Ja, ist (vertragsabhängig) limitiert, aber oberhalb 3,5 (IMHO 4,5).
Zudem geht es um die Kosten einer vergleichbaren Versorgung, niemand erwartet eine Aufstellung nach GoÄ aus dem Ausland, da liegt Entscheidungspielraum.
Die USA haben zudem das Thema, dass die Preise der ärztlichen Leistungen etwa den Standardraten von Hotels entsprechen, d.h. niemand bezahlt diese Raten in Wirklichkeit sondern die Versicherer haben Festpreise mit bestimmten Kliniken, die Standardraten kommen nur bei out-of-network ins Spiel.
Die Behandlungsstandards in den USA und in Deutschland doch recht ähnlich. Ich hab selbst genug Ärzte, die in den USA gearbeitet haben bzw. auch einen deutschen Arzt, der inzwischen Leiter eines TX-Programmes in Kanada ist. Die TX-Medizin ist eine recht internationale Community, tauscht sich aus und ich hab glücklicherweise eine Spitzenversorgung des deutschen Gesundheitssystems erlebt.
Wenn wir solche Besonderheiten wie eine Transplantation selbst rausnehmen (die Verfügbarkeit von Organen folgt i.d.R. dem Wohnsitzprinzip, d.h. ich kann nicht einfach als Deutscher ins Ausland fahren und mich transplantieren lassen) und auch sowas die Krankentagegeldversicherung, dann bleiben Behandlungskosten, Laborkosten, Unterbringungskosten (im Krankenhaus) und Medikamentenkosten, ggf. noch Transporte.
Die Unterbringungskosten und Medikamentenkosten sind gar nicht so unterschiedlich zu Deutschland, das liegt an den im internationalen Vergleich hohen Medikamentenkosten in Deutschland. Ich hab das übrigens für meine Immunsuppressiva mal abgefragt, die dort unter anderem Namen vom selben Hersteller vertrieben werden. Bei einem Medikament aufgrund ausgelaufenem Patentschutz in den USA auch deutlich billiger. Und für Staatsbürger der USA gibt es zudewm Programme, die helfen, diese Kosten selbst dann zu tragen, wenn es keine Krankenversicherung gibt.
Bleiben Behandlungskosten und da insbesondere die stundengetriebenen Dinge, nicht das Equipment. Meint, der Preisunterschied beim Zahnarzt ist vergleichsweise exorbitant im Vergleich zum Radiologen. Und wenn Labor-Leistungen plötzlich das 3fache kosten (hier Faktor 1,15), so passt man immer noch in die 4,5fache Deckung.
Ich erzähle aber bestimmt nichts Neues, wenn ich sage, dass sich in Deutschland für einen Zahnarztbesuch keine Krankenversicherung der Welt lohnt.
Kommen wir mal zu dem Teil, was mir tatsächlich spezifisch auf TX gemünzt passieren könnte:
Schwere Infektion womit auch immer, hohe CRP-Werte: Antibiotika, Antivirale Therapie = 10-35 Tage Krankenhaus
Chronische Abstoßung, ansteigende spezifische Blutwerte = Konsultation, ggf. Prednisolon 20 mg+, sofortiger Heimflug Linie (auch in Deutschland würde man in sein eigenes Transplantationszentrum gehen).
Andere Komplikationen: Konsultation, Heimflug Linie
Unfall: Alles bis transportfähig, Heimflug (rechne 10K/Flugstunde).
Nichts davon kommt annähernd in den Multi-Millionenbereich oder übersteigt die durch WorldNomads angebotenen 5 Mio im Standard.
Der Aufpreis für 10 Mio für medizinische Leistungen ist daher meiner Meinung nach nicht sinnvoll, es sei denn, irgendjemand interessieren die sonstigen Absicherungen.
Ein großer Anteil bei Transplantation sind übrigens die Medikamente - und da sind wir auch in Deutschland nicht unter den Billigheimern. Ich bin nach Rückkehr nach Hause mit 3 Rezepten (ausreichend für ca. 14 Tage) in die Apotheke gegangen, machte 5208 Euro in Deutschland, damals also etwa 10K pro Monat nur Medikamente, heute ist eher höher, denn die Preise passen sich auch an. Ich bin inzwischen von 23 Medikamenten auf 6 runter, knabber aber noch für 12 Euro pro Tag (ich denke, das ist eine vergleichbare Angabe), dazu kommt Arzt für Kontrollen, Labor etc. Das Vertragscontrolling meiner PKV wird mit mir sicher nicht mehr froh, aber genau dafür sind Versicherungen da. Theoretisch gäbe es Kostensenkungspotenzial bei den Immunsuppressiva, da gibt es wirkstoffgleiche Präparate, aber die unterliegen aus gutem Grund der aut-idem-Regelung.
Um mal zu den größeren Positionen zu kommen: Einen üblichen Krankenhaustag (ohne Chefarzt!) würde ich auf 1500-2000 USD einordnen, das ist zwar mehr als die 1000-1200 EUR in Deutschland (Erfahrungswert für 5 Tage all-in), bei 30 Tagen hatte ich mit knapp 50% Intensivanteil ca. 40K in Deutschland nur fürs Krankenhaus, da kamen aber noch jede Menge separat abgerechnete Chefarztrechnungen in Größenordnungen hinzu). Wo Du die hohen Faktoren merkst sind eher die kleineren Leistungen, also Konsultationen oder Labor, Pathologie etc., was in Deutschland in den unteren Faktoren gedeckelt ist.
Wobei ich auch in Deutschland größere Labor-Rechnungen bis in den 4-stelligen Bereich kenne, dafür gibt es dann 3-4 Seiten Laborwerte, u.a. 15 PCR-Tests auf diverse Viren, und eine erste Auswertung einer bei einer Knochenmarkbiopsie gewonnenen Probe liegt auch schon bei knapp 1,3K.
Medikamente waren nach TX zunächst etwa 10K/Monat, mittlerweile bin ich im 3stelligen Bereich.