Meilen (ver)erben

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diddl333

Reguläres Mitglied
20.12.2012
32
15
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Hallo zusammen,

ich bin gerade mit meinem Vater zusammen dabei, seinen Nachlass und seine letzen Wünsche zu regeln - er ist geistig noch absolut fit, nur körperlich hat der Krebs nach mehreren Jahren den Kampf inzwischen fast gewonnen. Fürchterliche Krankheit, aber das ist ein anderes Thema. 😢
Er selber ist nun darauf gekommen, dass er ja eine riesige Menge Meilen (>400k) aus Zeiten seiner Selbständigkeit hat, die er die letzten Jahre immer brav mit GoldCreditCard vor dem Verfall gerettet hat.
Eigentlich hatte er große Pläne mit den Meilen, wollte in den nächsten Jahren mehrere alte Geschäftsfreunde besuchen und so. Nun sind die Geschäftsfreunde in den letzten Wochen dabei, ihn zu besuchen 😢

Ihm ist nun sehr wichtig, dass wir, also ich und meine Familie, die mühsam ersparten Meilen sinnvoll einsetzen, denn der LH schenken möchte er sie nicht.

Das ist natürlich ein sehr löbliches Ansinnen, das ich voll und ganz befürworte, aber bei uns ist die Urlaubsplanung mit zwei Schulkindern und zwei veschiedenen Arbeitgebern nicht so ganz einfach und alles andere als spontan - wir teilen uns normalerweise zur Hälfte auf alle Schulferien auf, damit die Kinder überhaupt betreut sind, und haben beide unsere Urlaubstage bis Sommer 2024 verplant.

"Mal eben" Tickets für die Familie kaufen und die Meilen somit einfach abfliegen fällt also flach, es wird wohl eher auf einen gemeinsamen Urlaub in einem oder auch erst in zwei Jahren hinaus laufen.

Aus der Vergangenheit habe ich schon mehrfach gelesen, dass ein vererben von Meilen offenbar tatsächlich möglich ist.

Hat jemand dazu konkrete, aktuelle Informationen? Werden die Meilen dann einfach auf mein Konto umgebucht, so wie wenn ich sie selber gesammelt hätte?

Wie veranlasse ich den Prozess des Erbens bei M&M überhaupt? Könnte mein Vater jetzt noch selber irgendetwas im Vorfeld regeln?

Ich bin selber ebenfalls aktiver M&M-Nutzer, bin gemeinsam mit meinem Vater in einem Meilenpool und habe ebenfalls eine GoldCreditCard, falls das in irgendeiner Form relevant ist.

Liebe Grüße und danke!
 

Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
6.741
4.312
Hamburg
Hallo. Ja furchtbare Krankheit leider :(. Ich wünsche viel Kraft und das die Zeit den Umständen entsprechend noch 'genossen' werden kann.

Hier wurde schon mal was erwähnt :
Vielleicht einfach mal bei miles and more anrufen um zu schauen ob noch so aktuell?
Meilenpool hilft theoretisch, so lange wie das Konto vom Vater noch aktiv ist und mMn nach kündigen der Kreditkarte für weitere 36 Monate.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.409
11.688
FRA/QKL
Tut mir leid von deinem Vater zu hören. Ja, das ist eine schwere Zeit und die Frage ist immer was besser ist. Den Krebs mehrere Jahre zu bekämpfen oder wie bei meiner Mutter (mit damals 53 Jahren) nach der Diagnose keine 8 Wochen mehr zu haben. Auch ich wünsche wie mein Vorredner viel Kraft und deinem Vater eine würdevolle letzte Zeit.

Zu der Frage: Dein Vater sollte das als “letzten Willen” schriftlich festhalten. Falls es mehrere Erben gibt könnte das ein Problem sein und die anderen Erben müssten auf diesen Teil des Nachlasses verzichten. Im Idealfall wird das von allen Beteiligten schon vor dem Ableben schriftlich festgehalten. Macht vieles einfacher, denn in Deutschland gibt es trotz klarer schriftlicher Regelungen immer das Problem des sogenannten Pflichtteils welches immer 50% des normal berechneten Erbes entspricht.

Ein “Vererben” der Meilen ist einmalig möglich, d.h. es kann ein Übertrag von einem Konto zu einem anderen Konto erfolgen. Dies muss bei M&M beantragt werden und als Nachweise müssen die Sterbeurkunde, die Nachlassregelung und der vorher erwähnte “letzte Wille” bzgl. der Meilen Vererbung beigefügt werden. Solltest du Alleinerbe sein bräuchte es den letzten Willen nicht.

Das ist übrigens kein Goodie von M&M bzw. Lufthansa, sondern gesetzliche Regelung. Die Meilen haben ein Wert und die Werte des Verstobenen gehen nunmal auf die Erben über. Klingt einfach, ist aber manchmal im Beamtenland Deutschland nicht ganz einfach durchzuführen.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.808
898
Bayern & Tirol
Auch vom mir viel kraft für die schwierige Zeit.

Wir hatten leider auch einige Erbfälle mit Meilen. M&M ist da relativ unkompliziert. Einfach Nachweis einreichen (eventuell Verzicht der anderen Erben), die Meilen werden übertragen und sind dann wieder 3 Jahre gültig. Beim Schwiegervater war es einfach: Es gab einen Erbschein, die Kinder haben formlos auf die Meilen verzichtet und die Schwiegermutter hat die Meilen sehr schnell gutgeschrieben bekommen. Bei meinem Onkel war meine Mutter Alleinerbin. Da hat der Erbschein gereicht.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.808
898
Bayern & Tirol
reichen nicht einfach die zugangsdaten zum m&m konto deines vaters um sie bei gelegenheit einzusetzen? oder ihn zu einem family-account hinzufügen?

Im Prinzip schon,... nur wirst Du das Konto nicht komplett abräumen können. Bei meinem Onkel waren es unter 20K Meilen - in einer krummen Summe: Die wurden einfach auf das Konto meiner Mutter übertragen. Es waren nur zwei Emails und sehr wenig Aufwand.
 
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diddl333

Reguläres Mitglied
20.12.2012
32
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Hallo zusammen,
ich danke euch vielmals für den Zuspruch und für die Antworten auf meine Frage.

Damit ist für uns geklärt, dass das offenbar tatsächlich reibungslos funktioniert, wenn es denn dann tatsächlich dazu kommt.

Um nochmal kurz auf einige Tipps und Rückfragen konkret einzugehen:
- ja, ich habe bereits vollständigen Zugriff auf das Meilenkonto meines Vaters und er ist mit mir in einem Pool.
- Dennoch sehe ich nicht, dass ich die Meilen "einfach so" verbrauchen kann, denn mit seinem Tod wird soweit ich weiß zwangsweise seitens der Hausbank eine Mitteilung an andere Banken wie die DKB gemacht, so dass ein "einfach weiterlaufen lassen" der GoldCreditCard selbst wenn gewünscht schlicht nicht möglich wäre. Dadurch würden die Meilen dann nach meinem Kenntnisstand kurzfristig verfallen. Die einzige sinnvolle Option ist somit meiner Meinung nach, die ganz offiziell auf mein Konto umschreiben zu lassen.
- es gibt keine weiteren Angehörigen, die mir irgendetwas bestätigen oder auf irgendetwas verzichten müssten.

Einzig zu klären wäre für mich die Frage, ob die Meilen nach erfolgter Erbschaft dann einmalig 36 Monate gültig sind und danach zwangsweise verfallen, oder ob ich sie mittels meiner eigenen GoldCreditCard wie selbst gesammelte Meilen "ewig" behalten kann? Ist es seitens M&M überhaupt technisch vorgesehen, so eine Unterscheidung zu machen?

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende euch allen!
 
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Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
6.741
4.312
Hamburg
Die Meilen sollten dann 36 Monate gültig sein. Desweiteren gehören Die ja dann dem Erben und waren durch eine Goldkarte des Erben entsprechend geschützt. So mein Verständnis.

-edit- ewig ist ein Teil des Angebots der Goldkarte. Müsste durch Änderung des Angebots / oder AGBs angepasst werden um das auf zu heben.
 
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diddl333

Reguläres Mitglied
20.12.2012
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Ihr Lieben,

an dieser Stelle nochmals danke für eure Antworten.

Der Tod ist inzwischen tatsächlich eingetreten, wenige Wochen nach meinem ursprünglichen Post. Es war sehr friedlich und über weitere Details möchte ich im Moment nicht nachdenken.

Nun schlage ich mich gerade mit M&M herum:
die GoldCreditCard meines Vaters wurde sehr kurzfristig automatisch gekündigt, ohne dass ich bis heute irgendeine schriftliche Information dazu erhalten habe. Es wurde aber bereits im Monat nach seinem Tod keine Grundgebühr mehr abgebucht. Dem Vernehmen nach wird sowas von der Hausbank automatisch und ungefragt an Kreditkartenunternehmen weiter gegeben, zu 100% bestätigen konnten die Mitarbeiter dort mir das aber auch nicht. Dadurch wurden die Meilen im Account meines Vaters auf das Verfallsdatum 31.März 2024 gesetzt.

Ich habe dann vor 6 Wochen über das Kontaktformular meines M&M Accounts eine Anfrage gestellt und die Sterbeurkunde als PDF beigefügt. Daraufhin wurde innerhalb weniger Tage der Meilenpool geschlossen und das Konto meines Vaters gesperrt, so dass die Meilen derzeit komplett außerhalb meines Zugriffs sind.

Bis heute habe ich dazu keine Antwort erhalten. Eine Umbuchung hat bisher ebenfalls nicht stattgefunden.

Vor 2 Wochen, also nach Ablauf von 4 Wochen, habe ich mir dann einmal erlaubt, die Hotline anzurufen.
Die Dame wollte mich erst komplett vertrösten und beschwichtigen, das wäre zwar so wie sie das sehen könnte noch absolut gar nicht bearbeitet worden, aber das würde es ganz gewiss noch und ich sollte mir gar keine Sorgen machen, sowas könnte auch mal 3 bis 6 Monate (!!!!!!!!!!) dauern.
Da ich mich nicht abwimmeln ließ, hat sie dann noch einmal alle Daten aufgenommen und eine eMail für das Backoffice mit Eskalationsstufe fertig gemacht, man würde das dann kurzfristig bearbeiten und sich per eMail bei mir melden.
Das ist nun exakt zwei Wochen her, und es ist noch immer genau gar nichts passiert, keine Meilen und keine Rückmeldung.

What do I do now? Ist das so alles völlig normal und ich muss dem Unternehmen mit der weltbesten IT einfach (viel) mehr Zeit geben, oder sollte ich mich erneut an die Hotline wenden? Oder nochmal schriftlich per Briefpost einfach pauschal alles einreichen?

Kluge Gedanken oder eigene Erfahrungen bei jemandem hier?

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende euch! 🙋‍♂️
 
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Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
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4.312
Hamburg
Ich würde das per Einschreiben schriftlich noch mal machen und eine weitere Frist setzten. So hat man auch noch mal einen Nachweis, falls die Rechtsschutzversicherung in Gebrauch kommen sollte. 3 bis 6 Monate würde ich mir so nicht gefallen lassen. Klar herrscht Personalmangel überall, aber wenn dann am Ende das System sagt alle Punkte sind verfallen, ist das Chaos noch größer. Und so wie ich es verstehe, ist die rechtliche Lage klar?
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
7.005
6.119
Sterbeurkunde ist kein Nachweis der Erbenstellung und daher nicht ausreichend. Erforderlich ist entweder ein eindeutig formuliertes Testament oder ansonsten ein Erbschein.
 
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diddl333

Reguläres Mitglied
20.12.2012
32
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Hallo zusammen,

Ich würde das per Einschreiben schriftlich noch mal machen und eine weitere Frist setzten. So hat man auch noch mal einen Nachweis, falls die Rechtsschutzversicherung in Gebrauch kommen sollte. 3 bis 6 Monate würde ich mir so nicht gefallen lassen. Klar herrscht Personalmangel überall, aber wenn dann am Ende das System sagt alle Punkte sind verfallen, ist das Chaos noch größer. Und so wie ich es verstehe, ist die rechtliche Lage klar?
Genau das sind auch meine Gedanken und Sorgen. Ja. Ich danke dir für deinen Beitrag und habe das als Anlass genommen, den ganzen Sachverhalt zu verschriftlichen und zusammen mit Sterbeurkunde und inzwischen erteiltem Erbschein als Einwurf-Einschreiben an M&M zu senden. Unterschriften wird das Postfach in Frankfurt ja vermutlich nicht leisten 😜
Der Brief liegt hier fertig und wird morgen auf dem Weg zum Bäcker weggebracht (y)


Sterbeurkunde ist kein Nachweis der Erbenstellung und daher nicht ausreichend. Erforderlich ist entweder ein eindeutig formuliertes Testament oder ansonsten ein Erbschein.
Da hast du selbstverständlich absolut Recht, aber das Amtsgericht hat eine ähnliche Bearbeitungszeit wie M&M und der Erbschein lag mir zum Zeitpunkt der erstmaligen Anfrage schlichtweg noch nicht vor. Genau das habe ich in die Anfrage daher aber auch reingeschrieben, mit der Information dass der beantragt ist und bei Bedarf gerne nachgereicht werden kann.

Erwarte ich zu viel, wenn ich voraussetze, dass man mich bei Rückfragen kurzfristig kontaktiert?
Wie gesagt, bisher ist schlicht und einfach gar nichts passiert, außer dass die das Konto gesperrt und aus dem Pool entfernt haben. Irgendwer muss die ursprüngliche Anfrage also zumindest mal gelesen haben...


Ich habe heute, bevor ich mein Schreiben (s.o.) aufgesetzt habe, nochmals mit der Hotline telefoniert. Eine sehr freundliche und leider dennoch nicht hilfreiche Mitarbeiterin hat mir gesagt, dass sie sehen kann, dass sowohl die erste Anfrage als auch die Eskalation für das Backoffice sichtbar vorhanden sind. Leider könnte sie aber nichts weiter über Bearbeitungsstand oder zu erwartende Bearbeitungsdauer sagen, es wäre ihr nur bekannt dass andere Kunden in solchen Fällen ebenfalls monatelang warten und dass das Backoffice, das an einem anderen Ort sitzt und zu dem sie nur per E-Mail Kontakt hat, wohl hoffnungslos überlastet sei und einen enormen Rückstau an Anfragen hätte. Weitere hilfreiche Gedanken oder Lösungsmöglichkeiten hatte sie auch nicht.

Von daher scheint die Idee mit dem Einschreiben wirklich am zielführendsten - dann habe ich wenigstens was in der Hand, falls es tatsächlich zu größeren Problemen kommt. Ob ich die Meilen morgen oder in einem halben Jahr bekomme, ist mir eigentlich herzlich egal. Wichtig ist mir halt nur, dass die tatsächlich überhaupt bei mir ankommen, und das sehe ich momentan noch nicht...
 

diddl333

Reguläres Mitglied
20.12.2012
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Ihr Lieben,

nochmal als kurze Rückmeldung und sicherlich auch als hilfreiche Info, falls jemand mal zukünftig vor demselben Problem steht und über die Suche hier landet:

Heute, nach einer Bearbeitungszeit von ziemlich genau drei Monaten (!) wurden mir die Meilen zeitgleich mit einer kurzen eMail, in der M&M mir herzliches Beileid bekundet, mit dem Betreff "Mileage Transfer" auf mein Konto gutgeschrieben.

Eine Beschleunigung des Vorganges oder das Erlangen irgendwelcher verbindlichen Aussagen über die Hotline war nicht möglich, da die Hotline anscheinend wirklich nicht die Befugnisse hat, diesen konkreten Vorgang zu bearbeiten.

Von daher reicht es wohl wirklich, einmalig per eMail (kommt ja eine Eingangsbestätigung als Nachweis) oder per Einschreiben alle erforderlichen Unterlagen hinzuschicken und dann einfach dem Ganzen seine Zeit zu geben. Die meinen das nicht böse, die können bloß nicht schneller... 🙈

Schönes Wochenende euch und liebe Grüße 🙋‍♂️
 

alohasteffi

Erfahrenes Mitglied
28.07.2010
1.120
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München
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Also in meinem Fall ist Miles and More nicht bereit, mir ohne Erbschein die Meilen zu übertragen. Obwohl ich eine Vorsorgevollmacht habe, die über die Tod hinaus gilt, schalten Sie auch das Konto nicht mehr aktiv. Ohne Erbschein kann ich also die Meilen ( sind ca 78K) in den Wind schreiben.
Da der Erbschein im Falle meines Vaters wesentlich mehr kostet, als die Meilen wert sind (Kosten errechnen sich aus Höhe des Erbes ), kann ich wenig machen, ausser vielleicht einen Anwalt beauftragen.
Das Miles and More Konto meiner vor über 4 Jahren verstorbenen Mutter ist im Übrigen immer noch aktiv, hier hat die DKB ( Sie hatte auch die Miles and More Kreditkarte) den Tod nicht Miles and More mitgeteilt. Ich konnte alle Meilen noch in Ruhe aufbrauchen.