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Tag 1: Anreise nach Kopenhagen
Nach etwas längerer Abstinenz war es wieder soweit, Familie Monty macht Urlaub. Als Zeitraum war die Osterwoche auserkoren, nur das Reiseziel als solches bedurfte noch ein wenig räumlicher Planung. Gedanklich die üblichen Randbedingungen abhakend, hatten wir vieles im Sinn, jedoch nicht Regen und Kälte. Aber die Färöer sollen wunderschön sein – heisst es. Zumindest tut es das geschriebene Wort diverser Reiseberichte so kund. Ausserdem gibt es bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Flüge, Hotels und Mietwagen waren kurzerhand gebucht; auf dem Hinweg verbunden mit einer zusätzlichen Nacht in Kopenhagen, um auch diese Eindrücke dänischer Kultur und Kulinarik mitzunehmen. Damit stand das (für die sonstigen Verhältnisse vergleichsweise langweilige) Routing fest: ZRH-CPH-FAE-CPH-ZRH. Jetzt mussten nur noch die Tage länger werden und der erste Frühlingsvollmond näher rücken...
Bevor die geneigte Leserin beim Studium der vorliegenden Lektüre nun glaubt, einem Déjà-vu zu erliegen, so sei ihr gesagt: Ja, wir sind das, die [Verrückten; Anm. d. Red.] mit den vielen Kindern. Und während sieben Lockdowns und fünf Freedom Days kam sogar noch eines dazu. Genau genommen war Flocki schon immer da, nur fristete er bisher ein eher unbeachtetes Dasein auf dem Bücherregal, bis er Weihnachten schliesslich erhört und aus seiner Trostlosigkeit erlöst wurde. Der Reisekader hatte sich schnell zusammengefunden – gefühlt werden das jedes Mal mehr – und für das obligatorische Gruppenfoto postiert (Flocki ist der grosse Pinguin zwischen Smiley und Monty). Pünktlich brachte uns die SBB von Chur zum Flughafen, wo wir von Swiss zu einem kleinen Frühstück im Wartebereich A eingeladen wurden. Für die Kinder gabs Schaumwein, für mich Latte Macchiato und Orangensaft. Frontenklärung. Der Flug selbst war relativ unspektakulär, wirkte aber trotzdem irgendwie fremd, denn das lang antrainierte Aufsetzen eines Mund-Nasen-Schutzes war inzwischen obsolet.
Landung in CPH, Koffer, Zoll, Hotel. Wehmütig fällt mein Blick auf das Clarion. Ach, was waren das für wunderbare Zeiten, als du noch mit Paris Hilton liiert warst. Und nun? Nun laufen wir daran vorbei mit dem Ziel Comfort Hotel. Nicht das dieses Etablissement besser wäre, aber für die eine Nacht nicht ganz so unverschämt (über)teuer(t) wie seine Nachbarin. Check-in erfolgt am eigens dafür bereit gestellten iPad, während mich die Dame vom Front Desk genau beobachtet, ob ich auch alles richtig mache – und das ist wichtig, da mir unlängst in einem Vortag über Mensch-Computer-Interaktion mitgeteilt wurde, dass Personen über 40 zu den Digitial Immigrants gehören. Herrje, ich schweife ab. Nachdem wir uns der Koffer entledigt haben, fährt uns die M2 führerlos von Lufthavnen nach Kongens Nytorv. Vom ‚Königsmarkt‘, dem grössten Platz der Kopenhagener Innenstadt, treibt uns der Trubel – wohl eher der Waffelgeruch – zum Nyhavn, dem 1673 fertiggestellten Kanal mit seinen bunten Häusern und zahlreichen Restaurants. Die Kinder möchten Softeis; zugegeben, ich auch.
Weiter geht es über die Holbergsgade und den Holmens Kanal bis zum Schloss Christiansborg. Dort befindet sich auch die Börse Kopenhagens. Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Gebäude wurde im Auftrag von König Christian IV. errichtet. Am auffälligsten ist der markante Turm, bei dem sich vier Drachenschwänze spiralförmig nach oben winden. Gegenüber vom Schloss liegt die Holmens Kirke. Ursprünglich als Ankerschmiede gebaut, wurde das Gebäude später zur Kirche umgewandelt und 1641 zu einem kreuzförmigen Grundriss erweitert. Wir statten dem königlichen Bibliotheksgarten noch einen kurzen Besuch ab, der mit der Nationalbibliothek Dänemarks eine der grössten Bibliotheken weltweit beheimatet. Auch wenn ich mir das Gebäude gerne von innen angesehen hätte, so verweilen wir nicht länger an diesem malerischen Ort und machen uns wieder auf den Weg. Denn unser Ziel liegt gut drei Kilometer nördlich.
Vorbei an der Frederiks Kirke und der alten Zitadelle führt uns unser Weg zum Hafenviertel Nordre Toldbod. Dort fällt und sofort das Kunstwerk ‚ZinkGlobal: The key to the future‘ von Kim Michael ins Auge; eine Skulptur aus Altmetall, die zum Nachdenken anregen soll. Auf der gegenüberliegenden Hafenseite befindet sich das barocke Gebäude des ehemaligen Wachhauses, das von der Fregatte F352 Peder Skram flankiert wird. Heute dient sie als Museumsschiff und ist den Digital Immigrants vielleicht noch vom Raketenzwischenfall aus dem Jahr 1982 bekannt, bei dem eine versehentlich abgeschossene Harpoon-Rakete vier Wochenendhäuser in Lumsås auf Seeland zerstörte sowie über 100 weitere Häuser beschädigte. Der Weg führt uns weiter und schliesslich erreichen wir Den Lille Havfrue – die kleine Meerjungfrau. Gewissermassen ein Pflichttermin. Selfies, die Kinder wollen Selfies. Dafür ist bei dem herrlichen Wetter aber zu viel los hier und so verbleiben sie im Rucksack.
Eine Bank mahnt uns vor dem Klimawandel und soll verdeutlichen, wo das Wasser in ein paar Jahren stehen könnte. Nachdem auch dieses – wenngleich düstere – Zukunftsszenario digital festgehalten wurde, machen wir uns langsam auf den Rückweg. Natürlich darf ein Stop bei Schloss Amalienborg nicht fehlen, ein aus vier Palais bestehendes Ensemble, das Königin Margrethe II. als Stadtresidenz dient. Auf dem achteckigen Platz laufen die Wachen stoisch Runde für Runde und lassen sich auch durch Touristen nicht aus der Ruhe bringen. Tempus fugit; es ist bereits Abend und das Frühstück schon lange verdaut. Wir lassen uns in einem der Restaurants am Nyhavn nieder – draussen. Trotz des schönen Wetters ist es bitterkalt, Abhilfe schaffen Heizstrahler und Decken. Für Knutschi gibt es Fischsuppe, für mich gebratenen Lachs. Mit einem letzten Foto der Dämmerstimmung verschluckt uns die M2 und bringt uns zurück zum Hotel.
Der Zwischenstop in Kopenhagen war eine perfekte Einstimmung für unseren Urlaub. Morgen geht es dann um 11:00 Uhr mit der SAS weiter. Müde sinken wir ins Bettchen und machen es den Kindern gleich. Gute Nacht.
Nach etwas längerer Abstinenz war es wieder soweit, Familie Monty macht Urlaub. Als Zeitraum war die Osterwoche auserkoren, nur das Reiseziel als solches bedurfte noch ein wenig räumlicher Planung. Gedanklich die üblichen Randbedingungen abhakend, hatten wir vieles im Sinn, jedoch nicht Regen und Kälte. Aber die Färöer sollen wunderschön sein – heisst es. Zumindest tut es das geschriebene Wort diverser Reiseberichte so kund. Ausserdem gibt es bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Flüge, Hotels und Mietwagen waren kurzerhand gebucht; auf dem Hinweg verbunden mit einer zusätzlichen Nacht in Kopenhagen, um auch diese Eindrücke dänischer Kultur und Kulinarik mitzunehmen. Damit stand das (für die sonstigen Verhältnisse vergleichsweise langweilige) Routing fest: ZRH-CPH-FAE-CPH-ZRH. Jetzt mussten nur noch die Tage länger werden und der erste Frühlingsvollmond näher rücken...
Bevor die geneigte Leserin beim Studium der vorliegenden Lektüre nun glaubt, einem Déjà-vu zu erliegen, so sei ihr gesagt: Ja, wir sind das, die [Verrückten; Anm. d. Red.] mit den vielen Kindern. Und während sieben Lockdowns und fünf Freedom Days kam sogar noch eines dazu. Genau genommen war Flocki schon immer da, nur fristete er bisher ein eher unbeachtetes Dasein auf dem Bücherregal, bis er Weihnachten schliesslich erhört und aus seiner Trostlosigkeit erlöst wurde. Der Reisekader hatte sich schnell zusammengefunden – gefühlt werden das jedes Mal mehr – und für das obligatorische Gruppenfoto postiert (Flocki ist der grosse Pinguin zwischen Smiley und Monty). Pünktlich brachte uns die SBB von Chur zum Flughafen, wo wir von Swiss zu einem kleinen Frühstück im Wartebereich A eingeladen wurden. Für die Kinder gabs Schaumwein, für mich Latte Macchiato und Orangensaft. Frontenklärung. Der Flug selbst war relativ unspektakulär, wirkte aber trotzdem irgendwie fremd, denn das lang antrainierte Aufsetzen eines Mund-Nasen-Schutzes war inzwischen obsolet.
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Landung in CPH, Koffer, Zoll, Hotel. Wehmütig fällt mein Blick auf das Clarion. Ach, was waren das für wunderbare Zeiten, als du noch mit Paris Hilton liiert warst. Und nun? Nun laufen wir daran vorbei mit dem Ziel Comfort Hotel. Nicht das dieses Etablissement besser wäre, aber für die eine Nacht nicht ganz so unverschämt (über)teuer(t) wie seine Nachbarin. Check-in erfolgt am eigens dafür bereit gestellten iPad, während mich die Dame vom Front Desk genau beobachtet, ob ich auch alles richtig mache – und das ist wichtig, da mir unlängst in einem Vortag über Mensch-Computer-Interaktion mitgeteilt wurde, dass Personen über 40 zu den Digitial Immigrants gehören. Herrje, ich schweife ab. Nachdem wir uns der Koffer entledigt haben, fährt uns die M2 führerlos von Lufthavnen nach Kongens Nytorv. Vom ‚Königsmarkt‘, dem grössten Platz der Kopenhagener Innenstadt, treibt uns der Trubel – wohl eher der Waffelgeruch – zum Nyhavn, dem 1673 fertiggestellten Kanal mit seinen bunten Häusern und zahlreichen Restaurants. Die Kinder möchten Softeis; zugegeben, ich auch.
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Weiter geht es über die Holbergsgade und den Holmens Kanal bis zum Schloss Christiansborg. Dort befindet sich auch die Börse Kopenhagens. Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Gebäude wurde im Auftrag von König Christian IV. errichtet. Am auffälligsten ist der markante Turm, bei dem sich vier Drachenschwänze spiralförmig nach oben winden. Gegenüber vom Schloss liegt die Holmens Kirke. Ursprünglich als Ankerschmiede gebaut, wurde das Gebäude später zur Kirche umgewandelt und 1641 zu einem kreuzförmigen Grundriss erweitert. Wir statten dem königlichen Bibliotheksgarten noch einen kurzen Besuch ab, der mit der Nationalbibliothek Dänemarks eine der grössten Bibliotheken weltweit beheimatet. Auch wenn ich mir das Gebäude gerne von innen angesehen hätte, so verweilen wir nicht länger an diesem malerischen Ort und machen uns wieder auf den Weg. Denn unser Ziel liegt gut drei Kilometer nördlich.
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Vorbei an der Frederiks Kirke und der alten Zitadelle führt uns unser Weg zum Hafenviertel Nordre Toldbod. Dort fällt und sofort das Kunstwerk ‚ZinkGlobal: The key to the future‘ von Kim Michael ins Auge; eine Skulptur aus Altmetall, die zum Nachdenken anregen soll. Auf der gegenüberliegenden Hafenseite befindet sich das barocke Gebäude des ehemaligen Wachhauses, das von der Fregatte F352 Peder Skram flankiert wird. Heute dient sie als Museumsschiff und ist den Digital Immigrants vielleicht noch vom Raketenzwischenfall aus dem Jahr 1982 bekannt, bei dem eine versehentlich abgeschossene Harpoon-Rakete vier Wochenendhäuser in Lumsås auf Seeland zerstörte sowie über 100 weitere Häuser beschädigte. Der Weg führt uns weiter und schliesslich erreichen wir Den Lille Havfrue – die kleine Meerjungfrau. Gewissermassen ein Pflichttermin. Selfies, die Kinder wollen Selfies. Dafür ist bei dem herrlichen Wetter aber zu viel los hier und so verbleiben sie im Rucksack.
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Eine Bank mahnt uns vor dem Klimawandel und soll verdeutlichen, wo das Wasser in ein paar Jahren stehen könnte. Nachdem auch dieses – wenngleich düstere – Zukunftsszenario digital festgehalten wurde, machen wir uns langsam auf den Rückweg. Natürlich darf ein Stop bei Schloss Amalienborg nicht fehlen, ein aus vier Palais bestehendes Ensemble, das Königin Margrethe II. als Stadtresidenz dient. Auf dem achteckigen Platz laufen die Wachen stoisch Runde für Runde und lassen sich auch durch Touristen nicht aus der Ruhe bringen. Tempus fugit; es ist bereits Abend und das Frühstück schon lange verdaut. Wir lassen uns in einem der Restaurants am Nyhavn nieder – draussen. Trotz des schönen Wetters ist es bitterkalt, Abhilfe schaffen Heizstrahler und Decken. Für Knutschi gibt es Fischsuppe, für mich gebratenen Lachs. Mit einem letzten Foto der Dämmerstimmung verschluckt uns die M2 und bringt uns zurück zum Hotel.
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Der Zwischenstop in Kopenhagen war eine perfekte Einstimmung für unseren Urlaub. Morgen geht es dann um 11:00 Uhr mit der SAS weiter. Müde sinken wir ins Bettchen und machen es den Kindern gleich. Gute Nacht.