Entlastungspaket 9 Euro Ticket ÖPNV und Zeitkarten

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alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
5.690
2.977
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kann ich doch mit deren Karte nicht in Bremen erwarten, eine Person kostenlos mitnehmen zu können!?
Völlig korrekt.

Aber es kann eben trotzdem Sinn machen, eine Freundin wohnt in der hintersten Ecke von Niedersachen, hat aber das Abo auch beim VVS in Stuttgart, weil sie eben während Besuchen im Süden dann für diesen Monat die Mitnahme dazu bucht.

Oder anderes Beispiel diejenigen wohnen im Süden von Bradenburg, sind aber sehr regelmäßig in Dresden und haben eine VVO Karte um den Hund mitnehmen zu können.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
14.206
8.130
So hatte ich das auch verstanden. Aber warum sollte man auch unbedingt bei einem anderen Anbieter abschließen wollen? Das D-Ticket kostet überall das gleiche und bietet das gleiche...
Warum? Weil die technisch-organisatorische-kommerzielle Umsetzung sehr wohl unterschiedlich ist.

Manche Unternehmen bestehen auf die Nutzung ihrer App.
Chipkarten gibt es nicht überall; mancherorts wird dafür ein einmaliger Aufpreis o.ä. verlangt.
Die Kündigungsfristen sind z.T. unterschiedlich.
In manchen Verkehrsverbünden gibt es Chipkarten (z.T. nur) mit Foto drauf, andernorts ohne.
Die Bestellfristen sind auch nicht einheitlich.
Die angebotenen Zahlungsarten sind unterschiedlich.
Mancher Anbieter besteht bei Lastschriftzahlung auf obskure "Kontoprüfungen".
Manchmal gibt es bei Vertragsabschluss noch einen Bonus (habe das Beispiel Stuttgart nicht ganz willkürlich gewählt)
 

Mojoe

Erfahrenes Mitglied
20.02.2013
607
647
Bislang gibt es schon deutliche Unterschiede.
Aus Kundensicht ist der Anbieter MoPla Solutions sehr nutzerfreundlich:
Das Deutschlandticket ist bis zum letzten Tag des Monats spontan kündbar, sowie wahlweise monatlich pausierbar mit einem Klick. Das Ticket wird als generischer Barcode bereitgestellt. Ganz ohne aufgeblähten Vertrieb von Chipkarten von irgendeinem kleinen Königreich / Verkehrsverbund.
Und zur Freude von Meilensammlern:
Man kann monatlich per Amex zahlen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Fee44

Erfahrenes Mitglied
22.04.2022
1.998
2.997
Mit "bietet das Gleiche" meinte ich auch eher: Kostet 58 Euro und ich kann damit überall fahren. Wäre jetzt nicht auf die Idee gekommen, lange zu recherchieren, wer vielleicht einen Bonus bietet und diese Einzelfälle "Ich fahre aber oft nach Stuttgart und kann da meinen Hund mitnehmen, lebe aber in Hamburg"... Nun ja, der kauft dann halt woanders. 🤷‍♀️
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.708
2.382
Das bedeutet, dass z.B. ein Stuttgarter Verkehrsunternehmen, bei dem ein Kunde aus Bremen ein Abo abschließt, unterm Strich keinerlei Einnahmen aus diesem Abo hat?
Viele fordern einen einheitlichen Vertrieb des Deutschlandtickets, kaufen es aber dort, wo es die meisten "Goodies" oder den bequemsten Bezugsweg gibt. Dadurch landen die Einnahmen bei wenigen Anbietern, während die Beförderungskosten oft woanders entstehen.

Die Verteilung nach Postleitzahl ist deshalb im Grunde fair – und die Kunden können weiterhin ihren bevorzugten Anbieter wählen. Am Ende muss man sich jedoch entscheiden: zentraler Vertriebsweg oder Wettbewerb. Beides gleichzeitig funktioniert nur begrenzt (so wie aktuell), denn eine Vereinheitlichung würde die Anreize für solche Goodies zwangsläufig verringern.
 
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alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
5.690
2.977
die Kunden können weiterhin ihren bevorzugten Anbieter wählen.
Aber da stellt sich die Frage ob das so bleibt, warum sollte ein Anbieter der Regional tätig ist, weiter fremde Kunden bedienen, die dann zwar Aufwand aber keine Einnahme bieten?

Wer bekommt eigentlich das Cash wenn ich mir es für einen Monat mit der Adresse meine EU HQs 57500 Epanomi-Palioura buche? (die Adresse von zuhause gar nicht zu reden die mag das Websystem der DB gar nicht)
 
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geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
14.206
8.130
Viele fordern einen einheitlichen Vertrieb des Deutschlandtickets, kaufen es aber dort, wo es die meisten "Goodies" oder den bequemsten Bezugsweg gibt. Dadurch landen die Einnahmen bei wenigen Anbietern, während die Beförderungskosten oft woanders entstehen.
Tatsache ist, dass es keinen einheitlichen Vertrieb gibt.


Die Verteilung nach Postleitzahl ist deshalb im Grunde fair – und die Kunden können weiterhin ihren bevorzugten Anbieter wählen. Am Ende muss man sich jedoch entscheiden: zentraler Vertriebsweg oder Wettbewerb. Beides gleichzeitig funktioniert nur begrenzt (so wie aktuell), denn eine Vereinheitlichung würde die Anreize für solche Goodies zwangsläufig verringern.
Wer ist "man" im obigen Satz? "Die Politik"?
Tatsache ist: es herrscht heute aus Konsumentensicht im Vertrieb ein Wettbewerb.
Ich frage mich, wie das mit der Neuerung zusammengehen soll, dass die Einnahmen (d.h. 100% davon?) nach Wohnort des Kunden verteilt werden sollen.
Habe ich das falsch verstanden oder haben die Strategen bei den Verkehrsunternehmen, die das Deutschlandticket vertreiben, noch nicht darauf regiert? Wenn obiges zutrifft, sollte ja ein "ortsfremder" Abonnent nur (Verwaltungs-) Kosten verursachen, aber 0 € Einnahmen bringen.
Man benötigt keinen MBA, um zu erkennen, dass dies für das beteiligte Unternehmen direkt kontraproduktiv wäre.
Aber vielleicht ist es den Verantwortlichen in den Verkehrsunternehmen ja auch egal, weil "der Bund eh die Verluste ausgleicht"?

Nachtrag: wie vor ein paar Monaten schon drauf hingewiesen, wird (weiterhin) bei Bestellung unter https://germanytransitpass.com (das sich werblich und von der Produktgestaltung hauptsächlich an nicht-deutschsprachige Touristen richtet) als Default für die Adresse die PLZ 98701 im Bestellformular hinterlegt. Ihr dürft raten, wo das dahinterstehende Verkehrsunternehmen sein Betriebsgebiet hat.
 

kmak

Erfahrenes Mitglied
12.03.2016
1.479
1.021
Viele fordern einen einheitlichen Vertrieb des Deutschlandtickets, kaufen es aber dort, wo es die meisten "Goodies" oder den bequemsten Bezugsweg gibt.

Ich sehe da keinen Widerspruch. Eine zentrale Organisation der Ticketverwaltung und des Vertriebs hielte ich aus Kostengründen für sehr sinnvoll. Solange das aber nicht so ist spricht doch nichts dagegen die individuell passendste Möglichkeit zu nutzen. Jeder D-Ticket Nutzer stärkt den Nahverkehr. Womöglich hätten manche ohne MoPla oder die SSB gar nicht zum D-Ticket gefunden. Jedes VU kann sich bemühen auch im Vertrieb attraktiv zu sein.

Das Goodie des hiesigen VRS (Rhein-Sieg - Köln und Umgebung) sind die enthaltenen Leihräder wenn man die Chipkartenvariante wählt. Da könnte ich mir vorstellen daß das bei zentralter Organisation auch für alle D-Tickets angeboten wird. Es muß halt eine Chipkarte sein (die Räder können keine QR-Codes lesen) und derzeit gibt es wohl auch keine zentrale Datenbank der Chipkarten. Ebenso würde ich davon ausgehen das die lokalen Zusatztickets (für den Hund etc.) dann auch für jedes D-Ticket kaufbar wären. Somit auch Hund in Stuttgart und Dresden (mit zwei Zustzticket) möglich wäre. Falls man nicht die Gelegenheit nutzt das Thema Tiermitnahme ebenfalls bundeseinheitlich zu regeln.
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.708
2.382
Tatsache ist, dass es keinen einheitlichen Vertrieb gibt.



Wer ist "man" im obigen Satz? "Die Politik"?
Letztendlich kann es nur diese [im Idealfall durch den Wählerwillen] entscheiden, ja.

Tatsache ist: es herrscht heute aus Konsumentensicht im Vertrieb ein Wettbewerb.
Ja. Ich glaube wir sind gar nicht so weit auseinander, ich bin auch für einen zentralen Vertrieb.

Wenn obiges zutrifft, sollte ja ein "ortsfremder" Abonnent nur (Verwaltungs-) Kosten verursachen, aber 0 € Einnahmen bringen.
Korrekt. Allerdings muss man feststellen, dass die paar Verwaltungskosten für ortsfremde Abonennten bei den meisten Verkäufern die auch "echter" Beförderer sind (kenne die Konditionen von Mopla & Co. nicht) wohl nicht besonders ins Gewicht fallen werden.

Man benötigt keinen MBA, um zu erkennen, dass dies für das beteiligte Unternehmen direkt kontraproduktiv wäre.
Aber vielleicht ist es den Verantwortlichen in den Verkehrsunternehmen ja auch egal, weil "der Bund eh die Verluste ausgleicht"?
Das große Finanzierungsproblem sind (bzw. waren) v.a. die wegfallenden Einnahmen, die jetzt irgendwo erstmal im Bundesgebiet generiert werden (bzw. wurden) und die operativen Kosten, die erstmal gleich blieben. Den aktuellen Erstattungsmodus finde ich als Steuerzahler auch schwierig - man vergleich ja immer noch mit 2019. Besser wäre eine gerechtere Einnahmeaufteilung von Anfang an. Aber da ist man ja dran ...

Ich sehe da keinen Widerspruch. Eine zentrale Organisation der Ticketverwaltung und des Vertriebs hielte ich aus Kostengründen für sehr sinnvoll. Solange das aber nicht so ist spricht doch nichts dagegen die individuell passendste Möglichkeit zu nutzen. Jeder D-Ticket Nutzer stärkt den Nahverkehr. Womöglich hätten manche ohne MoPla oder die SSB gar nicht zum D-Ticket gefunden. Jedes VU kann sich bemühen auch im Vertrieb attraktiv zu sein.

Das Goodie des hiesigen VRS (Rhein-Sieg - Köln und Umgebung) sind die enthaltenen Leihräder wenn man die Chipkartenvariante wählt. Da könnte ich mir vorstellen daß das bei zentralter Organisation auch für alle D-Tickets angeboten wird. Es muß halt eine Chipkarte sein (die Räder können keine QR-Codes lesen) und derzeit gibt es wohl auch keine zentrale Datenbank der Chipkarten. Ebenso würde ich davon ausgehen das die lokalen Zusatztickets (für den Hund etc.) dann auch für jedes D-Ticket kaufbar wären. Somit auch Hund in Stuttgart und Dresden (mit zwei Zustzticket) möglich wäre. Falls man nicht die Gelegenheit nutzt das Thema Tiermitnahme ebenfalls bundeseinheitlich zu regeln.
Die Goodies gabs ja vor allem aus dem Grund, dass erstmal alle Ihre Einnahmen sichern wollten bzw. auch ein paar Goldsucher dabei waren. Wenns einen zentralen Vertrieb mit der oft geforderten Einen Verwaltung gäbe, dann gäbe es ja erstmal keinen direkten Anlass für die Goodies mehr. Was natürlich nicht heißt das man dann nicht grundsätzlich über den Produktumfang des deutschlandweiten Tickets diskutieren kann.

Jeder D-Ticket Nutzer stärkt den Nahverkehr. Womöglich hätten manche ohne MoPla oder die SSB gar nicht zum D-Ticket gefunden. Jedes VU kann sich bemühen auch im Vertrieb attraktiv zu sein.
Definitiv. Die einen stellen sich besser beim Vertrieb an wie die anderen. Bei uns ist es in der Tat eher so, das dass D-Ticket eher ein stark subventioniertes Ticket für Bestandsnutzer ist und der reine Zuwachs an Gelegenheitsnutzern oder gar der Filetzielgruppe, der Zweitwagenabschaffer eher verhalten ist. Und vielleicht schwingt da bei mir auch der stille Wunsch mit, die Gelder lieber angebotsseitig zur Stärkung des ÖPNV nutzen zu wollen... In Zeiten klammer Kassen kämpft man da aktuell auch eher um die Beibehaltung des Status quo.
 

kmak

Erfahrenes Mitglied
12.03.2016
1.479
1.021
Die Goodies gabs ja vor allem aus dem Grund, dass erstmal alle Ihre Einnahmen sichern wollten bzw. auch ein paar Goldsucher dabei waren. Wenns einen zentralen Vertrieb mit der oft geforderten Einen Verwaltung gäbe, dann gäbe es ja erstmal keinen direkten Anlass für die Goodies mehr.
Die Räder waren schon vor dem Deutschlandticket in den Abo-Tickets mit drin. Das konnten und wollten die nicht abschaffen.

Und vielleicht schwingt da bei mir auch der stille Wunsch mit, die Gelder lieber angebotsseitig zur Stärkung des ÖPNV nutzen zu wollen... In Zeiten klammer Kassen kämpft man da aktuell auch eher um die Beibehaltung des Status quo.
Ich sehe keine allzugroße Wahrscheinlichkeit daß ohne das D-Ticket mehr Geld in das Angebot geflossen wäre. Und ein ÖPNV den eh keiner (der eine Wahl hat) nutzt braucht auch nicht ausgebaut zu werden. Von daher war das 9€ Ticket wohl das beste was dem Nahverkehr passieren konnte. Man hätte es verstetigen sollen. Oder gleich dem Luxemburger Vorbild folgen.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
14.206
8.130
Korrekt. Allerdings muss man feststellen, dass die paar Verwaltungskosten für ortsfremde Abonennten bei den meisten Verkäufern die auch "echter" Beförderer sind (kenne die Konditionen von Mopla & Co. nicht) wohl nicht besonders ins Gewicht fallen werden.

Verstehe ich nicht. Jeder Kunde verursacht Kosten und sei es "nur" durch das Risiko von Zahlungsausfällen, Betrug usw. (dessen Höhe natürlich von der Zahlungsart abhängt, aber grundsätzlich stets vorhanden ist). Wieso soll man sich das ans Bein binden, wenn man genau 0 € daraus erhält?

Die Goodies gabs ja vor allem aus dem Grund, dass erstmal alle Ihre Einnahmen sichern wollten bzw. auch ein paar Goldsucher dabei waren.
Natürlich; aber wenn man von "ortsfremden" Kunden kein Geld mehr erhält, wird es zumindest im Falle von diesen nicht nur sinnlos, sondern auch direkt finanziell kontraproduktiv.


Wenns einen zentralen Vertrieb mit der oft geforderten Einen Verwaltung gäbe, dann gäbe es ja erstmal keinen direkten Anlass für die Goodies mehr. Was natürlich nicht heißt das man dann nicht grundsätzlich über den Produktumfang des deutschlandweiten Tickets diskutieren kann.

Korrekt, aber anderes Thema, da hypothetisch.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
14.206
8.130
Verkehrsuntersuchung ergab für den Zeitraum Mai 2023 bis Juni 2024, dass 16% der Bevölkerung in Deutschland Deutschlandticket-Abonnenten waren; "auf dem Land" (wie auch immer das definiert ist) waren es knapp 10%.
Mehr als zwei Drittel der mit dem Deutschlandticket zurückgelegten Wege waren Arbeitswege.