Islas Galapagos Februar 2023 - und die Familie will mit

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slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Vorwort:
Mein dritter Reisebericht hier im Forum:
Dieser wird etwas anders sein, als die bisherigen zwei, aber wer Lust hat diese zulesen, hier kurz verlinkt:
1. Mittlerer Osten Sommer 2017 https://www.vielfliegertreff.de/forum/threads/mittlerer-osten-sommer-2017-pakistan-iran-etc.140396/
2. Zentralasien https://www.vielfliegertreff.de/for...menistan-usbekistan-mit-start-in-baku.141915/

Im Herbst 2022 stellte sich die Frage, welches Reiseziel +1 und ich für das kommende Jahr in Angriff nehmen wollten. Wir sind beide mittlerweile in den mittleren Zwanzigern. mit einiger Reiseerfahrung (60 bzw. 70 verschiedene Länder bereist) und wollten etwas "neues" in Angriff nehmen.
Da +1 Armenierin ist, galt es ein Land zufinden, welches ohne bürokratische Hürden (Visa) auch mir ihrem Reisepass zu bereisen ist. Letztendlich fiel die Wahl auf Ecuador. Ein Land, welches wir auf unseren bisherigen Streifzügen durch Südamerika (Argentinien, Brasilien, Uruguay) ausgelassen hatten.

Nun galt es sich natürlich zuerst um die Anreise zukümmern. Da dank der 40% Bonus Aktion vom QR Privilege Club noch einige Avios auf meinem Konto dümpelten, überprüfte ich die Verfügbarkeiten des BA Executive Clubs für C-Flüge nach Quito (UIO). Zu meiner Freude gab es für Anfang Februar noch 2 Freie Plätze für den one-way MAD-UIO in der Business-Class. Preislich lag dieser bei günstigen 42.500 Avios und 125€ Steuern und Gebühren pro Person. Also instant die bereits vorhandenen Avios von QR zu BA verschoben und die beiden Flüge gebucht. Da die meisten Flüge nach Süd- und Mittelamerika von Madrid aus mittags starten, galt nun die Frage zu klären, ob der separat zu buchende Zubringer (aus MUC) gleichtags abheben sollte, oder eine Anreise am Vortag doch stressfreier sein würde. Letztendlich wurde es für 40€ mit Iberia der Flug am vortag, da sonst immer ein gewisses Restrisiko aufgrund der nicht zusammenhängenden Tickets bestünde. Ein günstiges Flughafenhotel mit kostenlosem Shuttle war auch für knapp 70€ zuhaben.

Nun begab es sich aber zu der Zeit, dass ich meinen Eltern ebenfalls von unserer geplanten Reise erzählte und diese von dem Reiseland Ecuador hellauf begeistern waren, hatten sie bisher noch nie einen Schritt auf den Kontinent Südamerika gesetzt. Also kurz die Preise ab DUS für Sie überprüft und der Return (IB) schlug in ECO mit knapp 600€ pro Person zu Buche. So waren sie zumindest auf dem Hinflug auf der gleichen Maschine, wenn auch in unterschiedlichen Reiseklassen.

Weihnachten rückte näher und beim Familienfest erzählte meine Mutter ausführlich von der geplanten Reise. So überschwänglich, dass sich nun auch ihr Bruder und seine gerade Volljährig gewordene Tochter dafür interessierten. Zwar lag der Y-Preis für die Flüge für die beiden ab BER zwar nun bei stattlichen 1200€, dennoch ließen sie es sich nehmen und nun hatte sich unsere Reisegruppe von anfangs 2 Leuten auf insgesamt 6 verdreifacht.

Bei der voranschreitenden Reiseplanung wollten wir den Großteil unserer Reisezeit nutzen, um die entlegenen Galapagos Inseln zu erkunden. Flüge dorthin sind gemeinhin relativ teuer, aber in Y gab es massiv Verfügbarkeiten mit LA über Miles&More ab UIO. Preislich lagen diese bei 15k Meilen und rund 18 USD taxes pro Person. Also für insgesamt 6x 15k (=90.000 Meilen) noch flugs die one-way Flüge früh morgens von UIO nach GPS (Baltra Galapagos) gebucht. Die Anreise sah dann so aus:
MAD-UIO mit Ankunft abends gegen 18:00
Weiterflug nach GPS am nächsten morgen um 09:00.
Erst im Nachhinein fiel mir auf, dass die LA Flüge auch für 9k Avios über den Executive Club buchbar gewesen wären, aber hier wären dann noch die taxes höher. Und zudem galt es, den Meilenstand bei M&M mal abzubauen, deswegen: no regret.
Für die erste Nacht am Flughafen in Quito buchte ich zudem 2 günstige Familienzimmer im nahegelegenen Maristal Sucre für 40€ das Zimmer.

Während es für +1 und mich schon Samstags nach MAD ging, flogen meine Eltern + mein Onkel und Tochter erst am darauffolgenden Tag in die spanische Hauptstadt.
Wir waren relativ zeitig am Flughafen und hier der erste "Schock". Beim C-Check-in wollte man bei +1 ein Visum für Ecuador sehen. Nach erster kurzer Aufregung dann die Entwarnung: die Supervisorin schaute sich unseren Fall an, machte ein paar Klicks am Computer und nun war nur noch das Rückflugticket notwendig. Nachdem +1 ihr die bestätigte Buchung am Handy zeigte, spuckte das Gerät unsere C-Tickets aus.
Nun ging es für uns erstmal in die Iberia-Lounge. Dort trackte ich auch die Flüge nach MAD aus Berlin und DUS und holte meine Eltern nach der Passkontrolle im Non-Schengen Bereich ab und wir machten uns auf den Weg zur (wirklich sehr guten) Priority Pass Lounge. Dank 2x Amex Platinum dürfen wir alle 4 einen Priority-Pass unser eigen nennen. Mit der Gästeregelung hätten auch mein Onkel und seine Tochter in die Lounge mitgenommen werden können, jedoch verspätete sich ihr Zubringer aus BER, sodass wir uns dann alle direkt am Gate trafen. Für die beiden hatten wir aber ein bisschen Verpflegung aus der Lounge mitgehen lassen.
Und mit diesem Flieger sollte uns IB dann nach UIO bringen.


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Und bevor hier ein falsches "Bild" entsteht, dass wir C fliegen und ich meine Eltern in der Y versauern lasse....
Selbstverständlich haben wir beide unsere C-Plätze an meinen Eltern abgetreten.
Beim Boarding hielten wir zwecks Namensabgleich noch die korrekten Bordkarten in der Hand. Das Personal schaute uns zwar etwas komisch an, als wir als C-Gäste dann bei Boardinggruppe 4 boardeten und verwies uns gleich auf die linke Zugangsbrücke. Dies lehnte ich aber ab und so warteten wir (wie gewünscht) alle zu sechst im rechten Zugang, der sich mittlerweile bis zum Ende staute. Während der Wartezeit noch schnell die Boardkarten von +1 und mir mit den Eltern "getauscht", sodass diese beim finalen Einstieg dann glücklich als letzte C-Gäste die einzig frei verbleibenden Business-Sitze in Beschlag nehmen konnten. Ich verdanke meinen Eltern alles, Sie unterstützen mich in jeglicher Hinsicht und bei allem was ich mache. Hier war ich sehr glücklich, dass ich Ihnen auch mal etwas zurückgeben konnte. Die Y war im Gegensatz zur C nicht komplett ausgebucht und nach dem "Boarding completed" wechselten +1 und ich schnell noch in eine freigebliebene Mittelreihe und breiteten uns dort aus :D

Fortsetzung folgt...
 
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oldfaithful

Erfahrenes Mitglied
11.05.2014
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Bin auf die Fortsetzung gespannt. War vor 10 Jahren auf den Galapagos-Inseln, sowie in Quito, Cuenca und Guayaquil.
 
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slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Der Tagflug nach UIO war auch in Y und einer freien Reihe für uns gut auszuhalten. 2x besuchte ich meine Eltern vor dem Vorhang, nachdem das Kabinenpersonal auf meine Frage "Puedo visitar mis padres" nur gelangweilt nickte. Auch sie genossen den Flug, verfolgten aber keineswegs den "Maximierer-Ansatz".

Landung in UIO war pünktlich und auch die Schlange bei der Einreisekontrolle hielt sich in Grenzen. Schnell waren wir alle durch und nun galt es erstmal an USD zukommen, welches die offizielle Währung Ecuadors seit der Jahrtausendwende ist.

Ich hatte im Januar 2023 auf meiner Rückreise aus Mexiko im "Transit" in MIA 5x 200USD (Limit pro Abhebevorgang) vorsorglich abgehoben. Dank zweier Barclays, einer Hanseatic und der PB-Visaflex konnten wir am UIO bei geringen Automatengebühren ausreichend Bargeld abheben. Das Limit vieler Kreditkarten hinsichtlich der Bargeldabhebung liegt oftmals bei 500€ pro Tag. Versorgt mit frischen USD, kurz am Taxistand den Preis zur Unterkunft verhandelt (9USD pro Fahrzeug) und schon waren wir kurze Zeit später bei der beschriebenen Unterkunft.
Vielen von uns knurrte der Magen und so machten wir uns direkt nach dem Check-in auf den Weg zum einzig nahegelegenen Restaurant.
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Hier konnte man idealerweise auch gleich ecuadorianische Simkarten für 10USD (inklusive Internet) pro Stück kaufen. Also für die internet-begeisterte Mama, +1 und auch den Onkel insgesamt drei Sim-Karten erstanden, welche die Kellnerin allesamt auch gleich aktivierte und ihr ein zusätzliches Trinkgeld einbrachte.
Nach der benötigten Stärkung ging es für uns zurück zum "Hostal". Hier die Außenansicht.
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Nach einer relativ kurzen Nacht klingelte dann um 5:30 Uhr der Wecker. Nacheinander duschten wir alle, packten alles zusammen und machten uns anschließend auf den Weg zur Rezeption. Der one-way Shuttle zum Flughafen war hier im Übernachtungspreis mit inkludiert, sodass man sich keine Sorgen hinsichtlich der Verfügbarkeit oder dem Preis eines Taxis zum Flugahfen machen musste.


Rund drei Stunden vorher waren wir nun da und nun galt es erstmal noch die Registrierungskarte am Domestic-Terminal zukaufen. Der Preis hierfür beträgt 20 USD pro Person und man muss das bestätigte Rückflugticket von den Galapagos-Inseln zurück zum Festland vorweisen. Danach nochmal am Automaten mit weiteren USD eingedeckt (neuer Tag, neues Limit) und schon ging es zur Sicherheitskontrolle. Etwaiges Aufgabegepäck wird hier, nach dem Screening verplombt, jedoch reisten wir alle nur mit Handgepäcktrolley bzw. Rucksack. Ähnlich wie bei Reisen nach Australien sind bestimmte Dinge verboten mitzunehmen, um die heimische Fauna und Flora zu schützen. Wie sich nachher herausstellen sollte, scheint diese "Galapagos-Extra-Kontrolle" jedoch "freiwillig" zusein. Zumindest hätte jeder Reisende auch den zusätzlichen Kontrollraum links liegen lassen können und zur echten Sicherheitskontrolle gehen können.

Nun stand ein weiterer Besuch einer PP-Lounge am Domestic Terminal an, welche wir dank der Gästeregelung des PP der Amex Platinum zu sechst nutzen konnten.
Nach dem Frühstück dort ging es los zum Gate.
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Der Flug war pünktlich, fliegt die Galapagosinseln jedoch nicht nonstop an. Zuerst lässt man ein paar Gäste in GYE aus-und zusteigen bevor sich der Flieger auf den rund zweistündigen Flug zur Insel Baltra auf den Weg macht. Personen, die weiterreisen, können in GYE aber im Flugzeug sitzen bleiben.

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Zur Mittagshitze um 12:00 waren wir dann pünktlich angekommen.

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Willkommen auf den Galapagos :)

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slutz

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06.10.2016
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Ein paar Hintergründe, warum man lieber ausreichend Bargeld mit auf dem Galapagos-Inseln mitnehmen sollte:
Während es auf dem Festland und vorallem in den Großstädten Ecuadors kein Problem ist, mit Kreditkarte zu zahlen, gilt auf den Galapagos-Inseln der Grundsatz: "Nur Bares ist Wahres."

So lässt sich keiner unserer gebuchten Unterkünfte im Vorfeld bezahlen, auf allen Vergleichsportalen stets nur "Zahlung bar bei Anreise". Zudem gibt es relativ wenig Geldautomaten, an denen sich je nach Tageszeit Menschenschlagen von bis zu 30 Personen bilden, die Geld abheben möchte. Limit ist hierbei 150 USD pro Transaktion und die Automatengebühren kommen dann auch noch hinzu. In den Supermärkten der Insel kann man zwar meist auch mit Karte zahlen, jedoch jegliche Dienstleistungsgeschäfte (Schnorchel-Tour etc.) sind cash only.

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Weiter im Bericht:

Der Flughafen GPS liegt auf der Insel Baltra, einer vorgelagerten Mini-Insel nördlich der bevölkerungsreichsten Insel Santa Cruz, die für die ersten Tage unser Ziel ist.
Nach dem kurzen Fußmarsch, geht es zur Einreisekontrolle. Linkerhand werden die Menschen, die in Besitz einer "Residencia Galapagos" sind, ohne Zusatzkosten schnell abgefertigt. Allen anderen gehts nun aber an den Kragen. Satte 100 USD pro Person "Einreisegebühr", die selbstverständlich ausschließlich bar in USD zu entrichten ist.
Insgesamt 600 USD ärmer sind wir nun endlich da. Aber halt, nun steht nochmal eine Sicherheitskontrolle an. Alle Gepäckstücke werden gescannt, überprüft und bei Bedarf aufgemacht. Glücklicherweise sind wir alle "sauber".

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Der Weg nach Puerto Ayora, der heimlichen Hauptstadt der Galapagos, gestaltet sich aber relativ aufwändig.

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Zuerst kauft man am Schalter ein Bus-Ticket für 5 USD pro Person. Dieser fährt dann alle Ankommenden in 10 Minuten zur Fähre.

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Von dort geht es dann für 1 USD mit der Fähre rüber nach Santa Cruz. Dort warten Busse, die die Reisenden für weitere 5 USD nach Puerto Ayora bringen. Abfahrt wenn der Bus voll ist. Alternativ besteht die Möglichkeit, die halbstündige Fahrt auch mit dem Taxi für 25 USD pro Fahrzeug zurückzulegen.

Wir entscheiden uns für den Bus, müssen rund 10 Minuten warten bis dieser voll ist und dann kann das Abenteuer Galapagos endlich so richtig beginnen...
 
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slutz

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06.10.2016
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Auf dem Handy von +1 gerade noch ein paar "Flugzeug-und Loungebilder" gefunden, die ich hier noch kurz nachreiche:
Abflug MUC:
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Madrid:

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Abflug aus UIO:
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Auf dem Weg zur den Galapagos
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Wie man merkt, hat sie das neuere (und bessere) Handy ;)

Galapagos-Basics:
Puerto Ayora hat eine kleine fünfstellige Anzahl an Einwohnern und ist damit die größte und bedeutenste Stadt der Inselgruppe. Kein wunder, wenn doch gleich 50 % der Bevölkerung in dieser Stadt wohnt. Neben Santa Cruz und Baltra, sind noch 3 weitere Inseln bewohnt: Floreana, Isabela und San Cristóbal.

Puerto Ayora wird folglich für die nächsten Tage unser Ausgangspunkt sein. Dort haben wir für vier Tage folgendes 140qm2 große Apartment gebucht:
https://www.booking.com/hotel/ec/un-lugar-encantador-en-puerto-ayora-plus.de.html -> mittlerweile jedoch nicht mehr auf der Webseite buchbar, wie ich gerade feststelle.
Preislich liegen wir hier für die 4 Tage (3 Übernachtungen) bei 450 USD für die ganze Wohnung. Teilt man das durch 6 Personen, ist der Preis mehr als ordentlich.

Nun weiter im Text:
Nachdem der Bus uns im Zentrum von Puerto Ayora abgesetzt hat, begeben wir uns zu Fuß auf den 20 minütigen Weg zu unserer Unterkunft. Warum kein Taxi? Naja, erstmal will man ja die Atmosphäre kennenlernen, erste Einblicke in die Stadt bekommen und zudem sind wir noch etwas früh dran, offizieller Check-in soll ja erst um 15:00 sein. Wir schlendern also durch die Straßen entlang zum hinteren Ende der Stadt. Es ist zwar heiß, aber die Luftfeuchtigkeit ist nicht so extrem hoch, weswegen es gut auszuhalten ist. Unsere Unterkunft letztendlich zu finden, gestaltet sich aber doch nicht so einfach wie gedacht. Die Adressangabe ist ungenau, nur der Straßenname ist für uns ersichtlich. Die kleinen verschachtelten Straßen machen es uns auch nicht einfacher, das gebuchte Apartment zu finden.
Da ich der einzige in dieser Gruppe bin, der einigermaßen Spanisch spricht (Auslandssemester in Mexiko sei Dank), bin ich praktisch Reiseleiter, Kommunikator und Übersetzer in einem. Also einfach mal auf gut Glück an der Straße jemanden angesprochen und uns wurde sofort geholfen. Ein Anruf bei der hinterlegten Nummer (wir hatten nur Internet, kein "Telefonguthaben") und keine 3 Minuten später stand ein junger Bursche (Anfang 20 würde ich vermuten) vor uns, der uns zu der nächsten Querstraße lotste.

Er übergab uns den Schlüssel, führte uns durch alle Räumlichkeiten (3 Schlafzimmer, Küche und Wohnzimmer) und gab uns auch direkt seine Whatsapp-Nummer unter der wir ihn jederzeit kontaktieren können, wenn wir was bräuchten. WIFI gab es in der Theorie, in der Praxis ließen sich aber, wenn überhaupt, nur Kurznachrichten verschicken. Streamen, Youtube oder sonstiges war (vllt. auch glücklicherweise) für die nächsten Tage unmöglich. Ein bisschen Digital Detox tat uns aber aller ganz gut.
Nach der Zimmerverteilung, es gab 2 richtig Gute und 1 Schlechtes (ratet mal wer das wohl bekommen hat?) und dem Auspacken, machten wir uns zu sechst auf dem Weg die Stadt zu erkunden.

Hier eine kurze Einführung in das Taxi-System von Puerto Ayora.
1. Man stelle sich an die langgezogene Hauptstraße, die einmal quer durch die Stadt geht.
2. Alle 1-2 Minuten fährt ein weißer Pick-Up (meistens Toyota Hilux) die Straße entlang.
3. Fahrer angucken und winken. Ist das Taxi besetzt, wird der Fahrer nicht anhalten
4. Wenn frei, den Ort Zielort nennen und einsteigen.

Da wir zu 6 waren, nahmen wir meistens 2 Taxis. Ich also dem ersten Fahrer erklärt, wo es hingehen soll. Dann die "ältere" Generation bestehend aus den Eltern + Onkel dort einsteigen lassen und hoffen, dass der Fahrer sie an der richtigen Stelle abliefern wird.
Mit +1 und Cousine dann auf das nächste freie Taxi warten und ab hinterher.
Über den Preis muss man sich glücklicherweise keine Sorgen machen, dieser ist mit 1,5 USD pro Fahrt fix.

Straßenbild Puerto Ayora, wo es mehr Einbahnstraßen (Una Via) als Gegenverkehrsstraßen (Doble Via) gibt.
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Aussicht vom Hafen aus:
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Die ersten Tiere auch zugleich entdeckt:

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Wir schlendern rund eine Stunde durch die verschiedenen Gassen und finden dann auch ein Restaurant, bei dem während des Aufenthalts den tollen Ausblick genießen kann.

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Mit dem Jetlag kommen wir eigentlich alle gut zurecht. Klar, man ist nicht von jetzt auf gleich in der richtigen Time-Zone drin, aber grundsätzlich waren wir alle weder übermüdet, noch während der Nacht "hellwach".
Gegen 20:00 machen wir uns dann auf den Rückweg. Gleiches "Taxi-Spiel" wie oben beschrieben und keine fünf Minuten später sind wir in unserer Unterkunft. Die "Erwachsenen" gehen noch kurz das nötigste für das Frühstück morgen einkaufen, bevor wir alle in tiefen Schlaf versinken.

Noch eine Anmerkung zum "schlechten" Schlafzimmer, welches +1 und ich beziehen durften.
Dieses hatte keine Klima-Anlage, keinen Schrank und war zum Wohnzimmer hin größtenteils offen. Privatsphäre? Eher nicht. Auch wenn uns mehrfach angeboten wurde zu wechseln oder die Zimmer zu rotieren, blieben wir dort. So schlimm war es jetzt auch nicht, man ist ja im engsten Familienkreis.

Morgen gehts dann weiter :)
 
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slutz

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06.10.2016
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Der nächste Morgen erwacht und nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Ziel ist der Playa Tortuga Bay.
Bevor es losgeht, gibt es aber noch einiges zu beachten:
Ganz wichtig auf den Galapagos ist das regelmäßige Eincremen mit Sonnencreme. Die UV-Strahlung ist hier, nahe des Äquators, extrem hoch. Logischerweise bedarf es auch einer konstanten Wasserzufuhr für den Körper, um unter der Sonne nicht zu dehydrieren. Deswegen nehmen wir auch ausreichend Wasserflaschen mit für unsere "Mini-Wanderung" zum Tortutage Bay.
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Der Strand ist nur über einen 3km langen, schmalen Fußweg zu erreichen.
Was ein bisschen bitter aufstößt, ist die Tatsache, dass immer mehr kommerzialisiert wird.
Ein Kassenhäuschen ist schon vorhanden und vermutlich wird man bald schon Eintritt bzw. einen Tour-Guide bezahlen müssen, der mit einem diesen Weg entlanggeht.
Im weiteren Verlauf der Reise kommen wir oft an Sehenswürdigkeiten oder Attraktionen vorbei, die bis vor einigen Jahren noch auf eigene Faust besucht werden konnten. Nun wird man genötigt einen "Guide" zu bezahlen (10 USD pro Person), der einen herumführt. Dazu aber dann später mehr.

Weg zum Tortuga Bay, maximal 2 Personen können hier nebeneinander laufen
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Wir sehen eine erste Schildkröte, die es aber bevorzugt, unerkannt zu bleiben:
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Die Umgebung ist von verschiedensten Pflanzenarten umwachsen, vorallem der Kaktus sticht hervor :D
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Ein bisschen Spaß muss sein:

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Nach knapp 45min hat es unsere Reisegruppe geschafft, wir sind angekommen. Der Strand ist sehr fein und sehr weitläufig, sodass man nicht wie am Strand von Malle aufeinander hockt.

Es gibt unzählig viele Iguanas am Strand, die hin und her laufen.
Sie sind auf jeden Fall an die Menschen gewöhnt, aber extrem zutraulich sind sie jetzt auch nicht. Bleiben lieber unter Ihresgleichen.
Zudem wird seitens der Guides um einen 2m Sicherheitsabstand gebeten. Berührung wäre ein absolutes No-Go!

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Iguana im Wasser unter den wachsamen Augen eines Pelikans:
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Manchmal laufen Sie aber ganz trotzig nah an einem vorbei:
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Wer stolziert hier wohl besser??
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Hungrig und auf der Suche nach Fisch:
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Und Abflug:
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Wir gehen weiter Richtung Westen bis zur Landzunge, dort versteckt sich eine wunderschöne Bucht, in der jeder von uns Schwimmen geht.

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Einen Kayak-Verleih gibt es hier auch.
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+1 hat einen tolle Stelle zum Fotografieren entdeckt und ich schieße wieder mal über 100 Fotos in der Hoffnung, dass zumindest eines ihren hohen Ansprüchen genügt ;)

Kurz nachdem wir wieder zurück im Schatten sind, bekommen wir Besuch:
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Zeit für den Mittagsschlaf:
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Wir bleiben hier einige Stunden und genießen das Zusammenspiel von Natur, den Tieren und dem Menschen.
Zurück geht es aber dieses mal mit dem Speed-Boat, welches rund alle 1-2 vorbeikommt und die Besucher zurück nach Puerto Ayora bringt. Tickets kauft man bei einer Verkäuferin, die immer mal wieder den Strand entlanggeht. Hier werden 10 USD pro Kopf fällig.

Vom Hafen aus geht es dann mit dem Taxi erstmal wieder nach Hause. Jeder duscht sich den verbliebenen Sand vom Leib und man bemerkt erste rote Stellen, die schmerzen. Ganz klar: Sonnenbrand
Nicht so stark und schlimm, aber doch, dass man das Brennen und den Schmerz gut merkt. Folglich lautet die Devise für den nächsten Tag: Noch öfter nachcremen!

Abends gehts dann wieder von unserer Unterkunft ins lebendige Zentrum, um sich nach dem anstrengenden Tag zu stärken. Dieses Mal laufen wir zu Fuß die rund 20 Minuten zur "Flaniermeile" von Puerto Ayora.
Heute kann ich mich durchsetzen und wir gehen Pizza-Essen :) Diese sind sehr groß und schmecken hervorragend!

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Anschließend machen wir uns daran, für den übernächsten Tag eine Schnorchel-Tour zu buchen. Alle 50 Meter befindet sich ein Tauch-/Schnorchel-Tour-Anbieter.
Bucht man vergleichsweise kurzfristig (sprich: eine Tour in den den nächsten 1-2 Tage), kann man gute Rabatte verhandeln.
Und da es so viele Verkaufsstellen gibt, bestehen gute Chancen sich auf einen Preis zu einigen.

Wie die Verhandlungen "ablaufen", was wir am Abend neben unserer Wohnung entdecken und wohin es für uns am nächsten Tag geht -> erfahrt ihr dann… ähm, wenn es soweit ist :)
 
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slutz

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06.10.2016
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Gesättigt von der Pizza begeben wir uns langsam auf den Nachhauseweg. Schon kommen wir an dem ersten Schnorchel-Tour-Anbieter vorbei, der uns freundlich zu sich in seinen Laden einlädt. Nun gilt es erstmal ein Gefühl dafür zu bekommen, wie teuer so ein Schnorchelausflug sein soll. Es gibt verschiedene Tour-Möglichkeiten, die unterschiedliche kleinere Inseln ansteuern. Da nicht alle aus der Familie "seefest" sind, bevorzugen wir eine Tour mit vergleichsweise kurzen Wegen auf dem Speed-Boot. Angeboten wird uns eine Tour zur Isla Pinzón, die für 150 USD zuhaben ist. Wir bedanken uns für die Informationen und gehen weiter.
Im zweiten "Tour-Laden" frage ich dieses mal direkt nach den Preisen für die Pinzón-Tour. "Ja, ist im Angebot, 130 USD pro Person."
Dieser Preis wird uns ohne jegliches Verhandeln meinerseits genannt, der Schuppen sieht aber nicht so einladend aus, weswegen wir vorerst weiterziehen und noch einen weiteren Preisvorschlag einholen werden.

Wie gesagt, die jeweiligen Anbieter befinden sich alle im Umkreis von 5 Gehminuten, sodass hier kein großer "Aufwand" für uns entstanden ist.
Im dritten Geschäft, welches wir ansteuern, sitzt eine junge Latina in einem kleinen, aber offenem Büro. Sieht alles sehr einladend aus und auf die Frage nach der Pinzón-Tour, nickt sie freudig und erklärt, dass es für die Tour übermorgen noch genug Plätze für uns alle gibt. Preis läge (wie beim zweiten Anbieter) bei 130 USD.
Ich lasse mir dieses mal ausführlich erklären, wohin es gehen soll, welche Orte angesteuert werden, wie lange die Tauchgänge sein werden und wie viele Mitreisenden es auf dem Boot geben wird.

Zur Veranschaulichung ein Ausschnitt aus google.maps.
Screenshot 2023-05-14 104650.png

Zuerst soll es nach Pinzón gehen, dann an ein westlich gelegenes Riff von Santa Cruz (der Hauptinsel) und dann zurück nach Puerto Ayora. Treffpunkt am Hafen: 8:30.
Ich stimme mich kurz mit allen Familienmitgliedern ab, ob etwaige Einwände bestehen hinsichtlich dieser Tour-Planung. Dies ist nicht der Fall und ich begebe mich nun in die Preisverhandlung.
Ausgangspunkt ist der Preis von 6 x 130 USD, folglich einer Gesamtsumme von 780 USD.
Ich wende ein, dass wir ja zu sechst sind und ob sie uns nicht einen Gruppenrabatt geben kann. Zudem bekräftige ich unser Interesse mit der Aussage, dass wir sofort jetzt cash bezahlen würden.
"Also gut, 120 USD p.P." -> Na also, geht doch schon in die richtige Richtung.
Ich versuche den Preis noch auf 110 zu drücken, aber da blockt sie dann ab.
Letztlich einigen wir uns auf eine runde Summe von 700 USD, was einen Preis von 116,6 USD pro Kopf entspricht.
Wir bezahlen und fahren dann mit dem Taxi in gewohnter Manier nach Hause.

Bei der Wohnung angekommen, kommt uns laute ecuadorianische Tanz-Musik entgegen.
Auf dem direkt hinter unserer Wohnung liegenden Fußball-/Basketballplatz studieren ein gutes Dutzend Frauen anscheinend einen Tanz ein.
Wir begeben uns auf die Zuschauerbänke und schauen zu.

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Die junge Generation ist dieses mal dran mit Einkaufen gehen und macht sich auf den Weg in einen nahegelegenen Shop.
Als wir mit vollen Einkaufstüten zurückkehren, staune ich nicht schlecht. Die Tanzgruppe hat Zuwachs in Form meiner Mutter bekommen.
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(Screenshot aus einem Video)

Wir bringen schnell die Einkäufe nach Hause, räumen die kühl zulagernden Dinge in den Kühlschrank und gehen dann alle wieder zurück den Bänken, um meiner Mutter zuzuschauen. Ich finde das richtig toll, wie sie da direkt als Außenstehende in diese Gruppe mit aufgenommen wurde und mittanzen darf.
Ich frage zwei kleine Mädels nach den Namen der zwei Lieder, die dort immer abwechselnd gespielt werden.
Lied 1: Ya me voy (Konnte ich nicht auf youtube oder sonstwo finden)
Lied 2: Galapagueña -> https://www.youtube.com/watch?v=C8AKKViS9KE&ab_channel=CarlosHidalgo

Nach einer weiteren dreiviertel Stunde ist dann das Training beendet und wir gehen alle die zehn Meter nach Hause. Schnell schlafen wir auch hier ein und freuen uns auf einen ereignisreichen Folgetag.

Der nächste Tag ist dann auch schon da und für heute ist ein Besuch der Rancho Primicias - Giant tortoise reserve geplant.
Dies ist ein privates Landschaftsschutzgebiet in dem man Riesenschildkröten in der Natur bestaunen kann.
Schnell findet sich ein Fahrer, der uns dorthin bringt. Um nicht gleich mit zwei Taxis fahren zumüssen, verhandel ich, dass er uns auch zu sechst mitnimmt. Entweder auf der Pick-Up Trageflächer oder wir machen es uns alle auf der Rückbank "gemütlich".
Der Fahrer stimmt zu und los gehts. 40 USD sind als Preis verhandelt für die Hin- und Rückfahrt, inklusive der Wartezeit vor Ort.
Während der Fahrt spricht er uns an, ob wir nicht auch noch einen kurzen Abstecher zu "los gemelos" machen wollen.
Wir haben keinen Zeitdruck und willigen ein, nicht hunderprozentig sicher, was damit überhaupt gemeint ist.

Letztendlich kommen wir hier an:

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Es handelt sich sprachlich gesehen um "Zwillingskrater", die jedoch in echt keine Krater sind.
Diese beiden großen Gruben wurden durch den Einsturz leerer Magmakammern nach einem Vulkanausbruch verursacht


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Im Anschluss beschließen wir noch, durch einen Lava-Tunnel zu gehen. Der Fahrer setzt uns dort ab und fährt zum rund 500m entfernten Ausgang, um uns dort in Empfang zu nehmen. Anfangs ist der Tunnel noch hell ausgeleuchtet und sehr hoch.

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Meiner Cousine ist unheimlich und sie möchte lieber umkehren.
Muss ja nicht jeder durch einen alten Lava-Tunnel laufen. Mein Onkel bringt seine Tochter zum Eingang zurück und vereinbart, dass sie dort wartet.
Er will es sich nicht nehmen lassen, den Tunnel zubegehen. Meine Cousine holen wir dann mit dem Taxi wieder vom Eingang ab. So zumindest der Plan.

Ganz am Ende wird der Tunnel schmal und hat nur noch eine Höhe von nichtmal einem Meter.
Unterschiedliche Techniken werden ausprobiert, um hier durchzukommen.

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Einer nach dem anderen krabbelt oder geht in der Hocke hier durch. Meine Mutter ist als letztes dran, schafft auch alles gut, unterschätzt aber die geringe Höhe und schlägt sich den Kopf beim Aufstehen an der Decke. Kurzer Schock, es blutet auch etwas aber letztendlich wird es nicht mehr als eine große Beule werden.

Aus der Höhle herausgestiegen, empfängt uns unser Taxi-Fahrer. Wir erklären, dass wir nochmal zurück zum Eingang fahren müssen, weil dort die Cousine wartet.
Also ab dahin, nur ist die Cousine dort nicht zu finden. Wieder ein Schock! Ist sie nun doch uns im Tunnel hinterhergegangen? Und wartet jetzt am anderen Ausgang?
Aus dem Eingang kommt uns ebenfalls eine Reisegruppe entgegen. Ich frage dort nach, ob man sie evt. gesehen hat.
Bevor ich zu Ende sprechen kann, höre ich einen erleichterten Säufzer meines Onkels: seine Tochter war nur kurz um die Ecke im Gebüsch. Alles wieder gut.

Nun kann es endlich zur Ranch gehen.
 
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slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Wir kommen vormittags bei der privaten Ranch an... der Weg dorthin ist ganz schön hubbelig und es ist gut, dass wir mit einem Allrad unterwegs sind.
Der Preis für eine Führung hat sich nun auch nochmal (im Vergleich zur vorangegangen Online-Recherche) um 2 USD pro Kopf erhöht. Aber daran soll es natürlich jetzt nicht scheitern.

Am Anfang erfahren wir etwas über den Aufbau des Körpers einer Schildkröte und deren Lebensweise.
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Hier kann man auch in den Körper des Lebewesen "reinkriechen" und spürt, wie schwer so ein Panzer tatsächlich ist.
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Kurz nach Start unserer "privaten" Tour, kommt noch eine französische Familie, die sich unserem Guide bzw. unserer Führung anschließt.
Ich stelle ein paar einfache Fragen, zum Beispiel: "Was essen die Tiere?" -> jedoch scheint der Guide leider nicht wirklich viel Ahnung zu haben. Ob es jetzt an meinen Spanisch-Kenntnisse liegt oder an dem nicht so guten Englisch des Guides oder seinem generell Wissen, bleibt offen.
So belassen wir es dann mit tiefgründigeren Fragen und laufen relativ verteilt auf dem großen Areal herum.
Die ältesten Tiere sind hier schon über 100 Jahre alt.
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Natürlich dürfen ein paar gemeinsame Fotos mit den Schildkröten nicht fehlen.
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Dümpel mit mehreren Schildkröten:
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Nach einer halben Stunde ist die Tour auch schon vorbei. Trinkgeld gabs hier keines.
In dem zur Ranch dazugehörigen Café trinken wir noch etwas und dann fahren mit unserem Guide zurück zur Unterkunft.
Da die Fahrtzeit dann doch etwas länger, dank des Umwegs zum Lava-Tunnel u.a., war, geben wir dem Fahrer noch 20 USD mehr.

Da der Tag noch lange nicht zu Ende ist, entschließen wir uns zu einem Besuch der Charles Darwin Research Station.
Hier werden die Schildkröten erforscht, geschützt und auch der berühmte Lonesome-George war hier Einwohhner.
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Der Besuch der Station ist grundsätzlich kostenlos. Jedoch gibt es einen bestimmten Pfad, der nur mit Guide zubegehen ist.
Dies war uns im Vorfeld nicht bewusst und wir sind den Weg praktisch von hinten gegangen.

Aufzuchtstation, wow sind die noch klein

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Dieses Exemplar hat hingegen schon einige Jahrzente mehr auf dem Buckel.

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Irgendwann treffen wir dann auf eine geführte Gruppe deren Guide uns harsch anspricht, was wir denn hier treiben.
Sie stellt klar: "Hier nur mit Guide. Bitte sofort zurück."
Wir sind weder über Absperrungen geklettert, noch war es für uns ersichtlich, dass man hier eigentlich nicht sein darf.
Etwas missmutig gehen wir zurück. Direkt neben der Station befindet sich noch ein kleiner Strandabschnitt, den wir besuchen.
Dort finden wir auch den Körper einer toten Schildkröte.

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Mittlerweile ist der Abend angebrochen , wir begeben uns zu Fuß ins Zentrum zurück und kehren wieder in einer Lokalität ein.
Danach gehts zurück ins Apartment und meine Mama schließt sich wieder die Tanzgruppe an.
Nun erfahren wir auch, wofür genau hier geprobt wird. Mitte Februar finden nationale Feierlichkeiten statt und meine Mama könnte sogar bei der Aufführung teilnehmen. Leider ist das aber genau der Tag, an dem wir mittags Santa Cruz verlassen und mit dem Boot nach San Cristobal fahren. Hätten wir das doch nur vorher gewusst!

Am nächsten Tag steht der schon ansgesprochene Schnorchel-Ausflug an, den ich dann im nächsten Beitrag behandeln werde.
 
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mb85

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20.06.2021
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Danke fürs mitnehmen, tolle Eindrücke :) wir nehmen in letzter Zeit auch öfters unsere Eltern mit und kann dich verstehen, dass du da auch etwas zurück geben möchtest :)
 
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slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Am nächsten finden wir uns wie verabredet alle bei dem Schnorchel-Tour Anbieter ein. Gemeinsam mit 2 anderen Leute machen wir auf den kurzen Weg zum Hafen.
Wie sich herausstellt führen die jeweiligen "Tour-Agencies" den Ausflug nicht selbst durch, sondern treten lediglich als Vermittler auf. Am Hafen angekommen, wird man dann auf die jeweiligen Boote verteilt. Interessant wäre natürlich zu erfahren wie hoch die Marge hier zwischen Vermittler und dem tatsächlichen Bootseigentümer ist.

Bevor es nun aufs Boot geht, sucht sich jeder noch einen passenden Neoprenanzug aus. Mein Vater findet keinen in der passenden Größe, weswegen er nochmal zurück zur Tour-Agency muss und dort einen bekommt.
Nach 15 Minuten sind wir dann aber alle startklar und dürfen aufs Schiff. Insgesamt befinden sich neben der Crew + Guide noch vier weitere Touristen auf dem Boot. Entgegen der eigentlichen Absprache fahren wir nun aber nicht direkt nach Pinzon sondern es geht zuerst auf die entgegengesetzt gelegene Insel Santa Fé, die wir nach einer knappen Stunde Fahrtzeit erreichen. Die Ausrüstung zum Schnorcheln befindet sich auf dem Boot selbst und wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Als Weihnachtsgeschenk gab es für mich und meine Freundin aber eigene Flossen und eine richtige gute Maske, sodass wir zwei unser eigenes Equipment dabeihaben. Der Rest bedient sich an angebotenen Taucherbrillen und Flossen.

Auf dem Boot:
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Wir sind an der besagten Stelle nicht die ersten bzw. einzigen:
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Während wir alle ins Wasser gehen, fischt die Crew noch unser leckeres Mittagsessen aus dem Wasser.
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Der Tauchgang geht rund eine dreiviertel Stunde und wir sehen viele verschiedene Fischarten, einen kleinen Hai und auch eine Meeresschildkröte.
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Die Gruppe ist auch nicht zu groß und jeder hat ausreichend Platz zum Schwimmen und Entdecken:
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Ich kann leider nicht mehr Tierbilder liefern. Aber es zählt ja des Erlebte, auch wenn nicht alles bildlich festgehalten wurde.
Da es für die meisten von uns nicht der erste Schnorchelausflug war, kann ich diese Erfahrung hier als größtenteils positiv beschreiben.
Nachdem wir alle wieder aus dem Wasser steigen, begeben wir uns auf die zweistündige Fahrt von Santa Fé nach Pinzón. Der eigentlich geplante zweite Halt am Riff von Santa Cruz entfällt. Sauer oder enttäuscht sind wir darüber nicht wirklich, da wir ja insgesamt die genau 2 Schnorchelgänge bekommen, die wir auch gebucht und bezahlt hatten.
Während der Fahrt wird dann das Essen zubereitet und wir halten kurz mitten auf der See, damit jeder die Stärkung zu sich nehmen. Uns allen schmeckt der frisch gefangene Fisch hervorragend.
Dann geht es weiter nach Pinzón.
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Dort angekommen, geht es für uns alle wieder in den Anzüge, wobei diese aufgrund der warmen See nicht wirklich zwingend notwendig wären.

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Wieder vergeht eine gute halbe Stunde in der wir einen weiteren Einblick in die farbenfrohe Tierwelt unter Wasser bekommen.
Wir sehen hier eine große Seelöwen-Familie. Auch wenn diese Tiere dem Menschen gegenüber grundsätzlich friedlich sind, warnt uns unser Guide, nicht zu nah ranzugehen.
Hintergrund ist, dass die Familie gerade Nachwuchs bekommen hat und wenn es um das "Junge" geht, versteht der Seelöwen-Papa keinen Spaß.

Danach soll es für uns wieder zurück nach Puerto Ayora gehen. Mein Papa, dem auf hoher See vergleichsweise schnell schlecht wird, hat zum Glück mit entsprechender Medikation vorgesorgt. Wir sind alle recht erschöpft und freuen uns wieder sicheren Boden unter unseren Füßen zu spüren.
Auf der Rückfahrt wird wieder ein bisschen "auf Vorrat" gefischt. Dieses Exemplar gibt es wohl heute bei der Crew zum Abendessen.
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Wir kommen ins Gespräch mit unserem Guide. Er erzählt uns ein bisschen über das Leben auf der Insel, seiner Arbeit und frage nach, wenn denn morgens die erste Fähre nach "Las Grietas" fährt. Dies ist eine Schlucht, die wir morgen früh nach gerne vor unser gegen Mittag geplanten Abreise nach San Cristobal besuchen möchten.
Er sagt: "So gegen 7 Uhr", was sich im Nachhinein aber als nicht richtig herausstellen sollte.

Als wir im Hafen von Puerto Ayora ankommen, sind wir alle kaputt aber glücklich. Es geht mit dem Taxi schnell nach Hause und dieses Mal bereiten wir unser eigenes Abendessen zu vor. Meine Mama nimmt an der Generalprobe des Tanzes wieder teil und dann geht es für uns alle früh ins Bett. Im Internet habe ich recherchiert, dass das erste Boot nach "Las Grietas" schon um 5:45 ablegen soll. Auf diese Information vertrauen wir einfach mal und müssen dementsprechend früh aus dem Haus.

Wen wir auf "Las Grietas" wiedertreffen und wie die Bootsfahrt nach San Cristobal verläuft, erfahrt ihr dann wieder im nächsten Beitrag.

P.S.
Danke bisher an alle (stillen) Mitleser und "Daumen-Hoch-Geber"!
Falls ihr Fragen oder Anmerkungen habe, gerne hier auch zwischendrin posten.
 
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slutz

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06.10.2016
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Unser letzter Tag in Puerto Ayora bricht an. Wie schon erwähnt, möchten wir abschließend "Las Grietas" besuchen.
Um den Touristenmassen dort zuvorzukommen und ebenso genug Zeit für den Check-out in der Wohnung zu haben, stehen wir alle sehr zeitig auf.
Ich bin mir nicht sicher, ob um 5:15 Uhr früh morgens schon die besagten Hilux-Taxis durch die Gegend fahren, wir lassen es aber auf einen Versuch drauf ankommen.
Und siehe da, keine 2 Minuten später kommt schon das erste leere Taxi an uns vorbei und hält.
Ich erkläre wie immer wo es hingehen soll, der Fahrer nickt und sieht unsere 6er-Gruppe nachdenklich an. Letztendlich schlägt er von sich aus vor:
3 Leute drinnen im Wagen, 3 Leute können auf die Pick-Up Fläche. Cool, die Fahrt auf der Ladefläche bei dunkler Nacht beginnt für die junge Generation (Cousine, +1 und ich) ja schon mal sehr aufregend.
Ein zweites Taxi hält nun aber hinter uns. Der Fahrer sieht, wie wir auf die Ladefläche klettern (eig. so nicht erlaubt) und ist ziemlich sauer, dass der erste Taxifahrer ihm die mögliche Kundschaft klaut. Er überholt uns und fährt dann ganz ganz langsam im Schneckentempo in der Straßenmitte vor uns her.
Dies bringt nun den Taxifahrer 1 zur Weißglut... immer wieder Lichthupe, wildes Auffahren aber ein Überholen ist aufgrund der engen Einbahnstraße nicht möglich.
Nach knapp 3 Minuten "schleichen" hat er genug, er biegt in eine Seitenstraße ab und gibt Vollgas. Will so den anderen Fahrer überholen, was wohl letztendlich auch geklappt hat. Im Affenzahn erreichen wir den Hafen und steigen aus.
Noch ist hier kaum eine Menschenseele zu sehen.

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5 Minuten später kommt aber etwas Leben in den Hafen. Ich frage einen der Leute, ob jetzt die erste Fähre nach "Las Grietas" abfährt.
Er nickt, deutet in eine Richtung und wir begeben uns alle gemeinsam dorthin.
Dort treffen wir einen alten Bekannten wieder. Unser Schnorchel-Guide ist auch da und besteigt das Boot.
Hatte ich ihn doch gestern noch gefragt, wann die erste Fähre abfährt. Seine Auskunft "gegen 7 Uhr" hat sich also im Nachhinein als falsch herausgestellt.
Hatte er uns doch bewusst im unklären lassen, warum auch immer. Vertiefen brauche ich das Thema aber nicht.
Er fragt uns wohin wir wollen. Ich erzähle von Las Grietas und er meint, dass man dafür einen Guide braucht.
"Nicht schon wieder diese Leier" denke ich. Vor einiger Zeit war der Besuch laut den Reiseberichten im Internet noch kostenlos und ohne Guide möglich.
Die Fahrt dauert nur rund 5 Minuten und wir betreten das andere Ufer.
Der Guide stürmt, im Laufschritt, voraus. Warum ist uns noch nicht so klar.
Wir gehen gemütlich an einem Strand und dem dazugehörigen Luxushotel vorbei. Keine 5 Minuten später sehen wir unseren Guide wieder. Er steht am Tor und will abkassieren. 10 USD pro Person will er haben. "Man, was eine Abzocke" denke ich. Er erklärt uns, dass so halt die Regeln sind.
Liest man sich die Bewertungen auf Tripadvisor durch, beschweren sich viele Leute über die (sinnlose) Guide-Pflicht (O-Ton: Reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme).
Etwas widerwillig zahlen wir den geforderten Betrag.
Wirklich ansehnlich ist der Weg nicht.

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Diese Aussicht ist hingegen schon besser:
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Nun kommen wir zum ersten Aussichtspunkt und es ist Zeit für ein Gruppenfoto:
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Der Guide erklärt uns, dass die "Tour-Pflicht" als Maßnahme eingesetzt wurde, da sich viele Touristen nicht konform verhalten haben. Achtlos weggeworfener Müll wird hier immer genannt. Und auch die Tatsache, dass manche Touris verbotenerweise von den Klippen ins Wasser gesprungen sind. Hier soll es wohl einige Unfälle gegegen haben. Die Gründe kann ich nach ja nachvollziehen, die "Lösung" hingegen ist für Touristen jedoch unzufriedenstellend. Vor allem weil das Gefühl da ist, einfach einen "Aufpasser" immer um sich herum zuhaben. WIrklich interessante Infos erhält man hier auch nicht.

Endlich sind wir nun angekommen.
Hier ziehen wir uns um und ab gehts in kühle nass.

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Zuerst aber: Foto-Time vom Steg aus
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Ich freue mich, dass +1 auch kurz reinspringt. Sie hat es nicht so mit "kaltem" Wasser :) Deswegen weiß ich es umso mehr zuschätzen.
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Im Anschluss heißt es, sich der nassen Badebekleidung zu entledigen und wieder in trockene Kleidung zuschlüpfen. Dann geht es schon wieder zurück.
Am Eingangstor steht nun schon die offizielle Tourismus-Chefin und gibt uns im Nachhinein noch 6 Papier-Tickets. Soll ja bloß nicht der Eindruck entstehen, dass der Guide in die eigene Tasche wirtschaftet.
Lange müssen wir aufs Boot zurück nicht warten und sind um 8:30 Uhr schon wieder in Puerto Ayora.
Es geht, dieses Mal auf 2 Taxis verteilt, zurück zur Unterkunft wo wir unsere Koffer packen. Offizieller Check-out wäre um 11:00 Uhr, unsere Kontaktperson hat aber schon durchklingen lassen, dass es ihm auf 1-2 Stunden mehr oder weniger nicht ankommt.
Da die Fähre nach San Cristobal erst um 15:00 Uhr, haben wir noch genügend Zeit, gemeinsam Essen zugehen.
Ziel ist ein herrlich duftender Waffelladen.
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Es schmeckt so gut, dass ich mir eine zweite Waffel bestelle.
Frisch gestärkt gehts für uns dann pünktlich zum Hafen.
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Es gibt wieder eine Gepäckkontrolle, man muss eine obligatorische Gebühr bezahlen und erst dann werden wir mit einem kleinen Beiboot zum großen Schiff gebracht. Fürs Beiboot muss man natürlich wieder bezahlen :D Da bevorzuge ich dann doch die "Endpreispolitik" in Deutschland, wo alle Kosten direkt im Preis mitinbegriffen sind.

Wie die Fahrt nach San Cristobal verläuft lest ihr dann im nächsten Post.
 
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slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Preislich liegt die Überfahrt von Santa Cruz nach San Cristobal bei 30 USD pro Person, die im letzten Post angesprochenen weiteren Gebühren kommen aber noch zusätzlich hinzu.

Wir betreten als eine der letzten das Boot und so viel Sitzplätze zum Auswählen gibt es nicht mehr. Folglich verteilen wir uns auf drei verschiedene Ecken und schon geht es los. Die Überfahrt wird gute drei Stunden dauern und ich hoffe einfach, dass alle durchhalten (sprich: keiner Seekrank wird).
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Vor allem um meinen Papa mache ich mir Sorgen, der kurz nach Abfahrt schon ganz still wird und nicht angesprochen werden will. Da ich die Reise geplant habe, mache ich mir hier schon erste Vorwürfe. "Wäre ein Flug für ihn evt. doch die bessere Wahl gewesen?".
Ich schaue aufs Handy, gerade mal 30min vorbei und wir haben noch nicht mal ein Viertel der Strecke hinter uns.
Zu allem Überfluss gehts nun +1 auch immer schlechter, wenn sie gerade sitzt. Sie legt sich halb auf meinen Schoß und so ist es für sie besser auszahlten.
Ich habe den Wellengang hingegen als nicht so extrem stark wahrgenommen, aber hier hat ja jeder ein eigenes Gefühl.
Die Zeit schreitet meinem Empfinden nur sehr langsam voran. Schon wieder aufs Handy geschaut und nur 5 Minuten sind vergangen. Wie soll ich das nur durchhalten, wenn ich mich für die Gruppe verantwortlich fühle?
Meinem Papa, dem ich gegenübersitze, versuche ich nach einer gefühlten Ewigkeit zu signalisieren, dass wir in einer halben Stunde endlich da sind. Und endlich, als das Boot am Steg festmacht, fällt mir ein reisen Stein vom Herzen. Alle haben es überstanden und wir betreten festen Boden unter unseren Füßen.

Willkommen auf San Cristobal
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Die Woche über finden auf den Galapagos, wie schon anfangs beschrieben, Feierlichkeiten statt. Kaum sind wir aus dem Hafen raus, sehen wir auch schon eine große Gruppe in festlicher Bekleidung. Aufgrund der Aufschrift "Candidata 2023" bei einer der weiblichen Personen, gehe ich davon aus, dass hier heute auch ein Schönheitswettbewerb stattfindet.

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Für uns geht es jetzt erstmal für 3 Nächte (4 Tage) in unser gebuchtes Hotel. Die Hauptstadt der Galapagos Inseln, Puerto Baquerizo Moreno, hat weniger Einwohner als Puerto Ayora, gilt aber als das administrative Zentrum der Inselkette. Das schöne hier ist, dass die Wege wieder sehr kurz sind und man einen Großteil fußläufig erkunden kann. Selbst zum Flughafen (SCY) kann man theoretisch in 20 Minuten laufen.

Im Hotel angekommen, in dem ich 3 Zimmer reserviert habe, dürfen +1 und ich dieses mal fairerweise als erstes das Zimmer aussuchen. Wir beziehen das unser Meinung nach "schönste", ich bezahle selbstverständlich wieder in bar die Zimmer beim Eigentümer Pepe und wir stellen unser Gepäck ab.
Wir haben Hunger und da der Abend schon anbricht, ist es nun Zeit ein geeignetes Lokal zufinden, in dem jeder aus der Gruppe auch für sich was passendes zu Essen findet.
In 10 Minuten sind wir wieder an der Küste und entdecken das "Post Office" Restaurant. Hier hat man einen schönen Blick aufs Wasser, es herrscht eine gute Stimmung und das Essen bei den anderen Gästen sieht auch lecker aus.
Die Entscheidung fällt recht zügig: Hier werden wir den ersten Abend verbringen.
Jeder bestellt was zu Essen und meine Mutter und ihr Bruder ordern auch eine Beer-Tasting Platte. Der Abend vergeht in ruhiger Runde und wird nur durch die teilweise um unseren Tisch herumwatschelnden Seelöwen unterbrochen.

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Hier noch ein paar Infos was für die Zeit auf San Cristobal geplant ist und wie wir wieder von Insel kommen werden.
Generell ist es sehr lohnenswert, nach Baltra (GPS) zufliegen und von San Cristobal (SCY) wieder zurück. Geht natürlich auch in der anderen Reihenfolge.
So erkundet man 2 Inseln gleichzeitig und benötigt auch nur eine Bootsfahrt.

Der Rückflug von meine Eltern, Onkel und Cousine geht mit IB von UIO aus um 18:50.
Die Flüge von SCY, immer mit Zwischenstopp in GYE, landen immer so gegen 16:30.
Da Verzögerungen ja immer auftreten können, haben sich die vier entschlossen, schon ein Tag eher nach UIO zurückzufliegen. So können sie dort noch einen gesamten Tag in UIO zum Erkunden der Stadt nutzen, bevor es wieder heimgeht. Gebucht haben wir die Flüge nach UIO wieder mit M&M Meilen (15k) und 12 USD tax pro Person.

Da es für den Rückflug mit IB keinerlei Verfügbarkeiten mit Avios gab und der one-way, wie üblich, extrem teuer ist, musste ich hier etwas improvisieren.
Wir beiden bleiben noch einen Tag länger auf San Cristobal.
+1 fliegt in Y mit KLM ab GYE über AMS nach MUC. Hier fallen 30k Flying Blue Meilen und 115€ Steuern&Gebühren an. Da der Flug GYE-AMS erst am sehr späten Abend startet, haben wir den "Zubringer" ab SCY separat für den gleichen Tag mit LA gebucht. Puffer sind hier zwischen Ankunft und Abflug gute 5 Stunden.

Ich hingegen fliege folgendes Routing: SCY-GYE-BOG-MAD für 71k M&M und 100 USD tax mit Avianca.
AV hat eine C nur noch auf den Langstreckenflügen nach Europa, sonst alles in Y. Folglich finden SCY-GYE und GYE-BOG in einer reinen Y-Bestuhlung statt.
Wer sich fragt, warum +1 nicht hier mitkommt?
Naja, es gelten keine EU-Fluggastrechte und es kann immer mal was dazwischenkommen. Zudem bräuchte sie für Kolumbien ein Visa.. Was nun wenn auf dem Routing etwas schiefgeht? Irgendwo 15h im "Transit" von BOG zu verweilen halte ich für keine gute Idee. Vor allem, weil das von mir gebuchte gebuchte Routing mit AV nicht allzuviel Platz für Verspätungen bietet und ich den letzten Flieger des Tages um 23:30 Uhr nach MAD nehme. Wenn alles passt, treffe ich meine Eltern, Onkel und Cousine dann aber in MAD wieder.

Letztendlich haben wir uns für dieses Szenario entschieden.
Vorteil: +1 und ich können auch einen Tag alleine auf San Cristobal verbringen und sie verfügt über eine sichere Variante bei der Rückreise direkt nach München.
Letztendlich hat sich herausgestellt, dass diese Vorsichtsmaßnahme ihre Berechtigung hatte... aber dazu später mehr.
 
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Bilbo

Erfahrenes Mitglied
28.10.2009
3.333
70
PAD/HAJ/KSF
Da kommen Erinnerung an unseren Galapagos Trip vor 4 Jahren hoch.

Habt ihr gar keine Ceviche gegessen? Das wäre ja ein Frevel ;)

Seid ihr nicht in den Krater runtergestiegen?

Wir sind damals nicht nach San Christobal sondern nach Isla Isabela. Aber die Fahrt dahin mit dem Boot ist echt auch sehr gewöhnungsbedürftig und ich kann da deinen Vater schon verstehen.

Bei meinem Tauchtrip war meine Frau eigentlich auch zum Schnorcheln dabei aber das hat dann aufgrund der Fahrt zum Schnorchelplatz eher nicht so gut geklappt ;)
Aber das Tauchen war einmalig dort. Vielleicht fahr ich nochmal auf eine Cruise dorthin und dann zur Isla Wolfe.

Danke fürs Erinnern.