Eine Woche Neapel & Umgebung - Erfüllung eines Traums meines Vaters

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rxphl

Reguläres Mitglied
22.02.2024
33
312
Heidelberg
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Prolog
Guten Abend liebes Forum,
ich möchte euch gerne auf eine kürzlich beendete Reise mitnehmen, die ich mit meinem Vater unternehmen durfte. Da ich allerdings aktuell viel zu tun habe, verzeiht es mir, wenn ihr auch mal ein paar Tage auf den nächsten Teil des Berichts warten müsst - ich hoffe, man verzeiht es mir.

Normalerweise bin ich mit meinem Vater jeden Sommer für 10 bis 14 Tage ins Wallis gefahren. Dort sind wir Miteigentümer einer Hütte, haben mittlerweile einen Stammplatz auf einem Campingplatz und quasi einen zweiten Sozialkreis vor Ort, da wir auch im Winter dort zum Ski fahren hin pendelten. In den letzten Jahren haben wir die Reise gern auch modifiziert mit Aufenthalten in Bünden oder in Frankreich.
Letztes Jahr zog ich mir allerdings im Mai eine schwerwiegende Knieverletzung beim Sport zu, weshalb wir uns stattdessen eine knappe Woche Paris zusammen anschauten, da ein Wander- und Bikeurlaub drei Monate nach der Verletzung einfach nicht möglich gewesen wäre und ich noch nie in der französischen Hauptstadt gewesen war und der letzte Besuch meines Vaters schätzungsweise 40 Jahre zurück lag.
Obwohl sich die Genesung des Knies eigentlich gut entwickelte, stellte sich etwa ein Jahr nach der Verletzung heraus, dass leider eine Operation notwendig war, weil sich im Knie einige Fremdkörper befanden, welche ein erhebliches Risiko darstellten. Daher war klar, dass auch heuer kein Urlaub in der Schweiz möglich war, eröffnete mir mein Vater zwei Alternativen: Entweder der Besuch des Goodwall Festival of Speed in Südengland oder eine Woche Neapel samt Vesuv und Pompeii. Mein Vater ist Geologe und hegt dementsprechend ebenfalls ein Interesse für Vulkane aller Art, womit man um Neapel bestens bedient wird. Wenn ihr den Titel richtig gelesen habt, wisst ihr ja, wie meine Entscheidung ausgefallen war. Ein nicht unerheblicher Aspekt dabei war die Tatsache, dass ich seit meinem erstem Flug im Jahre 2008 nie wieder zusammen mit meinem Vater geflogen war, wobei meine Erinnerung an den Flug vor über 15 Jahren durchaus schwammig war und nach wie vor ist. Zudem hatte ich wenig Lust auf eine lange Autofahrt nach England (Gatwick wird weder von Frankfurt oder Stuttgart in 2024 bedient; andere Flughäfen sind einfach zu weit weg vom Ort des Geschehens) und auf britisches Wetter konnte ich ehrlicherweise auch verzichten.

Glücklicherweise beauftragte mein Vater mich mit dem Grossteil der Planung des gesamten Trips; vom genauen Datum über die Flüge und Hotels zu den Aktivitäten, etc.). Einzige Vorgabe war der Zeitraum Ende August/Anfang September 2024 und diverse Sachen, die mein Vater unbedingt sehen wollte. Mit dem vorgegebenen Reisezeitraum machte ich mich zuallererst auf die Suche nach den Flügen. Zur Auswahl standen als Abflughafen Frankfurt und Stuttgart, da wir sehr zentral dazwischen wohnen und beide Airports tägliche Direktflüge im Programm haben. Eigentlich favorisierte ich den STR für den Abflug, da man von hier aus etwas schneller dort ist und ich heuer schon einige male ab Frankfurt geflogen war, Stuttgart aber immer aussen vor war, da meist der Preis nicht stimmte. Und auch dieses Mal sollte sich dies wiederholen. Die günstigen Flüge mit 6-8 Tagen Aufenthalt fand ich knapp zehn Wochen vor dem geplanten Start für sage und schreibe 240€ pro Person im Basic Tarif! Ab Frankfurt, von wo aus es meist drei tägliche Flüge nach Kampanien gibt, fand ich Flüge von der Lufthansa zu optimalen Zeiten (Vormittags hin, abends zurück) für 190€ im Light Tarif, welcher bereits ein Handgepäck beinhaltet. Selbst inklusive Sitzplätzen lag ich so bei unter 220€ pro Person, was ich als sehr fair empfunden habe. Nach kurzer Absprache mit meinem alten Herren buchten wir folgende Flüge für uns beide:

28.08.24 LH334 FRA-NAP 10:10-12:10
04.09.24 LH323 NAP-FRA 18:45-20:55

Ohne gross abzuschweifen muss ich an dieser Stelle über den Flughafen Stuttgart und dessen bekannte Probleme herziehen. Die gebotene Leistung steht oft in keinem Verhältnis zu dem geforderten Preis, vor allem, wenn Eurowings mal wieder die einzige Option ist. Natürlich viel der Reisezeitraum auf die örtlichen Sommerferien, aber auch Ende September wurden die gleichen überzogenen Preise aufgerufen. Wenn man schon im Bermuda-Dreieck ist, muss man sich natürlich nicht wundern, wenn alle Flughäfen um einen herum ein flexibleres, besseres und günstigeres Angebot bieten, obwohl Frankfurt, München und Zürich für alles ausser billige Direktflüge mit der Heimatairline bekannt sind. Naja, vielleicht wird es ja 2025 wieder etwas zwischen mir und dem Stuttgarter Flughafen, wer weiss…

Aber genug geschimpft: Die Übernachtungen wurden auch in meine Hand gelegt. In Neapel plante ich vier Nächte und irgendwo ausserhalb noch einmal drei. In der Hauptstadt der Pizza fand ich zuerst rund um den Hauptbahnhof „Porta Garibaldi“ einige schöne und günstige Domizile. Nach einiger Recherche sowie Rücksprache mit einem in Catania lebenden Bekannten verabschiedete ich mich allerdings wieder recht schnell von dieser Idee, da die Region um den Bahnhof für alle falschen Sachen bekannt ist: Obdachlosigkeit, Kriminalität, Müll, Gestank. Daher setzte ich den Fokus auf die westliche Innenstadt und fand dort ebenfalls nette Unterkünfte, wenn auch ein paar Euro teurer. Letztendlich buchte ich ein Appartement in einem Komplex namens „Maison Arena“ nahe der U-Bahn Station Dante. Ausserhalb der Stadt favorisierte mein Vater zuerst eine Unterkunft nahe Pomeiis, allerdings fand ich den Ort abgesehen der Ruinen etwas Reizlos und fand stattdessen ein kleines B&B in einem kleinen Tal nahe Castellammare di Stabia mit Pool und Blick auf den Vesuv für einen sehr guten Kurs, weshalb ich hier recht schnell zugeschlagen hatte.

Neben den beiden Unterkünften suchte ich noch für die drei Tage, welche wir ausserhalb der Stadt verbringen wollten, einen Mietwagen heraus. Ich wurde nach längerer Suche bei Thrifty fündig und buchte nach einigen Schwierigkeiten mit der Internetseite per Telefon das Auto ab der Mietwagenstation am Flughafen der Stadt. Dazu war recht früh klar, dass von Neapel aus ein Tagesausflug nach Rom anstand. Ich war vor knapp zehn Jahren bereits in der Stadt gewesen, mein Vater allerdings war noch nie in dieser Gegend von Italien unterwegs und hatte dementsprechend grosses Interesse daran, die grösste Stadt Italiens für einen Tag unsicher zu machen. Daher buchte ich noch Tickets für einen Hichgeschwindigkeitszug auf der Strecke Neapel-Rom, wo dieser die über 200km in etwas über einer Stunde zurückgelegt. Und es wird noch besser: In Italien hat es neben der staatlichen Trenitalia (Pendant zu DB/SBB/ÖBB) auch einen privaten Anbieter von Schnellzügen namens Italo, welcher in Konkurrenz unterwegs ist. Dies führt dementsprechend zu sehr kompetitiven Preisen auf den Relationen, wo beide Anbieter Leistungen anbieten, weshalb wir letztendlich für etwas über 15€ pro Person und Strecke den Italo für unsere Zwecke buchten.

Es ist also angerichtet für einen schönen Vater-Sohn Urlaub. Einige Leute in meinem Alter würden sich wohl nicht mehr auf einen Urlaub mit den Eltern einlassen. Allerdings lernt man dann den Luxus kennen, wie entspannt ein Urlaub doch sein kann, wenn man selber nicht für die Kosten aufkommen muss, sondern einfach mal wieder ein paar Tage geniessen kann, ohne sich andauernd Gedanken um den Preis von allem möglichen den Kopf zu zerbrechen und ob es dieser tatsächlich wert ist. Ich bin seit dem ich 13 Jahre alt bin regelmässig ohne Eltern im Urlaub und geniesse auch das und liebe genau so die Vorzüge des Reisens mit Freunden oder gar alleine.
Ich hoffe also, dass ihr gespannt seit auf Tolle Erlebnisse, nicht so tolle Erlebnisse, aber vor allem ein paar unvergesslichen Tagen, die ich in den kommenden Tagen (oder möglicherweise Wochen) mit euch teilen werde! Und damit wünsche ich schon im voraus viel Spass beim lesen :)
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cktest

Reguläres Mitglied
14.11.2022
39
46
Ich bin gespannt auf den Bericht. Ich verstehe allerdings das Argument mit den Londoner Flughäfen nicht. Gibt es von Gatwick irgendeine Form von "public transport" nach Goodwood (ich nehme an, Dein Vater wollte das Goodwood Festival of Speed besuchen), und von Heathrow nicht? Mit dem Mietwagen unterscheiden sich die Fahrzeiten lt. Google Maps gerade eben nur um 20 Minuten, und sie sind insgesamt mit einer Stunde bzw. einer Stunde und 20 Minuten recht überschaubar.
(Ich hätte aber auch Neapel bevorzugt ;))
 

rxphl

Reguläres Mitglied
22.02.2024
33
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Heidelberg
Tag 1: Anreise nach Neapel
Der Anreisetag begann für mich wie so viele Reiseabenteuer viel zu früh am Morgen. Obwohl ich schon alles gepackt hatte, läutete das Handy um zwanzig nach sechs schon zum vierten Mal. Nach dem mehr oder minder erfolgreichen Aufstehen schnell einen Kaffee runter gespült, bevor mein Vater und ich um zwanzig vor sieben ins Auto schwingen und uns auf den Weg nach Frankfurt machen. Selbst das ist für mich ein Luxus, wenn ich Flugreisen antrete: Meine Mutter will aus Umweltbedenken seit mehreren Jahren nicht mehr fliegen und mit meinem Vater ist irgendwie seit dem ich drei bin nie dazu gekommen, dass wir zusammen in den Urlaub fliegen, da wir sonst immer mit dem Auto oder auch mal Zug unterwegs waren.

Wenigstens ein bisschen entschädigt hat dieser Blick für den wenigen Schlaf: IMG_9757.jpeg
Auf dem Foto kommt es vermutlich nicht ganz rüber, aber die Alte Brücke in meiner Heimatstadt Heidelberg strahlte an diesem Morgen wirklich besonders schön im Morgenlicht.
Es war zwar recht voll auf der Autobahn, aber gegen 7:50 Uhr erreicht wir den Frankfurter Flughafen. IMG_9758.jpeg
Nachdem das Auto abgegeben war, ging es für uns beide durch die Check-In Halle T1A direkt zur Sicherheitskontrolle. IMG_9760.jpeg
Dort hatte ich eigentlich versucht, per FRA SmartWay einen Slot zu reservieren, allerdings war die Buchung komplett sinnlos, da mir nur Slots zwischen 4:40 Uhr und 7:15 Uhr angezeigt wurden, danach gab es nur noch einen Termin eine Viertel Stunde vor Boarding, was die Sache ziemlich sinnlos für uns machte.
Eigentlich auch egal, um diese Zeit ist am Frankfurter Flughafen im Terminal normalerweise eh wenig los an den Kontrollen, was sich auch diesmal wieder bewahrheiten sollte, da wir in der Normale-Line keine fünf Minuten trotz Doppelkontrolle eines Koffers brauchten.

Das Gate für unseren Flug nach Kampanien war A50, das vorderste im A-Plus Bereich des Terminals 1. Daher gab es noch ein gemütliches Frühstück mit Croissant und Cappuccino im kleinen Foodcourt nach dem Duty-Free, wo sich der Bereich A trennt.
Leider befinden sich an den Fenstern dort nervige Linien, die das fotografieren unmöglich machen, aber wenigstens den Blick aus gewisser Entfernung nicht komplett irritieren. IMG_9761.jpeg
Da wir recht gemütliche Plätze hatten, blieben wir bis etwa 15 Minuten vor dem Boarding im Café sitzen, da das Gate ja eh um die Ecke war.

Am Gate angekommen begrüsste uns natürlich ein A340-600 nach Seattle, was für uns bedeutete, dass es wenig überraschend eine Aussenposition gab. IMG_9763.jpeg
Das Boarding verlief typisch für Lufthansa sehr geordnet und schnell. Die Busfahrt zum heutigen A320 verlief dem entgegen alles andere als schnell, da unser Flugzeug so weit weg wie möglich geparkt war; hinter dem Terminal 2, von wo normalerweise viele Dolomiti Embraer aus nach Norditalien und Nicht-Norditalien starten.
Auf der langen Busfahrt gab es natürlich einiges zu sehen, zum Beispiel diese China Airlines Boeing 777-300ER mit einer Speziallackierung, welche zur Hälfte die Werksfarben der Amerikaner trägt. IMG_9767.jpeg

Nach rund acht Minuten Fahrt waren wir endlich am Flugzeug angekommen, einem Airbus A320 mit der Kennung D-AIZB. Ursprünglich sollte dieser Flug mit einem A321 geflogen werden, was allerdings vier Wochen vor Abflug geändert wurde. Für uns beide gab es jeweils Fensterplätze mit 22A und 23A, da wir beide gerne das Panorama geniessen. Eben wir der Vater, so der Sohn… IMG_9770.jpeg

Kurz nachdem das „Boarding Completed“ durch den nahezu ausgebuchten Flieger hallte, meldete sich der Kapitän mit der erfreulichen Botschaft, dass sich unser Start um etwa 25 Minuten verzögern sollte, da über dem tyrrhenischen Meer aktuell ein schweres Unwetter tobte, weshalb der Luftraum über Neapel aktuell überlastet sei.

Nach Knall 30 Minuten Stillstand auf der Parkposition begann endlich der Pushback und wir rollten langsam zur 18.
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Dabei hob gerade eine 777 von Qatar Airways nach Doha ab. IMG_9779.jpeg
Nach dem erfolgreichen Start nach Süden gab es tatsächlich für mich zum allerersten Mal keine Links- oder Rechtskurve, weshalb ich zum ersten Mal die Gelegenheit hatte, meine Heimat aus der Luft zu sehen, welche passenderweise links unserer Flugroute lag. IMG_9781.jpeg
Danach ging es Richtung Bodensee und über die Schweiz nach Italien über die Alpen, welche jedesmal die 14€ für die Sitzplatzreservierung bei Carsten oder seinen Lemmingen rechtfertigen. Wer das folgende italienische Skigebiet, welches ich im vergangenen Winter noch besucht habe, bekommt ein Keks von mir oder so als Belohnung? IMG_9787.jpeg
Kurz danach war auch schon der Onboard-Service vorbei - und ja, ihr wisst ja alle, was dieser in der Eco in 2024 (noch) beinhaltet:
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Für so einen Flug um die zwei Stunden ist das komplett in Ordnung, bei der Konkurrenz gibts teilweise gar nix mehr. Wenn man wieder kostenlose Heiss- und Softgetränke einführt, wären schon alle meine Wünsche erfüllt; vielleicht kehren diese ja bald wieder zurück. Übrigens finde ich, dass die Lufthansa aufgrund des FlyNet samt Streaming und vor allem Live-Karte aktuell den restlichen Legacy-Carriern voraus ist. Aber nur mein persönliches Empfinden, fliegt oder nörgelt mit oder über wen ihr wollt :)

Nach einer halben Stunde dösen waren wir auch schon im Anflug auf Neapel. Da Aufgrund des Gewitters aber immer noch viel los war, musste wie eine grosse Schleife, zuerst über den Flughafen und die Stadt, dann ein Stück ins Hinterland, fliegen, was aber wieder für tolle Blicke sorgte. IMG_9791.jpeg
Im Final Approach hatten wir von der linken Seite aus ebenfalls einen schönen Blick auf den Vesuv, den wir noch öfter zu Gesicht bekommen sollten. IMG_9794.jpeg
Kurz bevor wir die Parkposition erreichten, sah ich, das an diesem Mittwoch Mittag eine kleine Kranichparty in Neapel war. Neben einer Maschine aus München, welche planmässig hier sein sollte, stand daneben ein A321, welche am Vorabend aus mir unbekannten Gründen hier gestrandet war. IMG_9797.jpeg
Das Aussteigen aus dem Airbus ging sehr schnell, wobei in Neapel keine Fluggastbrücken existieren, was in diesem Fall aber keinerlei ein Nachteil ist: IMG_9805.jpeg
Nach einem kurzen Stopp auf dem WC Ging es für uns vorbei an den Gepäckbändern raus in die Taxi-Schlange. Um dort hinzukommen, mussten wir erst äusserst seriöse Mitbewerber abwimmeln, die sicher nichts Böses im Schilde führten. Leider hat der Flughafen von Neapel trotz seiner stattlichen Grösse und der Nähe zum Zentrum keine Schienenanbindung, allerdings ist eine Erweiterung der bestehenden Metro-Linie in Bau.

Der uns zugeteilte Taxifahrer fuhr sehr „napoletanisch“. Geschwindigkeitsbegrenzungen, Spur halten oder Sicherheitsabstand sind in diesem Teil von Italien absolute Fremdwörter. Immerhin waren wir nach 15 Minuten am Appartment in der Innenstadt, was man mit einem menschlichen Fahrstil wohl niemals geschafft hätte. Die uns abgeknöpften 25€ für die Todesfahrt waren nach meinem Empfinden ein paar Euro zu viel, aber soll’s drum.

Nach ein paar Minuten Verwirrung hatten wir endlich den Eingang zu unserem Domizil gefunden und waren nach dem erfolgten Check-In 58 Minuten nach Touchdown auf dem Zimmer; inklusive abrollen, aussteigen, pinkeln, Taxi fahren, verwirrt sein und einchecken. Sehr sehr guter Wert, was aber vor allem durch die zentrale Lage des Flughafens und dessen kurze Wege begünstigt wurde.

Der Blicks aus dem Appartement war zwar keineswegs etwas besonderes, man war einfach mitten drin in Neapel. IMG_9809.jpeg
Nach einem ersten kurzen Spaziergang zu einem nahegelegenen Supermarkt, um eine Grundversorgung an „Bibite“ und Snacks zu schaffen, ging es für uns auf eine grössere Runde durch die Altstadt von Neapel IMG_9815.jpeg
In der Nähe unserer Wohnung

Dabei kamen wir zuerst am Piazza Dante vorbei, welcher seinen Namen einer sich hier befindlichen Statue zu verdanken hat. IMG_9816.jpeg
Wie dieses Halbkreis-förmige Gebäude heisst und welchen Zweck es heute erfüllt, konnte ich weder vor Ort noch jetzt in Erfahrung bringen.
Danach ging es durch einen Büchermarkt und kleine Gässchen in Richtung einiger Restaurants, welche uns beim einchecken empfohlen worden waren. IMG_9821.jpeg
Beim bummeln durch die Strassen eröffneten sich links und recht immer wieder kleine Gässchen, oft mit einer Passarelle überspannt, unter welcher sich meist Verkaufsflächen befanden, welche, wie später verdeutlicht, allerhand interessante Produkte anbieten. IMG_9824.jpeg
Zum zu diesem Zeitpunkt verspäteten Mittagessen (oder verfrühten Abendessen?) Ging es für uns in die Pizzeria Donna Sofia. Wir waren ehrlicherweise einfach froh, dass überhaupt Restaurants zu dieser Zeit eine warme Küche anbieten. Umso mehr hat dann die erste neapolitanische Pizza von vielen innerhalb der nächsten Woche geschmeckt. IMG_9826.jpeg
Ganz in der Nähe des Restaurants zeigte sich, dass eine bestimmte Person hier in Neapel einen Sonderstatus geniesst, welcher seines gleichen sucht: IMG_9829.jpeg
Diego Maradona war einer der bekanntesten und erfolgreichsten Fussballspieler jemals, welcher grosse Teile seiner Karriere beim SSC Napoli verbracht hat. Dass ein erfolgreicher Spieler bei einem Verein einen Legendenstatus besitzt ist lange nichts aussergewöhnliches; dass die komplette Stadt einen menschlich fragwürdigen Charakter so in den Himmel lobt, hatte ich so nie erwartet noch sonst wo gesehen. An Tag drei gibt’s mehr dazu…

Im Anschluss daran machten wir noch einen Abstecher zum Dom von Neapel. Dieser ist zwar eindrucksvoll, keine Frage, kann allerdings recht offensichtlich mit seinen Kollegen in Mailand oder Florenz mithalten. IMG_9831.jpeg
Dafür ist der Eintritt kostenlos und das Gebäude keineswegs so überlaufen wie seine Pendants weiter nördlich.

Besonders ins Auge gefallen ist mir eine Kapelle rechts des grossen Kirchenschiffes, welche durch eine hohe, kreisrunde Kuppel beeindruckte. IMG_9833.jpeg
Leider war es in der Kirche entgegen aller Erwartungen alles andere als kühl. Draussen waren es mittlerweile 33 Grad und die unzähligen versiegelten Flächen in der Altstadt von Neapel taten dabei ihren Rest. Es war natürlich Schutz vor der Sonne gegeben, diesen gab es aber auch in vielen der engen Gässchen. Dafür war es unglaublich stickig in dem Gebäude, was den Genuss der reizvollen Architektur teilweise erschwerte. IMG_9835.jpeg IMG_9832.jpeg

Nachdem wir (endlich) die Kirche verlassen hatten, ging es wieder westwärts durch das historische Zentrum ganz langsam dort hin, wo auch unsere Unterkunft lag. Dabei habe ich eine durchaus interessante Entdeckung an einem der zahlreichen Stände gemacht, wie vorhin schon angedeutet: IMG_9838.jpeg
Dieses Klopapier sah ich im Laufe des Urlaubs übrigens noch an mehreren anderen Shops in Neapel, allerdings auch ausserhalb und selbst in Rom.

Danach kamen wir in diese schöne Gasse, welche ich euch natürlich nicht vorenthalten will: IMG_9843.jpeg
Kurz dahinter bot sich für mich die Möglichkeit, die Napoleaner und Touristen darin aufzuklären, wo es tatsächlich noch schöner ist wie hier. IMG_9845.jpeg

Im Anschluss bummelten wir eine knappe Stunde durch die Altstadt umher, bevor mein Vater nach einem Aperol Spritz rief, welcher in dieser Stadt an wirklich jeder Strassenecke angeboten wird. IMG_9850.jpeg
Bei zwei Gläschen Aperol Spritz beobachteten wir die Szenerien in der Altstadt und wie die Sonne sich langsam verabschiedete.

Währenddessen zog der Himmel leider zu und diverse (nicht sehr akkurate) Wetterapps prophezeiten schwere Gewitter innerhalb der nächsten Minuten. Da mein Vater, welcher mit seinen 66 Jahren auch nicht mehr der allerjüngste ist, langsam schlapp war, traten wir den Heimweg Richtung Hotel an. IMG_9857.jpeg
Dort angekommen ging es erstmal unter die Dusche, da die ganze Lauferei bei der örtlichen Hitze ihre entsprechenden Folgen hatten.

Im Laufe des Abends knurrte mir noch einmal der Magen und so machte ich mich alleine auf, mir in Verbindung eines Nachtspaziergangs eine Kleinigkeit zu essen zu holen.
Eigentlich war mir nach einem einzelnen, grossen Pizzastück, wie ich sie tagsüber an jeder Ecke angeboten bekommen habe, nun waren alle diese Läden zu.
Daher gab es noch einen Chickenburger für mich an diesem Abend; italienische Küche würde ich in den kommenden Tagen wohl noch genug haben.

Während des Verdauungslaufes durch die Gassen landete ich kurz im spanischen Viertel der Stadt, wo ich diese anscheinend recht bekannte Strasse zufällig entlang lief: IMG_9861.jpeg
Die Kamera meines iPhones ist leider nicht mehr das, was sie einmal war, aber lasst es euch sagen, in echt schaut das ganze hier deutlich besser ein wie auf diesem Schnappschuss.

Danach war auch ich ziemlich müde; und immerhin stand für den nächsten Tag ein erneutes frühes aufstehen an, da es morgen bereits mit dem Zug in die Hauptstadt gehen sollte. Gegen Mitternacht war ich schlussendlich im Bett und konnte meinen wohlverdienten und dringlich gebrauchten Schlaf antreten.
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
14.435
10.474
CPT / DTM
Danach ging es Richtung Bodensee und über die Schweiz nach Italien über die Alpen, welche jedesmal die 14€ für die Sitzplatzreservierung bei Carsten oder seinen Lemmingen rechtfertigen. Wer das folgende italienische Skigebiet, welches ich im vergangenen Winter noch besucht habe, bekommt ein Keks von mir oder so als Belohnung? Anhang anzeigen 267092
Ich würde auf San Nicolo tippen....
 

Fee44

Erfahrenes Mitglied
22.04.2022
1.050
1.492
Ja, Maradona wird da unten verehrt wie ein Heiliger (der er ja nun wirklich nicht war ;) ). Ich habe ihn mal spielen sehen. Ende der 1980er im Bremer Weserstadion :yes: