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Hallo zusammen,
nachdem ich in den letzten Tagen endlich in der Lage war, meine Bilder von den diesjährigen Reisen zu ordnen und herzurichten, freue ich mich, euch hiermit die Färöer hoffentlich etwas näher bringen zu dürfen.
Geboren war die Idee, als wir mit einem Freund versucht haben, eine Reise nach Grönland zu organisieren, nur waren die Flugpreise etwas außerhalb unseres Budgets und so richtig wurden wir uns auch über den Reisezeitraum nicht einig. Also setzten wir uns erstmal im vergangenen Winter an ein anderes exotischeres nordisches Ziel, auch nicht gerade täglich an alle Hubs angebunden, aber doch wesentlich einfacher umzusetzen. Vier Tage im Mai, das Wochenende nach Christi Himmelfahrt, sollten es werden, Ausganspunkt Billund mit Atlantic Airways, der nationalen Fluggesellschaft der Färöer, zurück mit SAS über CPH. Zwei Monate vorher waren Zimmer und Mietwagen gebucht und langsam waren wir uns dann auch einig, dass wir auf die fünfstündige Anreise mit einer Kombination zahlreicher öffentlichen Verkehrsmittel von Hamburg nach Billund gar nicht mal so viel Lust haben, also kam ein Oneway mit LH noch mit dazu, und letztendlich stand das folgende Routing:
11.05.2024 LH001 HAM-FRA 0600-0710
11.05.2024 LH836 FRA-BLL 0855-1015
11.05.2024 RC475 BLL-FAE 1455-1555
15.05.2024 SK1778 FAE-CPH 1330-1635
15.05.2024 SK647 CPH-HAM 2105-2210
Samstag, 11. Mai
Für die fünf Stunden in Billund hatten wir nicht wirklich einen Plan - Legoland stand nicht weit oben auf der Liste, und sonst gibt es da ja nichts. Doch die Frage wurde schnell noch aktueller, denn wenig später trudelte bei mir eine SMS an "góða ferðafólk" (das waren dann wohl wir) ein, mit der Ankündigung, der Flug sei wegen Wetter auf 17:45 verspätet. Ein Blick auf Flightradar24 bestätigte schnell, dass am Flughafen Vágar, dem einzigen Flughafen der Inselgruppe, aktuell gar nichts ging. Also nahmen wir uns für etwa 80€ das günstigste Mietauto, das wir finden konnten, und machten uns einen schönen Tag an den weißen Stränden der dänischen Westküste, von Esbjerg hoch bis Hvide Sande.
Auf FR24 zeigte sich auch einige Stunden später, als unser Flieger längst auf den Färöern hätte gestartet sein sollen, immer noch keine Bewegung, und auf der Website war unser Flug inzwischen auf morgen verschoben. Das Einzige, was uns etwas nervös machte, war ein A320neo der Atlantic Airways, der am Flughafen Billund rumstand, aber wohl für einen Charterflug am folgenden Tag eingeplant war. Doch letztendlich kam die Hiobsbotschaft oder die Erlösung per SMS, wir würden nicht unseren Flug verpassen, stattdessen bekamen wir zurück am Flughafen einen Gutschein für ein Hotel in Vejle an der dänischen Ostküste und ein Taxi dorthin für die halbstünde Fahrt. Getränke waren inklusive, die Pizza mussten wir uns allerdings nachträglich erstatten lassen.
Vejle liegt an einem Ostseefjord und das Hotel im dortigen Hafen, der allerdings eher an ein Industriegebiet erinnert.
Der Fjordenhus ist selbst das architektonische Kunstwerk, man kann zwar wohl auch rein, drinnen ist allerdings nicht mehr viel. Sieht aber cool aus:
Blick Richtung Fjord und die Autobahnbrücke, die über diesen führt:
Sonntag, 12. Mai
Am nächsten Morgen um 8 stand unser A320 dann aber tatsächlich bereit. Frühstück im Hotel gab es nicht, also mussten wir uns am Flughafenrestaurant für den Tag stärken, was Atlantic Airways uns trotz der Wucherpreise dort gnädigerweise auch zubilligte. Endlich konnte es losgehen, der Flug war voll, das Wetter am Zielort war in Ordnung, nachdem am ganzen Vortag kein Verkehr möglich war. Die Inseln sind trotzdem notorisch bewölkt, im Anflug von Westen eröffnete sich dann schließlich der erste Blick auf die Landschaft:
Die Autovermietungen liegen in einem kleinen Gebäude außerhalb, das zufälligerweise einen schönen Blick auf die Runway bietet. Planespotting mache ich eigentlich seit Jahren nicht mehr, aber wenn man schon mal hier ist und die einzige andere Flugbewegung des Tages sich unmittelbar ankündigt...
Natürlich müssen die Inseln das Meiste importieren, dementsprechend wichtig sind regelmäßige Frachtflüge aus Dänemark. Der Flieger parkte tatsächlich direkt vor uns:
Nach dieser kurzen Verzögerung hatten wir dann aber auch unsere Autoschlüssel in der Hand. Die Straßen auf den Färöern sind hervorragend ausgebaut und in gutem Zustand, jeder Kleinstwagen ist also völlig ausreichend, wir waren mit einem Peugeot 208 unterwegs.
Zeit für ein bisschen geographischen Kontext - gelandet sind wir auf der Insel Vágar, die große Insel mit der Hauptstadt Tórshavn im Süden ist Streymoy, östlich davon liegt Eysturoy, und dort in der Nähe von Leirvík lag auch unsere Unterkunft. Das ist allerdings kein Problem, die gesamte Inselgruppe ist nämlich nur etwa 70 km breit und man kommt eigentlich von überall in unter einer Stunde nach Hause. Die Inseln sind untereinander mit kostenpflichtigen Tunneln verbunden, lediglich der auf die südlichste Insel (nicht auf der Karte) ist dieser noch im Bau.
Zunächst erkundeten wir die Insel Vágar. Die folgenden Bilder sind teilweise mit der Kamera, teilweise mit dem Handy entstanden, je nachdem, wie schön ich das Motiv fand oder ob ich die Kamera auf die Wanderung mitgenommen hatte. Das erste Ziel war der Múlafossur, ein Wasserfall bei Gásadalur, direkt eines der bekanntesten Fotomotive.
Erster Stopp auf dem Weg war das Dorf Bøur - 75 Einwohner, eine Kirche, in den Ausläufern eines Wasserfalls. Ein erster Eindruck der atemberaubenden Natur hier.
Der Múlafossur - dieser Ausblick ist sehr einfach zu erreichen und sogar relativ gut besucht. Ansonsten haben wir wirklich sehr selten mehr als einige wenige Touristen an einem Fleck gesehen.
Weiter als bis ins Dorf geht es auf dem Landweg nicht, die Insel Mykines, bekannt als Brutplatz vieler, vieler Papageientaucher ist nur per Schiff oder Helikopter zu erreichen. Wir haben darauf verzichtet, da das erfolgreiche Landen eher einer Lotterie gleicht und man auch gerne mal stecken bleibt - noch mehr wetterbedingte Verzögerungen wollten wir uns nicht leisten, aus den vier Tagen waren eh schon drei geworden.
Also Richtung Osten. Von einem Parkplatz sah man nochmal die Runway des Flughafens und eigentlich müsste die 757 langsam ausgeladen sein - und tatsächlich. Wie man sieht, war es topographisch gar nicht mal so einfach, hier einen Flughafen zu bauen. Im Vordergrund ist übrigens keine Atlantikbucht, sondern der Leitnisvatn, der größte Süßwasser-Binnensee der Färöer.
Das war es jetzt aber mit Flugzeugen, mit vielen Stopps in den Dörfern unterwegs machten wir uns auf den Weg ins Guesthouse, erstmal die Sachen loswerden... Durch Täler:
nachdem ich in den letzten Tagen endlich in der Lage war, meine Bilder von den diesjährigen Reisen zu ordnen und herzurichten, freue ich mich, euch hiermit die Färöer hoffentlich etwas näher bringen zu dürfen.
Geboren war die Idee, als wir mit einem Freund versucht haben, eine Reise nach Grönland zu organisieren, nur waren die Flugpreise etwas außerhalb unseres Budgets und so richtig wurden wir uns auch über den Reisezeitraum nicht einig. Also setzten wir uns erstmal im vergangenen Winter an ein anderes exotischeres nordisches Ziel, auch nicht gerade täglich an alle Hubs angebunden, aber doch wesentlich einfacher umzusetzen. Vier Tage im Mai, das Wochenende nach Christi Himmelfahrt, sollten es werden, Ausganspunkt Billund mit Atlantic Airways, der nationalen Fluggesellschaft der Färöer, zurück mit SAS über CPH. Zwei Monate vorher waren Zimmer und Mietwagen gebucht und langsam waren wir uns dann auch einig, dass wir auf die fünfstündige Anreise mit einer Kombination zahlreicher öffentlichen Verkehrsmittel von Hamburg nach Billund gar nicht mal so viel Lust haben, also kam ein Oneway mit LH noch mit dazu, und letztendlich stand das folgende Routing:
11.05.2024 LH001 HAM-FRA 0600-0710
11.05.2024 LH836 FRA-BLL 0855-1015
11.05.2024 RC475 BLL-FAE 1455-1555
15.05.2024 SK1778 FAE-CPH 1330-1635
15.05.2024 SK647 CPH-HAM 2105-2210
Samstag, 11. Mai
Für die fünf Stunden in Billund hatten wir nicht wirklich einen Plan - Legoland stand nicht weit oben auf der Liste, und sonst gibt es da ja nichts. Doch die Frage wurde schnell noch aktueller, denn wenig später trudelte bei mir eine SMS an "góða ferðafólk" (das waren dann wohl wir) ein, mit der Ankündigung, der Flug sei wegen Wetter auf 17:45 verspätet. Ein Blick auf Flightradar24 bestätigte schnell, dass am Flughafen Vágar, dem einzigen Flughafen der Inselgruppe, aktuell gar nichts ging. Also nahmen wir uns für etwa 80€ das günstigste Mietauto, das wir finden konnten, und machten uns einen schönen Tag an den weißen Stränden der dänischen Westküste, von Esbjerg hoch bis Hvide Sande.
Auf FR24 zeigte sich auch einige Stunden später, als unser Flieger längst auf den Färöern hätte gestartet sein sollen, immer noch keine Bewegung, und auf der Website war unser Flug inzwischen auf morgen verschoben. Das Einzige, was uns etwas nervös machte, war ein A320neo der Atlantic Airways, der am Flughafen Billund rumstand, aber wohl für einen Charterflug am folgenden Tag eingeplant war. Doch letztendlich kam die Hiobsbotschaft oder die Erlösung per SMS, wir würden nicht unseren Flug verpassen, stattdessen bekamen wir zurück am Flughafen einen Gutschein für ein Hotel in Vejle an der dänischen Ostküste und ein Taxi dorthin für die halbstünde Fahrt. Getränke waren inklusive, die Pizza mussten wir uns allerdings nachträglich erstatten lassen.
Vejle liegt an einem Ostseefjord und das Hotel im dortigen Hafen, der allerdings eher an ein Industriegebiet erinnert.
Der Fjordenhus ist selbst das architektonische Kunstwerk, man kann zwar wohl auch rein, drinnen ist allerdings nicht mehr viel. Sieht aber cool aus:
Blick Richtung Fjord und die Autobahnbrücke, die über diesen führt:
Sonntag, 12. Mai
Am nächsten Morgen um 8 stand unser A320 dann aber tatsächlich bereit. Frühstück im Hotel gab es nicht, also mussten wir uns am Flughafenrestaurant für den Tag stärken, was Atlantic Airways uns trotz der Wucherpreise dort gnädigerweise auch zubilligte. Endlich konnte es losgehen, der Flug war voll, das Wetter am Zielort war in Ordnung, nachdem am ganzen Vortag kein Verkehr möglich war. Die Inseln sind trotzdem notorisch bewölkt, im Anflug von Westen eröffnete sich dann schließlich der erste Blick auf die Landschaft:
Die Autovermietungen liegen in einem kleinen Gebäude außerhalb, das zufälligerweise einen schönen Blick auf die Runway bietet. Planespotting mache ich eigentlich seit Jahren nicht mehr, aber wenn man schon mal hier ist und die einzige andere Flugbewegung des Tages sich unmittelbar ankündigt...
Natürlich müssen die Inseln das Meiste importieren, dementsprechend wichtig sind regelmäßige Frachtflüge aus Dänemark. Der Flieger parkte tatsächlich direkt vor uns:
Nach dieser kurzen Verzögerung hatten wir dann aber auch unsere Autoschlüssel in der Hand. Die Straßen auf den Färöern sind hervorragend ausgebaut und in gutem Zustand, jeder Kleinstwagen ist also völlig ausreichend, wir waren mit einem Peugeot 208 unterwegs.
Zeit für ein bisschen geographischen Kontext - gelandet sind wir auf der Insel Vágar, die große Insel mit der Hauptstadt Tórshavn im Süden ist Streymoy, östlich davon liegt Eysturoy, und dort in der Nähe von Leirvík lag auch unsere Unterkunft. Das ist allerdings kein Problem, die gesamte Inselgruppe ist nämlich nur etwa 70 km breit und man kommt eigentlich von überall in unter einer Stunde nach Hause. Die Inseln sind untereinander mit kostenpflichtigen Tunneln verbunden, lediglich der auf die südlichste Insel (nicht auf der Karte) ist dieser noch im Bau.
Zunächst erkundeten wir die Insel Vágar. Die folgenden Bilder sind teilweise mit der Kamera, teilweise mit dem Handy entstanden, je nachdem, wie schön ich das Motiv fand oder ob ich die Kamera auf die Wanderung mitgenommen hatte. Das erste Ziel war der Múlafossur, ein Wasserfall bei Gásadalur, direkt eines der bekanntesten Fotomotive.
Erster Stopp auf dem Weg war das Dorf Bøur - 75 Einwohner, eine Kirche, in den Ausläufern eines Wasserfalls. Ein erster Eindruck der atemberaubenden Natur hier.
Der Múlafossur - dieser Ausblick ist sehr einfach zu erreichen und sogar relativ gut besucht. Ansonsten haben wir wirklich sehr selten mehr als einige wenige Touristen an einem Fleck gesehen.
Weiter als bis ins Dorf geht es auf dem Landweg nicht, die Insel Mykines, bekannt als Brutplatz vieler, vieler Papageientaucher ist nur per Schiff oder Helikopter zu erreichen. Wir haben darauf verzichtet, da das erfolgreiche Landen eher einer Lotterie gleicht und man auch gerne mal stecken bleibt - noch mehr wetterbedingte Verzögerungen wollten wir uns nicht leisten, aus den vier Tagen waren eh schon drei geworden.
Also Richtung Osten. Von einem Parkplatz sah man nochmal die Runway des Flughafens und eigentlich müsste die 757 langsam ausgeladen sein - und tatsächlich. Wie man sieht, war es topographisch gar nicht mal so einfach, hier einen Flughafen zu bauen. Im Vordergrund ist übrigens keine Atlantikbucht, sondern der Leitnisvatn, der größte Süßwasser-Binnensee der Färöer.
Das war es jetzt aber mit Flugzeugen, mit vielen Stopps in den Dörfern unterwegs machten wir uns auf den Weg ins Guesthouse, erstmal die Sachen loswerden... Durch Täler: