Kleiner Nachtrag zu den beiden Schwestern:
mit etwas Mühe könnte ich den Ort herausfinden, in dem dieses Lokal war. Wir waren dort nämlich bei Freunden, die dort ein Häuschen gekauft hatten und haben bei der Renovierung der Bruchbude geholfen. Wir waren übrigens ein Jahr später noch einmal dort, da war es allerdings gerammelt voll in der Großküche der Muttchen, die Speisenfolge hatte sich auf 15 Gänge halbiert und die Getränke kosteten auch extra.
So geht das recht häufig: kaum ist etwas Geheimtipp, ist es schlagartig ja nimmer geheim und die Preise gehen hoch und die Qualität herunter. Sehr häufig bei Restaurants, aber auch bei Hotels zu beobachten, dass kaum ist erst ein guter Ruf vorhanden, sich auf diesem ausgeruht wird und man eben mitnimmt, was zum mitnehmen ist.
Deshalb bin ich auch immer skeptisch, was das einstellen von echten Geheimtipps in Foren angeht. Andererseits habe ich auf privater Ebene schon sehr tolle Tipps von Usern erhalten. Besonders positiv erwähnt sei an dieser Stelle unser AKW-Betreiber Mr.Burns!!!
Noch etwas am Rande zu Restaurantführern und der schnellen Vergänglichkeit von gutem Ruf und Qualität:
wir waren mit dieser italienerfahrenen Crew in einem Fischlokal, das laut eines Top-Restaurantführers zu den 10 besten Fischlokalen Italiens zählen sollte. Seltsam schon, dass wir die einzigen Gäste an diesem Abend waren, als dann aber aufgetischt wurde, war uns ob der unterirdisch schlechten Küche schnell bewußt, warum. Man konnte es gerade noch so essen, Genuß war es aber keiner. Wir hatten uns etwas ausserhalb privat eingemietet und unter uns befand sich eine sehr große Terrasse, auf der sich eine italienische Familie einen schönen milden Sommerabend machte. Schon auf der Fahrt zu unserem Domizil klagten mehrere von uns über Unwohlsein (ich zum Glück nicht, mein Magen ist bei sowas unkaputtbar) und schon wenige Minuten nach unserer Ankunft vernahm ich die typischen Laute derer, die sich ihres Mageninhaltes entleeren...
Matthias war es so schlecht, dass er nicht merkte, dass er der bis dahin sehr netten italienischen Familie direkt auf den Kopf gek**** hatte. Das Geschrei, das von unten zu uns heraufdrang war groß, eben typisch italienisch. H-G (oder Bubi, wie ich dieses gestandene Mannsbild nannte) sprach leidlich italienisch und machte sich zu Friedensgesprächen auf den Weg Richtung zeternder Großfamilie. Seine diplomatischen Bemühungen griffen sogar soweit, dass sich die Familie (allen voran die sehr energische italienische Mama) wieder beruhigten. Jedoch: just in dem Moment, als H-G die von ihm unter Hilfe der Mama wieder gesäuberte Terrasse verlassen wollte, erbrach sich Matthias ein zweites Mal, diesmal noch gewaltiger und bedeckte besagte Terrasse erneut mit den halbverdauten Fischresten, die ihm so zu schaffen machten.
Das Geschrei der Familie war nun übermächtig, wir wurden als deutsche Schweine beschimpft und um ein Haar mit Schmach und Schande des Ortes verwiesen (welchen wir am nächsten Morgen auch mit eingezogenen Köpfen verliessen)...
Bella Italia!!!