"Inflation" bei M&M?

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bender1057

Erfahrenes Mitglied
07.02.2010
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Ich habe mal einen neuen Thread aufgemacht, weil ich deine Ausführungen sehr interessant fand (aber drüben wegen off-topic gejammert wurde):

[...] sollte jedem mit ein kleinem bisschen Hirn offensichtlich und klar einleuchten, dass die Zeit des Corona-Gefängnisses mitsamt Lockangeboten usw. zu einer erheblichen Inflation dieser Cashback-Systeme geführt hat.

[...] bleibt freilich nur eine inflationsbedingte Anpassung und damit eine Entwertung. Dieses "Mimimi" um die Entwertung von Währungen - und eben auch von M&M, Payback und MR - mag subjektiv bedauerlich für Wenigsammler sein, ist aber eine volkswirtschaftliche Konsequenz, die vollkommen kausal auf den obigen Erwägungen beruht. Daher kann es aus Sicht derer, die langfristig ihr Vermögen in Tickets einlösen wollen, nur absolut begrüßenswert sein, wenn eine solche Entwertung in der Gesamtheit stattfindet.

[....] Aber auch objektiv muss man es begrüßen, weil die Konsequenzen einer Inflation jedem bekannt und bewusst sein sollten. Da hilft einfach nur die Entwertung.

[....] Es sind viel zu viele Punkte im Spiel!

Also habe ich mal einen kurzen Blick in die letzten LH-Geschäftsberichte geworfen:

- Am 31.12.2017 gab es 220 Mrd. ausstehende Meilen, die mit 2,151 Mrd. € bewertet wurden, also 0,9777 Cent pro Meile.
- Am 31.12.2018 gab es 225 Mrd. ausstehende Meilen, die mit 2,186 Mrd. € bewertet wurden, also 0,9716 Cent pro Meile.
- Am 31.12.2019 gab es 225 Mrd. ausstehende Meilen, die mit 2,200 Mrd. € bewertet wurden, also 0,9778 Cent pro Meile.
- Am 31.12.2020 gab es 228 Mrd. ausstehende Meilen, die mit 2,220 Mrd. € bewertet wurden, also 0,9737 Cent pro Meile.
- Am 31.12.2021 gab es 225 Mrd. ausstehende Meilen, die mit 2,131 Mrd. € bewertet wurden, also 0,9471 Cent pro Meile.
- Am 31.12.2022 gab es 227 Mrd. ausstehende Meilen, die mit 2,087 Mrd. € bewertet wurden, also 0,9194 Cent pro Meile.

Im aktuellsten Bericht gab es dann anscheinend rückwirkend eine Änderung, aus den ursprünglich 227 Mrd. Meilen wurden für 2022 plötzlich 245 Mrd. "Meilen/Punkte" (bei gleichbleibender Bewertung von 2,087 Mrd €).

- Am 31.12.2022 gab es 245 Mrd. ausstehende "Meilen/Punkte", die mit 2,087 Mrd. € bewertet wurden, also 0,8518 Cent pro Meile/Punkt.
- Am 31.12.2023 gab es 261 Mrd. ausstehende "Meilen/Punkte", die mit 2,203 Mrd. € bewertet wurden, also 0,8441 Cent pro Meile/Punkt.

Meine initialen Gedanken:

1.) Ja, die Zahl der ausstehenden Meilen ist letztes Jahr um 6,53% gestiegen (Sind die Leute mehr bezahlt geflogen und haben entsprechend mehr Meilen gesammelt? Wurden aufgrund der schlechten Verfügbarkeiten weniger Meilen für Flüge eingelöst? Wurden mehr Meilen durch Zeitschriftenabos, Kreditkarten, Bundle&Go, etc. gesammelt?). Und ja, der nachträgliche "Sprung" im Jahr 2022 von 227 Mrd. Meilen auf 245 Mrd. "Meilen/Punkte" erscheint mir als Laie ein wenig dubios.

2.) Ja, die bilanzielle Bewertung einer Meile ist im betrachteten Zeitraum leicht gesunken, insbesondere ab 2021. Weiß jemand, wie diese Bewertung konkret ermittelt wird?

Insgesamt drängt sich mir jedoch nicht der zwingende Eindruck auf, dass es eine unkontrollierte bzw. -bare "Inflation" bezüglich der M&M-Meilen gab oder gibt, weder bei der Menge noch beim bilanzierten "Preis".

Somit besteht aus meiner Sicht auch keinerlei Handlungsbedarf, irgendetwas am aktuellen System zu ändern (OK, dieser Satz ist natürlich auch ein wenig "interessengeleitet" ;)).

Falls irgendjemand genauere (Insider-)Infos zu etwaigen Hintergründen haben sollte, gerne raus damit. Ich finde insbesondere die "Bewertungsthematik" ziemlich spannend (genau wie @thbe hier geschrieben hat, liegt mein persönlicher Meileneinlösewert meist deutlich höher als die obigen Zahlen. Im Gegenzug gibt es vermutlich unter anderem eine nicht unerhebliche Zahl an Meilen, die jedes Jahr wertlos verfallen)..
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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9.873
Das ist eine interessante Betrachtung. Aus meiner Sicht sagen die unterschiedlichen Höhen an ausstehenden Meilen und bei der Bewertung nichts besonderes aus. Die im Verkehr befindlichen Meilen variiert überraschend wenig. Bei einer bilanziellen Bewertung besteht ein recht großer Spielraum. Ein gewisses Maß an Konsistenz ist zwar erforderlich, doch ansonsten bilanziert man eben so, dass das angestrebte Ergebnis herauskommt.

Aus meiner Sicht ist für den Wert das Einlösen deutlich entscheidender. Wie einfach wird man seine Meilen los und zu welchem Gegenwert? Die Hochpreisphase hat uns alle geärgert, aber sie hat den Wert pro Meile deutlich erhöht - vorausgesetzt man kam beim Einlösen zum Zuge. Da hilft bei HONs natürlich die Buchungsgarantie (bis Business). Bei >EUR 5.000,- für das Revenue-Ticket muss ich nicht nachdenken, ob sich 140k Meilen nach SEA oder 112k nach USA lohnen (beides plus S&G). Meine beste Einlösung war letztes Jahr 2xF auf FRA-HND-FRA für 222k Meilen plus S&G (mit 2for1). Hätte sich aber auch für 333k plus S&G gelohnt (mit Companion Award).

Die Preise sind wieder runtergegangen (das 2019er Niveau ist noch nicht erreicht) und das bedeutet, dass auch der Gegenwert pro Meile gesunken ist. Meine Tickets in C kosten dieses Jahr i.d.R. zwischen EUR 2k und 2,5k und da lohnt sich für mich der Meileneinsatz nicht.

Bisher blieb immer noch der Meileneinsatz für Flüge in F. Das könnte sich mit Allegris etc. deutlich schwerer gestalten. Muss man abwarten, wie sich das genau entwickelt.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.474
8.440
@thbe Was mich im Nachbarthread auch interessiert hat, ich mich aber wegen OT Beschwerden nicht traute zu fragen: wo kaufst du denn die Meilen? Ich nehme an, Abos? Vermutlich auch mit Umweg über Payback? Leider hat sich Burda als äußerst unzuverlässig herausgestellt, sonst hätte ich darüber selbst schon deutlich mehr gesammelt.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
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@thbe Was mich im Nachbarthread auch interessiert hat, ich mich aber wegen OT Beschwerden nicht traute zu fragen: wo kaufst du denn die Meilen? Ich nehme an, Abos? Vermutlich auch mit Umweg über Payback? Leider hat sich Burda als äußerst unzuverlässig herausgestellt, sonst hätte ich darüber selbst schon deutlich mehr gesammelt.
Ich habe im April zum ersten Mal in meinem Leben Meilen gekauft. 150k Meilen für EUR 1,75k (dazu kommen die Meilen aus der Hotels&Cars-Verdoppelung. Hatte nahezu alle meine Meilen in der Hochpreisphase verbraten und habe gerne ein paar parat, falls die Revenue-Preise an erforderlichen Terminen sehr hoch ausfallen.

Die Mehrheit meiner Meilen generiere ich durch Konsum (M&M-Kreditkarte, Käufe über die M&M-Seite, Payback, bisher auch Amex MR). Danach kommt das Fliegen.

Zeitungsabos etc. habe ich aufgrund der Meilen auch mal vor längerer Zeit abgeschlossen. Mache ich aufgrund des Aufwands (Kündigung, ggf. den Meilen hinterher rennen etc.) nicht mehr. Burda steht deshalb auf meiner persönlichen Blacklist.
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
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Das muss komplett an mir vorüber gegangen sein. Seit wann kann man Meilen bei M&M kaufen? Das kannte ich bisher nur von bspw. UA und AA.
 

bender1057

Erfahrenes Mitglied
07.02.2010
748
2.510
Aus meiner Sicht ist für den Wert das Einlösen deutlich entscheidender. Wie einfach wird man seine Meilen los und zu welchem Gegenwert?

Yep, die entscheidende Frage aus Kundensicht ist natürlich "Was bekomme ich für meine Meilen?".
Und da sieht es zurzeit auch aus meiner Sicht gar nicht mal so schlecht aus, wie in diesem Post kurz angerissen.

Unabhängig davon fand ich die These von @DerSenator, dass "zu viele Meilen im Spiel sind" sehr interessant und diskussionswürdig (aber ich verstehe durchaus, dass selbst wenn hier Insider mitlesen, diese vermutlich nur sehr eingeschränkt antworten können bzw. dürfen)..
 
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DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
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5.507
MUC/INN
Unabhängig davon fand ich die These von @DerSenator, dass "zu viele Meilen im Spiel sind" sehr interessant und diskussionswürdig (aber ich verstehe durchaus, dass selbst wenn hier Insider mitlesen, diese vermutlich nur sehr eingeschränkt antworten können bzw. dürfen)..
Ich bin kein Insider! Das ist meine subjektive These anhand dessen, was in den ganzen sozialen Medien die letzten Monate und Jahre so abging.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
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Unabhängig davon fand ich die These von @DerSenator, dass "zu viele Meilen im Spiel sind" sehr interessant und diskussionswürdig (aber ich verstehe durchaus, dass selbst wenn hier Insider mitlesen, diese vermutlich nur sehr eingeschränkt antworten können bzw. dürfen)..
Es gab auf jeden Fall eine eVoucher-Inflation und es werden wohl auch zukünftig mehr eVoucher im Spiel sein.

In Sachen Meilen benötigte man interne Daten. Da können auch andere Aspekte eine Rolle spielen. Beispielsweise, wenn anteilig mehr Meilen überhaupt genutzt werden und damit weniger verfallen. Oder wenn mehr Meilen “teuer“ für Flüge ausgegeben werden als „günstig“ im Worldshop etc. (teuer bzw. günstig für M&M).