Back to the Future: Shenzhen...und weiter nach Vietnam

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Hopper

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29.04.2010
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grounded
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Prolog: Von "Fliegst du gar nicht mehr?" bis "Du warst doch gerade in...schreib doch mal wieder einen Tripreport" kamen in den letzten Monaten einige Kommentare. Jetzt ist es so, dass kaum eine Woche vergeht in der ich nicht in der Luft bin, Flugpensum 2024 waren rund 325.000 Kilometer...

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...und da kann man sich manchmal gar nicht mehr erinnern wo man in der Vorwoche war. Am Vorabend zu dieser Reise bin ich etwa gerade zu einer kurzen Reise aus Lissabon zurückgekehrt. (Was bedeutete ein paar Stunden zu schlafen um dann Mitten in der Nacht aufzustehen um für diese Reise zu packen, da braucht man ja auch mal etwas mehr als nur einen Tagesrucksack mit Zahnbürste und Kreditkarte).

Nach den ersten Tagen war jedoch klar, dass dies eine ziemlich coole Reise ist und in Shenzhen waren vermutlich die meisten hier noch nicht und es ist ein atemberaubendes Ziel. Eine kurze Vorschau auf eine Stadt, in der man bereits in der Zukunft lebt:

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Hopper

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29.04.2010
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Januar 2025, in Deutschland ist Winter und deshalb wird es Zeit mal wieder etwas wegzufliegen. Beliebteste Zielregion von mir ist und bleibt Fernost. China war lange Zeit nicht viel mit frei rumreisen, das ist jetzt anders. Dazu packen wir dann noch etwas Vietnam und fertig ist der Trip.

Der altersgerechte Handtaschen-SUV bringt mich in rund 3 Stunden zum Hauptstadtflughafen, welcher in etwa so bei Berlin liegt wie Hahn bei Frankfurt. Die Einfahrt des bei Easy Airport Parking vorab gebuchten Parkplatzes erfolgt durch Kennzeichenerkennung. Zur Freude von HAJ Stammtischkollege meinaccount fahre ich inzwischen wieder einen Volkswagen, allerdings schön konservativ (oder nennen wir es Altersstarrsinn) einen Verbrenner. Dies hat den Vorteil, dass man Reichweite hat, man überall Tanken kann und der Vorgang nur zwei Minuten dauert. Machen wir mal einen auf meinaccount:

Nach knapp 300 Kilometern zeigt die Tankanzeige noch knapp Drei Viertel an :cool:

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Ein Foto vom kleinen IATA-Rimowa im Kofferraum erspare ich euch.
 

Hopper

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29.04.2010
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Das Routing für diese Reise wird wie folgt aussehen:

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Der Shuttlebus von Easy Airport Parking kommt zügig und bringt mich kostenlos zum Terminal.

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Bereits wenige Sekunden nach Einfahrt ins Parkhaus kam eine SMS vom Parkhaus. Auch eine nette Geste. Zusammen mit der Schrankenöffnung durch Kennzeichenerkennung durchaus "smart". So etwas erwarte ich eigentlich eher in Shenzhen.


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Hopper

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29.04.2010
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grounded
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, dann hat man in Berlin die Auswahl zwischen den beiden recht neuen Lufthansa Lounges, der Tegel Lounge und der Tempelhof Lounge sowie dem Guthaben von glaube 23 Euro plus 23 Euro "für Harvey" bei Mövenpick. Alle in Schengen und damit für Non-Schengen bei Abflug mit türkischer Airline aufgrund der unkalkulierbaren Zeit für die Passkontrolle, die Geräte funktionieren ja mal gern nicht, suboptimal. Aber die SiKo ist schnell erledigt. Also schauen wir uns mal in Ruhe die neue Senator Lounge an.

Huch, bei Carsten fährt ein Roboter rum. Ich bin doch noch gar nicht in Shenzhen.


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Pizza scheint bei Carsten ja der neue Kartoffelsalat zu sein. Darf er behalten, heute gibt es noch reichlich Essen. Ein paar Fotos vom durchaus gelungenen Interieur der deutschen "Premiumairline". Ein großer Vorteil ist die gute Auswahl an Zeitungen und (auf Nachfrage) Zeitschriften. Von meiner Lieblingslektüre "Die Zeit" liegen gleich die beiden letzten Ausgaben rum. Danke!

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Beitrag automatisch zusammengeführt:

Es geht heute mit TK1726 und der Boeing 737-8F2 TC-JVR "Kagithane" Indienststellung 2016 die 1.736km von Berlin zum "Meetingpoint of the World" (Eigenaussage nach Landung in IST). Die Büchse kommt geht rund 30 später rein und raus, aber heute haben wir genug Zeit.

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Hopper

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29.04.2010
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Die Maschine hat das alte Kont-Interieur, trotzdem ist das natürlich immer noch deutlich besser als die Campingstühle bei einer deutschen Premiumairline. Vor dem Start kommt die Signature Limonade. Die Crew heute mal durchaus motiviert - auch bei nichttürkischen Gästen.


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Der Nebensitz bleibt frei, wäre andernfalls natürlich auch kein Problem, trotzdem nett. Die drei Stunden zum Drehkreuz vergehen schnell. Hier nur die Basisplatte, welche später noch um das Hauptgericht ergänzt wurde.




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Hopper

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29.04.2010
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In Stambul geht es (nach gefühlt 30 Minuten rollen und 30 Minuten Fußweg) in die Business Lounge. Wer nur die Miles & Smiles kennt: die Business ist identisch, nur spiegelverkehrt und nicht so voll. Die westlichen Markenprodukte wurden übrigens durch türkische Produkte ersetzt. Schädeln wir uns halt eine Uludag rein. Aufgrund der Dosenfarbe kann man versuchen das Pendant zu erraten, was jedoch nicht klappt. Statt Cola war Sprite drin.

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Hopper

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29.04.2010
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Später steht die TC-JJK Boeing 777-3F2(ER) am Gate, Taufname Akdeniz und Indienststellung 2011, welche mit die 8.007 km komfortabel nach Hongkong bringen wird. Als Sitzplatz hatte ich 2F gewählt, die Purserette stellte sich kurz vor, bliebt aber noch etwas länger weil am Fenster eine Türkin mit ID Ticket saß, die den ganzen Kram die erste Stunde gelangweilt verfolgte und ähnlich wie ich den Rest des Fluges nahezu verpennte.

Die Kabine ist nun alles andere als noch State of the Art, da aber schlecht gebucht war es aufgrund des Raumgefühls mehr als angenehm. Bei meiner Flugleistung geht es mir inzwischen auch nicht mehr darum möglichst das neueste Produkt zu erhaschen, sonder eher um passende Flugzeiten. Dies war hier gegeben und da die Kiste pünktlich in HKG aufsetzte konnte ich mich noch am selben Abend bis nach Futian durchschlagen.

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Hopper

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29.04.2010
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Beim Landeanflug kamen Erinnerungen an meine erste Reise nach Hongkong im Jahr 1994 noch auf dem alten Kai-Tak hoch. Seit dieser Zeit hängt mein Herz irgendwo in Fernost und es zieht mich regelmäßig in diese Ecke. Die Einreise geht recht schnell, Ticket für den Hongkong Express gekauft und schon auf dem Weg nach Kowloon.


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Von der Kowloon Station geht es über eine Brücke die paar Meter zur Kowloon West Station, von der die High Speed Rail nach China fährt.

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Das Zugticket hatte ich vorab über Trip Punkt Com gekauft, danke an Sebastian1234 für den Tipp. Kalkulation war 1 Stunde von Touchdown bis zur Einreise, 1 Stunde nach West Kowloon, 1 Stunde sollte man vorher am Bahnhof sein und 1 Stunde Reserve. Diese Kalkulation ist auch in etwa so aufgegangen. Die West Kowloon Station ist so wie eine Fahrt mit dem Eurostar ab St. Pancras: Ausreise aus Hongkong, Einreise und Zoll in China werden bereits in Kowloon erledigt. Dann kann man es sich noch (mit einem 1. Klasse Ticket für 15 Euro) in "The Lounge" gemütlich machen.


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Hopper

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29.04.2010
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Gemütlich ist natürlich relativ, das Wort steril fällt hier des öfteren. Trotzdem recht angenehm von hier oben den Trubel unten zu überblicken. Die Lounge war recht leer, da die meisten Passagiere natürlich passend kommen. Wenn man aus Europa anreist, dann braucht man nur etwas Puffer und das Ticket erst vor Ort kaufen kann manchmal halt auch nicht klappen wenn die Züge ausgebucht sind. Heute jedoch alles kein Problem.

In chinesischen Lounges wie auch im Zug und sonst überall gibt es meist kaltes Wasser für die Trinkflasche und heißes Wasser für Tee, Instantkaffee und Cupnudeln. Ich trinke zwei Pu-Erh Tee. Schön mal wieder in China zu sein. Hongkong war 1994 noch britische Kolonie, mein erste Besuch in China war im Herbst 2000 in Peking und es ist ein Wahnsinn, welchen Sprung man in diesem Land in den letzten 25 Jahren hingelegt hat.
 

Hopper

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29.04.2010
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20 Minuten vor Abfahrt des Zuges geht man zum Gate. Boarding mittels Reisepass bzw. biometrisch und Rolltreppe runter zum Zug. Dass die Abfahrt pünktlich ist muss ich vermutlich nicht erwähnen. Man scheint sich in China aktuell über jeden Ausländer zu freuen. Der Zugbegleiter will mir beim Verstauen meines Koffers helfen. Ich hätte ja dafür bezahlt also muss er mir helfen! Sehr löbliche Einstellung. Wie denn die deutsche Wirtschaft laufe. Ja in China ist es aber ähnlich, der Absatz der Luxusprodukte ist weggebrochen. Wir plaudern während der 15 Minuten etwas und irgendwann fällt von mir das Wort Volkswagen. Ja die Verbrenner von Volkswagen findet er auch gut, die elektrischen Autos von denen würde er aber niemals kaufen und hier kauft niemand mehr einen Verbrenner. Ich lobe natürlich ausdrücklich die chinesischen Bahn, insbesondere die Pünktlichkeit, und er fügt stolz hinzu, dass 99% der Züge pünktlich seien

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Als kleines Goodie gibt es auf der Fahrt etwas Wasser und eine Überraschungstüte.


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Hopper

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Für die ersten zwei Nächte hat ich das Sheraton Futian gebucht, da dies von der zentralen Lage her optimal ist. Nach Ankunft des Zuges brauche ich noch eine Stunde und 45 Minuten zum Hotel. Dies geht dabei drauf die Shenzhentong Metro Karte für 3 Tage mittels Alipay zu erwerben, zum richtigen Bahnsteig zu kommen, nach einer Station einmal umzusteigen und an der Oberfläche zum Hotel zu finden. Dies wäre zu Fuß auch in 10 Minuten möglich gewesen.

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Nur so konnte ich natürlich am nächsten Morgen gleich mit einer passenden Metro Karte starten und war schon etwas erfahren mit den Apps. Was habe ich diverse Mitinsassen hier doch mit den ganzen Apps wuschig gemacht. Aber es ist auch notwendig gewesen. WeChat wollte beim ersten Einsatz noch eine Sicherheitsüberprüfung haben, Alipay hat zum Glück funktioniert. Google Maps wird nicht richtig unterstützt, man sieht nicht exakt wo man ist. Dies geht über Baidu, allerdings zeigt das nur chinesische Schriftzeichen an. Man muss also beides übereinander legen. Dann ist die Navigation in der Metro zu Anfang kompliziert, da man erst lernen muss die englische Beschilderung aus den vielen chinesischen Schriftzeichen rauszufiltern.

Im Hotel dann müde aber glücklich ins Bett gefallen.

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Hopper

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29.04.2010
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Am nächsten Morgen ausführliches üppiges Frühstück. Sehr gute Auswahl und nicht so übel fettig wie sonst, obwohl nur 1-2% westliche Gäste im Hotel. Keine Touristen, eher etwas runtergerockte Handelsvertreter, die vermutlich schon seit 30 Jahren hier versauern. Das Essen durchaus schmackhaft (immer in Relation zu dem, was es sonst so in China gibt natürlich - ist ja nicht Thailand oder Vietnam hier). Zu den Kindertassen und dem "Detox" Saft aka Gurkenwasser sag ich mal weiter nichts. Personal sehr bemüht das Schlachtfeld immer wieder neu zu ordnen. Immer schön sich den Gepflogenheiten anzupassen: Knochen neben den Teller und Rotze hochziehen ist ok. Rülpsen ist ein Lob an den Koch und kann man auch ab und zu einstreuen.

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chrini1

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26.03.2013
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HAM
Danke fürs Mitnehmen. Interessant, dass bei Dir Alipay funktioniert. Bei mir geht nur WeChat Pay. Egal welche Kreditkarte ich hinter Alipay lege - es kommt immer eine MFA und die kommt in der Regel in China nicht an.
 

minirgendwo

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03.03.2021
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BER
Wir waren auch kurz vor Neujahr für einen 5-Stunden-Abstecher in Shenzhen. Sind aber mit der MTR hin und in Lu Wo/Luohu über die Brücke eingereist. Die Shenzhentong Metro funktioniert mit Alipay auch ohne "Karte". Einfach Code generieren lassen und go. Die Code-Reader reagieren schon bei gefühlt 50cm Abstand und wahnsinnig schnell...
 
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Hopper

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29.04.2010
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Ja, bei Sebastian1234 war es auch so WeChat Pay hat funktioniert, Alipay jedoch nicht. Bei mir halt umgekehrt. Genau genommen wollte WeChat Pay bei der ersten Zahlung in China noch eine Sicherheitsüberprüfung mittels SMS, welche ich jedoch dort nicht empfangen konnte, da ich nur einen Datentarif über DENT hatte. Wie auch immer: wer nach Shenzhen will, der sollte sich vorbereiten und einen Plan B haben. Deshalb habe ich das auch so ausführlich beschrieben.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Wir waren auch kurz vor Neujahr für einen 5-Stunden-Abstecher in Shenzhen. Sind aber mit der MTR hin und in Lu Wo/Luohu über die Brücke eingereist. Die Shenzhentong Metro funktioniert mit Alipay auch ohne "Karte". Einfach Code generieren lassen und go. Die Code-Reader reagieren schon bei gefühlt 50cm Abstand und wahnsinnig schnell...
In China gibt es wohl oft mehrere Wege. Auch die Didi App habe ich nicht zum laufen bekommen, diese ist jedoch auch bei Alipay integriert und so hat es dann funktioniert (DiDi ist so etwas wie Uber für China, kann man spottbillig Taxi/Limousine fahren. Da die Taxifahrer kein Englisch sprechen wissen sie über die App wo du hinwillst.)