Von Triebwerken, Tempeln und Teigtaschen – China im Schnelldurchlauf

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HDH Aviation

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25.02.2018
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D-AIEP
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Prolog

Am Anfang standen die vier Finnair Upgrade Voucher von meinem Goldstatus. Da diese bekanntlich schlecht werden können, mussten sie weg. Also ging es an die Suche nach passenden Verfügbarkeiten, und irgendwann wurde ich dann fündig: PVG-LHR am 22.3. über HEL hat Verfügbarkeiten, war preislich sehr attraktiv, und viel wichtiger, flog in meinen Geburtstag hinein. Damit war klar wie ich die Voucher einlösen werde und buchte den Flug am Silvesterabend. Frohs Neus und so. Schon länger hat mich der allseits geschätzte Handballspieler regelrecht genötigt, dass ich unbedingt nach China muss, und zwar länger als die paar Stunden von letztem Jahr. So war klar, vor meinem Rückflug muss etwas China sein, idealerweise auch genug um die dortigen Exoten abzugrasen und die zwei Must-dos auf meiner Liste abzuhaken. Die Reise hatte aber nicht nur nach hinten ein festes Ende, sondern auch das Zeitfenster für den Hinflug war zeitlich sehr begrenzt wegen Uniabgaben. So wurde es dann nach langem Suchen Royal Jordanian MXP-BKK am 12.3., ebenfalls preislich sehr attraktiv.

Die Zeit dazwischen wollte ich ursprünglich mit etwas Strand und dann China füllen, dann mit Laos und China, und da beides zeitlich eher suboptimal gewesen wäre, wurde es am Ende nur Bangkok und China. Von BKK nach China wurde es dann Cathay, die auf dem abendlichen BKK-HKG eine 777-300 ohne ER versprachen, leider mit 9h Layover über Nacht in HKG, die ich am Flughafen verbringen wollte, bevor es am nächsten Tag nach China weitergehen sollte.

China ist ein gutes Stichwort, denn ich hatte zwei Punkte die neben den aviatischen Highlights unbedingt dabei sein mussten: Pandas in Chengdu und Terracotta Army in Xian. Demnach galt es, die Reise um diese beiden Punkte zu basteln, und nachdem MU die C919 vom frühen TFU-SHA abgezogen hatte, auch nochmal neu zu basteln. Schlussendlich wurde es dann folgendes Routing innerhalb Chinas:

WUH-CKG China Southern C909
CKG-CTU Zug
TFU-LJG Air China 737-700
LJG-XIY Tibet Airlines A319neo
XIY-SHA China Eastern C919

Nebenmissionen (neben den obig aufgelisteten Hauptmissionen C909, C919, A319neo) waren die 773 von CX, die 737 von CA, sowie die E295 von RJ, die die Wochen davor zuverlässig auf MXP-AMM anzutreffen war.

Nach MXP sollte mich Air Dolomiti bringen, ein netter Beifang und war mit einem Return für Ende Mai, passend zu einem weiteren Plan, auch nicht besonders teuer gewesen. Zurück aus LHR buchte ich mir BA mit knapp über 3 Stunden Umsteigezeit.

Damit war alles gebucht und die Reise kann im nächsten Teil losgehen!
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
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DUS
Schon länger hat mich der allseits geschätzte Handballspieler regelrecht genötigt, dass ich unbedingt nach China muss, und zwar länger als die paar Stunden von letztem Jahr. So war klar, vor meinem Rückflug muss etwas China sein, idealerweise auch genug um die dortigen Exoten abzugrasen und die zwei Must-dos auf meiner Liste abzuhaken.
So nämlich!
Die Zeit dazwischen wollte ich ursprünglich mit etwas Strand und dann China füllen, dann mit Laos und China, und da beides zeitlich eher suboptimal gewesen wäre, wurde es am Ende nur Bangkok und China.
Laos reiche ich dann nach, sobald ich dafür Zeit finde.
Wenngleich ich mich gefreut hätte, wenn wir (zufällig) zur gleichen Zeit dort gewesen wären.
 

HDH Aviation

Erfahrenes Mitglied
25.02.2018
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D-AIEP
Man sollte vielleicht nachdenken bevor man einen Reisebericht anfängt ob man das zeitlich überhaupt schafft, jetzt geht es aber wirklich endlich los!

Anreise

Nachdem es auf MUC-MXP bereits um kurz vor 8 Uhr morgens los gehen sollte, und ich es aus Augsburg nicht schaffen würde dafür rechtzeitig und mit mindestens einer S-Bahn Puffer da zu sein, buchte ich mir mit einem Gutschein aus der Nettoaktion vom Blackfriday das Premier Inn in Hallbergmoos für die Nacht davor. Demnach verließ ich meine Wohnung am frühen Nachmittag, und nach einer Glanzleistung der SWA irgendwann auch Augsburg in Richtung München mit einer Verspätung von 30 Minuten zum ursprünglichen Plan. In München musste ich noch kurz in der BSB ein ausgeliehenes Medium zurückgeben und fuhr dann nach Hallbergmoos in mein Hotel, in dem ich später als geplant ankam und das ich dann auch schnell wieder verließ, um noch vor Sonnenuntergang zum nahegelegenen Spotterpunkt zu gelangen.

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Dort angekommen pflanzte ich mich auf eine Bank, beobachtete ein paar Flugzeuge und nahm mein zuvor in der U-Bahn Station erstandenes Abendessen zu mir.

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Mit dem abendlichen MUC-MXP von Air Dolomiti wurde es mir dann auch zu kalt und zu dunkel und ich trat den Rückweg an. Gegen 21:30 Uhr ging ich dann ins Bett, Wecker auf 5 Uhr morgens gestellt, und schlief nicht durch und auch nicht aus, aber immerhin besser als zu Hause.

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Nach einer schnellen Dusche stopfte ich schnell alles in meinen Koffer und das ebenfalls am Vortag erstandene Schokocroissant in meinen Bauch, stiefelte zur nahegelegenen Bushaltestelle, an der ich nicht der einzige mit Koffer sein sollte, um dann in 10 Minuten zur S-Bahn Station zu fahren und weitere 10 Minuten später am MUC anzukommen.

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Mit nur Handgepäck ging es schnell durch die quasi leere Siko und dann nicht besonders weit zum Gate. Da ich Zeit und Durst hatte, lief ich noch zur nächsten Wasserauffangstation, nutzte meine Flasche zum auffangen von ebendiesem, und bestaunte dann auf dem Rückweg zum Gate den Sonnenaufgang.

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Am Gate war nicht besonders viel los, und so waren es am Ende vielleicht 40 Leute die im ersten und einzigen Bus zum Flugzeug fuhren, Vorfeldtour inklusive. Vehikel der Wahl war an diesem Tag eine E195 mit noch den alten Farben, und mein zugewiesener Platz 8F erwies sich als gut.

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Boarding war schnell completed, es folgte eine Sicherheitseinweisung und dann ging es zügig zur Südbahn, von der es quasi pünktlich in dem grauen Himmel ging, jedoch nicht ohne einen letzten Blick auf die Alpen zu erhaschen.

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Der Flug war ereignislos, es gab einen Cookie und eine Flasche Wasser, ich las mein Buch und aus dem Fenster gab es nur Wolken zu sehen. Etwas überpünktlich landeten wir dann auf einem grauen und nassen Malpensaer Flughafen, anscheinend noch zu früh um dort auch eine Parkposition zu erhalten.

Nach guten 15 Minuten Reifen eckig stehen ging es dann ans Terminal, es gab auch einen Finger für uns, mit dem es direkt ins Trockene ging. Leider gab es hier keine Möglichkeit Airside zu bleiben und so suchte ich mir einen Sitzplatz im Terminal. Nach zwei Stunden wechselte ich auf die Checkin Ebene, suchte mir erneut einen Sitzplatz, schaute Flugzeuge und wartete.

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Pünktlich mit dem Checkin Beginn stand ich in der Schlange, kam nachdem die Frau vor mir ihre 10 Koffer aufgegeben hatte auch recht schnell dran, und bekam dann auf Nachfrage noch die positive Antwort, dass ich gerne die Vertragslounge besuchen darf. Bis dorthin dauerte es inklusive allem gute 10 Minuten, ich suchte mir abermals einen Platz am Fenster (den letzten), machte mich über die Kleinigkeiten am Buffet her, und dann nochmal, und nochmal, bis es Zeit wurde zum Gate zu gehen.

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Dort wurde gerade mit dem Preboarding begonnen, ich machte of schnell ein Foto des Vehikels, und der Kenner wird erkennen, Nebenmission 1 ist fehlgeschlagen. Es stand ein stinklangweiliger A320 am Gate, immerhin hatte er Latten. Yay?

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Obwohl nur ein A320 geboardet werden sollte, begann dieses eine stunde vor STD, was dann dazu führte, dass man 30 Minuten im Flugzeug darauf wartete, dass die Abflugzeit erreicht wurde. Irgendwann ging es dann endlich los, und nach einer weiteren Flughafenrundfahrt auch erneut in die grauen Wolken über Malpensa. Etwa 45 Minuten nach dem Start wurde ein sehr leckeres Essen serviert.

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Im Anschluss widmete ich mich wieder meinem Buch und schaute ab und zu aus dem Fenster. Im dunkeln erreichten wir schließlich zuerst Israel, überquerten dieses und drehten dann eine Runde über Amman, wo wir pünktlich landeten.

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An der Außenposition angekommen standen neben normalen Bussen auch ein paar schwarze SUVs bereit, und so mutmaßte ich, dass die VIP möglicherweise der Grund für den Wechsel auf A320 gewesen war, denn in der Eco hätten auch alle Paxe in eine E2 gepasst.

Per Bus ging es dann zum Terminal, wo ich fast schockiert war, dass es für den Transfer nur eine Sicherheitskontrolle gab. Immerhin war ich noch recht früh am Abend da, denn die Schlange war nicht schnell und hinter mir wurde sie mit weiteren ankommenden Flügen immer länger. Den Vogel abgeschossen hat dann ein Kind eines anderen Passagiers, das kurzerhand zum Mitarbeiter wurde, weil das eigentliche Personal nicht auffindbar war und es keine Plastikboxen mehr gab. Naja, nach dieser Erfahrung war ich dann 20 Minuten später in der Crown Lounge angekommen, wo ich es mir zunächst im Buffetbereich bequem machte und mir einige der leckeren Speisen einverleibte.

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Danach zog ich auf die andere Seite um, kaufte mir später für etwa 19€(?) noch Zugang zu der Dusche, und begab mich dann kurz vor Boarding zum Gate.

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Ich war einer der ersten Menschen an Bord der 787-8, machte es mir auf 6A mit erfreulich viel Sitzabstand bequem und hoffte, dass die beiden Sitze nebenan leer bleiben würden, oder zumindest einer davon. Wenigstens einmal wurden meine Hoffnungen aber erhört, und bei „Boarding completed“ hatte ich tatsächlich die Reihe für mich. Yay!

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On time wurden wir gepusht, und nach vielleicht 5 zurückgelegten Metern ging es zurück ans Gate und die Jetbridge wurde erneut angedockt. Wieso das Ganze, ich habe keine Ahnung da es keine Durchsage gab, nach 20 Minuten schien der Grund aber gelöst worden zu sein, denn die Tür schloss sich wieder, und wir setzten abermals zurück. Leicht verspätet erfolgte dann der Start in den Nachthimmel und es wurde kurz darauf, um 4 Uhr local time, eine vollwertige Mahlzeit, die eher einem Frühstück als Abendessen ähnelte, serviert. Wer meine Berichte kennt weiß dass ich davon kein Fan bin, und war demnach froh, als das Gedöns endlich abgeräumt und die Lichter ausgeschaltet wurden.

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Ich döste vor mich hin, Schlafen konnte ich auch kurz, und hatte zwei Stunden vor der Landung keine Lust mehr darauf. Nach einem Besuch auf der Toilette wurde dann schon Frühst…äh ein Mittag/Abendessen serviert, das ich zum Teil verschmähte. Bis zur Landung schaute ich dann noch etwas Chicago PD, während vor dem Fenster Myanmar vorbeizog und später Thailand und die Gewitterwolken in Sicht kamen.

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Trotz der Abflugverspätung landeten wir pünktlich am BKK, rollten gemütlich zum Gate und da an der Einreise fast nichts los war, war ich nach 10 Minuten auch schon in der Ankunftshalle.

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Aus Gründen verwarf ich meinen ursprünglichen Plan per Zug in die Stadt zu fahren, und bestellte mir stattdessen ein Grab. Während das unterwegs war, suchte ich auch die neue zentrale Sammelstelle und so kam ich gleichzeitig mit meiner Fahrerin dort an. Über die Schnellstraßen lief die Fahrt bis nach Sukhumvit flüssig, die letzten 2 Kilometer innerorts waren dann vergleichbar mit der Hölle. Dennoch stand ich irgendwann erfolgreich in der Lobby des gebuchtem Rembrandt Hotels in der Soi 18, wurde schnell eingecheckt und erhielt dann die Keycard für mein Zimmer in der 16. Etage. Das war zwar sauber aber schon etwas in die Jahre gekommen, und besonders das Bad hatte eine Renovierung dringend nötig, das Bett war aber sehr bequem und das ist doch alles was zählt.

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Ich ruhte mich etwas aus und machte mich dann gegen Abend auf die Suche nach etwas essbarem in der näheren Umgebung.

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So richtig ansprechen konnte mich nichts, zumal ich auch keinen großen Hunger hatte, und so erstand ich im 7-11 einige kleine Snacks, die dann zurück auf dem Zimmer den Weg in meinen Bauch fanden. Dort beobachtete ich dann noch das angekündigte Gewitter (noch ein Grund nicht allzu lange draußen zu sein), und später noch ein Feuerwerk.

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Früher als sonst ging es dann in die Welt der Träume.