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Hallo zusammen,
ich bin bisher nur stiller Leser gewesen und für den ersten Post sollte man vielleicht ein netteres Thema haben, aber als Kontrast zu einigen gehobenen F/C Diskussionen möchte ich von einem eher heftigen Erlebnis als „Vulkanwolkengestrandeter“ Y Pauschalturist berichten:
Vorspiel
Osterferien in Schleswig Holstein, wir haben eine Woche Pauschalurlaub Fuerteventura gebucht. Hinflug ab Hamburg ist pünktlich und ok. Gutes Wetter. Hotel & Essen besser als erwartet, was will man mehr. Am Abend vor der Abreise (Fr 16.4.) dann die Nachricht von TUI, dass in Island ein Vulkan ausgebrochen ist und vorerst keine Heimflüge gehen. Die folgenden 3 Tage jeweils morgens und abends ein „Briefing“, wir bleiben im Hotel und werden an den Strand geschickt. TUI zahlt und alle sind relaxed.
Erster Akt
Montag (19.04) um 24:00 die Nachricht: Morgen gehen drei Maschinen nach Wien und dann per Zug nach Hamburg. Wie sollen Koffer packen und um 7:30 mit dem Bus abfahren. Kurz im Internet ge-checked: Abflug 11:30, Ankunft 16:55 da gibt es keinen Zug mehr von Wien nach Hamburg (9-12 Stunden Fahrzeit) und den Nachtzug zahlt TUI nicht. Nein, ich möchte nicht nach Wien fliegen, da warte ich lieber noch einen Tag bis es einen Flug weiter nördlich gibt. TUI Homepage sagt ab Mittwoch wieder normaler Flugbetrieb. Diskussion mit dem Reiseleiter: Nein, nur eine kurze Wolkenlücke, danach geht viele Tage nichts mehr. Nur Wien ist noch sicher. Sie fliegen morgen nach Wien, sonst kündigen wir den Vertrag und sie können sich ein neues Hotel und den Rückflug selber suchen und bezahlen (tolle Diskussion um 24:00 nachts mit 2 Kindern auf dem Zimmer).
Zweiter Akt
Dienstag 20.04. 7:30 Abfahrt zum Flughafen, 8:00 Ankunft. Reiseleiter sagt zum Abschied: Sie werden nun ständig betreut und für alles ist gesorgt.
Da stehen schon 300 Leute vor mir an den Schaltern. Nach einer Stunde wird der Check-In geöffnet. Um 10:30 sind wir eingecheckt. Ich schau auf die Anzeigetafel: plötzlich gibt heute 4 Flüge nach Hamburg und einen nach Hannover. Drei davon mit TUIfly. Aha, da möchte ich auch hin! Ab zum Schalter. Nein Sie nicht, Sie sind ja schon für Wien eincheckt, nun geht das nicht mehr wegen den Koffern. Inzwischen haben die Gäste auch die freie Wahl…
Dritter Akt
Bin bereits stocksauer. Sitze im Abflugbereich. Unser Flug ist inzwischen um 5 Stunden verschoben. Sehe zu wie die Gäste nach Hamburg einsteigen. Na, zum Zeitvertreib mal nachfragen, ob es nun etwas zu Essen von TUI gibt. Immerhin warten hier ja 900 Gäste für Wien (3 Boeing 767). Niemand von TUIFLY/TUI im Abflugbereich. Ich gehe raus zum Ticketschalter. Umbuchen nach Hamburg: Nein. Essen: Nein. Ich weise auf die EU Regelung hin: Nein, die gilt bei außergewöhnlichen Umständen nicht. Ich widerspreche und verlange eine Kopie der EU Regelung. Nein: bei außergewöhnlichen Umständen gäbe es keine Verpflichtung mir die Regeln auszuhändigen. Finde den Reiseleiter: Nein, kein Essen. Er selbst hat heute Morgen sein Geld vergessen und wird Hungern müssen. Super Begründung.
Vierter Akt
Warten auf die Maschine. Irgendwann kommt sie (B767 von Euro Atlantic, früher mal im Besitz von Aeroflot). Abflug 18:35, also rund 6 Stunden nach Plan. Flug eventlos (nach 2 Stunden 1 Sandwich, 1x Getränk, 1x Wasser), Zustand der Maschine spare ich mir. Ankunft in Wien um 24:00.
Fünfter Akt
Koffer einsammeln. Um 0:40 endlich mal wieder jemand von TUI zu sehen. Erzählt uns, dass Busse bereitstehen, die uns nun nach Salzburg fahren. Ab dort können wir unsere „Rail&Fly“ Tickets benutzen und mit den ersten Zügen zu allen deutschen Zielorten fahren (Toll, der Zubringerflug wird auf die DB abgewälzt, die wird sich über die 900 Gäste sicher freuen).
Ich sage: Nein. EU Regeln! Ein Hotel für die Nacht und ein Flug am nächsten Tag wäre mir doch lieber. Wir sind schon 16 Stunden unterwegs, es ist Nacht und die Kinder sind müde. Die TUI Dame: Nein, EU Regeln gelten hierfür nicht. Außerdem gibt es keine freien Hotels mehr in Wien und keinen Flug. Sie steigen jetzt in den Bus oder müssen alles selbst organisieren und bezahlen. Ein anderer Reisender: Meine Frau ist schwanger, kann man da etwas machen. Gleiche Antwort.
Sechster Akt
Nach drei Stunden im Bus stehen wir um 4:00 morgens am Bahnhof Salzburg vor dem Automaten um einen Zug nach Hamburg ausfindig zu machen. Oh, wie schön, um 5:45 geht es schon los. Platzkarte reservieren Fehlanzeige, alles schon ausgebucht (Pech, wir waren halt im Letzten der drei TUI „Rettungsflüge“ nach Wien). Also warten wir geduldig auf dem Bahnsteig.
Letzter Akt
Auf die gute Deutsche Bundesbahn ist Verlass. Der IC nach München erscheint pünktlich, danach per ICE nach Hamburg. Alles bestens, keine Probleme und auf die Minute genau nach weiteren 9 Stunden in Hamburg. Nach 30 Stunden Rückreise stehen wir müde vor der Haustür. Ich denke an mein LH F Erlebnis im letzten Jahr. Da kam der Zubringer zum Flieger aus Zuffenhausen… Ja, alles ist relativ.
Und was macht man nun nach einem solchen Erlebnis?
Grüße, HSVT
ich bin bisher nur stiller Leser gewesen und für den ersten Post sollte man vielleicht ein netteres Thema haben, aber als Kontrast zu einigen gehobenen F/C Diskussionen möchte ich von einem eher heftigen Erlebnis als „Vulkanwolkengestrandeter“ Y Pauschalturist berichten:
Vorspiel
Osterferien in Schleswig Holstein, wir haben eine Woche Pauschalurlaub Fuerteventura gebucht. Hinflug ab Hamburg ist pünktlich und ok. Gutes Wetter. Hotel & Essen besser als erwartet, was will man mehr. Am Abend vor der Abreise (Fr 16.4.) dann die Nachricht von TUI, dass in Island ein Vulkan ausgebrochen ist und vorerst keine Heimflüge gehen. Die folgenden 3 Tage jeweils morgens und abends ein „Briefing“, wir bleiben im Hotel und werden an den Strand geschickt. TUI zahlt und alle sind relaxed.
Erster Akt
Montag (19.04) um 24:00 die Nachricht: Morgen gehen drei Maschinen nach Wien und dann per Zug nach Hamburg. Wie sollen Koffer packen und um 7:30 mit dem Bus abfahren. Kurz im Internet ge-checked: Abflug 11:30, Ankunft 16:55 da gibt es keinen Zug mehr von Wien nach Hamburg (9-12 Stunden Fahrzeit) und den Nachtzug zahlt TUI nicht. Nein, ich möchte nicht nach Wien fliegen, da warte ich lieber noch einen Tag bis es einen Flug weiter nördlich gibt. TUI Homepage sagt ab Mittwoch wieder normaler Flugbetrieb. Diskussion mit dem Reiseleiter: Nein, nur eine kurze Wolkenlücke, danach geht viele Tage nichts mehr. Nur Wien ist noch sicher. Sie fliegen morgen nach Wien, sonst kündigen wir den Vertrag und sie können sich ein neues Hotel und den Rückflug selber suchen und bezahlen (tolle Diskussion um 24:00 nachts mit 2 Kindern auf dem Zimmer).
Zweiter Akt
Dienstag 20.04. 7:30 Abfahrt zum Flughafen, 8:00 Ankunft. Reiseleiter sagt zum Abschied: Sie werden nun ständig betreut und für alles ist gesorgt.
Da stehen schon 300 Leute vor mir an den Schaltern. Nach einer Stunde wird der Check-In geöffnet. Um 10:30 sind wir eingecheckt. Ich schau auf die Anzeigetafel: plötzlich gibt heute 4 Flüge nach Hamburg und einen nach Hannover. Drei davon mit TUIfly. Aha, da möchte ich auch hin! Ab zum Schalter. Nein Sie nicht, Sie sind ja schon für Wien eincheckt, nun geht das nicht mehr wegen den Koffern. Inzwischen haben die Gäste auch die freie Wahl…
Dritter Akt
Bin bereits stocksauer. Sitze im Abflugbereich. Unser Flug ist inzwischen um 5 Stunden verschoben. Sehe zu wie die Gäste nach Hamburg einsteigen. Na, zum Zeitvertreib mal nachfragen, ob es nun etwas zu Essen von TUI gibt. Immerhin warten hier ja 900 Gäste für Wien (3 Boeing 767). Niemand von TUIFLY/TUI im Abflugbereich. Ich gehe raus zum Ticketschalter. Umbuchen nach Hamburg: Nein. Essen: Nein. Ich weise auf die EU Regelung hin: Nein, die gilt bei außergewöhnlichen Umständen nicht. Ich widerspreche und verlange eine Kopie der EU Regelung. Nein: bei außergewöhnlichen Umständen gäbe es keine Verpflichtung mir die Regeln auszuhändigen. Finde den Reiseleiter: Nein, kein Essen. Er selbst hat heute Morgen sein Geld vergessen und wird Hungern müssen. Super Begründung.
Vierter Akt
Warten auf die Maschine. Irgendwann kommt sie (B767 von Euro Atlantic, früher mal im Besitz von Aeroflot). Abflug 18:35, also rund 6 Stunden nach Plan. Flug eventlos (nach 2 Stunden 1 Sandwich, 1x Getränk, 1x Wasser), Zustand der Maschine spare ich mir. Ankunft in Wien um 24:00.
Fünfter Akt
Koffer einsammeln. Um 0:40 endlich mal wieder jemand von TUI zu sehen. Erzählt uns, dass Busse bereitstehen, die uns nun nach Salzburg fahren. Ab dort können wir unsere „Rail&Fly“ Tickets benutzen und mit den ersten Zügen zu allen deutschen Zielorten fahren (Toll, der Zubringerflug wird auf die DB abgewälzt, die wird sich über die 900 Gäste sicher freuen).
Ich sage: Nein. EU Regeln! Ein Hotel für die Nacht und ein Flug am nächsten Tag wäre mir doch lieber. Wir sind schon 16 Stunden unterwegs, es ist Nacht und die Kinder sind müde. Die TUI Dame: Nein, EU Regeln gelten hierfür nicht. Außerdem gibt es keine freien Hotels mehr in Wien und keinen Flug. Sie steigen jetzt in den Bus oder müssen alles selbst organisieren und bezahlen. Ein anderer Reisender: Meine Frau ist schwanger, kann man da etwas machen. Gleiche Antwort.
Sechster Akt
Nach drei Stunden im Bus stehen wir um 4:00 morgens am Bahnhof Salzburg vor dem Automaten um einen Zug nach Hamburg ausfindig zu machen. Oh, wie schön, um 5:45 geht es schon los. Platzkarte reservieren Fehlanzeige, alles schon ausgebucht (Pech, wir waren halt im Letzten der drei TUI „Rettungsflüge“ nach Wien). Also warten wir geduldig auf dem Bahnsteig.
Letzter Akt
Auf die gute Deutsche Bundesbahn ist Verlass. Der IC nach München erscheint pünktlich, danach per ICE nach Hamburg. Alles bestens, keine Probleme und auf die Minute genau nach weiteren 9 Stunden in Hamburg. Nach 30 Stunden Rückreise stehen wir müde vor der Haustür. Ich denke an mein LH F Erlebnis im letzten Jahr. Da kam der Zubringer zum Flieger aus Zuffenhausen… Ja, alles ist relativ.
Und was macht man nun nach einem solchen Erlebnis?
Grüße, HSVT
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