USA: Roadtrip zu den Nationalparks im Nordwesten

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redgoblin

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24.12.2017
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Liebe Reisefreunde,

der fünfte Reisebericht steht an, wenn auch der Abschluss vom vierten Bericht noch fehlt. Zur Erinnerung: es ging erstmal in Skandinavien von Stockholm nach Bergen, dann mit dem Auto quer durch die Schweiz auf der Grand Tour of Switzerland. Auch konnte ich Euch Vielfliegende auf spannende 6.000 Kilomtern über die Route 66 mitnehmen sowie meine Flucht in die Sonne: Adu Dhabi, Dubai und Oman vorstellen.

Aber es steht bald eine weitere, hoffentlich schöne Reise an. Sie ist im Endeffekt wieder mal verrückter geworden als geplant, aber das erkläre ich Euch gerne.

Alles hat angefangen mit der Suche nach meilenverwertbaren Flügen. Immer wieder hatte ich in meinen letzten fünf Jahren Glück und konnte bereits zwei Oneway F-Tickets (jeweils nach SFO) ergattern, auch C-Tickets gab es bereits einige. In der Reisezeit nach den Sommerferien gesucht und - man mag es hier in dem Forum kaum glauben und aussprechen - ein F-Return-Ticket gefunden.

11.09. FRA - MUC - LAX
09.10. LAX - MUC - FRA


Bäm - gebucht. Dann habe ich mir überlegt, was man alles so anschauen kann. Die typische Westküste hatte ich abgehakt, Hawaii auch (aber nicht endgültig) und die Route 66 verlief auch schon an einige dieser Stellen. Was bisher noch gar nicht berücksichtigt wurde, war der nordwestliche Teil. Also mal den virtuellen Atlas aufgeschlagen, gestöbert, interessante Ecken gefunden und...

Bäm - grober Plan fertig. Von Seattle ins Landesinnere in Richtung Yellow Stone National Park durch Utah und ab nach Las Vegas. Ich fande den Plan richtig genial und habe mich mit einem guten Freund unterhalten. Er war dieses Jahr schon in den USA und hat für kommendes Jahr auch bereits Hawaii gebucht, aber ihn hat vor allem die Region um den North Cascades Highway fasziniert. Ich hingegen wollte auch noch zum Mt. St. Helens, Mt. Renier und zum Olympia National Park. Er würde in Seattle für gute zwei Wochen einsteigen und mitten drin "abreisen". Ein wenig Google befragt, das Vielfliegertreff und Flyertalk und...

Bäm - genauer Reiseplan (retroperspektivisch: erstmal) fertig! Und es ist immer so, dass wenn man fliegen mag und um ein Grundgerüst rumbaut es wilde Verbindungen, Strecken und Tage geben wird... Aber immerhin darf ich mal mit dem großen Vogel A380 fliegen - und das ganze noch in F <3 Die Buchungen waren gemacht, der NFL Gameplan kam hinein und so wurde kurz vor Rückflug noch ein Tag LAS-LAX-LAS hinzugefügt. Verwirrend langsam, selbst wenn gebucht: 11 Flüge...

1725302607686.gif

Endgültiger Flugplan:

10.09. STR - MUC // MUC - FRA
11.09. FRA - MUC // MUC - LAX
12.09. LAX - PDX

06.10. LAS - LAX // LAX - LAS

09.10. LAS - LAX // LAX - MUC
10.10. MUC - FRA // FRA - STR



Und wie sieht die Tour mit dem Auto im Groben aus?

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Sicherlich sind nicht alle Straßen so genau richtig, aber die Tendenz ist klar: Seattle, Salt Lake City und Las Vegas werden die einzigen Städte sein, die wir besuchen. Dazwischen ist vor allem die Natur sowie der Weg das Ziel. Mein Kumpel steigt in Seattle zu und in Salt Lake City aus.

Ich bin gespannt. In wenigen Tagen geht es los. Gerne nehme ich Euch Semi-Live mit. Ich werde es wohl nicht täglich schaffen für Euch was zu schreiben. Aber umso länger bleibt es spannend.

Bis demnächst!
Euer Andreas
 

flyermeier

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27.08.2021
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Freue mich auf den Bericht. So eine ähnliche Route habe ich auch schon 2 mal mit dem Auto gemacht. War beide mal super!
 
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mainz2013

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18.09.2013
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Da schließe ich mich gerne an. Über 20 Jahre war Salem, OR unsere zweite Heimatstadt. Die von dir gewählte Strecke ist sehr schön. Sind wir teilweise mehrfach gefahren. Rückweg dann C nach fast A. ;) :) Ich freue mich schon auf aktuelle Eindrücke. Wir waren das letzte Mal 2018 in PDX.
 
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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Da freue ich mich auf Anregungen. Denke ich doch grade über Yellowstone und Umgebung für 2025 nac.
 
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Xray

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13.04.2017
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Viel Spaß!

Ich persönlich hätte mir glaube ich alles nach Yellowstone/Grand Teton gespart und die Tage lieber ein bisschen verteilt. Mir wäre das runter nach Utah und Vegas zu viel Meilenfressen ohne genug Zeit dort. Aber das ist Geschmacksache.
Auf den Reisebericht freut sich jedenfalls sicherlich jeder hier!

Kommt man eigentlich tatsächlich nicht mehr anders von STR nach FRA außer via MUC?
 
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cktest

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14.11.2022
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Viel Spass! Ich bin gespannt, Teile davon (Olympic Peninsula, Yellowstone) habe ich mir im Sommer 2022 angeschaut.
 
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redgoblin

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24.12.2017
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Anreise​

Begonnen hat die Reise erstmal durch das Suchen einer Transfermöglichkeit, da die S-Bahn-Strecke zum Flughafen aufgrund von Bauarbeiten gesperrt ist. Hier haben dankenswerterweise meine Eltern ausgeholfen, so dass ich nach der Gepäckaufgabe und der Sicherheitskontrolle aufgrund fehlender Priority-Pass- oder Lufthansa-Lounges direkt am Gate auf den Flieger warten durfte.

Die Flüge von Stuttgart über München nach Frankfurt waren eng getaktet, aber ohne nennenswerte Komplikationen. Am FRA wurde direkt im Hilton Garden Inn genächtigt, eine Punktebuchung. Das Hotel ist leider schon ein wenig in die Jahre gekommen und sollte am Interieur langsam aber sicher renoviert werden. Am Abend noch ein Caipi in der Hilton-Bar genossen, bevor es ins Bett ging.

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Aufgestanden, ausgecheckt und den Weg zum First Class Terminal aufgebrochen. Als dort seltener Gast (das Dritte mal) herzlich begrüßt worden, die Papiere und das Gepäck abgegeben und erstmal gefrühstückt. Mit bedauern habe ich festgestellt, dass es die Schinkenmaschine nicht mehr gibt. Diese Enttäuschung habe ich im Anschluss mit einer kalten Cola vom ungläubigen Personal (wohl trinken alle anderen hochwertigen Alkohol) verdaut. Letztes Jahr gab es noch schwarze Enten, dieses Jahr sind wohl die weißen Enten dran. Leider ist auch beim dritten Besuch es nur ein VW-Bus geworden, der mich zum Gate gefahren hat.

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Der Flug nach München war so unspektakulär wie die gegensätzliche Richtung am Vortag. Es gibt nur einen Unterschied: dieser Flug ist der Beginn der Meilen-Buchung :) Angekommen waren es einige Meter bis zum Satelliten, in der dortigen First-Class-Lounge war ich bis dato noch nicht. Auch wenn der Ausblick trotz der bodentiefen Fenster nicht spektakulär ist, kann man das Treiben am Flughafen verfolgen, auch von einer schönen Dachterrasse aus. Besonders gefreut hat mich eine Bekannte aus früheren Jahren zu treffen, welche mit mir beim gleichen Ausbildungsbetrieb gelernt hat. Während sie mich gleich erkannt hat, hatte ich mit ihr am Eingangsbereich absolut gar nicht gerechnet. Entsprechend kann ich nur Positives zum Thema Service sagen... Ein letztes Schnitzel, eine wunderschöne Ente und schon ging es in Richtung A380.

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Das Boarding war unkompliziert. Für mich in der Tat das erste mal A380, meine zwei anderen F-Reisen waren in der 747. Dadurch, dass ich noch zu Boden gegessen und prinzipiell schon ein paar Kilo zu viel auf den Hüften sitzen habe, verzichtete ich zu Beginn an auf das Essen. Ich habe es nach kurzer Absprache einfach ca. zwei Stunden vor Ende des Flugs avisieren lassen. Der Service war sehr gut, das Flugzeug im Gegensatz der 747 bedeutend leiser, das Interieur aber auch inzwischen schon leicht angekratzt. Bei einem kurzen Beine vertreten bin ich dem Senior First Officer in die Arme gelaufen, mit dem ich doch einige Minuten mich über den A380 unterhalten konnte. Wirklich ein nettes Gespräch.

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In Los Angeles angekommen, die rund 60-minütige Wartezeit an der Einreise über sich ergehen lassen, Gepäck abgeholt und die 20 Minuten zum Sonesta-Hotel gelaufen. Dort angekommen in einer Baustelle, einem sehr engen Check-in und dem Hotelpreis (ca. 200$) nicht würdigem Hotelzimmer ins Bett geschmissen. Welcome to the USA!

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Am folgenden Tag geht es dann morgens nach Portland...
 

redgoblin

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24.12.2017
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Zwischen Erdbeben und Regenfälle​

Meine Urlaube sind eigentlich immer mit Kaiser-Wetter versehen, dieses mal ist der Start wohl anders. Früh morgens mit dem Shuttle-Bus vom Hotel ans Terminal 6, denn es wird mit Alaska geflogen. Check-in und Drop-off waren easy, die Sicherheitskontrolle innerhalb weniger Minuten erledigt. Ich hätte nicht gedacht, dass es am LAX so fix geht. Also einen kleinen Spaziergang von Terminal 6 ins Terminal B (was seit dem Umbau ohne Probleme möglich ist) und noch ein-zwei Stunden in der Centurion-Lounge verbracht. Mitten im American Breakfast hat die Erde ordentlich geschaukelt, vor Malibu war ein Erdbeben mit der Stärke 5. Sekundenbruchteile später schrillten alle Handys, ein automatischer Cell Broadcast warnte uns. Nach einigen Minuten war aber am großen Flughafen alles beim Alten. Der Flug selbst war mit guten zwei Stunden komplett reibungslos, auch die Annahme des Mietwagens war schnell erledigt. Es gab in der Alamo Choice Line einen Jeep Grand Wagooner oder einen Jeep Wagooner auszuwählen, ich nahm ersteres.

Die anschließende Fahrt zum Mt. St. Helens hätte ich mir retroperspektivisch sparen können, denn außer Nebel war dort nichts zu sehen. Außerdem stand auf dem Plan in den Mt. Rainier Nationalpark zu gehen. Aber dort war das Wetter nicht wirklich besser. Zum Glück gibt es auch in Bodennähe entsprechende Dinge zu beobachten und anzuschauen. Und manch Anblick ist in Wolken geschweift umso mysteriöser...

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In Packwood, direkt vor den Toren des Nationalparks hatte ich eine Lodge mit integriertem Jacuzzi ergattert. Das hellte am Abend meine Stimmung dann doch ein wenig auf.

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Am kommenden Tag war aber immer noch bedeutend mehr Wolken als Himmel zu sehen, nichts desto trotz ging es um 07:30 Uhr am Morgen in Richtung Mt. Rainier. Sowohl die Ecke um Paradise, als auch die Gegend Sunrise stand auf dem Plan. Je weiter der Jeep sich in Richtung Gipfel bewegte, umso mehr Sonne kam hindurch. Ich hatte das wahnsinnige Glück, dass die Wolken plötzlich unterhalb von mir lagen.

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Und so ging es nach einem wundervollen Tag in Richtung Olympia, welche nach einer Nacht dann Ausgangspunkt für den nächsten Nationalpark werden sollte...