Reisebericht: 3 Wochen USA - Nevada, Arizona, Utah, Colorado, New Mexico, Kalifornien

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Xero

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Reisebericht: Drei Wochen USA - Nevada, Arizona, Utah, Colorado, New Mexico, Kalifornien

Reisezeit: 23.12.2022 - 21.01.2023

Flugverbindungen: BER-FRA-IAH-LAS-DEN-FRA-BER


DatumStreckeAirlineFlugzeugKlasse
23.12.2022BER-FRA (LH189)LufthansaAirbus A321Economy
02.01.2023FRA-IAH (LH440)LufthansaAirbus A330-300Business
02.01.2023IAH-LAS (UA2140)UnitedAirbus A320First
20.01.2023LAS-DEN (UA2329)UnitedBoeing 737 MAX 9First
20.01.2023DEN-FRA (UA182)UnitedBoeing 787-9Business
21.01.2023FRA-BER (LH182)LufthansaAirbus A320Business

Nachdem ich das letzte Jahr mit einem sechswöchigen Aufenthalt in den USA abschließen durfte, war es dieses Jahr im Januar mal wieder an der Zeit, eine längere USA-Reise anzutreten, die für mich erneut eine Art "Detox" für einen frischen Start in das neue Jahr darstellte. 2022 war ich bei insgesamt vier weiteren Reisen zwar noch in Florida, Texas, Kalifornien, Hawaii und noch einmal Kalifornien unterwegs, würdig für einen Reisebericht fand ich aber vor allem den letzten Ausflug, weil er für mich mit viel Neuem verbunden war, das ich gerne mit der Community und als potenziellen Anreiz für die eigene Reiseplanung teilen möchte. Hintergrund ist, dass ich nach längerer Zeit mal wieder "Neuland" durch für mich neue Regionen in den USA betreten durfte, nachdem alle anderen Reisen lediglich zu bekannten, aber dadurch natürlich nicht weniger interessanten Zielen führten.

Der dreiwöchigen Reise ging ein Familienbesuch im Raum Frankfurt einher, weshalb dieser Flug der Vollständigkeit halber oben ebenfalls aufgeführt wird.
Zudem beschränkte sich die erste Woche in den USA auf Las Vegas, wo ich aufgrund einer Geschäftsreise (CES) vor Ort war. Der eigentlich Urlaub ging am 6. Januar los.

Die Flüge

Reisetechnisch war diesmal aufgrund der Verbindungen leider kein interkontinentaler First-Class-Flug möglich, LH Business auf dem Hinweg war aber dennoch angenehm.
Mein Sitzplatz war 1K im A330-300, der Service war gut, aber nicht überragend, und das Hard Product bekanntermaßen in die Jahre gekommen, aber in Ordnung.

Interessanter war für mich eher auf dem Rückweg die Premiere sowohl im Dreamliner als auch in United Polaris. Obwohl ich mich durchaus als Vielflieger bezeichne, hatte ich für aufgrund meines bisherigen LH-Gruppe-Fokus noch keine Gelegenheit dazu. Und was soll ich sagen: Hard Product der LH meilenweit überlegen, der Service nett, aber ebenso nicht außergewöhnlich. Auf 9A in der 787-9 habe ich aber sehr gut geschlafen, hätte mir aber eine etwas ruhigere Galley gewünscht. Der Sitzplatz war zum Zeitpunkt der Buchung allerdings der letzte Einzelplatz außen mit Ausrichtung zum Fenster statt Gang. Auf DEN-FRA gab es leider noch nicht den traditionellen "Ice Cream Sundae Cart", den United ja jüngst ab SFO zurückgebracht hat. Es gab auch keinen Welcome Drink und das Essen wurde in einem Rutsch alles auf einem Tablett serviert. In diesen Punkten muss ich sagen, dass LH doch etwas mehr abliefert, wenngleich ich die Sitzkonfiguration von United eindeutig der von Lufthansa vorziehe. Jetzt aber zum eigentlichen Aufenthalt.

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Startpunkt war Las Vegas, wo ich nach dem Check-out aus dem NoMad Hotel mit dem Deuce, also per Bus, zum Mietwagencenter gefahren bin.
Dort hatte ich bei Sixt einen BMW X7 reserviert, letztlich wurde es mangels Auswahl aber ein 840i, der durch das zwangsweise Upgrade glücklicherweise nich mehr mit einem Meilenlimit von 2450 Meilen versehen war. Sehr gut, denn zum Ende des Roadtrips kam ich auf knapp 3000 Meilen. Den SUV hatte ich ursprünglich geblockt, weil ich mit mindestens einer Straße geplant hatte (mehr dazu später), die nicht asphaltiert war und über Schotter und tiefere Schlaglöcher führte. Der 8er meisterte diese Aufgabe letztlich aber ebenso.

Neuland war die Reise deshalb für mich, weil ich mit Ausnahme des Grand Canyon bislang noch nicht die Möglichkeit hatte, von Las Vegas aus weiter Richtung Osten zu fahren. Kalifornien und Umgebung habe ich gefühlt schon dreimal durchgespielt, sodass jetzt endlich mal etwas für mich komplett Neues anstand.

Grob zusammengefasst hatte die Reise folgende Zwischenstopps jeweils mit Ausflügen in die Umgebung: Las Vegas, Nevada -> Page, Arizona -> Kayenta, Arizona -> Gallup, New Mexico -> Willcox, Arizona -> Mesa, Arizona -> Yuma, Arizona -> Yucca Valley, Kalifornien -> Las Vegas, Nevada.
An dieser Stelle sei dann erwähnt, dass ich mich zwar in Utah und Colorado aufgehalten, dort aber nicht übernachtet habe.

Page, Arizona

Das knapp 7.400 Einwohner zählende Page war Ausgangspunkt für Besuche des Horseshoe Bend, Marble Canyon und Lower Antelope Canyon.
Empfehlenswertes und vergleichsweise günstiges Hotel ist an dieser Stelle das Country Inn & Suites by Radisson.

Horseshoe Bend und Marble Canyon

Horseshoe Bend, die berühmte Kurve des Colorado River, war im Januar kaum besucht, sodass in beinahe aller Ruhe der fantastischen Ausblick zu genießen war. Wenn man sich vom eigentlichen Hotspot entfernt, kann man vor allem weiter im Norden einige schöne Felsen hochklettern und hat die Szenerie dann praktisch für sich allein. Weil man sich auf Indianergebiet befindet, kommt man mit der Jahreskarte für die US-Nationalparks nicht weit, sodass 10 USD Parkgebühr fällig wurden, was aber vertretbar war.

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Von dort aus ging es dann zunächst wieder gen Norden zum Glen Canyon Dam respektive Lake Powell. Im Gegensatz zum Hoover Dam kann man diesen nicht betreten, aber der Ausblick ließ sich vom benchbarten Besucherzentrum aus genießen. Auch hier war natürlich der niedrige Wasserspiegel ziemlich erschreckend. Im Besucherzentrum bekommt man anhand von Modellen einleuchtend erklärt, dass nicht mehr viel Puffer besteht, um überhaupt noch Elektrizität mit dem Damm zu generieren.

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Über die 89 nach Süden und 89A ab Bitter Springs wieder Richtung Norden ging es dann in den Marble Canyon oder besser gesagt zur Historic Navajo Bridge, wo man sich nicht nur auf einer 1929 eröffneten Brücke mitten über dem Colorado River befindet, sondern auch mehrere Kondore beobachten kann, die dort ihr Zuhause haben. Von dort aus ging es die Lees Ferry Road runter zu Lees Ferry, um den Colorado River erstmals aus nächster Nähe zu betrachten sowie Hände und Füße ins eiskalte Wasser zu tauchen. Am Paria Beach kann man schön beobachten, wie der Paria River in den Colorado River fließt, sein Sediement mitbringt und dort entsprechend den Fluss verfärbt.

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Lower Antelope Canyon

Tag zwei war ein Besuch des Lower Antelope Canyon angesetzt, nachdem ich mir zunächst nicht sicher war, welchen Bereich des Antelope Canyon ich besuchen sollte. Der Upper Antelope Canyon ist meinem Verständnis nach eher Tourimagnet und kürzer, beim Lower Antelope Canyon hat man zudem mehr Abenteuer, da man erst mehrere steile Treppen/Leitern runterklettern muss, bevor man sich mit einem Führer durch den Canyon schlängelt. Ich war zum Glück in einer winzigen Dreiergruppe mit zwei Schweizern und nicht in der großen Asiatengruppe (nichts gegen Asiaten!), die ein paar Minuten vor uns los ist. So war die Führung einfach viel privater, ruhiger und man hatte mehr Zeit für Fotos. Zur Winterzeit ist das Licht morgens am besten, zur Sommerzeit empfiehlt sich hingegen die Mittagszeit, um das "Leuchten" durch die Canyon-Schluchten zu erhalten.

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Den Antelope Canyon muss man aufgrund der Lage zwangsweise mit einem indianischen Führer durchlaufen und auch eine Reservierung ist immer empfehlenswert, wobei man in der Offseason Glück haben und einfach so an einer Führung teilnehmen kann. Ich habe für die Führung insgesamt knapp 70 USD bei Dixie's Lower Antelope Canyon Tours gezahlt.

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Kayenta, Arizona

Am Nachmittag ging es dann über Tuba City in Richtung Kayenta, wo für eine Nacht das Hampton Inn Kayenta mein Zuhause war, um am nächsten Tag in Richtung Monument Valley zu starten. Bei den Fahrstrecken habe ich selten die direkte Route gewählt, sondern häufig Nebenrouten genommen, um mehr vom Roadtrip zu haben.

Monument Valley

Wer sich einmal wie im Western fühlen will, sollte das Monument Valley besucht haben. Die Hochebene auf dem Colorado-Plateau ist bekannt für ihre Felstürme und -nadeln, die sogenannten Buttes. Auf dem Weg zum Besucherzentrum fährt man kurz durch Utah und muss dann zwangsweise Eintritt zahlen, der bei 8 USD lag. Nach einem kurzen Besuch der Terrasse mit Blick in das Tal war das eigentliche Ziel aber der Scenic Drive, eine 27 km lange Rundfahrt, die sich am Camel Butte Point in einer Einbahnstraße teilt, die Richtung Süden und dann gegen den Uhrzeigersinn durch das Tal führt. Der Scenic Drive war Grund für die eigentlich geplante Wahl eines SUV, denn die Straße ist nicht asphaltiert und teilweise muss man eine ziemlich grobe Schotterpiste oder tiefe Schlaglöcher durch- respektive umfahren. Als ich da war, war es aber weitgehend trocken, sodass auch das normale Auto keine Probleme mit der Strecke hatte, sofern man sich nicht total dämlich anstellt und das Ganze vorsichtig angeht.

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Über die 163, 191, 162, 41 und 160 und somit noch einmal durch Utah und kurz Colorado ging es noch am selben Tag zum Four Corners Monument, denn wann kann man schon mal behaupten, in vier Staaten gleichzeitig gestanden zu haben. Ehrlich gesagt war die Location aber enttäuschend, denn auch hier befindet man sich auf Indianergebiet und muss 8 USD Eintritt für einen nicht asphaltierten, unebenen Parkplatz zahlen, um dann für ein paar Minuten in diesem Konsumtempel zu stehen. Rund um das Monument befinden sich zahlreiche Verkaufsbuden, in denen Indianer nutzlosen Tourikrimskrams verkaufen. Letztlich steht man kurz auf dem zentralen Spot, wo vier Staaten aufeinandertreffen, macht eine Handvoll Fotos und zieht dann direkt weiter, weil es da weit und breit nichts anderes gibt. Einen Haken kann ich damit dran machen, empfehlen kann ich die Ecke aber nicht wirklich.

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Gallup, New Mexico

Als Hotel hatte ich das La Quinta Inn & Suites by Wyndham Gallup gewählt, das ich für einen kurzen Aufenthalt empfehlen kann. Ich war nur eine Nacht dort, um am Folgetag durch die Berge in Richtung Willcox, Arizona zu fahren. Über Springerville ging es auf den Coronado Trail (191), der sich kurvenreich durch den Apache National Forest schlängelt und vor allem mit einem Auto wie dem 840i sehr viel Spaß gemacht hat und immer wieder Stellen zum Anhalten mit tollem Ausblick und sehr viel "unberührter" Natur bietet. Die Straße wird selbst im Winter geräumt, sodass man im Regelfall keine Winterreifen oder Schneeketten benötigt.

The Morenci Mine

Bevor man in Three Way ankommt, durchfährt man The Morenci Mine, eine der größten Kupferreserven der USA, wo fleißig gesprengt und abgebaut wird. Die Mine hatte ich nicht bewusst als Ziel gewählt, umso überraschter war ich beim Erblicken des gigantischen Abbaugiebts. Dabei gab es sogar einen Parkplatz für Besucher, von dem aus man das ganze Geschehen und zum Beispiel die riesigen Trucks beobachten kann, die sich wie an der Perlenkette aufgereiht durch das Gelände kämpfen. Sollte man sich in der Gegend befinden, ist die Mine definitiv einen Besuch wert, allein schon, um sich die riesigen Ausmaße einmal vor Augen zu halten.

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Auf Morenci folgt Clifton, eine urige Kleinstadt, wo ich zufällig das 1911 erbaute County Court House entdeckt habe.
 
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Willcox, Arizona

Nächster Halt war in Willcox, genauer gesagt im Arizona Sunset Inn & Suites, einem Motel-Geheimtipp und Highlight der Reise. Sehr saubere Zimmer, relativ schön angelegt und kostenloses Frühstück. Mit Katy’s Ricos Hot Dogs gibt es in Laufnähe einen sehr guten Foodtruck für mexikanische Speisen (nicht nur Hot Dogs). Willcox war nur ein kurzer Zwischenstopp auf meinem Weg nach Mesa, Arizona, wo ich mir mit drei Nächten in einem Airbnb einen längeren Aufenthalt für ein paar ruhige Tage gegönnt habe.

Mesa, Arizona

Die Stadt zwischen Phoenix und Chandler hatte ich primär gewählt, weil mein innerer Techniknerd mal mit den autonomen Robotaxis von Waymo fahren wollte. Waymo gehört wie Google zum Alphabet-Unternehmen und bietet dort autonome Level-4-Robotaxis an, die ganz ohne Fahrer durch das Stadtgebiet fahren. Ähnlich wie Uber oder Lyft kann man sich per App ein Auto bestellen, das hier aber fahrerlos navigiert. Man nimmt hinten Platz, während das Auto sehr souverän autonom zum Ziel fährt. Für rund 3 km bezahl man rund 6 USD, die Preise sind also mit den anderen Dienstleistern vergleichbar. Wer sich für diese Art Technik interessiert, bekommt hier eine sehr imposante Demonstration.

Theodore Roosevelt Lake und Dam

Ein Tagesausflug in der Region führte mich zum Theodore Roosevelt Lake und Dam. Wenn man über die 60 aus Mesa rausfährt, kommt man unter anderem an Miami vorbei, nur das hier natürlich nichts an Miami, Florida erinnert. Von der 60 ging es auf die 188, von der aus man immer weiter nach unten fährt, bis man schließlich am Theodore Roosevelt Lake rauskommt. Weiter unten fährt man über die Theodore Roosevelt Lake Bridge, die 1992 eröffnet wurde, nachdem man zuvor über den Theodore Roosevelt Dam geführt wurde. Das ist somit wie beim Hoover Dam, bevor die Mike O'Callaghan–Pat Tillman Memorial Bridge gebaut wurde, um den Verkehr nicht mehr über den Staudamm führen zu müssen. Die Theodore Roosevelt Lake Bridge ist die längste mit einem Stahlbogen gespannte zweispurige Brücke in Nordamerika.

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Über den Apache Trail (88) hätte es danach eigentlich wieder in Richtung Mesa gehen sollen, aber die Straße ist derzeit so stark durch Feuer, Sturmschäden und Felsrutsche beschädigt, dass man nur noch bis zur Marina am Apache Lake kommt, aber nicht mehr bis Tortilla Flat und weiter durchfahren kann. Den Staudamm kann man allerdings noch besuchen, jedoch nicht direkt, sondern über einen Overlook hinter dem Damm. Der Staudamm wurde bereits 1911 fertiggestellt, von 1989 bis 1996 aber noch einmal umgebaut und dabei die Staumauer um 23 m erweitert, weil man das maximale Stauvolumen des Sees zum ursprünglichen Bau unterschätzt hatte.

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Yuma, Arizona

Nach Yuma hat es mich eigentlich nur gezogen, weil ich mir mal diese Ecke in Grenznähe zwischen Arizona, Kalifornien und Mexiko ansehen wollte. Gerade in Grenznähe gibt es einige wirklich ziemlich heruntergekommene Ecken. Ich hatte damit geliebäugelt, einmal kurz rüber nach Mexiko zu fahren, war mir aber mit dem Mietwagen unsicher und hatte für diese spontane Idee auch nicht die korrekten Vorbereitungen getroffen. Ziellos durch Mexiko fahren wollte ich nicht. Als gutes Motel kann ich in der Ecke das La Fuente Inn & Suites empfehlen. Nach nur einer Nacht in Yuma ging es für mich über die 8 und 98 stets parallel zum Grenzzaun fahrend durch Calexico und dann weiter gen Westen.

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Cleveland National Forest und Cuyamaca Rancho State Park

Für das nächste Ziel Yucca Valley hatte ich mir vorab eine bewusst umständliche Route rausgesucht, weil das Ganze ja weiterhin ein Roadtrip war, bei dem ich nicht nur auf direktem Weg über die langweiligen Interstates von A nach B fahren wollte, sondern ganz bewusst kleinere Nebenstraßen gewählt wurden. Eine davon führte mich vom Interstate 8 kommend zunächst durch den Cleveland National Forest und dann über die 79 durch den Cuyamaca Rancho State Park. Die 79 schlängelt sich bis Julian, bevor es sehr kurvenreich über den Banner Grade (78) in Richtung Anza-Borrego Desert State Park geht. Mit dem passenden Auto macht diese Strecke wirklich sehr viel Spaß. Man kann zwar nicht besonders schnell fahren oder sollte es zumindest nicht übertreiben, auf den Straßen ist aber fast nichts los gewesen, sodass man auch mal zügig die Kurven nehmen kann. Den Anza-Borrego State Park habe ich allerdings ab dem Yaqui Wash Primitive Campground rechts liegen gelassen und bin über die Yaqui Pass Road (S3) nach Borrego Springs, um schließlich über den Borrego Salton Sea Way (S22) in Salton City am Salton Sea rauszukommen. Anstatt den Interstate 10 weiter im Norden zu nehmen, bin ich dann ab Mecca auf die Box Canyon Road gewechselt, um weiter in Richtung Joshua Tree National Park zu kommen.

Joshua Tree National Park

Obwohl ich schon mehrfach in der Gegend war, hatte ich bislang noch keine Gelegenheit, durch den Joshua Tree National Park zu fahren. Von Süden aus über die Cottonwood Springs Road und Pinto Basin Road kommend konnte man einfach in den Park fahren, meine Jahreskarte wurde erst am nördlichen Ausgang kontrolliert. Der Park war überraschend voll, sodass ich mir Stopps an den beliebtesten Sightseeing-Spots gespart habe, weil da jeweils einfach nur die Hölle los war und ich zudem ohnehin nicht die Zeit hatte, mir alles im Detail anzusehen. Der Weg war hier eher das Ziel, aber für einen künftigen Besuch muss ich mir definitiv noch mal einige Haltepunkte raussuchen und den Park erkunden. Wenn schon im Januar so viel da los ist, will ich gar nicht wissen, wie schlimm es zur Hochsaison ist. Aber auch ohne Stopps war die Landschaft mal wieder atemberaubend schön. Wo die Pinto Basin Road auf den Park Blvd trifft, bin ich nicht weiter Richtung Norden nach Twentynine Palms gefahren, sondern nach Westen, um in Joshua Tree rauszukommen, von wo aus es für mich weiter nach Yucca Valley ging, wo ich für drei Nächte ein abgelegenes Airbnb an den Berghängen zum Nationalpark hatte.

Yucca Valley, Kalifornien

Das Yucca Valley war abermals ein Ort der Ruhe für mich, bevor es die Tage danach zurück nach Las Vegas und somit schon bald wieder in die Heimat ging. Ich habe hier ehrlicherweise nicht besonders viel unternommen und wollte einfach entspannen, eine Ausfahrt zum Silverwood Lake gab es dann aber doch, wobei dem eigentlichen Plan, anschließend Crestline, Rimforest und dann Lake Arrowhead und potenziell auch noch Big Bear Lake zu erreichen, verschneite und vereiste Straßen im Weg standen. Auf den Straßen waren Schneeketten vorgeschrieben und kurz nach dem Schild gab es für normale Pkw kein Weiterkommen mehr. Im Winter muss man in den Gegenden generell beachten, dass immer mal wieder Straßen gesperrt sein können oder nur mit gewissen Vorbereitungen am Auto befahren werden dürfen. Wer in Yucca Valley gute Pizza essen möchte, sollte sich zu 2 Guys Pies Brick Oven Pizzeria bewegen, wobei die große 16" Pizza wirklich mächtig satt macht.

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Roy's Motel & Cafe und Mojave National Preserve

Für die Weiterreise nach Las Vegas hatte ich mir die Route über die Amboy Road vorbei an Twentynine Palms mit Zwischenstopp in Amboy rausgesucht. Die Strecke kannte ich zwar bereits, es war für mich aber die schönere Strecke, als über die Interstates 40 und 15 nach Las Vegas zu kommen. In Amboy angekommen gab es den obligatorischen Stopp bei Roy's Motel & Cafe, wo man zwar tanken und Snacks/Getränke kaufen kann, aber primär aus nostalgischen Gründen anhält, bevor aus auf dem National Trails Highway aka der Route 66 weitergeht. Die Strecke ist hinter der Kreuzung zur Kelbaker Road nach wie vor gesperrt, sodass man zwangsweise Richtung Norden fahren muss, wo man den Interstate 40 kreuzt, bevor es in die Mojave-Wüste geht.

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Vorbei an den Kelso Dunes landet man schließlich am Kelso Depot Visitor Center, das sich stets für eine kurze Pause zum Beinevertreten eignet. Aufgrund von Überschwemmungen mit einhergehenden Straßenschäden ist die Kelbaker Road in Richtung Baker nach wie vor gesperrt, sodass man auf die Kelso Cima Road wechseln muss, die sich weiter im Norden dann noch einmal teilt und ich die Morning Star Mine Road weiter auf dem Weg nach Primm genommen habe. An der Kreuzung Ivanpah Road gab es ebenfalls eine Sperrung, wenn man nach Südosten möchte, die Fahrt nach Norden war aber weiterhin möglich. Über die Nipton Road gelangt man schließlich auf den Interstate 15, wo man an dem imposanten Ivanpah Solar Electric Generating System vorbeikommt, das weltgrößte Sonnenwärmekraftwerk, das knapp 400 MW liefert, indem die Sonnenstrahlung auf Solartürme gebündelt wird. Die drei Türme sind schon aus mehreren Kilometern Entfernung zu erkennen und wirken in der Wüste total weltfremd.

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Las Vegas, Nevada

Für die zwei letzten Nächte in den USA habe ich mich im Mandalay Bay eingemietet, weil ich nicht inmitten des Strips übernachten und in der Nähe des Flughafens sein wollte. Zu Las Vegas selbst will ich an dieser Stelle gar nicht so viel erzählen, ich bin ein paar Mal den Strip entlang gelaufen, aber nach Dutzenden Besuchen gab es für mich dort nicht mehr wirklich etwas Neues zu entdecken. Für einen guten Burger kann ich Shake Shack am New York New York empfehlen, das es früher ja nur an der Ostküste gab, mittlerweile aber auch an der Westküste angekommen ist, jedoch in Las Vegas und Umgebung sonst nirgends zu finden ist.

Red Rock Canyon National Park

Obgleich zahlreicher Las-Vegas-Reisen hatte ich für den Red Rock Canyon in all den Jahren noch keine Zeit gehabt, weshalb es jetzt Zeit war für eine Fahrt über den Scenic Loop Drive. Für den Nationalpark hätte man zum Zeitpunkt meiner Reise eigentlich eine Reservierung benötigt, aber am Eingang konnte ich dann letztlich doch einfach so einfahren, nachdem ich meine Jahreskarte vorgezeigt habe. Der Scenic Loop Drive ist eine Einbahnstraße mit mehreren Parkmöglichkeiten, um sich die verschiedenen Highlights anzusehen. Insgesamt fand ich das alles relativ kurzweilig, aber dennoch eine Reise wert. Durch den Park verläuft der Pine Creek, der an einer Stelle je nach Wasserstand den Scenic Loop Drive überfließt, was bei meinem Besuch der Fall war. Wir reden hier aber von wenigen Zentimetern, sodass man trotzdem mit einem normalen Auto durchfahren kann.

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Pinball Hall of Fame

Da ich ja wirklich überhaupt kein Zocker bin und mir Glücksspiel in Las Vegas nichts bietet, bin ich in der Stadt gefühlt immer ein wenig aufgeschmissen. Als meinen "Suchttempel" habe ich diesmal allerdings die Pinball Hall of Fame für mich entdeckt. Die Location war mir bekannt, doch hatte ich bislang noch keine Zeit dafür gehabt, diesmal war mir der Laden aber sogar zwei Besuche wert. Wer mit knapp 700 Flipperautomaten aus verschiedensten Dekaden spielen möchte, ist hier genau richtig. Ich habe 30 USD und mehrere Stunden meines Lebens verspielt, bevor ich am letzten Abend um 21 Uhr zwangsweise gehen musste, nachdem es die Lautsprecherdurchsage gab, dass man demnächst schließen wird. Für Familien und diejenigen, die dem klassischen Glücksspiel nichts abgewinnen können, ist der Laden einfach spitze. Vom Mandalay Bay aus ist man zudem in rund 15 Minuten hingelaufen und kann den Ausflug theoretisch mit einem Besuch des Welcome to Fabulous Las Vegas Sign verbinden, den ich mir aber gespart habe.

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Am 20. Januar ging es zunächst zum Mietwagencenter und danach zum Flughafen und dann über Denver und Frankfurt zurück nach Berlin. Obwohl ich nur 65 Minuten in Denver hatte, hat es mein Koffer trotzdem mit geschafft, zwei Stunden in Frankfurt reichten aber trotz Priority offenbar nicht für den Weitertransport, was ich nach wie vor nicht nachvollziehen kann. Keine Ahnung, was da am Fraport derzeit alles falsch läuft. Mein Koffer wurde mir einen Tag nach der Ankunft in Berlin aber noch geliefert.

Wer es bis hierhin geschafft hat, danke fürs Lesen und vielleicht gab es ja die ein oder andere Inspiration für eigene Reisen in die genannten Gegenden der USA.
 
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