Silvester auf Malta in Corona Zeiten

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blackfire7

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13.02.2010
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ZRH/FRA
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Nach dem positiven Feedback zu meinem ersten trip report über unsere Flitterwochen in der Südsee hatte ich mich auf weitere Berichte gefreut, doch die Corona Pandemie machte unseren Reiseplänen einen Strich durch die Rechnung.

Ende Dezember 2020 war es endlich so weit und wir traten unsere bereits im Sommer gebuchte Reise nach Malta über Silvester an, über die ich euch nun berichten möchte :)

Nach fast 10 Monaten Flug-Abstinenz und mehreren abgesagten Urlauben stand am 29.12.20 endlich mal wieder ein Flug auf unserem Programm. Die Wahl fiel auf Malta, da wir die EU nicht verlassen wollten. Im Dezember erhofften wir uns für unsere Gefilde milde Temperaturen, zudem war Malta zum Zeitpunkt der Buchung im Spätsommer noch kein Risikogebiet. Wir beobachteten die Lage und entschieden uns schließlich zur Durchführung der Reise, die Situation vor Ort erschien uns stabil und die Corona Einschränkungen erträglich. Ein Hotel hatte in der Zwischenzeit geschlossen, eine gute Alternative war schnell gefunden. Für die Einreise war ein negativer Corona Test maximal 72 Stunden vor Einreise nötig, dieser war negativ und der Reise stand nichts mehr im Wege.

29.12.20 Anreise MUC-Airport

Wir entschieden uns für die Anreise aus Niederbayern mit dem Auto. Es gab ein gutes Angebot für das Parken direkt am Flughafen im P5 für 55 € (6 Tage) und wir reisten nur mit leichtem Handgepäck.

Auf dem Weg vom P5 zum Terminal wirkte alles gespenstisch, uns begegnete keine einzige Person.

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P5 in Richtung Terminal 2

Dank Online Check In und Handgepäck ging es direkt zur Sicherheitskontrolle. Es war nichts los und sogar die Mitarbeiter waren gut gelaunt.
Bereits vorher war uns klar, dass ein Lounge Besuch ausfallen würde, da wir mit *G und Priority Pass in Verbindung mit einem Air Malta Ticket keinen Zugang hatten- in diesen Tagen nach Sichtung der Foren Beiträge kein großer Verlust.
Alle Duty Free Läden waren geschlossen, es gab nicht viel zu tun. So gönnten wir uns ein Gläschen Prosecco bei einem der wenigen offenen Verkaufsstände und warteten auf das Boarding. Eine etwas surreale Situation, selbst den Abflugsbereich so ruhig zu erleben.

KM 307 MUC-MLA

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Warten auf das Boarding unseres Flugs

Kurz vor Beginn des Boardings wurde auf das Ausfüllen der Corona-Einreisepapiere für Malta hingewiesen. Diese hatten wir schon zuhause ausgedruckt und ausgefüllt. Beim Boarding wurde eines der Papiere eingesammelt.

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9H-AEP bereit zum Einstieg

Das Fluggerät war ein A320 aus der kleinen Flotte von Air Malta. Die Auslastung lag bei knapp 30 %, ca. 50 Passagiere (1 Pax in C). Wir hatten uns in der 1. Reihe hinter dem Vorhang platziert. Air Malta bietet ähnlich wie LH die Möglichkeit zur "Ersteigerung" eines Upgrades in die Business Class, der Mindestpreis hätte bei 120 Euro pro Strecke gelegen. Bereits beim Online Check In war ersichtlich, dass der Mittelsitz auch in der Economy Class stets seitens der Airline blockiert ist, sodass sich für die Business Class (außer dem kostenlosen Essen) an Bord kein weiterer Vorteil bietet, da die Bestuhlung die gleiche ist.

Kostenloses Essen wurde von Air Malta abgeschafft, dafür wird ein hochwertiges Menü auf Bestellung versprochen. Nach so langer Flugpause probierten wir dies natürlich aus, wir waren wirklich froh, mal wieder an Bord eines Flugzeugs zu sein.

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Bordessen auf Bestellung

Ich entschied mich für einen Tapas Teller und einen Prosecco, beides zusammen als Menü für 10 Euro. Es war schmackhaft, den Preis fand ich angemessen. Die vegetarische Lasagne meiner Frau war wirklich lecker!

An Bord herrschte (ausnahmlich während des Essens) natürlich Maskenpflicht, an die sich alle Passagiere hielten.

Der Flug verlief sehr ruhig, die Beinfreiheit in Reihe 4 wirkte etwas besser als in den übrigen Economy Reihen, dies bestätigt auch Seatguru.

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Über den Alpen

Wir landeten pünktlich auf Malta und wurde in Bussen zum Terminal gefahren. Dort warteten mehrere Mitarbeiter, um per Hand bei jedem einzelnen Passagier den Corona Test und die Corona Einreiseformulare zu kontrollieren. Unglücklicherweise wurde auf das Papier bestanden, das Air Malta in MUC beim Boarding eingesammelt hatte, sodass ein ziemlicher Stau entstand. Nach erneutem Ausfüllen des Papiers und akribischem Prüfen des Corona Tests durften wir passieren, der Pass wurde bei niemandem kontrolliert.

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Geschafft, hello Malta!

Alles in allem Verlief unser erster "Corona Flug" relativ reibungslos, wir waren sehr glücklich und dankbar an einem für uns neuen Ort zu sein.

Wir hatten einen Mietwagen reserviert, um komplett unabhängig und flexibel zu sein, Taxis und öffentliche Verkehrsmittel wollten wir möglichst vermeiden. Über billiger-mietwagen.de wurden wir zu Auto Europe vermittelt, diese wiederum arbeiten mit "Sicily by car" vor Ort zusammen. 42 Euro für fast 7 Tage, fast geschenkt.

Die Übernahme verlief schnell und problemlos, wir bekamen einen Fiat 500 mit knapp 20K Kilometer und einigen Schrammen, diese wurden jedoch akribisch vermerkt. Für mich war es das erste mal mit einem Rechtslenker, gemeinsam mit meiner Frau als Co Pilotin meisterten wir die Malteser Straßen relativ problemlos :)
 

Vollzeiturlauber

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27.11.2012
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Corona-Land
Wir sind gerne in Malta. Mal mit +1, Mal mit Tochter, mal mit der Familie. Bei jedem Besuch hat sich aber immer viel geändert. Man wohnt im Victoria, wenn nicht gerade MS Herz, Crystal Serenity oder AZAMARA Quest im Hafen sind.
 
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blackfire7

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13.02.2010
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1. Hotel:
29.12.-02.01.
The Embassy Valletta Hotel
Valletta

Für unseren ersten Aufenthalt auf Malta entschieden wir uns für Hotels in der kleinen Hauptstadt Valletta.
Ursprünglich hatten wir uns für die ersten Tage in einem Hotel mit privatem Jacuzzi und schönem Blick auf den Hafen einquartiert, doch wir erhielten wenige Wochen vor Abflug die Nachricht, dass die Unterkunft über Silvester geschlossen sei. Wir hatten daher auf das Embassy Valletta Hotel umgebucht, das erst Mitte Dezember eröffnet wurde (https://www.embassyvallettahotel.com/de/).

Die Fahrt mit dem Mietwagen nach Valletta verlief problemlos, die Umgewöhnung an den Linksverkehr konnte durch aufmerksames Fahren und stets in beide Richtungen schauen gut gemeistert werden. Das Hotel liegt mitten in der Altstadt an der Strait Street, es gibt keinen hoteleigenen Parkplatz. Ich hatte mich jedoch erkundigt, dass man in Valletta überall dort gratis parken kann, wo die Parkbucht mit weißen Linien gekennzeichnet ist, sodass wir uns in den Seitenstraßen auf die Suche machten. Letztlich parkten wir direkt am Meer zwischen Marsamxett Street und Fort St. Elmo-hier wurden wir auch jeden Tag fündig. Ein kurzer Fußweg mit unserem leichten Gepäck und wir waren am Hotel.

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kostenloser Parkplatz mit schöner Aussicht

Der erste Eindruck war sehr positiv, der Empfang freundlich und das Hotel ansprechend eingerichtet. Das Hotelzimmer war ebenfalls schön und modern eingerichtet, alles natürlich nagelneu. Das Bad ist großzügig mit L'Occitane Produkten ausgestattet. Die Minibar war leer- Corona Schutzmaßnahme, ok. Entgegen dem gebuchten Superior Zimmer mit Meerblick wurde uns leider ein Superior Zimmer mit allenfalls seitlichem Meerblick, ansonsten City View zugewiesen.

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Blick vom Zimmer Balkon

Die Reklamation erbrachte leider, dass kein Zimmer der von uns gebuchten Kategorie mehr verfügbar sei, man würde sich aber bemühen, für die nächsten Nächte eine Lösung zu finden. Wir ließen uns unsere Freude über die erste Flugreise nach langer Zeit nicht nehmen und besuchten sogleich die Dachterasse, das Highlight des Hotels. Hier wurden wir keineswegs enttäuscht:

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Blick von der Dachterasse

Der Blick ist atemberaubend und kann auf Bildern gar nicht adäquat erfasst werden. Zudem gibt es einen angenehm warmen Infinite Pool:

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Infinity Pool auf der Dachterasse

Wir kamen mit dem Barkeeper Nick, einem der einheimischen Mitarbeiter direkt aus Valletta ins Gespräch und erhielten interessante Infos über die Stadt. Das Hotel hat eine der wenigen Rooftop Bars/Restaurants der Stadt und möglicherweise den schönsten Blick.

Im Verlauf des Abends lernten wir einen sehr leckeren Drink kennen, den Malteser Spritz oder Bajtra Spritz- im Prinzip ein Aperol Spritz, jedoch mit dem lokalen Kaktusfeigen Likör (Bajtra) anstelle von Aperol. Sehr lecker und sehr erfrischend, dazu probierten wir eine lokale Antipasti Platte.

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Der erste Aperetiv/Snack auf Malta

Die Temperatur auf Malta war bereits am ersten Abend sehr angenehm, es wehte ein lauer Wind, mit leichten Winterklamotten konnten wir noch etwas durch Valletta schlendern.

Die Stadt ist wunderschön, es herrschte noch Weihnachtsstimmung wie zum Beispiel auf diesem Platz mit Video Animation:

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Weihnachtsstimmung in Valletta

Die Auswahl an Restaurants ist unendlich, wir wählten für das Abendessen noch einen leichten Snack bei einer Zweigstelle von Aaron's Kitchen- ein Restaurant, das uns im Hotel empfohlen worden war.

30.12.

Valletta

Den letzten "normalen" Tag des Jahres vebrachten wir nach einem guten Frühstück auf der hoteleigenen Dachterasse mit einem Rundgang durch Valletta. Die Sonne schien, der Himmel wurde zunehmend wolkenlos und wir waren tatsächlich zu warm angezogen, ein willkommener "Fauxpas" im Dezember in Europa :)

Die Stimmung auf den Straßen war sehr entspannt, wir trafen kaum ausländische Touristen. Unser Eindruck war eher, dass viele Malteser in die Hauptstadt zurück kehrten oder hier ein paar Urlaubstage verbrachten. Das Tragen des Mundschutzes wurde stets eingehalten, lediglich in Restaurants und Bars durfte man diesen nach dem Platz nehmen absetzen.

Wir waren relativ früh unterwegs, einige Lokale waren noch geschlossen. Dies machte das Sightseeing jedoch umso angenehmer.

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schöne Eindrücke fast leerer Straßen in Valletta

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Schlendern durch Valletta


Einer der "Pflicht-Stopps" waren natürlich auch die Upper Barraka Gardens:

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Upper Barraka Gardens

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Saluting Battery Upper Barraka Gardens

Am Castille Palace vorbei führte unser Weg weiter in Richtung Valletta Waterfront.

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Castille Palace

Auch an der Waterfront war noch alles zunächst geschlossen, wir konnten jedoch im schön gelegenen Hard Rock Café eine kleine Erfrischung zu uns nehmen.

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Valletta Waterfront beim Hard Rock Cafe

Auf dem Rückweg zum Hotel wählten wir die Abkürzung mit dem antiken Barrakka Lift.
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Der Nachmittag war für den Hotel Pool reserviert: selbst für uns beide, die wir sehr kälteempfindlich sind, war es eine absolut angenehme Erfrischung.

Am Abend speisten wir im Is-Suq Tal-Belt, für uns einfacher zu merken als Valletta Food Market. Dies ist wirklich eine Empfehlung, hier gibt es mehrere kleine Läden mit frisch zubereiteten lokalen und internationalen Speisen. Dazu eine große (Wein) Bar und im Untergeschoss einen Supermarkt.

Den Abend ließen wir mit einem erneuten kleinen Rundgang durch Valletta ausklingen, der Weg führte uns erneut zum Castille Palace, auch bei Nacht ein toller Anblick.

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Castille Palace bei Nacht
 
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Hene

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27.03.2013
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Bin gerade in Valetta und auch sehr angenehm überrascht. Auch wenn ich die Auswahl an Restaurants jetzt nicht sonderlich finde. Aber immerhin sind die offen und man kann relativ leicht bekleidet draußen speisen:)
 
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RayJo

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13.01.2018
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Wieviel Zimmer mit Meeresblick hat denn das Hotel? Und wie war dort grundsätzlich die Belegung? Beim Frühstück kann man das ja meistens einigermaßen abschätzen wie voll das Haus tatsächlich ist.
 
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blackfire7

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13.02.2010
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Wieviel Zimmer mit Meeresblick hat denn das Hotel? Und wie war dort grundsätzlich die Belegung? Beim Frühstück kann man das ja meistens einigermaßen abschätzen wie voll das Haus tatsächlich ist.

Dem Fluchtplan nach müsste es auf jedem Stockwerk 2 Zimmer mit Meerblick geben, maximal 10 insgesamt. Am 30. und 31.12. war es beim Frühstück sehr überschaubar bei einer Auslastung von gefühlt 30 % aber für die Nacht vom 31.12. auf den 01.01. waren sie komplett ausgebucht- dies spiegelte sich auch beim Frühstück am 01.01. wieder, rappelvoll trotz vorheriger Einteilung in Frühstückszeiten für diesen Tag. Unsere rein subjektive Vermutung war es, dass eine größere Gruppe durch das Hotel eingeladene Gäste für die Silvesternacht im Haus waren, die sich größtenteils auch untereinander kannten. Diese wollte oder konnte man wohl nicht downgraden und so blieb es bei unserem Zimmer. An den meisten anderen Tagen des Jahres wäre es wahrscheinlich kein Problem gewesen aber auch so war es für uns kein Weltuntergang, dazu später noch etwas mehr :)
 
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blackfire7

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13.02.2010
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31.12.

An diesem Tag wollten wir zunächst ein bisschen mit dem Auto die Insel erkunden. Wir fuhren nach Mdina in die alte Hauptstadt Maltas. Das Auto fahren auf Malta ist wirklich stressfrei und man erreicht eigentlich alle Orte ausgehend von Valletta in weniger als einer Stunde. Die Sonne lachte erneut und wir gingen diesmal deutlich leichter bekleidet als am Vortag aus dem Haus.
Der ein oder andere wird die Häuser und Anlagen Mdinas aus der TV Serie "Game of Thrones" kennen, man fühlt sich wie in einem open air Museum.

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Mdina Main Gate

Auch bekannt als "The silent city of Malta" war es tatsächlich sehr ruhig in Mdina und es waren nur sehr wenige Touristen unterwegs. Das Schlendern durch die historischen Gassen war absolut angenehm und die Temperaturen umso mehr.

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An einer der Begrenzungsmauern bot sich ein Ausblick bis zum Meer. Malta ist wirklich klein, aber fein!

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Auf der Mesquita Square, ebenfalls ein Drehort aus "Game of Thrones", entdeckten wir eine kleine Taverne und probierten abermals eine vegetarische Antipasti Platte.

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Wir kauften noch ein schönes Glas Souvenir im Shop von Mdina Glasses für zuhause ein und machten uns gegen Mittag auf den Rückweg nach Valletta.


Als Nachmittagsprogramm hatten wir uns online noch in Deutschland Karten für das Teatru Manoel in Valletta organisiert. Die Möglichkeit, ein bisschen Kultur zu erleben, wollten wir auf jeden Fall nutzen. Das Teatru Manoel zählt zu den ältesten Theatern Europas und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Auslastung lag bei maximal 30 %, laut Internet war die Vorstellung bei Bestellung fast ausverkauft.

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Teatru Manoel

Wir wählten eine Box im 2. Stock, die nur mit uns beiden belegt wurde und normalerweise bis zu 4 Personen fasst. Die Vorstellung nannte sich "Christmas Swing Special" und war sehr schön, der Eintrittspreis mit 20 € pro Person angemessen. Das Tragen eines Mundschutzes war während der gesamten Zeit Pflicht, am Eingang wurde die Körpertemperatur gemessen und auf eine Händedesinfektion geachtet.

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Nach der Vorstellung gönnten wir uns ein Gläschen Malteser Wein, den wir mittlerweile sehr schätzen gelernt hatten. In mehreren Blogs hatte ich die Empfehlung gelesen, den selten exportierten Wein, dessen Qualität sich offenbar in den letzten Jahren deutlich gesteigert hat, direkt auf Malta zu genießen, wo immer man dazu kommt. Er ist tendenziell eher trocken, was unseren Geschmack gut trifft.

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Für das Abendprogramm hatten wir uns auf einen eher privaten Moment geeinigt. Der anfangs erwähnte Plan eines Hotels mit privatem Jacuzzi konnte ja nicht realisiert werden und auch das Zimmer mit Meerblick konnte uns leider nicht zur Verfügung gestellt werden. Auf das beengte Zusammenkommen in einer größeren Menschengruppe wollten wir verzichten, daher ging es zunächst erneut zum Valletta Food Market und nach einer kleinen Vorspeise nahmen wir noch leckere Calzone und Pizza mit auf unser Hotelzimmer.

Zu späterer Stunde unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang und fanden uns schließlich gegen Mitternacht am mittlerweile lieb gewonnenen Platz am Castille Palace ein. Wir waren fast alleine, lediglich ein paar wenige andere Paare fanden sich in der Nähe ein. Die Temperaturen waren sehr mild und wir wurden noch mit einem Mini-Feuerwerk belohnt. Größere zentrale Feuerwerke wie üblich wurden offensichtlich dieses Mal nicht durchgeführt bzw. genehmigt.


01.01.

Ziemlich müde und nach einem Glas zu viel Wein fiel das Frühstücken am ersten Tag des Jahres etwas schwer. Wir waren im Vorfeld nach unserer Wunsch-Frühstückszeit gefragt worden und hatten wohlwissend den spätesten Slot gewählt. Leider hatte die Planung überhaupt nicht funktioniert und wir mussten relativ lange Schlange stehen, da kein einziger Tisch mehr frei war- Abstandsregeln konnten unter diesen Umständen nicht mehr eingehalten werden. Wir sind diesbezüglich nicht empfindlich aber es war tatsächlich sehr voll, das Hotel Restaurant wirkt zumindest bei voller Gäste Belegung unterdimensioniert. Das Personal bemühte sich jedoch liebevoll um die Zufriedenheit der Gäste, darüber gibt es wirklich nichts zu meckern.

Nach einer kleinen Verschnaufspause wollten wir den Tag nicht ungenutzt verstreichen lassen und setzten uns wieder in unseren Mietwagen. Wir fuhren zum Golden Bay, einen der bekanntesten und schönsten Sandstrände von Malta. Laut Internet Bildern wimmelt es hier im Sommer von Liegestühlen, unter anderem auch bedingt durch das direkt am Strand gelegene Radisson Hotel. Wir trafen einen Liegestuhl- freien, schönen Strand an und genossen entspannte Stunden bei schönem Wetter. Nach Sichtung einiger "Unerschrockener" wagte ich einen kurzen Ausflug in die Fluten und kam so, ohne es wirklich geplant zu haben, zu meinem ersten "Neujahrsschwimmen" im Meer. Das Wasser war natürlich ziemlich kalt aber erfrischend, knappe 10 Minuten ließ es sich gut aushalten :)

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Neujahr am Golden Bay Beach

Wir waren spätestens jetzt sehr sehr glücklich mit unserem gewählten Reiseziel, in diesen Tagen fühlt es sich wie ein absoluter Luxus an, an einem Strand zu liegen!

Am Nachmittag fuhren wir schließlich weiter nach Marsaxlokk, einem Fischerdorf im Süden Maltas. Der Ort ist berühmt für die vielen kleinen bunten Boote im Wasser und die Fisch Restaurants.

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Marsaxklokk

Der Himmel wurde zunehmend bewölkter und es fing an zu regnen, sodass wir in ein auf Google Maps entdecktes, gut bewertetes Restaurant mit dem Namen "La Nostra Padrona" einkehrten.
Hier waren ausschließlich Einheimische anzutreffen, oft ein guter Indikator.

Das Essen war tatsächlich sehr lecker, die Garnelen im Pastagericht "Malfaldine al Tartufo, Zucchini e gamberetti" butterzart.

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Für den ersten Tag des Jahres war es damit genug an Ausflügen, den Abend ließen wir entspannt im Hotel ausklingen.

02.01.

Für heute stand zunächst ein geplanter Hotel Wechsel an. Wir begaben uns schließlich zum Check Out, wo unser Zimmer Problem bekannt war. Man bot uns zunächst die bloße Tarifdifferenz als Anrechnung auf die Restaurant Umsätze an, was uns aufgrund des besonderen Anlasses und der mittlerweile mehrmaligen Kontaktaufnahme zu wenig erschien. Ein Gespräch mit der Hoteldirektion war nicht direkt möglich, wir erhielten jedoch einen zusätzlichen Bonus auf die Restaurant Rechnung, was wir akzeptierten. Normalerweise sind wir nicht so beharrlich, doch es waren noch ein paar weitere Unannehmlichkeiten angefallen (z.B. Zimmer am späten Nachmittag noch nicht gereinigt), sodass wir tatsächlich etwas genervt das Hotel verließen.

02.01.-04.01.

Casa Ellul Boutique Hotel (https://www.casaellul.com/)

Das kleine Hotel war keine 5 Minuten zu Fuß entfernt und befindet sich in einem historischen Gebäude unweit des Teatru Manoel und direkt neben der Carmelite Church- die Kirche, deren Kuppel wir bereits vom Dach unseres 1. Hotels sehen konnten.

Wir durften unser Gepäck am Morgen bereits abgeben, Check In war jedoch erst um 15 Uhr. Dennoch an dieser Stelle bereits die Eindrücke:

das Hotel verfügt über nur 9 Zimmer, die allesamt als Suites deklariert sind. Wir wählten die Suite 7, da uns das Konzept sehr interessant erschien (https://www.casaellul.com/rooms/suite-7-duplex-suite-with-view-from-terrace-and-jacuzzi/).

Der Raum ist auf 3 Stockwerke verteilt mit dem Bad im Eingangsbereich, dem Schlafbereich im 1. Stock und der Dachterasse mit Jacuzzi.

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Casa Ellul

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Casa Ellul

Der Jacuzzi ist sehr warm aber nicht zu heiß, wir nutzten diesen ausgiebig! Leider waren die Kissen vom Regen am Vortag völlig durchnässt und es gab keinen Ersatz, sie trockneten zum Glück im Lauf des Tages.

Unsere kleine private Terrasse war noch einmal ein richtiges Highlight, im Nachhinein wäre dies ideal für die Silvesternacht gewesen. Während unserer 2 Nächte hatten wir abermals Glück mit dem Wetter!

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Sonnenaufgang Casa Ellul

02.01.

Am vorletzten kompletten Urlaubstag ging es mit dem Mietwagen zunächst erneut in Richtung Norden zum "Popeye Village" in der Nähe von Mellieha. Das Dorf diente als Filmkulisse für den Film "Popeye" aus dem Jahr 1980.

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Popeye Village

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Popeye Village

An diesem Tag war deutlich mehr Betrieb auf den Straßen Maltas, vor allem trafen wir viele Familien mit Kindern, die das Village besuchen wollten. Es hatte sich eine Einlass Schlange gebildet und wir verzichteten schließlich auf den Eintritt.

Stattdessen fuhren wir direkt weiter zu einem der großen maltesischen Tempelkomplexe, "Ħaġar Qim". Die Anfahrt war etwas mühsam, das Navi führte uns quer durch die Insel über Landstraßen. Vor Ort waren so wenige Autos bzw. Touristen, dass wir zunächst dachten, dass geschlossen sei. Zum Glück war dies nicht der Fall und wir konnten sowohl das Besucherzentrum, als auch die Tempelanlage besichtigen.

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der mittlerweile überdachte Tempelkomplex Ħaġar Qim

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Tempelkomplex Ħaġar Qim

Auch der steile Weg die Treppen hinunter in Richtung Meer zur Besichtigung des zweiten Tempelkomplexes vor Ort, genannt "Mnajdra" lohnte sich!

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Auf dem Weg zum Tempelkomplex Mnajdra

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Tempelkomplex Mnajdra

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Tempelkomplex Mnajdra

Gegen Abend kehrten wir nach Valletta zurück, wo wir uns für ein maltesisches Abendessen entschieden. Bereits vorab hatte ich vom Restaurant "Nenu The Artisan Baker" (https://nenuthebaker.com/) gehört, wo spontan ein Tisch verfügbar war. Wir wurden sehr zuvorkommend und freundlich bedient, alle Speisen haben einen maltesischen Ursprung.

Die Vorspeise waren leckere "Pumpkin Walnut Ravioli":
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Als Hauptspeise wählte ich "Ta Zeppi c-Cirwilla", salopp gesagt eine Art maltesische Pizza mit Roast Beef und Gemüse:
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Bei diesem Gericht merkte man geschmacklich definitiv arabische Einflüsse, sehr spannend und lecker!

Auch der Nachtisch schmeckte vorzüglich, "Sal Zeppoli", gefüllt mit Ricotta und karamellisierten Früchten.

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03.01.

Den letzten Urlaubstag verbrachten wir absolut entspannt zunächst auf unserer Terrasse und am Nachmittag ging es erneut zum "Golden Bay Beach". Bei wolkenlosem Himmel und Sichtung der Temperaturen in der Heimat wollten wir noch einmal den Strand genießen und blieben dort bis zum Sonnenuntergang. Es war erneut nicht überfüllt und die Atmosphäre absolut angenehm. Selbst hier trägt jeder abseits seines Liegeplatzes einen Mundschutz, Abstände werden respektiert.

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Golden Bay Beach part 2

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Sonnenuntergang am Golden Bay Beach


04.01.

Wehmütig mussten wir relativ früh aufbrechen, da der Rückflug nach München schon um 09:15 ging.

Wir hatten mit dem Hotel unkompliziert ausmachen können schon um halb 7 zu frühstücken (normalerweise ab 7). Das Frühstück war an beiden Tagen in Ordnung und wurde jeweils individuell auf Wunsch direkt am Tisch serviert- normalerweise gibt es auch hier ein Buffet.

Die Rückgabe des Mietwagens verlief problemlos, der Re-Charge des blockierten Kreditkartenvolumens wurde zügig durchgeführt.

Wir hatten uns per Email für die La Valette Club Lounge (über Priority Pass) angemeldet und hatten tatsächlich noch einige Minuten, um mal wieder in den Genuss einer Lounge zu kommen. Die Bedienung in der fast leeren Lounge erfolgte direkt am Tisch, es gab kleine Snacks und eine komplette Getränke Auswahl.

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La Valette Club Lounge

Die Lounge ist geräumig und bietet auch einen Außenbereich, der Blick auf das Vorfeld ist sehr schön.

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Vorfeld in MLA

Unser Fluggerät war schließlich der A320 9H-AEQ im Hintergrund.

Die Auslastung war noch geringer als auf dem Hinflug, wir wählten erneut Reihe 4 direkt hinter dem Vorhang.

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Auch dieser Flug verlief absolut problemlos und ruhig, die Route führte an Sizilien vorbei mit Blick auf den Etna.

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Sizilien mit Etna

In MUC gab es bei der Einreise keinerlei Probleme und keinerlei Kontrollen.


Fazit: Wir waren absolut begeistert von unserer Reise, umso mehr in diesen schwierigen Zeiten. Es war eine willkommene Abwechslung und die Atmosphäre auf Malta absolut entspannend. Wir möchten auf jeden Fall noch einmal zurück kehren, um auch Gozo und Comino kennen zu lernen.
 
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Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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BER
Schöner Bericht in der Tat! Leider kann ich die Bilder nur in der App sehen, nicht aber in der Desktop-Version.

@Vollzeiturlauber: Die Pont Saint-Elmo ist aktuell wegen Bauarbeiten gesperrt.
 

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Reisender
16.09.2016
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www.red-travels.com
Schöner Bericht in der Tat! Leider kann ich die Bilder nur in der App sehen, nicht aber in der Desktop-Version.

@Vollzeiturlauber: Die Pont Saint-Elmo ist aktuell wegen Bauarbeiten gesperrt.

war die Brücke jemals für die Öffentlichkeit zugänglich?:confused: bei meinem letzten Besuch 2013 war sie schon für die Öffentlichkeit gesperrt, ein Tor war offen und ich wurde von Bauarbeitern wieder weggeschickt.

In Mdina gibt es den besten Schokoladenkuchen im Fontanella Tea Garden
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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BER
war die Brücke jemals für die Öffentlichkeit zugänglich?:confused: bei meinem letzten Besuch 2013 war sie schon für die Öffentlichkeit gesperrt, ein Tor war offen und ich wurde von Bauarbeitern wieder weggeschickt.

Sah in der Tat schon wie sehr lange geschlossen aus, verrostetes Tor und so weiter...