Impressionen aus Thailand zur Regenzeit - Sommer 2017

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JanBu

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08.08.2021
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Ho Chi Minh City, Vietnam
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Lange habe ich mit mir selbst gehadert, ob ich zu diesem Aufenthalt etwas verfassen soll. Im Endeffekt ist es ja auch für mich selber eine schöne Erinnerung, und so zeige ich hier gerne einige Eindrücke aus dem fernen Asien.


Es ergab sich im Spätsommer 2017, das ich zwei Monate in Bangkok würde verbringen können. Die genaueren Details erspare ich euch hier, bei Interesse und auf Nachfrage gebe ich natürlich gerne Tipps und weitere Hintergrundinfos.


Ich zeige hier einige eher unbekannte Ecken der Stadt, die vielleicht nicht jeder kennt – als Inspiration für das nächste Mal. Und dann gibt es noch einen netten Ausflug in eine Region des Landes, die sehr unterschätzt wird: den Isaan!


2./3. August 2017: Hinflug​


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Hiervon gibt es nicht viel zu erzählen: ich beehre unsere Schweizer Stammairline, die mich mit der kurz zuvor im arktischen Kanada gestrandeten November-Delta nach Südostasien bringt.

  • LX 180 ZRH-BKK
  • STD: 17:55
  • STA: 09:35+ (10:40)
  • 4’886 nm / 9'054 km
  • Boeing B777-300ER HB-JND (Bj. 2016)
Der Flug ist mir aufgrund andauernder, leichter Turbulenzen nur noch als absolute Schüttelbox präsent: keine einzige Minute Schlaf gelang mir …


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Dementsprechend gerädert verläuft die Ankunft. Das im Voraus beantragte Touristenvisum wird ohne weiteres abgestempelt.


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Durch die Japaner fahren nun auch die Thais auf Katzen-Cafés ab. Gewöhnungsbedürftig ist die Lautstärke darin durch die für meinen Geschmack etwas laute J-Pop Musik, aber es sind nicht alle so 😉


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Pathumwan mit den Siam-Einkaufstempeln ist eines von vielen Stadtzentren: Bangkok ist derart gross, dass man keine Innenstadt an sich finden wird.


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Noch immer wird um den geliebten König Bhumibol Adulyadej getrauert, der im Jahr zuvor verstorben ist.


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Dieser Kollege fiel einfach von einem Baum auf die Strasse und überquerte sie – mitten in Silom! Prompt rief jemand ein paar Guys in Arbeitsuniformen an, die auch erschienen und das Reptil einfingen (und dabei nicht töteten). Von da an lief ich etwas vorsichtiger herum 😉


11. – 13. August 2017: Kurztrip in den Isaan​


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Früh morgens jagt der Taxifahrer über den Don Mueang Tollway dem Flughafen entgegen!


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Von Thai Lion Air, dem lokalen Ableger des Indonesischen Billigcarriers, hatte ich bis dahin noch nie gehört – dafür netter Eintrag ins Logbuch mit einer 737-900ER! (Ob das für einen einstündigen Inlandsflug Sinn macht, sei jetzt mal dahingestellt...)

  • SL 620 DMK-UBP
  • STD: 07:50
  • STA: 08:55 (01:05)
  • 260 nm / 482 km
  • Boeing B737-900ER HS-LTM (Bj. 2014)

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Ab Don Mueang geht es über wasserreiche Landschaften nach Ubon Ratchathani im Isaan, Hauptstadt der gleichnamigen und zweitbevölkerungsreichsten Provinz mit 1,8 Millionen Einwohnern.


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Eine stark landwirtschaftlich geprägte Provinz im Äussersten Nordosten Thailands. Die Einheimischen haben noch ihre helle Freude an bleichgesichtigen Falangs und spricht mehrheitlich Laotisch (dieses ist dem Thailändischen sehr ähnlich, vergleichbar mit Schweizerdeutsch/Hochdeutsch).


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Auf dem lokalen Markt gibt es immer etwas zu entdecken.


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Ein Tagesausflug führt uns an die Landesgrenze nach Chong Mek (etwa 2 Autostunden entfernt).


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Voilà, dort drüben ist schon Laos. Allerdings konnte ich nicht hinüber und wieder zurück, mein Visum erlaubte mir die Einreise nach Thailand nur für ein einziges Mal, was ich ja schon beansprucht hatte 😊


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Gleich den Berg hinauf steht der Wat Sirindhorn Wararam, die Aussicht von da kann sich durchaus sehen lassen!


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Was hatten wir noch nicht? Ah ja, Essen – abends geniessen wir zurück in Ubon rustikalen Thaifood im Restaurant auf dem Fluss. 😊


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Zurück nach Bangkok bringt uns dieser Vogel, der auch im wahrsten Sinne des Wortes einer ist:

  • DD 9313 UBP-DMK
  • STD: 09:00
  • STA: 10:00 (01:00)
  • 260 nm / 482 km
  • Boeing B737-800 HS-DBV “Nok Phu Pha” (Bj. 2016)

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Die relativ junge Billigfluggesellschaft Nok Air bemalt alle ihre Flugzeuge unterschiedlich – mit Vögeln. Deshalb auch der Name, Nok heisst nichts anderes als „Vogel“ 😉 Da könnte sich manche Eurowhite-Airline eine Scheibe abschneiden!


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Immerhin ergattere ich mir dieses Mal einen Fensterplatz!


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Was nach Überschwemmungen aussieht, sind auch in Wahrheit solche: während der Regenzeit von Juli-September fällt so viel Niederschlag, dass die ausgedörrten Böden nicht alles aufnehmen können.


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Flughafen Don Mueang, noch richtig old school. Oder: hier atmet noch der Charme vergangener Zeiten?


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Der kleine Vergnügungspark Asiatique am Chao Phraya ist ganz nett. Einfach ein Tuk-tuk von Silom aus verpflichten.


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Ist einem einmal der Trubel und Hektik der Grossstadt zu Kopf gestiegen, lohnt es sich die Halbinsel Bang Kachao im Osten der Stadt zu besuchen.


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Allerdings war der gemietete Drahtesel wohl für durchschnittsgrosse Thais gebaut, und dazu ungefedert. Meine Fresse, tat mir der Hintern nachher weh. Fahrt ihr mal damit über diverse Bodenwellen, Brücken und Schlaglöcher!


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Auf Bang Kachao findet man eine dichte Vegetation durchzogen von kleineren Wegen und nur dorfartiger Zivilisation – und vor allem eines: Ruhe!


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Weiter oben schon habe ich vom verstorbenen König geschrieben, dessen Leichnam aufgebahrt im Palast lag (der für „normale“ Palastbesucher in der Zwischenzeit geschlossen war). Einen Versuch reinzukommen ist es wert und eine lokale Bekannte stellte sich als Übersetzerin/Begleitung zur Verfügung.


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Die Warteschlange sah dann so aus … und es geht rechts noch weiter :-/


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Immer wieder wurde Wasser verteilt und die anstehenden Thais scherzten gerne mit einem begrenzt sprachkundigen Falang. Unglücklicherweise besass ich keine schwarzen Hosen, nur ein schwarzes T-shirt und blue jeans. Daraufhin wurde ich irgendwann herausgenommen, zu einem Zelt geführt (offenbar für die nicht vollständig angemessen gekleideten) und aufgrund mangelnder mündlicher Verständigungskenntnisse wieder vor die Türe gestellt - nichts war es gewesen nach über zwei Stunden.


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Natürlich erledigte ich die Shopping-Liste für die daheimgebliebenen. Das MBK Center gefiel mir aufgrund der Enge nie und tut es bis heute nicht.


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Für 30-50 Baht in der Strassenbeiz zu haben: Entensuppe mit Nudeln – köstlich!


15./16. September 2017: Weekend auf Koh Samed​


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Mit einer anderen Bekannten ging es für ein Wochenende nach Koh Samed. Diese Insel liegt in der Provinz Rayong ein paar Kilometer von der Küste entfernt. Der Minibus bringt einen nach Ban Phe, von dort setzt regelmässig eine Fähre hinüber.


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Das Eiland lässt sich recht einfach per Motorbike erkunden, allerdings ist die Regenzeit wohl der falsche, zu feuchte Zeitpunkt 😊


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Noch ist es nicht überlaufen und friedvoll, dazu ist Koh Samed eine beliebte Tauchdestination.


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Viel zu schnell vergeht die Zeit und schon sind die zwei Monate vorbei …


2. Oktober 2017: Rückflug​


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Über den Heimflug gibt es ebenfalls nicht viel zu erzählen - abgesehen davon das er sich elend lange hinzog.

  • LX 181 BKK-ZRH
  • STD: 12:40
  • STA: 19:25 (11:45)
  • 4’886 nm / 9'054 km
  • Boeing B777-300ER HB-JNA (Bj. 2015)

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Das Fazit spare ich mir, da die Bilder nebenbei als „Beiprodukt“ des Aufenthalts entstanden sind. Ich hoffe trotzdem, dass sie dem einen oder anderen gefallen mögen und ich das grassierende Fernweh etwas lindern konnte (oder vielleicht auch vergrössert habe?) 😉


Anyway, danke an alle fürs Lesen und bis zum nächsten Mal.


Gruess, euer
Jan
 

B773ER

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19.11.2014
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DRS
Baaaah, ich dachte bisher, ich müsste mich nur vor den teils katzengroßen Ratten an den Müllhaufen nachts in Bangkok in Acht nehmen, aber dass dort auch Pythons Mitten durch die Großstadt schlängeln... :sick:
 

Nitus

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04.04.2013
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MUC
Die Einheimischen haben noch ihre helle Freude an bleichgesichtigen Falangs und spricht mehrheitlich Laotisch (dieses ist dem Thailändischen sehr ähnlich, vergleichbar mit Schweizerdeutsch/Hochdeutsch).

Vielen Dank für Deinen Reisebericht, jedoch möchte ich ein paar Details geraderücken:

Das mag vielleicht an Dir liegen, dass die Einheimischen an Dir ihre helle Freude hatten. ;-) Ich hatte in Ubon nie das Gefühl, für die lokale Bevölkerung ungewöhnlich zu sein. Auch bedingt durch die Universität mit zahlreichen Austauschstudenten sind Farangs in Ubon eigentlich sehr häufig anzutreffen.

Auch wird heutzutage in Ubon Amphoe Mueang eher normales Thailändisch gesprochen. Das mag natürlich außerhalb von Amphoe Mueang anders sein. Aber auch dort spricht man kein Lao sondern Phasa Isan, eine Mischform aus dem Thailändischen und Laotischen. Und ich würde die Gemeinsamkeiten zwischen dem Laotischen und Thailändischen eher mit den Gemeinsamkeiten zwischen dem Niederländischen und Deutschen vergleichen, wenngleich mir persönlich Schweizerdeutsch manchmal fremder erscheint als das Niederländische. ;-)

Aber generelle Zustimmung, dass Ubon und der Isan immer eine Reise wert sind!
 
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Reaktionen: kidcreole

JanBu

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08.08.2021
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Ho Chi Minh City, Vietnam
Danke für das nette Feedback!

Das mag vielleicht an Dir liegen, dass die Einheimischen an Dir ihre helle Freude hatten. ;-) Ich hatte in Ubon nie das Gefühl, für die lokale Bevölkerung ungewöhnlich zu sein. Auch bedingt durch die Universität mit zahlreichen Austauschstudenten sind Farangs in Ubon eigentlich sehr häufig anzutreffen.
Dann hat es vielleicht an mir gelegen, ich habe in zwei Besuchen dort keinen einzigen Falang gesehen. Gut, ich war meistens eh in der Peripherie ;)


Auch wird heutzutage in Ubon Amphoe Mueang eher normales Thailändisch gesprochen. Das mag natürlich außerhalb von Amphoe Mueang anders sein. Aber auch dort spricht man kein Lao sondern Phasa Isan, eine Mischform aus dem Thailändischen und Laotischen. Und ich würde die Gemeinsamkeiten zwischen dem Laotischen und Thailändischen eher mit den Gemeinsamkeiten zwischen dem Niederländischen und Deutschen vergleichen, wenngleich mir persönlich Schweizerdeutsch manchmal fremder erscheint als das Niederländische. ;-)
Meine damalige Partnerin (native Ubon) hat mir immer gesagt, das sei "Lao" - das mit dem Phasa Isan wusste ich jetzt wieder nicht, ist aber enorm interessant!
Und wenn du als nicht-schweizer "Chuchichäschtli" fehlerfrei aussprechen kannst, schenken wir dir gleich den roten Pass :p


Baaaah, ich dachte bisher, ich müsste mich nur vor den teils katzengroßen Ratten an den Müllhaufen nachts in Bangkok in Acht nehmen, aber dass dort auch Pythons Mitten durch die Großstadt schlängeln... :sick:
Ja die Ratten sind eine elende Plage. Das züngelnde Reptil hat mir auch imponiert und von da an habe ich immer hinauf in die Bäume am Strassenrand geguckt, wenn ich unterwegs war ...
 

swungar

Erfahrenes Mitglied
06.05.2016
2.563
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Ja die Ratten sind eine elende Plage. Das züngelnde Reptil hat mir auch imponiert und von da an habe ich immer hinauf in die Bäume am Strassenrand geguckt, wenn ich unterwegs war ...
Oh Graus! Ich finde die Godzillas im Lumphini Park schon schlimm genug und jetzt auch noch das. Gibts die Viecher wenigstens irgendwo gegart und gewürzt damit die Liebe durch den Magen geht?
Ansonsten: Tolle Bilder!