Genf: Hôtel N'vY oder: Es muss nicht immer Interconti sein

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linuxguru

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.241
3
ZRH
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Für alle, die mein Gesabbel nicht im Detail lesen mögen, vorab das Fazit des Aufenthaltes:
Sehr schönes, modernes Hotel in guter Lage zu akzeptablen Preisen und mit sehr gutem Service. Nach Möglichkeit sind Zimmer in den oberen Etagen zu bevorzugen.


Nachdem das IC Genf auf der ganzen Linie versagt hat, habe ich ca. eine Woche vor Anreise (während des Automobilsalons!) nach Alternativen für ein vernünftiges und bezahlbares Hotel in Genf gesucht.
Vernünftig und bezahlbar schliessen sich in Genf ja fast immer aus.
In meiner neuesten Entdeckung, dem Hôtel N'vY, welches zur lokalen Manotel-Gruppe www.manotel.com , gehört, schliessen sich diese beiden Gegensätze jedoch nicht aus.

Das IC wollte für unsere beiden 5 und 6 Jahre alten Kinder jeweils CHF 90 pro Kind und Nacht für ein Zustellbett haben - ohne Fühstück.
Trotz einer Zimmerbuchung für knapp über 300 CHF pro Nacht und einem vorhandenen RA-Status gab es keinerlei Möglichkeit, ein Zimmer bereitszustellen, wo man die beiden benötigten Zustellbetten hätte stellen können. Die Nutzung eines Sofas und eines Zustellbetts wurde kategorisch abgelehnt. Entsprechende Zimmer wären jedoch nach meinen Recherchen verfügbar gewesen.
Nachdem meine Ursprüngliche Reservierung dann zwischenzeitlich auch noch so modifiziert wurde, dass die Daten nseres Aufenthaltes nicht mehr stimmten, habe ich die Sache an dem FOM eskaliert.
Als Reaktion gab es warme Worte und den Vorschlag eines Suite-Upgrades, wenn ich in zweites Zimmer für ca. 300 CHF pro Nacht für die Kinder buchen würde...
Bis zum Ende der Angelegenheit wurde das Datum unseres Aufenthaltes jedoch nicht korrigiert :eek:
Da ich das IC jedoch mit einer sehr flexiblen Firmenrate gebucht hatte, welche mir eine Stornierung bis 18 Uhr am Anreisetag erlaubte, liess ich die Reservierung erstmal als Backup so stehen.
Letztlich gelang es weder mir selbst, noch Anderen mit direktem Zugriff auf IHGs Reservierungssystem, die Reservierung zu stornieren. Nach einigen tel. Diskussionen mit dem Hotel direkt kam ich auch nicht weiter, weswegen sich letztlich die Gm meines Stamm-IHG-Hotels der Angelegenheit annahm und dies in Ordnung brachte.
Damit hatte sich das Interconti Genf bei mir vollends und "bis in alle Ewigkeit" disqualifiziert.

Ca. eine Woche vor Anreise habe ich dann Goolge mit der Suche nach Alternativen bemüht und bin bei der Manotel-Gruppe fündig geworden.
Diese betreibt in Genf 6 Hotels und eine Residence, alle mehr oder weniger in Bahnhofsnähe und im Mittelklassebereich.
Das Hotel N'vY sticht als das modernste und architektonisch zeitgenössischste heraus.
Das jedoch entscheidende Kriterium war, dass es sog. Familienzimmer anbot.
Diese bestehen aus zwei mittels einem kleinen Flur verbundenen "normalen" Doppelzimmern und lagen mit 340 CHF pro Nacht v.a. zu Salon-Zeiten meiner Meinung nach im erträglichen Bereich.

Während wir uns vom Navi durch Genf leiten liessen, stellten wir fest, dass die Lage des Hotels eigentlich recht gut ist. Unweit vom See und nur eine Seitenstrasse von der nächsten Tram-Haltestelle entfernt. In direkter Nachbarschaft befindet sich das (v.a. durch Hannibal Gaddafi in letzter Zeit in die Schlagzeilen geratene) Hotel President Wilson, zwei bis drei Tram-Stationen entfernt die UNO und das Genfer Interconti.

Die Ankunft verlief insofern recht angenehm, als dass sich das Hotel in einer Seitenstrasse befindet und diese komplett vollgeparkt war - jedoch nicht der Hoteleingang.
Dort angekommen wurde uns unmittelbar das Gepäck ausgeladen und das Fahrzeug in die Tiefgarage (ohne weitere Ankündigung des Preises) verfrachtet. Ich hatte mich jedoch schon bei Buchung über die hohen Parkpreise informiert und mich bis zu unserer Ankunft mit den 45 CHF pro Tag abgefunden.
Nach Erledigung der Formalitäten wurden wir dann von einer Mitarbeiterin des Front-Desks aufs Zimmer begleitet.
Was sich dort dann offenbarte, überstieg meine Erwartungen an ein 4-Sterne-Haus in Genf dann doch "etwas":
- Angenehmes, frisches Design.
- Sinnvolle und funktionierende Technik (u.a. Mood-Lighting)
- Eigene, kleine Sitzecke in jedem Zimmer
- Nespresso-Maschine samt Kapseln zur freien Verwendung in jedem Zimmer
- Kleines, aber ordentliches und vollkommen ausreichendes Badezimmer mit Etro-Amenities.

Als wir am späten Abend zurück im Hotel waren und unserem wohlverdienten Schlaf entgegensahen, bemerkten wir jedoch den am Mittag nach dem Checkin definitiv noch nicht vorhandenen Geruch nach kaltem Rauch in beiden Zimmern.
Eine Reklamation bei der Reception rief Ratlosigkeit und Abhilfe in Form von Durchlüften und der Anwendung von Neutralisier-Spray hervor.
Da wir zu müde für weitere Aktionen waren, liessen wir es damit bewenden, wass sich jedoch im Laufe der Nacht als Fehler erwiess.
Eine erneute Reklamation am nächsten Morgen resultierte in Ratlosigkeit und sinnlosen Erklärungsversuchen. Da wir sowieso nicht vorhatten, tagsüber im Zimmer bleiben, einigten wir uns darauf, dass das Zimmer während des Tages nochmals komplett "entseucht" werden würde und wir, für den Fall, dass der Rauch am Abend immernoch oder schon wieder vorhanden sein sollte, unverzüglich die Zimmer wechseln werden.
Nachdem nach unserer Rückkehr schon wieder alles nach kaltem Ruach roch, riefen wir die Rezeption an, und teilten der Dame mit, wir würden das Zimmer wechseln wollen, hätten jetzt aber erst eine Verabredung zum Abendessen, wo wir schon überfällig seien. Dies stellte kein Problem dar. Als wir zu vorgerückter Stunde zurück ins Hotel kamen, waren unsere Sachen bereits in die neuen Zimmer umgezogen worden.
Man lies uns wissen, dass als kleine Entschuldigung das Frühstück des Morgens, was mit 30 CHF pro Person nicht günstig aber sowohl qualitativ als auch quantitativ sehr gut war (Kinder unter 12 Jahren gratis), aufs Haus geht.
Die neuen Zimmer befanden sich dann nicht wie die bisherigen in der zweiten, sondern in der fünften Etage und der Geruch trat nun endlich auch nicht mehr auf.
Bei unserer Abreise trafen wir dann noch zufällig auf den Facility-Manager, welcher anfangs auch etwas ratlos schien. Im weiteren Gespräch stellte sich dann heraus, dass die erste Etage die Raucheretage ist und dass das Hotel wohl gerade Probleme mit der Klimaanlage hatte. Ob es das wirklich war, weiss ich nicht.
Alles in Allem ein gutes Hotel zu einem für Genf akzeptablem Preis.
Wir würden wieder hingehen - aber nur in die oberen Etagen!

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