Ein kleiner Guide für Cork (und ausgewählte Teile des Süden Irlands)

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TheStranger

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Um mir mein Gewissen von Anflügen der Mitnahmementalität zu erleichtern, werde ich nun auch mal etwas beitragen... ;) Nein, im Ernst, evtl. ist dies ja eine Anregung für jemanden, mal eine entsprechende Reise vorzunehmen; dann hat sich die Schreiberei ja schon gelohnt.

Wie ich ja hier schon mal geschrieben habe, war ich bis Mitte/Ende letzten Jahres in Irland, genauer gesagt in Cork. Und deswegen werde ich hier mal einige Infos über meine "alte" Heimat zusammentragen:

Daten & Drumherum

Cork liegt im Süden Irlands am Fluss Lee. Laut Wikipedia leben dort ca. 120.000 Menschen, was die Stadt zur zweitgrößten Stadt - quasi Metropole - Irlands macht (hinter Dublin). Die Innenstadt liegt hauptsächlich zwischen den geteilten Armen des Lee und war zu frühsten Zeiten auch wirklich eine Art Klein-Venedig; die heutigen Hauptstraßen sind im Prinzip auch zugeschüttete Kanäle. Der Lee ist in der Stadt allgegenwärtig und tendierte insbesondere im letzten November zu einem starken Hochwasser. Dementsprechend steigt die Fließgeschwindigkeit schon bei normalen Regen recht ordentlich.

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Anreise

Der Cork Airport (ORK) ist etwas außerhalb der Stadt auf einem Plateau / Hügel gelegen. Terminal und Zufahrten sind relativ neu und großzügig gestaltet, das alte Terminal steht links daneben und wartet darauf, einer Verwertung zugefhührt zu werden.

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Flüge gibt es direkt ab Deutschland mit AerLingus ab/bis Berlin und München. U.a. AerArann und Ryanair verbinden Cork mit diversen anderen Zielen in Europa - insbesondere mit Dublin. Wer kein Gepäck hat, dem sei hier wirklich auch geraten, für kleinstes Geld die halbe Stunde DUB-ORK per Ryanair hinter sich zu bringen. Die Verbindungen sind häufig und selten wirklich voll (insbesondere nach Cork). Alternativ die o.g. AerArann. Leider hat selbige mittlerweile eine Kooperation mit AerLingus und fliegt partiell als AerLingus Regional unter den Bedingungen von EI. Ob die Verbindung ORK-DUB betroffen ist, müsste man noch mal prüfen. Wenn nicht, ist die Verbindung mit RE für FR-Gegner sicher eine gute Alternative. Andere Wege wären z.B. über DUB, LHR oder LGW jeweils mit AerLingus.

Alternativ hat Cork auch einen (Bus-) Bahnhof. IrishRail fährt auch zwischen Dublin und Cork. Die Fahrt dauert aber a) länger als mit dem Flugzeug und ist b) teurer. Günstiger als fliegen ist ggf. mit dem Überlandbus von BusEireann oder AirCoach. Beide fahren um die 4-5 Stunden je nach Verkehrslage und kosten ca. 20 EUR pro Strecke.

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Generell sei noch angemerkt, dass der Bahnhof für die Anreise mit Gepäck etwas ungünstig liegt. Der Busbahnhof schon besser und ab Cork Airport bieten sowohl BusEireann als auch Skylink regelmäßig eine Shuttleverbindung, wobei letztere nicht zum Busbahnhof fahren, sondern diverse gängige Haltestellen im Stadtgebiet abfahren (und häufiger fahren).

Unterkunft

Natürlich hat es in Irland allgemein und Cork auch diverse Bed & Breakfasts. Verschiedene Erfahrungen von Freunden und Bekannten zeigen aber eine recht variable Qualität insbesondere im günstigeren Preissegment. Verschiedene Hotelketten sind in Flughafennähe angesiedelt; dort ist aber im Prinzip sonst gar nichts, so dass ich davon abraten würde.

Deswegen von mir an dieser Stelle mal zwei Empfehlungen (auf Basis eigener Erfahrungen):

a) Bed & Breakfast: Fernroyd House
Fernroyd House wechselt bei Tripadvisor zwischen Platz 1 und 2 in der B&B-Kategorie. Ich war selbst schon häufiger dort und insbesondere vom full Irish breakfast sehr angetan. Die Ausstattung ist ordentlich & sauber, aber alles nicht zu groß. WLan ist kostenlos nutzbar & das Frühstück im Preis mit drin (ich habe für ein Double als Single 50 oder 60 EUR / Nacht gezahlt und dann für spätere Reservierungen immer gesagt, ich buche zum gleichen Preis wieder -> kein Problem).
Die Lage ist ideal; 2 Minuten zu Fuß zur Uni, 5 Minuten zur Kathedrale, 2 Minuten zur Skylink-Haltestelle, ca. 5-10 Minuten in die "zentrale" Innenstadt. Die Eigentümer sind unheimlich freundlich und helfen mit Empfehlungen etc gerne weiter. Wer zu früh für das reguläre Frühstück abreist, wird schon mal mit einem Fresspaket und frischen (!) Scones um 5 Uhr morgens überrascht. Ebenso gab es auch schon mal bei Heimkehr ein Bierchen / Wein auf Kosten des Hauses. Ob das immer so ist, weiß ich natürlich nicht, aber ist mir eben schon passiert.

b) Hotel: The River Lee Hotel
Das Hotel liegt direkt am Fluss, noch etwas näher gen Innenstadt und direkt an der Skylinkhaltestelle. Auf der anderen Seite des Flusses verläuft eine recht gut befahrene Straße, aber nach Aussagen von dort nächtigenden Freunden hört man nichts. Das Hotel wechselt ab und an den Namen (Jurys Hotel Cork, The Cork Hotel etc), aber sonst ändert sich nicht viel bis gar nichts. Preise fangen bei ca. 100 EUR an, Ausstattung ist wie bei 4* üblich; alles sauber und ordentlich. Die Weir Bar unten hat eine Terasse zum Fluss (das Restaurant auch) und ist nicht wirklich teurer als das Durchschnitts-Pub. Wer etwas anonymer als im B&B wohnen möchte, ist hier genau richtig.

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Weiterhin gut ist zB auch das Hayfield Manor Hotel, das liegt auch an der Uni, aber weiter weg von der Innenstadt und ist deutlich teurer. Die Zimmer kann ich nicht beurteilen, der Service bei diversen Empfängen und Veranstaltungen dort war immer sehr gut. Modern und am anderen Ende der "Innenstadtinsel" liegt das Clarion Hotel. Auch modern, aber keine weitere persönliche Erfahrungen. Von der Lage würde ich die vorgenannten Alternativen bevorzugen.


Wieso Cork?

Die meisten mir bekannten Besucher Irlands haben entweder einer Rundreise in Irland vor oder machen Tagestouren in und um Dublin. Meiner - ganz persönlichen und sicherlich nicht allgemeinverbindlichen - Meinung nach ist Cork Dublin definitiv vorzuziehen. In der Umgebung sind sehr viele Sehenswürdigkeiten und interessante Natur (wird noch beschrieben). Und mE ist Dublin einfach eine ganz normale Großstadt mit überdurchschnittlich vielen Pubs. Natürlich gibt es dort einiges zu sehen, aber nicht zuletzt aufgrund meines längeren Aufenthalts in Cork ziehe ich die persönliche Atmosphäre in Cork dem Touristenauflauf in Dublin vor. Als Beispiel zB das Trinity College: Bei einer kurzen Visite dort waren mehr Touristen als Studenten unterwegs... Eine gute Kombination wäre sicherlich die Anreise von D nach DUB, dann 2 Tage dort, dann nach Cork und von dort aus die Gegend erkunden.

In den weiteren Posts werde ich dann mehr zu Sehenswürdigkeiten und den Orten in der Umgebung Corks schreiben.

Soviel erst mal für jetzt gerade,

Gruß,
Christian
 

TheStranger

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Cork

Cork Innenstadt - "Insel"

Die Innenstadt ist - wie bereits beschrieben - quasi eine Insel umgeben vom Lee. Die beiden Haupteinkaufsstraßen sind die St. Patricks Street und die Oliver Plunkett Street. An beiden reiht sich Geschäft an Geschäft. Es gibt auch ein paar Kaufhäuser und zwei, drei Einkaufspassagen, aber eben eher kleine Lädchen. Kaufen kann man in der Innenstadt grundsätzlich alles, vom Billig-Outfit bis zum Designer-Kleid.

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St. Patricks Street am St Patricks Day zur Parade

Ebenfalls in der Innenstadt liegt das Cork Opera House, ein recht modernes Gebäude. Leider habe ich es zeitlich nie geschafft dort mal irgendetwas anzusehen, so dass ich es auch nur von außen kenne. Dann gibt es noch zwei "normale" Kinos, Und auch noch das "Kino", welches eher anspruchsvolle Filme gezeigt hat und mittlerweile leider geschlossen wurde.

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Auch in der Innenstadt zu finden sind gängige Niederlassungen der größeren Fressbuden, aber auch eher ungewöhnliche Alternativen wie Abrakebabra. Der Laden ist abends so beliebt / gut frequentiert, dass mindestens zwei Bouncer vor der Tür stehen (leider auch nötig). Das Essen dort ist jedoch so eine Sache; nach dem Club-Besuch oder dem Pub eine prima Wahl, aber nüchtern... Hm. Naja... Nicht zu viel sollte man auch bei Butlers in der O.Plunkett Street essen (wegen Gewicht und so). Aber die Hot Cocolate dort ist schon ihr Geld wert...

Als Koffeeinabhängiger sind natürlich die zahlreichen Cafes ein wichtiger Teil der Innenstadt. Im Prinzip gibt es das schwarze Gold überall, empfehlenswert sind als Kette jedoch zB Gloria Jeans und Insomnia. Ein Quasi-Geheimtipp ist das Cafe Depeche in der Washington Street, fast gegenüber vom River Lee Hotel. Der Laden ist unheimlich klein (5-6 Sitzplätze), aber macht mE einen super Kaffee bzw. alle sonstigen Variationen. Die Spezial-Hot-Choclate ersetzt dabei auch mal Mittag- und Abendessen zusammen. Für alle Miles & Points-Verrückten gibt es sogar eine Loyalty-Karte! Das ist mir aber auch erst in den letzten drei Wochen aufgefallen. Für 16 oder 20 Stempel gibt es einen Coffee-Mug als Souvenir. Naja, das war Sache von ein paar Tagen... Die Baristas dort sind freundlich & kennen vor allem ihr Produkt. In einer ruhigen Minute wird dann auch mal erklärt, wieso der Laden seine Bohnen von welcher Plantage bezieht und nicht von einer anderen. Wer sich dafür aber nicht interessiert, schnappt sich seinen Coffee-to-go und wandert entweder nach links in die Innenstadt oder nach rechts zur Uni. Das Cafe Depeche hat auch noch eine zweite kleine Dependance im Gate Cinema, die ist aber etwas steriler vom Ambiente.

Für Anhänger des anderen schwarzen Goldes, dem Stout, gilt: Viele gut besuchte Pubs finden sich in der Oliver Plunkett Street, die parallel zur St. Patrick Street verläuft. Hier zu nennen sind das An Brog (vorsicht, viele Deutsche!), das McCarthys und das Old Oak. Etwas weiter die Oliver Plunkett Street entlang ist noch das Crane Lane Theater nennenswert; dort finden auch ab und an Tanzvorführungen statt. Am anderen Ende der Oliver Plunkett Street, bzw. an der Verbindung von St. Patricks Street und O.Plunkett Street (das wäre dann die Grand Parade) ist das SoHo als modernere Sports Bar / Pub / Restaurant nicht schlecht. Auf halben Weg zwischen der Grand Parade (wo auch die o.g. Washington Street einmündet, und auch das Visitor's Center zu finden ist -> auf das große "i" achten) und dem Cafe Depeche ist direkt neben dem Court House noch das Washington Inn. Natürlich ist das alles nur eine Auswahl, ein wenig durch die Straßen wandern und man findet noch massenweise andere Pubs, Bars und Restaurants.

Die verschiedenen Clubs liste ich mal nicht auf, da dort die Namen noch häufiger als beim o.g. Hotel wechseln. Aber an der Oliver Plunkett Street bzw. in der Umgebung wird sich eigentlich immer etwas finden, was gut besucht ist.

Übrigens noch ein paar Worte zum Stout: Als Ausländer wird man vermutlich zunächst das Guinness trinken. Das ist meist allerdings auch die teuerste Variante. Gerade in Cork wird das ehemals dort gebraute Beamish viel getrunken. Mir persönlich liegt das auch in Cork heimische Murphys etwas mehr, aber probieren sollte man alle drei. Und natürlich auch den guten Cider. Ein eisgekühltes Bulmers ist gerade im Sommer nicht zu verachten!

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Cork Sehenswürdigkeiten - Innenstadt

a) English Market

Der English Market ist ein überdachter Markt mitten in der Stadt, der nicht nur ziemlich alt ist, sondern auch eine wunderbare Auswahl an frischen Lebensmitteln bietet. Eingänge finden sich etwas versteckt in der St. Patricks Street, Oliver Plunkett Street und gut sichtbar an der Grand Parade. Erwähnenswert ist sicherlich auch das Cafe/Restaurant im ersten Stock. Hier gibt es zB auch ein sehr gutes Irish Breakfast. Wer nichts kaufen will, schiebt sich eben nur zum Anschauen durch die etwas engen und meist gut gefüllten Gänge.

b) Kirchen

Im katholischen Irland gibt es natürlich auch die ein oder andere Kirche. Etwas abseits die allmächtige St. Finbars Cathedrale, die nach dem Namenspatron von Cork und der Uni benannt ist. Selbiger St. Finbar gründete auch die Uni - deswegen das Motto "Where Finbar thaught let Munster learn" (Munster ist die Region). Die Kathedrale kostet für Besucher 2-4 EUR Eintritt. Finde ich persönlich irgendwie blöd, deswegen war ich nie im Inneren... Dafür habe ich ca. 5 EUR Eintritt für den Turm der St. Anne's Church gezahlt. Die liegt auf der anderen Seite der Innenstadtinsel auf dem Hügel. Die Glocken dort sind als Shandon Bells bekannt und geben dem Viertel seine Namen. Von dort hat man eine prima Aussicht über die Stadt; der Besuch lont definitiv. Kurzer Hinweis: Wer Platzangst hat, keine Treppen steigen kann oder auch etwas sehr breit gebaut ist, wird am Aufstieg innerhalb des Turms keine Freude finden.

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Bekannt ist St. Anne auch für den Fisch an der Turmspitze. Zudem zeigen die vier Uhren an den Seiten des Turms alle eine unterschiedliche Zeit an.

Weitere Kirchen gibt es zuhauf, nennenswert ist noch die an der Main Street Ecke Liberty Street. Dort sind die Wandbemalungen ganz hübsch anzusehen.

c) Universität

Wenn man der Washington Street stadtauswärts folgt, wird diese bald zur Western Road. An selbiger liegt nicht nur das Lee River Hotel, sondern später auch die Uni, genauer das University College Cork (UCC). Dort sollte man zum Haupttor hineinwandern und alles etwas wirken lassen. Recht liegt dann die Glucksman Gallery, welche kostenlos Kunst zeigt. Den Hügel hinauf erreicht man den Hauptcampus und direkt gegenüber der Treppe das O'Rahilly Building. Dort den Haupteingang hinein (liegt zwischen dem ORB und der rechts angrenzenden Bibliothek), links am Empfang den Gang entlang und dann folgt rechts ein Cafe. Dort gibt es u.a. auch Starbucks-Getränke. Die sind mittlerweile zwar an mehreren Cafes am Campus verfügbar, aber das Cafe im ORB ist einfacher zu erreichen. Und sonst gibt es in Cork nur am Flughafen die Möglichkeiten, die Getränke des Kaffee-Riesen zu kaufen (an der Uni übrigens billiger). Dann den Weg wieder zurück und dann liegt rechterhand auch das Main Quadrangle:

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Hier unbedingt im Vistor's Center vorbeischauen und eine Karte mitnehmen (also wer sich für die Uni interessiert). In einem der Gänge dort ist auch ein Teil einer Sammlung irischer Grenzsteine zu sehen.

Durch das Tor im Turm erreicht man einen Weg, der wieder zurück zur Western Road führt. Dort auf der anderen Straßenseite liegen recht viele B&Bs und auch das Cork Youth Hostel. Die Parallelstraße zur Western Road, der Mardyke Walk, führt nicht nur zur Mardyke Arena (Sport- und Fitnesszentrum der Uni + GAA Pitch), sondern auch zum Fitzgerald Park am Lee. Dort gibt es auch ein kleines Kunstmusem mit Cafe.

d) Cork City Gaol

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Auf der anderen Seite des Flusses, fast gegenüber dem Fitzgerald Park, liegt am Berg (Convent Ave) das Cork City Gaol, also das alte Gefängnis. Man kann dort eine Audiotour mitmachen (mit einem Walkman!) und das Innere erkunden. Oder wenn man etwas dreist ist, läuft man am rechten Flügel entlang bis zum Tor und geht dort in den Gang. Die Zellen dort sind nicht restauriert. Da ich beides gesehen habe, würde ich schon sagen, dass da ein kleiner Unterschied besteht... Die Tour ist ganz unterhaltsam, aber ich vermute, hier sind viele Alcatraz-geschädigt (da nehme ich mich nicht aus), da muss das Cork City Gaol leider schon zurückstecken.

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e) Blackrock Castle

Schon recht weit gen Meer befindet sich am Lee das Blackrock Castle. Hier betreibt die UCC ein Observatorium mit angeschlossener Ausstellung und - wie könnte es anders sein - einem Cafe. Die Ausstellung ist gut gemacht und recht modern; teilweise sogar interaktiv. Man kann in einem der Räume auch mit/gegen andere Besucher in einer Art Computerspiel die Welt retten. Als alter Solitär-Zocker konnte ich den dortigen Wettkampf klar für Deutschland sichern :)

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f) Cork City Tour

Das ist eine Bus-Tour (halb offener Doppeldecker), die nach dem bekannten Hop-on-hop-off Prinzip auf zwei Routen durch Cork brummt. Start ist an der Grand Parade, Fahrpläne gibts auf der anderen Straßenseite im Visitor's Center / Tourist Office. Der sonst mit etwas Lauferei verbunde Besuch im City Gaol oder von Blackrock Castle wird damit etwas erleichtert. Die gesamte Tour ohne Aussteigen dauert etwa zwei Stunden bei der Outer Limits Tour.

g) McCurtain Street

Die Straße ist auf der gleichen Seite / Hügel wie Shandon. Nachts steppt hier auch der Bär in den verschiedenen Pubs, das Everyman Palace Theatre und auf dem Weg dort hin von der Innenstadt aus (St Patricks Street folgen) kommt man beim zweiten Kaffee-Geheimtipp in Cork vorbei: Die Cork Coffee Roasters. Ähnlich dem Cafe Depeche, aber _immer_ randvoll. Da ein Freund in der Nähe wohnte, bin ich dort häufig vorbeigekommen und es war leider nie ein Sitzplatz zu bekommen. Schade, aber es gibt ja zum Glück auch dort Coffee-to-go. Wer der McCurtain Street gen Osten folgt, kommt übrigens auch zum Bahnhof.

h) Pope's Quay / Camden Place / St. Patricks Quay

Das sind die verschiedenen Namen der Straße am nördlichen Lee-Ufer (Shandon-Seite) entlang (unterhalb der McCurtain Street). Dort ist noch erwähnenswert das Franciscan Wells. Eine kleine Microbrewery mit zusätzlich großer Auswahl an internationalen Bieren.

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Das sind im Prinzip die Dinge, die mir direkt in der Innenstadt einfallen. Natürlich gibt es noch deutlich mehr zu sehen und zu unternehmen! Wenn man nur einfach etwas durch die Gegend wandert, wird man noch viele interessante Dinge / Läden / Cafes / Pubs finden. Denn für die "Größe" bietet Cork mE unheimlich viel. Und zum Glück sind die Entfernungen ja auch nicht sooo lang ;)

So, einige Veranstaltungen des Jahres werde ich später noch aufarbeiten, aber für heute hänge ich die Schreibmaschine dann erst mal an den Nagel...

Gruß,
Christian
 
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Cobh

Cobh

Schnellkurs Geschichte

Cobh ist im Prinzip der "echte" Tiefseehafen von Cork. Gesprochen wird das ganze übrigens "Cove"; das sollte man wissen, wenn man sich danach erkundigt und keine seltsamen Blicke ernten möchte. Früher (TM) - also unter der britischen Besatzung - war der Ort nach der Königin von England benannt -> Queenstown. Mit diesem Namen wird auch die Geschichtsrecherche einfacher: Queenstown war der letzte Hafen, den die Titanic damals anlief. Natürlich wurde Queenstown zeitnah umbenannt, als die Engländer sich wieder auf ihre Insel zurückgezogen hatten.

Anreise


Die einfachste, schnellste und vermutlich auch billigste Anreisemöglichkeit von Cork nach Cobh ist der Zug. Diese Schienenbusse fahren ca. alle 1,5h zwischen den beiden Orten hin und her. Die Fahrt dauert ca. 30 Minuten und führt an verschiedenen Haltestellen vorbei bis zur Endhaltestelle dieser Strecke in Cobh.

Unterwegs könnte man auch auf Fota Island aussteigen; hier gibt es einen in der Gegend recht bekannten Tierpark. Die ganze Strecke liegt in Wassernähe (der Lee...) und ist besonders bei Flut hübsch anzusehen. Bei Ebbe sieht man leider ab und an, dass auch die Iren nicht unbedingt davon absehen, Betonteile und sonstigen Unrat an geeigneter Stelle Unterwasse abzuladen. Gerade am Wochenende ist Cobh ein beliebter Ausflugsort, so dass es auch mal relativ voll im Zug werden kann.


Sehenswürdigkeiten

a) Promenade


In Cobh hat es auch eine Promenade am Wasser. Teils liegen dort zwar Restaurants und Bars direkt am Wasser, aber an verschiedenen Stellen wurde eine Art Promenade angelegt:

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Eigentlich könnte man das ganze auch als Park bezeichnen, aber Promenade klingt irgendwie passender.

b) Cobh Museum

Im alten Abfertigungsgebäude (für die Titanic) ist neben Souvenirshop, Cafe und Toiletten auch ein Art Titanic-Museum untergebracht. Zum Inhalt kann ich nicht viel sagen, allerdings ist schon das räumliche Ausmaß etwas begrenzt, so dass ich sagen würde man sollte das Geld nur als Fan bzw. dann ausgeben, wenn es so richtig locker sitzt. Ansonsten ist da Gebäude ansprechend renoviert und vor der Tür findet sich auch ein Denkmal für die Opfer des Untergangs. Gerade für die Iren, die zur Zeit der Besatzung an Bord gingen, war die Überfahrt ja eine große Hoffnung, so dass hier natürlich große Träume vernichtet wurden.

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c) St. Colman's Cathedral

Die Kathedrale von Cobh überragt den ganzen Ort und ist schon den Aufstieg wert. Nicht ganz so groß wie das Gegenstück in Cork, so kostet es hier jedoch keinen Eintritt. Grundsätzlich sei angemerkt, dass es in Cobh (abgesehen von der Promenade) irgendwie gefühlt immer nur bergauf geht. Immer. Aber auch hier ist der begrenzende Faktor natürlich die Größe des Ortes; einen Wolf läuft man sich dort aufgrund der Entfernungen natürlich nicht.

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d) Boote


Cobh ist ein Naturhafen. Das offene Meer sieht man zwar nur gaaaaanz begrenzt (wenn überhaupt) durch die Einfahrt des Hafens, jedoch wird Cobh nicht nur von kleinen Booten und Seglern angelaufen. Selbige sind natürlich auch schön anzusehen, aber eine reges Treiben herrscht eigentlich nur dann, wenn die Oceanliner vor Anker gehen. Wenn man diese sehr zuverlässige Übersicht zu Rate zieht, lässt sich da einiges sehen.

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(das ist wohl ähnlich wie Frankfurt-Hahn bei Ryanair: Cobh als Cork Harbor)

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Hier dann zB das damals noch größte Kreuzfahrtschiff der Welt bei strahlendem Sonnenschein (gibt es auch!) in Cobh. Die große Besonderheit: Die Schiffe müssen alle im Hafenbecken wenden. Wer sich als eine strategisch günstige Position sucht, wartet mit gezückter Kamera einfach darauf, dass Kapitän und Lotse das Boot vor der Linse drehen und in Szene setzen. Hinweis: Wenn große Schiffe anlegen, sind die Züge natürlich noch voller.

e) Flair

Nicht greifbar, aber die Atmosphäre in Cobh ist mE einfach recht angenehm. Ich war häufiger am Wochenende dort, mal Schiffe schauen, ins Wasser starren oder auch nur mal so weil es gerade nicht geregnet hat. Nie sonderlich lange (max. den dritten Zug wieder zurück). Mal etwas Entspannung und wie Urlaub von der "Großstadt" Cork ;)

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Zugabe aus Cork

Keine richtige Touristenattraktion, aber trotzdem berichtenswert ist mE noch das alte Our Lady's Hospital am Stadtrand. Mich hat das Gebäude immer fasziniert und letztlich habe ich auch herausgefunden, was dort früher angesiedelt war:

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Die alte Anstalt zur Behandlung Geisteskranker wurde im Jahre 1789 eröffnet und durch den Irish Lunatics Asylum Act im Jahre 1845 unter dem Namen Eglington Asylum mit bis zu 1.000 Insassen zu der größten „Irrenanstalt“ in Irland, obwohl sie lediglich für 500 Personen ausgelegt war. Auf dem ca. 16ha großen Gelände befinden sich noch Überreste weiterer alter Krankenhäuser (u.a. St. Kevin’s Asylum) und einer Kirche samt Friedhof. Um 1900 war das Krankenhaus führend in der Behandlung von Geisteskrankheiten durch eine „Bädertherapie“. Die Einrichtungen auf dem Gelände wurden 1989 geschlossen, nachdem die Regierung die katastrophalen Bedingungen nicht länger tolerieren konnte.
Seit 2001 wird der Hauptkomplex in Wohnungen konvertiert und wurde mittlerweile nach dem damaligen Architekten in Atkins Hall umbenannt, da die Wohnungen unter dem alten Namen und der damit verbundenen Erinnerungen nicht verkäuflich waren (Überraschung...). Mittlerweile sind ca. 30% des Hauptgebäudes renoviert; weitere 30% wurden entkernt und der verbleibende Teil des Gebäudes ist noch fast im Urzustand nach der Schließung. Die anderen Gebäude auf dem Gelände sind noch nicht renoviert.
Leider ist der Zugang zu den Gebäuden ohne expliziten Hausfriedensbruch nicht mehr möglich, deswegen hier nur das, was ohne größeres Risiko sichtbar ist.

Zur Darstellung der Größe eine Übersicht der ca. 300m langen Front (der Ausschnitt oben ist der Turm ganz links im renovierten Teil):

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Gruß,
Christian

PS: Mir ist auch klar, dass die Geschichte der Atkins Hall eher kein Touristenmagnet ist :( Aber wenn man dort lebt, sollte man sich ja auch mit dem Drumherum abgeben. Mal davon ab ist das Gebäude ja auch nicht zu übersehen...
 
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Kinsale

Kinsale

Anreise

Kinsale liegt etwas weiter südlich als Cork mit mehr oder minder direktem Zugang zum Atlantik bzw. zum Kanal. Die Stadt gliedet sich in einen Hauptteil um die Bucht herum und einen Ausläufer entlang des Wassers bis zur Mündung der Bucht. Entfernungstechnisch betrachtet beträgt die Strecke zwischen Cork und Kinsale ca. 30km, ist jedoch größtenteil lediglich eine Landstraße. Von der Innenstadt in Cork aus fährt man Richtung Flughafen, und biegt dann dort nicht rechts am Kreisel ab, sondern fährt geradeaus weiter; ganz einfach (und zudem auch ausgeschildert).

Wer ohne Auto unterwegs ist, dem sei hier BusEireann (Linie 249, Plan als PDF) empfohlen. Selbige fährt vom Busbahnhof in Cork über den Flughafen weiter nach Kinsale. Dauer ca. 45 Minuten. Da diese Linie auch einen Großteil des BusEireann Airport-Shuttle-Netzes ausmacht, hatte ich oben ja bereits auf Skylink für den Transfer verwiesen, da gerade am Wochenende der Bus bereits mit von/nach Kinsale Reisenden gut gefüllt ist und oft wenig Platz für die Flugreisenden bleibt. Der Bus hält in Kinsale auf einem Parkplatz etwas über dem Ausläufer der inneren Bucht; der Weg in die Innenstadt ist offensichtlich...

Strategische Aufenthaltsplanung

Wenn man nunmehr in der Innenstadt (ich nehme als Ausgangspunkt mal das einfach zu findende und zentral gelegene Visitors Center) angekommen ist, sollte man eine Entscheidung treffen: Links oder Rechts :confused: Hier sollte jedoch nicht die politische Gesinnung ausschlaggebend sein, sondern das Wissen, WO man hinmöchte. In Kinsale gibt es im Prinzip zwei, mit der Innenstadt drei Richtungen. Die werde ich im folgenden mal etwas näher beleuchten:

a) Links um die Bucht herum

Der Weg links herum ist ideal für diejenigen Besucher, die einem Spaziergang nicht abgeneigt sind. Man folge hierfür der Straße an der Bucht entlang (eben nach links). Dann ist der letzte Ausläufer der Bucht irgendwann zu Ende und man kommt an einen Hügel. Hier hinauf! Dann aber nicht dem Weg weiter hinauf folgen, solndern an der "Spitze" wieder bergab. Dort findet sich dann ein kleiner Weg (Lower Road), der direkt am Wasser entlang um den ganzen linken Teil der Bucht führt.

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Es kann passieren, dass der Weg zeitweise gesperrt ist; die Iren klettern dann eben über die Absperrung (selbst bei einer ca. 70-jährigen Dame erlebt, die auch unsere Hemmungen, dies auch zu tun, beim besten Willen nicht nachvollziehen konnte). Der Weg ist wirklich sehr angenehm zu laufen, da im Prinzip zunächst keine Steigung vorhanden ist. Ab und an steigen Treppen die Böschung hinauf: Für einen besseren Ausblick einfach mal hochsteigen und schauen.

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Die lower Road mündet dann irgendwann in eine kleine Straße, die wiederum den Hügel hinauf zum Charles Fort führt. Das ist eine alte Festung, die - zusammen mit ihrem kleineren Gegenstück auf der gegenüber liegenden Halbinsel (James Fort) - die Einfahrt zur Bucht von Kinsale gesichert hat. Der Eintritt ist günstig (4EUR/Adult) und die Führung nicht uninteressant. Zwischen Charles Fort und der Innenstadt pendelt auch zu bestimmten Zeiten so eine kleine Bahn, so dass man nicht unbedingt den gleichen Weg zurück nehmen muss.

b) Rechts um die Bucht herum

Folgt man der Bucht bzw. Pier Road ausgehend vom Visitors Center rechts herum, so trifft man auf einen kleinen Park, den Yachthafen und auf der Landseite diverse kleine Läden & Restaurants. Diese Runde gehört sicherlich zum Standard-Kinsale-Programm. Auf halber Strecke ist auch die andere Haltestelle der o.g. Bahn von/nach Charles Fort.

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Blick auf den Yachthafen, rechts die Halbinsel mit James Fort.

Der gemeine Tourist beendet seinen Rundgang dann normalerweise spätestens etwas hinter einem Hotel an der Hafenausfahrt, da dort landseits nur Berg ist und am Wasser auch nicht mehr viel an Booten liegt. Auch der unerschrockene Reisende, der der dort anschließenden Straße - sinniger weise "The Worlds End" genannt - etwas weiter folgt wird bald aufgeben. Es scheint nur noch die Brücke zur Halbinsel mit James Fort zu erreichen sein. Wer dann schon die Runde "links herum" gemacht hat, wird sich erinnern, dass selbiges Fort nicht annähernd so spannend wie Charles Fort aussah und sich letztendlich geschlagen geben und umkehren.

Wer jedoch hier meiner Empfehlung folgt, sich nicht von "The Worlds End" beirren lässt und über die Brücke nach Ardkilly läuft oder fährt (ca. 3,5km), kommt dann hier an:

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Ardkilly.

Die Gegend dort ist mE wirklich sehenswert! Wer dort etwas dem Trampelpfad am Wasser entlang folgt, kommt nicht nur irgendwann an die "echte" Küste, sondern wird mit dieser Aussicht auf Sandy Cove belohnt:

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Sandy Cove.

Also die Wanderschuhe einpacken oder sich halt für Kinsale und Umgebung einen Mietwagen gönnen.


c) Gar nicht um die Bucht herum (Innenstadt)

Sollte weder Interesse für links oder rechts bestehen, dann ist man zwar eigentlich in Kinsale falsch, weil man das mE Beste verpasst, aber nichtdestotrotz kann man einige Zeit dort verbringen. In der Innenstadt gibt es zB noch das Desmond Castle, eine Art Wehrturm. Dort ist aktuell ein Weinmuseum untergebracht. Zur Ausstellung selbst kann ich nicht viel sagen, jedoch waren die Mitarbeiter immer recht freundlich, wenn man sich im Eingangsbereich bei Regen unterstellen wollte... :D

Auf dem Weg zum Castle kommt man an einem kleinen Platz vorbei (dort wo sich in etwa Market Place, Lane und Quay treffen). Dort ist links ein kleines Cafe, das für eben dieses Getränk oder kleine Snacks mE gut geeignet ist. Für die Atmosphäre gibt's von mir ein Sternchen (y) Außerdem sehenswert: Die vielen bunten Häuser in den teilweise recht engen Gassen von Kinsale.


Kinsale, Verlängerung.


Wer die oben gezeigten Eindrücke von Sandy Cove auch als sehenswert empfindet, dem sei an dieser Stelle noch die Verlängerung der Tour (dann auf jeden Fall mit dem Auto; Strecke one-way ab Cork ca. 90km) an der Küste entlang empfohlen. Als Stichpunkte seien genannt: Cork - Kinsale - Ardkilly - Old Head (Halbinsel mit Golfplatz, Zugang zum Leuchtturm nur noch für Restaurantgäste oder Golfer - sehr zum Ärgernis der Locals!) - Garretstown (Surferkolonie!) - Timoleague (dort Besuch des alten Klosters) - Clonakilty.

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Old Head bzw. ein Teil der Landzunge.

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Timoleague Abbey - Blick auf die Bucht.

In bzw. nah bei Clonakilty sollte im Sommer u.a. Inchydoney besucht werden, ein Strand, wie man ihn in Irland eigentlich nicht wirklich vermuten würde: Weißer feiner Sand und Dünen. Bei gutem Wetter natürlich "recht gut besucht". Manche würden vermutlich "überlaufen" sagen. Trotzdem schön & ökologisch wertvoll.

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Düne und Lifeguard am Inchydoney Beach.

Etwas weiter ist dann der Red Strand (eher kiesig, dafür nicht im Ansatz überlaufen, Wasser ähnlich warm bzw. kalt wie in Inchydoney). Baden sollte man hier jedoch nicht, da unter dem Kies eine Strömung vorhanden ist und das Wasser schon kurz hinter der Wasserkante ziemlich tief wird. Für Surfer wohl kein Problem. Zum Sitzen und die Sonne genießen trotzdem sehr angenehm, weil einfach ruhig.

Soviel dann erst mal zu Kinsale & Co.; die weiteren Ausflugsetappen folgen dann mal wieder später.

Gruß,
Christian
 
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Cliffs of Moher

Cliffs of Moher

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Anreise

Die Cliffs of Moher erweitern die Interpretation vom "Süden Irlands" doch schon etwas... Wie die Karte zeigt, ist der direkte Weg ca. 180 km lang und wirklich im Süden liegen die Cliffs auch nicht. Das macht aber auch nichts. Insbesondere deshalb nicht, weil es sich hierbei mE um eine der touristischen Hauptattraktionen Irlands handelt.

Die Anreise sollte schon per Auto erfolgen, die regulären Busrouten ausgehend von Cork sind weder häufig, noch erlauben sie ein bisschen Flexibilität an den Cliffs. Und selbige sollte man schon haben (später mehr dazu).

Alternativ kann man auch ab Cork eine lustige Tagestour bei Paddywagon Tours buchen; die karren dann einen Kleinbus voller Leute von Cork über Limerick an die Cliffs. Unterwegs Zwischenhalte in Limerick (Stadt, Castle), an/am Burren (übrigens sehr sehenswert) und gen Ende dann auch noch mal an irgendeinem Pub.

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Küste @ The Burren

Fakten

Die Cliffs of Moher sind die größten, höchsten und längsten Cliffs Europas. Das wird zumindest häufig so gesagt. Aber genausowenig wie jeder halbwegs bekannte / erfolgreiche Mensch ursprünglich aus Irland abstammt, ist diese Info eben mit etwas Vorsicht zu genießen. Die Cliffs in Slieve League sind zB deutlich (knapp 3x) höher und auch in Nordeuropa und anderorts gibt es höhere Klippen. Allerdings ist die Aussage wieder korrekt, wenn es um "100% touristisch erschlossene Klippen" geht. Nunja, Marketing macht auch vor Klippen nicht halt.

Aber auch so spielen die Cliffs of Moher mit ihren zwischen 100 und 220m hohen / tiefen Klippen in der Oberliga der Abgründe.

Kosten

Die Tour mit dem grünen Kleinbus kostet ca. 40 EUR, der reguläre Eintritt zu den Cliffs (bei der Tour enthalten) liegt bei 8 EUR / Fahrzeug.

Kurze Erläuterung

An den Cliffs angekommen gibt es diverse Parkflächen und ein Besucherzentrum, welches in einen Hügel integriert wurde. Innen gibt es neben den üblichen Verdächtigen (Souvenirshop, Cafe, Toiletten) noch eine Ausstellung über die Cliffs. Wie oben bereits angedeutet, kann eine gewisse zeitliche Flexibilität schon hilfreich sein. Durch das berühmte irische Wetter kann es schon mal sein, dass von den Cliffs im Nebel rein gar nichts zu sehen ist. Dann hilft es natürlich, wenn man auch mal eine Weile warten kann; ab und an verzieht sich der Nebel auch nach dem Konsum eines Heißgetränks.

Die Cliffs selbst sind (Überraschung!) direkt am Wasser. Neben dem Besucherzentrum gibt es noch den O'Brien's Tower, einen kleinen 2-3 Stockwerke hohen Turm. Dazu dann noch den obligatorischen Weg am Rand entlang; das war's dann auch.

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O'Brien's Tower vom "verbotenen Bereich" aus gesehen

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Dummerweise waren einige Besucher nicht in der Lage, die Gefahr korrekt einzuschätzen und sind dann einen Schritt zu weit gegangen. Frei nach dem Motto: Gestern standen wir noch am Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter.* Davon zeugen heute neben einer Gedenktafel relativ hohe Absperrungen aus Fels/Stein.

*Klingt evtl. nicht ganz angebracht, aber auch die Schilder mit der Kurzwahl einer Beratungs-Hotline wirken doch etwas :eyeb:

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Absperrung im Größenvergleich

In der Richtung zum O'Brien's Tower ist die Absperrung schon ziemlich hoch, so dass man nicht nur auf Distanz zur Klippe gehalten wird, sondern auch teilweise nur eingeschränkte Sicht hat. Schade.

Der Weg in die andere Richtung endet auch an einer Absperrung und dem recht bekannten Schild, welches sinngemäß mitteilt gefälligst nicht weiterzugehen. Direkt hinter dem beschriebenen Schild fängt dann der interessante Teil der Klippen an :) Dummerweise muss man noch über die Absperrung klettern, dann geht's per Trampelpfad direkt an die Klippen.

Allerdings sollte man dort schon aufpassen, wo man hintritt! Und auch die Gefahr, die von Wind und Wetter ausgeht, sollte man nicht vergessen. Denn auch ein Sturz aus 150m Höhe ist vermutlich recht unangenehm und vermiest so ziemlich jeden Urlaub. Leider sind auch die anwesenden Besucher eine Gefahrenquelle. Denn viele wollen zwar hinter der Absperrung weitergehen und "ihren Mann stehen", aber auf einem ca. 1m breiten, matschigen abschüssigen Pfad ohne Geländer mit Verkehr in zwei Richtungen steht nunmal immer eine Richtung auf der Seite der Klippen. Und einige Besucher bahnen sich auf Teufel-komm-raus ihren Weg auf der "sicheren" Seite (n) Von Rücksichtnahme leider häufig keine Spur, also (zumindest bei grenzwertigem Wetter) selbst auf sicheren Stand achten und im Zweifel warten, bis die Karawane weitergezogen ist!

Anbei dann nur noch ein paar Aufnahmen von dort:

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Blick vom O'Brien's Tower

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Die andere Richtung

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Gruß,
Christian
 
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Blarney Castle / Rock of Cashel / Midleton / Youghal

Blarney Castle


Anreise

Nach Blarney Castle kommt man recht angenehm per Bus. Die Linie 224 fährt vom Busbahnhof bis relativ nah an den Eingang zum Park. Die Fahrt dauert ca. 20 Minuten; gerade am Wochenende sind die Busse aber ziemlich voll. Zu beachten ist noch, dass die 224 nicht direkt an der Parnell Place Station hält, sondern an einer Haltestelle etwas weiter stadteinwärts, wie auf dieser Karte zu sehen. Kleiner Tipp: Schon früher dort nachsehen, oftmals steht der Bus schon an der Straße. Und viele Mitfahrer kommen recht pünktlich von der Busstation, weil ihnen die Haltestelle nicht so geläufig ist.

Was gibt es zu sehen?

Blarney selbst ist ein kleinerer Ort, der an sich wohl nicht soo häufig besucht werden würde, wenn das Castle nicht dort wäre. Neben dem Blarney Castle gibt es noch einen recht großen Laden mit allerlei Crafts & Souvenirs; wer sich für soetwas begeistert, der sollte in der Nähe der Bushaltestelle die Augen aufhalten (kaum zu übersehen).

Blarney Castle wiederum ist eine weitere "große" Attraktion im Süden Irlands. Im dortigen Park gibt es zum einen die Ruine der Burg, dann eben die Parkanlagen und das Blarney House, ein altes Anwesen (nicht immer zu besichtigen!). Der Eintritt liegt bei 10 EUR / Person.

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Der wichtigste Teil bleibt aber der Turm von Blarney Castle. Dieser steht auf einem Hügel, ist relativ hoch und bietet bei klarem Wetter eine gute Sicht. Man bahnt sich dann so langsam im Inneren seinen Weg nach oben zur Turmspitze. Dort an der Brüstung dann das Highlight: Der Blarney Stone. Selbiger ist an der Unterseite der Brüstung gelegen. Der "Legende" nach wird derjenige, der sich dort rücklings in dieses Loch legt und den Stein küsst, mit der Gabe der Redseligkeit belohnt. Davon wird dann ein Foto gemacht, welches unten am Souvenirshop käuflich zu erwerben ist. Dabei sitzt ein Angestellter dort mit an der Kante und hält die Füße fest. Sieht dann in etwa so aus dort oben:
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Ob man sich natürlich derart verrenkt, um einen alten Stein zu küssen, der das ganze Jahr über derart "missbraucht" wird, muss halt jeder selbst entscheiden...

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Der Stein ist in der Öffnung über dem letzten Fenster...

Aber wenn man Blarney Castle auch nur als das sieht, was es zunächst augenscheinlich ist, nämlich eine interessante Burgruine, lohnt mE der Besuch.


Rock of Cashel

In Cashel steht eine weitere interessante Ruine; diesmal die einer alten Burg / Kloster. Das Ganze liegt dort auf einem Felsen - daher Rock of Cashel.

Anreise

Auch Cashel ist nicht wirklich im Süden Irlands, sondern liegt ca. 120km landeinwärts. Wer auf das Auto verzichtet, nimmt dann alternativ(los) den Express-Bus der Linie 8 (Cork-Dublin). Nicht verwechseln mit dem Local Bus No. 8, der innerhalb Corks fährt. Abfahrt ist wie immer bei überregionalen Bussen die Parnell Place Station, die einfache Fahrt liegt bei 11,70 EUR und dauert etwas über 90 Minuten. Unterwegs hält der Bus auch in Cahir, hier wäre auch noch das Cahir Castle interessant anzusehen. Kombinieren sollte man beide an einem Tag aber eher nicht; zumindest wenn man mit dem Bus unterwegs ist.

Der Stein von Cashel an sich

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Zum Rock of Cashel läuft man ca. 5-10 Minuten von der Haltestelle an der Hauptstraße entlang. Dann den Hügel hinauf und die mittlerweile 5,30 EUR Eintitt bezahlt. Eben durch den felsigen Hügel unter der Anlage wirkt alles recht massiv und groß (ist es auch). Je nach Wetterlage stellt sich mitunter auch eine eher düstere Atmosphäre ein (auch gern unterstrichen durch unzählige Krähen o.ä. "dunkle" Vögel):

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Dadaurch, dass die Kirche irgendwann auf dem Felsen das Steuer übernahm, liegt auf dem Gelände auch ein Friedhof. Interessanterweise werden auch heute dort noch Menschen begraben. Zur Einstimmung wird ein kurzer Film gezeigt, danach erkundet man das Gelände selbst mit Hilfe einer kleinen Info-Broschüre. Durch die Lage kann es auch schon mal etwas windig werden.


Midleton Distillery (Jameson)

Anreise

Midleton liegt etwa 20km östlich von Cork. Die halbstündige Busfahrt absolviert man mit der Linie 261, wie immer ab Parnell Place Station. In der Stadt selbst gibt es mehrere Stops an der Hauptstraße, der naheliegendste ist kurz vor einem Knick in der Straße (siehe Karte). Ab dort ist es dann nur noch ein kurzer Fußmarsch.

Jameson Midleton Experience

Nach Midelton zieht es wohl diejenigen, die Interesse an Whiskey haben. Denn in Midleton steht die alte Distillery von Jameson. Der Eintritt inkl. geführter Tour und Verköstigung am Ende (wer mehr Whiskey möchte, meldet sich am Ende zum Whiskey-Test; man muss sich dort nicht zum Deppen machen, sondern bekommt noch schottischen & amerikanische Destillate zusätzlich) kostet 13,50 EUR. Wer vorher in Cork ist, besorge sich ein oder mehrere Whazon-Heftchen (liegt häufig aus), dort sind meistens Rabattgutschein mit dabei. :idea:

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Kessel

Die Tour selbst startet mit einem recht aufwändigen Film zur Geschichte der Firma und führt dann durch sämtliche Produktionsschritte. In der alten Distillery wird heute nichts mehr hergestellt, aber nebenan ist die "echte" Fabrik. Ein Gegenstück zur Tour in Midleton ist auch in Dublin zu finden, wo das Unternehmen zwar gegründet wurde, aber nur noch eine Niederlassung für die Besucher hat.

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Man beachte den Paddy's am linken Rand!

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Sláinte!

Anschließend besteht auch die Möglichkeit, das Geld in Alkohol und Souvenirs umzusetzen. Allerdings sei hier der Hinweis gegeben, dass der regular Jameson und der 12-year-old regelmäßig in den diversen Dunnes Stores günstiger zu erstehen sind. Interessanter sind da schon die etwas höherpreisigen Varianten, wie der Midleton-Reserve o.ä.. Als Andenken und Mitbringsel ganz hübsch: Die drei kleinen (!) Fläschchen mit Reserve, regular und 12-year zu 9,95 EUR.


Youghal

Anreise

Auch nach Youghal (sprich: yawl) kommt man gut mit dem Bus; diesmal der Linie 260. Die Fahrtzeit variiert je nach Verbindung etwas zwischen 50 und 80 Minuten.

Youghal - Und dann?

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Leuchtturm von Youghal

Direkt in Youghal ist mE nicht wirklich viel zu sehen, es handelt sich um eine ganz normale Stadt mit Zugang zum Wasser und einem Leuchtturm am Kanal.

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Teil vom Strand

Interessanter ist da schon der relativ lange Sandstrand der an der Kanalmündung liegt. Bei schönen Wetter lässt es sich dort an der Promenade gut aushalten! Bei miesem Wetter allerdings sollte man evtl. andere Ziele als Youghal wählen...
 
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MichaelFFM

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TheStranger

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Und so schöne Fotos! Welche Kamera?

Danke! Sind (bis auf die Aufnahme vom Hotel oben) alle entweder Canon IXUS 800 bzw. 990 IS. Also nur Kompakte :eek: Die DSLR hat es nicht bis vor die Tür geschafft... :confused:


Im Imperial war ich bisher nur während des Jazz Festivals, aber das war (y)

So... Dann werde ich mich mal um Cobh kümmern...

Gruß,
Christian