Das einige Fluggesellschaften die EU Passagierrechte systematisch verschleppen ist absolut nicht korrekt.
Das die Summe der Europäischen Fluggesellschaften nur 2-4% der Ansprüche auch begleichen halte ich für absolut korrekt, wenn die EU Kommission diese Zahlen offiziell angibt.
Ohne systematisches Vorgehen würden solche Zahlen nicht zustandekommen.
Und natürlich sind daran neben den Fluggesellschaften auch die Länder Schuld, die das ihnen in der EU261 gegebene Recht bei Verstößen Bußgelder zu verhängen nicht nutzen, deren Durchsetzungsstellen die Rechte eben nicht durchsetzen (obwohl das EuGH klar gesagt hat, sie dürfen sogar Zahlungen durch die Airline anweisen).
Auch wenn da natürlich nochmal ganz andere Thematiken im Spiel waren, eine 2 M$ Strafe wie LH sie gerade in den USA zahlen musste würde in Europa niemals verhängt. Und das wissen die Airlines sehr genau.
Die USA hier als den Hort freiwilliger Verbraucherrecht darzustellen ist schon etwas absurd.
Generell ist der Verbraucherschutz in den USA definitiv viel wirksamer als bei uns.
USA VW Kunden konnten z.B. problemlos ihren "Schummeldiesel" wieder zum Händler bringen und bekamen ihr Geld zurück.
Allerdings sind sie im Zweifel in DE ganz einfach und ohne Kostenrisiko einzuklagen.
Ansichtssache ob es für guten Verbraucherschutz spricht, wenn man für alles und jedes erstmal vor Gericht ziehen muss...
Und dann (siehe oben) hochoffiziell mit lächerlichen Entschädigungen abgespeist wird. Wenn man für $35 vor Gericht ziehen muss, ist das pervers.
Kleiner Tip: Die Kosten zahlst du bei deiner nächsten Buchung. Das Kostenrisiko für Airline und Aktionäre ist tatsächlich Null...
"...we believe this partial refund accurately reflects the difference in service provided for the specific segment of your journey. "
Das wäre natürlich das Eingeständnis, dass die EU261 nicht funktioniert... Laut Präambel sollen Airlines ja durch die Zahlung davon abgeschreckt werden, downzugraden. Wenn diese Zahlung genau die Kostendifferenz ausmacht ist die Strafe für die Airline ja exakt Null, die Wirkung also komplett verfehlt.
Eine 400% Regelung wie in den USA wäre da zielführender. Eine Anwendung der EU261 wie formuliert (und z.B. von Großbritannien praktiziert) wäre ja ähnlich hoch gewesen, wurde vom EuGH aber ja leider zur Unwirksamkeit zurechtgestutzt.
Mal abgesehen davon, hätte die Differenz wenn du stattdessen auf diesem Leg ein One-way Saga Ticket separat gebucht hättest und dir einen Economy-Cupon hättest erstattel lassen ziemlich sicher das Zehnfache von $35 gekostet...
Aber in dieser Hinsicht legen Airlines ja ohnehin oft abenteuerliche Berechnungen vor, und kommen damit vor Gericht durch, z.B. bei der erheblichen Differenz zwischen dem Minderverbrauch wenn du (mit sagen wir mal 75kg) nicht mitfliegst und dem Mehrverbrauch wenn dein Koffer 5kg mehr wiegt...
Bleibt halt nur die Möglichkeit, Airlines mit derartigem Geschäftsgebaren zu meiden. Nur gehen einem dann irgendwann die Optionen aus.
Ich denke nachwievor es hat nie einen Equipment Change gegeben und meine Ticket war einfach das, welches am günstigsten downgradbar war...
Ich vermute eher eine Kombination, da man durch Equipment Change gezwungen war einige Passagiere downzugraden, hat man sich die mit den einfachsten/preiswertesten Tickets rausgesucht.
Solange der Gesetzgeber dieses
betriebswirtschaftlich sinnvolle Vorgehen zulässt und sogar belohnt, wird sich das auch nicht ändern.
Am Ende liegt es vermutlich am Datenschutz, dass man keine andere Auswahl treffen darf (wer zuerst kommt, mahlt zuerst, wer zuletzt gebucht hat wird runtergestuft)
Also ist Ihre Saga class 35$ pro Platz wert....
Das könnte in der Tat eine realistische Zahl sein.
Ist ja im Prinzip kaum mehr als Premium Economy, und Leistungen wie Loungezugang oder andere Gepäcklimits hast du ja in Anspruch nehmen können.
Die genauen Kosten hängen von so vielen Faktoren ab, die sind kaum exakt bestimmbar. Hat FI z.B. nur das gesetzliche Minumum an Cabin Crew an Bord, oder nehmen sie mehr für den Service in der Saga Class mit?