Manager Magazin über Miles and More und Vielfliegerprogramme

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MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
6
Wien
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... Wenn ich LH fliege, komme ich auch für viel Geld nicht in die BA-Lounge und umgekehrt. ...

Das wird jetzt aber ein bißchen abstrus, oder. Aber bitte - natürlich komme ich für viel Geld in die BA-Lounge mit LH Ticket. Ich muss mir nur parallel ein BA-Ticket kaufen, dass zum Loungeeintritt berechtigt.

... Dann dürfte in einer Marktwirtschaft nicht eine einzige Transaktion stattfinden. Tatsächlich finden aber Transaktionen immer dann statt, wenn sie sich für beide rechnen. ...

Und da sind wir wieder beim Ursprungsproblem. Mit einem Flugticket kaufst Du in erster Linie ja nicht Meilen oder Loungezugang. Sondern einen Flug. Wenn ich von Wien nach New York möchte, kann ich mir zuerst einen Privatjet kaufen und einen Piloten engagieren oder ich fliege Linie oder ich kauf mir ein Ruderboot, schleppe es bis an den Atlantik und rudere dann los. Ein paar weitere Möglichkeiten gibt es auch.

Aber das ständige Bewerten von LH-Tickets als "wie viele Meilen bekomme ich dafür" ist vergleichbar, wenn ich sage, ich kaufe mir lieber den Landliebe Pudding statt den von Zott, weil ich den Becher besser finde. Gehört auch zum Gesamtprodukt, ist vielleicht entscheidend, wenn Preis gleich ist und mir beide Puddings gleich gut schmecken. Aber in den meisten Fällen der primäre Grund.

Insoferen wird das beste Meilenprogramm für die Katz sein, wenn das Produkt nicht stimmt. In meinem Beispiel nutzt es mir nichts, wenn Waikiki Airlines ein tolles Meilenprogramm hat, aber nur von Westwaikiki nach Ostwaikiki fliegt und nicht von Wien nach NY.
 

POCTOB

Erfahrenes Mitglied
31.10.2010
625
32
CGN/ EDKB
Natürlich kauft niemand einen Flug nur wegen des Viel(oder Weit) Fliegerprogramms. Solche Benefits können aber die Schwelle verschieben, wie lange man noch bereit ist, vielleicht mehr Geld auszugeben, als das bei einem alternativen Carrier bei Vergleichbarkeit der Fall wäre. Je preissensitiver, desto geringer braucht die Differenz zu sein.

In dem Fall generieren "die paar Meilen" als Incentiv zusätzlichen Umsatz. Das sollte man nicht unterschätzen.
 

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
6
Wien
... Solche Benefits können aber die Schwelle verschieben, wie lange man noch bereit ist, vielleicht mehr Geld auszugeben, als das bei einem alternativen Carrier bei Vergleichbarkeit der Fall wäre....

Voller Zuspruch. Aber trotzdem werde ich mit Marktanteile nicht gewinnen, weil ich mein Meilenprogramm aufpoliere und andere Bereiche vernachlässige (Produkt, Pünktlichkeit, Partnerschaften, Codeshares, Streckennetz, ...).
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Voller Zuspruch. Aber trotzdem werde ich mit Marktanteile nicht gewinnen, weil ich mein Meilenprogramm aufpoliere und andere Bereiche vernachlässige (Produkt, Pünktlichkeit, Partnerschaften, Codeshares, Streckennetz, ...).

Da sind wir uns doch einig, aber es ist ja kein "entweder...oder".

Niemand wird bei Waikiki-Airlines buchen, wenn er von VIE nach NYC möchte. Aber wenn er von A nach B will/muß, und er hat fünf Airlines zur Auswahl, dann wird er vermutlich zuerst bei XYZ-Airlines schauen, und wenn der time-slot und der Preis stimmen, wird er sich vielleicht gar nicht mehr die Mühe machen, zu schauen, ob es irgendwo noch 10 EUR günstiger geht (bei einem potentiellen Preisvorteil von 500 oder 1000 dagegen schon).
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.436
9.501
BRU
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Voller Zuspruch. Aber trotzdem werde ich mit Marktanteile nicht gewinnen, weil ich mein Meilenprogramm aufpoliere und andere Bereiche vernachlässige (Produkt, Pünktlichkeit, Partnerschaften, Codeshares, Streckennetz, ...).

Zustimmung, entscheidendes Kriterium für die Wahl der Airline ist natürlich das Produkt, Zuverlässigkeit, passendes Streckennetz, Preis bzw. Preis-Leistungs-Verhältnis.

Nur gerade dieses Argument würde ich nicht ganz von der Hand weisen. Vor allem auf Strecken, wo der Kunde die Wahl hat.

Und noch etwas (und im Gegensatz zu den vorherigen Beispielen spreche ich hier von mir selbst): Wenn ich bei meiner bevorzugten Airline einen Flug für 99 EUR oder 129 EUR oder auf der Langstrecke 1500 EUR in C buche: Was soll ich da noch lang Preise vergleichen? Bei einem Europa-Flug für 700 EUR schaue ich natürlich, ob ich den auch billiger kriegen kann, aber bei ca. 100? Da bin ich loyal zu dem, der meine Loyalität honoriert.
.
Das ist eigentlich genau der Punkt, wo auch bei mir Kundenbindung funktioniert. Auf meinen Stammstrecken fliege ich LH-Gruppe/Star Alliance, da die besten Verbindungen/kaum Alternativen. Und auf den restlichen Flügen trifft genau das zu. Wenn ich da ein Ticket finde, das zeitlich passt und preislich in einem gewissen Rahmen ist, buche ich, ohne lange zu suchen, ob es woanders vielleicht ein paar Euro billiger wäre oder das Essen im Flugzeug besser oder die Lounge schöner. Sei es wegen der Statusvorteile (v.a. bei Eco-Tickets), wegen der Meilen (v.a. bei Biz-Tickets) oder auch einfach aus Bequemlichkeit (Vertrautheit mit Airline, Umsteigeflughäfen usw.).

Allerdings denke ich, dass gerade da M&M durchaus noch funktioniert. Wer einigermaßen regelmäßig innerdeutsch/innereuropäisch fliegt, wird Segmente-FTL, wer wirklich viel / teure Buchungsklassen / häufig Langstrecke fliegt, schafft den SEN (und weil hier ja immer geschrieben wird, das sei innereuropäisch nicht mehr möglich: selbst wenn ich meinen dieses Jahr wohl einzigen Langstreckenflug rausrechne, wäre ich bereits nahe am SEN – mit ausschließlich Kont-Flügen in maximal Buchungsklasse Z). Und trotz der Enhancements: Was die Statusvorteile an sich betrifft, dürfte M&M im Vergleich zu anderen Programmen tatsächlich nicht so schlecht abschneiden.

Was natürlich nicht ausschließt, dass für den einen oder anderen ein anderes Vielfliegerprogramm / eine andere Allianz / eine andere Airline mehr bietet. Genausowenig würde ich hier alle Änderungen bei M&M in den letzten Jahren für richtig halten, klar gibt es da den einen oder anderen Punkt, wo man diskutieren kann, ob das richtig war, M&M vielleicht zu weit gegangen ist, eventuell auch den einen oder anderen „guten“ Kunden vor den Kopf gestoßen hat…

Da sind wir uns doch einig, aber es ist ja kein "entweder...oder".

Niemand wird bei Waikiki-Airlines buchen, wenn er von VIE nach NYC möchte. Aber wenn er von A nach B will/muß, und er hat fünf Airlines zur Auswahl, dann wird er vermutlich zuerst bei XYZ-Airlines schauen, und wenn der time-slot und der Preis stimmen, wird er sich vielleicht gar nicht mehr die Mühe machen, zu schauen, ob es irgendwo noch 10 EUR günstiger geht (bei einem potentiellen Preisvorteil von 500 oder 1000 dagegen schon).
Genau das macht es aber aus unternehmerischer Sicht verständlich, dass die Airlines nicht (mehr) bereit sind, sich ihre Kundenbindungsprogramme viel kosten zu lassen. Genauso, wie auch der Kunde nicht bereit ist, jeglichen Mehrpreis zu zahlen. Und gerade der Billig-Bucher ist in vielen Fällen halt relativ „austauschbar“ bzw. die Flieger mit Billig-Schnäppchen zu füllen, dürfte nicht das Problem der Airline sein.
 
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