ANZEIGE
Centara Grand West Sands Resort & Villas Phuket
Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man beim Buchen eines Hotels. Diesmal musste ich ganz tief vor meiner Frau und meinen Söhnen abknien. Der Spagat zwischen qualitativ hochwertiger Unterkunft, kindgerechtem Ambiente und akzptablen Preis ging komplett in die Hose.
Gebucht hatte ich 3 Nächte im Centara Grand West Sands über TUI.com. Eine Family Deluxe 2 Bedroom Suite für rd. 197 € pro Nacht, inkl. Frühstück, Wifi und freien Eintritt in den angrenzenden Wasserpark Splash Jungle. Die Werbevideos sahen ok aus und die vermeintliche Nähe zum Flughafen haben ich ignoriert bzw. ausgeblendet.
Das Hotel liegt im Haad Mai Khao, einem vergleichweise schönen Strandabschnitt im Norden von Phuket. Auf der TUI-Webseite wurde als Entfernung zum Flughafen "< 1 Kilometer" angegeben. Das ist mal komplett untertrieben, da das Hotelgelände direkt an das Flughafengelände angrenzt. Damit hat praktisch durchgehende Beschallung den ganzen Tag und eigentlich auch in der Nacht. Einige Flugschneisen scheinen direkt über das Hotelgelände hinweg zu führen. In diesem Moment rollt sich mein 2-jähriger Sohn auf der Erde zusammen und versteckt den Kopf unter seinen Händen. Und der hat normalerweise eine sehr hohe Affinität zu Flugzeugen. Hinterher lacht er denn auch wieder schnell, aber richtig gut ist das nicht.
Die Gästestruktur ist relativ einfach: Russen, Russen und nochmals Russen, dazu ein paar asiatische Pauschaltouristen und Reisegruppen und halt ein paar Sonstige. An irgendeinem Touri-Ort an der Schwarzmeerküste hätte das Verhältnis zu Gunsten der russischen Gäste nicht größer sein können.
Die vermeintliche 2 Bedroom Suite ist nix anderes als eine 1 Bedroom Suite von der es über eine Verbindungstür in ein kleines angrenzendes Deluxe Zimmer geht. Beide Zimmer werden offensichtlich auch getrennt vermietet. Die Ausstattung ist gruselig. Einfache Qualität, komplett abgenutzt, verschmutzte Polster, die Fenster fast blind (ehrlich, so was habe ich noch nie gesehen). Jedes Ferienhaus in Dänemark hat da mehr zu bieten. Das Zimmerlayout hätte ich über die Hotel-Website erfahren können, auf der TUI-Website stand jedoch nix von 2 Zimmern. Ich war jedenfalls bedient. Meine Frau noch nicht ganz. Die Reinigung des Zimmers liess arg zu wünschen übrig, so dass sie zweimal das Zimmermädchen um Nachbesserung bitten musste. Auf ein drittes Mal verzichtete sie dann und wusch das Geschirr selber ab und reinigte die Badewanne, damit die Kinder baden konnten, um sauber zu werden und nicht noch dreckiger.
Normalerweise buche ich Hotels immer direkt über die Hotel-Website über über Portale. Da diesmal der Reiseveranstalter mein erster Ansprechpartner war, versuchten wir eine Kontaktaufnahme über die in den Reiseunterlagen genannte Telefonnummer. Das Telefon blieb stumm. Auch bei mehrmaligen Versuchen. Dann sprach meine Frau mit der Rezeption, ob die eine Handy-Nummer des TUI-Repräsentanten hätten. Und tatsächlich man zauberte eine neue Telefonnummer hervor. Nur half uns das nix, da auch hier niemand gewillt war, das Gespräch entgegen zu nehmen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt, da wir am Sonntag nachmittag zwischen 13.00 Uhr und 18:00 Uhr angerufen haben. Wenn man böswillig ist, könnte man meinen, dass hier deutsche Arbeitszeiten übernommen wurden.
Egal der Tag gelaufen und wichtige Erholungs- und Lebenszeit den berühmten Bach herunter gegangen.
Am nächsten Morgen, die nächste Ernüchterung. Der Frühstückssaal glich einem Zoo, viel zu wenig Tische für viel zu viele Leute. Wir wurden schließlich mit 4 Personen an einen Tisch gepfercht, der eigentlich für 2 Personen geeignet schien. Aber vielleicht war das auch nur meine fehlgeleitete Wahrnehmung. Mit war der Appetit komplett vergangen und ich verzichtete das erste Mal während eines Thailandurlaubs auf ein bezahltes Frühstück. Wie ich einen Tag später feststellen durfte, war das auch nicht weiter schlimm, da die Qualität des Frühstücks mit der Qualität der Unterkunft korrespondierte. Gruselig. Essbar, um nicht verhungern, aber geschmacklich ein Desaster. Auch wenn ich bei meiner Darstellung von einer objektiven Sichtweise relativ weit entfernt bin, aber auch das Frühstück war einfach schlecht. Nicht einmal ein vernünftiges Rührei hat das arme Mädel hinter der Eierstation hinbekommen.
Dann endlich, fast 20 Stunden nach unserer Ankunft im Hotel, erreichten wir den TUI-Repräsentanten. Die Lage und unsere Unzufriedenheit wurden sowohl auf deutsch (von mir) als auch auf thai (von meiner Frau) detailliert beschrieben. Zunächst gab es Erklärungsversuche, als ich dann aber deutlich machte, dass ich eine zielorientierte Lösung wünsche oder ansonsten vorzeitig abreichen würde, wurden wir gebeten kurz zu warten, er wolle mit dem Hotel telefonieren. Nach einigen Minuten dann der Rückruf. Es täte ihm sehr leid, das Hotel hätte bei der Zimmerauswahl einen Fehler gemacht, wir hätten eigentlich eines bessere Suite erhalten sollen. Man sei aber gewillt, uns nun entgegen zu kommen und uns kostenfrei ein Upgrade auf eine Luxury Pool Villa für die verbleibenden 2 Tage zu geben. Naja, dem konnte ich mich jetzt nicht mehr entgegenstellen, da meine Argumentationsbasis eh schon recht dünn war.
Wir wurden darauf hin zur Lobby geschickt, meine Frau erklärte dem Front Office Manager, der vorab von TUI informiert worden war, noch einmal unsere Sicht der Dinge im Allgemeinen und Ihre Sicht der Dinge im Speziellen. Der FOM schrieb sich sich einiges auf, entschuldigte sich vielmals und bestätigte uns dann das schon besprochene Upgrade.
Die Pool Villa ist schon recht nett und als Upgrade natürlich nicht groß zu bemängeln, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich hierfür vielleicht 500 € oder mehr pro Nacht bezahlt hätte, dann hätte ich mich abermals geärgert.
Was bleibt nun festzuhalten:
- Das Hotel ist was es ist: ein abgewohnter, dreckiger Russenbunker mit direkter Startbahnanbindung
- Das der TUI-Repräsentant am Sonntag nicht erreichbar ist meiner subjektiven Meinung nach ein Unding erster Güte, nachdem der Kontakt jedoch zustande gekommen war, war das Problem innerhalb von weniger als 30 Minuten gelöst. So soll es eigentlich auch sein.
- Der Einzige, der wirklich Mist fabriziert hat, war ich selber. Meine "Due Dilligence" bzgl. des Hotels war offensichtlich nicht mit der entsprechenden Sorgfalt getätigt worden. Viele Dinge hätte ich schon vor der Buchung erkennen oder ggf. anders bewerten können. Blöd, wenn man keinem anderen die Schuld geben kann, aber so ist halt manchmal im Leben. Mund abputzen und weitermachen.
P.S. das Hotel ist dagegen bestens für Planespotter geeignet
Abschluss
Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man beim Buchen eines Hotels. Diesmal musste ich ganz tief vor meiner Frau und meinen Söhnen abknien. Der Spagat zwischen qualitativ hochwertiger Unterkunft, kindgerechtem Ambiente und akzptablen Preis ging komplett in die Hose.
Gebucht hatte ich 3 Nächte im Centara Grand West Sands über TUI.com. Eine Family Deluxe 2 Bedroom Suite für rd. 197 € pro Nacht, inkl. Frühstück, Wifi und freien Eintritt in den angrenzenden Wasserpark Splash Jungle. Die Werbevideos sahen ok aus und die vermeintliche Nähe zum Flughafen haben ich ignoriert bzw. ausgeblendet.
Das Hotel liegt im Haad Mai Khao, einem vergleichweise schönen Strandabschnitt im Norden von Phuket. Auf der TUI-Webseite wurde als Entfernung zum Flughafen "< 1 Kilometer" angegeben. Das ist mal komplett untertrieben, da das Hotelgelände direkt an das Flughafengelände angrenzt. Damit hat praktisch durchgehende Beschallung den ganzen Tag und eigentlich auch in der Nacht. Einige Flugschneisen scheinen direkt über das Hotelgelände hinweg zu führen. In diesem Moment rollt sich mein 2-jähriger Sohn auf der Erde zusammen und versteckt den Kopf unter seinen Händen. Und der hat normalerweise eine sehr hohe Affinität zu Flugzeugen. Hinterher lacht er denn auch wieder schnell, aber richtig gut ist das nicht.
Die Gästestruktur ist relativ einfach: Russen, Russen und nochmals Russen, dazu ein paar asiatische Pauschaltouristen und Reisegruppen und halt ein paar Sonstige. An irgendeinem Touri-Ort an der Schwarzmeerküste hätte das Verhältnis zu Gunsten der russischen Gäste nicht größer sein können.
Die vermeintliche 2 Bedroom Suite ist nix anderes als eine 1 Bedroom Suite von der es über eine Verbindungstür in ein kleines angrenzendes Deluxe Zimmer geht. Beide Zimmer werden offensichtlich auch getrennt vermietet. Die Ausstattung ist gruselig. Einfache Qualität, komplett abgenutzt, verschmutzte Polster, die Fenster fast blind (ehrlich, so was habe ich noch nie gesehen). Jedes Ferienhaus in Dänemark hat da mehr zu bieten. Das Zimmerlayout hätte ich über die Hotel-Website erfahren können, auf der TUI-Website stand jedoch nix von 2 Zimmern. Ich war jedenfalls bedient. Meine Frau noch nicht ganz. Die Reinigung des Zimmers liess arg zu wünschen übrig, so dass sie zweimal das Zimmermädchen um Nachbesserung bitten musste. Auf ein drittes Mal verzichtete sie dann und wusch das Geschirr selber ab und reinigte die Badewanne, damit die Kinder baden konnten, um sauber zu werden und nicht noch dreckiger.
Normalerweise buche ich Hotels immer direkt über die Hotel-Website über über Portale. Da diesmal der Reiseveranstalter mein erster Ansprechpartner war, versuchten wir eine Kontaktaufnahme über die in den Reiseunterlagen genannte Telefonnummer. Das Telefon blieb stumm. Auch bei mehrmaligen Versuchen. Dann sprach meine Frau mit der Rezeption, ob die eine Handy-Nummer des TUI-Repräsentanten hätten. Und tatsächlich man zauberte eine neue Telefonnummer hervor. Nur half uns das nix, da auch hier niemand gewillt war, das Gespräch entgegen zu nehmen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt, da wir am Sonntag nachmittag zwischen 13.00 Uhr und 18:00 Uhr angerufen haben. Wenn man böswillig ist, könnte man meinen, dass hier deutsche Arbeitszeiten übernommen wurden.
Egal der Tag gelaufen und wichtige Erholungs- und Lebenszeit den berühmten Bach herunter gegangen.
Am nächsten Morgen, die nächste Ernüchterung. Der Frühstückssaal glich einem Zoo, viel zu wenig Tische für viel zu viele Leute. Wir wurden schließlich mit 4 Personen an einen Tisch gepfercht, der eigentlich für 2 Personen geeignet schien. Aber vielleicht war das auch nur meine fehlgeleitete Wahrnehmung. Mit war der Appetit komplett vergangen und ich verzichtete das erste Mal während eines Thailandurlaubs auf ein bezahltes Frühstück. Wie ich einen Tag später feststellen durfte, war das auch nicht weiter schlimm, da die Qualität des Frühstücks mit der Qualität der Unterkunft korrespondierte. Gruselig. Essbar, um nicht verhungern, aber geschmacklich ein Desaster. Auch wenn ich bei meiner Darstellung von einer objektiven Sichtweise relativ weit entfernt bin, aber auch das Frühstück war einfach schlecht. Nicht einmal ein vernünftiges Rührei hat das arme Mädel hinter der Eierstation hinbekommen.
Dann endlich, fast 20 Stunden nach unserer Ankunft im Hotel, erreichten wir den TUI-Repräsentanten. Die Lage und unsere Unzufriedenheit wurden sowohl auf deutsch (von mir) als auch auf thai (von meiner Frau) detailliert beschrieben. Zunächst gab es Erklärungsversuche, als ich dann aber deutlich machte, dass ich eine zielorientierte Lösung wünsche oder ansonsten vorzeitig abreichen würde, wurden wir gebeten kurz zu warten, er wolle mit dem Hotel telefonieren. Nach einigen Minuten dann der Rückruf. Es täte ihm sehr leid, das Hotel hätte bei der Zimmerauswahl einen Fehler gemacht, wir hätten eigentlich eines bessere Suite erhalten sollen. Man sei aber gewillt, uns nun entgegen zu kommen und uns kostenfrei ein Upgrade auf eine Luxury Pool Villa für die verbleibenden 2 Tage zu geben. Naja, dem konnte ich mich jetzt nicht mehr entgegenstellen, da meine Argumentationsbasis eh schon recht dünn war.
Wir wurden darauf hin zur Lobby geschickt, meine Frau erklärte dem Front Office Manager, der vorab von TUI informiert worden war, noch einmal unsere Sicht der Dinge im Allgemeinen und Ihre Sicht der Dinge im Speziellen. Der FOM schrieb sich sich einiges auf, entschuldigte sich vielmals und bestätigte uns dann das schon besprochene Upgrade.
Die Pool Villa ist schon recht nett und als Upgrade natürlich nicht groß zu bemängeln, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich hierfür vielleicht 500 € oder mehr pro Nacht bezahlt hätte, dann hätte ich mich abermals geärgert.
Was bleibt nun festzuhalten:
- Das Hotel ist was es ist: ein abgewohnter, dreckiger Russenbunker mit direkter Startbahnanbindung
- Das der TUI-Repräsentant am Sonntag nicht erreichbar ist meiner subjektiven Meinung nach ein Unding erster Güte, nachdem der Kontakt jedoch zustande gekommen war, war das Problem innerhalb von weniger als 30 Minuten gelöst. So soll es eigentlich auch sein.
- Der Einzige, der wirklich Mist fabriziert hat, war ich selber. Meine "Due Dilligence" bzgl. des Hotels war offensichtlich nicht mit der entsprechenden Sorgfalt getätigt worden. Viele Dinge hätte ich schon vor der Buchung erkennen oder ggf. anders bewerten können. Blöd, wenn man keinem anderen die Schuld geben kann, aber so ist halt manchmal im Leben. Mund abputzen und weitermachen.
P.S. das Hotel ist dagegen bestens für Planespotter geeignet
Abschluss
Moderiert: