ANZEIGE
Bin Ende November mit meiner Frau die Strecke FRA-NRT auf dem A380 in First geflogen. Dieser Flug war alles andere als überzeugend. Die Kabine ist in sich stimmig und ansprechend gestaltet. Die Farbgebung und Materialien, ähnlich der neuen F auf der B747, sind angenehem und hochwertig und vermitteln ein angenehmens Raumgefühl.
Kabine in beigen Farbtönen und mit großem Display, das allerdings fest montiert ist.
Der Sitz ist breit und lässt sich vielfach verstellen, bishin zu einem flachen Bett. Zusammen mit der Matratzenauflage ist da Bett angenehm. Lufthansa scheint nur an Einzelreisende zu denken, den sowohl der Ottoman, als auch der Tisch sind nicht für ein Abendessen, bei dem sich das Paar gegenübersitzt, ausgelegt. Der Tisch ist zu klein und lässt ein Essen zu zweit nicht zu. Hier hätte die LH wohl mal über den Tellerrand – sprich bei ihren Mitwettbewerbern – schauen sollen. Auch die Ausführung des Ottomans ist nicht gerade für ein längeres Sitzen ausgelegt. Ein Schild am Ottoman weist auch ausdrücklich daraufhin, dass dies kein Sitz wäre.
Das Amenity-Kit in einer braunen Stofftasche im Porsche-Desgin. Frage mich immer, was dieses sagenhafte Porsche-Design ausdrücken möchte. Dazu gibt es den "neuen" van Laack Pyjama mit grauer Hose und blauem Oberteil für die Herren und weißem Oberteil für die Damen, dazu die obligatorischen Hausschuhe.
Auf Wunsch wird der Sitz zu einem Bett umgebaut - mit Matratze und Daunendecke. Die Sichtblenden zwischen den Mittelsitzen und dem Gang bieten viel Privatsphäre. Leider funktionieren sie nicht immer elektrisch. Aber man kann diese auch manuell hochziehen und wieder versenken (die Arretierung dafür ist im Sitzsockel untergebracht).
Das IFE wird mittels einer externen Steuerung bedient. Die Bedienung ist intuitiv und recht flott. Als Kopfhörer steht wie in der neuen First der B747 auch wieder wohl eine spezielle QC15 Variante von Bose zur Verfügung. Nur das Display sollte noch neigbar sein.
Auf den A330 und A340 ist die Bar schön in das Gesamtbild integriert, auf dem A380 kann man dagegen von einer Getränkepräsentation nicht sprechen.
Beim Essensablauf hat sich geändert, dass es keine Etageres mit Vorspeisen mehr gibt. Die FA kommt mit einem Servierwagen vorbei. Ansonsten der übliche F-Essensablauf.
Von der besseren Lärmdämmung habe ich bewußt nichts mitbekommen. Die Luftbefeuchtung aber ist angenehm und man bekommt keinen ausgetrockneten Hals. Dies bleibt mir positiv in Erinnerung.
Inwiefern die elektrisch verstellbaren Sonnenblenden wirklich sinnvoll sind, da habe ich so meine Zweifel. Der einzige Vorteil ist, man kann diese zentral auf- und zumachen – vorausgesetzt sie funktionieren. Dies war bei der ersten Blende auf 1A nicht der Fall. Die Blende als solches konnte bedient werden, aber die zentrale Bedienung hat versagt. Somit hat man mehr Gewicht, mehr Kabel – und der gesamte „Kabelsalat“ hat ja unter anderem zu den langen Verzögerungen bei der Auslieferung geführt –, mehr Komplexität und Fehleranfälligkeit. Nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch die beste Lösung.
Wirklich positiv ist die eigene große Garderobe. Darin können das Handgepäck und die Kleider untergebracht werden. Jeder Gast hat seine eigene verschließbare Garderobe. In der sind mehrere Bügel und ein Kleidersack vorhanden. Die Schuhe können im Ottoman untergebracht werden. Ablagen für Zeitschriften und Kleinzeug sind in ausreichender Zahl vorhanden.
Das Bad ist für ein Flugzeug schon spetakulär und eigentlich zu groß. Schließlich verbringt man oder sollte zumindest die kürzeste Zeit eines solchen Fluges im Bad/Toilette verbringen. In den Schränken und Schubladen sind Zahnbürsten, Haarbürsten und Rasierzeug. Es stehen zwei Bäder zur Verfügung. Auf dem A380 ist Lufthansa auch zu Stoffhandtüchern übergegangen. Die Papierhandtücher empfinde ich in der First immer etwas fehl am Platz.
Wofür die große Treppe vor der F-Kabine ist, erschließt sich mir nicht. Wenn diese nicht gerade für Evakuierungsmaßnahmen gedacht ist, dann ist es Platzverschwendung. Diese Treppe wird im normalen Flugverkehr nicht genutzt.
Unzufriedenstellend war aber die F-Crew, die aus meiner Sicht absolut überfordert und unstrukturiert war. Nur einige Beispiele von vielen:
1. Zum Essen wollte ich meine Sitzlehne verstellen und es ging nicht. Die F-Crew und später die Purserin haben den Sitz mehrfach resetet. Am Anfang direkt am Sitz (Resettaste am Ottoman) und später vom zentralen Bedienpanel. Alles ohne Wirkung. Ich habe dann etwas gespielt und so wie es aussieht, ist die Lehnenverstellung mit der Tischposition gekoppelt. Ist der Tisch ca. 10 cm aus der Grundposition in Richtung des Sitzes verschoben worden, dann wird die Sitzlehnenverstellung deaktiviert. Ist der Tisch dagegen in der Grundposition (in Richtung Ottomann verschoben) dann funktioniert das Ganze ohne Probleme. Ich habe das an den Sitzen 1A und 1D ausprobiert. Hier scheint wohl das Wissen der Flugbegleiter nicht ausreichend zu sein.
2. Zum Frühstück wollte ich zum Rührei noch etwas Speck haben. Die Flugbegleiterin stand erstmal vor mir und wusste nicht so recht, wie mit der Situation umzugehen ist. Als Sie dann ging, hat sie die für sie einfachste Variante gewählt, indem Sie meinen Wunsch ignorierte.
3. Desweiteren scheint es auch inzwischen aus der Mode zu sein, auf das Flugbegleiter-Rufzeichen zu reagieren.
4. Der Ablauf des Waschbeckens war verstopft, hat aber die Flugbegleiter nicht interessiert.
So schwappte die "Suppe" munter im linken Bad hin und her.
5. Auch wurden die Stoffhandtücher nicht nachgeladen. Nach ca. drei Stunden Flugzeit war der Handtuchspender leer. Ich habe dann am Morgen neue Handtücher in den Spender eingelegt, nachdem der Crew wohl auch dies zuviel war. Die Handtücher befinden sich übrigens in der Sitzbank. Vorne ist ein Knopf zu Entriegeln der Sitzfläche. Diese wird dann nach vorne hochgeklappt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Hardware der First auf dem A380 ganz ordentlich, aber nun wirklich nicht das Beste auf dem Markt ist. Aber auch hier hängt das Reiseerlebnis in erster Linie von einer geeigneten und motivierten Crew ab. Bei unserem Flug war das leider nicht gegeben. In der Schule wäre unter dem Aufsatz dann wohl gestanden: „Thema verfehlt“.
Kabine in beigen Farbtönen und mit großem Display, das allerdings fest montiert ist.
Der Sitz ist breit und lässt sich vielfach verstellen, bishin zu einem flachen Bett. Zusammen mit der Matratzenauflage ist da Bett angenehm. Lufthansa scheint nur an Einzelreisende zu denken, den sowohl der Ottoman, als auch der Tisch sind nicht für ein Abendessen, bei dem sich das Paar gegenübersitzt, ausgelegt. Der Tisch ist zu klein und lässt ein Essen zu zweit nicht zu. Hier hätte die LH wohl mal über den Tellerrand – sprich bei ihren Mitwettbewerbern – schauen sollen. Auch die Ausführung des Ottomans ist nicht gerade für ein längeres Sitzen ausgelegt. Ein Schild am Ottoman weist auch ausdrücklich daraufhin, dass dies kein Sitz wäre.
Das Amenity-Kit in einer braunen Stofftasche im Porsche-Desgin. Frage mich immer, was dieses sagenhafte Porsche-Design ausdrücken möchte. Dazu gibt es den "neuen" van Laack Pyjama mit grauer Hose und blauem Oberteil für die Herren und weißem Oberteil für die Damen, dazu die obligatorischen Hausschuhe.
Auf Wunsch wird der Sitz zu einem Bett umgebaut - mit Matratze und Daunendecke. Die Sichtblenden zwischen den Mittelsitzen und dem Gang bieten viel Privatsphäre. Leider funktionieren sie nicht immer elektrisch. Aber man kann diese auch manuell hochziehen und wieder versenken (die Arretierung dafür ist im Sitzsockel untergebracht).
Das IFE wird mittels einer externen Steuerung bedient. Die Bedienung ist intuitiv und recht flott. Als Kopfhörer steht wie in der neuen First der B747 auch wieder wohl eine spezielle QC15 Variante von Bose zur Verfügung. Nur das Display sollte noch neigbar sein.
Auf den A330 und A340 ist die Bar schön in das Gesamtbild integriert, auf dem A380 kann man dagegen von einer Getränkepräsentation nicht sprechen.
Beim Essensablauf hat sich geändert, dass es keine Etageres mit Vorspeisen mehr gibt. Die FA kommt mit einem Servierwagen vorbei. Ansonsten der übliche F-Essensablauf.
Von der besseren Lärmdämmung habe ich bewußt nichts mitbekommen. Die Luftbefeuchtung aber ist angenehm und man bekommt keinen ausgetrockneten Hals. Dies bleibt mir positiv in Erinnerung.
Inwiefern die elektrisch verstellbaren Sonnenblenden wirklich sinnvoll sind, da habe ich so meine Zweifel. Der einzige Vorteil ist, man kann diese zentral auf- und zumachen – vorausgesetzt sie funktionieren. Dies war bei der ersten Blende auf 1A nicht der Fall. Die Blende als solches konnte bedient werden, aber die zentrale Bedienung hat versagt. Somit hat man mehr Gewicht, mehr Kabel – und der gesamte „Kabelsalat“ hat ja unter anderem zu den langen Verzögerungen bei der Auslieferung geführt –, mehr Komplexität und Fehleranfälligkeit. Nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch die beste Lösung.
Wirklich positiv ist die eigene große Garderobe. Darin können das Handgepäck und die Kleider untergebracht werden. Jeder Gast hat seine eigene verschließbare Garderobe. In der sind mehrere Bügel und ein Kleidersack vorhanden. Die Schuhe können im Ottoman untergebracht werden. Ablagen für Zeitschriften und Kleinzeug sind in ausreichender Zahl vorhanden.
Das Bad ist für ein Flugzeug schon spetakulär und eigentlich zu groß. Schließlich verbringt man oder sollte zumindest die kürzeste Zeit eines solchen Fluges im Bad/Toilette verbringen. In den Schränken und Schubladen sind Zahnbürsten, Haarbürsten und Rasierzeug. Es stehen zwei Bäder zur Verfügung. Auf dem A380 ist Lufthansa auch zu Stoffhandtüchern übergegangen. Die Papierhandtücher empfinde ich in der First immer etwas fehl am Platz.
Wofür die große Treppe vor der F-Kabine ist, erschließt sich mir nicht. Wenn diese nicht gerade für Evakuierungsmaßnahmen gedacht ist, dann ist es Platzverschwendung. Diese Treppe wird im normalen Flugverkehr nicht genutzt.
Unzufriedenstellend war aber die F-Crew, die aus meiner Sicht absolut überfordert und unstrukturiert war. Nur einige Beispiele von vielen:
1. Zum Essen wollte ich meine Sitzlehne verstellen und es ging nicht. Die F-Crew und später die Purserin haben den Sitz mehrfach resetet. Am Anfang direkt am Sitz (Resettaste am Ottoman) und später vom zentralen Bedienpanel. Alles ohne Wirkung. Ich habe dann etwas gespielt und so wie es aussieht, ist die Lehnenverstellung mit der Tischposition gekoppelt. Ist der Tisch ca. 10 cm aus der Grundposition in Richtung des Sitzes verschoben worden, dann wird die Sitzlehnenverstellung deaktiviert. Ist der Tisch dagegen in der Grundposition (in Richtung Ottomann verschoben) dann funktioniert das Ganze ohne Probleme. Ich habe das an den Sitzen 1A und 1D ausprobiert. Hier scheint wohl das Wissen der Flugbegleiter nicht ausreichend zu sein.
2. Zum Frühstück wollte ich zum Rührei noch etwas Speck haben. Die Flugbegleiterin stand erstmal vor mir und wusste nicht so recht, wie mit der Situation umzugehen ist. Als Sie dann ging, hat sie die für sie einfachste Variante gewählt, indem Sie meinen Wunsch ignorierte.
3. Desweiteren scheint es auch inzwischen aus der Mode zu sein, auf das Flugbegleiter-Rufzeichen zu reagieren.
4. Der Ablauf des Waschbeckens war verstopft, hat aber die Flugbegleiter nicht interessiert.
So schwappte die "Suppe" munter im linken Bad hin und her.
5. Auch wurden die Stoffhandtücher nicht nachgeladen. Nach ca. drei Stunden Flugzeit war der Handtuchspender leer. Ich habe dann am Morgen neue Handtücher in den Spender eingelegt, nachdem der Crew wohl auch dies zuviel war. Die Handtücher befinden sich übrigens in der Sitzbank. Vorne ist ein Knopf zu Entriegeln der Sitzfläche. Diese wird dann nach vorne hochgeklappt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Hardware der First auf dem A380 ganz ordentlich, aber nun wirklich nicht das Beste auf dem Markt ist. Aber auch hier hängt das Reiseerlebnis in erster Linie von einer geeigneten und motivierten Crew ab. Bei unserem Flug war das leider nicht gegeben. In der Schule wäre unter dem Aufsatz dann wohl gestanden: „Thema verfehlt“.
Zuletzt bearbeitet: