Das dachte ich mir fast. Dann kann ich nur bedingt Tipps geben, da mein Reisestil völlig anders aussieht (fast alles auf eigene Faust, Überland/-seetransport wo möglich, weniger klassische Attraktionen, sondern mehr "Alltag" mit Einheimischen erleben, je nach Reiseziel mit Natur, Urban Exploring und/oder Architektur garniert).
Der Kostenfaktor ist dir bewusst? Im nicht mehr existenten Thornthree-Forum von Lonely Planet hatte mal ein amerikanisches Pärchen ihre Kosten für eine vierwöchige PNG-Reise - alles organisiert (aber ebenfalls ohne Gruppe), mit tauchen, Unterkünfte, Flügen, usw. - mitgeteilt: Ca. 13.000 USD. Über 200 € pro Tag und Person kann gut hinkommen. Wenn man den Sepik mit dazunimmt, wird's noch um einiges mehr.
Fliegen muss man immer über POM, es sei denn, man will in zu irgendwelchen entlegenen Dörfern im Dschungel oder dem Hochland, da gibt's fast ausschließlich Flüge von kirchlichen Organisationen in Propellermaschinen, die starten auch von den regionalen Flughäfen. Tickets dafür sind aber schwierig zu bekommen.
Wie DFW_SEN schon schreibt, ist Südostasien nicht im Entferntesten mit PNG vergleichbar. Madagaskar vielleicht schon eher, das kann ich nicht beurteilen. Ich lese relativ viel und gerne Reiseberichte und Informationen über verschiedenste Orte der Welt - basierend darauf würde ich schätzen, dass die Mehrheit der afrikanischen Länder sicherer und/oder weiter entwickelt sind als PNG.
Gefährlich ist es auf jeden Fall, und das hat mit deinem Auftreten als Tourist wenig zu tun. Mir selbst ist in den knapp zwei Monaten zum Glück nichts widerfahren, aber ich bin zweimal haarscharf daran vorbeigeschlittert: Ich hab' den Überlandbus (in PNG heißen die "PMV", Public Motor Vehicle") von Lae nach Goroka genommen. 2 - 3 Wochen später war ich mit zwei Führern auf dem Weg zum Gipfel des Mt. Wilhelm, und im Gespräch mit einem der beiden kam heraus, dass er vor kurzem die gleiche Strecke gefahren ist. Bewaffneter Raubüberfall auf der Strecke, sie haben seine Schuhe, Portemonnaie und Handy mitgehen lassen. Das Gleiche ist in besagtem Tauchresort, an dem ich schnorcheln war, eine Woche vor meinem Eintreffen dort passiert - nur dass die Typen diesmal mit dem Boot kamen.
Das Risiko ist ggf. etwas geringer, wenn ihr alles organisiert habt, aber es muss einem bewusst sein und man muss es akzeptieren, wenn man dorthin möchte.
Vielleicht waren es auch ein paar mehr als 40, aber die Ausländer sind extrem in der Unterzahl, zumindest beim Festival in Hagen. In Goroka war ich leider nicht.
Der Ostteil von Neubritannien war der beste Teil meiner Reise nach PNG. Rabaul ist ein (für PNG-Verhältnisse) entspannter und nicht ganz so hässlicher Ort, der Vulkan nicht schlecht (kann man in Neuseeland schöner haben). Gibt ein paar schöne Aussichtspunkte über die Stadt, sowie alte in den Stein gehauene Verstecke (u. a. für U-Boote) der Japaner aus dem 2. WK. Interessanterweise war der (lokale) Transport dort günstiger als auf dem "Festland", und die Temperaturen sind deutlich angenehmer. Kimbe (größte Stadt im Westen von Neubritannien) hat einen deutlich schlechteren Eindruck hinterlassen, dort gibt es aber wohl sehr gute Orte zum Tauchen.
Das "must-do" sind die Guineaer selbst. Was Gastfreundlichkeit angeht, können ihnen lediglich die Iraner das Wasser reichen (in Albanien war ich noch nicht, die sollen ähnlich freundlich sein
). Einfach so viele Leute wie möglich in der Öffentlichkeit grüßen, anlächeln, und ggf. das ein oder andere Gespräch führen. Die Herzensgüte der meisten Menschen dort steht im krassen Kontrast zu den kriminellen Elementen. Letztere sind aber häufig auf Drogen- und Alkoholmissbrauch zurückzuführen.
Basierend auf dem was ich gelesen und was mir ein Amerikaner erzählt hat, den ich vom Festival in Mt Hagen kenne, sollte man unbedingt das Sepik Crocodile Festival mitnehmen. Das bereue ich ein wenig nicht gemacht zu haben, denn zeitlich hätte ich es geschafft.
Die "Hagen Show" war auch beeindruckend, ohne Frage. Wenn man jetzt nicht unbedingt mit den tausenden Tänzern usw. Hände schütteln und Fotos machen will, könnte man auch versuchen ein Ticket für Einheimische für sage und schreibe 1 PGK (statt 200 PGK für das Touri-Ticket) zu bekommen. Neben der Arena mit den Tänzergruppen gab's auch eine Bühne, wo lokale Musiker unter dem Gejubel von tausenden Guineaern auftreten - war fast imposanter als die Hauptshow.
Wenn ihr gerne wandert, versuchen, den Gipfel des Mt. Wilhelm vor Sonnenaufgang zu erreichen (gibt ein paar lokale Gasthäuser mit Führern). An einem klaren Morgen kann von dort aus Nord- und Südküste von Neuguinea sehen (ich hatte Wolken nach einem nächtlichen Aufstieg im Regen). Unbedingt ein Zelt für das "Basislager" mitnehmen (kann man ggf. auch mieten), es sei denn, Ratten in einer rudimentären Hütte machen euch nichts aus.
Die Bevölkerung und Kultur von Neuguinea ist unmissverständlich pazifisch - melanesisch, um genau zu sein. Zu Melanesien gehören außerdem noch die Salomonen, Vanuatu, Fidschi, und Neukaledonien. An der Stelle würde ich Vanuatu als Alternative zu PNG empfehlen. Man könnte es als kleinere Version des Landes mit vielen identischen Merkmalen (Kultur, Natur, tauchen, ...), aber ohne die Kriminalitätsprobleme, sehen. Dort gibt es auf den meistbesuchten Inseln leider nur spürbar mehr (Touristen-)Abzocke, die in PNG meiner Erfahrung nach kaum bis gar nicht vorhanden ist.