16:58 Uhr und alles schließt um 17:00 Uhr. Wir beschränken uns daher auf ein paar Fotos von außen und kehren danach ins Auto zurück. Wir wollen jetzt noch für einen kleinen Spaziergang zum Connemara National Park Visitor Center.

Dieses liegt in Letterfrack und von ihm aus kann man auf verschieden lange Rundwege rund um den Diamond Hill starten. Der längste würde drei Stunden dauern und den hatte auch ich für uns ausgesucht, aber dafür sind wir wieder mal zu spät dran.

Kurz die Beine vertreten ist aber drin und deswegen nehmen wir einen kürzeren Weg, der auch schöne Aussichten bietet. Unter anderem kommen wir auch mal wieder an Pferden vorbei.

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Am höchsten Punkt des Rundweges angekommen, ist die Aussicht wirklich grandios. Das schöne Wetter und der Sonnenuntergang tuen ihr übriges. Ein toller Einstand für den ersten Tag in Irland.

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Der Pfad führt dann wieder zum Parkplatz zurück.

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Wegen Corona ist die Besucher-Info wohl aktuell nicht besetzt. Oder ist hier doch was anderes vorgefallen?

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Ehe wir auch noch unfreiwillig in den World War Z geraten, steigen wir lieber wieder schnell ins Auto und begeben uns auf die Rückfahrt nach Galway, wo wir heute übernachten werden.

Unser Nachtlager schlagen wir im Jury’s Inn auf. Das Hotel hatte gute Bewertungen im Internet, aber bei Ankunft kann man schon ganz schön Abnutzung über die Jahre feststellen.

Bemerkenswert gut ist aber die Lage direkt am Spanish Arch und damit auch direkt am Latin Quarter und dem Beginn der Quay Street. Hier gibt es kleine Läden, Bars und Restaurant. Einiges hat aber auch geschlossen und manche Läden bieten teilweise keine Küche an aktuell.

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Ich hatte mich ja eigentlich auf Meeresfrüchte gefreut, aber letztendlich landen wir nachdem wir die Straße einmal hoch und einmal runter gegangen sind in einem Burgerschuppen namens „The Burger Story“.

Service sehr freundlich, aber verpeilt, das Ambiente ausbaufähig, aber – und das ist ja das wichtigste – unser Cheeseburger mit Bacon war sehr lecker. Mit einer der besten Burger der letzten Zeit.

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Nach dem Essen gehen wir noch ein bisschen die Quay Street entlang und landen dann in der The Quays Bar für einen Absacker. Im Übrigen wird man in jedem Lokal nach dem 3G-Nachweis gefragt. Der QR Impf-Code kann jederzeit unproblematisch gelesen werden.

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2-3 Guinness später streichen wir die Segel und gehen nach einem Schwenker über den Eyre Square zurück ins Hotel. Wir sind ja immerhin auch schon seit 3.00 Uhr wach und freuen uns aufs Bett.

Und damit endet der erste Tag in Irland.

Fortsetzung folgt.
 
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B773ER

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19.11.2014
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DRS
Über die Cliffs of Moher und die Dingle Peninsula nach Killarney Teil 1

Wir wären gerne noch länger in Galway geblieben und hätten uns mal die Stadt im Hellen in Ruhe angeschaut, aber der weitere Plan ist stringent und deswegen geht es heute schon früh weiter.

Pünktlich um 8.00 Uhr checken wir aus und gehen dann wieder ins direkt an das Hotel angeschlossene Spanish Arch Parkhaus zu unserem kleinen Japaner, dem wir unseren Koffer wieder einverleiben.

Ich stelle mich ja normalerweise nicht so an und komme zu Hause mit einem wesentlich größeren Auto durch jede enge Gasse und jedes verwinkelte Parkhaus, aber dieses hier am Spanish Arch ist für meinen Geschmack selbst mit dem kleinen Spacestar viel zu eng.

Obwohl dieser einen relativ kleinen Wenderadius hat, muss ich hier und da genau hinschauen oder auch mal zurücksetzen, um schadfrei um die Ecke zu kommen. Wie hier andere mit einem Amarok oder einer M-Klasse reingekommen sind – keine Ahnung. Wahrscheinlich wurde das Parkhaus um diese Autos herumgebaut.

Nach Verlassen des Parkhauses steuern wir zunächst eine Tankstelle an. Auf den Straßen ist schon viel los. Hier und da entsteht ein bisschen Stau, da die LKWs, die die Bierfässer der letzten Nacht aus den Pubs abholen, überall mal halb auf dem Gehweg, halb auf der Straße parken.

Der Liter Bleifrei kostet in Irland aktuell übrigens 1,63 bis 1,72 Euro. Der Spacestar hat allerdings nur einen 35 Liter Tank und beim Bezahlen an der Kasse fällt einem dann somit nicht direkt auf, dass man hier gerade flüssiges Gold getankt hat

Danach fahren wir zu einem Lidl nach Oranmore, um uns mit ein paar Sachen zum Frühstück einzudecken. Leute, die schonmal in Irland waren, können sich wahrscheinlich vorstellen, welches Ziel heute als erstes bei uns auf der Tagesagenda steht. Richtig, die Cliffs of Moher, Irlands bekanntester Steilküstenabschnitt.

Im Prinzip führt die N67 zu den Cliffs, aber hier und da schickt uns Google Maps mal über eine Nebenstraße, was scheinbar ein paar Minuten einspart. So kommen wir unter anderem am Aussichtspunkt des Corkscrew Hills vorbei, den sich unser Mitsubishi tapfer hochgekämpft hat.

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Von hier aus sind es dann noch etwas mehr als 20 Kilometer zu den Cliffs of Moher, bei denen wir gegen 10.15 Uhr eintreffen.

Im Vorfeld hatten wir online Tickets für 7 Euro pro Person gekauft, die wohl günstiger sind, als wenn man sie direkt am Ticket Booth bei der Einfahrt zum Besucherzentrum erwirbt. Diese erlauben uns einen Eintritt zwischen 8.00 Uhr und 11.00 Uhr (später kostet es ein bisschen mehr) und dann kann man so lange bleiben, wie man möchte (theoretisch steht auf der Webseite 2h).

Man hätte auch im Nachbarort parken und dann herlaufen können, aber das ist eher eine Option, wenn man mehr Zeit hat.

Es ist jetzt am Vormittag noch angenehm leer und wir erspähen nur einen einzigen Reisebus und wenige PKW. Wir steuern zunächst mal die Toilette an und gucken uns kurz im Souvenirshop um. Ein paar Sticker für den Topas müssen auf jeder Reise erworben werden.

Insgesamt sind wir wirklich knapp 2 Stunden an den Cliffs unterwegs, laufen einmal ein bisschen in südlicher und einmal in nördlicher Richtung den Burren Way an den Klippen entlang. Hier lasse ich einfach mal die Bilder sprechen.

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Der Vormittag ist eigentlich gar nicht mal unbedingt die geeignetste Zeit, die Klippen zu besuchen, da man ziemliches Gegenlicht hat und der vermeintlich imposantere Teil der Klippen hier noch voll im Schatten liegt. Viele Leute kommen daher auch erst nachmittags bzw. zum Sonnenuntergang. Das hätte so aber nicht in unsere Planung gepasst.

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Wir gehen dann zurück zum Auto und fahren nun weiter in Richtung Süden. Heute müssen wir noch ein Boot erreichen und zwar die Fähre zwischen Killimer und Tarbert über den Shannon River. Diese fährt ab Killimer immer zur vollen Stunde und ich peile die Abfahrt um 14.00 Uhr an.

Wir fahren mal wieder ein paar von Google Maps oktroyierte Abkürzungen durchs Hinterland. Die Straßen sind teilweise echt abenteuerlich. Irgendwo im Nirgendwo ein paar Kilometer nördlich von Killimer wähnen wir uns auf einer Achterbahn.

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Gegen 13.20 Uhr kommen wir am Killimer Ferry Terminal an und reihen uns hinter das einzige andere wartende Auto ein. Die Zeit nutzen wir für ein Eis am Stiel aus dem Kiosk und ein bisschen Beine vertreten auf dem Gelände.

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Eine Erinnerungstafel weist auch noch auf einen von Irlands bekanntesten Morden der jüngeren Geschichte hin. 1819 trieb hier die Leiche von Ellen Hanley vorbei, die im zweiten Anlauf vom Diener ihres Mannes auf dessen Auftrag hin ermordet und im Fluss versenkt wurde.

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Gegen 12.50 Uhr kommt dann unsere Fähre an. Nachdem die ankommenden Fahrzeuge runtergefahren sind, dürfen wir draufrollen. Insgesamt sind es jetzt sechs Autos geworden, die natürlich locker alle Platz finden.

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Die Überfahrt kostet pro PKW übrigens 22 Euro bzw. 19,80 Euro online. Die 10% Rabatt haben wir natürlich mitgenommen. Während der Fahrt wird dann einfach ein Barcode gescannt.

Es geht dann los und man darf auch aus dem Auto aussteigen und die frische Luft genießen. Im Prinzip soll man auch hier eine Maske tragen, aber da wir an der Reling alleine auf einer Bank sitzen, lassen wir sie hier mal unten und die anderen Mitfahrer halten es ebenso.

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Nach rund 20 Minuten haben wir dann die Flussüberquerung hinter uns und kommen am Tarbert Ferry Terminal an.

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B773ER

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19.11.2014
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Über die Cliffs of Moher und die Dingle Peninsula nach Killarney Teil 2

Von hier aus wollen wir nun rund 100km in den Fischerort Dingle auf der Dingle Halbinsel fahren. Ich hatte mich im Vorfeld dafür entschieden nicht den ganz direkten Weg zu nehmen, sondern über den Conor Pass zu fahren, was sich bei dem tollen Wetter als die richtige Entscheidung herausstellte.

Nachdem wir schon einige Serpentinen hinter uns gelassen und aufgrund der engen Straße immer mal Platz für den Gegenverkehr machen mussten, kommen wir dann irgendwann gegen 16.00 Uhr am Conor Pass Wasserfall an.

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Oberhalb des Parkplatzes liegt zudem der Peddler’s Lake. Dafür klettern wir die rutschigen Felsen hoch und werden mit tollen Ausblicken belohnt.

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Natürlich sehen wir auch hier mal wieder einen Regenbogen.

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Nachdem wir es dann wieder ohne Genickbruch runter zum Parkplatz geschafft haben, fahren wir dann weiter Richtung Dingle und machen noch einen kleinen Stopp auf Höhe des offziellen Ausscihtspunktes für den Conor Pass.

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Von hier sind es noch ungefähr 7 Kilometer runter in den Ort. Es geht hinab mit 10% Gefälle.

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In Dingle angekommen, stellen wir uns auf einen großen öffentlichen Parkplatz, der ab 17.00 Uhr kostenfrei ist und laufen dann mal in Richtung „Hauptstraße“.



Wir haben jetzt langsam Hunger und entscheiden uns bei The Fish Box einzukehren, was sich wieder mal als Glücksgriff herausstellen sollte.

Zunächst stehe ich aber vor einem Problem, da wir am Eingang wieder mal nach unserem 3G-Nachweis gefragt werden und mir auf einmal das Gesicht einschläft. Zuvor war nach dem ganzen Navigieren (und der nicht funktionierenden Lademöglichkeit im Auto) an den Wasserfällen mein Handy ausgegangen. Ich hatte mir nichts weiter dabei gedacht, aber damit war nun auch meine digitale Vorzeigemöglichkeit der Impfung weggefallen und meinen Impfpass hatte ich im Auto.

Aber kein Drama bei den freundlichen Leuten in Dingle. Der Kellner bietet mir an, mein Handy mit seinem Kabel an die Steckdose zu hängen und ihm nach dem Essen meinen Nachweis zu zeigen. Große Klasse und mal wieder nur ein Beispiel für die Gastreundlichkeit und Unkompliziertheit der Iren.

Lisa ist für Seafood nicht so zu begeistern und wählt einen Burger. Ich entscheide mich für „The Fishbox“, die ein bisschen von allem enthält – Fang des Tages, Calamari, Scampi, Fritten und Salat.

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Nun mag ich Fisch eigentlich ein bisschen natürlicher und nicht so im Backteig ertränkt, wie man ihn normalerweise bei Fish n Chips kennt, aber diese Variante stellt eine willkommene Abwechslung zu den herkömmlichen Chip Shops dar.

Der Backteig ist ganz dünn und leicht und der Fisch ist super frisch. Hier ist von Vorteil, dass das Restaurant seinen Fisch selber in der Region fängt und dann abends auf den Teller bringt. Was anderswo oftmals ein reines Marketingversprechen ist, kann man hier sehr einfach herausschmecken.

Nach dem Essen nehme ich mein Handy wieder entgegen und zeige noch schnell meinen Impfnachweis vor und dann laufen wir noch ein bisschen durch den Ort. Dingle ist im besten Sinne schön bunt. Manche mögen das als kitschig empfinden, aber hier passt es irgendwie her.

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Dick Mack’s ist wohl einer der beliebteren Pubs in Dingle. Ein bekannter Running Gag des Ortes wurde auf dem gelben Tor verewigt.

Generell zeichnen einige Pubs sich übrigens dadurch aus, dass man in ihnen nicht nur einen heben, sondern auch Dinge des alltäglichen Lebens besorgen kann, wie zum Beispiel Lederwaren und dergleichen. Das war früher so üblich und heutzutage hat man es für die Touristen mancherorts so beibehalten.

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Unten an der Marina wird uns dann noch ein schöner Sonnenuntergang geboten.

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An diesem Punkt entscheiden wir uns, den Rückweg zum Auto anzutreten, da wir nicht gar so spät in Killarney ankommen wollen. Unterwegs kommen wir noch am The Dingle Pub vorbei, der zwar auch sehr einladend aussieht, aber uns heute nicht als Gäste sehen wird. Nächstes Mal dann.

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Im letzten Licht des Tages legen wir dann unterwegs noch einen Stopp am Inch Beach ein.

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Die restliche Fahrt empfinde ich dann persönlich als sehr unangenehm. Die Lichtausbeute des Mitsubishis kommt mir eher vor wie Kerzenschein und die Landstraßen sind natürlich alle nicht gescheit beleuchtet und Randmarkierungen gibt es auch kaum.

Aber auch der Ritt geht unbeschadet zu Ende und wir erreichen gegen 20.30 Uhr das Killarney Court Hotel, wo wir die kommenden zwei Nächte übernachten werden.
 

Bilbo

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28.10.2009
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Schöne Bilder und es kommt viel bekannt vor. Aber mein Gefühl ist das ihr sehr viel in den Trip gepackt habt und das schönste in Irland nur wenig geniessen könnt. Für mich sind das die Menschen. Noch nirgends in meiner 50 besuchten Ländern so nette und herzliche Menschen kennengelernt. Und wenn man mal mehr als ein Tag am gleichen Ort ist dann findet man noch mehr Zugang zu den Iren.
 
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B773ER

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19.11.2014
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Aber mein Gefühl ist das ihr sehr viel in den Trip gepackt habt und das schönste in Irland nur wenig geniessen könnt. Für mich sind das die Menschen. Noch nirgends in meiner 50 besuchten Ländern so nette und herzliche Menschen kennengelernt. Und wenn man mal mehr als ein Tag am gleichen Ort ist dann findet man noch mehr Zugang zu den Iren.
Da hast du absolut Recht und das habe ich ja zwischen den Zeilen auch schon ein bisschen durchblicken lassen. Unser Ziel ist es auf jeden Fall, nochmal für zwei Wochen oder so am Stück wiederzukommen. Das ständige "Heute hier und morgen dort" hat zwar den Vorteil, dass man viel sieht, aber auch nicht immer alles genießen kann. Uns fehlt auch die Zeit, mal eine ausgiebige Wanderung zu machen. Mal nur eine halbe Stunde die Beine vertreten ist ja witzlos.

Das holen wir aber alles mal nach. Hier ging es jetzt darum, mal ein paar Tage frische Luft zu schnappen und Irland hatte sich eher zufällig ergeben. :)

Wobei ich dir auf jeden Fall zustimmen möchte, ist der Punkt mit den Menschen. Selbst mit unseren, aufgrund der Kürze, nur oberflächlichlichen Berührungspunkten haben wir das bereits genau so empfunden. Was mir aufgefallen ist: die Freundlichkeit wirkt nicht so aufgesetzt wie beispielsweise in den USA. Die Leute sind aufrichtig nett und freuen sich, mal ins Gespräch zu kommen. Überall wo wir waren, wurden wir mal in einen Plausch verwickelt, sei es nun vom Personal oder auch von einheimischen Gästen.
 

B773ER

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Killarney National Park und Ring of Kerry Teil 1

Der Tag in Killarney startet nach einer ausgiebigen Dusche zum Wachwerden mit einem leckeren Full Irish Breakfast im Restaurant des Killarney Court Hotels.

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Der Gastraum ist gemütlich eingerichtet, wir bekommen einen Tisch in der Ecke mit dem Kamin zugewiesen. Die total freundlichen Kellnerinnen sind alle schon etwas älter und wir werden von vorn bis hinten „bemuddelt“, wie wir hier in Sachsen gerne sagen.

Jeder Wunsch wird uns von den Lippen abgelesen und wir werden ständig gefragt, ob es uns gut geht und ob noch etwas fehlt. Gastfreundlich sind sie, die Iren.

Danach steigen wir ins Auto und fahren zum ersten Spot für den heutigen Tag. Es geht zum Ross Castle, gelegen an den Ufern des Lough Leane im Killarney National Park.

Dort angekommen, ist der Parkplatz bis auf das Auto eines Joggers komplett leer und am Seeufer herrscht noch Stille. Klar, wir sind auch vor der offiziellen Öffnungszeit hier.

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Das Schloss, bzw. was davon übrig ist, ist nicht sonderlich spektakulär. Man könnte wohl auch innerhalb der Öffnungszeiten in den Turm reingehen, aber wenn ich mir die Bilder im Internet mal so anschaue, gibt es da auch nicht viel zu sehen.

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Hinter dem Schloss hat man einen guten Ausblick auf den See. Außerdem liegen hier ein paar Ausflugsboote, die Touristen über den See schippern.

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Das Schloss stammt übrigens aus dem 15. Jahrhundert. Eine Legende besagt, dass der ursprüngliche Burgherr O’Donoghue immer noch am Boden des Sees existiert und alle sieben Jahre am ersten Morgen im Monat Mai aufsteigt und dann mit seinem prächtigen weißen Pferd um den See reitet. Wer ihn dabei sieht, dem blüht Glück bis ans Lebensende.

O’Donoghue haben wir leider nicht gesehen, aber dafür beobachten wir den vorerwähnten Jogger schon bei seiner zweiten Runde (um den ganzen See läuft er anscheinend nicht). Da es hier ansonsten nichts weiter zu sehen gibt, gehen wir zurück zum Auto und fahren weiter zu den nächsten Punkten auf dem tagesplan im Killarney National Park, Muckross House und Muckross Abbey, die am selben See, nur ein paar Kilometer weiter entfernt liegen.

Es gibt einen Parkplatz, der zwischen beiden Sehenswürdigkeiten liegt und dort parken wir den Mitsubishi.

Zunächst laufen wir zum Muckross House, welches näher am Parkplatz liegt. Dieses ansehnliche, schlossgleiche Herrenhaus stammt aus dem 19. Jahrhundert und sogar Königin Victoria hat hier im August 1861 ein paar Tage zugebracht.

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Danach laufen wir von hier aus rund zwei Kilometer zur Muckross Abbey. Zwischen beiden Orten liegt eine Art Park. Mehre Wege führen in Richtung Abbey und wir entscheiden uns für die Route, die ein bisschen näher am Ufer des Sees entlangführt.

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Wir kommen an vielen alten, großgewachsenen Bäumen vorbei und einen Blick aufs Wasser bekommt man hier und da auch.

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Der letzte Teil des Weges führt durch ein dichteres, fast märchenhaftes Waldstück.

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Als wir an der Muckross Abbey ankommen, fühle ich mich aus irgendeinem Grund an den Film „The Others“ mit Nicole Kidman erinnert. Muss wohl auch an den alten Grabsteinen liegen, denn an die alte Abtei ist auch ein kleiner Friedhof angeschlossen. Sowohl im Inneren der Abtei als auch auf dem Friedhof sind übrigens vier als „Kerry Poets“ bekannte Dichter aus der Region begraben.

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Die Muckross Abbey wurde im Laufe ihrer Geschichte mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Ursprünglich wurde die Abtei 1340 von Franziskaner Mönchen gegründet.

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Die Anlage ist so weit ganz gut erhalten. Am beeindruckendsten ist sicherlich die große Eibe im Kreuzgang.

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Nach der Besichtigung der Abtei machen wir uns zurück auf den Weg zum Auto. Abermals soll es nun nur ein paar Kilometer weiter gehen, denn ich hatte für uns eine kleine 2-3-stündige Wanderung am Torc Mountain rausgesucht.

Den als „Killarney Hiking Parking Lot” bei Google Maps betitelten Parkplatz finden wir noch ganz einfach, allerdings ist hier der Empfang sehr schlecht und das ist insofern unpraktisch, als dass ich jetzt nicht mehr weiß, welchen Weg wir eigentlich gehen wollten.

Kein Problem, denke ich mir und gehe zum Lageplan, der sich am Rande des Parkplatzes befindet. Hier sind drei verschiedenfarbige Wanderrouten dargestellt und wir entscheiden uns mit dem roten für den schwierigsten und längsten der drei, in der Annahme, dass es der Weg ist, den ich ursprünglich rausgesucht habe.

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Ich muss an der Stelle jetzt nicht erwähnen, dass sich später herausstellen wird, dass mein präferierter Weg hier natürlich nicht abgebildet ist und wir ganz woanders entlanggehen hätten müsse, oder?

Dennoch geht es die nächsten zwei Stunden einmal quer durchs Gelände und auch dieser Weg entpuppt sich als recht sehenswert und ist zwischendurch sogar ein bisschen anstrengend. Genau das Richtige, um mal richtig durchzuatmen.

Zunächst kommen wir unterhalb des Parkplatzes am Torc Waterfall vorbei.

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Von hier aus ist der Weg erstmal nur flach bzw. geht es dann auch zeitnah bergab, bis wir im weiteren Verlauf an den tiefergelegenen Parkplätzen, die auch als alternative Ausgangspunkte für die Rundwege dienen, vorbeikommen.

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Von dort aus läuft man dann wieder parallel zum Ufer des Sees, bis man die zweite Hälfte des roten Weges erreicht. Und hier beginnt dann der Teil, der auf dem Wegeplan als „strenuous“ bezeichnet wird. Ab sofort geht es nämlich erstmal einen steinigen Weg steil bergauf.

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Klar, wenn man es vorher nur bergab ging, dann kann es jetzt auch nur bergauf gehen und das ist für mich heute tatsächlich anstrengender, als es auf den Bildern zunächst rüberkommt (wenn das mal nicht am üppigen Frühstück liegt) und ich wünsche mir zwischendurch mal kurz ein Sauerstoffzelt.

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Zwischendurch erhält man immer mal wieder einen kleinen Blick auf den See.

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Und auch motivierende Botschaften finden sich am Wegesrand in Form von bemalten Steinen. Folgendes Bild schickt mir Lisa zwischendurch per Whatsapp, als sie schon ein ganz paar Meter Vorsprung hat, weil ich langsam mache, „um den Ausblick und die Natur zu genießen“.

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Irgendwann habe ich es dann aber auch hochgeschafft und von hier aus führt der Weg dann wieder ohne große Anstiege zurück zum Parkplatz. Belohnt wird man für die Strapazen mit Ausblicken auf den See und sogar das vorher besuchte Muckross House erspähen wir noch einmal aus dieser Perspektive.

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Zurück im Auto beiße ich erstmal beherzt in einen giftgrünen Apfel von Lidl Ireland. Ein bisschen Zucker tut nach dem bisschen Beine vertreten jetzt ganz gut.
 

B773ER

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Killarney National Park und Ring of Kerry Teil 2

Wir wollen jetzt weiter entlang des Ring of Kerry fahren. Der nächste Stopp ist am Ladies View eigeplant, aber unterwegs kommen wir noch an einem Parkplatz in Nähe der Mündung des Owengariff Rivers in den Upper Lake Killarney vorbei. Also halten wir auch hier nochmal an.

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Übrigens stehen hier auf fast jedem Parkplatz Schilder, auf denen mehrsprachig das Wort „Achtung!“ geschrieben steht. Wovor genau gewarnt wird, weiß ich nicht, aber es sieht mir nach Businesskasper mit Steinschlag im Sixt Mietwagen aus.

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Danach erreichen wir ein paar Minuten später den Ladies View. Frauen sehe ich hier keine, aber es gibt nochmal einen Ausblick ins Tal, u.a. auf den Upper Lake Killarney, an dem wir gerade eben gehalten haben.

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Noch ein paar Kilometer weiter erreichen wir dann Moll‘s Gap, von wo aus man u.a. einen Blick auf die Berge der MacGillycuddy's Reeks hat.

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Mitten hier im Nirgendwo an der Gabelung von N71 und R568 befindet sich auch eine Avoca Filiale.

Avoca ist ein überall mal in Irland vertretenes Unternehmen, welches unter anderem Wollartikel und andere Kleidungsstücke produziert, aber auch Shops, Cafés und Bäckereien bzw. eine Kombination aus all dem betreibt.

Hier beschließen wir zum Mittagessen einzukehren. Im Erdgeschoss gibt es einen Laden und im zweiten Stock befindet sich das kleine order-at-the-counter Restaurant, in dem „organic food“ angeboten wird.

Zur Auswahl stehen viele verschiedene frische Sachen. Leider ist das Lachsfilet schon aus. Ich entscheide mich schließllich für Fish Cake, in welchem dann wiederum Lachs drin ist (!?) mit zwei Salatbeilagen in Form von Kichererbsensalat und fancy Kartoffelsalat und bei Lisa gibt es ein Stück Quiche mit Salat. Beides schmeckt sehr gut.

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Nach dem Essen folgendes Gespräch: „Mir ist irgendwie kalt. Willst du noch ‚nen Kaffee? Ich trinke einen Tee, glaube ich“. „Ok, meinetwegen, wenn du mich so fragst…“

Zurück an den Tisch kommt Lisa dann allerdings nicht nur mit den beiden Heißgetränken, sondern auch noch mit einem riesigen Stück Apfelkuchen. I love this girl.

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Das Stück ist so groß, dass es locker für zwei reicht. Wir sind beide nicht traurig, noch einen Moment länger sitzen bleiben zu können und nicht direkt weiterfahren zu müssen. Außerdem ist die Aussicht von hier oben ganz nett.

Als wir dann fertig sind, nehme ich aus dem Shop noch ein Geschenk-Set von Mic’s Chilli Inferno Sauces mit vier verschiedenen Flaschen zum Probieren mit.

Einmal war die bunte Aufmachung zu verlockend und zweitens muss man natürlich mal irische Chilisoße gekostet haben. Im Nachhinein kann ich die Soßen übrigens wärmstens empfehlen. Bei der Inferno Extreme (100000 Scoville) ist dies wörtlich zu verstehen. Es gibt aber noch wesentlich schärfere Versionen im Programm, wie z.B. die Voodoo Reaper mit 1,2 Mio. Scoville, aber das ist dann eher was für Leute, die sich selbst nochmal spüren wollen.

Wir fahren dann weiter entlang des Ring of Kerry und halten hier und da nochmal am Wegesrand, u.a. in der Nähe des Brackaharagh Beach. Die frische Seeluft tut gut.

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Einen weiteren Halt legen wir noch in Waterville an der Touristen-Information direkt am Strand ein, da nach Kaffee und Tee zum Mittag ein Boxenstopp dringend nötig ist.

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Wettermäßig sieht es hier kurzweilig mal ein bisschen düsterer aus. Generell haben wir heute nicht das gleiche Glück wie mit dem Sonnenschein der letzten Tage, aber immerhin bleibt es trocken.

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Mittlerweile ist es fast 15.30 Uhr und wir grübeln schon so langsam, ob wir umkehren und zurück nach Killarney fahren sollen, aber ein paar Kilometer fahren wir noch weiter zum Parkplatz des Bolus Barracks Loop Walks.

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Wir sind allerdings nicht hier für den Rundweg in dieser letzten Ecke der Insel, da sowohl Lisa als (ehrlicherweise) auch mich nichts mehr zu einer 1,5-stündigen Wanderung am späten Nachmittag bewegen kann.

Jedoch hat man von hier auch einen Blick auf die Skellig Islands. Skellig Michael kennt der eine oder andere vielleicht aus „Star Wars: Das Erwachen der Macht“. Bekannt ist die Insel aber zusätzlich auch, weil sie die Überreste eines alten mittelalterlichen Klosters aus dem 6. Jahrhundert beherbergt. Durch die Lage war das Kloster damals natürlich total abgelegen und auch heute erreicht man die Insel nur per Boot und auch nur im Sommer und Herbst.

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Da wir nicht das Glück haben, dorthin mit dem Boot überzusetzen, anbei mal eine Aufnahme sponsored by Wikipedia:

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Das wäre natürlich mal eine coole Nummer für den nächsten Irland Trip.

Bevor ich zurück ins Auto gehe, lasse ich nochmal den Blick in die Landschaft schweifen.

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Zurück im Auto sind wir uns beide einig, dass es jetzt Zeit ist, umzukehren und zurück nach Killarney zu fahren. Wir haben beide keine Lust, wieder durch die Dunkelheit zu fahren und irgendwie ist nach der vielen Fahrerei heute auch schon ein bisschen die Luft raus. Man muss ja auch immer noch ein bisschen Programm für den nächsten Besuch lassen.

Wenn ich eins an der Stelle schonmal festhalten kann, dann dass ich die Fahrtzeiten und die Straßenverhältnisse in Irland total unterschätzt habe. Für wenige Kilometer fährt man hier stundenlang. Wenn man sich wirklich in Ruhe etwas anschauen will, dann braucht man hier wesentlich mehr Zeit. Das gilt es beim nächsten Mal definitiv bei der Planung zu beachten.

Nach 1,5h kommen wir dann wieder am Killarney Court Hotel an, machen uns kurz frisch und beschließen dann ins zu Fuß 15 Minuten entfernte Stadtzentrum zu laufen.

Dort angekommen stellen wir fest, dass in Killarney wesentlich mehr los ist, als zwei Abende zuvor in Galway. Die Kneipen und Restaurants sind alle voll, die Läden haben noch offen und in der Fußgängerzone sind viele gut gelaunte Leute unterwegs.

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Lisa steht der Sinn heute nach Pasta und ich hätte gerne Muscheln. In der Hoffnung, dass wir beide unsere Wünsche erfüllt bekommen, steuern wir das hipp eingerichtete Restaurant „Salvador’s &Robertino‘s“ an.

Als Vorspeise bestelle ich einen Teller Miesmuscheln, der als light bite beschrieben wurde. In Anbetracht der riesigen Portion hätte mir das locker auch als Hauptspeise gereicht, aber das konnte ja keiner ahnen.

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Als eigentlich nun nicht mehr benötigten Hauptgang gibt es danach für mich noch Seafood Pasta. Also noch mehr Muscheln. Lisa bekommt eine halbwegs okaye Carbonara hingestellt.

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Aufgrund der Völlerei dem Erbrechen nahe, bezahle ich danach die Rechnung und wir gehen wieder raus an die frische Luft und schlendern noch ein bisschen die Straße entlang, gucken hier und da mal in die Geschäfte und Souvenirläden.

Außerdem gibt es hier auch wieder eine Filiale von Murphy’s Ice Cream, wie auch schon in Dingle, und hier haben wir jetzt endlich mal die Gelgenheit, das hochgelobte Eis zu testen. Dessert geht ja irgendwie trotzdem immer.

Lisa hat irgendwas mit Cookies und Schokolade und ich wähle Honeycomb Caramel und Butterscotch. Wirklich richtig lecker! Besonders Butterscotch erinnert mich an Werther’s Echte, die mir meine Uroma früher immer zugesteckt hat, wenn wir sie besucht haben.

Danach beschließen wir, den Rückweg ins Hotel anzutreten. Für einen Absacker fühlen wir uns heute Abend zu matschig.

Unterwegs entdecken wir noch eine sinnvolle Weiternutzung einer alten Telefonzelle:

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Todmüde fallen wir dann gegen 22.00 Uhr ins Bett.
 
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FlyingHigh00

Reguläres Mitglied
23.09.2012
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Übrigens stehen hier auf fast jedem Parkplatz Schilder, auf denen mehrsprachig das Wort „Achtung!“ geschrieben steht. Wovor genau gewarnt wird, weiß ich nicht, aber es sieht mir nach Businesskasper mit Steinschlag im Sixt Mietwagen aus.

Das ist ein Zeichen dafür, dass man nichts wertvolles im Auto liegen lassen soll. Sonst könnte man mit einem Einbruch rechnen.
 

B773ER

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19.11.2014
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Zurück nach Dublin

Und nun sind wir schon am letzten Tag vor der Heimreise angekommen. Für heute steht auf der Tagesordnung, nach Dublin zurückzukehren und dort den Tag in der Stadt zu verbringen.

Das heißt, dass nach einem weiteren ausgiebigen Frühstück im Killarney Court Hotel und dem Check-Out aus ebendiesem, noch rund 300 km Fahrt vor uns liegen.

3 Stunden und 40 Minuten später erreichen wir dann unser Ziel und werden im Stadtzentrum von Dublin erstmal vom Schlag getroffen und sind überrascht, was für Menschenmassen hier unterwegs sind. Es ist schon ein sehr starker Kontrast zu den eher ruhigen Landstrichen der letzten Tage.

Das hat im Übrigen auch zur Folge, dass unser ursprünglich angesteuertes Parkhaus in der Dury Street voll ist. Im dritten Anlauf wird es dann der Brown Thomas Car Park.

Das Parken in den abermals recht engen Parkhäusern Dublins ist übrigens kein Schnäppchen, aber das hatte ich schon im Vorfeld bei der Recherche festgestellt.

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Nun war es ja nach der langen Fahrt schon wieder Mittagszeit und uns knurrte langsam schon der Magen. Im Vorfeld hatte mich ein befreundeter Arzt aus Bangkok auf Instagram angeschrieben und mir erzählt, dass seine nach Irland ausgewanderte Cousine in Dublin lebt und wenn wir Tipps und Empfehlungen bräuchten, sollten wir nur Bescheid sagen und er würde den Kontakt herstellen.

Gesagt, getan und neben Vorschlägen für unsere Rundreise gab es auch eine Empfehlung für das ihrer Meinung nach beste Thai Restaurant der Stadt, das Full Moon, weil ihr Cousin ihr schon erzählt hatte, dass man damit bei uns offene Türen einrennen würde. Dort laufen wir dann auch als erstes hin.

Im nett eingerichteten Restaurant, welches nur ein paar Gehminuten von unserem Parkhaus entfernt liegt, bestellen wir bei der sehr freundlichen Bedienung unser Lieblingsessen, Pad Kra Pao Moo und eine Portion Som Tam Boo Pla Ra (mit soft shell crab).

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Beides ist super lecker und schmeckt wie in Thailand, außerdem ist es schön scharf. Ich hatte vorher für mich thai spicy bestellt, Lisa wollte ihres etwas lascher, behauptet aber felsenfest, dass sie die scharfe Portion bekommen hat. Waren dann wohl beide scharf, denn mir brennt auch der Mund und aus meinen Augen laufen Tränen (der Freude).

Das Essen ist also soweit recht authentisch, nur preislich liegen wir für 4 Coke Zeros, 3 Portionen Reis, 2 Portionen PKP und dem Som Tam mit 60 Euro, inkls. Trinkgeld bei rund dem 12-15 fachen des thailändischen Preis, aber wir sind ja hier auch in Dublin und nicht in Bangkok.

Dennoch kann ich das Full Moon uneingeschränkt weiterempfehlen.

Danach gehen wir wieder raus an die frische Luft und laufen mehr oder weniger ohne Ziel durch die Straßen. So richtig einen Plan haben wir uns für Dublin nämlich gar nicht gemacht.

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Für uns war vorher nur klar, dass wir keine große Lust auf die Guiness Brauerei, Jameson oder das Book of Kells in der Bibliothek des Trinity Colleges haben. Bei letzterem hätte mich ein Foto von der alten Bibliothek eh mehr gereizt, als das Buch selbst.

Nun hätte es hier noch 1-2 Museen gegeben, die ich mir vielleicht gerne angeschaut hätte, aber dafür sind wir jetzt, wo es schon nach 14 Uhr ist, auch schon wieder ein bisschen zu spät dran. Also wird es nur ein entspannter Bummel durch die Stadt.

Durch die Nebenstraßen, hier im Stadtteil Temple Bar, gelangen wir dann auch mal kurz an den Fluss Liffey, aber einen besonders schönen Ausblick gibt es da nicht.

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Danach machen wir einen Abstecher zur Christ Church Cathedral, die ältere der beiden mittelalterlichen Kathedralen der Stadt. Mir fällt ein, wie gerne ich mal wieder nach Neuseeland möchte.

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Wenn wir schon im Stadtteil Temple Bar sind, dann liegt hier natürlich auch DIE Temple Bar. Die kennt man von Fotos, selbst wenn man noch nicht in Dublin war. Dort wollen wir als nächstes hin. Ortskundige Leser merken schon, dass wir ein bisschen ping-pong laufen.

Temple Bar ist so ein bisschen auch der alternative Anlaufpunkt in Dublin. Naturgemäß gibt es hier auch viel Street Art und bunte Ecken.

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Wir laufen weiter entlang der stark befahrenen Dame Street und biegen dann irgendwann links ab, kommen auf der Essex Street raus und haben dann bald schon The Temple Bar im Blick. Spätestens hier findet man dann auch die ganzen anderen Touristen.

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Hier ist anscheinend schon Weihnachten. An ein Bier in dem Schuppen ist aufgrund des Andrangs am heutigen Samstag nicht zu denken, aber Pubs gibt es hier ja zur Not wie Sand am Meer.

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Danach fällt uns ein, dass wir unbedingt noch Briefmarken für unsere an den Cliffs of Moher erworbenen Postkarten brauchen. In anderen Ländern kann man sowas ja auch immer mal in den Souvenirläden selbst kaufen, aber in Irland ist das, basierend auf vier Stichproben, anscheinend anders, also müssen wir in ein richtiges Post Office.

Das einzige, welches heute noch offen hat, ist das General Post Office in der O’Connel Street, also machen wir uns dahin auf den Weg.

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Nach dem Überqueren der O’Connel Bridge müssen wir uns erstmal durch die immer dichter werdenden Menschenmengen drängen. Gefühlt ist ganz Dublin heute zum Shoppen und Flanieren unterwegs.

Nebenbei bemerken wir aber auch die eine oder andere Polizeiabsperrung und denken uns noch nichts dabei, bis wir dann vorm GPO ankommen und eine wilde Horde Schwurbler sehen. Die Fraktion gibt es also hier leider auch.

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Diese lassen wir aber links liegen und gehen schnell ins Post Office, um die Briefmarken zu besorgen. 2 Euro pro Stück ist auch recht hochpreisig im europäischen Vergleich, aber sei’s drum.

Auf der Seite des Flusses hält uns dann nicht ganz so viel, also überqueren wir wieder die Brücke und gehen wieder in Richtung des Areals rund um die Grafton Street, um als nächstes das Powerscourt Centre anzusteuern.

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Das sieht von innen zwar ganz nett aus, aber das Angebotene haut uns jetzt nicht wirklich vom Hocker und so gehen wir zeitnah wieder nach draußen.

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Unter anderem kommen wir dann an der Statue von Molly Malone vorbei, die in einem alten irischen Volkslied besungen wird, welches so etwas wie die inoffizielle Hymne von Dublin ist.

In Dublin's fair city
Where the girls are so pretty
I first set my eyes on sweet Molly Malone
As she wheeled her wheelbarrow
Through streets broad and narrow
Crying, "Cockles and mussels, alive, alive, oh!"

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Warum da jetzt manche Teile der Statue polierter sind als andere, das weiß nur die Fischhändlerin Molly.

Wir ziehen danach noch ein bisschen weiter durch die Straßen und kommen an vielen vollen Bars und Restaurants vorbei. Erst seit kurzem ist das für die Iren in dem Umfang überhaupt wieder möglich.

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Außerdem kommen wir noch am Stephen’s Green Shopping Centre vorbei und schauen mal rein. Ein irgendwie merkwürdiges, schon älteres Kaufhaus. Es scheint ein bisschen wie aus der Zeit gefallen und die Ladenauswahl ist auch kurios.

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Danach beschließen wir dann, noch einen Absacker in der Nähe unseres Parkhauses zu trinken. Ein Pub mit freien Plätzen ist gar nicht mal so leicht zu finden, aber wir bekommen dann schließlich im J.T. Pim’s einen Platz und bestellen Cider und ein lokales Bier, Five Lamps, was aber ziemlich dünn daherkommt.

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Nach dem (fahrerfreundlichen) Bierchen decken wir uns noch kurz beim nahegelegenen Marks & Spencer mit ein paar Kleinigkeiten zum Abendessen ein, denn großen Hunger haben wir heute nicht mehr.

Danach holen wir das Auto aus dem mittlerweile recht leeren Parkhaus ab und löhnen natürlich vorher noch schmale 25 Euro für knappe 6 Stunden Parken.

Für uns geht es schon jetzt in Richtung Flughafen, denn ich habe für die Nacht in Dublin das sehr neue Holiday Inn Dublin Airport für 53 Euro die Nacht mit Corporate Benefits schießen können.

Dort angekommen, stellen wir unser Auto ins Parkhaus und rollen mit dem Koffer an die Rezeption. Der Check-In geht schnell und ist freundlich, obwohl die Bude voll ist. Obendrauf gibt es für den Gold-Status (wir haben mit IHG normalerweise nichts am Hut, aber es gab ja vor kurzem die einfache Status Promo, wo das mangels Alternativen bei zwei Nächten in Siegen nebenbei mit abgefallen ist) noch zwei Drink-Voucher (wahlweise hätte es auch Punkte gegeben).

Ich schiebe der Dame noch schnell das Parkticket rüber, welches nun eigentlich auf 6 Euro rabattiert werden müsste. Wie wir am nächsten Morgen feststellen werden, war das Parken aber ganz umsonst. Sicher nicht so gewollt, aber danke!

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Das Zimmer ist ansprechend modern und funktional eingerichtet. Für eine Nacht am Flughafen richtig gut und in Anbetracht des Preises sowieso.

Wir gehen dann noch runter an die Bar, unseren Getränke-Voucher einlösen, auf dem eigentlich explizit angekreuzt ist, dass es für Goldies nur die Getränke und keine Snacks gibt.

Die abermals sehr freundliche Barfrau sagt trotzdem, dass wir uns bitte je einen Snack aussuchen sollen und empfiehlt noch, dass eine Erdnüsse und der andere Chips nehmen soll, damit wir eine gute Mischung haben. Wenn das Personal beim "Maximieren" hilft… :D

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Das Hotel scheinen recht viele Leute im Vorlauf (oder ggf. auch nach) ihrer Flugreise zu buchen. Im Bar- und Restaurantbereich sind jedenfalls fast alle Plätze belegt und auch sonst sind im Hotel viele Menschen unterwegs.

Wir bleiben noch eine Weile sitzen, gehen dann wieder rauf aufs Zimmer, um die Sachen für die morgige Heimreise zu packen und legen uns dann zeitnah auch ins sehr bequeme Bett.

Das HI können wir schonmal ohne Bedenken weiterempfehlen, wenn es mal wieder gute C/F-Tarife ab/über DUB gibt. :)
 

B773ER

Erfahrenes Mitglied
19.11.2014
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DRS
The Czech detour - Heimreise mit Umweg über Prag

Heute steht die Heimreise an. Wie eingangs schon erwähnt, werden wir aber nicht nach Dresden zurückfliegen, sondern nach Prag.

Zunächst steht aber erstmal LH2517 nach München um 10.30 Uhr auf dem Plan und davor muss auch noch unser Kampf-Mitsubishi wieder bei Avis/Budget abgegeben werden. Da das Hotel direkt eine Circle K Tankstelle nebenan hat und der Flughafen nur eine Abfahrt weiter entfernt liegt, reicht es locker, dass wir uns erst 8.30 Uhr aus dem Hotel-Parkhaus begeben.

Das Auftanken ist schnell erledigt und 8.45 Uhr sind wir schon im Rückgabe-Bereich von Avis/Budget im Parkhaus des T2. Die Rückgabe verläuft unspektakulär.

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Den Spacestar geben wir mit rund 1300 km mehr auf der Uhr wieder ab. Ich werde ihn nicht vermissen.

Ich spreche nebenbei noch proaktiv ein paar Kratzer an, die nicht im (komplett leeren) Schadensprotokoll vermerkt, aber bei der Übernahme des Wagens durchaus sichtbar waren und von denen ich auch Fotos gemacht habe, aber der Kommentar des Mitarbeiters ist in etwa wie folgt: „Für mich sind das keine Kratzer. Solange alle vier Räder dran sind, seid ihr good to go.“ Na dann. Ist ja fast wie in den USA.

Danach rollen wir rüber ins T1 und reihen uns am Business/First/*G-Schalter ein. Vor uns ist eigentlich nur ein Pärchen, aber nachdem dieses fertig und wir eigentlich dran sind, zieht von links aus der ewig langen Eco-Schlange ein Typ in Jogginghose rein, der weder kapiert, dass er im Light-Tarif keinen Koffer kostenlos mitnehmen kann, noch dass er sich gerade an der falschen Schlange vorgedrängelt hat. Er wird dann folgerichtig auch erstmal weggeschickt.

Da eine andere Frau das gleiche Spiel durchziehen möchte, mache ich diesmal einen beherzten großen Schritt nach vorne. Man könnte ja auch mal erwarten, dass das Personal etwas sagt, wenn sie sehen, dass berechtigte Kunden warten, aber die Mitarbeiterin war eh nicht ganz auf der Höhe der Ereignisse.

Als ich sie gerade noch rechtzeitig darauf hinweise, dass sie das Priority-Tag am Koffer vergessen hat, sagt sie: „Oh, ich dachte das wäre der Koffer ihrer Begleitung!“ A) Habe ich den Koffer aufgegeben und es stand auch mein Name auf dem Anhänger und B) hat selbstverständlich auch die Begleitperson Anspruch. Also Quatsch mit Soße.

Nebenbei werden natürlich auch noch der Impfnachweis sowie das PLF für CZ „kontrolliert“ und für gut befunden und dann können wir uns Richtung Siko begeben.

Dort sind wir innerhalb von knapp 10 Minuten durch. Nicht besonders schnell, aber es gibt halt auch mal wieder die üblichen Verdächtigen. Immerhin können mehrere Leute gleichzeitig ihr Zeug auspacken.

Danach biegen wir nach der Siko erstmal links ab, weil ich nur flüchtig eine Lounge in die Richtung ausgeschildert gesehen habe. Als wir dort aber vor verschlossenen Türen stehen, bemühe ich doch nochmal schnell die Priority Pass App und schaue mir an, wo denn nun eigentlich unsere Lounge liegt. Siehe da, wir hätten eigentlich nur ein paar Meter nach rechts in die T1 Lounge gehen müssen.

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Also gehen wir wieder retour und erbitten Einlass bei der LD polnischen Ursprungs. Danach geht es eine Treppe hoch in die eigentliche Lounge, die sich eigentlich in zwei Bereiche teilt. Wie ich aus dem Gespräch zweier Mitarbeiter aber raushöre, ist ein Teil aufgrund von Personalmangel abgesperrt.

Der offene Teil ist aber dennoch nicht übervoll und so lassen wir uns in zwei fleckigen Stoffsesseln wieder.

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Das Angebot ist sehr überschaubar. Joghurt, Müsli, Carrot Cake, holländischer(!) Käse, trockenes Brot…all das gibt es abgepackt und abgefüllt in der Kühlvitrine. Ein substanzielles Frühstück sollte man hier nicht erwarten.

Einen Kaffee, ein Stück Karottenkuchen und einen Joghurt mit Granola später verlassen wir die Lounge wieder und begeben uns zum Gate.

Draußen steht mit der I-ADJT „Tosca“ eine Embraer 195 der Air Dolomiti. Es ist heute unser erster Flug mit den Norditalienern.

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Das Einsteigen geht dann irgendwann los. Allerdings müssen wir zunächst noch eine Weile im Finger stehen bleiben, weil die Crew wohl doch noch nicht bereit ist. Zudem wartet an der Spitze der Schlange auch noch ein PRM-Kandidat, der natürlich auch zunächst verstaut werden muss.

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Ein paar Augenblicke später dürfen wir dann aber auch in den Flieger und können bequem in der Exit-Row Platz nehmen.

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Draußen ist heute mal wieder herrliches Herbstwetter. Irland verabschiedet uns also nochmal mit Sonnenschein zum Abschluss.

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Nach dem Pushback rollen wir dann leicht verspätet zur RWY 28L.

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Wer jetzt genau hinschaut, dem fällt vielleicht die Diskrepanz zwischen dem Satellitenbild von FR24 und meinem Foto von der echten SLB auf, welche mittlerweile schon auf 28L umgepinselt wurde. 28R, die neue 3,6km lange Nordbahn befindet sich gerade eben noch im Bau.

Man liegt mittlerweile weit hinter dem ursprünglichen Plan, denn eigentlich sollte der Bau schon 2007 beginnen, wurde dann aber erstmal auf Eis gelegt (vgl. aerotelegraph)

Wir nehmen heute das, was schon da ist und steigen auf in den Himmel über Dublin. Uns wird ein letzter Blick auf die grüne Landschaft und auch eine Luftansicht des Flughafens gewährt. Hier kann man dann auch 28R im Vordergrund erkennen.



In den Air Dolomiti Flugzeugen kann man sich auch mit dem Wifi verbinden und hat dann u.a. die Möglichkeit, die aktuelle Lage des Fluges zu checken.

Mit Hilfe einer Flasche Dolomitenwasser, einer maximierten Dose Coke Zero aus der Lounge sowie dem letzten grünen Apfel von Lidl aus Oranmore stelle ich mir mein eigenes kleines Tasting Heimat light zusammen. Es kommt echtes 5*-Feeling auf.

Danach statte ich dem Heck des Flugzeuges einen Besuch ab und führe eine seit dem Dubai Tripreport bestehende Tradition fort. Ihr wollt es ja so.

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Ich muss allerdings sagen, dass ich auf der Behinderten-Toilette im A330 um einiges mehr Platz hatte.

Auf der Karte kann ich dann irgendwann erkennen, dass wir mittlerweile in den deutschen Luftraum eingeflogen sind. In Sichtweite von CGN passieren wir den Rhein.

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Und nicht allzu viel später sind wir dann auch im Landeanflug auf München. Während ich mal wieder Gefahr laufe, vom sich bildenden Kondenswasser durchgeweicht zu werden, setzt neben uns die LH1915 aus Palermo zum Parallelanflug auf die 08R an.

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Wir parken dann natürlich auf einer Außenposition gefühlt im letzten Eck des Flughafens und werden dann mit Bussen zum Terminal gebracht.

Dort ist die Schengen-Einreise heute richtig ätzend. Es gibt vier Smart-Gates und drei davon sind kaputt. Es staut sich und dazu kommen noch Leute, die die Funktion einfach nicht begreifen. An den bemannten Schaltern ist auch schon eine riesige Schlange. Naja, ist ja nicht so, dass wir es eilig hätten, bei unserer langen Umsteigezeit.

Also stellen wir uns wie viele andere auch brav an. Als dann aber ein um die 50jähriger Mann meint, dass er sich einfach an allen vorbeidrängeln und ganz vorne in der Schlange anstehen kann (und nein, er hat das nicht etwa wegen eines knappen Umstieges gemacht), weist Lisa ihn erstmal höflich aber bestimmt darauf hin, dass es schön wäre, wenn er sich einfach wie alle anderen anstellt.

Sichtlich verdutzt, weil ihm eine junge Frau Paroli geboten hat, stammelt er irgendwas vor sich hin, bringt ein trotziges Sorry heraus und geht dann wieder ganz nach hinten. Tschüssi.

Wir finden uns dann zum Mittagessen im Senator-Fleischklops-Tempel ein. Und weil wir hier insgesamt vier Stunden totschlagen müssen, gibt es später auch noch ein nachgelagertes Dessert in Form von Kaiserschmarren.

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Wir sind lange hier. Viel zu lange. So lange, dass ich nach der dritten Tasse Kaffee beginne, Gesichter zu sehen, wo keine sein sollten.

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Gegen 17.45 Uhr gehen wir dann endlich zum Gate. Den kurzen Ritt nach Prag führt heute die D-ACNI durch, mit der wir am Vaclav Havel Airport mit den letzten Lichtstrahlen landen.

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Nach der Landung geht alles flott. Nach dem der Bus uns ausspuckt, gehen wir zum Gepäckband, wo sich unser Koffer erstaunlicherweise schon dreht. Wir zeigen am grünen Kanal noch unser PLF vor (nur Sichtung des QR, wir hätten dort wieder alles hinzeigen können) und gehen dann in den Ankunftsbereich, wo ich ein Uber bestelle, was günstigerweise schon eine Minute später eintrifft. So muss es laufen!

Für 406 CZK chauffiert unser usbekischer Fahrer Otabek, bei dem ich eine Vorliebe für Modern Talking ausmache, mit seinem weißen Skoda Octavia zum Hotel Century Old Town Prague by MGallery, unserem Stammhotel in der tschechischen Hauptstadt.

Der Empfang ist freundlich, man heißt uns herzlich willkommen und wir bekommen die (ziemlich kompakte) Besenkammer wie gebucht. Auch bei Accor sind wir leider dank Corona nur noch Silber, aber für die eine Nacht ist das natürlich verschmerzbar. Für den von uns bezahlten Preis von 16 Euro und 4000 Punkten für das Doppelzimmer mit Frühstück ohnehin.

Wer das Hotel nicht kennt: es handelt sich hierbei um das ehemalige Gebäude der Versicherung, für die Franz Kafka mal eine Weile gearbeitet hat. Deswegen ist das ganze Hotel thematisch an Kafka angelehnt und hat daher auch seit jeher einen Stein im Brett bei meiner mitreisenden Deutschlehrerin.

Ich lasse im Folgenden mal die Bilder sprechen.

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Nachdem wir uns frischgemacht haben, lösen wir in der Hedgehog Bar noch unsere Voucher ein. Hier hat leider in den letzten Jahren mehrfach der Barkeeper gewechselt. Bei unserem ersten Besuch vor einigen Jahren, gab es hier mal einen total sympathischen Kerl wie ein Baum, der einen tollen Mojito mixen konnte.

Der Mann hinterm Tresen heute Abend ist eher wenig motiviert, aber bei Bier und Wein kann nicht viel schiefgehen.

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Da wir heute den ganzen Tag nur drin verbracht haben, beschließen wir nach dem Austrinken nochmal für einen kleinen Spaziergang vor die Tür zu gehen. Die Lage des Hotels ist ja sehr gut und die Prager Altstadt kompakt.

Also gehen wir einmal in Richtung Altstädter Ring, dann Richtung Wenzelsplatz, schauen, was sich an den Geschäften verändert hat und dann die Na Prikope wieder vor in Richtung Platz der Republik und dann zurück zum Hotel.

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Im Hotel angekommen können wir nun endlich vom Besten profitieren, was das Hotel zu bieten hat und das ist das Bett. Wir haben selten irgendwo so bequem geschlafen wie hier und sehnen uns den Tag herbei, an dem wir mal voll berufstätig sind und uns mal ein Sofitel MyBed hinstellen können.

Am nächsten Morgen finden wir uns im schönen Frühstücksraum des Hotels wieder und stärken uns am wie immer gut bestückten Buffet.

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Gegen 10.30 Uhr checken wir aus und laufen dann die paar Meter die Straße runter zum Busbahnhof UAN Florenc und warten auf unseren Flixbus nach Dresden, bei dessen Buchung ich noch altes Guthaben einer Streichung aus 2020 verbraten konnte.

Natürlich kommt der Bus zu spät. Die Linie nach Berlin fängt je nach Umlauf schon irgendwo auf dem Balkan oder wenigstens in Wien an und dementsprechend wird unterwegs auch immer mal Verspätung angehäuft.

Eine halbe Stunde später rollt der Bus aber mit zwei genervten slowakischen Fahrern vor und wir werden immerhin ausnahmsweise mal mit einem halbleeren Bus beglückt.

Weitere zwei Stunden gehen ins Land und dann werden wir am Dresdner Hauptbahnhof abgeladen. Das Erste, was Lisa nach ein paar gelaufenen Metern auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle sagt, ist Folgendes: „Man merkt direkt, die Dichte an Bekloppten ist hier in Dresden viel höher als in den letzten Tagen in Irland.“

Recht hat sie.

(Das soll übrigens niemanden davon abhalten nach Dresden zu kommen. Es ist eine tolle, sehenswerte Stadt und auch die meisten der Eingeborenen sind umgänglicher als ihr Ruf es glauben lässt.)

Und damit endet hier unsere Kurzreise nach Irland.

Abschließende Worte

Irland ist ein tolles Reiseland mit vielen freundlichen Menschen und wunderschöner Natur. Zudem hatten wir richtig Glück mit dem Wetter im Oktober. Wir könnten sofort wieder dort hin und hoffen, dass wir es irgendwann mal länger schaffen.

Die Flugpläne zu Corona-Zeiten sind nach wie vor ausbaufähig und ich bin mal gespannt, was jetzt der Winter bringt.

Aktuell hadern wir noch damit, irgendwas für eine etwaige Silvesterreise zu buchen, während die Inzidenzen überall wieder hochgehen. Schauen wir mal.

Ich bedanke mich bei euch für’s Mitlesen und Kommentieren.

Bis zum nächsten Mal.
 
Zuletzt bearbeitet:

Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
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Ich danke auch fürs virtuelle Mitnehmen, die üppige Fotodokumentation und die erläuternden Worte! Merci!
 
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