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Moin zusammen,
im Januar bin ich im Lufthansa-Newsletter auf gute Preise aufmerksam geworden, einen Freund drauf aufmerksam gemacht, wir konnten beide eine Woche im März freiräumen. Seattle klang gut, warum eigentlich nicht, also war ein Urlaub in der Buchungsklasse K mit dem Minimum Stay von 6 Tagen gebucht.
Los ging es also von Hamburg mit einem alten A321 nach Frankfurt, wo wir uns mit einer völlig verstopften Passkontrolle konfrontiert sahen. Nachdem sich ein paar Minuten gar nichts bewegt hatte, beschlossen wir, es über den Umweg über B zu probieren, also mit dem Zug rübergefahren, dort ausgereist und tatsächlich, trotz Transfersiko waren wir relativ schnell und rechtzeitig zum Boarding zurück bei Z. Sogar für einen schnellen Kaffee und Müsli im Stehen in der Lounge, nach der Tour wirklich nötig, war noch Zeit.
Wenig später saßen wir auf den reservierten Fensterplätzen im guten alten A340-300 D-AIGL und etwa eine Stunde später als geplant ging es als LH490 dann auch schon los. Nach etwa dreieinhalb Stunden eröffnete sich uns bei fast durchgehend klarem Himmel ein traumhafter Anblick über zunächst die Färöer-Inseln, dann Island und schließlich Grönland:
Über die Baffin-Insel, das kanadische Festland und schließlich die Rockies ging es weiter Richtung Seattle:
Nach exakt zehn Stunden Flugzeit neigte sich der Flug dem Ende zu. Nicht nur durch die Aussicht ein ausgesprochen schöner Flug, die Crew, zwei warme leckere Mahlzeiten und Getränkeauswahl haben auch dazu beigetragen.
Seattle hat seit 2007 ein Straßenbahnnetz, somit ist die Verkehrsanbindung des Flughafens vergleichsweise unkompliziert. Zwischen der bemerkenswert designten Haltestelle am Westlake Center und dem zur Expo 1962 errichteten Seattle Center mit unter anderem der Space Needle verkehr eine Monorail (zu dieser liegt der Zugang allerdings im Einkaufszentrum), mit 3$ für die zweiminütige Fahrt nicht ganz billig, für unsere Strecke aber günstig gelegen und gemacht haben sollte man das allerdings natürlich trotzdem mal. Die letzte Meile zum nördlich der Innenstadt gelegenen Hotel haben wir dann zu Fuß zurückgelegt.
Viel ging am Anreisetag nicht mehr, wir haben noch ein wenig die von einer Hauptstraße durchschnittene Nachbarschaft erkundet. Der Weg zum Lake Union ist theoretisch nicht weit, allerdings muss man sein Leben riskieren oder einem Umweg über einige der wenigen Straßen finden, die nicht in einer Sackgasse enden. Abends gab es jedenfalls noch authentische Tacos mit Kaktusblättern und andere Snacks:
Als europäischer Spätaufsteher halten sich meine Jetlag-Probleme in den USA sehr in Grenzen, der Tag beginnt halt ausnahmsweise einfach mal früh. Am Hotel-Waffeleisen stärken (die Omelett-Varianten und alles mit Fleisch oder Käse waren mir doch etwas zu widerlich) und man kann mit dem Sightseeing beginnen. Am ersten vollen Tag haben wir noch auf einen Mietwagen verzichtet und die Stadt selbst zu Fuß erkundet. Los ging es in der nördlicher gelegenen, hügeligen, hübschen und überraschend grünen Wohngegend Queen Anne, wo nicht nur der Schritt-, sondern auch der Höhenmeterzähler zufrieden gestellt werden kann.
Von dort westwärts runter zum Hafen, mit Blick auf Downtown, den Anflug und Mount Rainier:
Auch hier ist es nicht ganz so einfach, im autozentrierten Amerika einen gangbaren Weg zu finden – eigentlich wollten wir weiter zum Yachthafen in Magnolia, das mussten wir aber aufgeben, denn der Fußweg auf der Brücke endete an einer Treppe, die unter selbige führt, weiter ging es nicht. Zurück Richtung Innenstadt wurde aus unserem Weg dann plötzlich eine beliebte Joggingroute, der direkt am Güterbahnhof vorbeiführte. Ganze drei Flughäfen im Umfeld von Seattle werden von Boeing genutzt, neben Everett sind das noch die näher gelegenen King County / Boeing Field und Renton, wo 737 produziert werden. Am Bahnhof standen also einige 737-Rümpfe herum und warteten auf den Transport zum nächsten Produktionsschritt:
Man konnte sich da so frei bewegen, wie es auf dem Bild wirkt, es war absolut nichts los, außer hier und da mal jemand am Vorbeijoggen. Natürlich standen auch andere Güterzüge rum, manche offensichtlich lange genug, damit „interessantes“ Graffiti entstehen konnte:
Am Expedia-Hauptquartier vorbei kamen wir im Eliott Bay Park der Zivilisation langsam wieder näher:
Wie oben schon zu erkennen ist, wurde dort ein Containerschiff mit Getreide beladen, wie auch auf zahlreichen Erklärtafeln nachzulesen war:
Die Güterzugstrecke führt mitten durch die Hafengegend – wir haben ein wenig darauf gewartet, ob der Zug vielleicht losfährt, die Schranken gingen auch einmal runter, allerdings passierte in unserer Gegenwart sonst nichts.
Wir kamen Downtown immer näher…
Und erreichten schließlich den Pike Place Market:
Dort gibt es Kunst, Essen, Bücher und den allerersten Starbucks, dessen Schlange allerdings viel zu lang war – das haben wir dann 500 Meter weiter abgehakt. Vorher wurde es aber mal wieder Zeit für etwas zu essen:
Noch weiter Richtung Süden beginnt Seattles Version von Chinatown, so richtig viel, was unser Interesse geweckt hätte, gab es da aber nicht.
Danach ging es dann langsam zurück Richtung Norden, kurze Pause in der Central Library, an den Spheres vorbei:
Und die Monorail-Strecke entlang zurück Richtung Hotel:
An dieser Stelle trennten sich unsere Wege für den Abend, ich hatte nach 30.000 Schritten zwar eigentlich auch genug, aber auf dem Weg hatte ich in einem Pub einem Aushang für eine Chess Night zufällig an genau diesem Abend gesehen, also bin ich nochmal zum Wasser runter, habe zu einem Alaskan Ale ein paar Blitzpartien gegen einen moldawischen ITler mit wechselndem Ausgang gespielt und damit war ich dann auch fertig für den Tag.
Am nächsten Morgen nahmen wir dann zunächst für drei Tage einen Hyundai Tucson in Empfang, denn ab jetzt standen eher Ziele außerhalb der Stadt auf dem Plan. Unsere erste Tour führte uns zunächst zum Museum of Flight am erwähnten Boeing Field gleich südlich von Seattle. Draußen wird man einer hübschen Lockheed Super Constellation begrüßt:
Nach einer großen Ausstellung zur Geschichte und Technik des Fliegens mit Space Shuttle Mock-Up oder dem roten Schuppen, in dem Boeing seine ersten Flugzeuge entwarf, ist der Aviation Pavillion sicherlich das Highlight. Eine Concorde, die ehemalige Air Force 707, die allererste Boeing 747-100 „City of Everett“ können alle von innen besichtigt werden, dazu stehen in der Halle der Dreamliner-Prototyp, eine United 727 und weitere. Auf jeden Fall ein Muss für alle, die Flugzeuge auch nur ein bisschen mögen.
Geographisch sinnvoll erkundeten wir anschließend die Gegend südlich von Seattle und fuhren nach einem Lunch bei Applebee’s Richtung Mount Rainier National Park.
Den vereinzelten Trump-Truck auf dem Feld vor dem wolkenverhangenen Wald habe ich versucht ein wenig in Szene zu setzen:
Auf dem Weg nach oben wurde es zunehmend leerer und kühler.
Zumindest war es der Plan, zum Mount Rainier zu fahren, denn wie befürchtet, war der Park selbst bis April geschlossen und aufgrund der Bewölkung war vom Berg auch nichts zu sehen. Nur die Bäume ragten nach oben.
Trotzdem hat es sich gelohnt, wir haben ein paar schöne Szenerien eingefangen. Nur die vielen Seen zu genießen ist leider schwierig, meistens sind sie komplett von Privatgrundstücken umzäunt und so richtig einladend sind die ganzen „No Trespassing“-Schilder mit Schusswaffen drauf in Nebenstraßen vor den Grundstücken irgendwelcher Trump-Fans jetzt auch nicht. Ein bisschen am Wasser sein konnte man an manchen Stellen aber doch:
Der Tag neigte sich dem Ende zu, es ging wieder auf den Rückweg:
Ausklingen ließen wir ihn in Tacoma an der schönen Waterfront bei Duke’s Seafood:
Zu Jakobsmuscheln, Lobster Bisque, Crab Cake Burger und Heilbutt Fish&Chips, besser als das englische Original:
Das sollte es denn aber auch gewesen sein, denn für den nächsten Tag hatten wir wieder etwas geplant...
im Januar bin ich im Lufthansa-Newsletter auf gute Preise aufmerksam geworden, einen Freund drauf aufmerksam gemacht, wir konnten beide eine Woche im März freiräumen. Seattle klang gut, warum eigentlich nicht, also war ein Urlaub in der Buchungsklasse K mit dem Minimum Stay von 6 Tagen gebucht.
Los ging es also von Hamburg mit einem alten A321 nach Frankfurt, wo wir uns mit einer völlig verstopften Passkontrolle konfrontiert sahen. Nachdem sich ein paar Minuten gar nichts bewegt hatte, beschlossen wir, es über den Umweg über B zu probieren, also mit dem Zug rübergefahren, dort ausgereist und tatsächlich, trotz Transfersiko waren wir relativ schnell und rechtzeitig zum Boarding zurück bei Z. Sogar für einen schnellen Kaffee und Müsli im Stehen in der Lounge, nach der Tour wirklich nötig, war noch Zeit.
Wenig später saßen wir auf den reservierten Fensterplätzen im guten alten A340-300 D-AIGL und etwa eine Stunde später als geplant ging es als LH490 dann auch schon los. Nach etwa dreieinhalb Stunden eröffnete sich uns bei fast durchgehend klarem Himmel ein traumhafter Anblick über zunächst die Färöer-Inseln, dann Island und schließlich Grönland:
Über die Baffin-Insel, das kanadische Festland und schließlich die Rockies ging es weiter Richtung Seattle:
Nach exakt zehn Stunden Flugzeit neigte sich der Flug dem Ende zu. Nicht nur durch die Aussicht ein ausgesprochen schöner Flug, die Crew, zwei warme leckere Mahlzeiten und Getränkeauswahl haben auch dazu beigetragen.
Seattle hat seit 2007 ein Straßenbahnnetz, somit ist die Verkehrsanbindung des Flughafens vergleichsweise unkompliziert. Zwischen der bemerkenswert designten Haltestelle am Westlake Center und dem zur Expo 1962 errichteten Seattle Center mit unter anderem der Space Needle verkehr eine Monorail (zu dieser liegt der Zugang allerdings im Einkaufszentrum), mit 3$ für die zweiminütige Fahrt nicht ganz billig, für unsere Strecke aber günstig gelegen und gemacht haben sollte man das allerdings natürlich trotzdem mal. Die letzte Meile zum nördlich der Innenstadt gelegenen Hotel haben wir dann zu Fuß zurückgelegt.
Viel ging am Anreisetag nicht mehr, wir haben noch ein wenig die von einer Hauptstraße durchschnittene Nachbarschaft erkundet. Der Weg zum Lake Union ist theoretisch nicht weit, allerdings muss man sein Leben riskieren oder einem Umweg über einige der wenigen Straßen finden, die nicht in einer Sackgasse enden. Abends gab es jedenfalls noch authentische Tacos mit Kaktusblättern und andere Snacks:
Als europäischer Spätaufsteher halten sich meine Jetlag-Probleme in den USA sehr in Grenzen, der Tag beginnt halt ausnahmsweise einfach mal früh. Am Hotel-Waffeleisen stärken (die Omelett-Varianten und alles mit Fleisch oder Käse waren mir doch etwas zu widerlich) und man kann mit dem Sightseeing beginnen. Am ersten vollen Tag haben wir noch auf einen Mietwagen verzichtet und die Stadt selbst zu Fuß erkundet. Los ging es in der nördlicher gelegenen, hügeligen, hübschen und überraschend grünen Wohngegend Queen Anne, wo nicht nur der Schritt-, sondern auch der Höhenmeterzähler zufrieden gestellt werden kann.
Von dort westwärts runter zum Hafen, mit Blick auf Downtown, den Anflug und Mount Rainier:
Auch hier ist es nicht ganz so einfach, im autozentrierten Amerika einen gangbaren Weg zu finden – eigentlich wollten wir weiter zum Yachthafen in Magnolia, das mussten wir aber aufgeben, denn der Fußweg auf der Brücke endete an einer Treppe, die unter selbige führt, weiter ging es nicht. Zurück Richtung Innenstadt wurde aus unserem Weg dann plötzlich eine beliebte Joggingroute, der direkt am Güterbahnhof vorbeiführte. Ganze drei Flughäfen im Umfeld von Seattle werden von Boeing genutzt, neben Everett sind das noch die näher gelegenen King County / Boeing Field und Renton, wo 737 produziert werden. Am Bahnhof standen also einige 737-Rümpfe herum und warteten auf den Transport zum nächsten Produktionsschritt:
Man konnte sich da so frei bewegen, wie es auf dem Bild wirkt, es war absolut nichts los, außer hier und da mal jemand am Vorbeijoggen. Natürlich standen auch andere Güterzüge rum, manche offensichtlich lange genug, damit „interessantes“ Graffiti entstehen konnte:
Am Expedia-Hauptquartier vorbei kamen wir im Eliott Bay Park der Zivilisation langsam wieder näher:
Wie oben schon zu erkennen ist, wurde dort ein Containerschiff mit Getreide beladen, wie auch auf zahlreichen Erklärtafeln nachzulesen war:
Die Güterzugstrecke führt mitten durch die Hafengegend – wir haben ein wenig darauf gewartet, ob der Zug vielleicht losfährt, die Schranken gingen auch einmal runter, allerdings passierte in unserer Gegenwart sonst nichts.
Wir kamen Downtown immer näher…
Und erreichten schließlich den Pike Place Market:
Dort gibt es Kunst, Essen, Bücher und den allerersten Starbucks, dessen Schlange allerdings viel zu lang war – das haben wir dann 500 Meter weiter abgehakt. Vorher wurde es aber mal wieder Zeit für etwas zu essen:
Noch weiter Richtung Süden beginnt Seattles Version von Chinatown, so richtig viel, was unser Interesse geweckt hätte, gab es da aber nicht.
Danach ging es dann langsam zurück Richtung Norden, kurze Pause in der Central Library, an den Spheres vorbei:
Und die Monorail-Strecke entlang zurück Richtung Hotel:
An dieser Stelle trennten sich unsere Wege für den Abend, ich hatte nach 30.000 Schritten zwar eigentlich auch genug, aber auf dem Weg hatte ich in einem Pub einem Aushang für eine Chess Night zufällig an genau diesem Abend gesehen, also bin ich nochmal zum Wasser runter, habe zu einem Alaskan Ale ein paar Blitzpartien gegen einen moldawischen ITler mit wechselndem Ausgang gespielt und damit war ich dann auch fertig für den Tag.
Am nächsten Morgen nahmen wir dann zunächst für drei Tage einen Hyundai Tucson in Empfang, denn ab jetzt standen eher Ziele außerhalb der Stadt auf dem Plan. Unsere erste Tour führte uns zunächst zum Museum of Flight am erwähnten Boeing Field gleich südlich von Seattle. Draußen wird man einer hübschen Lockheed Super Constellation begrüßt:
Nach einer großen Ausstellung zur Geschichte und Technik des Fliegens mit Space Shuttle Mock-Up oder dem roten Schuppen, in dem Boeing seine ersten Flugzeuge entwarf, ist der Aviation Pavillion sicherlich das Highlight. Eine Concorde, die ehemalige Air Force 707, die allererste Boeing 747-100 „City of Everett“ können alle von innen besichtigt werden, dazu stehen in der Halle der Dreamliner-Prototyp, eine United 727 und weitere. Auf jeden Fall ein Muss für alle, die Flugzeuge auch nur ein bisschen mögen.
Geographisch sinnvoll erkundeten wir anschließend die Gegend südlich von Seattle und fuhren nach einem Lunch bei Applebee’s Richtung Mount Rainier National Park.
Den vereinzelten Trump-Truck auf dem Feld vor dem wolkenverhangenen Wald habe ich versucht ein wenig in Szene zu setzen:
Auf dem Weg nach oben wurde es zunehmend leerer und kühler.
Zumindest war es der Plan, zum Mount Rainier zu fahren, denn wie befürchtet, war der Park selbst bis April geschlossen und aufgrund der Bewölkung war vom Berg auch nichts zu sehen. Nur die Bäume ragten nach oben.
Trotzdem hat es sich gelohnt, wir haben ein paar schöne Szenerien eingefangen. Nur die vielen Seen zu genießen ist leider schwierig, meistens sind sie komplett von Privatgrundstücken umzäunt und so richtig einladend sind die ganzen „No Trespassing“-Schilder mit Schusswaffen drauf in Nebenstraßen vor den Grundstücken irgendwelcher Trump-Fans jetzt auch nicht. Ein bisschen am Wasser sein konnte man an manchen Stellen aber doch:
Der Tag neigte sich dem Ende zu, es ging wieder auf den Rückweg:
Ausklingen ließen wir ihn in Tacoma an der schönen Waterfront bei Duke’s Seafood:
Zu Jakobsmuscheln, Lobster Bisque, Crab Cake Burger und Heilbutt Fish&Chips, besser als das englische Original:
Das sollte es denn aber auch gewesen sein, denn für den nächsten Tag hatten wir wieder etwas geplant...