Korongo Airlines

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Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
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noch TXL
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Was es alles gibt: "Korongo Airlines op. by Brussels Airlines "
In der aktuellen Heftausgabe der Bruerssels Airlines entdeckt, neben den 19 west-/zentral-/ und ostafrikanischen Zielen der Brussels Airlines gibt es auch auf der Karte, Ziele der Korongo Airlines op. by Brussels Airlines: Lumbumbashi, Mbuji-Mayi und Johannesburg.
Habe ich noch nie was von gehört. Zu Hause nachgegoogelt: scheinbar wird auch Kinshasa mit Johannesburg verbunden.
Aber vielleicht weiß einer mehr?

Weltenbummler
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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Korongo Airlines ist ein wunderbares Beispiel dafuer, wie Afrika, speziell Kongo-Kinshasa, funktioniert. Bzw. nicht funktioniert.

Zuerst wurden sie und das Vorgaengerprojekt Air DC von offizieller Seite torpediert, um das Geschaeft der lokalen Airlines zu beschuetzen. Und mit lokalen Airlines meine ich im wesentlichen Hewa Bora, in der die Nomenklatura tief involviert war. Man war sich noch nicht einmal zu schade, kackfrech den Grund zu nennen, warum Korongo das Geschaeft nicht aufnehmen duerfe: Weil sie viel sicherer seien als Hewa Bora, die somit in der Konkurrenzsituation keine Chance mehr gegen sie haetten.

Ein erstes Umdenken setzte erst 2011 ein, als es HBA mit diesem Crash dann so langsam doch uebertrieben hatte und die Lizenz verlor. Letztlich konnten sie aber erst den Betrieb aufnehmen, als ihr Hauptgegner Katumba Mwanke bei diesem Unfall sein Leben verlor. Sprich, derjenige, der sich vehement gegen die Verbesserung der Flugsicherheit eingesetzt hatte, kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Irony is a bitch, isn't she?

Leider hat es Korongo nicht geschafft, eine Ausnahme zu bekommen und von der EU-Blacklist genommen zu werden, weshalb weiterhin alle Fluege von Brussels Airlines ausgefuehrt werden. Und was mir nicht klar ist, ist, weshalb Korongos Hub in Lubumbashi ist, nicht in Kinshasa, wo man eigentlich regionalen Feeder fuer SNs BRU-Kurs spielen sollte. Aber solange das so bleibt, muss konstatiert werden, dass das Korongo-Projekt zumindest in seiner urspruenglichen Idee gescheitert ist. Und jetzt, wo die vom Grundgedanken her sehr aehnliche ASKY sehr gut laeuft, bezweifele ich, dass bei Korongo das Ruder noch einmal herumgerissen werden kann und sie ueber ihren aktuellen Status als kleiner Krauter ohne ueberregionale oder Netzwerk-Bedeutung herauskommt.


Und, Edit: Es hilft natuerlich auch nicht beim Aufbau eines internationalen Hubs, dass Kongo-Kinshasa keinen visafreien Transit erlaubt. Wahrscheinlich muesste SN da nochmal mit den richtigen Leuten in den entsprechenden Ministerien, ahem, "reden".
 
Zuletzt bearbeitet:

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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Und was mir nicht klar ist, ist, weshalb Korongos Hub in Lubumbashi ist, nicht in Kinshasa, wo man eigentlich regionalen Feeder fuer SNs BRU-Kurs spielen sollte.

Vermutlich, weil die Lage dort sicherer ist als in der Hauptstadt (Lubumbashi wird wohl von kriegerischen Aktivitäten weitgehend verschont), sich allfällige Ausländer vor Ort am ehesten dort aufhalten, und wegen der geographischen Nähe zu "sichereren" Staaten (Zambia -> Südafrika).
 

Airsicknessbag

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Guter Punkt. Ausserdem ist Kisangani natuerlich ein grosses Bergbauzentrum. Wird immerhin von ET, SA und KQ angeflogen. Trotzdem scheint zumindest SN noch mehr Geschaeft im Verwaltungszentrum Kinshasa zu sehen. Oder der ganze Wasserkopf von UN, NGOs und Konsorten zahlt einfach mehr als die industriell motivierten Geschaeftsreisenden nach Lubumbashi.

Unsicher ist Kinshasa aber nicht. Klar, die Kriminalitaet ufert extrem aus. Kriegsgefahr hat man aber eher im Osten, Goma, die Kivus, die Ecke. Inwieweit Lubumbashi Kriminalitaetsprobleme hat, weiss ich nicht, das kenne ich nicht.

Ansonsten waere noch Kisangani zu nennen, wo auch einige Expats wohnen und das auch vergleichsweise "lebenswert" sein soll. Kisangani ist durch die Lage (Einfallstor zur undurchdringlichen Landesmitte, der Kongo ist ab hier schiffbar) auch ein wichtiges Wirtschaftszentrum, hat aber nur nationale Bedeutung (-> nur Inlandsfluege).
 

Airsicknessbag

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Ein erstes Umdenken setzte erst 2011 ein, als es HBA mit diesem Crash dann so langsam doch uebertrieben hatte und die Lizenz verlor.

Hierzu noch ein OT-Nachtrag aus meiner Anekdotenkiste: Ich war ja 2011 in Goma, Kisangani und Kinshasa, um mit der Nord 262 von Malu Aviation zu fliegen. Zuvor hatte ich geruechteweise gehoert, dass HBA mit einer knapp 50 Jahre alten 727-100 durch die Gegend fliegen sollte, die dank der Vorbesitzer (VIP- bzw. Regierungsflugzeug) top in Schuss sei und sogar Winglets (Winglets! An einer 45-jaehrigen 721!) erhalten habe.

Aber es war beim besten Willen nichts Konkretes darueber herauszufinden, weder im Vorfeld der Reise noch klinkenputzend vor Ort. Ein Geisterflugzeug, quasi. Weshalb ich relativ frustriert mit einem A320 (n) von CAA vorlieb nehmen musste. Also neben der Nord, die hat schon geklappt, keine Sorge.

Und drei Monate spaeter kommt der erste handfeste Beweis, dass das Geisterflugzeug tatsaechlich existierte, aber in Gestalt einer Absturzmeldung. Mist, verdammter...
 

nycbased

Erfahrenes Mitglied
18.10.2013
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Guter Punkt. Ausserdem ist Kisangani natuerlich ein grosses Bergbauzentrum. Wird immerhin von ET, SA und KQ angeflogen. Trotzdem scheint zumindest SN noch mehr Geschaeft im Verwaltungszentrum Kinshasa zu sehen. Oder der ganze Wasserkopf von UN, NGOs und Konsorten zahlt einfach mehr als die industriell motivierten Geschaeftsreisenden nach Lubumbashi.

Unsicher ist Kinshasa aber nicht. Klar, die Kriminalitaet ufert extrem aus. Kriegsgefahr hat man aber eher im Osten, Goma, die Kivus, die Ecke. Inwieweit Lubumbashi Kriminalitaetsprobleme hat, weiss ich nicht, das kenne ich nicht.

Ansonsten waere noch Kisangani zu nennen, wo auch einige Expats wohnen und das auch vergleichsweise "lebenswert" sein soll. Kisangani ist durch die Lage (Einfallstor zur undurchdringlichen Landesmitte, der Kongo ist ab hier schiffbar) auch ein wichtiges Wirtschaftszentrum, hat aber nur nationale Bedeutung (-> nur Inlandsfluege).


Ditto. Lumbumbashi Exit ist bei ET hauptsaechlich Kongolesen oder Business-Menschen aus England/Australian und viel China. Die Landepiste ist sehr ruckelig und ab und an steht eine alte Atillerie neben der Landebahn, aber ansonsten sah das ganze sicher aus. ET bedient Lumbumbashi im Rahmen eines Gabelflugs. UN ist hauptsaechlich in Kinshasa und im Osten, am Flughafen in FBM ist dort eine Mini-Basis neben dem Terminal.

Ein paar Flugzeugruinen stehen dort auch rum.