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Was macht man mit ein paar Meilen, die vor dem Verfall zu retten sind und ein paar Tagen Zeit? Klar, da muss etwas gebucht werden. Das Naheliegendste wäre gewesen, nochmals auf die Azoren zu fliegen, aber im Dezember bedeutet das sowohl für den Hin- als auch für den Rückflug eine Übernachtung in Lissabon, was ja eigentlich kein Problem darstellt. Aber das Angebot, mir mit zwei zusammnehängenden und dadurch vier Statusnächte für EUR 75.00 den Silberling bei Club Carlson zu erschlafen, war doch zu verlockend. Also eine Insel sollte es nun trotzdem sein und was liegt da näher als Madeira, zumal es auch mit den Flugzeiten hervorragend klappt. SXF - LIS - FNC und LIS - MUC werden als Bezahltickets gebucht, FNC - LIS wird mit einem Zwischenstop in OPO maximiert, um endlich mal mit einer NI E145 zu fliegen.
Routenplan TAPulator.
Nach SXF geht es mit der S-Bahn und ich bedaure schon wieder, dass TP nicht von TXL fliegt, aber das ist der Preis der Loyalität. In der S-Bahn treffe ich ein mittelalterliches Paar mit gleicher Destination, aber sie haben den Nonstop mit DE gebucht. Naja, vielleicht sieht man sich ja dann auf Madeira wieder. In SXF muss man noch bevor man das Gepäck aufgibt, alles an einer Sicherheitskontrolle durchleuchten lassen. Nicht nur mir schlief erst einmal das Gesicht ein, als sich eine osteuropäische Billigfliegerin (W6) einfach vor mich drängelte und ihren Schrammel aufs Band legte, auch der Grenzschutz-Beamte staunte erst mal nicht schlecht über so viel Dreistigkeit. Ich strafte sie mit einem Blick, der sich tief in ihre Eingeweide bohrte und brüllte noch hinterher: "Ey, ich bin Status-PAX!" Ich hoffe, das sass. Nun ist SXF wie gesagt ja nicht der schönste Flughafen, aber in der Hugo-Junkers-Lounge hat man zumindest noch kurzzeitig Ruhe vor den Billigfliegern. Ach ja, Priority-Boarding kennt man in SXF scheinbar auch nicht, aber damit kann man ausnahmsweise auch mal leben.
Camilo Castelo Branco habe ich bereits in meinem Log, am 23.11.2012 von GVA nach OPO. Mein netter Sitznachbar José Luís auf 05 C hat Freunde in Erfurt besucht und fliegt nun zurück nach LIS. Er ist Allgemeinchirurg und damit ärztlicher Kollege, klar dass es uns nicht an Gesprächsstoff mangelt. Die Unterhaltung führen wir in Portudenglisch, also trilingual.
12.12.2013: TP 539 SXF - LIS
Fluggerät: A319 CS-TTN
Kabine: Y
Sitz: 05 A
Das Wetter gibt mir absolut recht, nichts wie weg hier.
Dichter Nebel in SXF.
Take-Off ist diesmal mit ca. 30 Minuten Verspätung, wohl durch den Nebel und ATC bedingt. Zwar habe ich mit nur 60 Minuten einen relativ kurzen Anschluss in LIS, aber wenn es knapp werden sollte, wird man für gewönlich von TP direkt von Flugzeug zu Flugzeug geshuttelt.
Es gibt wieder "Macarrão", dieses Mal mit einer Mischung aus Öl, Knoblauch, Kräutern und Nüssen - etwas ungewohnt, aber durchaus lecker. Bei der Getränkeauswahl mache ich keine Komropmisse: Compal AntiOx Sumo de Tomate, Agua mineral com Gas e Café.
Das Bordessen.
Ich unterhalte mich währen des ganzen Fluges mit José Luís, über Arbeitsbedingungen in Portugal, Deutschland und der Schweiz, über Zugangsvoraussetzungen und erforderliche Sprachkenntnisse für den jeweiligen nationalen Arbeitsmarkt. Für einen Chirurgen sollten die sprachlichen Anforderungen nicht allzu hoch sein, da sollte es für eine präoperative Aufklärung reichen, wenn man sagen kann "Lesen sie sich bitte den Aufklärungsbogen durch und unterschreien Sie hier!" - "Ah, sie haben noch Fragen? Dann lesen sie den Bogen nochmals." Und für eine postoperative Nachuntersuchung sollten die Worte "Es ist alles gut verlaufen, wir sind sehr zufrieden." auch ausreichend sein. Aber vielleicht schweife ich jetzt etwas ab. Mittlerweile überfliegen wir bereits die Pyrenäen.
Pyrenäen, keine Wolken.
Die Landung in LIS ist smooth und wir haben unterwegs ca. 20 Minuten aufgeholt, so dass sogar noch kurz Zeit für einen Abstecher in die TAP Premium Lounge bleibt. Ich verabschiede mich von José Luís und natürlich bleiben wir in Verbindung.
Soares dos Reis ist bis 2008 als C-GJWE für AC geflogen, dritter Eintrag in meinem Log. Auf 05 C sitzt ein schweigsamer Mitt-Sechsziger Portugiese, der Mittelsitz bleibt frei.
12.12.2013: TP 1629 LIS - FNC
Fluggerät: A319 CS-TTR
Kabine: Y
Sitz: 05 A
Auf der relativ kurzen Strecke gibt es lediglich ein Sandwich und da es bis nach FNC über dem offenen Atlantik und bei dichter Wolkendecke nichts wirklich interessantes zu sehen gibt, versuche ich etwas zu schlafen.
Das Bordessen.
Während des Sinkfluges werde ich wach und da ist auch schon Land zu sehen. PXO kenne ich bereits von einem Zwischenstop am 10.10.2010, als wir nicht auf den Azoren landen konnten und für den Rückflug nach LIS hier auftanken mussten.
PXO.
Währen des Landeanfluges auf FNC ist kurzzeitig das östlichste Ende von Madeira zu sehen.
Peninsula de São Lourenço.
Bereits am Flughafen treffe ich auf Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro, der sich mit LINIC die Haare wäscht.
CR7.
Einen Leihwagen für zwei Tage habe ich bei Sixt gemietet und natürlich wartet der Agent schon auf mich. Es ist ein VW Polo und ich werde auf ein paar Kratzer an beiden vorderen Kotflügeln hingewiesen. Ich nehme den Wagen in Augenschein und die vorbeschriebenen Kratzer sind doch recht ordentliche Dellen, die dann auch anstandslos auf dem Schadensprotokoll vermerkt werden. Ich lasse mir noch kurz den Weg zu meiner Pension erklären, die in Monte liegt, aber ohne Navi und bereits im Dunkeln zunächst gar nicht so einfach zu finden ist. Mit über 100.000 Einwohnern ist Funchal doch recht gross und die vielen Einbahnstrassen verlängern doch etwas die Wege. Wie auch immer, die Abfahrt Richtung Monte war noch relativ einfach zu finden, aber irgendwann weiss ich dann doch nicht mehr so ganz weiter und frage in einem Café nach. Auskunft bekomme ich auf englisch von einem ZON-Menschen (ZON ist ein lokaler Telekommunikationsanbieter), seine englischen Instruktionen kopiere ich auf Portugiesisch "Church - Igreja, to te left - na esquerda usw.". Er lässt sich noch einen Blick auf sein smartes Smartphone werfen, wo er die Karte geladen hat. Alles klar, easy-peasy.
Als einziger Gast werde ich im A Casa Do Caseiro bereits erwartet. Die Angestellte, deren Name mir nicht einfällt, weil sie ihn mir nie genannt hat, ist ein sehr mütterlicher Typ und zur Begrüssung gibt es dann gleich mal einen Vinho da Madeira. Das Zimmer hat ein Doppelbett, ist traditionell ausgestattet und sehr sauber. Mir gefällts und für EUR 28.00, Frühstück inklusive lässt sich absolut nicht klagen.
Mein Zimmer.
Bevor ich schlafen gehe, mache ich noch einen kleinen Spaziergang und geniesse die Aussicht auf Stadt und Marina.
Funchal bei Nacht.
Routenplan TAPulator.
Nach SXF geht es mit der S-Bahn und ich bedaure schon wieder, dass TP nicht von TXL fliegt, aber das ist der Preis der Loyalität. In der S-Bahn treffe ich ein mittelalterliches Paar mit gleicher Destination, aber sie haben den Nonstop mit DE gebucht. Naja, vielleicht sieht man sich ja dann auf Madeira wieder. In SXF muss man noch bevor man das Gepäck aufgibt, alles an einer Sicherheitskontrolle durchleuchten lassen. Nicht nur mir schlief erst einmal das Gesicht ein, als sich eine osteuropäische Billigfliegerin (W6) einfach vor mich drängelte und ihren Schrammel aufs Band legte, auch der Grenzschutz-Beamte staunte erst mal nicht schlecht über so viel Dreistigkeit. Ich strafte sie mit einem Blick, der sich tief in ihre Eingeweide bohrte und brüllte noch hinterher: "Ey, ich bin Status-PAX!" Ich hoffe, das sass. Nun ist SXF wie gesagt ja nicht der schönste Flughafen, aber in der Hugo-Junkers-Lounge hat man zumindest noch kurzzeitig Ruhe vor den Billigfliegern. Ach ja, Priority-Boarding kennt man in SXF scheinbar auch nicht, aber damit kann man ausnahmsweise auch mal leben.
Camilo Castelo Branco habe ich bereits in meinem Log, am 23.11.2012 von GVA nach OPO. Mein netter Sitznachbar José Luís auf 05 C hat Freunde in Erfurt besucht und fliegt nun zurück nach LIS. Er ist Allgemeinchirurg und damit ärztlicher Kollege, klar dass es uns nicht an Gesprächsstoff mangelt. Die Unterhaltung führen wir in Portudenglisch, also trilingual.
12.12.2013: TP 539 SXF - LIS
Fluggerät: A319 CS-TTN
Kabine: Y
Sitz: 05 A
Das Wetter gibt mir absolut recht, nichts wie weg hier.
Dichter Nebel in SXF.
Take-Off ist diesmal mit ca. 30 Minuten Verspätung, wohl durch den Nebel und ATC bedingt. Zwar habe ich mit nur 60 Minuten einen relativ kurzen Anschluss in LIS, aber wenn es knapp werden sollte, wird man für gewönlich von TP direkt von Flugzeug zu Flugzeug geshuttelt.
Es gibt wieder "Macarrão", dieses Mal mit einer Mischung aus Öl, Knoblauch, Kräutern und Nüssen - etwas ungewohnt, aber durchaus lecker. Bei der Getränkeauswahl mache ich keine Komropmisse: Compal AntiOx Sumo de Tomate, Agua mineral com Gas e Café.
Das Bordessen.
Ich unterhalte mich währen des ganzen Fluges mit José Luís, über Arbeitsbedingungen in Portugal, Deutschland und der Schweiz, über Zugangsvoraussetzungen und erforderliche Sprachkenntnisse für den jeweiligen nationalen Arbeitsmarkt. Für einen Chirurgen sollten die sprachlichen Anforderungen nicht allzu hoch sein, da sollte es für eine präoperative Aufklärung reichen, wenn man sagen kann "Lesen sie sich bitte den Aufklärungsbogen durch und unterschreien Sie hier!" - "Ah, sie haben noch Fragen? Dann lesen sie den Bogen nochmals." Und für eine postoperative Nachuntersuchung sollten die Worte "Es ist alles gut verlaufen, wir sind sehr zufrieden." auch ausreichend sein. Aber vielleicht schweife ich jetzt etwas ab. Mittlerweile überfliegen wir bereits die Pyrenäen.
Pyrenäen, keine Wolken.
Die Landung in LIS ist smooth und wir haben unterwegs ca. 20 Minuten aufgeholt, so dass sogar noch kurz Zeit für einen Abstecher in die TAP Premium Lounge bleibt. Ich verabschiede mich von José Luís und natürlich bleiben wir in Verbindung.
Soares dos Reis ist bis 2008 als C-GJWE für AC geflogen, dritter Eintrag in meinem Log. Auf 05 C sitzt ein schweigsamer Mitt-Sechsziger Portugiese, der Mittelsitz bleibt frei.
12.12.2013: TP 1629 LIS - FNC
Fluggerät: A319 CS-TTR
Kabine: Y
Sitz: 05 A
Auf der relativ kurzen Strecke gibt es lediglich ein Sandwich und da es bis nach FNC über dem offenen Atlantik und bei dichter Wolkendecke nichts wirklich interessantes zu sehen gibt, versuche ich etwas zu schlafen.
Das Bordessen.
Während des Sinkfluges werde ich wach und da ist auch schon Land zu sehen. PXO kenne ich bereits von einem Zwischenstop am 10.10.2010, als wir nicht auf den Azoren landen konnten und für den Rückflug nach LIS hier auftanken mussten.
PXO.
Währen des Landeanfluges auf FNC ist kurzzeitig das östlichste Ende von Madeira zu sehen.
Peninsula de São Lourenço.
Bereits am Flughafen treffe ich auf Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro, der sich mit LINIC die Haare wäscht.
CR7.
Einen Leihwagen für zwei Tage habe ich bei Sixt gemietet und natürlich wartet der Agent schon auf mich. Es ist ein VW Polo und ich werde auf ein paar Kratzer an beiden vorderen Kotflügeln hingewiesen. Ich nehme den Wagen in Augenschein und die vorbeschriebenen Kratzer sind doch recht ordentliche Dellen, die dann auch anstandslos auf dem Schadensprotokoll vermerkt werden. Ich lasse mir noch kurz den Weg zu meiner Pension erklären, die in Monte liegt, aber ohne Navi und bereits im Dunkeln zunächst gar nicht so einfach zu finden ist. Mit über 100.000 Einwohnern ist Funchal doch recht gross und die vielen Einbahnstrassen verlängern doch etwas die Wege. Wie auch immer, die Abfahrt Richtung Monte war noch relativ einfach zu finden, aber irgendwann weiss ich dann doch nicht mehr so ganz weiter und frage in einem Café nach. Auskunft bekomme ich auf englisch von einem ZON-Menschen (ZON ist ein lokaler Telekommunikationsanbieter), seine englischen Instruktionen kopiere ich auf Portugiesisch "Church - Igreja, to te left - na esquerda usw.". Er lässt sich noch einen Blick auf sein smartes Smartphone werfen, wo er die Karte geladen hat. Alles klar, easy-peasy.
Als einziger Gast werde ich im A Casa Do Caseiro bereits erwartet. Die Angestellte, deren Name mir nicht einfällt, weil sie ihn mir nie genannt hat, ist ein sehr mütterlicher Typ und zur Begrüssung gibt es dann gleich mal einen Vinho da Madeira. Das Zimmer hat ein Doppelbett, ist traditionell ausgestattet und sehr sauber. Mir gefällts und für EUR 28.00, Frühstück inklusive lässt sich absolut nicht klagen.
Mein Zimmer.
Bevor ich schlafen gehe, mache ich noch einen kleinen Spaziergang und geniesse die Aussicht auf Stadt und Marina.
Funchal bei Nacht.
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