Ich skizziere mal ein paar Varianten, wie das ausgeht:
1. Premium - Geht gut, so lange Al Bakers Grössenwahn gefüttert werden kann
Neue Flotte, neue Kabine, neue Uniformen, Over-the-top Premium Angebote. Irgenwann merkt man, dass die Zahlungsbereitschaft in Italien sehr niedrig ist, Inbound Touristen auch nicht das grosse Geld bringen und die lahme Wirtschaft nicht viele Premium-Geschäftsreisen produziert. Das geht so lange gut, wie Al Baker sein Gesicht waren muss und der Ölpreis nicht wieder abschmiert (ironisch, es gibt wohl genau drei Fluglinien, die einen hohen Ölpreis gut finden).
2. Konzeptkopie von Level oder Eurowings (von Joon reden wir mal nicht, denn die wissen selber nicht, was sie ausser einer Worthülsenschleuder eigentlich sein wollen)
Geht gut, wenn sie bei den Kosten mit FR und U2 mithalten können. Die 787 hat QR sicher sehr günstig finanziert bekommen und kann die niedrigen Fixkosten weitergeben. Damit könnten sie auf der Langstrecke profitabel operieren, wenn die Kabine dicht genug bestuhlt wird. Hauptrisiko: Al Bakers Stolz - man würde ja ohne Dine-on-Demand arbeiten.
3. Es wird QR rechtzeitig klar, dass Meridiana/Air Italy aus Italien heraus operieren würde
EY hat es bei AZ versucht, AZ hat es aus eigener Kraft 24596 Mal versucht, Meridiana und Konsorten haben es versucht, Air One musste auch am Ende Rettungsring für AZ spielen. Man kann aus Italien heraus kein komplexes Airline Business betreiben. FR und U2 funktionieren, weil sie die Komplexität niedrig halten, keine zentralen Funktionen in Italien selber haben und den Passagier im Zweifelsfall auch einfach mal höflich bitten, sie doch bitte am Allerwertesten zu lecken, aber auch dort lecken die Gewerkschaften langsam Blut, weil Geld auf dem irischen/britischen Tisch liegt. QR zieht sich in diesem Szenario irgendwann im Laufe des 2018 still und ohne grossen Gesichtsverlust aus dem ganzen Chaos zurück.
Die Geschichte hat mehrfach eindrucksvoll gezeigt, dass man marode Airlines nicht einfach mit viel frischem Fremdgeld sanieren kann. Daran ging SR zu Grunde, EY versucht den Ausstieg, und nun steht der nächste Trottel da, der sein Geld verbrennen möchte.