Es ist schon peinlich, wenn man sich so einen Flug von SQ sponsern lässt und dann auch noch eine eigene PR-Dame zur Seite gestellt bekommt, die sich um alles kümmert und letztlich eher VIP- statt First Class-Service bietet. Rührend ist, dass der PR-Charakter im Artikel letztlich offen zugegeben wird, ebenso die eigene Inkompetenz bei der objektiven Beurteilung des Themas ("mein
erstes Mal in der First Class").
Dass in dieser speziellen Kolumne ausnahmsweise keine Bezüge zur Homosexualität des Autors stehen, hat vermutlich damit zu tun, dass Homosexualität in Singapur zumindest offiziell verboten ist. Da musste er wohl kuschen, denn: Wer zahlt, schafft an.
Homosexualität in Singapur - Wikipedia
Immerhin ist spätestens nach dieser Kolumne klar, dass der Autor ganz problemlos käuflich ist, somit weiß man, wie man seine Einlassungen zu anderen Themen, Ländern, Orten, Events, Lokalitäten und Hotels zu beurteilen hat.
Zu meiner Zeit beim FOCUS (lang ist's her) durften wir von Dritten keine Reisekosten übernehmen lassen, wenn wir an Konferenzen, Produktvorstellungen oder Events an oft warmen, anheimelnden und weit entfernten Urlaubsorten teilzunehmen. Diese Richtlinien galten damals eigentlich bei allen drei der großen investigativen Magazine, also FOCUS, SPIEGEL und STERN. Und als ich mal zu einem Informanten fliegen musste, der ein Sicherheitsleck bei Siemens meldete, hat die Redaktion auch brav ein Ticket in der LH C bezahlt. Good old times.
Ein Bericht wie dieser in der WELT wäre damals vollkommen undenkbar gewesen.