Nun, wenn man ein wenig zwischen den Zeilen der verfügbaren Information liest, stellt sich mir irgendwie folgendes Bild dar:
- Richard Branson hat erkannt, dass er als lonely wolf nicht mehr gegen die großen ankämpfen kann und braucht Unterstützung
- Er würde vielleicht ganz gerne bei der *A unterschlüpfen, aber insbesondere LH sieht überhaupt keinen Grund dazu, denn dann könnten/würden sie ja einen Teil der *A-Vielflieger auf den Nordatlantik-Strecken an VS verlieren, die bekanntlich das bessere Produkt haben. Und an einer Komplettübernahme von VS hat entweder LH kein Interesse oder Branson will die komplette Kontrolle nicht abgeben
- Branson sucht nun also nach einer Alternative: Oneworld verbietet sich wg. BA, bleiben nur noch Delta (Skyteam) oder eine der großen arabischen Carrier (EK, EY oder QR)
- So einheitlich wie viele die Virgin Carrier sehen, stellen diese sich keineswegs dar. Egal wie medienwirksam Branson Flugzeuge für alle gemeinsam bei Airbus einkauft. Hier wird vermutlich einfach nur ein wirtschaftlicher Beschaffungsvorteil genutzt
- Will heißen: Unabhängig davon, was VS macht, hat dies zunächst einmal wenig Implikationen auf das, was DJ macht, immerhin hält Branson nur 26% an DJ. Es heißt nicht ohne Grund immer wieder, DJ sei die unabhängigste aller Branson-Airlines
- NZ hat mit DJ ganz sicher größere Pläne, wobei unklar bleibt, ob die Equity-Beteiligung aus eigenem strategischen Entschluss erfolgt ist, oder ob man proaktiv tätig geworden ist, um ein potenzielles Engagement von DL oder EY zu verhindern
Als Fazit könnte ich mir durchaus vorstellen, dass DJ irgendwann einmal von NZ in die *A gehieft wird (immerhin scheint NZ ganz schön von allen Seiten (Jetstar/QF, EK, VA, etc.) in die Zange genommen zu werden und kann sicherlich strategische Unterstüzuung in der Region gebrauchen) bei VS und erst recht bei VX kann ich mir das aber im Moment eher weniger vorstellen, egal wie gerne das viele von uns vielleicht sehen würden...