Karibik - Abseits des Massentourismus

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Mactire

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17.01.2019
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Karibik – Abseits des Massentourismus



Nach der Covid Zeit und meinen Abenteuer in der Südsee wollte ich jetzt endlich die Inseln in der Karibik entdecken. Für mich als jemand, der Gebiete ohne viel Tourismus bevorzugt, also erst mal gar nicht so einfach die richtige Auswahl zu treffen. Nach einiger Recherche hatte ich dann aber genug Ideen:

Es sollte zuerst auf das winzige Saba, dann nach Barbuda und zuletzt auf das wenig bekannte Montserrat gehen.

Da ich nur zwei Wochen Zeit hatte, waren mehr Ziele leider nicht möglich. Außerdem muss man gleich sagen: Reisen innerhalb der Karibik ist ein sehr teurer Spaß, die Flüge sind alles andere als Schnäppchen und viele Ziele werden auch manchmal nur einmal die Woche angeflogen und Direktflüge gibt es bei den kleinen Inseln auch oft nicht.



Interessieren würden mich auch die Unterschiede zur Südsee.



Die Reise startete Ende Dezember 2022. Wegen technischer Probleme gibt es den Reisebericht erst jetzt, aber dazu später mehr ;)



Los ging es von Hannover über Amsterdam und St. Maarten direkt weiter nach Saba. Alles an einem Tag. Ich hatte vorher Sorge, dass es Probleme mit dem durchchecken des Gepäcks geben würde, da ich das ganze natürlich nicht auf ein Ticket gebucht hatte. Ich hatte zwar 1,5 h Aufenthalt auf St. Maarten, aber das wäre ganz schön knapp mit dem Weiterflug geworden, denn man muss dort durch die Immigration wenn man seinen Koffer holen will. Glücklicherweise konnte die Agentin in Hannover nach meinen guten zureden das ganze hinkriegen, der Koffer wurde also durchgecheckt. Wurde auch gleich mit einem „Priority“ Schlaufe versehen, super dann konnte also nichts mehr schiefgehen.

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Der Flug nach St. Maarten verlief ohne besondere Vorkommnisse. Auf dem Flughafen war alles auch gut organisiert: Nach den Aussteigen auf dem Rollfeld standen vor den Shuttle-Bussen gleich Mitarbeiter mit Schildern, die die Leute mit einem Anschlussflug abgefangen haben.

Man muss dann vor der Immigration etwas drängeln, da man an dieser vorbeigeschleust wird, also bloß nicht an der langen Schlange anstellen wenn man weiterfliegt! Gilt auch für die Flüge auf andere Inseln.

Nach einer weiteren Sicherheitskontrolle kommt man direkt zu der Abflughalle für die innerkaribischen Flüge, dort hatte ich noch genügend Zeit um mich umzuschauen.

Nach Saba wollten viele jüngere Leute, ich bekam dann schnell raus, dass das alles Studenten waren deren Semester dort Anfang Januar losgehen würde. Auf dem winzigen Saba kann man nämlich tatsächlich Medizin studieren!



Bald ging es auch schon los, der Flug wird mit DeHavilland DHC-6 Maschinen durchgeführt, die ich schon in der Südsee kennen und lieben gelernt hatte. Ich mag diese kleinen „Buschflugzeuge“ einfach, wenn die Motoren starten bekomme ich immer ein super Gefühl und freue mich, dass jetzt der „richtige“ Urlaub endlich startet.


Der Flug ist mit 15 Minuten einer der kürzesten überhaupt, genau wie die Landebahn auf Saba. So spektakulär wie oft beschrieben finde ich die Landung allerdings gar nicht, ich denke das finden eher Leute, die noch nie mit mit einem Flugzeug mit STOL-Fähigkeiten gelandet sind. Videos gibt es bei youtube dazu einige. Nach der Landung geht es gleich durch die Immigration, die Insel gehört zwar zu den Niederlanden, aber nicht zum Schengen-Raum. Danach Teile ich mir ein Taxi mit einem Amerikanischen Ehepaar die hier ein Haus besitzen. Die engen und steilen Straßen sind beeindruckend. Gewohnt habe ich in Julia´s Hotel.

Abflughalle St. Maarten für die Regionalflüge
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chrini1

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26.03.2013
7.231
8.112
HAM
An diesem kleinen Schalter von Winair habe ich 2002 auch schon gestanden. Sieht genauso aus, wie damals. Hoffe, Du warst auf Saba zum Tauchen, denn das ist super.
 

Mactire

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17.01.2019
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Nachdem ich mich am nächsten Morgen mit Eggs Benedict gestärkt hatte, ging es gleich los auf den höchsten Berg der Niederlande (!), den Mount Sceanery. Leider war der Gipfel von Wolken verdeckt, was wohl ziemlich oft vorkommt. Davon ließ ich mich nicht abschrecken, beim Aufstieg gab es trotzdem die ein oder andere schöne Aussicht.
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Mactire

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17.01.2019
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Beim Abstieg hatte ich dann einen der anderen Wanderwege eingeschlagen „the Bottom Mountain Trail“. Grundsätzlich kann man auf Saba wandern solange man Lust hat, die Wege sind alle irgendwie miteinander verbunden. Ich ging dann runter in das kleine Dorf „The Bottom“, das auch über die Medizinische Fakultät verfügt. Von dort kann man dann zur „Ladder“ gehen. Dies ist eine sehr steile Treppe, die von der Küste bis ins Dorf geht. Früher musste die ganze Insel auf diesen Wege versorgt werden, denn es ist sehr schwierig aufgrund der Steilküste überhaupt anzulanden. Bei tropischer Hitze war das wirklich eine unglaubliche Plackerei.



Flagge auf Halbmast vor der Kirche, der Papst war gestorben

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Mactire

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17.01.2019
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Am Neujahrstag ging es gleich zur nächsten Wanderung, der Spring Bay Heritage Trail führte mich durch den trockenen Teil der Insel. Grundsätzlich sind die Trails gut ausgeschildert und gepflegt nur am Ende in der nähe des Flughafens musste ich mich durch die Büsche schlagen. Der Shop am Flughafen hatte leider zu, ich ging dann weiter auf den All to far Trail. Dieser macht seinen Namen alle Ehre ;) Meist muss man sich durch den Dschungel kämpfen, gute Aussichten gibt es hier leider kaum. Auf dem Gipfel hatte ich dann eine Abkürzung genommen, zurück zum Dorf Hells Gate. Meine Wasservorräte gingen nämlich zur Neige. Ich ging dann die ultrasteile Hauptstraße zurück zum Hotel, glücklicherweise konnte ich mir ein "Taxi" anhalten. Die beiden Insassen waren natürlich von Silvester noch dicht bis an die Wimpern, dass war mir bei der Hitze aber egal. Nachdem ich gesagt habe das ich Deutscher bin, durfte natürlich das obligatorische "Do you know Hitttlllerrr", nicht fehlen, aber das kennt man ja mittlerweile;) Ansonsten waren die beiden aber ganz gut drauf

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Jens90

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22.05.2017
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Sehr cooler Bericht, vielen Dank ;) War die letzten Wochen auf Anguilla und auf Sint Maarten. Hatte auch überlegt einen Abstecher nach Saba etc. zu machen, hat dann aber zeitlich nicht hingehauen.
 
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Mactire

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17.01.2019
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Am nächsten Tag war in vom vielen laufen ganz schön fertig, ich hatte dann nur noch einen kurzen gang gemacht. Am Abend ging es dann auch schon weiter zurück nach St. Maarten.
Mein Fazit zu Saba: Eine sehr schöne, ruhige Insel für alle die Natur mögen. Zum wandern ist die Insel ideal und die Tauchspots sollen zu den schönsten der Welt gehören. Ich bin leider immer noch kein Taucher geworden, aber dafür soll die Insel perfekt sein. Es gibt dort auch eine Tauchschule.

Es gibt die Möglichkeit die Insel bei einen Tagesbesuch zu erkunden, ich finde aber das ist nur in Ordnung wenn man keine Lust hat zu wandern. Ich denke 2-3 Nächte sind sonst passend, länger aber auch nicht.

Am Flughafen gab es dann eine kurze Schrecksekunde: Mir wurde gesagt, dass der Flug eventuell ausfällt, weil der kleine Flughafen auf ST. Maarten überfüllt wäre und man in Saba bei Dunkelheit nicht landen kann. Dies wäre für mich aber katastrophal, da ich am gleichen Abend ja noch nach Antigua fliegen will! Und am nächsten morgen wartet die Fähre nach Barbuda. Das würde dann alles ins Wasser fallen. Nach einer halben Stunde des bangen Wartens dann die erlösende Nachricht: Der Flug findet statt! Sehr gut, es wurde nämlich schon langsam dunkel.
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Von St. Maarten geht es dann weiter nach Antigua. Dabei fliege ich das erste mal mit der Twin Otter durch die Dunkelheit. Irgendwie ein ganz anderes Gefühl als mit einem Jet.
In Antigua angekommen muss ich kurz durch die Immigration und fahre dann zum Hotel. Zufällig ist auch ein deutsches Ehepaar mit im Taxi. Von der Hauptstadt Saint´s John kriege ich in der Dunkelheit leider nicht viel mit.

Nach einer kurzen Nacht (erst viel Regen und dann bellende Hunde) kommt dann morgens meine Fahrerin überpünktlich zur Unterkunft. Als Vorrauschauender Reisender hatte ich mir extra ein Haus in der Nähe des Hafens gesucht, so dass ich im Notfall hätte laufen können. Hatte mir aber umsonst Sorgen gemacht. Die Fähre nach Barbuda kann man übrigens im Internet buchen. Am Schalter muss man sich mit seinen Reisepass einchecken. Viele Einheimische wuseln am Fährhafen herum. Ich liebe dieses Feeling immer sehr und ich vertreibe mir die Zeit mit "Leute kucken". Es wird von der Bananenstaude bis 50 kg Hundefutter alles aufgeladen, die Koffer kommen unter eine Plane, es wird also Nass werden ;)
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Mactire

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17.01.2019
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Die Überfahrt nach Barbuda ist etwas rau und man muss schon aufpassen das man nicht Nass wird. Mittlerweile soll es aber auch schon/wieder Flüge geben, für Vielflieger sicher ganz interessant ;)
Am Hafen in Barbuda angekommen kennt erst niemand meine Unterkunft. Komisch, so groß ist die Insel ja nicht. Aber die Einheimischen helfen mir super weiter und bald ist schon ein Fahrer aufgetrieben der mich zur Unterkunft in den einzigen Ort der Insel Codrington bringt. Es gibt sonst noch zwei Hotels der absoluten Luxusklasse, eins gehört Robert de Niro. Diese befinden sich an den beiden Enden der Insel.

Ich bin dann zu Fuß zur Two Foot Bay aufgebrochen. Auf den Weg dorthin habe ich dann Glück: Joseph und sein kleiner Sohn JayJay machen eine Spazierfahrt mit ihren Auto und bieten sich spontan an mich mitzunehmen. Die Leute sind hier mal wieder unheimlich freundlich. Ich bekomme gleich auch ein Bier angeboten, eigentlich noch etwas früh für mich, aber da sagt man ja auch nicht nein;)



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Mein Zimmer, einfach, sauber und gut (Barbuda Island Chalet)
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loennermo

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01.09.2017
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Ganz interessanter Bericht abseits von den Hotelburgen...

Und doofe Frage: Ist Taxi-teilen dort gängig? Kam bislang 2x vor...
 

Jens90

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22.05.2017
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Warum man man das? Weil es so wenige Taxis gibt? Aus Kostengründen doch wohl eher nicht? Und wie findet man sich da zusammen?

Freue mich schon auf die Fortsetzung...!

War auf Sint Maarten etc. auch normal. Dort sind größere Sammeltaxis unterwegs, bisschen kleiner als ein Sprinter. Die fahren immer eine bestimmte Route ab und man kann jederzeit zusteigen oder aussteigen. War super, weil immer innerhalb von paar Minuten eines kam. Normale Taxis sind in der Karbiik extrem teuer. Die Sammeltaxis kosten nur einen Bruchteil und man kann sich noch mit Einheimischen austauschen ;)

Auf Sint Maarten wollte beispielsweise ein normales Taxi für eine kurze Strecke 30 Euro. Mit dem Sammeltaxi waren es paar Dollar. Uber etc. gab es nicht.
 
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loennermo

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01.09.2017
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Also quasi so eine Art Dolmusch, ok, verstanden.

Warum sind "normale" Taxis so teuer? Das Preisgefüge dort sollte doch eher günstig sein. Oder liegt das an den Amis, die dort die Preise verderben?
 

Tesla

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13.12.2016
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AKL
Klasse Bericht und super Fotos! Erinnert tatsächlich an die Südsee, aber man kann schon sehen, dass es den Karibikinseln wirtschaftlich deutlich besser geht, auch jenen, wo nicht so viele Touristen hinkommen - immer noch deutlich mehr als bei den meisten Pazifikstaaten.

Warum sind "normale" Taxis so teuer? Das Preisgefüge dort sollte doch eher günstig sein. Oder liegt das an den Amis, die dort die Preise verderben?
Kurz gesagt: Ja. Günstig ist es allerdings (war noch nie da, habe mich aber umfassed belesen - man möge mich korrigieren, wenn ich Quatsch schreibe) nirgendwo, außer vielleicht wenn man auf eigene Faust in der dominikanischen Republik oder Kuba unterwegs ist.
 
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berlinet

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21.07.2015
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Wir waren vor knapp 20 Jahren mal auf Montserrat -- es soll wohl noch einen Businessbesucher gegeben haben, aber so kurz nach dem Vulkanausbruch waren wir wohl die einzigen. Hatten einige sehr witzige Erlebnisse und bekamen zufällig auch die Gelegenheit, in der ersten Gruppe teilzunehmen, der ein Besuch im zerstörten Plymouth erlaubt wurde. Leider hatte ich damals keine Kamera und daher nun auch keine Bilder.
 

Hauptmann Fuchs

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06.04.2011
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GRQ + LID
Kurz gesagt: Ja. Günstig ist es allerdings (war noch nie da, habe mich aber umfassed belesen - man möge mich korrigieren, wenn ich Quatsch schreibe) nirgendwo, außer vielleicht wenn man auf eigene Faust in der dominikanischen Republik oder Kuba unterwegs ist.
Auf alle karaibische Insel der Niederlande werden Taxis per Lizenz vergeben, und es gibt in Prinzip eine feste Anzahl. Hat man einen Lizenz, dann behält man es bis zum Tod, und dann kann der Lizenz innerhalb der Familie weitergegeben werden. Man kann den Lizenz auch unter der Hand verkaufen oder vermieten.

Ergo: die Kosten zum Betreiben eines Taxis sind sehr hoch und das schlagt sich nieder in den Preisen, noch abgesehen von was die Amis bereit sind zu zahlen. Darüber hinaus gibt es meines Wissens auch für Airport Transfers auf CUR und SXM festgelegte Preise - ich hoffe ihr verzeiht mich aber die Recherche im Gesetzbuch.

Danke @Mactire für den Bericht!
 

Jens90

Aktives Mitglied
22.05.2017
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awaywithdave.com
Also quasi so eine Art Dolmusch, ok, verstanden.

Warum sind "normale" Taxis so teuer? Das Preisgefüge dort sollte doch eher günstig sein. Oder liegt das an den Amis, die dort die Preise verderben?

Die Karibik war bisher mit großem Abstand mein teuerstes Reiseziel. Dagegen waren Seychellen und Malediven ein Schnäppchen. War bisher auf St. Barth, Anguilla, Sint Marteen und T&C. Auf Anguilla habe ich beispielsweise im Supermarkt für eine Flasche Wasser drei Euro gezahlt. Für eine kurze Taxifahrt 40 Euro. Für drei Kugeln Eis im Four Seasons 36 Euro. Auf vielen karibik Inseln sind reiche Amis, die scheinen Preise überhaupt nicht zu jucken.... Habe teilweise Ami Pärchen im Four Seasons gesehen, die haben standardmäßig Mittags eine Flasche Champagner für 800€ getrunken.

Zudem scheint mir auch der Wettbewerb gering zu sein. Nur wenige Taxis und keine Alternativen wie Uber etc.

Montserrat und Saba ist ebenfalls auf der ToDo ;)
 

Mactire

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17.01.2019
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Mal was allgemeines über Barbuda:
Die Insel ist kleiner als Antigua und dünn besiedelt. Beim Hurrikan 2017 wurde fast alles zerstört. Das sieht man immer noch, viele zusammengestürzte Häuser stehen neben relativ neuen. Die Bewohner sind erst nach und nach zurückgekehrt. Tourismus gibt es sehr wenig, vor allem die beiden schon erwähnten Luxushotels. Die Leute dort bleiben aber vor allem unter sich und so hat man die Insel eigentlich für sich alleine. Sonst gibt es ein Gasthaus und einige Ferienhäuser.

Wer sich für die Insel interessiert, den empfehle ich diese Website: https://barbudaful.net

Die Strände (die ganze Insel ist eigentlich ein Strand) sind übrigens alle öffentlich, auch an den Hotels. Dafür verantwortlich ist der "Barbuda Land Act", dieser besagt, dass die Insel allen Bewohnern zusammen gehört. Das hat auch Robert de Niro zu spüren bekommen, er verlor eine Juristische Auseinandersetzung in diesen Zusammenhang. Das ganze verhindert dann auch, dass die Insel ihre Authentizität verliert, gut für alle die noch etwas ursprüngliche Karibik erleben wollen, dies ist hier gut möglich.

Die Landschaft ist leider etwas eintönig, niedriges Buschwerk und staubige Straßen, zu sehen gibt es sonst leider sehr wenig. Dafür ist die Insel fast überall von Traumstränden umgeben. Ich war drei Nächte dort, dass war schon etwas zu lang für mich. Wer aber vielleicht eine Woche einen Traumstrand für sich alleine haben will, der kann hier sicher glücklich werden ;) Barbuda kann aber auch im Rahmen eines Tagesausflugs besichtigt werden.

Mein Glück war natürlich auch, dass ich Joseph getroffen hatte. Er ist selbständiger Handwerker und hat eine interessante Biographie: Geboren auf Jamaika, aufgewachsen in England und gearbeitet hat er im Prinzip auf jeder der Karibischen Inseln. Er erzählt mir viel über Land und Leute und fährt mich über die Insel. Wir haben ein stillschweigendes Übereinkommen, dass ich ihn mit Bier bezahle ;) Wir fahren sogar eine Spielothek in Codrington an, was es hier nicht alles gibt;)

Unter anderem stellt er mir den zuständigen Parlamentsabgeordneten von Barbuda vor: Dafür fahren wir vor einem der schönsten Häuser der Insel vor. Nach mehrmaligen Hupen schleicht ein etwas verschlafener Mann (es ist 11 Uhr morgens) in Shorts heraus, dies ist der Politiker. Wir werden vorgestellt und reden kurz über die zustände auf der Insel. Eine etwas surreale Begegnung ;)

Aussicht von meinen Balkon auf Codrington. Hier saß ich Abends oft um dem treiben auf den Straßen zuzuschauen. Die tagsüber etwas verschlafene Stadt erwacht dann zum leben.
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Die Strände, teilweise sogar in pink (die Insel ist berühmt dafür)

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Der Princess Diana Beach

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Die Bar von Prinz Harry

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Ein Festungsturm, im Prinzip die einzige Sehenswürdigkeit von Barbuda (im klassischen Sinne)
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Das Vogelschutzgebiet in den Mangrovenwäldern. Hier ist ein riesiges Nistgebiet für die Fregattvögel


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Rückfahrt nach Antigua:
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Mactire

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17.01.2019
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Dann kam ich wieder im Hafen von Antigua an. Dort kann man gut sehen, wie die Insel von der Kreuzfahrtindustrie in Beschlag genommen wird:

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Mittlerweile lagen vier Schiffe vor Anker!

Da mein Flug nach Montserrat erst am nächsten Morgen gehen würde, hatte ich eine Nacht im Trade Winds Hotel verbracht. Dies ist dort eins der besser Hotels, mal davon abgesehen, dass in der Hauptsaison sowieso Antigua ein teureres Pflaster ist. Aber da ich auf Barbuda relativ günstig gelebt hatte, war es doch eine gute Wahl mal etwas Luxus zu haben. War ja auch nur für eine Nacht

Sogar mit super Aussicht...
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... und Hotel-Katze ;)
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Diese leistete mir die ganze Zeit Gesellschaft

Kein Schnapper das Hotel-Restaurant :rolleyes:
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Den White-Russian war es aber Wert:love:
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Am Morgen war ich noch kurz am Strand (nur 10 min zu Fuß)
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Danach ging es dann auch schon los mit dem auschecken. Die Hotel Rezeption wurde von einer Gruppe Amerikanerinnen im mittleren Alter belagert. Die Rezeptionistin hatte denen irgend eine Tour organisiert und statt ihr ein ordentliches Trinkgeld zu geben, hatten sie irgend einen Nippes als Geschenk in der Stadt gekauft. Naja. Zwischen dem inflationären Gebrauch von Adjektiven der Superlative (So cute, wonderfull, amazing ...) wird dann doch noch ein Taxi für mich gerufen ;)
Bis der Fahrer kommt dauert es aber. Irgendwann kommt er aber doch angelaufen (der erste Taxifahrer den ich in meinem Leben laufen gesehen habe). Eigentlich habe ich ja doch genug Zeit, aber ich habe auch nichts dagegen superpünktlich am Flughafen anzukommen. So rasen wir durch das morgendliche Saint John und kommen auch schnell dort an.
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Beim Schalter von Fly Montserrat (die haben eine eigene Fluglinie) werde ich noch kurz gewogen. Das kenne ich ja schon von der Südsee. Übrigens muss man sein Gewicht auch schon beim Buchen vorher angeben!

Am Gate ist erst niemand, macht ich ja etwas nervös, später erfahre ich aber, dass mit mir nur eine andere Passagierin mitfliegen wird
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Seit wann gibt es eigentlich diese Blockierfunktion, wenn man Fotos vom Bildschirm machen will und wozu soll das gut sein? Und wie funktioniert das eigentlich, bitte um Aufklärung!
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Zu Fuß geht es dann über das Rollfeld
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Das Flugzeug, eine Britten-Normann Islander :love:
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Endlich also mal das Buschflugzeug der Buschflugzeuge, ein klasse Feeling!

Sitze direkt hinter der sehr jungen Pilotin, cool
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Antigua von oben


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globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
15.156
11.279
CPT / DTM
Seit wann gibt es eigentlich diese Blockierfunktion, wenn man Fotos vom Bildschirm machen will und wozu soll das gut sein? Und wie funktioniert das eigentlich, bitte um Aufklärung!
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Diese Funktion gibt es, seit die Fernseher mit 50 Hz durch die Welt flimmern...

Kürzere Belichtungszeit einstellen: Problem gelöst!
 
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Mactire

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17.01.2019
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Ist mir vorher aber nie aufgefallen, ging sonst immer, auch mit dem gleichen Smartphone. Dachte schon, das wäre ne besonderheit;)
 
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Mactire

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17.01.2019
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Der Flug ist auch wieder sehr kurz, aber macht natürlich richtig Laune. Nach 20 Minuten sind wir schon im Landeanflug auf Montserrat, ich könnte noch ewig so weiterfliegen...
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Sicher gelandet auf den John A. Osborne Flughafen
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Auch hier muss ich durch die Immigration, Montserrat ist ein unabhängiger Staat, natürlich unter dem Oberhaupt Charles des 3.
Die Besonderheit hier: Die Beamtin stellt mir gleich den (zeitlich befristeten) Führerschein für die Insel aus! Übrigens verwirrt sie etwas, dass der Deutsche Schein kein Ablaufdatum hat. Ich mache sie natürlich nicht darauf aufmerksam, dass es auch einen Internationalen Führerschein gibt der eins hat. Solltet ihr auch nicht tun, falls ihr die Insel mal besucht;)
Werde dann noch streng ermahnt immer nur auf der linken Seite zu fahren (Jawohl Ma`am) und dann gibt es auch den Stempel in den Pass. Übrigens kein Zufall das er die Form eines Kleeblattes hat, die meisten Siedler haben Irische Vorfahren
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Mit dem Mietwagen geht es dann zu meinen Hotel Tropical Mansion
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Mactire

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So, ich will meinen Bericht natürlich noch Beenden:

Abgestiegen bin ich wie gesagt im Hotel Tropical Mansion. Dieses hat wohl seine besten Zeiten hinter sich, das macht aber die unheimlich freundliche und zuvorkommende Rezeptionistin/Managerin wieder wett. Als ich auf dem Zimmer bin ruft sie noch mal extra an, ob auch wirklich alles in Ordnung ist, ob das WLAN funktioniert... Die Zimmer sind sonst auch gemütlich und sauber, ich bin allerdings der einzige Gast. Abends, wenn ich dort ganz allein bin, komme ich mir deshalb schon etwas vor wie in Bates Hotel ;) Das hoch gelobte Restaurant im Hotel existiert leider auch nicht mehr. Ich bin dann morgens einfach drauf los gefahren um die Insel zu erkunden. Die steilen Straßen und Serpentinen kenne ich ja schon von anderen Inseln.
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Das Gefängnis der Insel
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Wem die wohl gehört?
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Der Strand (Rendevouz Beach). Zu diesen muss man über die Berge wandern.
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Hier schlüpfen auch die ersten Schildkröten:
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Mactire

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17.01.2019
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Als ich bei der einzigen Bank auf der Insel Geld abheben will, werden meine Karten nicht akzeptiert. Mit Schrecken sehe ich das Visa Symbol an der Bank. Ich bekomme nun einen Schreck, dass ich hier auf der Insel gestrandet bin. Da Wochenende ist, kann ich auch nicht zum Schalter. Am nächsten Morgen klärt mich die Hotel Managerin aber auf: Man kann nur mit Einheimischen Karten dort an den Automaten, ansonsten kann man aber ganz normal an der Supermarktkasse wie in Deutschland auch Geld abheben. Na da habe ich noch mal Glück gehabt ;)

Dafür habe ich leider am nächsten Tag extremes Pech. Ich gerate in einen tropischen Regenschauer, was meinen Smartphone gar nicht gefällt. Es gibt leider den Geist auf. Na toll und mein altes liegt funktionstüchtig Zuhause in der Schublade. Auf Reisen ist man ohne Handy mittlerweile ganz schön aufgeschmissen. Und von den normalen Telefonen auf der Insel kann man auch anscheinend nicht in Europa anrufen. Kaum zu glauben, ist aber so. Ich sende also eine email vom Hotel-Computer nach Hause, dass soweit alles in Ordnung ist. Dieses Missgeschick hat mir den Rest vom Urlaub ziemlich vermiest . Auch als ich später in St. Maarten bin, erklärt man mir, das mit den Telefonen von der Insel nicht in Europa anrufen kann. Dafür müssen diese extra vom Anbieter freigeschaltet werden! Also wieder etwas für die Zukunft gelernt. Die Telefone auf den Hotel Zimmern dienen nur noch um bei der Rezeption anzurufen :D

Ich bin dann noch etwas auf der Insel rumgefahren, für einen Tag auch mit einer Führerin. Die alte unter Asche verborgene Hauptstadt kann ich mir leider auch nicht ansehen, dafür braucht man von mehreren Behörden eine Genehmigung, die zur Zeit nicht so schnell zu bekommen ist. Dafür erzählt sie mir viel über die Insel. Sie hat den Ausbruch des Vulkans selbst miterlebt, ihr Onkel kam dabei ums Leben. Man konnte den Horror dieses Erlebnisses immer noch in ihren Gesicht sehen. Es ist mir unangenehm überhaupt danach gefragt zu haben, aber sie meint das wäre schon in Ordnung. Denn auch dieses Ereignis gehört nun mal zu der Geschichte ihrer Insel dazu.

Zurück geht es dann am nächsten Tag über Antigua und St. Maarten. Davon habe ich natürlich keine Bilder mehr ;)

In dieser Richtung liegt die alte Hauptstadt
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Natürlich musste ich auch der Feuerwehr einen Besuch abstatten
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So ich hoffe, es hat euch mein Bericht abseits des Massentourismus gefallen. Ihr habt mal einen Eindruck von den vielleicht nicht so viel bereisten Inseln dort bekommen. Ich muss im Vergleich zu der Südsee sagen, diese habe ich ganz anders und etwas positiver wahrgenommen. Ich denke, das liegt einfach daran, das diese dann doch etwas abgelegener als die Karibik ist. Ich finde einfach es ist dort ein anderes, kaum zu beschreibendes Feeling. Deshalb wird meine nächste Reise dann auch dorthin gehen. Mein großes Ziel ist es ja, dort alle Staaten zu bereisen. Falls ich das schaffe, hört ihr natürlich wieder von mir ;)