Ja, ich kenne viele Berufseinsteiger, die aus Mangel an Alternativen diesen fragwürdigen Schein-Selbständigkeits-Arbeitsvertrag eingehen.
Auch wenn du das anders sehen magst, aber es gibt in Europa einige tausend arbeitslose Piloten (Scheininhaber ohne großartige Erfahrung) und die lassen alles mit sich machen. Auch Schein-Selbständigkeit, Assessment Center selbst bezahlen, Type Rating selbst bezahlen, fürs Arbeiten bezahlen. Da gibt es keine Grenzen.
So etwas nennt man prekäres Beschäftigungsverhältnis und die gibt's nun mal in der Luftfahrtbranche (auch im Bereich Cockpit).
Ich unterstütze dies ganz und gar nicht!
Ryanair bekommt in der Angelegenheit 'Mitarbeiter schamlos ausnutzen' einen Podiumsplatz.
Man kann echt nur hoffen, dass hier die richtigen Köpfe getroffen werden.
Noch wichtiger ist:
Was wird aus der Schein-Selbständigkeit bei Ryanair? Geht dies einfach so weiter?
Mein doch nicht immer so, dass der Ausbildungsberuf des Piloten so der einzige wäre, wo es mehr Bewerber als Stellen gibt.
Das ist doch überall und in jeder Branche absolute Realität. Ebenfalls in Branchen, wo Leute für Ihre Ausbildung ebenso bezahlen. Jeder der studiert, bezahlt für seine Ausbildung auch ein Heidengeld.
Das ist völlig normal. Die Guten, also die, die Ihren Arsch hochkriegen und gut sind, müssen nicht bei FR oder EW Europe (sorry für den Seitenhieb) anfangen. So ist das aber im realen Leben in jeder Branche ebenso. Die guten arbeiten im Supertopkonzern mit allem geregeltem Scheiss und anständiger Bezahlung, die nicht ganz so Guten, eher eben nicht. Manche wollen auch bewusst wo arbeiten, wo es flache Ebenen gibt, dafür aber etwas weniger Geld, dafür aber mehr Entscheidungsspielraum (da zähle ich mich eher zu, ich hab lieber ein breites Aufgabenfeld). Das dies beim Piloten jetzt im allg. nicht so breit ist ... nunja ... mal ehrlich, aber alle die Pilot werden wollten, haben sich das doch für sich selber so ausgesucht. Ich wollte nie Pilot werden und diesen Ausbildungsberuf erlernen, ich wollte studieren und was anderes machen.
Weisst, es gibt überall solche und solche Arbeitgeber. Es gibt die Schamlos-ausnütz-Firmen, es gibt die Riesen Konzerne mit Wellnesstempel in der Tiefgarage, es gibt den netten Mittelständler von nebenan, mit fast familieren Verhältnissen. Jeder ist da seines Glückes Schmied. Und jeder kann wechseln, irendwas als Einstieg hinnehmen ... und sich dann umschauen .... usw.
Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen - auch wenn gerade du es eh nicht hören magst - es gibt immer Punkte, die an einem Job oder einer Firma keinen Spass machenoder doof sind. Bei dem einem ist es das Geld, die Arbeitszeiten, die Kollegen, der Vorgesetzte, die Aufstiegsmöcglichkeiten, der Ort, die Arbeizszeiten .... irgendwas von jedem ist immer irgendwo. Im Grunde kommt es überall auf die Mischung drauf an. Geld ist ein Faktor, beiweitem nicht der wichtigste. Die Mischung aller Faktoren muss stimmen. Und es gibt imemr auch mal Stationen, durch die man durch muss, um danach, mit ggf. einer erworbenen Qualifikatio, danach einen Schritt ganz wo anders hinmachen zu können. Gerade diese Umwege im Leben machen die Erfahrung aus.
Du vermittelst imemr so den Eindruck der Perspektivlosigkeit und niemand hätte Möglichkeiten. Jeder ist seines Glückes selbst Schmied. Niemand muss irgendwo arbeiten, wo er das nicht möchte. Auch nicht bei Brokefield Abviation oder McGinley, oder wie die tollen Subfirmen bei FR alle heißen. Ich finde es gut, dass man dort versucht gegen vorzugehen. Aber das alles so alternativlos ist, wie du das gern immer darstellen magst, ist es eben nicht. Sei einfach gut, knüpfe Kontakte, sei engagiert, plane deinen beruflichen Weg und dein Fortkommen ... dann kommste auch dahin, wo man möchte. Vorraussetzung: Man ist gut....