Air France AF 1024: CDG-LIS mit ungeplantem Stopp in OPO

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Cybelys

Reguläres Mitglied
24.06.2009
78
366
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Ich hoffe, das Thema ist hier richtig:

Wir sind heute mit genanntem Flug von Paris nach Lissabon geflogen, als kurz vor Porto mitgeteilt wurde, dass das Flugzeug aufgrund Nebels in Lissabon den Flug nicht schafft und in Porto aufgetankt werden muss. In Porto wurde das Flugzeug dann ca 45 Minuten vollgetankt, bekam dann erst einen Slot nach drei Stunden, der sich aber auf einen Slot ca. 30 Minuten nach Betankung reduzierte. Der Flug hatte dann letztendlich eine Verspätung von ca. 2,5 Stunden wegen der Betankung. Andere Airlines hatten laut Flightradar24 in LIS anscheinend kein Problem zu landen.

Von Porto bis Lissabon sind es ca. 300km, ist es normal, dass die Betankung so knapp kalkuliert ist? Hätte der Flug über drei Stunden Verspätung gehabt, wäre das aufgrund der Entschädigung für AF teuer geworden. Das lässt mich etwas verständnislos zurück.
 

Münsterländer

Erfahrenes Mitglied
16.12.2018
7.430
8.123
FRA / FMO
Die Sicht lag teilweise bei 400m mit Nebel. Ich gehe davon aus, dass es auch bei 3h keine Entschädigung gegeben hätte. Ich gehe davon aus, dass man am Flughafen Lissabon einen so späten Landeslot bekommen hat, dass man auch mit der Reserve es nicht sicher geschafft hätte. Da lieber sicher gehe und Tanken.

Quelle zum Wetter: https://www.ogimet.com/display_meta...25&mesf=01&dayf=09&horaf=12&minf=59&send=send
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Der Flug war auch um die Zeit nicht der einzige mit Verspätung, wahrscheinlich aufgrund des Wetters in LIS.

1736457568034.png
 

Cybelys

Reguläres Mitglied
24.06.2009
78
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Die Sicht lag teilweise bei 400m mit Nebel. Ich gehe davon aus, dass es auch bei 3h keine Entschädigung gegeben hätte. Ich gehe davon aus, dass man am Flughafen Lissabon einen so späten Landeslot bekommen hat, dass man auch mit der Reserve es nicht sicher geschafft hätte. Da lieber sicher gehe und Tanken.

Quelle zum Wetter: https://www.ogimet.com/display_meta...25&mesf=01&dayf=09&horaf=12&minf=59&send=send
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Der Flug war auch um die Zeit nicht der einzige mit Verspätung, wahrscheinlich aufgrund des Wetters in LIS.

Anhang anzeigen 281452
Danke für die Erläuterung, ich hatte es parallel auf der Seite des Airports verfolgt und der Großteil der Flüge konnte ja (relativ) pünktlich landen. Mir geht es ums Verständnis, da ich eine solche Situation noch nicht hatte.

Edit: Die LH1166 aus Frankfurt oder die LX2086 aus Zürich haben es ja zur etwa gleichen Zeit pünktlich geschafft zu landen. Sicherheit geht vor, verstehe ich natürlich. So richtig verstanden habe ich es trotzdem noch nicht.
 
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makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
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Das wird ein Grenzfall sein. Es war wohl nicht mehr genug Treibstoff vorhanden, um hinreichend auf etwaige Komplikationen durch Nebel reagieren zu können. Aus dem Umstand, dass andere Maschinen trotzdem regulär landen konnte, würde ich nicht viel ableiten, schließlich muss man auch auf eine Verschlechterung der Lage eingestellt sein, was bei diesen anderen Maschinen im Unterschied zu deiner vmtl. gegeben war.
Die Frage ist eher, ob das ausreicht, um Ansprüche gem. EU 261/2004 abzulehnen, oder ob AF durch die knappe Betankung mangelhaft vorbereitet war, da diese ja im Verantwortungsbereich der Airline liegt. Ist als Außenstehender aber leider praktisch unmöglich, zu beurteilen, kann auch sein, dass OPO der primäre Alternate war, und bei einem späteren Abbruch Secondary Alternates nicht mehr gewährleistet gewesen wären, also z. B. Go Around beim Final auf LIS -> Diversion nach OPO -> OPO spontan auch dicht wegen Nebel oder sonstigen Komplikationen -> XXX. Da ist dann immer die Frage, in welchem Umfang die Airline darauf hätte eingestellt sein müssen.

Bei eindeutigen Fällen lohnt es sich immer, das über einen Anwalt regeln zu lassen, aber in diesem Fall würde ich es vmtl. eher über eine Schlichtungsstelle oder Claim Agency versuchen, und es nicht weiter verfolgen, falls die ablehnen. Alternativ kannst du natürlich auch ein kostenloses Erstgespräch bei einem kompetenten Anwalt versuchen, kann gut sein, dass der das Prozesskostenrisiko niedriger einschätzt.
Da CDG-LIS (gerade noch) unter 1500 km liegt, sollten hier übrigens auch schon 2h Verspätung ausreichend sein, etwaige Compensation wäre allerdings auch nur 250€.
 
Zuletzt bearbeitet:

TXLer

Reguläres Mitglied
12.05.2019
56
73
Ich hoffe, das Thema ist hier richtig:

Wir sind heute mit genanntem Flug von Paris nach Lissabon geflogen, als kurz vor Porto mitgeteilt wurde, dass das Flugzeug aufgrund Nebels in Lissabon den Flug nicht schafft und in Porto aufgetankt werden muss. In Porto wurde das Flugzeug dann ca 45 Minuten vollgetankt, bekam dann erst einen Slot nach drei Stunden, der sich aber auf einen Slot ca. 30 Minuten nach Betankung reduzierte. Der Flug hatte dann letztendlich eine Verspätung von ca. 2,5 Stunden wegen der Betankung. Andere Airlines hatten laut Flightradar24 in LIS anscheinend kein Problem zu landen.

Von Porto bis Lissabon sind es ca. 300km, ist es normal, dass die Betankung so knapp kalkuliert ist? Hätte der Flug über drei Stunden Verspätung gehabt, wäre das aufgrund der Entschädigung für AF teuer geworden. Das lässt mich etwas verständnislos zurück.
Auf FR24 sind rund um die Zeit einige Umleitungen zu sehen und vor allem auch einige Go Arounds in LIS mit anschließender Umleitung. Möglicherweise hat eure Crew von anderen Flugzeugen und vom Tower die Rückmeldung bekommen, dass die Minimums nicht gegeben sind und eine Landung derzeit nicht möglich ist. Hinzu kommen dann noch Slot Probleme durch mehrere Go Arounds oder und geminderte Kapazitäten wegen des Wetters.

Eure Crew hat sich in dem Fall offenbar direkt(evtl. aus Sicherheits oder ökonomischen Gründen) für einen Divert entschieden, statt möglicherweise mehrere Go Arounds oder Holdings (Schleifen) fliegen zu müssen.

Für den Flug OPO-LIS wird dann quasi ein neuer Flugplan erstellt, für den der Treibstoff (inkl. erhöhter Werte für etwaige weitere Probleme in LIS + allen Reserven) wahrscheinlich nicht mehr gereicht hat.

Die 300 km bis nach LIS hätte man sehr wahrscheinlich leicht geschafft, aber eben nicht einen neuen Flugplan (inkl. Steigflug, Alternates, Sicherheitsmargen, Reserven, neuen Wetterbedingungen etc.)

Insofern kann man so pauschal nicht sagen, dass da knapp kalkuliert wurde. Viel eher war es wahrscheinlich eine Kombination aus vielen Faktoren, die in dem Moment zu der Entscheidung geführt hat, direkt nach OPO zu gehen.
 

Cybelys

Reguläres Mitglied
24.06.2009
78
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Auf FR24 sind rund um die Zeit einige Umleitungen zu sehen und vor allem auch einige Go Arounds in LIS mit anschließender Umleitung. Möglicherweise hat eure Crew von anderen Flugzeugen und vom Tower die Rückmeldung bekommen, dass die Minimums nicht gegeben sind und eine Landung derzeit nicht möglich ist. Hinzu kommen dann noch Slot Probleme durch mehrere Go Arounds oder und geminderte Kapazitäten wegen des Wetters.

Eure Crew hat sich in dem Fall offenbar direkt(evtl. aus Sicherheits oder ökonomischen Gründen) für einen Divert entschieden, statt möglicherweise mehrere Go Arounds oder Holdings (Schleifen) fliegen zu müssen.

Für den Flug OPO-LIS wird dann quasi ein neuer Flugplan erstellt, für den der Treibstoff (inkl. erhöhter Werte für etwaige weitere Probleme in LIS + allen Reserven) wahrscheinlich nicht mehr gereicht hat.

Die 300 km bis nach LIS hätte man sehr wahrscheinlich leicht geschafft, aber eben nicht einen neuen Flugplan (inkl. Steigflug, Alternates, Sicherheitsmargen, Reserven, neuen Wetterbedingungen etc.)

Insofern kann man so pauschal nicht sagen, dass da knapp kalkuliert wurde. Viel eher war es wahrscheinlich eine Kombination aus vielen Faktoren, die in dem Moment zu der Entscheidung geführt hat, direkt nach OPO zu gehen.
Danke auch für diese Erläuterung!
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Das wird ein Grenzfall sein. Es war wohl nicht mehr genug Treibstoff vorhanden, um hinreichend auf etwaige Komplikationen durch Nebel reagieren zu können. Aus dem Umstand, dass andere Maschinen trotzdem regulär landen konnte, würde ich nicht viel ableiten, schließlich muss man auch auf eine Verschlechterung der Lage eingestellt sein, was bei diesen anderen Maschinen im Unterschied zu deiner vmtl. gegeben war.
Die Frage ist eher, ob das ausreicht, um Ansprüche gem. EU 261/2004 abzulehnen, oder ob AF durch die knappe Betankung mangelhaft vorbereitet war, da diese ja im Verantwortungsbereich der Airline liegt. Ist als Außenstehender aber leider praktisch unmöglich, zu beurteilen, kann auch sein, dass OPO der primäre Alternate war, und bei einem späteren Abbruch Secondary Alternates nicht mehr gewährleistet gewesen wären, also z. B. Go Around beim Final auf LIS -> Diversion nach OPO -> OPO spontan auch dicht wegen Nebel oder sonstigen Komplikationen -> XXX. Da ist dann immer die Frage, in welchem Umfang die Airline darauf hätte eingestellt sein müssen.

Bei eindeutigen Fällen lohnt es sich immer, das über einen Anwalt regeln zu lassen, aber in diesem Fall würde ich es vmtl. eher über eine Schlichtungsstelle oder Claim Agency versuchen, und es nicht weiter verfolgen, falls die ablehnen. Alternativ kannst du natürlich auch ein kostenloses Erstgespräch bei einem kompetenten Anwalt versuchen, kann gut sein, dass der das Prozesskostenrisiko niedriger einschätzt.
Da CDG-LIS (gerade noch) unter 1500 km liegt, sollten hier übrigens auch schon 2h Verspätung ausreichend sein, etwaige Compensation wäre allerdings auch nur 250€.
Danke für die Infos!