HKG - Deutschland: erste Reise Post-Corona mit QSuite

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mucaari

Erfahrenes Mitglied
10.01.2016
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689
HKG
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Hallo Zusammen! Nachdem ich immer mal wieder Berichte hier gelesen habe, habe ich mich jetzt mal dazu entschieden, selber etwas zu schreiben und zu veröffentlichen. Insbesondere Fernreisen sind ja immer noch nur sehr begrenzt möglich, daher ist es hoffentlich für den einen oder anderen interessant zu Lesen.

Hintergrund und Buchung

Ich wohne seit etwa 2 Jahren in Hongkong, aufgrund der Pandemie konnte ich seit 1.5 Jahren garnicht mehr reisen. Aus vielen Gebieten konnte man zeitweise nicht mehr nach HK einreisen, oder es gab bis zu 3 Wochen Hotelquarantäne. In diesem Sommer gab es plötzlich die Nachricht, dass man zB aus Deutschland mit „nur“ noch einer Woche Quarantäne einreisen kann. Zwar ist das immer noch umständlich, aber schonmal günstiger und nicht ganz so zeitaufwendig.

In der Aussicht auf diese Regeln habe ich dann fix einen Flug nach Deutschland gebucht, um Familie und Freunde zu besuchen, und wieder mal die Heimat zu sehen. Die Wahl fiel auf Qatar Airways. Zum einen waren die preislich relativ moderat, zum anderen haben die weiterhin tägliche Frequenzen und auch in den schlimmsten Zeiten der Pandemie weitgehend den Betrieb aufrecht gehalten. Dazu gibt es Tarife mit relativ viel Gepäck.

Gebucht habe ich dann (alles in Eco):

QR817 HKG DOH 1930 2350 A359
QR59 DOH MUC 0145 0700 B788
QR58 MUC DOH 1650 2330 B788
QR818 DOH HKG 0240 1600 A359

Das ganze kostete mich etwa 650€.

Der Aufenthalt sollte etwa 2 Wochen dauern, dazu noch fix ein Quarantänehotel gebucht für 7 Tage. Die müssen von einer von der Hongkonger Regierung veröffentlichen Liste sein, der Transport dahin wird von speziellen Minibussen durchgeführt. Besuche sind natürlich keine erlaubt und alle paar Tage muss man sich Tests unterziehen. Toll ist anders, aber für 7 Tage vertretbar.

Nur wenige Tage nach meiner Buchung wurde alles wieder über den Haufen geworfen: Für manche Länder wie UK und USA, aber auch Frankreich, Schweiz und NL wurde die Quarantänezeit von 7 auf 21 Tage angehoben. Deutschland war mit einer Erhöhung von 7 auf 14 Tage dabei. Sollte ich diese zweiwöchige Reise jetzt wirklich durchführen, um danach 2 Wochen im Hotel zu sitzen? Das ganze hat mich einige Grübelei gekostet, im Endeffekt habe ich das Rückflugdatum auf ein paar Tage später gelegt, um etwas mehr Zeit in Deutschland zu haben und den Abflugsort auf Frankfurt geändert, um noch weitere Familienbesuch im Rheinland durchzuführen. Lieber jetzt nochmal reisen, bevor der Winter kommt und damit möglicherweise eine erneute Einschränkung des Reiseverkehrs. Beim Umbuchen fiel mir auf, dass ich den ganzen Rückflug für etwa 400€ Aufpreis komplett in Business buchen kann. Die neue Tarifklasse R, zwar ohne Lounge, aber immerhin mit den Meilen und extra Gepäck.

Dazu kam, dass zumindest ein Flug in QSuite durchgeführt werden sollte. 400€ erschien mir ein mehr als fairer Preis für eine 17 Stunden Reise. So habe ich dann im Endeffekt gebucht und nachher auch abgeflogen (die Termine waren jetzt im September):


QR817 HKG DOH 1930 2350 A359 Y
QR59 DOH MUC 0145 0700 B788 Y
QR68 FRA DOH 1650 2350 B773 C
QR818 DOH HKG 0240 1600 A359 C


Picture 1.png
© Great Circle Mapper

Preislich lag das ganze dann bei knapp 1100€, für Hinflug Y und Rückflug in C. Manche haben hier sicherlich für den Preis auch schon Hin- und Rückflüge in der C gebucht. Aber das ganze war jetzt während der Pandemie zu einem fixen Datum mit kurzer Vorbuchungszeit, daher fande ich das einen guten Preis. Dazu musste ich dann leider die Buchung für das Quarantänehotel auf 14 Tage verlängern. Habe mich da für das Best Western Plus in Sai Ying Pun entschieden. Mit 50€ pro Nacht eines der günstigsten Optionen auf der Liste. Für den Preis relativ große Zimmer und die Lage erlaubt eine gute Belieferung mit Lieferdiensten.


Hier nachfolgend werde ich vor allem die Reise beschreiben, gerade in der Corona-Zeit ist das vielleicht ganz interessant. Da das Reiseziel Deutschland war, und ich vor allem viel Zeit mit Freunden und Familie verbracht habe, werde ich da nicht sonderlich viel zu berichten.
 

mucaari

Erfahrenes Mitglied
10.01.2016
890
689
HKG
Vor Abflug & Flughafen:

Für den Flug und die Einreise in Deutschland musste eigentlich gar nicht viel organisiert werden. Eine Impfbescheinigung reichte dafür aus. Online-Check in funktionierte zwar, es gab aber nur eine check-in confirmation, aber keine Bordkarte. Wahrscheinlich liegt es daran, dass alles mögliche vor Ort nochmals geprüft werden muss. Mit dem Taxi ging es ab zum Flughafen. Dieser war praktisch völlig verwaist. Immerhin sind diese Plastikbarrieren aus der Zeit der Proteste mittlerweile am Flughafen verschwunden, das sieht wieder etwas einladender aus. Die offiziellen Ein- und Ausreisezahlen am HKG liegen bei grob 1000 pro Tag. Entsprechend ist es leer in der Abflughalle, nur an den Check-in Schaltern bildeten sich Schlangen.

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So leer hat man den HKG selten gesehen

Dies lag vor allem daran, dass für jeden einzelnen Passagier unzählige Dokumente geprüft werden müssen, die nach Zielland unterschiedlich sind. Mit nur einer handvoll Leuten vor mir stand ich dennoch eine halbe Stunde in der Schlange. Ein Herr war die gesamte Zeit über im Streit über seine Dokumente mit dem Check-in Agent. Als ich an der Reihe war wirkte es fast so, dass die Agents überrascht waren davon, dass ich für Deutschland praktisch keine Unterlagen braucht, außer dem Impfnachweis. Dies wurde genau überprüft, und dann bekam ich die Bordkarten. Schnell durch die Security, bei der auch die Temperatur überprüft wurde.

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Die Schlange sieht kurz aus, dank der ganzen Dokumentenchecks dauert der Check-in allerdings enorm lange.


Anschließend ging es zur Plaza Premium Lounge. Neben den CX Lounges praktisch die einzige, die im Moment offen hat. Die PP Lounge war brechend voll, da praktisch jeder Hongkonger eine Kreditkarte besitzt, die dort freien Einlass ermöglicht, und ich ebenso. Ein wirklicher Gewinn an Ruhe ist sie also nicht. Immerhin etwas zu trinken und eine kleine Mahlzeit hab ich dort noch bekommen, und die Aufenthaltsmöglichkeiten sind ganz nett. Sonst sind sehr viele Läden im Abflugbereich weiterhin zu. Die Restaurants auf der Ebene über dem Abflugbereich haben offen, dazu eine Drogerie und 2-3 Läden für Reisebedarf. Es ist also bei weitem keine Normalität im Abflugbereich angekommen, und es bedurfte einigem Rumgelatsche, um eine Zeitung zu bekommen.

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Kurzer Besuch in der Plaza Premium Lounge. Ziemlich voll, aber gut für noch einen kurzen Snack vor Abflug


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An den Gates ist etwas mehr los, als der Check-in Bereich vermuten lässt.


Zu meiner Überraschung war der Flug dann aber fast komplett voll. Einige vereinzelte freie Plätze gab es noch. Außerdem überraschend fand ich, dass relativ viele Umsteiger auf dem Flug waren, vermutlich angereist mit den verbliebenden CX Flügen aus China. Das sind nicht mehr viele, und überraschend, da QR selbst ja auch aus einigen Flughäfen in China fliegt. Für den Flughafenstandort HK und Cathay aber ein gutes Zeichen, das offenbar wieder einige Connections angeboten und verkauft werden.

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Dieser Vogel sollte uns nach Doha bringen


Den Komfort im A350 in der Y find ich eigentlich immer ganz gut. Es ist ruhig, und mehr Platz als in 787 und 777. Da die Flieger oft ziemlich neu sind ist auch das IFE, Wifi etc. meist ganz gut.
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Beinfreiheit recht gut im A350 der QR.

Bei QR jedenfalls ist es ganz ordentlich. Ansonsten nothing to write home about. Ich war am frohsten, dass der Flug einfach relativ normal, wie vor Corona funktionierte. Essen war in Ordnung. Gedruckte Menüs gab es keine mehr, und ich würde sagen dass ich bei QR auch schonmal besseres Essen hatte, aber es sei es drum. Das Metallbesteck ist geblieben, ein schöner Unterschied zu vielen anderen Fluglinien (unter anderem auch Cathay). Die Crew trug auf dem Hinflug auch noch die Hazemat-Suits.
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Recht undefinierbares Essen auf HKG - DOH

Etwas nervig ist bei einem so langen Flug, dass man die ganze Zeit Maske tragen muss. Es macht ja Sinn, trotzdem trocknet es die Atemwege nochmal etwas mehr aus, als es so ein langer Flug eh schon macht. Ankunft in DOH dann per Busgate, wo es auch um Mitternacht deutlich über 30°C warm war und dann eingepfercht in Bussen ans Terminal. Die Ankunftszeit war deutlich vor Plan und vor den meisten anderen Flügen der Mitternachtswelle.

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Ankunft über die Außentreppe in drückender Hitze auch um Mitternacht

Der Flug nach München wurde vorher (wohl auch wegen des Groundings einiger A359 bei QR) auf B788 umgestellt. Der Flug war vielleicht auch deswegen brechend voll. Ich finde die Kiste deutlich enger als A350, die Stühle sind hart und bieten wenig halt. In Eco also gerade bei Qatar die 788 vermeiden. Habe dennoch probiert irgendwie so viel Schlaf zu bekommen wie möglich. Ankunft dann kurz vor 7 in München. Entgegen der Striktheit, die in HK noch herrscht, war es geradezu liberal bei der Einreise in Deutschland. Der Beamte wusste nicht ob HK ein Risikogebiet ist und fragte einfach mich. Als ich das verneinte, wünschte er ohne weitere Rücksprache einen schönen Tag und ich konnte einreisen. HK ist tatsachlich kein Risikogebiet, und insofern war das alles richtig. Trotzdem dachte ich da, dass man an Deutschlands Grenzen durchaus ein bisschen vorsichtiger in Punkto Corona sein könnte.

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Morgenstimmung über Fröttmaning
 

mucaari

Erfahrenes Mitglied
10.01.2016
890
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HKG
In Deutschland:



Ich weiß garnicht, wie viel ich dazu hier berichten soll. Für die meisten hier wahrscheinlich ja doch relativ bekannt. Trotzdem hier einige Impressionen insbesondere aus dem Voralpenland, zwischen Tegernsee und Walchensee, wer dort noch nicht war, auf jeden Fall eine Reise wert! Die erste Woche habe ich in einer Ferienwohnung in einem Landhaus zwischen Tölz und Tegernsee verbracht. Eine tolle Region und auf jeden Fall eine Reise wert. Von dort haben wir zB auch Ausflüge zum Großen Ahornboden in Tirol unternommen, was eine sehr faszinierende Ecke ist. Im Anschluss habe ich noch einige Tage mit dem Rad das Münchner Umland unsicher gemacht. Wie so viele in der Corona-Zeit habe ich mir ein Rennrad gekauft und Freude am sportlichen Fahren gefunden.


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Blicke über den Tegernsee (links) und den Großen Ahornboden (rechts)

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Blick vom Grat zwischen Heimgarten und Herzogstand auf den Herzogstand, rechts der Walchensee

Ansonsten denke ich immer wieder, dass es in Deutschland so viel zu sehen gibt, dass man kaum irgendwo ins Ausland müsste. Das Wetter war traumhaft, so habe ich mit Freunden und Familie fast die ganze Zeit draußen verbracht: Radtouren um die Seen in Voralpenland (Tegernsee, Ammersee etc.), Wanderungen auf den Herzogstand, im Tölzer Land, entspannen im Biergarten usw.

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Mondänes Leben in Rottach
 
Zuletzt bearbeitet:

mucaari

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10.01.2016
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HKG
Rückreise:

Nach weiteren Familienbesuchen musste ich mich langsam auf den Rückflug einstellen. Dazu bedurfte es leider deutlich mehr Vorbereitung: Ein PCR-Test, mit ISO Zertifizierung muss vorgelegt werden. Den gibt es in einer für die HKer Behörden akzeptierbaren Form aber fast nur an Flughafen. So bin ich zwei Tage vor Abflug noch an den Flughafen Düsseldorf gefahren, um dort den Test zu machen. Dazu müssen Hotelbuchungen, Impfnachweise etc. vorgelegt werden. In Frankfurt am QR Check-in standen zwischenzeitlich 4 Leute über meinen Papieren, um zu kontrollieren ob ich einsteigen darf. Irgendwann dann das okay, wobei ich nicht weiß, ob sie wirklich wussten, wonach sie schauen müssen, oder ob das ganze und ich selbst einfach nur vorbereitet genug gewirkt hat, so dass sie mich haben gehen lassen. Eine Einladung in die Senator Lounge gab es dann mit dazu, trotz des an sich Lounge-freien Tickets. Nun gut, beschweren darüber möchte man sich ja auch nicht. Da ich bei der Anreise ordentlich im Stau stand war kaum Zeit für die Lounge, und so habe ich mich nach 15min wieder zum Gate aufgemacht.

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Kurzer Drink in der Senator Lounge

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Dieser Vogel sollte mich wieder zurück nach Doha bringen

Nach dem ich etwas nach Boarding-Beginn ans Gate kam, und dort schon keiner mehr stand kann ich schlecht abschätzen wie voll die Y war. C war denke ich so grob halbvoll. Tatsächlich war das mein ersten Langstrecken-C Flug (nach einigen innerdeutschen C Flügen mit LH vor einigen Jahren), und damit offensichtlich auch der erste Flug in der QSuite. Ich war neugierig, ob an dem Hype etwas dran ist. Ohne jegliche Vergleichbare Erfahrung in anderen C Langstrecken Produkten ist das natürlich nicht ganz leicht zu bewerten.

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Gediegen ist es!

Nun, schön finde ich die Suite auf jeden Fall. Sehr ansprechende Materialien und Farben, deutlich netter als das sonst so übliche Plastikgrau. Kunststoffe sind hier auch oft mit einer interessanten Struktur versehen, Es fühlt sich wirklich hochwertig an! Durch die Türe kommt natürlich ein Suite-Feeling auf. Ob man das nun braucht oder nicht sei mal dahingestellt. Man kann aber durchaus sagen, dass der Sitz nicht der breiteste ist. Die Suite verjüngt sich auch nach oben, vielleicht damit die Crew etwas mehr Platz beim Bedienen hat. Am Platz liegt dann ein Amenity-Kit, Decke und Kissen, irgendwo versteckt ein Kopfhörer. Die Crew auf dem Flug fand ich allerdings nur mäßig motiviert (trug allerdings jetzt wieder die normale Uniform, im Gegensatz zum Hinflug). Ich bekam ein Champagner und Wasser, dazu gewärmte Nüsschen in der Schale als Willkomens-Gruß. Erklärt zum Sitz, oder sonderlich viel zum Menü wurde mir allerdings nichts. Ich hatte gewünscht, dass das Essen etwa 90min nach Abflug serviert werden sollte. Der dazu gewünschte Weißwein kam gleich nach Abflug, das Essen dann eine halbe Stunde später. So gut funktioniert hat das à la Carte dining damit nicht. Es war mir ehrlich gesagt aber auch wurscht, ob ich mein Essen dann zu dem Zeit oder ne Stunde später bekommen hätte.

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Nach Abflug gab es gleich den Wein, den ich zum Essen bestellt hatte, dazu ein paar warme Nüsschen


Als Vorspeise gab es das arabische Mezze, das ich wirklich toll fand, sowohl geschmacklich als auch von der Präsentation. Dazu einen Sauvignon Blanc.

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Vorspeise

Als Hauptgang dann Lamm an Gemüse. Das fand ich eher durchschnittlich. Dazu einen Shiraz.

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Hauptgang

Die Weingläser waren so gut gefüllt, dass ich den Rotwein nicht mehr aufgetrunken habe, da ich nicht halb betrunken beim Umstieg in Doha sein wollte. Kurz vor der Landung dann noch die Käseplatte bestellt. Nett als kleine Mahlzeit zwischendurch. Für einen Käsekenner wären die Käsesorten da aber nur sehr durchschnittlich gewesen. Ein Stück Brie oder Frischkäse mit Schnittlauch haut nun wirklich keinen vom Hocker.

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Käseplatte kurz vor der Landung

Nach 5 Stunden war der Flug leider schon wieder vorbei, ohne dass ich die Liegeposition ausgiebig testen konnte.

Dann Umstieg in Doha, diesmal leider 3 Stunden lang. 3 Stunden finde ich so die Grenze, ab der es lang wird. Alles darunter geht mit Boarding etc. relativ gut rum. Ab 3 Stunden find ich wird es eher ätzend. Dies war auch oft mein Grund, QR vor EY und EK zu bevorzugen, da die beiden auf den HKG – Deutschland Routen oftmals in beide Richtungen über 3 Stunden Umstiegszeit hatten. Nun auch 3 Stunden bei QR. Nach dem positiven Erlebnis mit Lounge in FRA hatte ich die leise Hoffnung, es würde auch irgendwas in Richtung Lounge in DOH gehen. Ein QR-Info Desk sagte mir zwar, ich könnte mit jedem paid QR-C ticket in die Lounge, aber sie hatten von den neuen Tarifen, die gar nicht mehr so neu sind, offenbar noch nichts mitbekommen. In der Al-Mourjan Lounge wurde ich wie erwartet nicht reingelassen (bzw. für Geld schon). Dies stellte sich als garnicht schlimm heraus, da am Gate für den HKG Flug schon ein Dokumentencheck in Gange war. Das war hier sehr detailliert und kleinlich. Ein gebuchter Passagier wurde nicht mitgelassen, da sein Test nicht explizit ISO-zertifiziert war. Hart, aber nachdem es in HKG Flugstreichungen für die Airlines gibt, wenn Passagiere mit inkorrekten Dokumenten einreisen durchaus schon verständlich. Ich war froh, ein Papier vom Generalkonsulat HK dabei zu haben, dass meinen Test offiziell als ISO-zertifiziert erklärt.



Mein Gefühl war, dass auf dem Flug vielleicht so grob 50-70 Passagiere waren, von dem was ich am Gate so sehen konnte. Deutlich leerer als alle Flüge davor. Von den Passagieren muss ein sehr großer Teil in der C geflogen sein, da die grob halb voll war. Die A350 war mit den alten Sitzen ausgestattet. Die QSuite hätte ich bevorzugt, aber um einen Vergleich ziehen zu können war das trotzdem interessant. Die alten Sitze sind auch nach wie vor gut, mit 1-2-1 Anordnung und so, dass man auf den Fensterplätzen kaum jemanden sieht. Die Crew auf diesem Flug war deutlich engagierter und motivierter. Supervisorin hat sich kurz vorgestellt und mich mit Namen angesprochen. Irgendwie nett, und das was manche hier im Forum von QR erwarten. Es war mir aber um die Uhrzeit ehrlich gesagt total egal und ich hatte ihren Namen dann nach 5 Sekunden schon wieder vergessen. Bei Abflug war es 3 Uhr nachts, so dass es noch schnell ein kleinen Happen gab. Ich habe mich für Reis und Beef entschieden. Es hatte eine leicht koreanische Note, und war echt überraschend gut.


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Das koreanische Beef als leichten Happen vor dem schlafen gehen

Dann ging‘s ans Schlafen: Ein Pyjama von ‚The White Company‘ wurde ausgegeben, das fand ich irgendwie eine nette Erfahrung, an Bord in diesen Pyjama zu wechseln. Und das Schlafen find ich wirklich eine Offenbarung. Ich konnte nach dem Essen praktisch durchschlafen, bis ich dann so eine halbe Stunde vor dem Frühstück wieder aufgewacht bin. Zum Frühstück dann einen Cappucino, Kürbis-Saffran Pfannkuchen mit Fruchtkompott und Vanillesauce, kalter Aufschnitt und Joghurt.

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Kürbis-Saffran Pfannkuchen, echt ganz interessant

Dann ging es schon in den Landeanflug und im Zick-Zack nach HK rein. Der kürzeste 9-Stunden Flug den ich je hatte, und das ist positiv gemeint.


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Blick auf Lantau
 

mucaari

Erfahrenes Mitglied
10.01.2016
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HKG
Ankunft:

In HKG hatten wir ein Gate am Hauptterminal. Dann ging die Covid-Odyssee los: Erstmal ins Satellitenterminal, dort dann einen Health-Code per Handy produzieren. Dann zur nochmaligen Dokumentenkontrolle, wo man ein Bandel mit Nummer um Hals gehangen bekommt. Dann zum Covid-Testen und danach nochmals Dokumentenkontrolle, wo man dann die offizielle „Quarantine Order“ bekommt, also praktisch ein rechtsgültiges Dokument, dass die Zeit, den Ort und die Bedingungen der Quarantäne ausführt. Schlussendlich ging es in einen Wartebereich

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Das ganze midfield Terminal ist Corona-Testzentrum für ankommende Passagiere

Nach etwa 2 Stunden kam das negative Ergebnis, und damit auf den Weg zur Immigration und Baggage Claim, das etwa so wie vor Corona war. Danach kommt man aber nicht aus dem Flughafen raus, sondern in die nächste Schlange, wo man dann auf Busse aufgeteilt werden, die einen in die Quarantänehotels bringt. Etwa 6 Stunden nach der Landung habe ich es dann ins Hotel geschafft. Dort kommt man nur durch den Hintereingang, wird praktisch im Parkhaus eingecheckt. Die Wohnungstüre ist aufgeschlossen, man hat also keinen Schlüssel. Der Aufzug hält in der richtigen Etage, und wenn man es in sein Zimmer geschafft hat, darf man es für 14 Tage nicht mehr verlassen.



Die ersten Tage in Quarantäne:

Natürlich ist es langweilig. Zum Glück ist mein Zimmer mit 24 Quadratmetern für den Preis bei Hongkonger Verhältnissen nicht schlecht. Essen (im Preis enthalten) ist extrem beschissen, aber man darf sich über die Lieferdienste Dinge ins Zimmer bestellen, was ich ab dem 2. Tag auch gemacht habe. Das Lieferessen sind so die Highlights des Tagesablaufs. Außerdem habe ich mir Sportequipment liefern lassen, so dass man sich zumindest etwas bewegen kann. Wirkt Wunder für das persönliche Wohlbefinden. Sonst kommt alle paar Tage jemand für einen neuen Coronatest vorbei. Außerdem gibt es nur das Warten auf die Freiheit...
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Fazit zur Business Class:

Eine Sache die ich immer schon mal machen wollte, war es Business Class auf der Langstrecke zu fliegen. Ich bin zwar sehr interessiert an Luftfahrt, aber ohne Grund durch die Gegend zu fliegen, irgendwo aus Kiew oder Stockholm anzureisen um etwas Geld zu sparen oder obskure Airlines oder Flughäfen zu sammeln sind nicht so mein Ding. Am Ende sollte schon die Reise das Ziel sein, man hat ja nur begrenzt Urlaubstage daher sollte die ganze Sache effizient sein. So kam es, dass ich bisher noch nie eine Reise gebucht hatte, wo sinnvolle Business Class Tickets finanziell im Bereich des Greifbaren waren. Und bevor ich Business Class bei Aeroflot oder Air China fliege, fliege ich lieber Cathay Eco.

Nun bot sich also erstmals die Chance, auf einer Verbindung die ich eh fliegen wollte, für relativ kleinen Aufpreis eine Strecke Business Class zu fliegen. Dazu in der angeblich besten Business Class der Welt.

Hat sich das gelohnt? Ja, aber irgendwie anders als gedacht. Von Reiseberichten hatte ich erwartet, dass es irgendwie eine kulinarische Erfahrung ist und das man von den Flugbegleitern verwöhnt wird und das ganze ein luxuriöses Erlebnis ist. Ist es dann irgendwie nicht gewesen. Der Gewinn ist vor allem in der gewonnen Ruhe, der Möglichkeit, zB so viel Platz zu haben dass man arbeiten kann oder eine große Zeitung aufschlagen kann. Toll sind die verschiedenen Sitzpositionen, und die Möglichkeit, wirklich flach zu schlagen, so dass man deutlich erholter ankommt und einem nicht so der Arsch weh tut. Auch, nicht aus Metalltrögen essen zu müssen, sondern mit ordentlichem Geschirr bedient zu werden ist nett. Aber der Service und das Essen sind letztlich doch von der Stange.

Würde ich es wieder machen? Das ist natürlich eine persönliche Frage. Wenn in diesem Fall der Aufpreis im Bereich von 400-500€ pro Flugstrecke ist, kann man das schon find ich 1-2 mal im Jahr machen, gerade auf so längeren Strecken. Wesentlich mehr würde ich privat irgendwie dafür nicht bezahlen wollen, oder größere Umwege in Kauf nehmen. Der Gewinn ist letztlich entspannter anzukommen und zu Reisen. Als Geschäftsreise ist es natürlich noch mal eine andere Sache.
 

crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
2.067
857
Ankunft:

In HKG hatten wir ein Gate am Hauptterminal. Dann ging die Covid-Odyssee los: Erstmal ins Satellitenterminal, dort dann einen Health-Code per Handy produzieren. Dann zur nochmaligen Dokumentenkontrolle, wo man ein Bandel mit Nummer um Hals gehangen bekommt. Dann zum Covid-Testen und danach nochmals Dokumentenkontrolle, wo man dann die offizielle „Quarantine Order“ bekommt, also praktisch ein rechtsgültiges Dokument, dass die Zeit, den Ort und die Bedingungen der Quarantäne ausführt. Schlussendlich ging es in einen Wartebereich

Das ganze midfield Terminal ist Corona-Testzentrum für ankommende Passagiere

Nach etwa 2 Stunden kam das negative Ergebnis, und damit auf den Weg zur Immigration und Baggage Claim, das etwa so wie vor Corona war. Danach kommt man aber nicht aus dem Flughafen raus, sondern in die nächste Schlange, wo man dann auf Busse aufgeteilt werden, die einen in die Quarantänehotels bringt. Etwa 6 Stunden nach der Landung habe ich es dann ins Hotel geschafft. Dort kommt man nur durch den Hintereingang, wird praktisch im Parkhaus eingecheckt. Die Wohnungstüre ist aufgeschlossen, man hat also keinen Schlüssel. Der Aufzug hält in der richtigen Etage, und wenn man es in sein Zimmer geschafft hat, darf man es für 14 Tage nicht mehr verlassen.


Vielen Dank für die Mühe Deines Berichtes. Und ich denke schon, das es sich gelohnt für Dich hat, Deine Familie nch so langer Zeit wieder zusehen.
Vielen Dank für die Mühe Deines Berichtes. Und ich denke schon, das es sich gelohnt für Dich hat, allein Deine Familie nach so langer Zeit wieder zusehen, wird die Mühen wert gewesen sein.
Lese ich mir allerdings die Ankunftsodysee in HKG durch: Welcome to the communism.... man könnte auch sagen, der grosse rote Drache breitet sich schon dermassen in HKG aus, dass wir nicht bis 2049 warten müssen.....



 

mucaari

Erfahrenes Mitglied
10.01.2016
890
689
HKG
Vielen Dank für die Mühe Deines Berichtes. Und ich denke schon, das es sich gelohnt für Dich hat, allein Deine Familie nach so langer Zeit wieder zusehen, wird die Mühen wert gewesen sein.
Lese ich mir allerdings die Ankunftsodysee in HKG durch: Welcome to the communism.... man könnte auch sagen, der grosse rote Drache breitet sich schon dermassen in HKG aus, dass wir nicht bis 2049 warten müssen.....
Ja natürlich, man möchte ja irgendwie die Familie sehr gern wieder sehen! Für eine nur touristische Reise würde ich es nicht machen glaube ich.

Ja, das ist sehr frustrierend zu erleben, was hier gerade passiert. Es gibt Statistiken, dass es in den letzten Monaten ganze 3 Fälle gab, die in der 2. oder 3. Woche der Quarantäne entdeckt worden sind. Und teilweise sind diese Fälle wohl Infektionen aus dem Umkreis eines Hotels, nicht von auswärts eingeschleppt.

Man sitzt hier also im Hotel, und weiß zumindest ab der zweiten Woche ist es Corona-technisch völlig nutzlos. Das dahinvegetieren im Zimmer bringt HK gar nichts um Covid einzudämmen.
 

marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
3.503
3.581
Man sitzt hier also im Hotel, und weiß zumindest ab der zweiten Woche ist es Corona-technisch völlig nutzlos. Das dahinvegetieren im Zimmer bringt HK gar nichts um Covid einzudämmen.

Man will damit wohl auch die Leute vom Reisen abhalten.

Ob das gut und sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt Papier.
 

mucaari

Erfahrenes Mitglied
10.01.2016
890
689
HKG
Man will damit wohl auch die Leute vom Reisen abhalten.

Ob das gut und sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Klar ist das das Ziel! In Deutschland würden die Gerichte solchen Aktionen schnell den Garaus machen. Zeigt ja auf, wie es um Rechtsstaatlichkeit in HK steht.