Pressemeldung: Lufthansa verweigert orthodoxen Juden die Beförderung

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MikeGolf

Erfahrenes Mitglied
15.02.2016
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Nachdem einige Passagiere auf dem Weg von New York nach Frankfurt hartnäckig das Tragen von Masken verweigert haben, wurden alle, die nach orthodoxen Juden aussahen, die Weiterbeförderrung verweigert.
Einerseits ist klar, dass sich alle an die - seitens LH eindeutig kommunizierte - Maskenpflicht halten müssen, andererseits dürfen natürlich Fluggäste nicht allein aufgrund ihrer augenscheinlcihen Zugehörigkeit zu einer Religion von der Beförderung ausgeschlossen werden.
Allerdings wird aus dem Artikel nicht klar, was sich dort wirklich zugetragen hat. Wie konnten die Maskenverweigerer in NYC überhaupt an Bord gelangen? Handelte es sich um eine geschlossene Reisegruppe?
 
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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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oder (klingt natürlich weniger reisserisch) :

Lufthansa verweigert orthodoxen Juden die sich weigern Maske zu tragen die Beförderung

Die Richtigstellung wie bei dem Gil Ofarim Hotel Fall wird dann auf Seite 17 abgehandelt...
Eine umgekehrte Schlagzeile "Lufthansa erlaubt orthodoxen Juden Verstoß gegen für alle anderen geltende Maskenpflicht" hätte es wohl auch nicht ins Forum geschafft.

Zum Thema weigern und orthodoxe Juden... Erfahrung in PHL beim Check-in: ein erkennbar orthodoxer Jude mit Economy Ticket verweigert von einer (offenbar muslemischen) farbigen Dame mit Kopftuch eingecheckt zu werden, und besteht auf den Business Class Schalter mit dem weissen Mann und legt so Minutenlang den kompleten Check-in lahm... Hat die Aiport Security dann vor extreme Herausforderungen gestellt, schließlich wollte man ja keine schlechte Presse... Die haben versucht das Ganze mit sehr viel Fingerspitzengefühl zu lösen. Kombination von zweimal Rassismus ist wirklich tricky, was man macht ist falsch.

Aber einfach ignorieren oder totschweigen ist auch keine Lösung.
 

freddie.frobisher

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23.04.2016
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Das "Problem" ist in diesem Fall wohl die Sippenhaftung. Einige der Reisenden verweigerten die Maske, alle wurden zurückgelassen. In anderen Fällen ist dies allerdings normal, wenn in einer Reisegruppe ein paar Besoffene ungut auffallen bleibt oft die gesamte Gruppe zurück. Und war da nicht erst kürzlich was mit Sportlern, die trotz unterschiedlicher Teams und Länder aussteigen mussten?
 

rorschi

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09.03.2009
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ZRH / MUC / VIE
Mein Zeitungswissen sagt mir, dass 127 Leute zurückgelassen wurden, und sich im LH401 8 Leute nicht an das Deutsche Gesetz hielten. Die anderen 119 haben demzufolge brav ausserhalb der Servicezeiten eine Maske getragen.

Sippenhaft, Rassismus und Antisemitismus nennt sich das, was LH sich hier geleistet hat. Da Lufthansa "sich entschuldigt" (das wäre zudem noch arrogant), gibt es im Vergleich zum Fall Ofarim nicht zwei unterschiedliche Ansichten.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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Das "Problem" ist in diesem Fall wohl die Sippenhaftung. Einige der Reisenden verweigerten die Maske, alle wurden zurückgelassen. In anderen Fällen ist dies allerdings normal, wenn in einer Reisegruppe ein paar Besoffene ungut auffallen bleibt oft die gesamte Gruppe zurück. Und war da nicht erst kürzlich was mit Sportlern, die trotz unterschiedlicher Teams und Länder aussteigen mussten?

Das findet sich schon seit ein paar Tagen im Netz. Hier sind viel mehr Details:


Im Ergebnis war das eine grottenschlechte Handhabung der Situation durch die verantwortlichen Personen bei der LH. Es geht offensichtlich aber nicht nur um Maskentragen, sondern auch um sonstiges Verhalten auf dem Flug, wozu nichts geschrieben wird In o.a. Blog findet sich aber z.B. ein Foto von kollektiven Gebeten vor einem Notausgang mit sieben oder vielleicht acht Personen. Ebenso wie bei anderen Fällen würde ich gerne beide Seiten hören. In dem vorgenannten Block findet sich dann auch folgende Aussage:

David told me that about halfway through the flight, a pilot made an announcement that the flight attendants were frustrated with people blocking the galleys in prayer, and for having to repeat themselves about needing to wear a mask. He warned that people not obeying orders would have a problem with their connecting flight.

Der Antisemitismus-Vorwurf ist aber m.E. nicht richtig. Die Fluggäste sind nach meinem Verständnis nicht wegen ihrer "augenscheinlichen Zugehörigkeit zu einer Religion" ausgeschlossen worden, sondern wegen ihrer "augenscheinlichen Zugehörigkeit zu einer Gruppe, deren Mitglieder während des inbound Fluges sich nicht an Spielregeln gehalten haben".

Ich finde, die Entscheidung der LH ist wie bei allen kollektiven Entscheidungen zu hinterfragen, aber die Frage ist, was hätte man tun sollen? Auf den Inbound nach Frankfurt sah man offenbar Gefahren für die Flugsicherheit. Die verantwortlichen Personen waren aus Sicht der die Entscheidung treffenden Personen nicht zu identifizieren. Was macht man? Man kann man die eigentlichen Problempersonen nicht ausfinden, so kann es aus Gründen der Gefahrenabwehr geboten sein, halt alle augenscheinlich zu der Gruppe der Störer gehörenden Personen erst einmal zurückzuhalten. Die Polizei hätte im Übrigen auch alle vor jedem Weiterflug zeugenschaftlich befragen können zu den Vorfällen an Bord, dann wäre der Weiterflug auch erst einmal vorbei gewesen. Sonst trifft sowas gerne mal englische Fußballfans im Jersey ihrer Mannschaft. Hier hat es leider die Mitglieder einer religiösen Minderheit getroffen.
 
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eldiablo

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15.04.2019
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Europa
Bin nicht rassistisch, jeder ist frei zu glauben was er möchte, aber ich merke immer wieder, dass mit diese Passagieren (Jüdische Orthodoxen) immer wieder Problemen gibt, besonders wenn man über LHR mit einer US Airlines fliegt
Vor Corona musste wir mal 15 Minuten auf das Boarding warten, weil die vor den Flug beten mussten
 
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thbe

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27.06.2013
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Der Kapitän des ankommenden Fluges soll empfohlen haben, die Passagiere nicht weiterfliegen zu lassen, weil sie eine Gefahr für die Flugsicherheit darstellen. Da ging es nicht nur um Masken.

Auf dem Flug soll es zu einer Reihe von falschen Verhalten der Passagiere gekommen sein. Beim Beten wurden Gänge und Notausgänge blockiert etc. Ultra-orthodoxe Juden auf Flügen gehören regelmäßig zu den anstrengenderen Passagieren.

Der Kapitän des Weiterflugs ist der Empfehlung des Kollegen gefolgt und das Boarding verweigert.

Eine LH-Verantwortliche sagte einem Passagier, dass „the Jewish people“ Schuld wären.

So oder so: Kollektivbestrafung geht gar nicht.
 
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rorschi

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09.03.2009
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Auf dem Flug soll es zu einer Reihe von falschen Verhalten der Passagiere gekommen sein. Beim Beten wurden Gänge und Notausgänge blockiert etc.

Wenn es wirklich so schlimm gewesen war, hat man doch die Handhabe einer "gelben oder roten Karte" und die Möglichkeit, die unruly passengers zu identifizieren?
 
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thbe

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27.06.2013
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Wenn es wirklich so schlimm gewesen war, hat man doch die Handhabe einer "gelben oder roten Karte" und die Möglichkeit, die unruly passengers zu identifizieren?
Das ist offensichtlich einiges falsch gelaufen.

Aufgrund der Antisemitismus-Keule geht es da seitens der LH nicht mehr um Aufklärung, sondern um Schadensbegrenzung.
 

Anonyma

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16.05.2011
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BRU
Wenn es wirklich so schlimm gewesen war, hat man doch die Handhabe einer "gelben oder roten Karte" und die Möglichkeit, die unruly passengers zu identifizieren?
Genau das frage ich mich auch: Egal, ob das jetzt die Maskenverweigerung oder sonstiges Verhalten gegen die Vorschriften war - man hätte die konkreten Personen identifizieren müssen. Und nicht eine ganze Gruppe ausschließen.
 

freddie.frobisher

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23.04.2016
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Mit derartigen Fluggästen haben Crew und Airline immer verloren, egal wie sie reagieren. Entweder misst man auf Kosten von Sicherheit und Gerechtigkeit mit zweierlei Maß, oder man greift durch und wird mit der Diskriminierungskeule erschlagen.
Genau das frage ich mich auch: Egal, ob das jetzt die Maskenverweigerung oder sonstiges Verhalten gegen die Vorschriften war - man hätte die konkreten Personen identifizieren müssen. Und nicht eine ganze Gruppe ausschließen.
Inhaltlich 100% d'accord, nur wie? Die Verdächtigen Unruhestifter trugen schwarze Kleidung, einen schwarzen Hut und einen Vollbart. Mit der Personenbeschreibung wirst du nicht weit kommen.
 

Flying Lawyer

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09.03.2009
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Wenn es wirklich so schlimm gewesen war, hat man doch die Handhabe einer "gelben oder roten Karte" und die Möglichkeit, die unruly passengers zu identifizieren?

Und das Resultat wäre dann eine Berichterstattung wie diese gewesen:


Die Frage ist, wie groß die Gruppe der unruly passengers wirklich war. Quellen führen an, dass auf dem Flug "somewhere between 135-170 Jews were on the flights in total" waren. Ich will nicht spekulieren, aber hier geht es sicher nicht nur um Masken.
 

wasserkraft

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
1.169
208
STR
Das "Problem" ist in diesem Fall wohl die Sippenhaftung. Einige der Reisenden verweigerten die Maske, alle wurden zurückgelassen. In anderen Fällen ist dies allerdings normal, wenn in einer Reisegruppe ein paar Besoffene ungut auffallen bleibt oft die gesamte Gruppe zurück. Und war da nicht erst kürzlich was mit Sportlern, die trotz unterschiedlicher Teams und Länder aussteigen mussten?
https://aviation.direct/air-canada-schmiss-eishockey-teams-von-tschechien-und-russland-hochkant-raus
https://www.aerotelegraph.com/hocke...lug-von-air-canada-nach-frankfurt-fuer-aerger
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.201
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Das "Problem" ist in diesem Fall wohl die Sippenhaftung.
Schon mal nach Israel eingereist?
Da werden auch 80 Millionen Deutsche für die vielleicht noch 1000 existierenden NS Verbrecher in Sippenhaft genommen.
Und auf U.S. Flügen waren auch jahrelang bestimmte Nationalitäten ("Schurkenstaaten") pauschal geblockt.

Sicher nicht korrekt, aber weltweit übliches Vorgehen.

Und ja, falsches Verhalten wird nicht dadurch richtig, das andere es auch machen. Aber man muss immer das ganze Bild betrachten.

Es gehören fast immer (mindestens) zwei dazu.
Exakt.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
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Immer mehr Airlines schaffen die Maskenpflicht ab, Masken spielen im Alltag kaum mehr eine Rolle. Evtl. sollte man da ansetzen als mal wieder bei der Religion?
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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Immer mehr Airlines schaffen die Maskenpflicht ab, Masken spielen im Alltag kaum mehr eine Rolle. Evtl. sollte man da ansetzen als mal wieder bei der Religion?

Dein Wunsch sei mir Befehl. Ich hab das gerade mit meiner Freundin Uschi geklärt. Steht schon in der Tagesschau:

 

Flottenchef

Reguläres Mitglied
18.07.2019
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83
MUC
Hab mich schon gefragt, wann dieser Beitrag hier auftaucht, ihr habt euch damit erstaunlich viel Zeit gelassen :D
Egal aus welchem Blickwinkel man das betrachten mag und das wurde hier ja auch schon thematisiert, es ist ne Menge falsch gelaufen, damit meine ich ausdrücklich beide Seiten.
Als erstes hätte ich dem Typen mit dem Handy im ersten Clip selbiges aus der Hand geschlagen, der da 4:25 Minuten erst nur stumm das Teil hochhält und dann aus der zweiten Reihe ständig ähnlich lautende Fragen skandiert, ohne selbst am Schalter betroffen zu sein oder gar versteht, was dort gesprochen wird.
Als dann der Tumult losbricht nach der hier kaum zu verstehenden Ansage am Counter, hätte ich den Mob sofort auflösen lassen, probt mal in TLV am El Al Schalter so einen Stunt, da fackeln die nicht lange und obwohl Juden selbst Antisemiten sind und das auch ausleben, dürfen wir Deutsche natürlich noch ein paar Jahrhunderte die Erbschuld weiter tragen.
Im zweiten Clip, wo dann plötzlich einer aus der Reihe "Nazi" gegen die Polizei ruft ist klar, das sowas auch bei uns nicht ungestraft durchgehen darf, leider werden sie der Person nicht habhaft, wobei interessant gewesen wäre, wie der Rest darauf reagiert hätte.
Die bewaffnete Polizei als bedrohlich ob der Waffen darzustellen entbehrt für mich jeder Grundlage, die Polizei ist immer bewaffnet, an der Haltung des Polizisten mit der MP ist nichts auszusetzen, die waren vorbildlich gelassen, zumindest äußerlich.
Für mich ist das im Fazit mal wieder eine Meldung, die es ohne Smartphones und (a)soziale Medien nicht geschafft hätte erwähnt zu werden und in ein paar Tagen redet da keiner mehr drüber. Weder wurde hier diskriminiert, noch Sippenhaft verhängt, eine totale Überziehung der Tatsachen, aber hey, ohne das wäre es wohl auch am Ende des Tages nicht bei VFT angekommen.
Quelle: https://liveandletsfly.com/lufthansa-jewish-discrimination/
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.253
Ich stelle mir gerade vor, wie ich selbst müde bei einem USA-D Nachtflug ein paar Stündchen schlafen möchte, und 170 strenggläubige (vollkommen egal welcher Richtung) lautstark für Chaos an Bord sorgen und Gänge, Galleys und Notausgänge kapern.

Ob ich da noch so arrogant von Sippenhaft und Antisemitismus sprechen würde, wie manch einer hier im Forum?

Und die Verquickung mit der verhassten Maskenpflicht á la Beitrag #17 lässt auch nicht lange auf sich warten, womit nun ein Großteil der querdenkenden Verstrahlten wieder zusammengefunden haben.