[DB] Situation in Mainz

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Theisener

Erfahrenes Mitglied
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Für mich absolut nicht nachvollziehbar, warum die DB keine Springer einsetzt.
In BaWü gibt es in allen Stellwerken entsprechende Springer. So gibt es z.B. in Baden-Baden, Karlsruhe und Pforzheim jeweils zwei Springer die ebenfalls in den andren beiden Stellwerken lizenziert sind bzw. aushelfen können.

Für mich ein Unding, dass es für Mainz keine Springer gibt.
 
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Bommel

Erfahrenes Mitglied
02.04.2010
349
93
Mainz ist ja nur ein akutes Problem.

Diese Unterbesetzung zieht sich durch ganz Deutschland !

Dies ist die Folge der Privatisierungsbemühungen des Herrn Mehdorn.
Um einen Börsengang zu ermöglichen wurden jahrelang Infrastrukturmaßnahmen gestrichen und Personal entlassen und nichts für die Ausbildung getan.

Dieses Problem ist der Profitgier geschuldet .

Lösung:
Zerschlagung der DB in Netz und Betrieb. Das Netz geht in Staatshand zurück.
Im Betrieb kann dann die Bahn mit den anderen Zuganbietern um die Streckenverbindungen konkurrieren...
Über die Nutzungskosten, welche alle Zuganbieter bezahlen müssen ( quasi eine Zugmaut ). Werden die Kosten für Gleis und Personal eingespielt.

Stimmt natürlich nicht ganz. Infratsrukturmaßnahmen werden zu großen Teilen von EU/Bund und Ländern finanziert, die auch mitreden, was gemacht werden soll (siehe S21, was auf Seiten der Bahn nie große Befürworter hatte, in der Landesregierung BaWü umso mehr). Daher kann die Bahn auch Infrastrukturvorhaben nicht einfach streichen.
Profitgier? Naja, ich weiß nicht. Die Reduzierung der anzahl der Fahrdienstleiter resultiert zu großen Teilen daraus, dass die kleinen Stellwerke geschlossen wurden und diese Arbeiten heutzutage von elektronischen Stellwerken aus erledigt werden. Das Hauptproblem ist, dass man als Fahrdienstleiter detaillierte Strecken- und Fahrplankenntnisse benötigt und daher nicht einfach ein Fahrdienstleiter aus Frankfurt in Mainz Dienst schieben kann (ebenso wie ein A319-Pilot nicht einfach 'ne A380 fliegen kann, nur weil Not am Mann ist). In aller Regel gibt es allerdings eine personelle Reserve zwischen 20-50% auf den Stellwerken. Aber warum es keine "Springer" gibt, ist mir auch unklar, und eigentlich auch ziemlich peinlich....
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
So kannst Du nicht rechnen denn die Woche dort hat nicht 5 Arbeitstage sondern 7. Der Monat hat durchschnittlich 30,5 Tage x 24 Stunden x 2 Personen Doppelbesetzung = 1.464 Arbeitsstunden, die monatlich geleistet werden müssen. 12 Monate = 17.568 Stunden pro Jahr.

1 Arbeitnehmer leistet pro Person 8 Tagesstunden x ca. 220 Arbeitstage pro Jahr = 1760 Stunden theoretisch maximal pro Jahr.

Hiervon musst Du noch erhöhte Erholungszeiten für Nachtschichten bzw Freischichten für Feiertagsarbeit abziehen sowie einen durchschnittlichen Krankenstand von 10 Tagen. Rechnen wir mal über den Daumen, dass ein Mitarbeiter theoretisch maximal 1500 Jahresstunden leisten kann.

Bei 15 Mitarbeitern ergibt das also 22.500 Jahresstunden Arbeitsleistung bei 17.600 Jahresstunden Anforderung. Ich kann da gerade mal 25% Reserve erkennen.

Du hast natürlich recht!
Ich habe falsch überschlagen.

Trotzdem finde ich die nach Deiner Rechnung bleibende Reserve immer noch mehr als angemessen. Immerhin berücksichtigst Du schon Schichtdienst, Feiertage, Urlaub und Krankheit und kommst immer noch auf zusätzliche 25 % für darüberhinaus gehende Eventualitäten!
 

FL380

Erfahrenes Mitglied
18.02.2012
369
0
unter DOMEG
Das Problem gibt es nicht nur in den Stellwerken, sondern auch beim Zugpersonal.

Beim letzten Unwetter um Frankfurt hatten die Züge teilweise 300 Minuten Verspätung. Das Personal macht Überstunden und hat die Arbeitszeit schon weit überschritten. Ein Bereitschaftslokführer ist nur mit großer Verzögerung organisierbar.
 
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DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
2
MUC
Stimmt natürlich nicht ganz. Infratsrukturmaßnahmen werden zu großen Teilen von EU/Bund und Ländern finanziert, die auch mitreden, was gemacht werden soll (siehe S21, was auf Seiten der Bahn nie große Befürworter hatte, in der Landesregierung BaWü umso mehr). Daher kann die Bahn auch Infrastrukturvorhaben nicht einfach streichen.
Profitgier? Naja, ich weiß nicht. Die Reduzierung der anzahl der Fahrdienstleiter resultiert zu großen Teilen daraus, dass die kleinen Stellwerke geschlossen wurden und diese Arbeiten heutzutage von elektronischen Stellwerken aus erledigt werden. Das Hauptproblem ist, dass man als Fahrdienstleiter detaillierte Strecken- und Fahrplankenntnisse benötigt und daher nicht einfach ein Fahrdienstleiter aus Frankfurt in Mainz Dienst schieben kann (ebenso wie ein A319-Pilot nicht einfach 'ne A380 fliegen kann, nur weil Not am Mann ist). In aller Regel gibt es allerdings eine personelle Reserve zwischen 20-50% auf den Stellwerken. Aber warum es keine "Springer" gibt, ist mir auch unklar, und eigentlich auch ziemlich peinlich....

Ne ne, in Nuancen schreiben die verschiedenen Zeitungen immer folgendes :

DEUTSCHE BAHN: Der Zug steht | ZEIT ONLINE

Auf einen Schuldigen können sich am Ende eigentlich alle einigen: Hartmut Mehdorn. Der ehemalige Bahn-Chef habe die Bahn auf dem Weg an die Börse kaputtgespart. Ein jahrelanger Sparwahn sei verantwortlich dafür, dass es heute von allem zu wenig gebe: zu wenig Reservezüge, zu wenig Weichenheizungen, zu wenig Fahrdienstleiter. Und der heutige Bahn-Vorstand tue nicht genug, um die Not zu lindern. Der Konzern fahre auf Kante.

Wobei man hier präzisieren sollte, daß es der Personal-Vorstand der DB-Netz war, der über Jahre massiv Personal freistellte und so auch die größten Profite zum Konzernergebnis beisteuerte. (Stand glaub im Spiegel)

Viel wichtiger ist aber :

Der Bund ist der Eigentümer, doch er vernachlässigt seinen letzten großen Staatskonzern. Die Politiker im Aufsichtsrat interessieren sich nur dann für das Unternehmen, wenn das Volk zürnt (zugegeben: Es zürnt häufig). Sie wollen von der Bahn eigentlich nichts wissen.

Und ergänzend dazu, es war damals gemeinsamer Wille aller Parteien im Bundestag ( außer den Grünen ) daß die Bahn privatisiert werden müsse.

Und

Die Politiker haben all das im Aufsichtsrat abgesegnet. Sie haben es mitgetragen, dass sich die Bahn in einen internationalen Logistikriesen verwandelte. Sie haben dem Börsengang und dem Sparkurs zugestimmt, und wäre die Finanzkrise nicht dazwischengekommen, würde die Bahn heute privaten Aktionären gehören.

Sowie

Die Infrastruktur muss zum "Wohl der Allgemeinheit" ausgebaut und erhalten werden. So steht es im Grundgesetz. Deshalb bezuschusst der Staat Gleise und Bahnhöfe mit jährlich rund vier Milliarden Euro. Doch solange Netz und Betrieb unter einem Dach angesiedelt sind, kann die Bahn-Holding mit Monopolgewinnen aus der Netzsparte Verluste aus anderen Bereichen ausgleichen. Hier widersprechen sich unternehmerische Gewinnorientierung und die Verpflichtung zur Versorgung. Deshalb sollte man der Bahn das Netz wegnehmen und es einer strengen staatlichen Aufsicht unterstellen.

Deswegen nochmal : Die Bahn zerschlagen. Ein Teil zurück an den Staat. Ein Teil an die Börse und gut ist.
 

ghost

Erfahrenes Mitglied
10.04.2011
694
1
München
Warum nicht einfach ein paar Mitarbeiter aus Wolfsburg nach mainz versetzen. Wolfsburg fahren die Züge eh dauernd durch :).
Oder aus Bielefeld. Wer braucht schon Bahnpersonal in ner Stadt die es nicht gibt
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.980
24
Wien
Und warum werden die sich im Urlaub befindlichen Mitarbeiter nicht zurückgeholt? :confused:

Ich kann euch nicht sagen wie es bei der DB Fahrdienstleiter abläuft aber bei
ÖBB Personenverkehr Zugbegleiter
ÖBB Produktion Triebfahrzeugführer

Die Zugbegleiter haben eine Urlaubsplanung welche einzuhalten ist, ein beidseitiger Tausch ist möglich aber viele Kollegen müssen erst das 6 Jahresrad durchlaufen um die zweite Hälfte des Augusts offiziell nochmals Urlaub beantragen zu dürfen.
Nebensaisonen wie OKT NOV MAR APR sind ohne Urlaubsplanung und können jederzeit beantragt werden.

Die Triebfahrzeugführer haben einen ganzjährig durchgehenden Urlaubsplan. Das bedeutet es gibt keine Nebensaison wo mam einfach so Urlaub nehmen kann.
Man kann mit Kollegen tauschen, aber das gestaltet sich aufgrund der viel stärkeren Einteilung schwieriger.

Ich als Arbeitnehmer würde meinen Urlaub auf keinen Fall abbrechen nur weil der Arbeitgeber so geizig war und zuwenig Personal hält.

Außerdem würde der gebuchte C bzw FIRSR Flug noch so richtig teuer zu ersetzen.
Zusätzlich zu den 100% Zeitstundenzuschlag der bei einer nicht rechtzeitig verständigten Arbeitseinteilung anfällt. (14 Tage lang)
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
Ich als Arbeitnehmer würde meinen Urlaub auf keinen Fall abbrechen nur weil der Arbeitgeber so geizig war und zuwenig Personal hält.

Kingair hat ein paar Beiträge höher doch vorgerechnet, dass die DB eine Reserve von ca. 25 % vorhält. Ich denke nicht, dass man der DB Geiz vorwerfen kann.

Ein Krankenstand - aus welchem Grund auch immer - von rund 1/3 ist ein aussergewöhnlicher Umstand, mit dem KEIN Arbeitgeber rechnen kann und deswegen noch weiteres Personal vorhalten müsste. Irgendwann ist auch mal in unserer Vollkaskonation das Ende der Fahnenstange erreicht.
 

DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
2
MUC
Kingair hat ein paar Beiträge höher doch vorgerechnet, dass die DB eine Reserve von ca. 25 % vorhält. Ich denke nicht, dass man der DB Geiz vorwerfen kann.

Ein Krankenstand - aus welchem Grund auch immer - von rund 1/3 ist ein aussergewöhnlicher Umstand, mit dem KEIN Arbeitgeber rechnen kann und deswegen noch weiteres Personal vorhalten müsste. Irgendwann ist auch mal in unserer Vollkaskonation das Ende der Fahnenstange erreicht.

25% Reserve bei einem Durchschnittsalter von 55 bei den Fahrdienstleitern ist ein bissl arg dünn....
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.980
24
Wien
Mit welcher Sicherheitsreserve muss man denn planen? Und wer bezahlt diese Reserve?

Bei einer hier gegebenen Notwendigkeit von 6 Arbeitsplätzen im 3-Schicht-Betrieb und einem Personalstamm von 15 Mitarbeitern (= 150 % Reserve!!!) hat die Bahn doch wohl alles und noch mehr getan, um einen geregelten Ablauf zu gewährleisten.
Entweder ist es Zufall oder nicht - egal, den Bahnverantwortlichen ist m.E. überhaupt kein Vorwurf zu machen.

Der schmierige Versuch von Gewerkschaften und Opposition auf dem Rücken der Bahnkunden Wahlkampf zu betreiben bleibt hoffentlich erfolglos.

Ich hätte jetzt schon gedacht das zwar 3 Schichten pro 24h notwendig sind aber die ärmsten dürften bei dir kein Wochenende mehr haben.
Bedenke Wochenenden, Urlaubszeiten und Krankenstandszeiten.
Es gibt keine dauerhaft gesunden Mitarbeiter, die gibt's einfach nicht.
Ich bekomme 2x pro Jahr Angina bzw einen grippalen Infekt.

Edit: (übersehen das Kingair schon vorgerechnet hatte)

Kingair hat ein paar Beiträge höher doch vorgerechnet, dass die DB eine Reserve von ca. 25 % vorhält. Ich denke nicht, dass man der DB Geiz vorwerfen kann.

Ein Krankenstand - aus welchem Grund auch immer - von rund 1/3 ist ein aussergewöhnlicher Umstand, mit dem KEIN Arbeitgeber rechnen kann und deswegen noch weiteres Personal vorhalten müsste. Irgendwann ist auch mal in unserer Vollkaskonation das Ende der Fahnenstange erreicht.

Du gehst vom Durchschnitt aus. Nur rechnet der Durchschnitt nicht in ganzen Zahlen da würden Brüche rauskommen.
10 Krankenstandstage : 12 Monate = 0,83 Krankenstandstage pro Monat. Wer geht schon 0,83 Tage in Stand.

Zum August, die meisten sind hier verplant in Form von Urlaub bzw machen keine Überstunden weil hier viele Familiäre Ereignisse statt finden.

Sogesehen halte ich bei einem so teuren Betrieb 25% Personalpuffer für zuwenig.

Züge kosten Millionen, alle Fahrkarten eines einzigen ICE Zuges ergeben viele Monatsgehälter, wenn die vom Verkehrsverbund bestellten Leistungen nicht erfüllt werden wird es teuer.

Bei nem Supermarkt ist es wohl nicht so schlimm wenn ein Kassier fehlt aber bei sowas teurem wie Züge...
 
Zuletzt bearbeitet:

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
772
Unter TABUM und in BNJ
Ich hätte jetzt schon gedacht das zwar 3 Schichten pro 24h notwendig sind aber die ärmsten dürften bei dir kein Wochenende mehr haben.
Bedenke Wochenenden, Urlaubszeiten und Krankenstandszeiten.
Es gibt keine dauerhaft gesunden Mitarbeiter, die gibt's einfach nicht.
Ich bekomme 2x pro Jahr Angina bzw einen grippalen Infekt.

Habe ich doch ein paar Postings weiter schon korrigiert und NCC hat der neuen Rechnung ja auch grundsätzlich zugestimmt. Du zitierst hier also einen alten, nicht mehr relevanten Beitrag...
 

DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
2
MUC
Habe ich doch ein paar Postings weiter schon korrigiert und NCC hat der neuen Rechnung ja auch grundsätzlich zugestimmt. Du zitierst hier also einen alten, nicht mehr relevanten Beitrag...

Ne, ne king, es geht jetzt darum ob 25% genug Puffer sind oder nicht... Ich meine mit Farscape zusammen, daß das nicht genügend ist...
 

singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.408
110
BSL
Kingair hat ein paar Beiträge höher doch vorgerechnet, dass die DB eine Reserve von ca. 25 % vorhält. Ich denke nicht, dass man der DB Geiz vorwerfen kann.

Ein Krankenstand - aus welchem Grund auch immer - von rund 1/3 ist ein aussergewöhnlicher Umstand, mit dem KEIN Arbeitgeber rechnen kann und deswegen noch weiteres Personal vorhalten müsste. Irgendwann ist auch mal in unserer Vollkaskonation das Ende der Fahnenstange erreicht.
In posting #2 wird erwähnt, dass es in Mainz wohl 15 Fahrdienstleiter gibt und davon "8-9" krank sind. Daher ist die ganze Diskussion um Reserven rein akademisch, denn wenn mehr oder weniger plötzlich >50% der Belegschaft "krank machen", hilft keine Reserveplanung der Welt.
Da liegen die Ursachen tiefer, ein "verdeckter Streik" wurde ja schon erwähnt. Das sind Beamte bzw. ÖD, da ist es nicht unüblich, Konflikte per "gelbem Zettel" auszutragen.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Ne, ne king, es geht jetzt darum ob 25% genug Puffer sind oder nicht... Ich meine mit Farscape zusammen, daß das nicht genügend ist...

Mehr gibts aber in anderen Unternehmen auch nicht. Wer leistet sich schon 25% Personalüberhang? Ist natürlich bei einem einem Unternehmen wie der Bahn anders zu werten.
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.980
24
Wien
Beachtet bitte die Seniorität bei der DB.
Wenn man der von mir gelesenen Zeitung trauen darf ist das Durchschnittsalter 48?
Zusätzlich ist der Beruf eines Fahrdienstleiters sehr anstrengend.
Ein nicht ausgeführter Vorsichtsbefehl (Geschwindigkeitsbegrenzung auf Vmax 40kmh - Grund:Schienenbruch - Langsamfahrsignale sind nicht aufgestellt)
Und hunderte sind tot.
Siehe Spanien


Habe ich doch ein paar Postings weiter schon korrigiert und NCC hat der neuen Rechnung ja auch grundsätzlich zugestimmt. Du zitierst hier also einen alten, nicht mehr relevanten Beitrag...

Richtig, habe anstatt einen neuen Beitrag zu eröffnen den besteheden um ein Edit+Zitat erweitert.
 

rofra

Erfahrenes Mitglied
21.04.2009
3.049
0
LCY
Zusätzlich ist der Beruf eines Fahrdienstleiters sehr anstrengend.
Bei allem Respekt, aber "sehr anstrengend" ist vielleicht ein bisschen uebertrieben - da gibt es andere Berufe. Zudem stimme ich NCC zu: wie viel zusaetzliche Kapazitaet soll denn vorgehalten werden? Wer sonst hat denn bitte im Durchschnitt 25% Ueberkapazitaet (nach Abzug von Urlaub, Krankheit etc.)?
 
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hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
5
BER
Und ergänzend dazu, es war damals gemeinsamer Wille aller Parteien im Bundestag ( außer den Grünen ) daß die Bahn privatisiert werden müsse.

Auch wenn ich dafür einen roten Eintrag auf der Kommunisten-Liste bekomme: Nicht nur die Grünen sind gegen die Bahnprivatisierung, sondern auch die Linken. Nur der Vollständigkeit halber, denn die sind ja auch im Bundestag vertreten.
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.980
24
Wien
Die einen sagen ja die anderen nein.

Wenn sich bitte ein Fahrdienstleiter mal dazu äußern könnte.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.791
15.745
Ich verstehe nicht ganz, warum Mainz so hochgekocht wird: Mainz ist ueberall.

Seit dem Fruehjahr sind die Zustaende flaechendeckend unertraeglich. Mein taegliches Pendeln klappt leidlich, weil ich dafuer zwei ICE- und eine RE-Linie zur Auswahl hab. Eine davon ist immer halbwegs puenktlich. Aber sobald es auf die Langstrecke geht und es keine Alternativen gibt, ist es vorbei. Direktverbindungen gehen noch, da sind "nur" zehn bis 20 Minuten Verspaetung normal. Aber sobald ein Umstieg drin ist, vor allem bei einer Mischung aus Fern- und Nahverkehr und am allerschlimmsten, wenn der Nahverkehr nicht DB ist, ist eine Stunde Verspaetung "gebucht".

Ich kalkuliere mittlerweile diese eine Stunde immer ein und liege damit seit dem Fruehjahr in drei Viertel der Faelle richtig. Und nein, das ist nicht gefuehlt und uebertrieben, sondern mit Buchfuehrung bei durchschnittlich pro Woche vier bis fuenf Langstrecken von meiner Frau und mir.
 
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SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
60
Nordpfalz
Die Anschlussbrüche Nah- / Fernverkehr sind nicht zuletzt systemedingt: Der Fernverkehr operiert eigenwirtschaftlich, der Nahverkehr wird von den "Aufgabenträgern" bestellt (und weitgehend bezaht, ca. die Hälfte der Ausgaben geht dann an DB Netz für Trassengebühren). Die Verträge sehen Pönalen u.a. für Verspätungen vor - also wird pünktlich abgefahren, Anschlüsse werden nicht abgewartet (Ausnahme: Die letzte Verbindung). Das war zu Zeiten des Regiebetriebs DB, den ich mir nicht zurück wünsche, schon noch anders.

Wir brauchen das Netz, wie im Vereinigten Königreich, als gemeinnützigen und voll ausfinanzierten Betrieb in Staatshand. Darauf kann man dann einen Mix aus privaten und öffentlichen Verkehren organisieren (wobei ich für einen integralen Deutschland-Takt, auch im Fernverkehr, plädiere, was u.U. privatwirtschaftlich problematisch sein könnte). Wenn man weiß, wie dieser Betrieb genau aussehen soll (Takte, Zuglängen, Geschwindigkeiten, Taktknoten) kann man das Netz passend ausbauen. Die Schweiz ist hier das Vorbild schlechthin - es werden keine Prestigeobjekte gebaut; sondern nur gerade das, was zur Abwicklung nötig ist. Das funktioniert dann aber und ist nicht unterfinanziert.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.309
1.136
Du wirst vermutlich irgendwas in deine Arbeitsvertrag dazu stehen haben. ;)

Selbst das geht laut BAG nicht: "Grundsätzlich ist eine Vereinbarung, in der sich der AN verpflichtet, den gesetzlichen Mindesturlaub abzubrechen und die Arbeit wieder aufzunehmen, rechtsunwirksam; sie verstößt gegen § 13 Abs. 1 BUrlG.

Das BAG hat in seinem Urteil vom 20.06.2000 festgestellt, dass von § 1 BUrlG weder durch die Tarifvertragsparteien noch durch eine einzelvertragliche Abrede zu Ungunsten des AN abgewichen werden kann"

Rückrufrecht nach Urlaubserteilung - IHK Darmstadt
 
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peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.309
1.136
Mit welcher Sicherheitsreserve muss man denn planen? Und wer bezahlt diese Reserve?

Bei einer hier gegebenen Notwendigkeit von 6 Arbeitsplätzen im 3-Schicht-Betrieb und einem Personalstamm von 15 Mitarbeitern (= 150 % Reserve!!!) hat die Bahn doch wohl alles und noch mehr getan, um einen geregelten Ablauf zu gewährleisten.

Wo ist da groß Reserve, bei 24*7*365 und wohl zwingender Doppelbesetzung???
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.309
1.136
Du hast natürlich recht!
Ich habe falsch überschlagen.

Trotzdem finde ich die nach Deiner Rechnung bleibende Reserve immer noch mehr als angemessen. Immerhin berücksichtigst Du schon Schichtdienst, Feiertage, Urlaub und Krankheit und kommst immer noch auf zusätzliche 25 % für darüberhinaus gehende Eventualitäten!

Fehlen eben Fortbildungen oder wie hier Langzeitkranke.