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Gleich vorab: da ich mit der gebotenen Leistung zufrieden war, scheue ich mich nicht, den Veranstalter möglicherweise auch mehrmals beim Namen zu nennen.
Irgendwann im Frühjahr bin ich durch die Hahn Air Flüge LUX - DUS vv im Privatjet auf Airevents gestoßen und dort auf den Polarlicht-Flug. Dieser wird von Polarlicht-Reisen oder auch Eclipse-Reisen durchgeführt. Ich habe mir also per e-Mail die Unterlagen zukommen lassen und mich relativ schnell für eine Buchung entschieden. Dafür wurde eine Anzahlung in Höhe von 20% fällig. Der Restbetrag war dann bis zwei Monate vor dem Flug zu entrichten. Dazu gab es auch eine e-Mail mit der Info, dass die Mindestbuchungsmenge erreicht wurde und der Flug durchgeführt werden würde.
Nachdem also klar war, dass ich im November nach Köln muss, buchte ich mir eine Zugfahrt mit ICE-Sprintern. Preislich war die erste Klasse nur überschaubar teurer, so dass ich letztlich knapp €96 für die Tickets ab Heimatort bis Flughafen Köln-Bonn bezahlt habe. Diese enthalten als Sparpreis auch die City-Option, sprich Anreise zum Bahnhof. Und bekanntermaßen sind auch Sitzplätze mit dabei. DB-Lounge ist beim normalen Sparpreis auch möglich.
Da es vor kurzem auf der Schnellfahrstrecke zu einem ICE-Brand kam, wurde der Fahrplan noch etwas angepasst. Somit erreichte mich pünktlich 14 Tage vor der Fahrt nach Köln ein Verspätungsalarm. Mein gebuchter ICE war storniert und somit hatte ich ein Flex-Ticket zum Sparpreis. Die Rückfahrt blieb zunächst unverändert bestehen. Ich entschied mich auch gegen eine Hotelübernachtung in Köln, denn da würde man auch erst kurz nach 3 Uhr ins Bett kommen. Da der erste ICE zum Flughafen Frankfurt erst kurz vor 6 Uhr ab Köln Hauptbahnhof fuhr, würde ich mich lediglich bis dahin wach halten müssen.
Am Tag der Anreise entschied ich mich ob des schlechten Wetters noch für eine deutlich spätere Fahrt nach Köln als ursprünglich gebucht. Ich würde somit erst am Nachmittag ankommen und musste nicht mehr so viel Zeit überbrücken. Los ging es aber wie immer in der üblichen Kombination aus Bus und S-Bahn zum Flughafen Frankfurt, diesmal allerdings in der S-Bahn durch die Glastür in die 1. Klasse.
In Frankfurt am Flughafen Fernbahnhof kaufte ich mir im Rewe noch ein paar Sandwichs zum Mittagessen. Pünktlich fuhr der ICE nach Köln. Ich konnte mir kurzfristig eine Sitzplatzreservierung gleich hinterm Zugführer sichern.
Ankunft in Köln war auf die Minute pünktlich. Da habe ich von der Bahn schon vieles anderes gehört. Beschweren will ich mich dennoch nicht.
Gleich wenn man aus dem Bahnhof fällt stößt man auf ein heißes Thema im Forum, welches (noch nur) Viele abseits von FRA und MUC betrifft.
Zunächst wollte ich zum Globetrotter, der Winter kommt ja unaufhaltbar und da schaden ein paar wärmende Handschuhe sicher nicht. Auf dem Wag dahin kam ich an den WDR-Arkaden vorbei.
Nach dem Globetrotter hatte ich noch ein weiters Ziel - ein entsprechendes T-Shirt fehlte mir noch.
Ich bin danach an den Rhein. Die Uhr zeigte kurz vor 1 Uhr. Oder auch wenig Wasser im Fluss.
Fischmarkt mit bunten Häusern.
Noch mehr bunte Häuser.
Über die Hohenzollernbrücke ging es auf die andere Rheinseite. Passend natürlich zum Datum, 100 Jahre und 1 Tag nach dem Ende der Herrschaft der Hohenzollern.
Kurz vorm Sonnenuntergang Blick über den Rhein.
In der Stadt war es recht voll, so dass ich mich dazu entschied, zeitnah etwas Platz zu machen und mit der S-Bahn zum Flughafen zu fahren.
Im Flughafengebäude findet man ein weiteres Stück Geschichte, welches mit dem 9.11. verbunden ist. Und als gebürtiger Ossi wohl das für mich wichtigste Stück Geschichte, steht es doch zusammen mit dem 9.11. dafür, dass ich soviel Reisen darf. Und vor allem ohne Einschränkungen der eigenen Regierung dahin, wo ich gern hin möchte und wann und wie oft.
Auf der Anzeigetafel war unser Flug schon mal gelistet. Auf der Webseite hatte ich ihn nicht entdeckt.
Kurz vor 18:30 Uhr wurden die beiden Checkin Schalter vorbereitet.
Wenige Tage vor dem Flug gab es eine e-Mail mit den wichtigsten Infos und dem zeitlichen Ablauf. Check-In von 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr. Ab 19:30 Uhr ein Vortrag mit Hintergründen und eine Einschätzung darüber, was man an Polarlichtern in etwa erwarten könnte. Der Flieger kam auch rechtzeitig ans Gate, auch ohne Erwähnung in der e-Mail.
Einsteigen ging pünktlich los. Sitzplätze wurden vorab zugeteilt, so dass ich mit einem Gangplatz vorlieb nehmen musste, zumindest für den Flug zum Zielgebiet. Der Abflug startete Pünktlich und so konnten wir mit recht ordentlichem Rückenwind nach Nord-Nord-Ost mit Ziel Farör-Inseln fliegen.
Als die Reiseflughöhe erreicht wurde, gab es etwas zu essen. Dies wurde bereits bei der Buchung gewählt (Fisch, Fleisch, vegetarisch). Mit der Wahl Fleisch gab es Ente mit Klößen und Rotkraut sowie einen Bratapfel dazu. Man sieht, das Tablett war recht ordentlich gefüllt. Getränke die üblichen Sachen, ohne harte Alkoholika.
Die wenige Flugzeit, dank Rückenwind, wurde noch genutzt, so viele Lichtquellen wie möglich unschädlichen zu machen. Da sich nicht alles ausschalten lässt (bspw. Nichtraucherzeichen), wurde vieles kurzerhand mit schwarzem Klebeband zugeklebt. Man denkt ja gar nicht drüber nach, wie viele Lichtquellen in so einem Flieger sind. Und außen sind auch welche, nämlich die Positionierungslichter. Dazu wurde gesagt, dass diese in Abstimmung mit der Flugsicherung im Zielgebiet ausgeschaltet werden, womit diese dann nicht mehr stören konnten.
In der e-Mail zum Ablauf des Fluges standen auch Hinweise, dass diverse Lichtquellen, vor allem Handys und Kameradisplays während der Dunkelphase nicht verwendet werden dürfen. Das hat während des Fluges auch weitestgehend gut funktioniert. Was auch gut funktionierte: Der Sitzplatztausch. Vorgesehen ist, dass sich die Leute in einer Reihe abstimmen, so dass jeder mal am Fenster sitzt. Und um zu verhindern, dass bis zu 6 Personen in einer Reihe tauschen müssen, wurden mehrere Schleifen geflogen, so dass mal rechts vom Flieger etwas zu sehen ist und mal links. Zu sehen ist eigentlich auf beiden Seiten, entweder Polarlichter oder ein recht klarer Sternenhimmel.
Bereits auf der Höhe von Nordschottland konnte man erste Polarlichtaktivität erkennen. Als Hobbyknipser ist man dann gleich mal mit der richtigen Bedienung der Kamera im Dunklen konfrontiert. Und ohne Display ist es schwer, die Ergebnisse zu kontrollieren. Daher geht es erst einmal unscharf los.
Übrigens sind an Bord auch zwei deutlich erfahrenere Astrofotografen mit dabei. Diese haben auch reichlich Bilder von sehr guter Qualität gemacht. Die Teilnehmer des Fluges sollen eine Auswahl zeitnah zugestellt bekommen. Da ich nicht der Urheber der Aufnahmen bin, werde ich diese hier nicht online stellen. Eine kleine Auswahl findet man auch auf der Webseite von Polarlicht-Reisen.
Je näher wir den Farör Inseln kamen, desto intensiver wurden auch die Polarlichter.
Wie der Webseite zu entnehmen ist, sieht man das grün der Polarlichter bei weitem nicht so intensiv, wenn überhaupt. Das liegt ganz einfach daran, dass das Auge bei sehr wenig Licht nur noch Helligkeiten wahrnimmt, sprich schwarz-grau-weiß sieht. Der Kamera ist das egal, die nimmt stur die Wellenlänge wahr. Je nach persönlicher Empfindlichkeitsschwelle sehen die Polarlichter also eher wie im nächsten Bild aus.
Das erschreckende ist, wenn man sie so sieht, könnte man es auch für Wolken halten. Es fehlen ein wenig die Bezugspunkte zur Einordnung. Da aber ab und an auch mal Wolken zu sehen waren, konnte man im Vergleich schon einen sichtbaren Unterschied feststellen.
Die Polarlichter sind auch sehr dynamisch, mal weniger intensiv,
mal deutlich intensiver.
Gerade zum Ende der Beobachtungszeit war es sehr intensiv, auch die Strahlbildung nach oben ähnelte eher Suchscheinwerfern. Das ließ sich auch gut mit dem Auge beobachten. Hobbyknipser und so, da sind meine Fähigkeiten, die Kamera im Dunklen richtig zu bedienen mangelhaft gewesen, daher habe ich leider kein Foto für euch. Bei den Bordfotografen sahen die Aufnahmen aber absolut beeindruckend aus. Ich denke, da wird es wohl eine auch auf die Webseite schaffen.
Nach etwa zwei Stunden Beobachtungszeit ging es wieder zurück nach Köln. Der Rückflug zog sich dank Gegenwind etwas. Aber wer wird sich denn über zu langes Fliegen beschweren? Die Landung war dann mehr oder minder pünktlich nach sechs Stunden gegen 3 Uhr nachts.
Nochmal Werbung für die Fluggesellschaft. Vor zwei Jahren war man noch mit Air Berlin unterwegs...
Nach der Landung musste ich nun die angesprochene Zeit bis zur Zugfahrt überbrücken. Das gestaltete sich dann doch recht angenehm, denn ein Mitflieger aus der gleichen Reihe hatte die erste LH Maschine nach München gebucht und musste ebenfalls die Zeit bis dahin überbrücken. So haben wir uns mit spannenden Geschichten vom Einschlafen abgehalten.
Für mich ging es mit dem RE zum Kölner Hauptbahnhof.
Und von da mit dem ICE wieder Richtung Frankfurt.
Auf die Bahn war dann doch noch Verlass. Wegen einer technischen Störung war die Höchstgeschwindigkeit auf 200 km/h begrenzt (Neigetechnik kaputt?). Somit gab es in Frankfurt Verspätung mit Ansage. Anschließend ging es mit der S-Bahn und dem Bus wieder nach Hause. Mal sehen, wie müde/munter ich den heutigen Sonntag überstehe. Man ist ja auch keine 18 mehr, als man locker Nächte durchmachen konnte.
Fazit:
Tja, was soll ich sagen? Es war der teuerste Eco-Flug, der keine Meilen bringt. Eine Lounge gab es auch nicht und von Fastlane will ich gar nicht erst anfangen. Dazu kommt, dass man mit dem Flug Germania nicht mal auf Linie erfliegen kann, denn ins Log muss ja eigentlich CGN - CGN mit 0 Meilen eingetragen werden. Einziger Wermutstropfen: man bekommt 6 Stunden auf einem A319 ins Log.
So, Spaß beiseite. Es ist kein ganz billiger Spaß aber es lohnt sich auf jeden Fall. Die Flüge werden zweimal im Jahr angeboten und müssen immer auf die Mondphase abgestimmt werden, da dieser unter dem Horizont sein muss. Polarlichtaktivität ist wohl jeden Tag vorhanden, es ist letztlich nur eine Frage der Intensität. Der ganz große Vorteil eines solchen Fluges ist, dass man nahezu keinerlei Risiko mit einem bewölkten Himmel hat. Der Flieger ist eben über den Wolken. Wir hatten auf unserem Flug wohl recht viel Glück, dass wir eine solch hohe Intensität beobachten konnten. Das war auf jeden Fall sehr eindrucksvoll.
Den Veranstalter kann ich nach dieser Erfahrung auch bedenkenlos empfehlen. Vorab gab es ausreichend Info-Material und angekündigte Fristen, wann welche Infos kommen, wurden eingehalten. Sofern man Fragen hatte, wurden diese zeitnah im elektronischen Schriftverkehr zufriedenstellend beantwortet. Auch beim Ablauf des Fluges und vorherigen kleinen Rahmenprogramms lief alles wie geplant. Es war also ein rundum rundes Erlebnis. Ich schrieb es bereits: empfehlenswert.
Irgendwann im Frühjahr bin ich durch die Hahn Air Flüge LUX - DUS vv im Privatjet auf Airevents gestoßen und dort auf den Polarlicht-Flug. Dieser wird von Polarlicht-Reisen oder auch Eclipse-Reisen durchgeführt. Ich habe mir also per e-Mail die Unterlagen zukommen lassen und mich relativ schnell für eine Buchung entschieden. Dafür wurde eine Anzahlung in Höhe von 20% fällig. Der Restbetrag war dann bis zwei Monate vor dem Flug zu entrichten. Dazu gab es auch eine e-Mail mit der Info, dass die Mindestbuchungsmenge erreicht wurde und der Flug durchgeführt werden würde.
Nachdem also klar war, dass ich im November nach Köln muss, buchte ich mir eine Zugfahrt mit ICE-Sprintern. Preislich war die erste Klasse nur überschaubar teurer, so dass ich letztlich knapp €96 für die Tickets ab Heimatort bis Flughafen Köln-Bonn bezahlt habe. Diese enthalten als Sparpreis auch die City-Option, sprich Anreise zum Bahnhof. Und bekanntermaßen sind auch Sitzplätze mit dabei. DB-Lounge ist beim normalen Sparpreis auch möglich.
Da es vor kurzem auf der Schnellfahrstrecke zu einem ICE-Brand kam, wurde der Fahrplan noch etwas angepasst. Somit erreichte mich pünktlich 14 Tage vor der Fahrt nach Köln ein Verspätungsalarm. Mein gebuchter ICE war storniert und somit hatte ich ein Flex-Ticket zum Sparpreis. Die Rückfahrt blieb zunächst unverändert bestehen. Ich entschied mich auch gegen eine Hotelübernachtung in Köln, denn da würde man auch erst kurz nach 3 Uhr ins Bett kommen. Da der erste ICE zum Flughafen Frankfurt erst kurz vor 6 Uhr ab Köln Hauptbahnhof fuhr, würde ich mich lediglich bis dahin wach halten müssen.
Am Tag der Anreise entschied ich mich ob des schlechten Wetters noch für eine deutlich spätere Fahrt nach Köln als ursprünglich gebucht. Ich würde somit erst am Nachmittag ankommen und musste nicht mehr so viel Zeit überbrücken. Los ging es aber wie immer in der üblichen Kombination aus Bus und S-Bahn zum Flughafen Frankfurt, diesmal allerdings in der S-Bahn durch die Glastür in die 1. Klasse.
In Frankfurt am Flughafen Fernbahnhof kaufte ich mir im Rewe noch ein paar Sandwichs zum Mittagessen. Pünktlich fuhr der ICE nach Köln. Ich konnte mir kurzfristig eine Sitzplatzreservierung gleich hinterm Zugführer sichern.
Ankunft in Köln war auf die Minute pünktlich. Da habe ich von der Bahn schon vieles anderes gehört. Beschweren will ich mich dennoch nicht.
Gleich wenn man aus dem Bahnhof fällt stößt man auf ein heißes Thema im Forum, welches (noch nur) Viele abseits von FRA und MUC betrifft.
Zunächst wollte ich zum Globetrotter, der Winter kommt ja unaufhaltbar und da schaden ein paar wärmende Handschuhe sicher nicht. Auf dem Wag dahin kam ich an den WDR-Arkaden vorbei.
Nach dem Globetrotter hatte ich noch ein weiters Ziel - ein entsprechendes T-Shirt fehlte mir noch.
Ich bin danach an den Rhein. Die Uhr zeigte kurz vor 1 Uhr. Oder auch wenig Wasser im Fluss.
Fischmarkt mit bunten Häusern.
Noch mehr bunte Häuser.
Über die Hohenzollernbrücke ging es auf die andere Rheinseite. Passend natürlich zum Datum, 100 Jahre und 1 Tag nach dem Ende der Herrschaft der Hohenzollern.
Kurz vorm Sonnenuntergang Blick über den Rhein.
In der Stadt war es recht voll, so dass ich mich dazu entschied, zeitnah etwas Platz zu machen und mit der S-Bahn zum Flughafen zu fahren.
Im Flughafengebäude findet man ein weiteres Stück Geschichte, welches mit dem 9.11. verbunden ist. Und als gebürtiger Ossi wohl das für mich wichtigste Stück Geschichte, steht es doch zusammen mit dem 9.11. dafür, dass ich soviel Reisen darf. Und vor allem ohne Einschränkungen der eigenen Regierung dahin, wo ich gern hin möchte und wann und wie oft.
Auf der Anzeigetafel war unser Flug schon mal gelistet. Auf der Webseite hatte ich ihn nicht entdeckt.
Kurz vor 18:30 Uhr wurden die beiden Checkin Schalter vorbereitet.
Wenige Tage vor dem Flug gab es eine e-Mail mit den wichtigsten Infos und dem zeitlichen Ablauf. Check-In von 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr. Ab 19:30 Uhr ein Vortrag mit Hintergründen und eine Einschätzung darüber, was man an Polarlichtern in etwa erwarten könnte. Der Flieger kam auch rechtzeitig ans Gate, auch ohne Erwähnung in der e-Mail.
Einsteigen ging pünktlich los. Sitzplätze wurden vorab zugeteilt, so dass ich mit einem Gangplatz vorlieb nehmen musste, zumindest für den Flug zum Zielgebiet. Der Abflug startete Pünktlich und so konnten wir mit recht ordentlichem Rückenwind nach Nord-Nord-Ost mit Ziel Farör-Inseln fliegen.
Als die Reiseflughöhe erreicht wurde, gab es etwas zu essen. Dies wurde bereits bei der Buchung gewählt (Fisch, Fleisch, vegetarisch). Mit der Wahl Fleisch gab es Ente mit Klößen und Rotkraut sowie einen Bratapfel dazu. Man sieht, das Tablett war recht ordentlich gefüllt. Getränke die üblichen Sachen, ohne harte Alkoholika.
Die wenige Flugzeit, dank Rückenwind, wurde noch genutzt, so viele Lichtquellen wie möglich unschädlichen zu machen. Da sich nicht alles ausschalten lässt (bspw. Nichtraucherzeichen), wurde vieles kurzerhand mit schwarzem Klebeband zugeklebt. Man denkt ja gar nicht drüber nach, wie viele Lichtquellen in so einem Flieger sind. Und außen sind auch welche, nämlich die Positionierungslichter. Dazu wurde gesagt, dass diese in Abstimmung mit der Flugsicherung im Zielgebiet ausgeschaltet werden, womit diese dann nicht mehr stören konnten.
In der e-Mail zum Ablauf des Fluges standen auch Hinweise, dass diverse Lichtquellen, vor allem Handys und Kameradisplays während der Dunkelphase nicht verwendet werden dürfen. Das hat während des Fluges auch weitestgehend gut funktioniert. Was auch gut funktionierte: Der Sitzplatztausch. Vorgesehen ist, dass sich die Leute in einer Reihe abstimmen, so dass jeder mal am Fenster sitzt. Und um zu verhindern, dass bis zu 6 Personen in einer Reihe tauschen müssen, wurden mehrere Schleifen geflogen, so dass mal rechts vom Flieger etwas zu sehen ist und mal links. Zu sehen ist eigentlich auf beiden Seiten, entweder Polarlichter oder ein recht klarer Sternenhimmel.
Bereits auf der Höhe von Nordschottland konnte man erste Polarlichtaktivität erkennen. Als Hobbyknipser ist man dann gleich mal mit der richtigen Bedienung der Kamera im Dunklen konfrontiert. Und ohne Display ist es schwer, die Ergebnisse zu kontrollieren. Daher geht es erst einmal unscharf los.
Übrigens sind an Bord auch zwei deutlich erfahrenere Astrofotografen mit dabei. Diese haben auch reichlich Bilder von sehr guter Qualität gemacht. Die Teilnehmer des Fluges sollen eine Auswahl zeitnah zugestellt bekommen. Da ich nicht der Urheber der Aufnahmen bin, werde ich diese hier nicht online stellen. Eine kleine Auswahl findet man auch auf der Webseite von Polarlicht-Reisen.
Je näher wir den Farör Inseln kamen, desto intensiver wurden auch die Polarlichter.
Wie der Webseite zu entnehmen ist, sieht man das grün der Polarlichter bei weitem nicht so intensiv, wenn überhaupt. Das liegt ganz einfach daran, dass das Auge bei sehr wenig Licht nur noch Helligkeiten wahrnimmt, sprich schwarz-grau-weiß sieht. Der Kamera ist das egal, die nimmt stur die Wellenlänge wahr. Je nach persönlicher Empfindlichkeitsschwelle sehen die Polarlichter also eher wie im nächsten Bild aus.
Das erschreckende ist, wenn man sie so sieht, könnte man es auch für Wolken halten. Es fehlen ein wenig die Bezugspunkte zur Einordnung. Da aber ab und an auch mal Wolken zu sehen waren, konnte man im Vergleich schon einen sichtbaren Unterschied feststellen.
Die Polarlichter sind auch sehr dynamisch, mal weniger intensiv,
mal deutlich intensiver.
Gerade zum Ende der Beobachtungszeit war es sehr intensiv, auch die Strahlbildung nach oben ähnelte eher Suchscheinwerfern. Das ließ sich auch gut mit dem Auge beobachten. Hobbyknipser und so, da sind meine Fähigkeiten, die Kamera im Dunklen richtig zu bedienen mangelhaft gewesen, daher habe ich leider kein Foto für euch. Bei den Bordfotografen sahen die Aufnahmen aber absolut beeindruckend aus. Ich denke, da wird es wohl eine auch auf die Webseite schaffen.
Nach etwa zwei Stunden Beobachtungszeit ging es wieder zurück nach Köln. Der Rückflug zog sich dank Gegenwind etwas. Aber wer wird sich denn über zu langes Fliegen beschweren? Die Landung war dann mehr oder minder pünktlich nach sechs Stunden gegen 3 Uhr nachts.
Nochmal Werbung für die Fluggesellschaft. Vor zwei Jahren war man noch mit Air Berlin unterwegs...
Nach der Landung musste ich nun die angesprochene Zeit bis zur Zugfahrt überbrücken. Das gestaltete sich dann doch recht angenehm, denn ein Mitflieger aus der gleichen Reihe hatte die erste LH Maschine nach München gebucht und musste ebenfalls die Zeit bis dahin überbrücken. So haben wir uns mit spannenden Geschichten vom Einschlafen abgehalten.
Für mich ging es mit dem RE zum Kölner Hauptbahnhof.
Und von da mit dem ICE wieder Richtung Frankfurt.
Auf die Bahn war dann doch noch Verlass. Wegen einer technischen Störung war die Höchstgeschwindigkeit auf 200 km/h begrenzt (Neigetechnik kaputt?). Somit gab es in Frankfurt Verspätung mit Ansage. Anschließend ging es mit der S-Bahn und dem Bus wieder nach Hause. Mal sehen, wie müde/munter ich den heutigen Sonntag überstehe. Man ist ja auch keine 18 mehr, als man locker Nächte durchmachen konnte.
Fazit:
Tja, was soll ich sagen? Es war der teuerste Eco-Flug, der keine Meilen bringt. Eine Lounge gab es auch nicht und von Fastlane will ich gar nicht erst anfangen. Dazu kommt, dass man mit dem Flug Germania nicht mal auf Linie erfliegen kann, denn ins Log muss ja eigentlich CGN - CGN mit 0 Meilen eingetragen werden. Einziger Wermutstropfen: man bekommt 6 Stunden auf einem A319 ins Log.
So, Spaß beiseite. Es ist kein ganz billiger Spaß aber es lohnt sich auf jeden Fall. Die Flüge werden zweimal im Jahr angeboten und müssen immer auf die Mondphase abgestimmt werden, da dieser unter dem Horizont sein muss. Polarlichtaktivität ist wohl jeden Tag vorhanden, es ist letztlich nur eine Frage der Intensität. Der ganz große Vorteil eines solchen Fluges ist, dass man nahezu keinerlei Risiko mit einem bewölkten Himmel hat. Der Flieger ist eben über den Wolken. Wir hatten auf unserem Flug wohl recht viel Glück, dass wir eine solch hohe Intensität beobachten konnten. Das war auf jeden Fall sehr eindrucksvoll.
Den Veranstalter kann ich nach dieser Erfahrung auch bedenkenlos empfehlen. Vorab gab es ausreichend Info-Material und angekündigte Fristen, wann welche Infos kommen, wurden eingehalten. Sofern man Fragen hatte, wurden diese zeitnah im elektronischen Schriftverkehr zufriedenstellend beantwortet. Auch beim Ablauf des Fluges und vorherigen kleinen Rahmenprogramms lief alles wie geplant. Es war also ein rundum rundes Erlebnis. Ich schrieb es bereits: empfehlenswert.