Ende einer Ära: Drei Fokker für ein Halleluja

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JanBu

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08.08.2021
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Hallo zusammen


Neben all diesen tollen Reiseberichten möchte ich mich gerne auch mal versuchen. Allerdings bin ich ganz und gar kein live-reporter, deshalb liegen die Berichte (ja, Mehrzahl – noch einige mehr auf der Platte) mal länger oder mal wenig lang in der Vergangenheit.


Noch ein paar Worte zu mir: ich bin Schweizer und stamme ursprünglich aus dem nördlichsten Kanton. Inzwischen lebe ich seit mehr als 2 Jahren in Vietnam, mich fasniziert alles, was fliegt schon seit ich denken kann und daneben ich reise für mein Leben gern (und schreibe anschliessend darüber) 😉


Der Report datiert von Ende Oktober 2017. Damals kündigte die Kronenairline an, nach 93 Jahren das allerletzte Mal mit einem holländischen Fabrikat (sprich: einer Fokker) zu fliegen. 2014 hatte ich schon die MD-11 erlegt, das Reisefieber lockte sowieso und der Buchungsfinger zuckte im Quadrat. Da ich mich eh gerade beruflich neu orientierte, nahm der sechstägige Reiseplan unter tatkräftiger mütterlicher Mithilfe binnen eines verregneten Nachmittages Gestalt an.


Neben der F70 baute ich selbstverständlich ein paar andere nette Strecken und Typen mit ein, man darf also gespannt sein 😉


20. Oktober 2017: Anreise mit Umwegen


An diesem herbstlichen Samstag lenkte ich meine Schritte für einmal in Richtung der Deutschen Bahn, da diese den Abflughafen von meinem Wohnkanton aus schneller als die SBB verbindet. Normalerweise!


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Der Brand eines Seniorenheims in Erzingen unmittelbar neben der Bahnstrecke sorgte für Chaos und dafür, dass ich dann doch unsere Bundesbahn als Passagier beehrte.


Am Zürcher HB angekommen stieg ich um in den InterCity direkt an den …

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Bahnhof Basel SBB! Ganz ungewohnt, das erste Mal nicht von ZRH aus abzufliegen. Und da wir hier ja im «Ausland» sind, darf ich dem schönsten schweizer Mundart-Dialekt lauschen 😊


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Es ist halt schon schön hier am Rheinknie, auch aus diesem Grund findet sich Basel auf Platz zwei meiner persönlichen Städterangliste der Schweiz (nach Bern). 😉


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Auch wenn es nicht so aussieht, es ist der Barfüsserplatz!


Da mein Flug am nächsten Morgen grausam früh ablegt, horche ich schon zeitig an der Matratze - aber lasse es mir natürlich nicht nehmen, vorher die Landung meiner Maschine für den Nightstop am EAP zu verfolgen.


21. Oktober 2017: Basel => Amsterdam => Cardiff



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Übersetzung: Frühmorgens löscht es mir ab der Uhrzeit fast ab – solche frühen Abflüge sollten eigentlich menschenrechtlich verboten sein. Aber ich habe es ja so gewollt ...


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  • KL 1984 BSL-AMS
  • STD: 6:10
  • STA: 7:50 (1:40)
  • 303 nm / 561 km
  • Fokker F70 PH-KZS (Bj. 1995)

Hier am EuroAirport kann ich die linguistische Exkursion beenden und stehe nun ein wenig wacher vor meiner Ersten Fokker 70. Goededag!


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Der Flug ging mehr oder weniger im Halbschlaf vorüber, im regennassen Amsterdam hole ich mir eine Runde Frühstück und sitze wenig später schon in meinem Anschlussflieger – dem Bruder der PH-KZS, der KZU auf dessen Leitwerk stolz Herr Fokker selig prangt!

  • KL 1059 AMS-CWL
  • STD: 9:10
  • STA: 9:30 (1:20)
  • 305 nm / 566 km
  • Fokker F70 PH-KZU (Bj. 1995) “Thank you, Fokker” c/s


Eine Runde Sound für die Ohren beim Start!


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Etwas unruhig geht es über den Kanal und schon bald grüssen typisch britische Landschaften von unten.


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Angekommen – dieselbe Maschine werden wir weiter unten noch einmal antreffen!


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Die Bustafel hier in England oh pardon, Wales ist nicht besonders informativ, der englischsprachige Aushang gleich daneben half um Welten mehr. 😉 Durch windiges, regnerisches Wetter schwankte das Gefährt nur mit mir an Bord gen Innenstadt, wo ich mich ins Hotel ducke.


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Unmittelbar in der Nähe liegt das Millennium Stadium, seines Zeichens Wales’ grösstes Stadion mit Platz für knapp 74'000 Zuschauer (kombinierte Nutzung für Fussball, Rugby Union und Boxen).


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Hungrig schwamm ich durch die äusserst übersichtliche und nett gemachte Innenstadt, bei dem Sauwetter stellte ich nicht mehr viel an.


22. Oktober 2017: Cardiff



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Bei angenehmem Wetter erkunde ich den Bute Park und warte, bis endlich …


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… das Cardiff Castle seine Tore für Besucher öffnet. Gut zu sehen der normannische Keep links, ein kombinierter Wohn- und Wehrturm.


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Das fast 1000 Jahre alte Schloss befindet sich auf einem riesigen Gelände eines ehemaligen Römerkastells.


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Innerhalb dessen Mauern befanden sich im 2. Weltkrieg Schutzräume für die Bevölkerung!


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Nun aber ins prachtvolle Hauptgebäude, dem viktorianischen Herrenhaus (aufwändig umgebaut Ende des 19. Jahrhunderts).


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Über das Kinderzimmer …


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… in den Speisesaal …


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… in die Bibliothek. Recht sehenswert!


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Per Flussfähre auf dem River Taff lasse ich mich zum Hafen bringen.


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Alt und modern kombiniert – geht nicht immer gut und wirkt hier ein wenig „too much“ für mich. Das rotbraune, kirchenartige Gebäude „Pierhead“ von 1897 ist ein Standort des walisischen Parlaments, genauso wie das durchgestylte „Senedd“ rechts daneben, der lokale Senatssitz. Der komische Buckel linkerhand ist das Wales Millennium Centre, Sitz der Oper und wohl sehr scharf auf einen Designerpreis.


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Schöne Hafenstimmung hier mit dem leisen Geruch der Ferne und Weite des Meeres … Quatsch mit Sosse, es stank überall nach Fisch! 😊
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23. Oktober 2017: Cardiff => Aberdeen


Mehr gibt es in der walisischen Hauptstadt wirklich nicht zu sehen. Wie schon am Anfang greife ich auf den Zug zurück, mal sehen wie die Briten das hier so hinkriegen.

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Und oh Wunder, der Regionalzug nach Crewe bei Manchester entpuppt sich als veritables InterCity-Pendant: mit freundlichem Schaffner, durchrollender Minibar und Platzreservation, die funktioniert. Allerdings zeigte sich das Ding ausgebucht und darum gibt es etwas Abzug in der Haltungsnote und beim Platzangebot.


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In Crewe, von dem ich noch nie gehört habe, endet der Zug und ich vertraue mich Richard Branson’s Konzern an und pendoline bis nach Edinburgh.


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Und auch hier: Platz ist okay, Service auch und pünktlich ist das Ding obendrauf noch. Na ja, fast.


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Nein nicht mit ScotRail, sondern mit einem guten, alten InterCity 125 HST geht es in bummelmässiger Fahrt durch Schottland.


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Zuerst über die berühmte Firth of Forth-Bridge. Wer das ohne feuchtes Material aussprechen kann, gewinnt einen Keks!


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Und als wäre das nicht genug, überqueren wir auch noch die Brücke über den Tay – den gleichen Namen tragen die Rolls Royce-Triebwerke an der Fokker. Unglücklicherweise sass ich auf der „falschen“, rechten Seite – linkerhand wären noch die Überreste der alten Brücke im Wasser auszumachen. Diese stürzte 1879 während eines starken Orkans samt Zug auf ihr ein.


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Landestypisches Wetter empfängt mich in Aberdeen, Schottland’s drittgrösster Stadt und Hauptversorgungspunkt der britischen Offshore-Ölindustrie.


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Mein Hotelzimmer lässt mich gleich in der Zeit zurück reisen … war aber für eine Nacht mehr als OK!
 

JanBu

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24. Oktober 2017: Aberdeen => Amsterdam => Düsseldorf => Billund


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Ein Mammutprogramm erwartet mich heute, freudig quäle ich mich im Morgengrauen zum Flughafen Dyce. Mir schwant bei diesem Anblick schon übles …


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Scheibenkleister, KLM hat mir schon mal eine F70 weggeändert. Auch der Aberdeen-Turnaround wurde ursprünglich mit einer durchgeführt, was der Grund gewesen ist, warum ich die Zugodyssee durch das ganze Vereinigte Königreich absolviert habe. Die Planungsgötter schickten ein Upgrade in Form einer Embraer 190, auch nicht schlecht!

  • KL 1442 ABZ-AMS
  • STD: 9:15
  • STA: 11:45 (1:30)
  • 380 nm / 703 km
  • Embraer ERJ-190 PH-EZV (Bj. 2012)

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Oha, auch Wideroe verirrt sich hierher. Den 75-Minuten-Ritt über die Nordsee mit einer Q400 habe ich mir für irgendwann einmal vorgemerkt!


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Zügig begeben wir uns zum Start …


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Ereignisloser Europaflug mit einem meiner Lieblingscarrier. Konstant guter Service, freundliche und aufgestellte Crews, übersichtlicher und einfach aufgebauter Flughafen AMS und faire Preise.


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Einmal mehr Herbstnebel in Amsterdam, also fix zum Weiterflug.


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Da hockt sie ja, bereit für den ultrakurzen Hüpfer nach NRW, der wahrscheinlich jeden Flugschämer in Tobsuchtsanfälle versetzen dürfte 😊😊
  • KL 1857 AMS-DUS
  • STD: 13:10
  • STA: 14:00 (0:50)
  • 96 nm / 178 km
  • Fokker F70 PH-KZU (Bj. 1995) “Thank you, Fokker” c/s


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Mich kratzt’s wenig, dazu treffe ich den Jackpot mit einem weiteren Mal KZU! Thank you, Fokker 😉


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Nanu, der feine Herr sitzt doch verdächtig weit vorne …? Habe ich mir doch auf dem kurzen Flug Premium Eco gegönnt 😊


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Dreimal zwinkern später schlagen wir in Düsseldorf auf, das die letzte Woche operations mit Air Berlin abwickelt.


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Es war mir eine Ehre. Immerhin haben alle F70 von KLM neue Abnehmer gefunden und enden nun nicht im Kühlregal als Pepsidosen ☹


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In DUS war ich auch noch nie gewesen, also fix auf die Terrasse für einen Traffic-Eindruck.


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Aha, das übliche …


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Azur Air ist eine recht junge russische Airline im Charter- und Touristikgeschäft mit Ablegern in der Ukraine und Deutschland (letzterer wurde inzwischen eingestellt).

Nach dem arg verrauschten weil verregneten Türken-A330 tigerte ich zum Check-in von BA, wo der Typ vor mir geschlagene zehn Minuten brauchte, bis er seine Angelegenheiten dann mal geregelt hatte. Arg unter Zeitdruck hetzte ich zum Busgate und raus ging es zu einer weiteren Typen- und halben Airlinepremiere:


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  • BA 8204 DUS-BLL (opby Sun Air of Scandinavia)
  • STD: 19:05
  • STA: 20:20 (1:15)
  • 280 nm / 519 km
  • Dornier Do.328 JET OY-NCP (Bj. 2000)

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Einzelsitz links mit genug Platz für meine Latschen bei 1.87m – schon mal nicht schlecht. Der Rest der Passagiere vom Typ Geschäftsleute.


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Ich hatte noch damit gerechnet in Billund zu verhungern, bis die einzige Stewardess mir dieses Tablett hinstellte. Geschmacklich absolut in Ordnung für Flugzeugessen, und das auf einem einstündigen Europa-Shuttle.


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Angekommen in BLL dislozierte ich schnurstracks Richtung Flughafenhotel mit ansprechender Zimmerdekoration, gleich um die Ecke läge das Legoland …
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25. Oktober 2017: Billund => Kopenhagen => Brüssel


Um von Billund nach Brüssel zu kommen gab es nur einen Direktflug: mit Brussels Airlines im Flybe-Tarngewand und einem Dash 8-Klappdrachen. Als ich buchen wollte, waren die Flüge allerdings voller als voll und nur noch in Business verfügbar. Mist, also andere Airline.

Ein paar Jahre zuvor war ich bei SAS recht zufrieden gewesen und ein weiteres Mal offerierten die mir einen guten Preis via Kopenhagen, garniert mit einem Prop. Auf geht’s!


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Die Schwestermaschine der gestrigen ist auch schon wieder unterwegs …


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Mein Vogel wird gerade zünftig durchnässt neben der schönen Mad Dog von DAT. Mjam!


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Billund Airport, die Nummer 2 in Dänemark ist sehr übersichtlich und klein, typische Reiher- und Witzair-Basis plus ein paar europäische Urlaubscharter.


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Hatte ich das Regenwetter schon erwähnt? Und auch hier verfolgt mich die hellblaue ERJ-190, Hilfe!


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  • SK 1282 BLL-CPH (opby Regional Jet)
  • STD: 10:40
  • STA: 11:30 (0:50)
  • 119 nm / 220 km
  • ATR 72-600 ES-ATC (Bj. 2014) „Skagul Viking“
Regional Jet (heute X-Fly), eine Tochtergesellschaft der Nordic Aviation führt für SAS und andere Airlines Regionalflüge mit ATR72 und CRJ900 durch, so erklärt sich auch die estnische Immatrikulation.

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Durch mieses Wetter kämpfen wir uns Richtung Hauptstadt. Die ATR’s haben ja so ihre Erfahrungen gemacht mit Vereisungen in der Luft, was gottseidank in der Zwischenzeit behoben wurde. Die De-Icing booths auf der Tragfläche reichten nicht genug nach hinten, wodurch sich Eis ansammelte und den Luftstrom behinderte.


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Die Öresund-Brücke kündigt unsere Ankunft an.


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Es beginnt die kalte Jahreszeit und viele Dänen zieht es in die Wärme, Thai mit B77W am Start – ordentlich was los in Kastrup!


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Die kurze Umsteigezeit geht schnell vorüber und ich finde nehme meinen Platz in der langweiligen Airbus-Plastikschüssel ein.
  • SK 1591 CPH-BRU
  • STD: 12:30
  • STA: 14:00 (1:30)
  • 407 nm / 754 km
  • A320-200 OY-KAY (Bj. 2006) „Runar Viking“

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Kurzweiliger Standardflug, von dem es nichts weiter zu berichten gibt.


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Mein Bus sticht in BRU etwas aus der SN-Meute heraus, sodass ich mich zügig in mein Hostel verziehe.


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Abends erkunde ich noch etwas die Stadt, die sich als überraschend sehenswert herausstellt!


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Natürlich schaue ich auch beim Chinesenmagneten „Manneken Pis“ vorbei, allerdings ist das Ding uh klein!


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Da gefällt es mir auf dem Grand Place / Grote Markt schon viel besser!


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JanBu

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26. Oktober 2017: Brüssel => Zürich => Genf


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Und nun zum eigentlichen Grund, warum ich den Plastikmühlen-Flug am gestrigen Tag auf mich genommen hatte: Swiss neues Regionalpferd im Stall ausprobieren!


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Hiess zwar noch einmal früh aus den Federn springen, aber für eine CS100 … sorry, «A220» tönt einfach blöd … -_-

  • LX 771 BRU-ZRH
  • STD: 7:05
  • STA: 8:20 (1:15)
  • 261 nm / 483 km
  • Bombardier C-Series CS100 / A220-100 HB-JBH (Bj. 2017)

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Das Design und Fluggefühl gefällt, sieht man vom Wal-Brunftgeschrei der Triebwerke beim Start ab.


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Mit meiner französischsprachigen, schon etwas älteren Sitznachbarin parlierte ich mehr schlecht als recht, sie würde in ZRH nach Delhi umsteigen und wusste nicht wie.


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Angekommen und die Dame beim Zugang zum Dock E abgeliefert, lümmelte ich mich im Transitbereich hin. Wer verhagelt sich schon freiwillig die Flugstatistik mit nur einem Flug? Nur Amateure!

Und da mich Swiss schon einmal mit einer kurzfristigen Flugstreichung beglückt hatte, ging ich lieber auf Nummer sicher.


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So finde ich mich gegen Mittag in einer weiteren CS100 wieder, mit Ziel auf der anderen Seite des Röstigrabens!

  • LX 2824 ZRH-GVA
  • STD: 12:15
  • STA: 13:10 (0:55)
  • 124 nm / 230 km
  • Bombardier C-Series CS100 / A220-100 HB-JBF (Bj. 2017)

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Bei perfektem Flugwetter überfliegen wir die Limmat bei Neuenhof, gut zu sehen die Autobahn A1 mit dem Bareggtunnel. Im Hintergrund liegt Baden AG.


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Dann grüssen Murten- und Neuenburgersee unter dem Flügel …


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… bis wir fix über dem Genfersee in den Direktanflug auf die 23 geschickt werden.



Den gibt es hier noch in bewegten Bildern zu bewundern, für die Interessierten.


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Im Zug nach Hause fahre ich später noch einmal am Flughafen Zürich vorbei, wo ich ein paar Stunden vorher abgeflogen bin. Spass gemacht hat der Trip ungemein!


Somit kommen wir zum Fazit des kurzen Deppentrips, wobei ich mir selber Noten gebe je nach geflogenem Flugzeugtyp: (1 = sehr langweilig/standard, 6 = sehr exotisch/speziell)


- KLM F70 BSL-AMS-CWL und AMS-DUS: Die niederländische Heckschleuder war einer der Hauptgründe für den Trip, da kann ich mir getrost einmal eine 5 und zwei Mal eine 6 notieren für die Spezialbemalung!

- KLM E190 ABZ-AMS: von mir unverschuldeter Typenwechsel, allerdings macht der Embryo immer Spass als Passagier (mir zumindest). Gibt eine 5!

- BA / Sun Air Do.328 DUS-BLL: noch ein 6er für den geilen Jet-Exoten. Ich sehe schon, in diesem Bericht stehen schon jetzt mehr glatte Sechser als in meinen sämtlichen Schulzeugnissen 😉

- SAS ATR72 BLL-CPH: Oha, der Schulterdeckerprop beschert mir noch eine 5! Auch wenn es nur ein kurzer Regio-Hüpfer war, beginne ich den italo-französischen Mähdrescherzwitter zu mögen!

- SAS A320 CPH-BRU: Tja, der Quoten-Airbus liess sich bei dem Routing leider Gottes nicht vermeiden. Gibt eine 1 ins Zeugnis, nur das SAS überhaupt gar nicht so schlecht sind, wie sie allgemein dargestellt werden, sorgt für ein wenig Aufmunterung.

- Swiss CS100 BRU-ZRH-GVA: der zweite Hauptgrund für den Trip, der sich doch auch sehen lässt. Die CS100 ist angenehm zu fliegen als Passagier, nichts zu beanstanden. Benotung? Hmmm, schwierig. An sich ist LX Standardware, aber der Flieger nicht hundskommun – ich würde mir zwei Mal eine 4.5 geben.


Ergebnis: 5 + 6 + 6 +5 + 6 + 5 + 1 + 4.5 + 4.5 / 9 = eine solide 4 ¾! Gar nicht mal so schlecht, und wie bei meinem Lehrabschlusszeugnis drückt eine einzige Tiefnote das akzeptable Gesamtresultat herunter. 😊


Zu den besuchten Städten an sich hat mir Cardiff gefallen, für einen Weekend-Trip allemal empfehlenswert. Dazu hat mich Brüssel etwas überrascht, hatte ich doch fast keine Zeit eingeplant für die vielen Sehenswürdigkeiten. Alles andere war zu kurz für eine Bewertung.

Zum Schluss hoffe ich der Trip hat Freude bereitet beim Lesen und nun stelle ich mich eurer hoffentlich objektiven und unvoreingenommenen Bewertung. 😉


Natürlich stehe ich für Fragen zur Verfügung und freue mich über jeden Kommentar, Anregung, Bemerkung und Rückmeldung.


Allen ein schönes restliches Wochenende und bleibt gesund,

Euer - Jan
 

m!ler

Erfahrenes Mitglied
02.08.2015
1.212
237
STR
Wow. Wirklich toller Bericht. Hat mir sehr gut gefallen! Die zusätzlich eingebetteten Videos lockern so einen Bericht auch ungemein auf. Vielen Dank und sehr gerne mehr davon!

PS: ich habe es leider nie geschafft die Fokker bei KL zu fliegen und schaue immer ein bisschen wehmütig in AMS auf dem Weg von den B-Gates zur Wurzel nach links oben Richtung Terrasse wo die alte Fokker als Exponat steht.
 
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JanBu

Aktives Mitglied
08.08.2021
101
940
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Ho Chi Minh City, Vietnam
Wow. Wirklich toller Bericht. Hat mir sehr gut gefallen! Die zusätzlich eingebetteten Videos lockern so einen Bericht auch ungemein auf. Vielen Dank und sehr gerne mehr davon!

PS: ich habe es leider nie geschafft die Fokker bei KL zu fliegen und schaue immer ein bisschen wehmütig in AMS auf dem Weg von den B-Gates zur Wurzel nach links oben Richtung Terrasse wo die alte Fokker als Exponat steht.
Danke für dein nettes Feedback. "Mehr davon" ist kein Problem, da habe ich noch einiges an Material auf der Platte ... :p

Schade hat es bei dir mit der Fokker nie geklappt, mir machte der Regionaljet einfach Spass zum Fliegen. Leider wird der Typ ebenfalls von Jahr zu Jahr rarer, es ist wirklich eine Schande ...
 

zimbowskyy

Erfahrenes Mitglied
29.11.2016
678
602
CGN
Danke für deinen Bericht, gerne mehr :)
Ich finde Retroberichte auch überhaupt nicht schlimm, es geht ja auch um das Erlebnis und die Eindrücke, das muss nicht unbedingt Live sein.
 
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handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.518
6.234
DUS
Vielen Dank, war am 28.10.17 auf dem letzten F70 Flug ever ex DUS. War meiner Recherche nach die 3. (?) letzte KL F70 die dann inbound nach AMS kam.
Die allerletzte war die aus LHR, dorthin ging vor langer Zeit auch der erste KL Flug überhaupt. Welche REG diesen letzten Flug LHR-AMS bedient hat ist trivial.
 
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