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N'Abend miteinander,
in letzter Zeit beschäftige ich mich interessehalber immer mehr mit den verschiedenen Geschäftsmodellen der Airlines.
Sehr interessante finde ich Jetblue in den USA. Laut wikipedia zwar ein LCC, dafür aber mit sehr hohem Comfort. Beispiel: Laut seatguru hat Jetblue in seinen A320 einen seat pitch von 34 inch. Ich bin mit denen mal auf Kurzstrecke - sie waren die Günstigsten - in der Embraer 190 unterwegs gewesen. Dort haben sie 32 inch. Das kann ich als fast 2m-Mann bestätigen. Der Unterschied zur Economy in Europa war sofort bemerkbar.
In Europa erleben wir beim Thema Sitzabstand ja derzeit ein race to the bottom. Iberia 28 inch, Wizz Air will in seinen A321neo 239 Leute reinquetschen, A320neo bei LH mit 29,5 etc. Kurz gesagt: Ryanair mit seinen 30 inch kann sich in der Hinsicht durchaus sehen lassen.
Nun sind die Flugpreise in den USA insgesamt höher, dennoch, so zumindest meine Wahrnehmung, fällt Jetblue in der Hinsicht nicht nach oben aus dem Raster. Sie scheinen sogar für amerikanische Verhältnisse noch zu den günstigeren Airlines zu gehören.
Was ich mich frage: Könnte ein ähnliches Geschäftsmodell auch in Europa erfolgreich sein? Also eine Art Ryanair oder Easyjet mit all der Effizienz und Kostenminimierung, dafür aber mit 3 oder 5cm mehr Beinfreiheit für jeden und dennoch recht günstigen Preisen? 31 inch für alle wären ja schon ein Fortschritt.
Im Grunde müsste diese Frage doch mit einem Blick auf die Reservierungen in den Exit Rows annähernd zu beantworten seien. Wie viele Fluggäste zahlen diesen Aufpreis? Wobei die Exit Rows ja auch wieder gewisse Nachteile für den Passagier haben.
Ich sehe da aber Einschränkungen: Der durchschnittliche Amerikaner dürfte häufiger fliegen und damit Erinnerungen wie "bei dem Flug letzte Woche tat nach ner Stunde alles weh" präsenter im Kopf haben. Zudem hat ein Wenigflieger eben auch weniger Vergleich. Vielflieger wissen eben, dass 25 Euro mehr in dem Fall gut investiertes Geld sind. Der Durchschnittsbürger hat eben nur den Preis als Vergleichsmaßstab (man kann es ihm nicht verübeln) und entscheidet sich dann natürlich für die günstigste Variante. Und: In Mittel-und Osteuropa hätte man es bei den nach wie vor niedrigen Löhnen deutlich schwerer, Kundschaft zu gewinnen.
Der ADAC Postbus hat etwas ähnliches auf dem Fernbusmarkt versucht und ist dabei leider gescheitert. Meines Erachtens lag der Fehler hier, nicht auf extrem aggressives Marketing zu setzen. Sollte sich ein LCC also dafür entscheiden, weniger Reihen in den Flieger zu stopfen, so müsste sich das eben auch herumsprechen. Je dreister, desto besser und mit direkten Vergleichen zu LH und Co, um sich als komfortabler zu präsentieren.
Was meint ihr? Erleben wir bald teilweise eine Abkehr von diesem race to the bottom in Europa?
in letzter Zeit beschäftige ich mich interessehalber immer mehr mit den verschiedenen Geschäftsmodellen der Airlines.
Sehr interessante finde ich Jetblue in den USA. Laut wikipedia zwar ein LCC, dafür aber mit sehr hohem Comfort. Beispiel: Laut seatguru hat Jetblue in seinen A320 einen seat pitch von 34 inch. Ich bin mit denen mal auf Kurzstrecke - sie waren die Günstigsten - in der Embraer 190 unterwegs gewesen. Dort haben sie 32 inch. Das kann ich als fast 2m-Mann bestätigen. Der Unterschied zur Economy in Europa war sofort bemerkbar.
In Europa erleben wir beim Thema Sitzabstand ja derzeit ein race to the bottom. Iberia 28 inch, Wizz Air will in seinen A321neo 239 Leute reinquetschen, A320neo bei LH mit 29,5 etc. Kurz gesagt: Ryanair mit seinen 30 inch kann sich in der Hinsicht durchaus sehen lassen.
Nun sind die Flugpreise in den USA insgesamt höher, dennoch, so zumindest meine Wahrnehmung, fällt Jetblue in der Hinsicht nicht nach oben aus dem Raster. Sie scheinen sogar für amerikanische Verhältnisse noch zu den günstigeren Airlines zu gehören.
Was ich mich frage: Könnte ein ähnliches Geschäftsmodell auch in Europa erfolgreich sein? Also eine Art Ryanair oder Easyjet mit all der Effizienz und Kostenminimierung, dafür aber mit 3 oder 5cm mehr Beinfreiheit für jeden und dennoch recht günstigen Preisen? 31 inch für alle wären ja schon ein Fortschritt.
Im Grunde müsste diese Frage doch mit einem Blick auf die Reservierungen in den Exit Rows annähernd zu beantworten seien. Wie viele Fluggäste zahlen diesen Aufpreis? Wobei die Exit Rows ja auch wieder gewisse Nachteile für den Passagier haben.
Ich sehe da aber Einschränkungen: Der durchschnittliche Amerikaner dürfte häufiger fliegen und damit Erinnerungen wie "bei dem Flug letzte Woche tat nach ner Stunde alles weh" präsenter im Kopf haben. Zudem hat ein Wenigflieger eben auch weniger Vergleich. Vielflieger wissen eben, dass 25 Euro mehr in dem Fall gut investiertes Geld sind. Der Durchschnittsbürger hat eben nur den Preis als Vergleichsmaßstab (man kann es ihm nicht verübeln) und entscheidet sich dann natürlich für die günstigste Variante. Und: In Mittel-und Osteuropa hätte man es bei den nach wie vor niedrigen Löhnen deutlich schwerer, Kundschaft zu gewinnen.
Der ADAC Postbus hat etwas ähnliches auf dem Fernbusmarkt versucht und ist dabei leider gescheitert. Meines Erachtens lag der Fehler hier, nicht auf extrem aggressives Marketing zu setzen. Sollte sich ein LCC also dafür entscheiden, weniger Reihen in den Flieger zu stopfen, so müsste sich das eben auch herumsprechen. Je dreister, desto besser und mit direkten Vergleichen zu LH und Co, um sich als komfortabler zu präsentieren.
Was meint ihr? Erleben wir bald teilweise eine Abkehr von diesem race to the bottom in Europa?