Ich bin im letzten August von San Francisco nach Denver gefahre. Ursprünglich wollte ich mit dem Empire Builder von Seattle nach Chicago fahren, aber weil der Flug nach SFO so günstig war musste es halt das sein. Wie auch Alex_B haben wir uns für diesen Teil der Strecke entschieden, weil sie am schönsten ist, außerdem waren wir der Meinung eine Nacht im Zug reicht für den Anfang. Wir haben für einen Bedroom mit Abfahrt an einem Mittwoch ca. 600$ Aufpreis gezahlt, und das war mit Abstand das günstigste Angebot in dieser Woche. An anderen Tagen waren es über 1000$ oder sogar ausverkauft. Es lohnt sich also, so etwas ganz früh zu buchen und mit den Daten sehr flexibel zu sein. Das sehe ich auch im Moment, da ich über eine ausführlichere Reise dieses Jahr nachdenke und viele mögliche Daten durchgehe.
Zur eigentlichen Fahrt: Ich fand es wunderschön und möchte sowas auf jeden Fall nochmal machen. Es ist das Gesmatpaket, was die Reise ausmacht, also auf jeden Fall mindestens ein Roomette buchen um die Essen dabei zu haben. Das macht die Sache ganz entspannt, und weil man immer mit 4 Leuten an einen Tisch gesetzt wird, lernt man mit etwas Glück auch noch nette Leute kennen. Das Personal war sehr nett, alles war eingentlich genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Jetzt der negativste Teil: Die Verspätung. Ich war in der Nacht noch länger wach und habe irgenwann gehört, wie das Horn durchgehen geblasen hat und es gab einen Ruck als die Notbremse betätigt wurde. Mehr habe ich aber nicht gespürt und bin dann auch eingeschlafen. Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang ist mir dann aufgefallen, dass wir uns seit der Notbremsung nicht mehr bewegt hatte, also waren das mindestens 5 Stunden Verspätung. Beim Frühstück gab es dann die erste Durchsage, wir hätten ein Auto an einen Bahnübergang getroffen, dieses sei aber leer gewesen. Die Stimmung war ziemlich gedrückt und ich war mir eigentlich sicher, dass man uns nur nicht sagen wollte, dass da draußen Menschen gestorben sind. Auf jeden Fall ging es irgendwann weiter und wir haben dann, um Güterzügen nicht im Weg zu sein, noch drei Stunden Verspätung dazugewonnen bis war endlich mitten in der Nacht in Denver angekommen sind. Da wir direkt für den nächsten Tag den Rückflug nach SFO gebucht hatten, wurde es eine sehr kurze Nacht.
Was ich mit der Story sagen möchte: Auf jeden Fall in der Reise 24 Stunden Verspätung einplanen - zumindest so, dass man dann keinen Flug verpasst oder ähnliches. Solche Dinge sind wohl im Vergleich zur Deutschen Bahn sehr häufig, aber ich denke es ist immer noch sehr unwahrscheinlich, dass es einen selbst dann trifft. Ich würde es immer wieder machen und habe auch keine Bedenken wegen der Sicherheit, immerhin hat man den Aufprall nicht mal gespürt. Also lass dich davon nicht abbringen, ich wollte es nur erzählen um klarzumachen, dass man große Verspätungen einplanen muss. Das Auto war übrigens wirklich auf den Schienen geparkt, ich denke es handelt sich um versuchten Versicherungsbetrug.
Hier ist ein Link zu der Story mit Foto.
So wie ich das gesehen habe sind alle Schlafabteile oben. Man steigt in der Wagenmitte ein, dort geht es dann nach oben. In die eine Richtung gibt es fünf Schlafabteile mit Seitengang, in der anderen gibt es zehn Roomettes (Mittelgang). Unten sind nur die Familienabteile sowie die Duschen und Toiletten.
Da muss ich widersprechen, im Superliner - und aus diesem Typ besteht der Zephyr - gibt es in der unteren Etage auch noch einige Roomettes wie man der 3D-Tour auf
der deutschen Amtrak Seite entnehmen kann. Es kann einem also passieren, dass man bei der Buchung so eine Roomette zugewiesen bekommt, und ich weiß nicht, ob man das dann eventuell telefonisch noch ändern kann. Unten ist es lauter, außerdem ist die Sicht oben besser.
Ich hatte in der Planung unserer Reise einen tollen Bericht auf irgendeiner privaten Seite gelesen, den ich jetzt leider nicht mehr finden kann. Eventuell reiche ich den noch nach, das war bei uns eigentlich der ausschlaggebende Faktor zu buchen.