Kurzbericht Azoren (São Miguel und Nachbarinseln)

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camefromhell

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05.06.2017
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Hallo in die Runde!

Wie im Sommer versprochen kommt hier ein Kurzbericht über meine 14 Tage Herbst-Urlaub auf den Azoren.

Vorweg: Bitte mir gewisse ungenaue Formulierungen nachzusehen, ich bin kein Vielflieger im Sinne eines M&M Senators. :) Und normalerweise auch kein geübter Berichte-Schreiber.
Möchte aber dennoch ein paar Fotos und Beschreibungen mit euch teilen, da ich der Meinung bin, dass die Azoren im deutschsprachigen Raum noch nicht als die Perle im Atlantik bekannt sind, die sie sind.

Vorwarnung: Das wird kein Reisebericht wie die viele andere, sondern die Bilder beziehen sich doch recht stark auf meine - ja, sagen wir mal - Nischeninteressen.

Ausgangslage:

Mein Wunsch war ein Urlaub, der viel Möglichkeit zum Wandern und für Outdoor-Aktivitäten bietet.
Kein trockener sandiger Felsen im Meer, kein Strandbrüter-Urlaub.
Generell bin ich ein Kind des Nordens, Norwegen und Irland sind meine Lieblings-Regionen, also alles was grün und bergig ist.
Angenehme Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad wären perfekt (jaja, ich weiß, kein Strandbrüter-Wetter).

Der Plan:

13 Tage Azoren...

Anreise
GRZ-VIE mit der österreichischen Bundesbahn
VIE-LIS mit TP1275
LIS-PDL mit TP1867

Rückreise:
PDL-LIS mit TP1868
LIS-VIE mit TP1274
und mit der Bahn zurück nach GRZ

Als Hotel auf São Miguel habe ich mir das Resort Hotel Caloura im gleichnamigen Ort ausgesucht:

Das Hotel ist ideal in der Mitte der Insel positioniert, bietet ein für azorische Verhältnisse sehr gutes Früstücksbuffet.
Jedes Zimmer hat Meerblick und die Ausstattung der Zimmer ist zweckmäßig gut.

Anreise:

Die Anreise ist dann etwas anders als geplant verlaufen.
Abfahrt in Graz um 06:30 mit der ÖBB - aufgrund Problemen mit der österreichischen Bahn in der Vergangenheit mit etwas Zeitpuffer.
Der erste Flug TP1275 nach Lissabon hatte gleich mal über eine Stunde Verspätung. Ich habe schon gegrübelt, ob sich der Anschluss zu TP1867 noch ausgeht, schließlich gäbe es die nächste Verbindung nach PDL erst mehr als 5h später mit TP1865.
Aber TP1867 wurde natürlich doch noch erreicht. So weit so gut. ca. 20 Minuten vor der Landung die Info kam, dass eine Landung in PDL nicht möglich ist, da die Sichtweite nicht ausreicht.
Als Alternate ist die Rückkehr nach LIS geplant, allerdings hätte man Fuel für 20min Abwarten vor Ort mit. Natürlich haben die 20 Minuten an der Situation nichts geändert und es gab weitere 2h Rückflug nach LIS. Dort kam dann direkt die Benachrichtigung, dass wir auf TP1865 umgebucht wurden. Der wartete dann noch eine Wetterverbesserung ab und ging mit 1 1/2h Delay raus und die Landung erfolgte dann um 1 Uhr Ortszeit.

Für die nun folgenden Urlaubstage habe ich nur für die Tage mit interessanteren Aktivitäten Details.
Zwischendrin ist auch immer genug Zeit für Faultiermodus und Erholung eingeplant worden.

Am ersten Tag stand mal die Abholung des Mietwagens am Programm. Ich wollte bei der Ankunft den Wagen nicht gleich übernehmen da ich nach (zeitverschiebungskorrigierten) 21h Anreise mich nicht mehr fit to drive gefühlt habe und ein Taxi bevorzugt habe.
Daneben gab es noch Erkunden rund um das Hotel, einfach mal die Lage peilen.

Das Hotel vom Aussichtspunkt nahe Caloura:

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und eine nahe gelegene Kapelle:

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und auch so manches interessantes Getier kommt einem vor die Linse:

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Also kurz zusammengefasst - ein gemütlicher Tag zum Einstimmen.

Am Folgetag gab es dann schon den ersten Trail:
In der Nähe von Ribeira Grande geht es durch geothermisch aktives Gebiet:

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Die Warnung ist übrigens lt. Locals durchaus ernst zunehmen und man riecht die Ausgasungen stellenweise auch leicht schwefelig.

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Die Hängebrücke ist übrigens in der Trailbeschreibung nicht erwähnt. Mir hat es eine Menge Spaß gemacht, mal ausgiebig darauf zu schaukeln. Was einem Ehepaar, das hinter mir über die Brücke leichtes Drama eingebrockt hat, die +1 wollte dann doch lieber auf die 2. Hälfte des Rundweges verzichten als über die Brücke zu gehen.

Am Ende des Trails landet man dann quasi in der Küche des Ausflugsrestaurants:

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In diese Löcher werden Töpfe mit einem Eintopf abgesenkt und in der Vulkanhitze gegart. Das Produkt nennt sich dann Cozido, und ist durchaus schmackhaft wenn man es deftig und herzhaft mag.

Am Abend noch ein schnelles Foto vom Balkon des Zimmers:

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Am nächsten Tag habe ich direkt mal die Gunst der Stunde genutzt und den Lagoa Fogo fotografiert:

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Die Feuerlagune befindet sich auf fast 600m Seehöhe, und ist meist im Herbst in Nebel gehüllt. Hier habe ich den richtigen Moment erwischt. Es gibt auch einen Trail hinunter, aber es handelt sich um ein Naturschutzgebiet, und man kann unten nicht viel tun.
Daher bin ich weitergezogen um ein paar Lost Places zu suchen und zu fotografieren - eine meiner Nischeninteressen (Nische deswegen, da viele der Places, die mir gefallen, nicht offiziell als Lost Places anerkannt werden würden, sondern nur als normale Ruinen, aber was soll's, am Ende des Tages ist es mein Urlaub...).

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Es handelt sich um einen verlassenen Bauernhof mit seinen Nebengebäuden. Ich erspare euch mal den Rest der Bilder. :)

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Es gibt hier auch zahllose sehr alte bis alte Wasserbauwerke:

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Soda, genug aus der antiken Vorzeit...
Zum Tagesabschluss gab es noch den Klassiker unter den Aussichtspunkten in der Region: Miradouro da Boca do Inferno
Der Aussichtspunkt ist über eine ca. 1km kurze Wanderung über einen Waldweg zu erreichen, die zum Ende hin aber doch etwas Trittsicherheit erfordert.
Der Aussichtspunkt ist auch einer der beliebtesten Instagram-Spots auf der Insel, was dazu führt das scharenweise Insta-Girlies mit Helfer, Fotoequipment usw. an den Ort pilgern.
Das kann dann schon recht lustig aussehen wenn einem ein Insta-Girlie, gehüllt in ein süßes Pünktchen-Kleidchen mit Masche im Haar und Bergschuhen begegnet, die am Aussichtspunkt gegen die passenden High Heels getauscht werden.
Der Grund für die Beliebtheit des Aussichtspunkts sind die zwei Seen, die man von hier aus sieht: Lagua Verde und Lagua Azul - der grüne und der blaue See.
Die Seen werden auch "Seen der Tränen" genannt. Der Legende nach wurden die Seen in längst vergangenen Zeiten mit den Tränen eines Paares gefüllt, das sich geliebt hat, aber aus familiären Gründen keine Beziehung führen durfte. Sie haben sich dort zum letzten Mal getroffen. Die Tränen aus ihren blauen Augen haben den blauen See gefüllt, die Tränen seiner grünen Augen den grünen See. Meine Erwiderung, dass die gute Frau wohl ca. 500m groß gewesen sein muss, um ausreichend Tränenflüssigkeit für diesen See produzieren zu können, wurde nicht wohlwollend aufgenommen.

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Damit wurde auch dieser Ausflugstag beendet und mit einem Schluck Superbock Bier runtergespült.
Am nächsten Tag ging es mit der Dash8-400 der SATA Air Acores auf die Nachbarinsel Santa Maria.
SATA Air Acores fliegt mit seinen Dash8-400 und Dash8-200 tägliche Tagesrandverbindungen zu nahezu allen Inseln der Azoren. Ein Roundtrip kostet etwa 50-80 Euro. Und Fliegen ist hier unkompliziert wie busfahren. Mit Onlinecheckin ist man 30-40min vor Abflug am Flughafen und hat keinen Stress....

Santa Maria ist weit weniger touristisch ausgebaut als Sao Miguel, sehr traditionell, christlich orientiert, aber dennoch wunderschön. Ich habe an dem einen Tag nur wenige Orte der Insel gesehen, habe aber definitiv Lust auf mehr.

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Kirche Nossa Senhora da Purificação im Ort Santo Espirito

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Piscina da Maia, ein nahegelegener Strand

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und der zugehörige Leuchtturm.

Hier fand sich ein Lost Place, der mich stark angezogen und fasziniert hat (Nischeninteressen...). Es handelt sich um die Überreste einer alten Walfängerstation, in die die harpunierten Wale geschleppt und dort zerlegt und verarbeitet wurden.

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Der Ort hatte ein äußerst schauriges Ambiente für mich und das Erkunden war gruselig.
Das Wissen, dass an diesem Ort tausende dieser hoch intelligenten, sozialen Meeressäugetiere zur Gewinnung billiger Rohstoffe getötet wurden, ist erschütternd für mich.
Aber auf allen Azoren-Inseln wird die Geschichte des Walfangs positiv und wohlwollend betrachtet. Ich respektiere das als Gast auf den Inseln, kann mich der Meinung aber nicht anschließen.

Und hier der naheliegende Ort noch mal von oben:

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Als Nächstes ging es zu einer alten verlassenen LORAN Station der NATO, die wurde aber schon so weit zerstört und verwüstet, dass sie für Lost Places Fotos unbrauchbar war.
Danach wäre eine Wanderung rund um den Pico Alto geplant gewesen, die habe ich aber aufgrund des schlechter werdenden Wetters gestrichen. Hier nur ein Foto von der dort zu findenden Absturzstelle des Fluges ID1851 (https://de.wikipedia.org/wiki/Independent-Air-Flug_1851)

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Danach ging es mit der Dash8-400 von SATA wieder zurück nach Ponta Delgada, und zu einem Feierabendbier.

Am nächsten Tag war der Trail Janela do Inferno geplant.

Der Rundweg führt zu einem kleinen Wasserfall, der leider an dem Tag nicht besonders aktiv war.
Landschaftlich trotzdem wunderschön: Hier einige Eindrücke:

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Wie man an der Markierung sieht, geht der Weg hier rechts entlang durch einen Tunnel... Dieser hat eine Länge von ca. 50 Metern. Ist recht dunkel. Und unbeleuchtet. Und von etlichen Menschen besucht, die natürlich alle keine Lampe mit hatten. Ich hatte dafür einen Fledermaus-Klingelton am Handy.

Damit war der Tag noch nicht beendet, vor dem Feierabendbier gab es noch ein Side Quest zu erledigen:

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Die Kirche Ermida de Nossa Senhora da Paz bei Vila Franca do Campo.

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Und die Aussicht von oben.

Weiter gehts am Folgetag mit einer Rundwanderung rund um den Furnas-See.

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Dieser ist auch ein Krater-See, hat aber aufgrund der Landwirtschaft im Umland eine eher fragwürdige Wasserqualität.
Aber dafür eine sehr schöne Umgebung:

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Capela de Nossa Senhora das Vitórias - die Kapelle wurde von einem prominenten Inselbewohner errichtet, der damit um Gottes Hilfe für seine schwer erkrankte Frau bitten wollte.

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Hier sind wir nahe an der Ortschaft Furnas, wo es die heißesten der Vulkanquellen gibt.

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Den Katzen gefällt die Bodenheizung...

Fortsetzung folgt...
 

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Travel_Lurch

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15.09.2009
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Also dafür, dass Du meinst, keine Erfahrung im Tripreportschreiben zu haben, ist der erste Teil sehr gut und gefällt sehr.
Und "Sen" qualifiziert sicherlich nicht zum Schreiben eines guten Tripreportes.

Die "Designer"-Raupe sieht ja sehr speziell aus. Naive Frage: ist am oberen Bildrand "vorne"? Falls ja, wäre das ja sowas wie eine Einhorn-Raupe. Falls aber am unteren Bildrand "vorne" ist....Auspuff?
 

camefromhell

Aktives Mitglied
05.06.2017
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Danke!

Gute Frage. Ich habe mich selbiges gefragt. Sie hat sich aber keinen Zentimeter bewegt, daher weiß ich es nicht. Der Dorn könnte also sowohl Auspuff als auch Fühler sein. :) Vielleicht erkennt ja jemand hier die Spezies.
 

camefromhell

Aktives Mitglied
05.06.2017
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...und weiter geht's.

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Hier im Zentrum von Furnas sind die heißesten aller Quellen zu finden. Es riecht intensiv nach Schwefel... Und ein anderer Besucher hat wohl nicht ganz zu Unrecht gemeint, das ist des Teufels Ar...loch.

Nachdem ich nach der doch etwas längeren Rundwanderung, die zum Ende hin über eine gemein steile Straße geführt hat, doch eher müde war, habe ich mich ins Hotel zurückgezogen.

Am Folgetag war Wind mit 32 Knoten, mit Böen bis zu 50 Knoten vorhergesagt. Was macht man an so einem Tag? Auf eine andere Insel fliegen? Nein, wäre zu kurzfristig gewesen... Aber Wasserfälle und schöne Orte bieten sich an, einmal quer über die Insel verteilt:

Parque Natural da Ribeira dos Caldeirões

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Der botanische Garten bei Ribeira do Guilherme

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Letzten Endes ist mir der Sturm dann doch zu heftig geworden und ich habe die Rundfahrt abgebrochen, und nicht zu früh, da die Rückfahrt mit dem kleinen Renault Clio doch schon etwas grenzwertig wurde, und nicht nur kleine Äste sondern schon auch größeres Gehölz auf die Straßen geweht wurde.
Man fährt auf der Insel aber sowieso vorsichtig, nicht nur, dass einem immer wieder Kühe begegnen, nein, es kann auch schon mal vorkommen, dass eine Möwe mitten auf der Fahrbahn sitzt und genüsslich vom frisch überfahrenen Feldhasen nascht, und man die rücksichtsvoll von der Fahrbahn hupen muss...
Die große Ausnahme ist die wunderschön ausgebaute, herrlich kurvige Landstraße hoch zu Sete Cidades. Das war ideales Terrain für den Turbo Clio, der sich da mit fleißigem Schalten immer schön am sweet spot aus Drehmoment-Sicht hochknüppeln lässt, dass mir das Grinsen jetzt Tage später noch im Gesicht steht.

Am nächsten Tag wird es Zeit für ein wenig Bergluft schnuppern.
Serra Devassa, der Rundweg um die 5 Seen:


Wieder so eine Aktivität, die ein wenig Wetterglück braucht, die Gegend ist sehr oft von Wolken umhüllt. Man kann die Wanderung dann natürlich trotzdem machen, und sollte es auch, wenn man dort ist, aber bei Schönwetter bekommt man natürlich die besseren Fotos.
Und die Landschaft ist es wert, fotografiert zu werden.

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Pico Paul

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Ein gut erhaltenes Hexenhaus - Schicksal der Bewohnerin unbekannt.

Die Faszination der Wanderung machen weniger die Seen aus, sondern die vielfältige und reichhaltige Vegetation entlang des Weges.

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Leider konnte ich nicht herausfinden, wer oder was hier eingesperrt wurde, gemütlich schaut der Bau aber nicht aus.

Gleich neben diesem Trail befindet sich der wohl berühmteste Lost Place der Insel, das verlassene Hotel Monte Palace.
Das Hotel war nur 18 Monate in Betrieb und ist in Konkurs gegangen.
Trotz Luxus war der Betrieb nicht kostendeckend, da in seiner Zeit die nötige touristische Infrastruktur vor Ort nicht gegeben war.
Das Gebäude wurde sich selbst überlassen.
Natürlich ist das Betreten strengstens verboten.
Also... Time to do some sketchy things. I know i will get away with it... :)

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Der Haupteingang...

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Dachterasse

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Dachterasse 2

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Aussicht vom Balkon eines Gästezimmers

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Der Block mit den Suiten

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Die Lift-Anlagen waren auch schon im besseren Zustand... Faszinierend - die Locals haben in Freiwilligenarbeit alle Stellen, an denen Absturzgefahr bestand, mit Ziegeln zugemauert.
Das ist ein gutes Beispiel von vielen für die wohlwollende, entgegenkommende Denkweise der Azoren gegenüber den Touristen. Das zieht sich durch, man fühlt sich willkommen, und man spürt - die Menschen hier bemühen sich, einem ein tolles Erlebnis zu ermöglichen.

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Ich könnte an Orten wie diesen Stunden verbringen. Leider wurde es zum späteren Nachmittag hin etwas zu voll.

Noch schnell 2 Aufnahmen mit der Drohne:

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Danach war dann mal Feierabend angesagt, und Schuhe putzen... Und ein Bier. Und ein Ananaslikör hintennach, nur zur Sicherheit, um etwaige Keime, die ich im Hotel erwischt habe, abzutöten. :)

Gleich geht's weiter...
 
Zuletzt bearbeitet:

camefromhell

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05.06.2017
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Neuer Tag, neues Glück...
Oder aber auch nicht. Ein Regen-Tag...
Daher nicht viel Programm... Aber bei einer Fahrt ins Blaue habe ich eine alte verlassene Mineralwasser-Fabrik entdeckt:

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und in einer kurzen Regenpause ein weiteres Wahrzeichen der Walfänger-Tradition auf der Insel:

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Nachdem der Regen immer stärker wurde, habe ich den Rest des Tages dann mit den ersten Folgen der 5. Staffel von Handmaid's Tale ausklingen lassen...

Der nächste Tag hat gleich mit einem schönen Morgen begonnen:

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Jawohl, Inselfliegerei, die 2.
Ziel war die etwas weiter entfernte Insel Faial.
Man könnte dort direkt mit einer Dash8-400 hin, aber zum selben Preis gibt es auch eine Umsteigeverbindung über Terceira mit der Dash8-200, in der ich noch keinen Flug hatte. Den netten kleinen 37-Sitzer wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Letztlich waren wir dann 3 Leute im Flugzeug:

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Die Crews der SATA Air Acores sind aber hoch professionell, das ist hier keine Buschfliegerei. Safety Demo in englisch, obwohl ich als einziger Nichtportugiese an Bord war, Erläuterung meiner Aufgabe am Emergency Exit. Der Captain hat sich auf allen Flügen kurz mit den üblichen Infos gemeldet. Aus Passagier-Sicht kann ich nichts Negatives über die Airline sagen.

Mein erster Tagesordnungspunkt auf Faial war die Rundwanderung rund um den Vulkankrater des Cabeço Gordo

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Die Trailbeschreibung dazu:


Ich dachte mir, die paar Wolken werden schon nicht stören.
Tja, falsch gedacht, aus den Wolken wurde nach 2/3 des Weges strömender Regen mit einem Sturm, der so intensiv wurde, dass er mir den Rucksack vom Rücken gerissen hat. Ich habe ihn aber zum Glück wieder gefunden, und habe dann mal an einer passenden Stelle Schutz gesucht, bis der Sturm etwas nachgelassen hat.
Es gibt nämlich am Rand zum Krater hin keinerlei Absicherung, und auch keinen Handyempfang.
Die Tour ist wahrscheinlich bei Schönwetter noch schöner. :)

Danach ging es dann mit einer Inselrundfahrt weiter, zuerst zum Leuchtturm von Capelinhos:

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Dieser Leuchtturm steht an Land. Ursprünglich war er am äußersten Rand der Küste, bis ein Vulkanausbruch eine neue Landzunge hat entstehen lassen:

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Weiter ging es nach São Mateus.
Der Ort wurde von einem Erdbeben heimgesucht, das weite Teile zerstört hat.
Es sind viele Bauten bereits wiederaufgebaut worden, einiges ist aber noch zerfallen und zugänglich.
Z.b. die Kirche:

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Die Kirche würde sich natürlich wunderbar als Lost Place zum Erkunden eignen. Nachdem sie aber - trotz aller Schäden - immer noch eine geweihte Kirche ist, ist das für mich ein No-Go.

Weiter geht es zu den Überresten des nahen Leuchtturms:

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Hier hat man auch eine gute Sicht auf die Nachbarinsel Pico mit dem Vulkan:

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und ein kurzer Blick auf die Hauptstadt Horta vervollständigt die kurze Rundfahrt:

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Es folgt ein ereignisloser Rückflug nach Ponta Delgada mit der Dash8-400 und einer sehr interessanten Landung. Die 180 Grad-Kurve zum Endanflug wird sehr tief, eng und kurz vor der Landebahn geflogen. Nicht gefährlich, aber kompakter als man das auf größeren Flughäfen kennt.

Gleich geht es weiter...
 

camefromhell

Aktives Mitglied
05.06.2017
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Letzter Tag, letzter Trail:


Eigentlich nur ein kurzer Spaziergang von einigen Kilometern, aber ich muss gestehen, mittlerweile war die Luft raus und meine Beine hatten genug von über 20.000 Schritten pro Tag.

Es gab aber interessante Dinge zu entdecken auf dem kurzen Ausflug:

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Das ist nicht etwa ein Überbleibsel der Jurassic World Kulisse... Das ist ein verlassenes Wasserkraftwerk.

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Leider ist von der elektrischen Anlage nichts mehr vorhanden bzw. auffindbar.
Der Sockel des Transformators steht noch, ist aber leider mittlerweile sehr zugemüllt.

Weiter unten findet sich eine weitere Kraftwerksstufe:

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Nachdem es aber der letzte Tag war, war ich gedanklich schon nicht mehr ganz bei der Sache.
Habe mich stattdessen gedanklich der Frage gewidmet, was es nach der Rückkehr denn zu essen geben wird.
Auch die Frage hat mir die Natur der Azoren beantwortet:

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Es gibt Brathuhn....

Aber nein, keine Sorge, ich habe keines der wilden Hühner, die man hier öfter sieht, eingepackt.
Das hole ich mir dann doch lieber vom Bauernmarkt.

Somit ist auch dieser Trail abgehakt.
Der Tag endet noch mit einem Ananas-Bier, das vor Ort produziert wird und mir sehr gut geschmeckt hat.

Am Abreisetag gebe ich noch meinen Renault Clio, der mich über fast 1100km auf der Insel begleitet hat, an Guerin zurück, und dann erwartet mich die Flugverbindung:

PDL-LIS TP1868
LIS-VIE TP1274

Soweit recht ereignislos, 30min Delay haben wir am letzten Abschnitt mitgenommen, weil TAP in Lissabon zwar schönes Zonenboarding macht, die 3 Zonen auch brav auf 3 Busse aufteilt, aber die Busse warten lässt bis alle voll sind und dann gleichzeitig zum Flugzeug schickt. Wo es dann seine Zeit dauert, die 180 Nasen in den A320 zu sortieren... Was soll's.

Und dann VIE-GRZ mit der ÖBB.
Am Anfang des Trip Reports habe ich ja eine Anmerkung zu der Zuverlässigkeit gemacht.
Eine Stunde Zwangspause wegen einer defekten Lokomotive hat das vollinhaltlich bestätigt.

Tja, das war's... Ich gratuliere allen, die sich bis zum Ende durchgekämpft haben und nicht das Interesse verloren haben.
Und hoffe, es waren ein paar Bilder dabei, die euch gefallen haben.
 

Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.496
869
Ein paar? Fast alle Bilder haben sehr gefallen! Die Azoren müssen wohl wirklich mal als sehenswertes Ziel auf die Urlaubs-Liste kommen.
Vielen Dank für die schönen Fotos und den Tripreport!

Die ÖBB hat übrigens keine Alleinstellung mit mangelnder Zuverlässigkeit. Die DB ist da sicherlich auf dem selben steigerungsfähigen Level ;-(
 

UniformSierra1

Erfahrenes Mitglied
06.02.2022
304
2.826
HAM
Wow, cooles Inselhopping mit beeindruckender Landschaft und spannenden Lost Places, danke fürs Mitnehmen!
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
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3.965
FRA
Schöne Bilder, der Anlass, die anderen Inseln auch mal in Angriff zu nehmen, ist gegeben!
 

camefromhell

Aktives Mitglied
05.06.2017
112
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War kurzweilig zu lesen, klasse pics und obrigado für's Mitnehmen.
Sehr gerne... Und Danke! :)
An der Fotoqualität muss ich noch dringend arbeiten, um an den Level hier im Forum, den viele bieten, ranzukommen. Derzeit ist das ja eher nur Handy draufhalten und drücken... Aber ich arbeite daran. :)
Den Bericht wollte ich trotzdem machen weil ich vor dem Urlaub so oft gefragt wurde: "Waaaaaas, Azoren? Wieso denn dort hin? Da gibt es ja nichts interessantes!" oder ähnlich. Und es ist total schade, dass die Meinung noch so verbreitet ist, die Azoren haben mehr Wertschätzung als Urlaubsort verdient.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

PS: Wer einen Blick auf Sao Miguel ohne meine Lost Places- und sonstigen Nischeninteressen :) und mit wirklich tollen Bildern sehen möchte, dem kann ich den genialen Trip Report von @shauri empfehlen: https://www.vielfliegertreff.de/forum/threads/stuck-in-the-middle-azoren.152643/
 

tiswas01

Erfahrenes Mitglied
17.11.2010
1.153
32
Casa Grande/Arizona
Sehr interessanter Reisebericht. Danke dafür.

Die Azoren stehen mir noch bevor.

Wie bist Du auf den besuchten Inseln zu den Sehenswürdigkeiten gekommen?
 

camefromhell

Aktives Mitglied
05.06.2017
112
195
Sehr interessanter Reisebericht. Danke dafür.

Die Azoren stehen mir noch bevor.

Wie bist Du auf den besuchten Inseln zu den Sehenswürdigkeiten gekommen?

Auf den Inseln ist eigentlich ein Mietwagen zwingend erforderlich, der öffentliche Verkehr ist sehr spärlich und für die interessanten Orte wenig brauchbar.
Auf Sao Miguel habe ich über ÖAMTC (österreichischer ADAC) -> Enterprise -> Guerin gemietet, auf Faial und Santa Maria direkt bei Ilha Verde.
SCDW (Vollkaskoversicherung ohne Selbstbehalt) ist highly recommended, Parkschäden und kleine Kratzer passieren in den engen Straßen schon mal, und auch beim Parken wird wenig aufgepasst.
 

cas_de

Erfahrenes Mitglied
Soda, genug aus der antiken Vorzeit...
Zum Tagesabschluss gab es noch den Klassiker unter den Aussichtspunkten in der Region: Miradouro da Boca do Inferno
Der Aussichtspunkt ist über eine ca. 1km kurze Wanderung über einen Waldweg zu erreichen, die zum Ende hin aber doch etwas Trittsicherheit erfordert.
Der Aussichtspunkt ist auch einer der beliebtesten Instagram-Spots auf der Insel, was dazu führt das scharenweise Insta-Girlies mit Helfer, Fotoequipment usw. an den Ort pilgern.
Das kann dann schon recht lustig aussehen wenn einem ein Insta-Girlie, gehüllt in ein süßes Pünktchen-Kleidchen mit Masche im Haar und Bergschuhen begegnet, die am Aussichtspunkt gegen die passenden High Heels getauscht werden.
Der Grund für die Beliebtheit des Aussichtspunkts sind die zwei Seen, die man von hier aus sieht: Lagua Verde und Lagua Azul - der grüne und der blaue See.
Die Seen werden auch "Seen der Tränen" genannt. Der Legende nach wurden die Seen in längst vergangenen Zeiten mit den Tränen eines Paares gefüllt, das sich geliebt hat, aber aus familiären Gründen keine Beziehung führen durfte. Sie haben sich dort zum letzten Mal getroffen. Die Tränen aus ihren blauen Augen haben den blauen See gefüllt, die Tränen seiner grünen Augen den grünen See. Meine Erwiderung, dass die gute Frau wohl ca. 500m groß gewesen sein muss, um ausreichend Tränenflüssigkeit für diesen See produzieren zu können, wurde nicht wohlwollend aufgenommen.

Anhang anzeigen 194802

Erstmal ein "Merci" für den schönen Bericht. Da kommen die Erinnerungen von 2 Reisen auf die Azoren 2019 & 2022 wieder hoch. Die Inseln sind eines unserer Top Reiseziele und Dank der Naturschwimmbäder und heißen Quellen auch beim Junior extrem beliebt. Er ist mittlerweile auch ein großer Fan der Dash 8, da wir auch Flores und Faial mit besucht haben. Es gibt hier ja noch den folgenden Bericht


da kann man sehen, dass die Reaktion auf die Inseln durchaus differenziert sein kann.

Egal, noch mal kurz den Klugscheissermodus angeworfen...

Der im obigen Bild links zu sehende See ist m.E. nicht der Lagoa Verde, sondern der Lagoa de Santiago. Der Lagoa Verde versteckt sich vom Boca do Inferno aus gesehen hinter der Hügelkette am Westufer des Lagoa de Santiago.

2022-11-18 22_39_15-Miradouro da Boca do Inferno - Google Maps.png

Klugscheissermodus aus - und ich biete zur Versöhnung noch ein von mir im August mit dem iPhone aufgenommenes Bild des Weges zum Boca do Inferno (ganz ohne Influencer-Ambitionen) an:

IMG-7423.jpg
 

camefromhell

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05.06.2017
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Erstmal ein "Merci" für den schönen Bericht. Da kommen die Erinnerungen von 2 Reisen auf die Azoren 2019 & 2022 wieder hoch. Die Inseln sind eines unserer Top Reiseziele und Dank der Naturschwimmbäder und heißen Quellen auch beim Junior extrem beliebt. Er ist mittlerweile auch ein großer Fan der Dash 8, da wir auch Flores und Faial mit besucht haben. Es gibt hier ja noch den folgenden Bericht


da kann man sehen, dass die Reaktion auf die Inseln durchaus differenziert sein kann.

Egal, noch mal kurz den Klugscheissermodus angeworfen...

Der im obigen Bild links zu sehende See ist m.E. nicht der Lagoa Verde, sondern der Lagoa de Santiago. Der Lagoa Verde versteckt sich vom Boca do Inferno aus gesehen hinter der Hügelkette am Westufer des Lagoa de Santiago.



Klugscheissermodus aus - und ich biete zur Versöhnung noch ein von mir im August mit dem iPhone aufgenommenes Bild des Weges zum Boca do Inferno (ganz ohne Influencer-Ambitionen) an:

Vielen Dank für die Korrektur, da hab ich tatsächlich nicht gut aufgepasst, und das ist kein Klugscheissermodus, das ist eine wertvolle Info / Korrektur! :)

Den Trip Report von @shauri hab ich ein paar Postings oben auch schon mal verlinkt, und ich finde auch, dass der eine wertvolle Ressource für die Reisevorbereitung und für die Auswahl möglicher Wanderrouten / Ausflüge ist. Und vor allem, viel weniger nerdy und nischeninteressenfixiert. Mein Urlaubsprogramm wird so wohl kaum jemand nachmachen wollen (Meine liebe Tochter würde sich aus diesem Grund eher die Zehennägel ohne Betäubung ziehen lassen als mit mir auf Urlaub zu fahren).

Das Bild ist übrigens ganz toll, und vor allem fast ganz ohne Menschen. Ich hatte wohl nicht den idealen Zeitpunkt (trotz wochentags und noch in der Mittagszeit), und bei mir war wirklich viel los. Andererseits, dafür habe ich Bergschuh-Pünktchenkleid-Masche-Cuteness-Overload-Insta-Girlie bewundern dürfen. :)

War dein Junior ursprünglich auch sehr unbegeistert über TurboProps?
Meine liebe Tochter hat Stein und Bein geschworen, nie in so ein Flugzeug einzusteigen, bis die einzige Flugverbindung zum Ort eines K-POP Konzerts (das ist Teenie-Musik) ausschließlich mit Dash8-400 verfügbar war. Dann musste sie, und seither findet sie es ok.
 
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Vielen Dank für die Korrektur, da hab ich tatsächlich nicht gut aufgepasst, und das ist kein Klugscheissermodus, das ist eine wertvolle Info / Korrektur! :)

Den Trip Report von @shauri hab ich ein paar Postings oben auch schon mal verlinkt, und ich finde auch, dass der eine wertvolle Ressource für die Reisevorbereitung und für die Auswahl möglicher Wanderrouten / Ausflüge ist. Und vor allem, viel weniger nerdy und nischeninteressenfixiert. Mein Urlaubsprogramm wird so wohl kaum jemand nachmachen wollen (Meine liebe Tochter würde sich aus diesem Grund eher die Zehennägel ohne Betäubung ziehen lassen als mit mir auf Urlaub zu fahren).

Das Bild ist übrigens ganz toll, und vor allem fast ganz ohne Menschen. Ich hatte wohl nicht den idealen Zeitpunkt (trotz wochentags und noch in der Mittagszeit), und bei mir war wirklich viel los. Andererseits, dafür habe ich Bergschuh-Pünktchenkleid-Masche-Cuteness-Overload-Insta-Girlie bewundern dürfen. :)

War dein Junior ursprünglich auch sehr unbegeistert über TurboProps?
Meine liebe Tochter hat Stein und Bein geschworen, nie in so ein Flugzeug einzusteigen, bis die einzige Flugverbindung zum Ort eines K-POP Konzerts (das ist Teenie-Musik) ausschließlich mit Dash8-400 verfügbar war. Dann musste sie, und seither findet sie es ok.

Gerne - ich finde es halt interessant zu sehen, welche Aktivität (o.ä.) wen triggert. Bei Lost Places wäre ich auch "intrigued", aber nur zum Wandern auf die Azoren zu fliegen, das wäre not my cup of tea. Jeder wie er will. Wir sind beispielsweise auf jeder Insel der Azoren auf der wir waren jeden Tag im Meer oder zumindest in einer heißen Quelle gelegen. Daher ist das für uns wichtiger als 10 verschiedene Wanderungen auf einer Insel.

Beim ersten Besuch in 2019 war auf dem Boca oben auch viel los, incl. Suppenkasper mit Drone, der sich bewusst "hinter" den Zaun gestellt hat und ne halbe Stunde geflogen ist, so dass es schwierig war überhaupt einen freien Blick zu bekommen. Meine Frau ist damals wegen Höhenangst umgedreht (kurz nach dem Grillplatz wo es dann am Waldrand raufgeht und hat sich beim Anblick der Bilder in den Ar*** gebissen nicht doch mitgekommen zu sein. Ich hatte den Kurzen dabei und musste immer mit 1,5 Augen aufpassen, dass der keinen Blödsinn macht und nicht über den Holzzaum klettert (o.ä.). Daher war damals die Bildausbeute eher übersichtlich.

Jetzt im Sommer sind wir spätnachmittags hin und haben erstmal dumm geschaut, dass man mit dem Auto nicht mehr hinter bis zum Parkplatz fahren kann. Waren dann so ca. 30 Min. vor Schließung des Wegs oben. Da war relativ wenig los. Pünktlich zur Schließung waren wir dann wieder zurück beim Auto an der Straße. Dieses Mal hat meine Frau auch die Zähne zusammengebissen und ist mit rauf. Sie war von der Aussicht schon begeistert.

Bzgl. Turboprop - meinem Junior ist das egal. Hauptsache es fliegt. Siehe z.B. auch:


Vielleicht schaffe ich es mal auch unsere Perspektive auf die Azoren hier zusammenzufassen.

Auf die Dash 8 hat er sich aber schon ein bisschen eingeschossen - dank 5 Segmenten mit SATA (3x -400 immer mit der CS-TRE und dann noch je 2x mit den -200ern CS-TRB bzw. TRC). Für 2023 sind schon 3 weitere Segmente Dash 8-200 gebucht. Dann aber weiter im Norden :giggle: Mag aber vielleicht auch daran liegen, dass ich zu Studentenzeiten für Augsburg Airways gearbeitet habe (incl. ca. 20 Jumpseat Rides im Cockpit als ACM) und ich daher seit damals die Dash 8 auch ins Herz geschlossen habe.
 
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camefromhell

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Gerne - ich finde es halt interessant zu sehen, welche Aktivität (o.ä.) wen triggert. Bei Lost Places wäre ich auch "intrigued", aber nur zum Wandern auf die Azoren zu fliegen, das wäre not my cup of tea. Jeder wie er will. Wir sind beispielsweise auf jeder Insel der Azoren auf der wir waren jeden Tag im Meer oder zumindest in einer heißen Quelle gelegen. Daher ist das für uns wichtiger als 10 verschiedene Wanderungen auf einer Insel.

Beim ersten Besuch in 2019 war auf dem Boca oben auch viel los, incl. Suppenkasper mit Drone, der sich bewusst "hinter" den Zaun gestellt hat und ne halbe Stunde geflogen ist, so dass es schwierig war überhaupt einen freien Blick zu bekommen. Meine Frau ist damals wegen Höhenangst umgedreht (kurz nach dem Grillplatz wo es dann am Waldrand raufgeht und hat sich beim Anblick der Bilder in den Ar*** gebissen nicht doch mitgekommen zu sein. Ich hatte den Kurzen dabei und musste immer mit 1,5 Augen aufpassen, dass der keinen Blödsinn macht und nicht über den Holzzaum klettert (o.ä.). Daher war damals die Bildausbeute eher übersichtlich.

Jetzt im Sommer sind wir spätnachmittags hin und haben erstmal dumm geschaut, dass man mit dem Auto nicht mehr hinter bis zum Parkplatz fahren kann. Waren dann so ca. 30 Min. vor Schließung des Wegs oben. Da war relativ wenig los. Pünktlich zur Schließung waren wir dann wieder zurück beim Auto an der Straße. Dieses Mal hat meine Frau auch die Zähne zusammengebissen und ist mit rauf. Sie war von der Aussicht schon begeistert.

Bzgl. Turboprop - meinem Junior ist das egal. Hauptsache es fliegt. Siehe z.B. auch:


Vielleicht schaffe ich es mal auch unsere Perspektive auf die Azoren hier zusammenzufassen.

Auf die Dash 8 hat er sich aber schon ein bisschen eingeschossen - dank 5 Segmenten mit SATA (3x -400 immer mit der CS-TRE und dann noch je 2x mit den -200ern CS-TRB bzw. TRC). Für 2023 sind schon 3 weitere Segmente Dash 8-200 gebucht. Dann aber weiter im Norden :giggle: Mag aber vielleicht auch daran liegen, dass ich zu Studentenzeiten für Augsburg Airways gearbeitet habe (incl. ca. 20 Jumpseat Rides im Cockpit als ACM) und ich daher seit damals die Dash 8 auch ins Herz geschlossen habe.

Hm, eine Drohne habe ich zwar auch, und ich habe sie im Urlaub auch verwendet (die beiden Fotos der Hotelruine wurden mit der gemacht), aber so nahe an Menschen würde ich damit nicht herumfliegen. Und das Bewegen außerhalb vom Zaun ist auch nicht die schlaueste Idee an dem Aussichtspunkt. Aber gut, als jemand, der auch IT-Support machen muss, sage ich immer, es gibt keine Facette menschlichen Verhaltens, die mich noch verwundern könnte...

Augsburg Airways... Das weckt positive Erinnerungen. Das war die Verbindung zwischen Graz und München in guten alten Zeiten - noch vor den CRJ9, die ich immer verflucht habe, weil ich in den Dingern nicht mal aufrecht stehen kann (bin 1,97m).
Um die Jumpseat Rides beneide ich dich. Leider hatte ich nie die Chance, während die Dash8 in Österreich noch aktiv waren. Austrian hat ja alle ausgeflottet und durch die Embraer 195 ersetzt.

PS: Dein Trip Report, den du verlinkt hast, ist mega genial und toll fotografiert und geschrieben! Danke dafür!
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Nachdem mir hier mehrfach gehuldigt ;) wurde, hab ich natürlich auch reingeschaut. So nerdy find ich den Report gar nicht, aber ich habe eigentlich auch den Ruf, ziemlich nerdy zu sein, auch wenn ich keine eher keine Lost Places besichtige. Finde es auch total spannend, wie viele unterschiedliche Eindrücke und Berichte diese kleinen Inseln zu bieten haben, habe auch vorher und auch im Nachgang vieles gelesen. Danke auch für Deine, wieder anderen Eindrücke.
 

cas_de

Erfahrenes Mitglied
Augsburg Airways... Das weckt positive Erinnerungen. Das war die Verbindung zwischen Graz und München in guten alten Zeiten - noch vor den CRJ9, die ich immer verflucht habe, weil ich in den Dingern nicht mal aufrecht stehen kann (bin 1,97m).
Um die Jumpseat Rides beneide ich dich. Leider hatte ich nie die Chance, während die Dash8 in Österreich noch aktiv waren. Austrian hat ja alle ausgeflottet und durch die Embraer 195 ersetzt.

PS: Dein Trip Report, den du verlinkt hast, ist mega genial und toll fotografiert und geschrieben! Danke dafür!

Ist zwar OT, aber egal.

IQ - hab damals als Werksstudent zusammen mit einem pensionierten Bahnbeamten die Flugzeugdokumentation (AFM, ACM und vorallem Jeppesen) gemacht. 5 Dashs in AGB + 1 Ops, 3 in MUC + 1 Ops, 2 in HAM + 1 Ops, plus je 1 Maschine in DTM und PAD. Ging dann teilweise so weit, dass ich die Jeppesen Revisions in Flight AGB-FRA gemacht habe und mich während des Turnarounds in FRA mit einem Crewbus zu den gleichzeit vor Ort befindlichen Fliegern aus DTM und PAD bringen hab lassen, dort die jeweiligen Revisions gemacht hab und dann wieder zurück zur DH8-100 um nach AGB zurückzufliegen. Abflug war 6 Uhr, Rückkehr in AGB ca. 9 Uhr. Habs dann meistens noch pünktlich zur VWL Vorlesung um 10:15 Uhr an der Uni geschafft. Einmal hat sich der Prof aufgeregt, warum ich zu spät komme, auf meine Antwort

"Entschuldigung, aber mein Flieger hatte Verspätung."

war er dann echt sprachlos.

Gerade die Jumpseat Rides nach FRA rein waren der Hammer. Von kein Englisch verstehenden Aeroflot Piloten die die Anweisungen der Lotsen komplett falsch umsetzen, 1000 ft. tiefer durchrauschende 767, Wechsel der Landebahn bei 3 NM Final wegen Spacing Issue bis hin zu einer 744 von LH im Genick bei der Landung. Da war echt was geboten. Papa erzählt vom Krieg...

Danke für die Blumen. Der Trip in den Norden war echt spitze!
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
15.117
11.244
CPT / DTM
Ist zwar OT, aber egal.

IQ - hab damals als Werksstudent zusammen mit einem pensionierten Bahnbeamten die Flugzeugdokumentation (AFM, ACM und vorallem Jeppesen) gemacht. 5 Dashs in AGB + 1 Ops, 3 in MUC + 1 Ops, 2 in HAM + 1 Ops, plus je 1 Maschine in DTM und PAD. Ging dann teilweise so weit, dass ich die Jeppesen Revisions in Flight AGB-FRA gemacht habe und mich während des Turnarounds in FRA mit einem Crewbus zu den gleichzeit vor Ort befindlichen Fliegern aus DTM und PAD bringen hab lassen, dort die jeweiligen Revisions gemacht hab und dann wieder zurück zur DH8-100 um nach AGB zurückzufliegen. Abflug war 6 Uhr, Rückkehr in AGB ca. 9 Uhr. Habs dann meistens noch pünktlich zur VWL Vorlesung um 10:15 Uhr an der Uni geschafft. Einmal hat sich der Prof aufgeregt, warum ich zu spät komme, auf meine Antwort

"Entschuldigung, aber mein Flieger hatte Verspätung."

war er dann echt sprachlos.

Gerade die Jumpseat Rides nach FRA rein waren der Hammer. Von kein Englisch verstehenden Aeroflot Piloten die die Anweisungen der Lotsen komplett falsch umsetzen, 1000 ft. tiefer durchrauschende 767, Wechsel der Landebahn bei 3 NM Final wegen Spacing Issue bis hin zu einer 744 von LH im Genick bei der Landung. Da war echt was geboten. Papa erzählt vom Krieg...

Danke für die Blumen. Der Trip in den Norden war echt spitze!

Ich versuche gerade meine Flugstatistik zu komplettieren....

Da waren viele Flüge von/nach DTM mit Augsburg Airways....

Gibt es da noch Aufzeichnungen über Flugnummern/Registrierungen?
 

TAPulator

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
4.702
2.444
PIX, BER, ZRH
Auf die Dash 8 hat er sich aber schon ein bisschen eingeschossen - dank 5 Segmenten mit SATA (3x -400 immer mit der CS-TRE und dann noch je 2x mit den -200ern CS-TRB bzw. TRC). Für 2023 sind schon 3 weitere Segmente Dash 8-200 gebucht. Dann aber weiter im Norden :giggle: Mag aber vielleicht auch daran liegen, dass ich zu Studentenzeiten für Augsburg Airways gearbeitet habe (incl. ca. 20 Jumpseat Rides im Cockpit als ACM) und ich daher seit damals die Dash 8 auch ins Herz geschlossen habe.

Die SP Dash 8 ist wirklich jedes Mal ein Vergnügen und natürlich auch auf dem Jump-Seat. Meine Statistik weist bisher 128 Flüge auf, davon

18 x CS-TRB [Graciosa] -200er
8 x CS-TRC [Faial] -200er
34 x CS-TRD [Manuel de Arriaga] -400er
26 x CS-TRE [Teofilo Braga] -400er
22 x CS-TRF [Flores] -400er
20 x CS-TRG [Santa Maria] -400er
1 x CS-TSE [Vitorino Nemesio] -400er.

Zweimal hatte ich das Glück auf dem JMP in der 400er und einmal war ich auf einer 200er von FLW nach CVU einziger Passagier.
 
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